10.05.2014 Aufrufe

aUF DER GaRtENBaNk… - Osteuropamission Schweiz

aUF DER GaRtENBaNk… - Osteuropamission Schweiz

aUF DER GaRtENBaNk… - Osteuropamission Schweiz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

iN DiESER aUSGaBE:<br />

GEoRGiEN: BERicHtaUS DEm aLtERSHEim- PoRtRait<br />

UkRaiNE: ERLEBNiSBERicHt GaBoR totH<br />

oStEN aktUELL: NotHiLFE<br />

<strong>aUF</strong> <strong>DER</strong> GaRtENBaNk…<br />

… da lässt man sich gerne nieder, besonders zu dieser Jahreszeit, wo alles so herrlich grünt<br />

und blüht. Unsere Senioren im Altersheim in Tiflis schätzen diese Oase des Friedens. Sie<br />

fühlen sich hier wie im Paradies, verglichen mit ihrem alten Leben, das von harten<br />

Schicksalsschlägen, grosser Not und Armut geprägt war. Lesen Sie die Berichte auf den<br />

Seiten 3 und 4.<br />

ZEitScHRiFt <strong>DER</strong> StiFtUNG oStEURoPamiSSioN NR.7, JULi 2013, 44. JaHRGaNG


IMPRESSUM<br />

Stiftung Osteuropa Mission <strong>Schweiz</strong><br />

Postfach 43, 8624 Grüt ZH<br />

Missionsleitung:<br />

Eelco de Boer<br />

Tel: 044 / 9327913, Fax: 044 / 9327057<br />

Email: oemch@osteuropamission.ch<br />

PC Zürich 80-24422-4<br />

Sammelstellen für Kleider und Hilfsgüter:<br />

* Fam. G. Schmid, Tel: 044 / 9481175<br />

8617 Mönchaltorf<br />

* Fam. K u. N. Albisser, 8049 Zürich<br />

Tel: 044/3412081, Natel 079/4065420<br />

HOMEPAGE IM INTERNET<br />

http://www.osteuropamission.ch<br />

Redaktion: Elsbeth de Boer<br />

Osteuropa Mission Eggingen e.V.<br />

Region Süddeutschland<br />

Leitung: Daniela Gäng, Grünwiesen 2,<br />

79805 Eggingen, Tel.: 07746-1553,<br />

Email: theogaeng@t-online.de<br />

Bankverbindung: Konto-Nr: 226951<br />

bei Sparkasse-Bonndorf-Stühlingen,<br />

Swift-Bic: DE65 6805 1207 0000 226951<br />

BLZ 68051207, Sammelstelle für Kleider<br />

und Hilfsgüter mit Voranmeldung bei<br />

Daniela & Theo Gäng (siehe oben).<br />

Partnerorganisationen:<br />

Hilfswerk f. Rumänien, H. Hofmann <strong>Schweiz</strong><br />

Osteuropa Mission Eggingen e.V. Deutschland<br />

Osteuropa Mission Österreich<br />

Osteuropa Misjonen Norwegen<br />

Kelet-Európa Misszió Ungarn<br />

Est Europa Cluj Rumänien<br />

Casa Speranta, Viseu de Sus Rumänien<br />

Fundatia Umanitara, Ruscova Rumänien<br />

Fundatia Casa Speranta, Arad Rumänien<br />

Wostotschno-Ewropeickaja Missija Ukraine<br />

Istocno Evropska Misija Serbien<br />

Eastern European Mission Kosova<br />

Eastern European Mission Georgien<br />

Deti nadeje / OEM, Tschechische Rep.<br />

www.osteuropamission.nl<br />

Die Osteuropa Mission ist ein unabhängiges<br />

christliches Hilfswerk, das in Osteuropa materielle<br />

und soziale Hilfe leistet. Unsere Zeitschrift erscheint<br />

monatlich. Im jährlichen Mitgliederbeitrag<br />

von CHF 10,-- sind die Kosten für die Zeitschrift<br />

enthalten. Der Nachdruck der hier veröffentlichten<br />

Texte ist nur mit Quellenangabe gestattet, wir<br />

bitten um Zusendung von zwei Belegsexemplaren.<br />

Die Einnahmen und Ausgaben werden jährlich<br />

von der BDO Visura in Basel überprüft. Die<br />

Prüfungsberichte können auf Anfrage eingesehen<br />

werden.<br />

Wir bitten Sie, beiliegendenden Einzahlungsschein<br />

nicht als Aufforderung zu betrachten. Er<br />

soll jene, die unsere Arbeit unterstützen wollen,<br />

entlasten.<br />

LIEBE MISSIONSFREUNDE<br />

Apg. 3,6 Da sprach Petrus: „Silber und Gold habe ich nicht, was<br />

ich aber habe, das gebe ich dir. Im Namen Jesu Christi von<br />

Nazareth: Steh auf und geh!“<br />

In Kapitel 3 der Apostelgeschichte<br />

lesen wir den wunderbaren und<br />

zugleich auch herausfordernden<br />

