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OSSV Info Nr. 1 - September 2003

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Höhenflug eines jungen Ebnat-Kapplers<br />

Text und Bild: Beatrice Bollhalder<br />

An der Schweizer Meisterschaft der Nordischen<br />

Athleten, die für einmal wegen<br />

Terminproblemen erst im Sommer in<br />

Kandersteg abgehalten wurde, trat ein<br />

junger Mann aus dem Toggenburg ins<br />

Rampenlicht. Guido Landert vom SC<br />

Speer Ebnat-Kappel, konnte sich nämlich<br />

an den erwähnten Wettkämpfen<br />

Anfangs August gleich nach den Weltcup-Spezialspringern<br />

einreihen. War<br />

dies nun eine einmalige Angelegenheit<br />

oder baut sich da ein neues Talent auf?<br />

Die Sommerwettkämpfe sind nicht ganz<br />

mit jenen des Winters zu vergleichen,<br />

das ist sich Guido Landert bewusst.<br />

Trotzdem, die Form deutet recht steil<br />

nach oben.<br />

Mit der Weltelite mithalten<br />

Im Spätsommer wurde der Sommer<br />

Grand Prix, eine Tour mit vier Wettkämpfen<br />

auf Weltcup-Niveau, ausgetragen.<br />

Neben den Mitgliedern von A- und<br />

B-Weltcup, die die ganze Tour absolvieren,<br />

wurden die Nachwuchsathleten an<br />

je zwei solche Bewerbe geschickt. Guido<br />

Landert konnte in Villach an den Start<br />

gehen. Nach zwei nicht ganz optimalen<br />

Sprüngen von der K 90 Schanze, klassierte<br />

er sich auf dem 31. Zwischenrang.<br />

Anschliessend stand ein 15 Kilometer Inlinelauf<br />

auf dem Programm. Insgesamt<br />

konnte er sich als 42. in einem sehr gut<br />

besetzten Feld von internationalen Teilnehmern,<br />

nur die Finnen fehlten, am<br />

Start, klassieren.<br />

Am Sonntag stand dann der zweite<br />

Wettkampf für den jungen Toggenburger<br />

auf dem Programm. Bereits im<br />

Training hatte sich Guido von 102,5 auf<br />

105,5 und schliesslich auf 109 Meter<br />

steigern können. Dies gab ihm sichtlich<br />

Auftrieb. Der KV-Lehrling, der in Einsiedeln<br />

arbeitet und trainiert, bevorzugt<br />

ohnehin grössere Schanzen. So ging<br />

denn der 18 jährige Nordisch Kombinierer,<br />

voller Zuversicht, aber realistisch,<br />

wie er sagt, an den Start des Springens<br />

auf der K 120 Schanze. Als Achter des<br />

Springens konnte er nicht nur seine<br />

vier Mannschaftskollegen Ronny Heer,<br />

Andy Hartmann, Andreas Hurschler<br />

und Pascal Meinherz, deutlich hinter<br />

sich lassen, sondern auch berühmtere<br />

Athleten wie Felix Gottwald mussten<br />

sich vom Nachwuchstalent geschlagen<br />

geben. Neun Kilometer auf den Inlines<br />

Guido Landert an der Schweizermeisterschaft<br />

waren anschliessend gefordert. Obwohl<br />

er „nur“ mit der 39. Laufzeit ins Ziel<br />

kam, konnte sich der Ebnat-Kappler als<br />

hervorragender 12. dieses Wettkampfes<br />

feiern lassen. 22 Punkte gab es für diese<br />

Leistung aber diese nützen dem jungen<br />

Athleten wenig, denn für die nächsten<br />

beiden Wettkämpfe, die am Wochenende<br />

darauf stattfanden, wurden andere<br />

Schweizer Nachwuchshoffnungen aufgeboten.<br />

Platzierung unter den ersten<br />

Zehn im Alpcup anpeilen<br />

Guido Landert darf auf seine Leistung<br />

