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Strategien für Beschäftigung und Arbeitsangebot (pdf; 1,92 MB)

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<strong>Strategien</strong> für Beschäftigung <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeitsangebot</strong><br />

Birgit Gerstorfer<br />

Arbeitsmarktservice Oberösterreich<br />

Landesgeschäftsführerin<br />

Linz, 8.5.2012


5<br />

6


is 2016<br />

7<br />

104,0<br />

103,0<br />

Erwerbspersonen in OÖ <strong>und</strong> Österreich<br />

Index 2009 = 100<br />

102,8<br />

102,0<br />

101,0<br />

100,0<br />

99,0<br />

98,0<br />

97,0<br />

96,0<br />

95,0<br />

94,0<br />

101,7<br />

Quelle: Statistik Austria, Erwerbsprognose 2006<br />

100,6<br />

96,8<br />

93,0<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030<br />

Österreich<br />

Oberösterreich<br />

8


Geburten in OÖ<br />

19000<br />

18000<br />

17000<br />

16000<br />

15000<br />

14000<br />

13000<br />

12000<br />

Dieser Jahrgang verlässt heuer die<br />

Pflichtschule!<br />

11000<br />

10000<br />

1991 19<strong>92</strong> 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

9<br />

Qualifikationslevel der beim AMS gemeldeten<br />

offenen Stellen<br />

Anteil der Nachfrage nach Arbeitskräften nach Ausbildung an der Gesamtnachfrage in OÖ<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

64,9 64,5<br />

61,1<br />

58,3<br />

35,4<br />

33,1<br />

29,8 30,4<br />

5,3 5,1 5,8 6,2<br />

52,7<br />

50,5<br />

48,3<br />

46,7 46,4 46,9<br />

Werte in<br />

43,3 44,3 44,3 45,1<br />

46,6<br />

42,7 43,6 42,1<br />

39,5 41,0<br />

7,7 8,5 8,3 8,9 9,1 10,2 11,2 11,3<br />

0,0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Pflichtschulausbildung Lehrausbildung Mittlere, Höhere, Akadem. Ausbildung<br />

10


Lehrstellenmarkt Ö 2011<br />

(durchschnittlicher Bestand)<br />

Jahreswerte 2011<br />

3.500<br />

3.037<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.131<br />

2.000<br />

1.8<strong>92</strong><br />

1.500<br />

1.354 1.436 1.659<br />

1.451<br />

1.244<br />

1.578<br />

1.479<br />

990<br />

1.010<br />

1.000<br />

800<br />

555<br />

500<br />

346<br />

348<br />

247 221<br />

0<br />

B K NÖ OÖ S ST T V W<br />

Sofort verfügbare <strong>und</strong> sonstige interessierte Lehrstellensuchende<br />

Sofort <strong>und</strong> nicht sofort verfügbare offene Lehrstellen<br />

11<br />

Wichtige Zielgruppen am Arbeitsmarkt<br />

der Zukunft<br />

• Jugendliche<br />

• Frauen<br />

• Ältere<br />

• MigrantInnen<br />

12


Maßnahmen – Jugendliche<br />

• Mehr Berufsorientierung <strong>und</strong> Berufsk<strong>und</strong>e in den Schulen<br />

• Maßnahmen zur Verbesserung des Übergangs Schule-<br />

Ausbildung<br />

• Konzentrierte Kräfte auf die SchulabgängerInnen –<br />

Ausbildungsgarantie umsetzen Übergang zur<br />

Ausbildungsverpflichtung ???<br />

• Lehre mit Matura, aber auch Matura mit Lehre<br />

• Mittlere Schulen – neu definieren ???<br />

13<br />

Maßnahmen – Frauen<br />

• Gesellschaftliche Anerkennung der berufstätigen Frau<br />

fördern<br />

• Teilzeit als eine vorübergehende Beschäftigungsform<br />

anerkennen<br />

• Kinderbetreuung als Rechtsanspruch<br />

• Ganztägige Schulformen<br />

• Karenzmanagement in den Betrieben forcieren<br />

• Bildungsverlust beim Wiedereinstieg vermeiden<br />

• Anteil der Frauen in a-typischen Berufsfeldern erhöhen<br />

14


Maßnahmen – Ältere<br />

• Lebenslanges Lernen auch für ältere Arbeitskräfte<br />

• Ältere Beschäftigte ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> fit (am Arbeitsplatz)<br />