Bericht von der Heilung des<br />

gelähmten Mannes, der täglich vor<br />

dem Tempel um Almosen bettelte.<br />

Dieser Mann war schon von Geburt<br />

auf gelähmt. Es ist für die meisten<br />

von uns kaum vorstellbar, was für<br />

ein eintöniges und schweres Dasein<br />

dieser Mann wohl schon viele Jahre<br />

fristete. Damals konnte er sich noch<br />

nicht mit einem batteriebetriebenen<br />

Rollstuhl auf geteerten Strassen<br />

und Plätzen selbst fortbewegen. Er<br />

war völlig auf die Hilfe von anderen<br />

Menschen angewiesen. Dieser Mann<br />

lebte bestimmt auch in grosser<br />

Armut. Ich weiss nicht, wie viele<br />

Male er enttäuscht Menschen nachblickte,<br />

die unbarmherzig und achtlos<br />

an ihm vorbeigingen oder wie<br />

oft er in den Augen von Passanten<br />

erkannte, dass er ihnen völlig<br />

gleichgültig ist und sie ihm nur ein<br />

kleines Almosen gaben, um ihr eigenes<br />

Gewissen zu beruhigen. Ich<br />

weiss auch nicht, wie oft er am<br />

Abend wieder abgeholt wurde und<br />

mit den erhaltenen Gaben kaum seinen<br />

Hunger stillen konnte. Tag für<br />

Tag und Jahr für Jahr dasselbe Bild.<br />

Doch da kommen nun Petrus und<br />

Johannes auf dem Weg zum Tempel<br />

an ihm vorbei. Sie zeigen echtes<br />

Erbarmen und reagieren auf das<br />

Betteln des Gelähmten. Sie haben<br />

selber zwar auch kaum Geld, aber in<br />

einer Selbstverständlichkeit und<br />

Glaubenszuversicht wissen sie, wie<br />

sie diesem Lahmen helfen und dienen<br />

können: „Silber und Gold habe<br />

ich nicht, was ich aber habe, das<br />

gebe ich dir. Im Namen Jesu Christi<br />

von Nazareth: Steh auf und geh!“<br />

Ich erkenne in diesem Satz kein<br />

Fragen und Zweifeln was wäre,<br />

wenn Gott jetzt nicht eingreifen<br />

würde. Oder ein hin und her abwägen,<br />

was wohl die Gründe für sein<br />

Leiden sein könnte. Sie nehmen sich<br />

Zeit und dienen ihm.<br />

Dieser Bericht fordert mich selbst<br />

immer wieder neu heraus. Wie<br />

begegne ich Not leidenden<br />

Menschen? Sind sie mir gleichgültig.<br />

Ist mir mein eigenes Wohlergehen<br />

wichtiger als mit ihnen barmherzig<br />

zu sein? Habe ich Zeit für Menschen<br />

in Not, oder bin ich so mit mir und<br />

meinen Aufgaben beschäftigt, dass<br />

ich achtlos vorbeigehe?<br />

In dieser Ausgabe lesen Sie die<br />

Geschichte von Nana Kharchilava<br />

aus Georgien. Sie ist eine Frau, die<br />

nach langer Leidenszeit echte Hilfe<br />

und Barmherzigkeit erfahren hat.<br />

Dank Ihren Gebeten und Ihrer treuen<br />

Unterstützung können wir unzähligen<br />

Not leidenden Menschen in<br />

Osteuropa immer wieder dringend<br />

benötigte Hilfe zukommen lassen.<br />

Die unermessliche Freude und<br />

Dankbarkeit in den Augen dieser<br />

Menschen zu sehen ist auch für uns<br />

immer ein herzbewegender<br />

Moment. Darum wollen wir nicht<br />

müde werden und mit Mut und<br />

Glaubenszuversicht wie Petrus und<br />

Johannes barmherzig handeln.<br />

Ulrich Haldemann


GEoRGiEN: BERicHt vom aLtERSHEim iN tBiLiSi (tiFLiS)<br />

Vitali Ivanov, Missionsleiter der OEM Georgien,<br />

gibt uns Einblick in die Freuden und Leiden des<br />

täglichen Lebens im Altersheim.<br />

Larissa und Vitali Ivanov<br />

Mich begeistert immer wieder neu, in einem<br />

so wunderbaren Dienst arbeiten zu dürfen.<br />

Ganz praktisch zu sehen, wie etwas gut funktioniert,<br />

seine Bestimmung optimal erfüllt<br />

und den Menschen echte Hilfe gibt.<br />

Natürlich ist auch klar, dass ein so grosses<br />

Projekt nicht immer nur reibungslos und sorgenfrei<br />

