Pharmakologie
Pharmakologie
Pharmakologie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nach: „Lokalanästhesie in der Zahnheilkunde“, Georg-H. Nentwig 1. <strong>Pharmakologie</strong><br />
Eigenschaften der Lokalanästhetika<br />
Auch alle heute eingesetzten Lokalanästhetika sind Weiterentwicklungen der natürlich<br />
vorkommenden Substanz Cocain. Ziele der Weiterentwicklung waren eine Reduktion<br />
der Toxizität und die Verbesserung der lokalen Wirksamkeit.<br />
Entscheidenden Einfluss auf Wirksamkeit und Verträglichkeit der verschiedenen<br />
Substanzen haben vor allem<br />
• die Lipidlöslichkeit und<br />
• das Ausmass der Proteinbindung.<br />
Die Lipidlöslichkeit wird als Verteilungskoeffizient in einer wässrigen Phase und einer<br />
Lösungsmittelphase gemessen. Hohe Lipidlöslichkeit führt zu stärkerer Wirksamkeit,<br />
steigert gleichzeitig aber auch die Toxizität der Substanz.<br />
Eine hohe Proteinbindung korreliert gleichfalls mit einer erhöhten Wirksamkeit, vermindert<br />
aber die Toxizität. Unerwünschte Wirkungen werden nur von freiem, ungebundenem<br />
Lokalanästhetikum ausgelöst. Nach dem Übertritt in den Blutkreislauf<br />
werden zunächst die Proteinbindungsstellen der Serumproteine abgesättigt. So bleibt<br />
bei einer hohen Proteinbindung nur ein geringer ungebundener Anteil des Lokalanästhetikums,<br />
um unerwünschte Wirkungen auf das ZNS und das kardiovaskuläre System<br />
auszulösen.<br />
Forderungen an moderne Lokalanästhetika<br />
An moderne Lokalanästhetika werden folgende Anforderungen gestellt:<br />
• Rasch einsetzende und ausreichend lange Wirkung<br />
• Geringe Toxizität<br />
• Gute Gewebeverträglichkeit<br />
• Keine schädlichen Nebenwirkungen<br />
• Chemische Stabilität<br />
• Gute Wasserlöslichkeit<br />
• Mischbarkeit mit vasokonstriktorisch wirksamen Mitteln (z.B. Epinephrin)<br />
6 / 11