halten<br />

• Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsvorsorgeprogramme<br />

• Stärken der älteren Generation mit jenen der jüngeren<br />

Generation verbinden – Generationenmanagement in den<br />

Betrieben<br />

15<br />

Maßnahmen – MigrantInnen<br />

• Standort OÖ als Arbeitsplatz für (hoch qualifizierte)<br />

MigrantInnen attraktiv gestalten<br />

• Rot-Weiß-Rot-Card für gut Qualifizierte<br />

• Bildungsniveau der MigrantInnen verbessern<br />

• Formelle Anerkennungen der im Ausland erworbenen<br />

Bildungsabschlüsse in Österreich<br />

• Förderung der Verbesserung der Deutschkenntnisse<br />

• Integration als zweiseitige Aufgabe<br />

16


<strong>Strategien</strong> für Beschäftigung <strong>und</strong><br />

Arbeitskräfteangebot<br />

Markus Marterbauer<br />

AK Wien, Wirtschaftswissenschaft <strong>und</strong> Statistik<br />

8.5.2012<br />

www.arbeiterkammer.at


Allgemeine Arbeitskräfteknappheit?<br />

• … leider nein.<br />

• 1970er: (leichte) allg. AK-Knappheit =<br />

„Vollbeschäftigung“ = wichtigstes Ziel der<br />

Wirtschaftspolitik.<br />

• Heute: hohe Arbeitslosigkeit mit steigender<br />

Tendenz<br />

• Knappheit an Facharbeitskräften: da <strong>und</strong><br />

dort, noch wenig ausgeprägt, Aufgabe der<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungspolitik<br />

www.arbeiterkammer.at<br />

Beschäftigung <strong>und</strong> Arbeitslose<br />

Veränderung gegenüber den Vorjahresmonaten<br />

Abteilung Wirtschaftswissenschaft <strong>und</strong> Statistik<br />

www.arbeiterkammer.at


Determinanten der<br />

Beschäftigungsentwicklung<br />

• Enger Zusammenhang zwischen<br />

Wirtschaftsentwicklung - Beschäftigung<br />

• Anstieg der Produktion (des BIP) bedeutet<br />

Zuwachs der Beschäftigung: +1 Pp WW =<br />

+3/4% Beschäftigung<br />

• verhaltene Aussichten wegen Finanzkrise<br />

<strong>und</strong> Sparpolitik in der EU<br />

www.arbeiterkammer.at<br />

Determinanten der<br />

Beschäftigungsentwicklung<br />

• Instrumente der Beschäftigungspolitik<br />

• Makroökonomische Stabilisierung:<br />

antizyklische Konjunkturpolitik<br />

• Soziale Dienstleistungen ausbauen:<br />

Kindergärten, Ganztagsschulen, Sozialarbeit,<br />

Pflege<br />

• Arbeitszeitpolitik<br />

• Arbeitsmarktflexibilität verringern: prekäre<br />

Beschäftigungsverhältnisse<br />

www.arbeiterkammer.at


Effekte konjunkturpolitischer Maßnahmen<br />

In % bzw. Personen<br />

Bandbreite der Simulationsergebnisse verschiedener Studien über kurz- <strong>und</strong> mittelfristige Effekte<br />

diverser Maßnahmen im Ausmaß von 1 Mrd.€ oder 0,4% des BIP<br />

Einkommensteuersenkung<br />

Erhöhung der<br />

Sozialtransfers<br />

Öffentliche<br />

Investitionen<br />

Abweichung von der Basislösung in % bzw. in Personen<br />

Öffentliche<br />

Beschäftigung<br />

Bruttoinlandsprodukt 0,2 - 0,3 0,3 - 0,4 0,5 - 0,7 0,4 - 0,5<br />

Beschäftigung 2.000 -5.000 4.000 - 8.000 6.000 - 10.000 18.000 - 25.000<br />

Q: Marterbauer et al. (2006), eigene Berechnungen.<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

In 1.000 Personen<br />

6.000<br />

0-19 20-64 65 <strong>und</strong> älter<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

1970 1980 1990 2000 2010 2030 2050<br />

Q: Statistik Austria , Bev ölkerungsprognose Oktober 2010 (Hauptv ariante).