verläuft. Da tauchen auch schon einmal<br />

Probleme und Hindernisse auf. Aber die<br />

Freude und Zufriedenheit in den Augen der<br />

Bewohnerinnen und Bewohner zu sehen,<br />

gibt uns Genugtuung und Kraft, den Auftrag<br />

treu weiterzuführen. Besonders dankbar sind<br />

wir dem Herrn für unser gutes Mitar -<br />

beiterteam. Es sind treue, eifrige, hilfsbereite<br />

und zuverlässige Leute, die ihre Arbeit nicht<br />

in erster Linie wegen des Verdienstes tun. Es<br />

sind alles hingegebene Christen, die nun<br />

schon mehrere Jahre mit uns zusammenarbeiten.<br />

So betrachten wir sie heute nicht nur<br />

als unsere Arbeitskollegen, sondern auch als<br />

gute Freunde.<br />

Im Haus geht alles seinen gewohnten Gang.<br />

Spannend ist es immer, wenn neue Leute ins<br />

Altersheim eintreten und von allen zuerst<br />

einmal liebevoll willkommen geheissen werden.<br />

Meist geprägt von schweren Lebens -<br />

erfahrungen sind sie anfangs sehr angespannt,<br />

ängstlich und vorsichtig. Unsere<br />

Erfahrung hat aber gezeigt, dass nach einer<br />

gewissen Zeit unter demselben Dach ihre<br />

eigene, wahre Persönlichkeit zum Vorschein<br />

kommt. Wir können nicht sagen, dass wir<br />

immer glücklich über die jeweilige Situation<br />

sind, aber als Christen sind wir motiviert, die<br />

Lage positiv zu sehen und nach den bestmöglichen Lösungen zu<br />

suchen.<br />

Kürzlich haben wir zwei neue Frauen, beide blind, gemeinsam in<br />

einem speziell dafür hergerichteten Zimmer im ersten Stockwerk<br />

untergebracht. Wir waren überrascht zu sehen, auf welch eine<br />

interessante Art das Erscheinen dieser beiden Frauen den Rest der<br />

Heimbewohner beeinflusste. Die älteren Mitbewohner haben die<br />

beiden Neuankömmlinge so richtig unter ihre Fittiche genommen.<br />

Sie haben angefangen, sie in den Speisesaal und wieder zurück zu<br />

begleiten, ihnen laut aus der Bibel vorzulesen und ihnen, unabhängig<br />

von ihren eigenen stimmlichen Qualitäten, christliche Lieder<br />

vorzusingen. Eine solch grosse Veränderung in der gegenseitigen<br />

Beziehung unserer Heimbe -<br />

wohner zu sehen, hat uns tief<br />

berührt und ermutigt - kommen<br />

doch fast alle aus miserablen<br />

Verhältnissen, geprägt von<br />

Abgestumpftheit und Egoismus,<br />

die in der Vergangen heit die<br />

Beziehungen in ihren eigenen<br />

Familien ruiniert haben.<br />

Zimmer mit Duschraum<br />

Die zwei blinden Bewohnerinnen<br />

Dank Larissas Einsatz konnte unser Hof und der kleine Garten in<br />

einen wunderschönen Sitzplatz umgestaltet werden, der draussen<br />

zum Verweilen einlädt. Fast jeden Morgen sehen wir die beiden<br />

blinden Frauen, die es gewohnt waren, irgendwo eingesperrt zu<br />

sein, wie sie in Begleitung von anderen einen kleinen Spazier gang<br />

machen, draussen auf einer Bank angeregt diskutieren oder<br />

Bibelverse hören.<br />

Ab und zu haben wir natürlich<br />

auch schwere Ereignisse zu verkraften.<br />

Diese Woche ist eine<br />

unserer Heimbewohnerinnen<br />

gestorben. Aber auch das<br />

gehört zu unserem Leben.<br />

Trotzdem macht es uns sehr froh<br />

zu verstehen, dass Gott uns hier<br />

als seine Werkzeuge ge braucht,<br />

um seine Liebe diesen Men -<br />

schen gegenüber sichtbar werden<br />

zu lassen. Glauben Sie uns, die Zeit, die sie bei uns verbringen,<br />

gehört zu den glücklichsten Momenten, die sie in ihrem ganzen<br />

Leben erfahren haben. Ich danke Ihnen im Namen all unserer<br />

Bewohnerin nen und Bewohner ganz herzlich für ihren treue Unter -<br />

stützung. Der Herr segne Sie überreich dafür!


