Alfons Suding - Verbund Oldenburger Münsterland
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Unternehmerisches Lebenswerk 2011<br />
<strong>Alfons</strong> <strong>Suding</strong><br />
SUDING Beton- und Kunststoffwerk GmbH<br />
<strong>Alfons</strong> <strong>Suding</strong> hat als Unternehmer eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte<br />
aufzuweisen. 1968 startete er mit einem Mitarbeiter und einem Umsatz von 200.000<br />
DM. Heute sind es 232 Mitarbeiter und 45 Millionen Euro Umsatz. Dabei muss er<br />
auch ein sehr guter Chef sein. Von Mitarbeiterfluktuation ist in seiner 43jährigen<br />
Unternehmensgeschichte nichts bekannt. Sein Unternehmen produziert jedes Jahr<br />
Produkte mit einem Gesamtgewicht von 200.000 Tonnen. Im Schnitt werden 33 LKW
pro Arbeitstag beladen. Das Unternehmen umfasst 110 Hektar Betriebsgelände an<br />
drei Standorten mit insgesamt 200.000 Quadratmeter Produktions- und Lagerfläche.<br />
Wie viele Unternehmer wurde auch <strong>Alfons</strong> <strong>Suding</strong> nicht in eine goldene Wiege<br />
geboren. Als ältestes von acht Kindern erblickte er 1938 das Licht des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes. Er wuchs auf dem elterlichen Hof in Lüsche auf und erlernte das<br />
Maurerhandwerk. Jedoch störte <strong>Alfons</strong> <strong>Suding</strong>, dass auf dem Bau in den<br />
Wintermonaten nicht gearbeitet wurde, so dass er am 15. Februar 1968 sein<br />
Unternehmen gründete, um Schornsteinmuffen herzustellen. Bereits zwei Jahre<br />
später wurde eine größere Produktionshalle mit ersten Maschinen gebaut. Die Zahl<br />
der Mitarbeiter stieg im Verlauf der 70er Jahre auf 45.<br />
Schornsteinmuffen hat er dann aber keine einzige produziert. Denn Ende der 60er<br />
Jahre setzte eine Entwicklung in der modernen Landwirtschaft ein, die er als einer<br />
der ersten Hersteller maßgeblich mit voran gebracht hat. Die Produkte seines<br />
Unternehmens ermöglichten erstmals die Haltung und Betreuung von großen<br />
Tierbestanden durch wenige Personen. Und das nennt man in der Betriebswirtschaft<br />
einen Produktivitätssprung.<br />
1970 bekam das Unternehmen mit dem neuen Werk auch erstmals eine größere<br />
Mischanlage. Größtmögliche Unabhängigkeit gehört seitdem bis heute zur<br />
Unternehmensstrategie. „Kein unnötiges Risiko eingehen!“ Dafür hat sich der <strong>Alfons</strong><br />
<strong>Suding</strong> schon früh stark gemacht, Abhängigkeit stets vermieden und auf hohe<br />
Flexibilität gesetzt. „Verarbeitet werden nur ausgewählte und geprüfte Materialien.<br />
Ständige Material-Kontrollen sorgen für Sicherheit. Lieber einmal mehr als zu wenig.“<br />
Neben das eigene Betonlabor tritt die freiwillige Überwachung durch die<br />
Güteschutzvereine der Bundesländer. 1982 wurde eine computergesteuerte<br />
Hochmischanlage errichtet, zur damaligen Zeit eine der modernsten am Markt.<br />
1983 startete das Unternehmen die Produktion von Fenstern, im eigenen<br />
Kunststoffwerk. Die Herstellung von Kunststoff-Fenstern für den Bereich<br />
Landwirtschaft erwies sich als ideale Ergänzung. Warum auf Zulieferer verlassen,<br />
wenn es im Haus selbst eine vernünftige Lösung gibt? Getreu dem Motto "Alles aus<br />
eigener Hand" hat sich SUDING auch im Kunststoffbau mit den Jahren die nötige<br />
Kompetenz erworben. Bei dieser Gelegenheit wurden auch gleich Sondermaße<br />
entwickelt, abgestimmt auf die eigenen hohen Anforderungen.<br />
1985 konstruierte SUDING den ersten Stahlbetonbehälter, dessen Fugenverschluss<br />