Allgemeine Arbeitskräfteknappheit?<br />

• Bis 2020: Nachfrage nach Arbeitskräften<br />

wächst gleich stark wie<br />

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.<br />

• 2020-2030: Nachfrage steigt rascher als<br />

Angebot.<br />

• Hohes Potential an Arbeitskräften<br />

• Knappheit an Facharbeitskräften: da <strong>und</strong><br />

dort, noch wenig ausgeprägt, Aufgabe der<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungspolitik<br />

www.arbeiterkammer.at<br />

Erwerbsquoten<br />

In % der Bevölkerung im gleichen Alter<br />

90<br />

Männer (15-64) Frauen (15-64) Ältere (55-64)<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

Österreich Dänemark Schweden<br />

Laut Labour Force Surv ey. Q: Employment in Europe, 2010.


Potential an zusätzlichen Arbeitskräften<br />

In Personen<br />

sofort bis 2020 langfristig<br />

Arbeitslose 50.000 150.000 150.000<br />

Frauen 100.000 270.000 – 340.000 270.000 – 340.000<br />

Ältere 70.000 210.000<br />

Insgesamt 150.000 490.000 – 560.000 630.000 – 700.000<br />

Q: Eigene Berechnungen<br />

Arbeitskräfteknappheit?<br />

• Hebung der Potentiale - Politik gefordert<br />

• Arbeitslose: Trainings- <strong>und</strong><br />

Qualifizierungspolitik, Sozialarbeit<br />

• Frauen: soziale Dienstleistungen ausbauen;<br />

höhere Qualität der Teilzeit<br />

• Ältere: Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

• Migration: Integration<br />

www.arbeiterkammer.at


Sozialausgaben für Familie<br />

In % des BIP, 2008<br />

4,0<br />

3,5<br />

Sachleistungen<br />

Barleistungen<br />

Insgesamt<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Österreich Dänemark Schweden Deutschland<br />

Q: Eurostat (ESSOSS).<br />

Sozialausgaben für Pflege<br />

Alter, Invalidität, Gebrechen<br />

In % des BIP, 2008<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

Sachleistungen<br />

Barleistungen<br />

Insgesamt<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

Österreich Dänemark Schweden Deutschland<br />

Q: Eurostat (ESSOSS).


Moderne Arbeitszeitpolitik<br />

• Wunsch „kurze Vollzeit“ (30-32 St<strong>und</strong>en)<br />

• Arbeitszeitverkürzung für<br />

Vollzeitbeschäftigte (Männer)<br />

• Höhere Qualität plus mehr St<strong>und</strong>en in der<br />

Teilzeitbeschäftigung (Frauen)<br />

• Verteilung bezahlte/unbezahlte Arbeit<br />

• Vereinbarkeit Beruf – Familie –<br />

Weiterbildung<br />

• Wohlstand immateriell konsumieren<br />

www.arbeiterkammer.at<br />

EU: Arbeitslosigkeit nicht<br />

Arbeitskräfteknappheit<br />

• 25 Mio. Arbeitslose<br />

• Anstieg in der Finanzkrise: 8 ½ Mio.<br />

• Jugendarbeitslosenquote in 20/27<br />

Mitgliedsländern über 20%<br />

• Spanien, Griechenland: über 50%<br />

• Ergebnis von Finanzkrise <strong>und</strong> Sparpolitik<br />

www.arbeiterkammer.at


Arbeitslosenquote<br />

In Prozent<br />

Abteilung Wirtschaftswissenschaft <strong>und</strong> Statistik<br />

www.arbeiterkammer.at<br />

Arbeitslosenquote<br />

In Prozent<br />

Abteilung Wirtschaftswissenschaft <strong>und</strong> Statistik<br />

www.arbeiterkammer.at


Arbeitslosenquote – unter 25-Jährige<br />

In Prozent<br />

Abteilung Wirtschaftswissenschaft <strong>und</strong> Statistik<br />

www.arbeiterkammer.at<br />

Politik für Beschäftigung <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeitsangebot</strong><br />

• Beschäftigungsoffensive in der EU<br />

• Antizyklische Konjunkturpolitik, Ausbau<br />

sozialer Dienstleistungen<br />

• Bildungspolitik <strong>und</strong> Integrationspolitik<br />

gegen Facharbeitskräftemangel<br />

• Arbeitszeitpolitik<br />

www.arbeiterkammer.at


„Schlüsselfaktor Arbeit“<br />

<strong>Strategien</strong> für Beschäftigung <strong>und</strong> <strong>Arbeitsangebot</strong><br />