„Gott Hat micH NicHt vERGESSEN!“ PoRtRait EiNER HEimBEwoHNERiN<br />

Obwohl in ganz Osteuropa vieles im Umbruch ist, sind es vor allem<br />

die armen Menschen, die von der Regierung oft völlig allein gelassen<br />

werden. So auch in Georgien – wenige profitieren vom wirtschaftlichen<br />

Aufschwung im Land, aber ein Grossteil der<br />

Bevölkerung lebt in Armut und Elend. Für sie ist oft kein Ausweg<br />

aus dem Leid sichtbar. Wenn solche Menschen Gottes Güte und<br />

Fürsorge ganz real erleben, ist ihre Freude nicht mit Worten auszudrücken.<br />

Eine dieser herzbewegenden Geschichten erfahren wir<br />

von Nana Kharchilava. Sie gibt auch uns die Kraft und<br />

Entschlossenheit, treu unseren Auftrag weiterzuführen.<br />

Nana wurde in einem kleinen Dorf in Georgien in eine arme<br />

Bauersfamilie hineingeboren. Kurz nach ihrem zehnten Schuljahr<br />

heiratete sie bereits und gebar bald einen Sohn. Doch im vierten<br />

Ehejahr starb ihr Mann überraschend an einem Herzinfarkt. Nanas<br />

Eltern halfen ihr so gut sie konnten, ihren Sohn aufzuziehen. Nana<br />

lernte nebenbei Haare zu schneiden, doch das brachte kaum<br />

zusätzlich Geld ein. In ihrem kleinen Dorf lebten fast alle wie eine<br />

Familie zusammen und so wurde von Nana meistens erwartet, dass<br />

sie die Haare gratis schneiden soll. 1980, als die Olympischen<br />

Spiele nach Moskau kamen, versuchten viele, in der Hauptstadt<br />

eine neue Existenz aufzubauen. Auch Nana versuchte ihr Glück und<br />

wanderte nach Moskau aus. Es gelang ihr tatsächlich, dort eine<br />

eigene Existenz aufzubauen. Doch dieses Glück hielt nicht lange an.<br />

In Georgien brach ein Bürgerkrieg aus. Nanas Bruder und seine<br />

Familie verloren dabei alles und wurden Flüchtlinge. So musste<br />

Nana Moskau wieder verlassen, um ihrem Bruder und seiner<br />

Familie beizustehen. In der Ukraine mietete sie für alle zusammen<br />

eine Wohnung. Auf sehr engem Raum versuchten sie gemeinsam<br />

über die Runden zu kommen. In dieser Zeit lernte Nana einen<br />

Musiker kennen und heiratete ihn. Doch nach einiger Zeit stellte sie<br />

fest, dass ihr neuer Mann immer mehr zu trinken begann und so<br />

zogen erneut dunkle Wolken über der Familie auf. Nach langem<br />

hin und her hatten Nana und ihr Mann die Gelegenheit, in einer<br />

christlich geführten Reha-Arbeit unterzukommen. Ihr Mann hörte<br />

auf zu trinken und sie entschieden sich beide, Christus nachzufolgen.<br />

Doch nach zwei Jahren verfiel ihr Mann erneut dem Alkohol.<br />

Weil seine Leber bereits krank war, hatte dies fatale Folgen für<br />

seine Gesundheit, so dass er starb. All diese Erlebnisse setzten Nana<br />

so sehr zu, dass sie immer mehr unter körperlichen Schmerzen litt.<br />

Die Arthrose in ihren Knien schmerzte so sehr, dass sie zeitweise<br />

kaum noch gehen konnte. Das Geld für medizinische Behand -<br />

lungen reichte nicht lange aus, so dass Nana gezwungen war, ihre<br />