in seiner Bauweise bis heute einzigartig ist. In den kommenden Jahren setzte das<br />
Unternehmen seinen beständigen, aber gesicherten Wachstumskurs fort. 1991 folgte<br />
die Übernahme der Claas Betonwerke. In Eschede werden seitdem ausschließlich<br />
Rinder- und Belüftungsspaltenböden produziert. Mit dem Neubau einer Halle für den<br />
Stahlbewehrungsbau im Jahr 1993 machte sich das Unternehmen unabhängig von<br />
Lieferanten und erhöhte dadurch seine Flexibilität in der Produktion. 2003 folgte die<br />
Übernahme des Standortes Kleinau. Und als 2010 die einheitliche europäische<br />
Spaltenbodennorm DIN EN 12737 für den europäischen Binnenmarkt eingeführt
wurde, war er der erste deutsche Hersteller, der seine Produkte auf die neue Norm<br />
umgestellte.<br />
Dass SUDING mit einer Jahresproduktion von 800.000 Quadratmetern Spaltenböden<br />
und rund 30.000 laufenden Metern Silowände heute zu den führenden Herstellern<br />
von Betonfertigteilen für die Landwirtschaft zählt, ist im Rückblick also kein Zufall,<br />
sondern das Ergebnis konsequenter Arbeit. „Wir streben nach Perfektion in jeder<br />
Beziehung“, betont <strong>Alfons</strong> <strong>Suding</strong>. Das beginnt bei absoluter Genauigkeit im<br />
Fertigungsprozess und setzt sich fort mit Anlieferung der überdimensionalen<br />
Betonfertigteile bis direkt auf die Baustelle; nicht selten im Overnight-Transport.<br />
Schließlich soll es bei der Montage keine unliebsamen Überraschungen geben. Von<br />
der intensiven Beratung über die Projektplanung bis zur fachgerechten Montage auf<br />
der Baustelle. Unterwegs mit eigenen Fahrzeugen, das Team und die Werkstatt an<br />
Bord. „So lassen sich Versprechen halten. Gründlich bis zum letzten Handgriff.“<br />
Beliefert werden Kunden von Norwegen bis Griechenland, von England bis<br />
Russland. Der Exportanteil ist trotz des enormen Gewichtes der Produkte auf gut<br />
zehn Prozent des Umsatzes gestiegen. Die jährliche Gesamtkilometerleistung der<br />
betriebseigenen Lkw betrug zuletzt 2,6 Millionen Kilometer – fast 66 Mal um die<br />
ganze Welt.<br />
Mit diesem Unternehmerischen Lebenswerk ist <strong>Alfons</strong> <strong>Suding</strong> ein wichtiger und<br />
bedeutender Arbeitgeber nicht nur im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland geworden, der seine<br />
soziale Verantwortung sehr ernst nimmt. „Von Anfang an stand fest, dass es nur<br />
durch harten Einsatz nach oben gehen wird“, erinnert er sich an den Start im Februar<br />
1968. Für ihn ist es gar keine Frage, dass Beton Zukunft hat. „Denn das Machbare ist<br />
für SUDING noch lange nicht ausgereizt.“<br />
<strong>Alfons</strong> <strong>Suding</strong> ist ein Familienmensch und seit 49 Jahren mit seiner Frau Maria<br />
verheiratet. Drei der vier Söhne sind mittlerweile als gleichberechtigte<br />
Geschäftsführer in das Familienunternehmen eingetreten. Der vierte Sohn ist<br />
Rechtsanwalt in Braunschweig, die Tochter Diplom-Dolmetscherin in Frankfurt.<br />
Besonders ausgeprägt ist auch seine Bodenständigkeit. Reisen sind nicht seine<br />
Sache. Spätestens nach fünf Tagen hat er Heimweh nach seinem Dorf, in dem er<br />
sein ganzes Leben verbracht hat. 25 Jahre war er Provisor seiner Kirchengemeinde<br />
St. Josef. Seit 1956 engagiert er sich in der Freiwilligen Feuerwehr. Der<br />
Fußballverein seines Heimatdorfes – der SV Blau-Weiß Lüsche – erspielt die Punkte<br />
mit dem Logo seines Unternehmens auf der Brust.