Tagung der Oberösterreichischen Zukunftsakademie<br />

Linz, 8.5.2012<br />

Dr. Christoph M. Schneider<br />

Stabsabteilung Wirtschaftspolitik<br />

Wirtschaftskammer Österreich


Einflussfaktoren auf den Schlüsselfaktor Arbeit<br />

Globalisierung<br />

Technologischer<br />

Wandel<br />

Strukturwandel<br />

SchlüsselfaktorA<br />

rbeit<br />

Demografischer<br />

Wandel<br />

Gesellschaftlicher<br />

Wandel<br />

Wandel der Erwerbsbiographien<br />

Industriegesellschaft<br />

• typisch: männlich, Fabrik, blue<br />

collar<br />

Dienstleistungs-/Wissensgesellschaft<br />

• typisch: Büro, verstärkte Beschäftigung von<br />

Frauen, flexible Arbeitsformen, white collar<br />

• Lebenslange Beschäftigung<br />

• Dreiteilung des Lebenslaufs<br />

• Ausbildung<br />

• Erwerbsarbeit<br />

• Ruhestand<br />

• Rückgang „normaler“ Berufsbiografien<br />

• Weiterqualifizierung, Lebenslanges Lernen<br />

• Selbstbestimmung<br />

Selbstkontrolle durch Zielvereinbarungen


Dysfunktion am Arbeitsmarkt<br />

Wir sind immer noch sehr stark in alten Strukturen verhaftet<br />

In unseren Köpfen steckt noch das Bild der industriellen Arbeitskultur<br />

Paradoxe Situation<br />

Dysfunktion am Arbeitsmarkt<br />

Arbeitsmarktinstitutionen <strong>und</strong> –politiken haben mit strukturellen<br />

Veränderungen nicht Schritt halten können<br />

Teil der Arbeitskräfte ist nicht für Jobs vorbereitet, die (in Zukunft)<br />

nachgefragt werden<br />

Einflussfaktoren & Auswirkungen I<br />

Strukturwandel<br />

Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen<br />

Primär Sek<strong>und</strong>är Tertiär<br />

73%<br />

48%<br />

37% 37%<br />

29%<br />

23% 26%<br />

8%<br />

50%<br />

42%<br />

1%<br />

26%<br />

1910 1951 1981 2010<br />

Quelle: Universität Innsbruck, Institut für Zeitgeschichte.<br />

Strukturwandel erhebliche Konsequenzen auf Arbeitsmarkt<br />

• Dienstleistungsbereiche erfordern andere Qualifikationen <strong>und</strong> Tätigkeiten<br />

• Anforderungen im Dienstleistungsbereich<br />

• Kommunikation, Konzeption, Betreuung, Beratung<br />

• Persönlichkeitsmerkmale spielen eine große Rolle<br />

• Eigeninitiative, Kreativität & Flexibilität


Einflussfaktoren & Auswirkungen II<br />

Globalisierung<br />

• Die Welt ist vernetzt<br />

Internationale Arbeitsteilung<br />

• Internationalisierung der Produktion<br />

• Internationalisierung der Arbeitsmärkte<br />

Entstehung eines globalen Arbeitsmarktes<br />

• Internationale Mobilität von Arbeitskräften<br />

„Brain Gain“ vs. „Brain Drain“<br />

• Globalisierung schafft höhere Nachfrage nach Arbeitnehmern mit<br />

hohem Bildungsniveau <strong>und</strong> spezifischen Qualifikationen<br />

• Fokus auf wissensintensive Tätigkeiten<br />

Einflussfaktoren & Auswirkungen III<br />

Technologischer Wandel<br />

• Durchdringung aller Sektoren mit<br />

neuen Technologien aus dem Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsbereich<br />

• Technologie verändert Art der Arbeit <strong>und</strong> erhöht die Produktivität<br />

Automatisierung der Produktion<br />

• I&K-Technologien haben nahezu alle Berufsbilder verändert<br />

• Wandel der Tätigkeitsanforderungen durch geänderte<br />

Produktionstechnologien<br />

• Neue Berufe entstehen erfordern steigenden Anteil an Wissen<br />

• Einfache Tätigkeiten <strong>und</strong> Routineabläufe werden automatisiert<br />