Wohnung in der Ukraine wieder aufzugeben und in ihr kleines<br />

armes Dorf in Georgien zu ihren Eltern zurückzukehren. Ihre Mutter<br />

war aber inzwischen gestorben. So lebte Nana bei ihrem Vater, den<br />

sie über 20 Jahre nicht mehr gesehen hatte. Nebst all den körper-<br />

lichen Schmerzen belastete Nana zusätzlich,<br />

dass es ihr nicht mehr vergönnt war, sich von<br />

ihrer Mutter zu verabschieden. Nana fühlte<br />

sich sehr einsam, weil sie hier keine<br />

Gemeinschaft mit Christen hatte und es in<br />

der Umgebung keine christliche Gemeinde<br />

gab. Sie träumte davon, eines Tages wieder<br />

eine einfache Wohnung in der Nähe einer<br />

Gemeinde zu mieten. Doch ihre finanzielle<br />

Situation liess jegliche Hoffnung für diesen<br />

Traum im Sand versinken. Dennoch betete<br />

Nana beharrlich weiter und vertraute darauf,<br />

dass Gott sie nicht im Stich lassen wird. Eines<br />

Tages erhielt Nana Besuch von einer alten<br />

Schulfreundin, die sie seit ihrer Kindheit nicht<br />

mehr gesehen hatte. Diese Freundin kannte<br />

unser Altersheim, das die Osteuropa-Mission<br />

in Tbilisi betreibt. So ging Nanas lang ersehnter<br />

Traum doch in Erfüllung. Sie erhielt ein<br />

Platz im Altersheim, wo sie wunderbar<br />

betreut wird, Gemeinschaft mit anderen<br />

Christen hat und sich nicht mehr um ihr tägliches<br />

Überleben sorgen muss. Nana konnte<br />

ihr Glück kaum fassen und sagte: „Ich lebe<br />

hier wie eine Königin. Das ist ein grosses<br />

Wunder Gottes.“ Dank der treuen<br />

Unterstützung von Missionsfreunden in der<br />

<strong>Schweiz</strong> darf Nana nach jahrelanger<br />

Leidenszeit einen entspannten und glücklichen<br />

Lebensabend in der Gemeinschaft verbringen.<br />

UNGARN: Ausser Gefahr durch rechtzeitige Hilfe<br />

Unser ungarischer Mitarbeiter Attila Kereszi schreibt:<br />

Bei Familie Kuklis hatte sich die Küchendecke<br />

gesenkt und war in der Ecke eingebrochen. Als wir<br />

mit der Reparatur begannen und die Decke öffneten,<br />

erschraken wir über den schlechten Zustand des<br />

Gebälks, das völlig verrottet und teilweise gebrochen<br />

war. So konnte das Holzgerüst mit der darauf<br />

liegenden Betonschicht natürlich nicht halten. Es<br />

stellte sich heraus, dass bei der Dachkonstruktion morsche und<br />

brandgeschädigte Holzbalken verwendet worden waren. Durch<br />

diese Nachlässigkeit war die ahnungslose Familie (sie haben 12<br />

Kinder) in große Gefahr geraten. Die Decke hätte jederzeit einstürzen<br />

und auf eines der Kinder fallen können. Als die Mutter sah,<br />

was beim Abbruch alles zum Vorschein kam, kamen ihr die Tränen.<br />

Nun ist die Renovation abgeschlossen und<br />

die Mutter bedankt sich ganz herzlich für die<br />

Hilfe der <strong>Schweiz</strong>er Mission, welche die dringende<br />

Renovation ermöglicht hatte. Ich bin<br />

froh, dass wir dieser Familie mit Eurer<br />

Unterstützung helfen konnten.


