Pharmakologie
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Nach: „Lokalanästhesie in der Zahnheilkunde“, Georg-H. Nentwig 1. <strong>Pharmakologie</strong><br />
zu einer Abnahme des Membranpotentials, die als Depolarisation bezeichnet wird.<br />
Die folgende Öffnung der Kalium-Kanäle wirkt der Depolarisation entgegen. Durch<br />
den Ausstrom positiver Ladungen in Form der Kalium-Ionen kommt es rasch zu einer<br />
Repolarisation des Membranpotentials. Der Einstrom der Natrium-Ionen und der<br />
Ausstrom der Kalium-Ionen wird durch die Tätigkeit der Na-K-ATPase ausgeglichen.<br />
Sie stellt die ursprüngliche Ionenverteilung durch einen energieverbrauchenden<br />
Transport entgegen der Ionenkonzentration wieder her.<br />
Die Ausbreitung der Depolarisation<br />
Die Ausbreitung einer Depolarisation entlang erregbarer Zellmembranen erfolgt bei<br />
myelinisierten und bei nichtmyelinisierten Nervenfasern auf verschiedene Weise.<br />
Die Depolarisation der Zellmembran einer nichtmyelinisierten Nervenfaser löst eine<br />
Öffnung der folgenden Natrium-Kanäle aus. So breitet sich die Depolarisation kontinuierlich<br />
entlang der Zellmembran aus. Die Leitungsgeschwindigkeit beträgt zwischen<br />
0,5 und 2 m/s.<br />
Die Weiterleitung einer Erregung an myelinisierten Nervenfasern findet nur über die<br />
Ranvier´schen Schnürringe statt. Die Erregung springt von Schnürring zu Schnürring,<br />
so dass die Erregung wesentlich schneller fortgeleitet wird. Die Leitungsgeschwindigkeit<br />
erreicht dabei zwischen 12 und 30 m/s.<br />
Die Struktur der Lokalanästhetika<br />
Alle Lokalanästhetika besitzen eine gemeinsame Grundstruktur. Sie setzen sich aus<br />
einem lipophilen aromatischen Rest, einer hydrophilen Aminogruppe und einer Zwischenkette<br />
zusammen.<br />
Animation: Die Struktur der Lokalanästhetika<br />
Alle Lokalanästhetika besitzen eine gemeinsame Grundstruktur, die hier am Beispiel<br />
des Articains demonstriert werden soll.<br />
Das Molekül besteht aus:<br />
• einem lipophilen aromatischen Rest, in diesem Fall einem Thiophenring<br />
• einer Zwischenkette und<br />
• einer hydrophilen Aminogruppe.<br />
Die Zwischenkette ist der Angriffspunkt für Enzyme, die den Abbau des Moleküls beschleunigen.<br />
Nach der Art der Zwischenkette unterscheidet man zwei Hauptgruppen<br />
der Lokalanästhetika. Nämlich die Präparate vom Estertyp und vom Amidtyp. Die<br />
älteren Substanzen, wie z.B. das Procain, sind Ester. Moderne Substanzen, wie Articain,<br />
sind Amide.<br />
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