stolz sein, zumal er sogar noch mit<br />

einer Zerrung im Oberschenkel diese<br />

Wettkämpfe absolviert hat. So realistisch<br />

wie der Toggenburger an seine<br />

sportliche Karriere herangeht, so formuliert<br />

er auch seine nächsten Ziele.<br />

Im Herbst stehen noch je ein Wettkampf<br />

in Slowenien und Predazzo auf dem Programm.<br />

Diese beiden Resultate zählen<br />

mit drei weiteren Anlässen im Winter<br />

zum Alpencup. Guido Landert, als erst<br />

18 Jähriger, kann noch zwei Saisons in<br />

diesem Cup um die vordersten Ränge<br />

mitkämpfen. Unter den ersten Zehn<br />

möchte er sich in der kommenden Saison<br />

klassieren, hält er fest.<br />

Die Chancen stehen ausserdem gut,<br />

dass Guido Landert im kommenden<br />

Winter an der Junioren Weltmeisterschaft,<br />

die in Norwegen stattfindet, die<br />

Schweizer Farben vertritt. Dort nennt er<br />

einen Rang unter den ersten Zwanzig<br />

als sein Ziel.<br />

Kollegen in der Heimat<br />

Guido Landert lebt und trainiert im<br />

Trainingszentrum Einsiedeln. Er hat<br />

dort auch einen Arbeitgeber gefunden,<br />

der es ihm ermöglicht, trotz der recht<br />

häufigen Absenzen eine KV-Lehre zu<br />

absolvieren. Im kommenden Frühling<br />

steht die Lehrabschlussprüfung an,<br />

eine gute Balance zwischen dem Einsatz<br />

für die Lehre und dem Sport gilt<br />

es für die nächste Zeit zu finden. Tag<br />

für Tag wird abends an der Sprungkraft<br />

und der Ausdauer trainiert. Ein eigener<br />

Trainer steht dafür zur Verfügung. An<br />

der Laufleistung, eine Schwäche von<br />

Guido Landert, wird im Trainingszentrum<br />

Einsiedeln schon länger gefeilt.<br />

Was hier (noch) nicht trainiert werden<br />

kann, sind die Sprünge. Guido Landert<br />

hofft aber, dass er schon bald auf den<br />

neuen Sprungschanzen von Einsiedeln,<br />

deren Baubeginn bevorsteht, die ersten<br />

Trainings absolvieren kann.<br />

Während der Woche ist die Zeit des<br />

Toggenburgers also voll ausgefüllt.<br />

Am Wochenende wird häufig auf deutschen<br />

Sprungschanzen trainiert. Nur<br />

etwa jedes dritte Wochenende fährt der<br />

Nordisch Kombinierer heim nach Ebnat-<br />

Kappel. Er ist aber ausserordentlich froh,<br />

dass ihm seine Kollegen zu Hause diese<br />

spärlichen Besuche nicht übel nehmen<br />

und mit ihm gemeinsam die wenigen<br />

freien Tage verbringen.<br />

Der Kombination treu bleiben<br />

Solange ihm das „Umeseckle“ Spass<br />

mache, mache er weiter mit der Nordischen<br />

Kombination, meinte der sympathische<br />

junge Mann auf die Frage, ob<br />

er sich nicht Gedanken mache, als Spezialspringer<br />

seine Karriere fortzusetzen.<br />

Und dabei hat er auch einen kleinen<br />

Hintergedanken, denn Spezialspringer<br />

müssen ständig Kalorien zählen und<br />

dies möchte der Ebnat-Kappler nun<br />

wirklich nicht, denn sein liebstes Hobby<br />

ist das Essen. Na denn – en Guete ...<br />

und eine hoffentlich erfolgreiche Wintersaison.<br />

20 <strong>OSSV</strong>-<strong>Info</strong> <strong>Nr</strong>. 1 <strong>September</strong> <strong>2003</strong>

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