NEUES LEBEN<br />

UKRAINE: Erlebnisbericht unseres<br />

Mitarbeiters Gabor Toth<br />

Gabor und Kati Toth kamen vor einigen Jahren<br />

in Kontakt mit unserer Mission, als sie eine<br />

entscheidende Wendung in ihrem persönlichen<br />

Leben erfuhren. Heute sind sie als unsere<br />

Mitarbeiter in der Region Beregowo unter<br />

den Armen, vorwiegend Roma tätig, wo sie<br />

den Kindern Lesen und Schreiben beibringen,<br />

Kinder- und Jugendtreffen organisieren und<br />

vielen bedürftigen Familien mit Rat und Tat<br />

zur Seite stehen. Wir kennen sie als sehr fröhliche<br />

und unermüdliche Mitarbeiter.<br />

„Ich lebe mit meiner Frau und unseren<br />

zwei Kindern in Kuklya, in Transkarpathien.<br />

Ich bin 38 Jahre und meine Frau Katalin 36<br />

Jahre alt. Die meisten unserer 19 Ehejahre<br />

waren recht stürmisch, doch vor sieben<br />

Jahren ist uns Gott begegnet und mit Ihm<br />

kam auch Frieden in unsere Herzen und<br />

unsere Familie. Seitdem dienen wir dem<br />

Herrn mit ganzem Herzen und mit all unserer<br />

Zeit.<br />

Gabor mit Einsatzgruppe im Zigeunerdorf<br />

unser Leben zu verbessern, aber ich lehnte den besseren Weg<br />

immer ab. Wir waren beide religiös erzogen worden, als Kind<br />

ging ich in die Reformierte, meine Frau in die Katholische Kirche<br />

– den Herrn jedoch kannte keiner von uns. Obwohl ich die<br />

Kirche besuchte, schenkte ich dem Wort Gottes keine<br />

Aufmerksamkeit und wartete oft nur darauf, endlich wieder<br />

wegzukommen. In der Zwischenzeit kam meine Frau zum<br />

Glauben an Jesus Christus, bat Gott um Hilfe und begann intensiv<br />

für mich zu beten.<br />

Eines Tages, als ich in Beregowo war, fiel mir eine Gruppe von<br />

Menschen auf, die auf der Strasse evangelisierte. Der Prediger<br />

zitierte gerade Jesus, wie er die müden Sünder zu sich ruft. Die<br />

Botschaft traf mich mitten ins Herz und ich fing an, die<br />

Gemeinde zu besuchen, wo ich den Herrn mehr und mehr kennenlernen<br />

durfte. So entschied auch ich mich für Jesus Christus.<br />

Je näher wir zu Gott kamen, umso mehr hat er uns verändert.<br />

Ich begann, in meiner Umgebung das Evangelium zu verkünden<br />

und zu erzählen, was Gott in meinem Leben getan hat. Kurz darauf<br />

traten meine Frau und ich in den Dienst der Gemeinde und<br />

wurden auch Mitarbeiter der <strong>Osteuropamission</strong>.<br />

Kati gibt Unterricht<br />

Ich kam als Mitglied einer Großfamilie auf<br />

die Welt und bin das achte von zehn<br />

Kindern. Meine Eltern haben sehr hart<br />

gearbeitet und auch ich musste meinen Teil<br />

dazu beitragen. Ich habe jung geheiratet<br />

und schon bald darauf kamen die Kinder.<br />

Arbeit und Verant wortung nahmen immer<br />

mehr zu in meinem Leben. Um davon<br />

Abstand zu gewinnen, ging ich viel von<br />

Zuhause weg und schloss da und dort<br />

