31.10.2012 Aufrufe

Wöchentliche Sprechstunde zum Thema: „Pflege im Alter“ - Der Dom

Wöchentliche Sprechstunde zum Thema: „Pflege im Alter“ - Der Dom

Wöchentliche Sprechstunde zum Thema: „Pflege im Alter“ - Der Dom

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Dom</strong>-Magazin<br />

6. November 2011 1 H 2451<br />

Aktiv leben<br />

Den<br />

Herbst<br />

genießen


<strong>Wöchentliche</strong> <strong>Sprechstunde</strong> <strong>zum</strong><br />

<strong>Thema</strong>: <strong>„Pflege</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter“</strong><br />

Ein Angebot des evangelischen Altenhe<strong>im</strong>es St. Johannisstift<br />

Paderborn mit Demenzsprechstunde<br />

Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, stellen<br />

sich viele Fragen. Es kann sein, dass<br />

der Pflegebedürftige nicht mehr allein zurechtkommt.<br />

Wer übern<strong>im</strong>mt dann die Pflege? Oder<br />

wenn der Pflegebedürftige nicht mehr in seiner<br />

Wohnung bleiben kann, welche Möglichkeiten<br />

gibt es dann? Was kostet das alles? Und wie lassen<br />

sich Hilfen finanzieren?<br />

Pflegebedürftigkeit tritt oft plötzlich ein. Zwar<br />

gibt es viele und gute Versorgungsangebote,<br />

doch für die Betroffenen und ihre Angehörigen<br />

ist es meist nicht so einfach, einen Überblick über<br />

die Angebote zu erhalten und herauszufinden,<br />

welches Angebot für sie das Richtige ist. Dabei<br />

brauchen sie dringend Lösungen in oft schwierigen<br />

Situationen.<br />

Genau in dieser Lage hilft die <strong>Sprechstunde</strong> <strong>zum</strong><br />

<strong>Thema</strong>: <strong>„Pflege</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter“</strong> <strong>im</strong> evangelischen Altenhe<strong>im</strong><br />

St. Johannisstift Paderborn. Sie findet jeden<br />

Donnerstag in der Zeit von 16 bis 18 Uhr statt (außer<br />

an Feiertagen). In das Beratungsangebot integriert<br />

ist auch eine Demenzsprechstunde. In der<br />

Demenzsprechstunde erhalten ältere Menschen<br />

und Angehörige spezielle Informationen über das<br />

Krankheitsbild Demenz, den richtigen Umgang<br />

mit Betroffenen, Entlastungsmöglichkeiten für<br />

Angehörige und das Angebot für Menschen mit<br />

Demenz <strong>im</strong> St. Johannisstift.<br />

Darüber hinaus können Interessierte individuelle<br />

Termine nach Absprache vereinbaren. Die<br />

<strong>Sprechstunde</strong> richtet sich an ältere Menschen<br />

und Angehörige.<br />

Weitere Informationen erhalten Interessierte bei<br />

Ursula Fischer, Telefon: (0 52 51) 4 01-76 02<br />

Ursula Fischer ist Ansprechpartnerin <strong>zum</strong><br />

<strong>Thema</strong>: <strong>„Pflege</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter“</strong> und „Demenz“.<br />

NAH AM MENSCHEN<br />

● Beratung ● Ambulante Pflege<br />

● Hauswirtschaftliche Hilfen<br />

● Kurzzeitpflege ● Vollstationäre Pflege<br />

● Service-Wohnen für Senioren<br />

● Wohnen für Menschen mit Demenz<br />

Wir verfügen über jahrelange Erfahrung in der<br />

Betreuung von älteren Menschen.<br />

Gern beraten wir Sie ausführlich über unsere<br />

Angebote. Bei uns sind Sie in guten Händen.<br />

Informieren Sie sich jetzt!<br />

Pflegeberatung: Tel. (0 52 51) 20 50-8 50<br />

Altenhilfe St. Johannisstift<br />

Reumontstr. 32 � 33102 Paderborn<br />

E-Mail: altenhe<strong>im</strong>@johannisstift.de � www.johannisstift.de


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

„<strong>Der</strong> Herbst ist die Zeit der bunten Farben und der Ernte!“<br />