• Transformation der Jobs durch Technologien bedeutet:<br />

Qualifikationen müssen sich immer schneller entwickeln bzw. anpassen<br />

• ABER: Qualifikationsstrukturen von Beschäftigten ändern sich zu langsam<br />

können mit dem Wandel der Arbeitsanforderungen nicht Schritt halten


Einflussfaktoren & Auswirkungen IV:<br />

Wissen & Know-How<br />

• Wirtschaftswachstum basiert primär auf Wissen, Kreativität <strong>und</strong> Service<br />

• Zunahme: Jobs, die f<strong>und</strong>iertes Wissen <strong>und</strong> komplexe Interaktionen sowie<br />

Erfahrung erfordern<br />

Hochwertige Ausbildung <strong>und</strong> Lebenslanges Lernen als absolutes Muss<br />

• Talente in Tätigkeiten verwandeln<br />

• Gewonnenes Wissen veraltet sehr schnell<br />

Bildungsstand der Bevölkerung in Österreich<br />

2,8% 6,9% 13,8%<br />

Anteil der Akademiker nimmt zu <br />

„High Potentials“ auf dem Vormarsch<br />

13,5%<br />

21,9%<br />

25,9%<br />

30,1%<br />

37,0%<br />

36,6%<br />

57,8%<br />

34,2%<br />

19,5%<br />

1971 1991 2009<br />

Quelle: Statistik Austria.<br />

Universität, Hochschule<br />

Mittlere oder höhere<br />

Schule<br />

Lehre<br />

höchstens Pflichtschule<br />

Zunahme an Jobs für<br />

hochqualifizierte Arbeitskräfte<br />

Trotzdem: „Kluge Köpfe“ werden zur<br />

Mangelware<br />

Globaler Wettlauf um Exzellenz<br />

<strong>und</strong> Fachkräfte<br />

Einflussfaktoren & Auswirkungen V:<br />

Mehr Eigenverantwortlichkeit & -initiative, Kreativität<br />

• Arbeit: mehr eigenverantwortliches Agieren außerhalb fester<br />

Bürozeiten <strong>und</strong> –gebäude<br />

• Wachsende Bedeutung von Selbständigkeit <strong>und</strong> Freiberuflichkeit<br />

• Menschen streben in ihrem Beruf nach Selbstentfaltung<br />

Wachsende Gruppe von Werktätigen, die im Job eigene Ideen<br />

verwirklichen wollen<br />

• Gleichzeitig: Firmen können nur durch kreatives Denken <strong>und</strong> Handeln im<br />

Wettbewerb bestehen<br />

• Gute Voraussetzungen für die Kreativen<br />

• Aufstieg der „kreativen Klasse“: Autoren, Redakteure, Architekten,<br />

Fotografen, Moderatoren, Werber, Texter, Berater, Analysten,<br />

Kommunikationsdienstleister Kreativwirtschaft


Einflussfaktoren & Auswirkungen VI:<br />

Flexibilisierung der Arbeitsformen<br />

• Starre Berufsbilder <strong>und</strong> regulierte Beschäftigung<br />

verlieren an Bedeutung<br />

• Erosion des Normalarbeitsverhältnisses<br />

• Flexiblere Jobeinsätze (atypische Beschäftigungsverhältnisse) werden häufiger<br />