Freundschaften. Ich fühlte mich von<br />

Alkohol, Zigaretten und den Kumpels stark<br />

angezogen. Dabei merkte ich gar nicht,<br />

dass der Weg, den ich ging, immer schlechter<br />

und holpriger wurde. Mein Familien -<br />

leben ging den Bach hinunter, zu Hause<br />

hatten wir ständig nur noch Streit. Meine<br />

Frau tat alles, um mich zu ändern und<br />

Durch unseren Dienst an bedürftige Menschen sehen wir Tag für<br />

Tag die Armut und Not in ihren Leben, aber auch die<br />

Dankbarkeit. Es ist immer eine große Freude, wenn wir den<br />

Familien mit Lebensmitteln, Kleidung oder Brennholz helfen<br />

und gemeinsam mit ihnen beten können. Gott gibt uns seine<br />

Liebe, Kraft und Weisheit für diesen Dienst. Der Herr sagt: „Rufe<br />

mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst<br />

mich ehren“ (Psalm<br />

50,15). Das haben<br />

meine Frau und ich<br />

persönlich erlebt<br />

und wir sind dankbar,<br />

dass wir die<br />

gute Nachricht an<br />

andere weitergeben<br />

dürfen.“<br />

Gábor Tóth, Kuklya<br />

Kati und Gabor


O STEN A KTUELL<br />

NotHiLFE<br />

NOTHILFE- AUFRUF<br />

Innerhalb kurzer Zeit erreichten uns gleich mehrere<br />

Anfragen für Nothilfe.<br />

ALBANIEN: Die Familie<br />

Jaupai wohnt in Ninesh,<br />

Süd-Albanien. Anfang Mai<br />

starb Mutter Valentina, sie<br />

litt an Brustkrebs. Kurz vor<br />

ihrem Tod sagte sie: „Ich<br />

habe Frieden gefunden<br />

und fühle mich erleichtert.<br />

Flatun besucht Valentina Gott hat mich mit 4<br />

Kindern glücklich gemacht,<br />

sie gehören vor allem IHM. Die Kinder sind zwischen 7 und<br />

17 Jahre alt. Zusammen mit den Grosseltern wohnen jetzt 7<br />

Personen im alten, reparaturbedürftigen 2-Zimmerhaus. Das<br />

Dach rinnt und die Türen sind undicht, es gibt keine richtige<br />

Toilette und nur kaltes Wasser. Vater Teki findet nur<br />

Gelegenheitsjobs. Er weiss nicht, wie er die Schulden von<br />

umgerechnet CHF 450.-/ Euro 360.- und die anstehenden<br />

Reparaturen bezahlen soll.<br />

UNGARN: In Kiskunmajsa, Süd-Ungarn, kümmert sich<br />

Kontaktperson Attila Kérészi um die Familie Fodor. Mutter<br />

Ilona ist verwitwet, ihr Mann nahm sich im März 2012 das<br />

Leben. Die 3 Kinder sind zwischen 10 und 17 Jahre alt. Ilona<br />

arbeitet in einem Gänsemastbetrieb, aber momentan ist sie<br />

sehr erschöpft. Und nun ist<br />

auch noch die Waschmaschine<br />

defekt, für den Ersatz haben sie<br />

kein Geld. Bereits im letzten<br />

Winter konnte Ilona die Gas -<br />

rechnung nicht bezahlen und es<br />

wurde sehr kalt in den 2<br />

Räumen. Attila überraschte die<br />

Familie mit einem Holzofen<br />

und Brennholz, gespendet von<br />

Gönnern der OEM <strong>Schweiz</strong>.<br />

Nun würde er sich freuen,<br />

wenn er ihnen auch eine<br />

Wasch maschine für CHF 400.-/<br />