Anselm Grün bringt es <strong>im</strong> Interview mit diesem Magazin<br />

auf den Punkt: Fruchtbar zu werden für andere und die eigene<br />

Lebensgeschichte – mit all ihren Brüchen und vielleicht<br />

auch Scheitern – zu akzeptieren. Das sind die Chancen, die<br />

der „Herbst des Lebens“ bietet. Dann habe auch das Alter<br />

eine ganze Reihe von positiven Seiten, die man sonst kaum<br />

wahrnehme, sagt der Benediktiner, der selbst gerade das<br />

Rentenalter erreicht hat und trotzdem nicht ans Aufhören<br />

denkt. Auch der Bielefelder Psychologe Professor Werner<br />

Dollase betont die positiven Effekte des Älterwerdens: Nicht<br />

mehr unter Leistungsdruck zu stehen und sein eigener Herr<br />

zu sein.<br />

Die eigene Lebensgeschichte anzunehmen und sich von<br />

dem zu verabschieden, was vorbei ist – zugegeben: Das klingt<br />

einfacher, als es häufig ist. Doch wenn es glückt, n<strong>im</strong>mt es<br />

selbst solch einer auf den ersten Blick niederschmetternden<br />

Diagnose wie Demenz etwas von ihrer Brutalität. Dass dies<br />

gelingen kann, beweisen die Aktivitäten des Vereins „Leben<br />

mit Demenz“ und des „Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs“<br />

<strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke: Sport und sinnvolle Freizeitbeschäftigungen<br />

sichern Lebensqualität in einem Bereich, der<br />

fast nur mit negativen Aspekten in Verbindung gebracht<br />

wird.<br />

„Aktiv leben“ – das bedeutet auch, die Zeit zu nutzen und<br />

das Beste aus allem zu machen. Wer die Vergangenheit verklärt<br />

und die Zukunft fürchtet, wird <strong>im</strong>mer den richtigen<br />

Moment verpassen. Und vielleicht muss er irgendwann verbittert<br />

feststellen, dass es „zu spät“ ist.<br />

Viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen wünscht Ihnen<br />

Andreas Wiedenhaus<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Bonifatius GmbH, Druck � Buch � Verlag,<br />

Karl-Schurz-Str. 26, 33100 Paderborn,<br />

Telefon: 0 52 51/1 53-0<br />

Verlagsleitung: Rainer Beseler<br />

Redaktion: Andreas Wiedenhaus<br />

Gestaltung: Ulrich Thiemeier<br />

Anzeigenverkauf: Engelbert Schilling<br />

Objektleitung: Karl Wegener<br />

Inhalt<br />

„Loslassen<br />

und annehmen“<br />

Anselm Grün<br />

<strong>im</strong> Interview<br />

über das Älterwerden ... 4<br />

Lieber gemeinsam unterwegs<br />

Radtouren für Menschen mit Demenz ............ 9<br />

Die Phase der Wahrheit<br />

Tipps fürs Glücklichsein <strong>im</strong> Alter ............... 14<br />

Mousse au Schinkenbrot<br />

Gehobene Gastronomie <strong>im</strong> Seniorenhe<strong>im</strong> ......... 16<br />

Witz und Lebenserfahrung<br />

Engagement in einem Patenprojekt des SKM ..... 19<br />

Eine Zeche <strong>im</strong> Garten<br />

Horst Höfer hält die Bergbau-Tradition lebendig ... 22<br />

Dem Tag Struktur geben<br />

Wie Behinderte das Rentnerdasein gestalten ...... 30<br />

Zum Titelbild<br />

Die letzten warmen Sonnenstrahlen <strong>im</strong> Herbst genießen, bevor<br />

der Winter Einzug hält. Dass diese Jahreszeit mit ihren bunten<br />

Farben viel Positives bereithält, gilt auch <strong>im</strong> übertragenen Sinne.<br />