• Abschied von der industriellen Erwerbsbiographie<br />

• mit kontinuierlichem Berufsleben<br />

• klaren Zugangskriterien<br />

• lebenslanger Zugehörigkeit in einem einzigen Unternehmen<br />

• Verschiedene Jobphasen mit Zeiten der beruflichen Neuorientierung<br />

• Brüche & Diskontinuitäten in der Berufsbiographie werden Normalität<br />

nicht mehr „ein richtiger Beruf“<br />

die lebenslange Anstellung ist ausgestorben<br />

Einflussfaktoren & Auswirkungen VII:<br />

Neue Formen der Arbeitszeit<br />

Flexibilisierung<br />

Gleitzeit<br />

24/7<br />

Teilzeitarbeit<br />

Telearbeit<br />

Neue Technologien ermöglichen neue flexible Arbeitszeitmodelle<br />

- Individuelle Gestaltung der Arbeit<br />

- Mitarbeiter können jederzeit <strong>und</strong> überall arbeiten<br />

- Grenzen zwischen Arbeits- <strong>und</strong> Freizeit verschwimmen


Einflussfaktoren & Auswirkungen VIII:<br />

Gesellschaftlicher Wandel<br />

• Steigende Anzahl von Single-Haushalten<br />

• 1951: 17,5% aller Privathaushalte<br />

• 2008: 35% aller Privathaushalte<br />

• der Anteil der Single-Haushalte hat sich seit 1951 verdoppelt<br />

ihre absolute Zahl mehr als verdreifacht<br />

• steigendes Heiratsalter <strong>und</strong> wachsende Ehelosigkeit<br />

• Sinkende Haushaltsgröße<br />

• 1951: durchschnittliche Haushaltsgröße: 3,11<br />

• 2007: durchschnittliche Haushaltsgröße: 2,32<br />

• Großhaushalte mit fünf oder mehr Personen nahmen deutlich ab<br />

von 400.000 (1951) auf 250.000 (2007)<br />

• Sinkende Geburtenrate<br />

- Fertilitätsrate<br />

1961: 2,78<br />

2010: 1,44<br />

- Alter bei der Geburt des 1. Kindes<br />

1984: 24,1<br />

2010: 28,2<br />

Mittelfristige Beschäftigungsentwicklung in<br />

Österreich, 2016<br />

Entwicklung der unselbständigen Beschäftigung<br />

%-Veränderungen pro Jahr<br />

Informationstechnologie u. -DL<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

Rechts-, Steuer-, Unternehmensberatung<br />

Forschung, techn. u. freiberufl. Tätigkeiten<br />

Erziehung <strong>und</strong> Unterricht<br />

Bauwesen<br />

Maschinenbau<br />

Finanz-, Kredit- <strong>und</strong> Versicherungswesen<br />

Chemie u. Erdölverarbeitung<br />

Metallerzeugung<br />

-0,5<br />

-0,6<br />

-0,9<br />

-1,2<br />

+0,2<br />

+1,5<br />

+3,5<br />

+2,8<br />

+2,7<br />

+2,7<br />

• Im Zeitraum 2010 bis 2016 wächst<br />

die unselbständige Beschäftigung um<br />

• + 172.800<br />

• + 0,9% jährlich<br />

auf 3.430.600 unselbständig<br />

Beschäftigte<br />

- Triebfeder: Dienstleistungen<br />

• 2006–2011: +177.600 unselbständig<br />

Beschäftigte<br />

Verkehr<br />

Elektrotechnik, Feinmechanik<br />

Fahrzeugbau<br />

Textil <strong>und</strong> Bekleidung<br />

-1,2<br />

-1,4<br />

-1,4<br />

-1,5<br />

Energieversorgung<br />

Telekommunikation<br />

-2,4<br />

-2,4<br />

Quelle: Wifo, AMS.


Herausforderungen:<br />

Pool an ungenutzten Talenten<br />

40.000<br />

36.000<br />

32.000<br />

28.000<br />

Fortschreibung des Anteils<br />

2008 von 39,3%<br />

Lehrlinge im 1. Lehrjahr<br />

Drohszenario bei gleich<br />

bleibenden Schülerzahlen<br />

• Zwischen 1993 <strong>und</strong> 2001: Zahl der<br />

Geburten ging um 20% zurück <strong>und</strong> bleibt<br />

seitdem stabil auf niedrigem Niveau<br />

schwächere Jahrgänge betreten den<br />

Arbeitsmarkt<br />

• seit 1995: 40% eines Jahrgangs der<br />

15-Jährigen beginnen Lehre<br />

24.000<br />

2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

Unternehmen müssen sich gezielt um<br />

junge Mitarbeiter (Lehrlinge) bemühen<br />

Quelle: WKO.<br />

<strong>Strategien</strong> für Beschäftigung <strong>und</strong> <strong>Arbeitsangebot</strong><br />

Bildung - Flexibilität - Freiheit<br />

Handlungsfelder mit Potenzial<br />

Unternehmertum<br />

<br />

<br />

Bildungsreform<br />

Pensionsreform<br />

Devise für 2012:<br />

Erneuern, um zu wachsen!

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