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Lösungen: Fruchtfolgesysteme, -beispiele - Oekolandbau.de

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Die Planung <strong>de</strong>r Fruchtfolge bei Umstellung <strong>de</strong>s Betriebes auf<br />

ökologischen Landbau (<strong>Lösungen</strong>)<br />

Familie Müller bewirtschaftet einen 50 ha-Betrieb, <strong>de</strong>r auf ökologischen Landbau umgestellt wer<strong>de</strong>n<br />

soll. Der Betrieb Müller sieht wie folgt aus:<br />

- 35 ha Acker, 15 ha Grünland<br />

- bisheriger Anbau: Raps, Weizen, Braugerste, Silomais, Kartoffeln<br />

- 25 Milchkühe und Nachzucht<br />

1. Schritt: Futterplanung<br />

Zusammen mit einem Berater planen Müllers die Umstellung. Als erstes überlegen sie, mit welchem<br />

Milchviehbesatz die Milchquote von 150.000 kg Milch in Zukunft erfüllt wer<strong>de</strong>n kann. Die <strong>de</strong>rzeitige<br />

Milchleistung von durchschnittlich 6.000 kg Milch/Kuh wird sich nach <strong>de</strong>r Umstellung ohne Einsatz <strong>de</strong>s<br />

üblichen Kraftfutters nicht halten lassen. Müller traut sich zu, in Zukunft einen Durchschnitt von 5.000<br />

kg Milch/Kuh ermelken zu können. Darauf basierend ermitteln sie <strong>de</strong>n Grundfutterbedarf.<br />

Als Futterangebot dienen 15 ha absolutes Grünland. Zusätzlich wer<strong>de</strong>n 10 ha Kleegras eingeplant, da<br />

für die Ackerflächen die günstige Vorfruchtwirkung <strong>de</strong>r Leguminosen erfor<strong>de</strong>rlich ist. Als Futterpflanze<br />

mit hoher Energiekonzentration soll weiterhin Mais auf ca. 3 ha angebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Schritt: Fruchtfolge planen<br />

Im nächsten Schritt planen Müllers mit <strong>de</strong>m Berater die neue Fruchtfolge. Zunächst stellen sie die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Schläge so zusammen, dass für je<strong>de</strong>s geplante Fruchtfolgeglied etwa eine gleich große<br />

Fläche (ca. 5 ha) zur Verfügung steht.<br />

Häufig wird bei <strong>de</strong>r Umstellung aus marktwirtschaftlichen und pflanzenbaulichen Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Anbau<br />

von Zuckerrüben, Raps und Silomais aufgegeben. Statt<strong>de</strong>ssen wer<strong>de</strong>n Kleegras, Luzerne und an<strong>de</strong>re<br />

Leguminosengemenge, Roggen, Dinkel, Kartoffeln und evtl. Feldgemüse in die Fruchtfolge neu<br />

aufgenommen. Müller entschließt sich, im ersten und zweiten Jahr Kleegras anzubauen.<br />

Die Einsaat von Untersaaten im Weizen im dritten Jahr sieht er skeptisch wegen eventueller<br />

Ernteprobleme. Der Berater weist aber auf niedrig wachsen<strong>de</strong> Weißklee- und Gelbklee-Arten hin, bei<br />

<strong>de</strong>nen keine Gefahr <strong>de</strong>s Überwachsens besteht.<br />

In <strong>de</strong>r Fruchtfolge wird im vierten Jahr ein Hackfruchtschlag mit 2 ha Kartoffeln und 3 ha Silomais<br />

eingeplant. Vom Silomais will man sich wegen zu befürchten<strong>de</strong>r Unkrautprobleme trennen.<br />

Im fünften Jahr wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r Leguminosen angebaut, um die Stickstoffversorgung <strong>de</strong>r<br />

Restfruchtfolge zu verbessern. Die Erbsen im Gemenge mit Hafer wer<strong>de</strong>n als Leistungsfuttermittel in<br />

<strong>de</strong>r Milchviehfütterung verwertet. Der Hafer dient dabei als Stützfrucht für die Erbsen, um<br />

Ernteprobleme zu verringern.<br />

Im sechsten Jahr wird nochmals Weizen angebaut. Auf <strong>de</strong>n etwas schwächeren Flächen will Müller<br />

erste Erfahrungen im Dinkelanbau sammeln. Roggen will Müller trotz guter Anbaueignung wegen <strong>de</strong>r<br />

schlechten Marktlage nicht anbauen. Dafür soll Braugerste als siebtes Fruchtfolgeglied angebaut<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Arbeitsaufträge<br />

1. Erarbeiten Sie die Ausgangssituation <strong>de</strong>s Betriebes (Ist-Betrieb)!<br />

- 35 ha Acker, 15 ha Grünland<br />

- Anbau: Raps, Weizen, Braugerste, Silomais, Kartoffeln<br />

- 25 Milchkühe und Nachzucht<br />

- Milchquote 150.000 kg<br />

- gegenwärtige Milchleistung 6.000 kg<br />

10/11<br />

© BLE 2006<br />

H. Bartels<br />

W. Janka

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