Man muss nur richtig hinschauen! Foto: Wiedenhaus<br />

3


4<br />

„Loslassen und annehmen“<br />

<strong>Der</strong> Benediktiner Anselm Grün über die „Kunst des Älterwerdens“<br />

<strong>Der</strong> Benediktiner Anselm Grün hat sich in seinen Büchern<br />

und Vorträgen <strong>im</strong>mer wieder mit Fragen <strong>zum</strong> Alter und<br />

Älterwerden befasst. Im Interview beschreibt er, wie<br />

es gelingen kann, das Alter als eine fruchtbare Lebensphase<br />

anzunehmen. Dabei erklärt der 65-Jährige aus der<br />

Abtei Münsterschwarzach auch, wie er selbst mit dem<br />

Alter umgeht und warum er sein <strong>im</strong>mer noch hohes<br />

Arbeitspensum nicht als Belastung empfindet.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

„Die Grenzen,<br />

die das<br />

Alter setzt,<br />

akzeptieren!“<br />

Anselm Grün<br />

rät zur Gelassenheit.<br />

Foto: Wiedenhaus<br />

Gibt es so etwas wie ein Patentrezept für die Kunst des<br />

Älterwerdens?<br />

Anselm Grün: Es gibt in diesem Zusammenhang zwei Bilder<br />

– <strong>zum</strong> einen das Bild des Herbstes aus der Natur. Die<br />

bunten Farben des Herbstes und die Ernte, die <strong>im</strong> Herbst<br />

eingebracht, lassen sich auf das Älterwerden übertragen:<br />

Es geht be<strong>im</strong> Älterwerden <strong>zum</strong> einen nicht um eine<br />

graue Tristesse und <strong>zum</strong> anderen auch um die Frucht des<br />

Lebens. Darum, für andere eine Frucht zu sein. Das andere<br />

Bild lässt sich mit drei Worten beschreiben: Älterwerden<br />

gelingt durch Annehmen, Loslassen und Fruchtbar werden.<br />

Es geht darum, das Älterwerden selbst anzunehmen<br />

und damit auch seine Lebensgeschichte anzunehmen.<br />

Viele werden <strong>im</strong> Alter bitter, weil sie gegen das Alter rebellieren.<br />

Loslassen meint, Macht, Einfluss und seine Position<br />

aufzugeben. Und letztlich auch, das Ego und ein Stück die<br />

Gesundheit loszulassen. Und dann auf eine neue Weise<br />

fruchtbar zu werden.<br />

Das heißt auch, Krankheiten und Gebrechen anzunehmen.<br />

Krankheiten und Schwäche zu akzeptieren gehört dazu.<br />

Die Grenzen, die mir durch das Alter gesetzt werden,<br />

muss ich annehmen. Das heißt auch, sich von Illusionen<br />

zu verabschieden, etwa, dass man <strong>im</strong> Alter <strong>im</strong>mer noch<br />