Euro 320.- kaufen könnte.<br />

Familie Fodor<br />

RUMÄNIEN: Familie Sziki<br />

aus Viisoara (West-Rumänien)<br />

hätte die Möglichkeit, eine<br />

Kuh zu halten. Doch der<br />

Betrag von CHF 600.-/ Euro<br />

480 übersteigt auch hier das<br />

mehr als knappe Budget, ausserdem<br />

haben sie noch<br />

Schulden für den Hausaus -<br />

Familie Sziki<br />

bau. Der Vater ist nach einem Unfall IV-Rentner und die<br />

Mutter erhält in dieser Gegend kaum Arbeit. Ihre 5 Kinder<br />

sind alle in der Schule oder in der Ausbildung.<br />

Auch aus Brasov, Zentral-Rumänien, erreichte uns ein<br />

Hilferuf. Familie Husti und ihre 3 Kinder teilen sich 2 Räume<br />

in einem Wohnheim. Der 12-jährige Sohn Robert ist wegen<br />

einer Hirnkrankheit im Spital von Câmpina, wo er auch die<br />

Schule besucht. Da die Versorgung in den rumänischen<br />

Spitälern nicht gewährleistet ist, reisen die Eltern so oft als<br />

möglich zu ihrem Sohn und bringen ihm Lebensmittel und<br />

die nötigen Medikamente mit. Cristinel<br />

erhält als Maurer nur unregelmässig<br />

Arbeit zwischen Frühling und Herbst, die<br />

Schulden für die tägliche Ver sorgung be -<br />

tragen bereits über CHF 500.-/ Euro 400.-<br />

Spenden mit Vermerk „Nothilfe“ leiten wir<br />

gerne an die Familien weiter. Herzlichen<br />

Dank für Ihr wertvolles Mittragen!<br />

Robert Husti<br />

PakEtaktioN<br />

LEBENSMITTELPAKETE FÜR BEDÜRFTIGE IN OSTEUROPA<br />

Pro Paket CHF 40.- / € 30,-<br />

• lokal zusammengestellt<br />

• keine Transportkosten<br />

• keine Grenzformalitäten<br />

• fördert den einheimischen Markt<br />

• mehr Produkte für weniger Geld<br />

• Verteilung durch örtliche Mitarbeiter<br />

Machen Sie mit?<br />

Vermerken Sie auf dem Einzahlungsschein<br />

«Paketaktion»<br />

PATENSCHAFTS-<br />

COUPON<br />

Ich bitte um Information über:<br />

❏ Kinderpatenschaft<br />

FERIENLAGER 2013<br />

Für Kinder in Osteuropa<br />

Auch in diesem Jahr möchten wir Kindern aus armen Familien in<br />

Osteuropa ermöglichen,an einem unserer Ferienlager teilzunehmen.<br />

Diese bieten den Kindern nicht nur Erholung, Entspannung und gutes<br />

Essen, sie hören und lernen viele Dinge, die ihnen eine neue<br />

Lebensperspektive aufzeigen und wegweisend für die Zukunft sein können.<br />

Wenn Sie einem Kind solche Ferien schenken möchten<br />

(Kosten CHF 80.- / Euro 60.-), vermerken Sie „Ferienlager“,<br />

vielen Dank.<br />

❏ Seniorenpatenschaft<br />

S<br />

❏ Mitarbeiterpatenschaft<br />

S<br />

❏ M<br />

❏ M<br />

Name:______________________<br />

Strasse:______________________<br />

Plz:_________________________<br />

Ort:_________________________<br />

Bitte zusenden an:<br />

Stiftung <strong>Osteuropamission</strong>,<br />

Postfach 43, 8624 Grüt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!