die höchsten Berge besteigt oder das gleiche Arbeitspensum<br />

bewältigt wie als junger Mensch. Das ist häufig ein<br />

schmerzlicher Prozess, weil wir uns mit vielem stark<br />

identifiziert haben. Das gilt besonders für den Beruf, über<br />

den sich viele Menschen sehr deutlich definieren. Dieser<br />

Abschied fällt häufig besonders schwer.<br />

Oft ist man in dieser Beziehung doch ein wenig zwiegespalten:<br />

<strong>Der</strong> Beruf spielt eine ganz wichtige Rolle, auf<br />

der anderen Seite wird vieles für den Ruhestand geplant,<br />

weil dann so vieles möglich ist, für das vorher vermeintlich<br />

die Zeit fehlte.<br />

Viele Zwänge fallen mit dem Alter weg – das ist ein ganz<br />

klarer Vorteil! Wer das Alter ann<strong>im</strong>mt und akzeptiert,<br />

der kann es auch genießen! Man kann das tun, was Spaß<br />

macht, man muss sich nicht mehr unter Druck setzen. Verbissenheit,<br />

und Zwang, sich und anderen etwas beweisen<br />

zu müssen – all das kann wegfallen.<br />

Gelassenheit des Alters gegen Verbissenheit tauschen?<br />

Loslassen führt zu Gelassenheit. Gelassenheit heißt ja sagen<br />

können <strong>zum</strong> Leben und bedeutet <strong>im</strong> Sinne von Meister<br />

Ekkehart als wichtige spirituelle Haltung auch, die Dinge<br />

lassen zu können, wie sie sind. Auch sich selbst und die<br />

Mitmenschen lassen zu können, wie sie sind. Das ist beispielsweise<br />

eine Gabe, über die viele Großeltern verfügen:<br />

Sie können die Enkel lassen ohne ständig an ihnen herumzuerziehen.


Saison-Ausklang<br />

4 T. Sonderreise Berlin mit tollem Programm<br />

... das besondere Erlebnis<br />

3x ÜF/Buf. <strong>im</strong> neuen 4****Ramada Hotel – Alexanderplatz,<br />

Stadtrundf. Berlin u. Potsdam, Besuch<br />

Krongut Bornstedt, geführter Spaziergang Hacker<br />

Höfe bis Museumsinsel – Schifffahrt Spree – Havel<br />

o. Wannsee, Kaffee u. Kuchen <strong>im</strong> Adlon Hotel,<br />

»Berliner Zille-Abend« mit 3-Gang-Menü usw.<br />

10.11.–13.11. 298,-<br />

Ein schöner Tag mit Programm<br />

Grünkohl, Schifffahrt a. d. Weser, 12.11. 49,-<br />

»Die Schöne u. das Biest« – Köln, 18.12. ab 78,-<br />

Holiday on Ice – Dortmund, 1.12./4.12., PK 1 ab 65,-<br />

Köln – Brunch – Schifffahrt, 27.11. 54,-<br />

Weihnachtszauber Schloss Bückeburg<br />

27.11./30.11. 35,-<br />

Kurzreisen – Advent und Weihnachtszeit<br />

2 T. Advent in Hamburg<br />

1x Hotel ÜF/Buf., Stadt- u. Hafenrundfahrt, Zierkerzenschnitzerei,<br />

Weihnachtsmärkte<br />

3.–4.12./14.–15.12. ab 129,-<br />

2 T. Advent in Lübeck<br />

1x Hotel ÜF in Lübeck, Weihnachtsmärkte Lübeck<br />

u. Hamburg – Hafenrundfahrt<br />

3.–4.12./13.–14.12. ab 139,-<br />

2 T. Dresden <strong>im</strong> Advent<br />

m. Orgelnachtmusik bei Kerzenschein i. der Frauenkirche,<br />

Stadtführung<br />

27.–28.11./11.–12.12. 119,-<br />

2 T. Advent in Aachen und Köln<br />

1x Hotel ÜF in Köln, Weihnachtsmärkte Köln mit<br />

Altstadtführung u. Aachen<br />

4.–5.12./13.–14.12. 119,-<br />

2 T. Advent i. d. Barockstadt Fulda<br />

1x HP, Marit<strong>im</strong> Hotel Fulda, Stadtf., Weihnachtsmärkte<br />

Fulda u. Kassel<br />

29.–30.11./17.–18.12. 139,-<br />

2 T. Heidelberger Adventszauber<br />

1x ÜF, Hotel in Heidelberg, Weihnachtsmärkte<br />

Heidelberg u. Speyer, 1x Glühwein<br />

29.–30.11./10.–11.12. ab 119,-<br />

2/3 T. Berlin <strong>im</strong> Lichterglanz<br />

1/2x Hotel ÜF, zentrale Lage, Stadtrundf., Berliner<br />

Weihnachtsmärkte inkl. Glühwein<br />

3.–4.12. 119,- 25.–27.12. 179,-<br />

3 T. Dresden Striezelmarkt<br />

2x Hotel ÜF, zentr. Altstadtlage, Stadtführung,<br />

Orgelandacht Frauenkirche, Besuch Weihnachtsmärkte<br />

Dresden u. Leipzig<br />

28.–30.11./6.–8.12./16.–18.12. 189,-<br />

3 T. Romantisches Rothenburg o. d. Tauber<br />

2x ÜF, Hotel in Rothenburg, Eintritt Weihnachtsmuseum,<br />

Weihnachtsmärkte Würzburg u. Fulda<br />

6.–8.12. 219,-<br />

Regensburger <strong>Dom</strong>spatzen<br />

3 T. Adventszauber Regensburg<br />

2x Hotel ÜF in Regensburg, Eintritt/Führung<br />

Weihnachtsmarkt Schloss Thurn u. Taxis, Konzert<br />

d. Regensburger <strong>Dom</strong>spatzen, PK 1.<br />

6.–8.12. 249,-<br />

4 T. Adventssingen in Salzburg <strong>im</strong> großen<br />

Festspielhaus – das besondere Event<br />

3x ÜF/Buf., 4****Hotel a. Mirabellenplatz, Stadtf.<br />

Salzburg, Eintritt Festspielhaus, PK 2.<br />

8.–11.12. 399,-<br />

Festliche Weihnachtstage<br />

4 T. Pfälzer Weihnacht<br />

Ramada Hotel in Neustadt/Weinstraße – Weihnachtsfeier,<br />

Christkindel- u. Weihnachtsbuffet<br />

– Ausflüge<br />

23.–26.12. 368,-<br />

6 T. Weihnachtsland – Seiffen – Erzgebirge<br />

4****Hotel direkt in Seiffen, HP, Weihnachtsfeier,<br />

Weihnachts-Gala – Ausflüge usw.<br />

22.–27.12. 498,-<br />

6 T. Weihnachtszauber Ostseebad Grömitz<br />

4****Carat Hotel (Hallenbad), Gala- u. Weihnachtsdinner,<br />

Weihnachtsfeier – Ausflüge: Kiel u.<br />

Fehmarn<br />

23.–28.12. ab 479,-<br />

7 T. Weihnachten i. d. Bergen Tirols<br />

Hotel am Achensee, Weihnachtsfeier-Galadinner,<br />

Schlittenfahrt, Fackelwanderung, Ausflüge u.v.m.<br />

20.–26.12. 599,-<br />

7 T. Weihnachtsmärchen <strong>im</strong> Stubaital – Tirol<br />

Hotel in Fulpmes-Stubaital, festl. Menü, Bläsermusik,<br />

Fackelwanderung – 3 Ausflüge u.v.m.<br />

21.–27.12. 569,-<br />

7 T. Weihnachten in Hinterthiersee<br />

Hotel (Hallenbad), Weihnachtsfeier, Galamenü,<br />

Wanderungen, Ausflüge u.v.m.<br />

20.-26.12. 539,-<br />

Weihnachten und Silvester<br />

11 T. Festtage in Ruhpolding-Oberbayern<br />

Hotel in Ruhpolding, Weihnachts-/Silvester-Feier,<br />

Silvester-Getränke inkl., 3 Ausflüge, X-tra Urlaubspass<br />

23.12.11–2.01.12 1.089,-<br />

11 T. Festtage am Bodensee<br />

4****Hotel (Hallenbad), Weihnachts-/Silvester-<br />

Feier, Galamenüs, Schiff. Bodensee – 3 Ausflüge<br />

u.v.m.<br />

23.12.11–02.01.12 1.095,-<br />

Flugreisen in den Frühling<br />

Mandelblüte auf Mallorca<br />

Flug - Hannover - Palma de Mallorca H+R<br />

Bustranfer Hannover ,H+R, 7 x Hotel HP 4****, Ausflüge<br />

zubuchbar<br />

19.-26.02./ 26.02.-4.03. / 18.-25.03. ab 559,-<br />

Blumeninsel Madera<br />

Flug Hannover Madera - H+R<br />

Bustransfer Hannover - H+R<br />

7 x Hotel HP 4****, Ausflüge zubuchbar<br />

21.-28.02. / 20.-27.03. ab 789,-<br />

11 T. Festtage in St. Veit Kärnten<br />

3***Hotel in St. Veit, Weihnachts-/Silvester-Feier<br />

Ausflüge u.v.m.<br />

23.12.11.–02.01.12 1095,-<br />

12 T. Niederbayern – Pocking<br />

Hotel Pockinger Hof. Festl. Weihnachts- u.<br />

Silvester-Menüs -Feiern -Ausflüge: Ausflüge u.<br />

geführte Wanderungen.<br />

22.12.11.–02.01.12 949,-<br />

12 T. Weihnachtsland Seiffen – Erzgebirge<br />

4****Hotel in Seiffen – Weihnachts-/Silvester-<br />

Feier und Menü, Ausflüge u.v.m.<br />

22.12.11–02.01.12 998,-<br />

14 T. Festtage in Hinterthiersee<br />

Hotel (Hallenbad) - Weihnachts-/Silvester-Gala u.<br />

Feier. Ausflüge u.v.m.<br />

20.12.11–02.01.12 1.189,-<br />

Silvester/Neujahr<br />

8 T. Silvesterzauber Schwarzwald<br />

Hotel HP inkl. gr. Silvester-Feier, Galadinner, Ausflüge<br />

u.v.m.<br />

28.12.11–04.01.12 698,-<br />

7 T. Silvester Hinterthiersee – Tirol<br />

Hotel in Hinterthiersee (Hallenbad) Silvester-Gala-<br />

Menü – Live-Musik, Tanz, Ausflüge u.v.m.<br />

27.12.11–02.01.12 689,-<br />

6 T. Erzgebirge – Seiffen<br />

4****Hotel in Seiffen – Silvester-Menü, Tanz, Live-<br />

Musik, Ausflüge u.v.m.<br />

28.12.11–02.01.12 559,-<br />

4 T. Silvester auf der Schwäbischen Alb<br />

4****Hotel in Nürtingen, Silvester-Galabuffet -<br />

Live-Musik - Ausflüge<br />

30.12.11.–02.01.12 399,-<br />

3 T. Silvester in Düsseldorf mit Tanzschiff<br />

2x Hotel ÜF/Buf., Silvester Rheinschifffahrt, Musik,<br />

Tanz an Bord mit Sicht auf das Neujahrsfeuerwerk<br />

30.12.11.–01.01.12 329,-<br />

3 T. Silvester <strong>im</strong> Thüringer Wald<br />

2x Hotel ÜF, Silvesterball – Gala-Menü, Getränke<br />

30.12.11.–01.01.12 299,-<br />

2 T. Silvestergala in Kassel<br />

1 x Hotel Ü.F.,-Silvester-Galamenü, Tanz,<br />

Live-Musik, Mitternachtsbuffet, Stadtf. Kassel.<br />

31.12.11–01.01.12 179,-<br />

Rom - „Die Ewige Stadt“<br />

Flug - Düsseldorf - Rom H+R<br />

Bustransfer Düsseldorf H+R<br />

4 x Ü.F. 4**** Hotel in Rom<br />

Ausflugspaket u. Führungen zubuchbar<br />

28.03.-1.04. 499,-<br />

Sizilien „Königin der Inseln“<br />

Flug Köln-Bonn / Palermo H+R<br />

Transfer Flughafen H+R 7 x HP 3*** Hotel in Cefalu,<br />

Ausflugspaket - deutsche Reisleitung zubuchbar<br />

11.-18.03. 699,-


6<br />

„Es geht be<strong>im</strong> Älterwerden <strong>zum</strong> einen nicht um eine graue Tristesse und <strong>zum</strong> anderen auch um die Frucht des Lebens.“ Für<br />

Anselm Grün ist der Herbst des Lebens weniger die Zeit des Welkens als die der Ernte. Foto: Wiedenhaus<br />

Ein gutes Beispiel! Auch für eine Art Altersweisheit?<br />

Großeltern werden so auf eine ganz neue Weise fruchtbar.<br />

Ich bemerke das selbst bei meinen Geschwistern. Sie sind<br />

gerne Großeltern und genießen das. Sie müssen nicht erziehen.<br />

Eine wichtige Erfahrung auch für die Enkelkinder: Es<br />

gibt ihnen einen wichtigen Halt, dass man sie lässt, wie sie<br />

sind – auch mit ihren Fehlern und Schwächen.<br />

Das Alter kann vieles bieten – trotzdem wird das Ideal<br />

der Jugend propagiert. Vor dem Hintergrund des demografischen<br />

Wandels ist diese gesellschaftliche Haltung<br />

doch völlig schizophren!<br />

Ich denke, dass sich das momentan schon wieder wandelt:<br />

In der Werbung <strong>zum</strong> Beispiel hat man ja bereits bemerkt,<br />

dass man mit diesem Jugendideal<br />

letztlich <strong>im</strong>mer weniger Menschen<br />

„Viele Zwänge<br />

fallen mit dem<br />

Alter weg!“<br />

erreicht. C. G. Jung sagt in diesem<br />

Zusammenhang, dass es zu einer<br />

Pervertierung der Kultur führt,<br />

wenn man allein die Jugend hochhält.<br />

Schon <strong>im</strong> Alten Testament<br />

heißt es: Frag die Alten. In jeder<br />

Kultur haben die Alten eine wichtige Stellung für das<br />

Bestehen der gesamten Gesellschaft.<br />

Kommen diese positiven Aspekte nicht ein wenig zu<br />

kurz?<br />

In der Diskussion wird doch vieles auf einen unmittelbaren<br />

Zweck oder wirtschaftliche Zusammenhänge verkürzt.<br />

Alter wird häufig in erster Linie mit Problemen der Renten-<br />

und Krankenkassen in Verbindung gebracht. Wo bleibt<br />

das Positive in der öffentlichen Wahrnehmung?<br />

Vor einigen Jahren gab es eine aggressive Haltung dem<br />

Alter gegenüber – als ob man alte Menschen sozialverträglich<br />

entsorgen müsste. Diese rein wirtschaftlich geprägte<br />

Sichtweise ist meiner Meinung nach aber schon wieder auf<br />

dem Rückzug. Ansonsten würde die Gesellschaft unerträglich<br />

brutalisiert.<br />

Buchtipp<br />

Anselm Grün: „Leben ist jetzt. Die<br />

Kunst des Älterwerdens“, erschienen<br />

<strong>im</strong> Herder-Verlag. „Die hohe Kunst des<br />

Älterwerdens“, erschienen bei dtv.


40 Jahre - entspannt<br />

ins Fangoland<br />

Kuren in Abano Terme<br />

Berühmtes Kurheilbad in Italien<br />

Den Kurkatalog jetzt<br />

kostenfrei anfordern.<br />

Abano Terme: <strong>Der</strong> Reichtum dieser Landschaft zwischen Padua<br />

und Venedig in Norditalien kommt aus dem Inneren der Erde: heißes<br />

Wasser, das besonders reich an Mineralien ist, und der Fango.<br />

.<br />

Kuren in Kolberg -<br />

an der polnischen Ostseeküste<br />

9 Tage Weihnachts-Angebot nur 699,-<br />

Termin: 19.-27.12.2011 EZ-Zuschlag 64,inkl.<br />

Fahrt <strong>im</strong> Reisebus nach Kolberg 8 x Übernachtung/Vollpension<br />

<strong>im</strong> Kurhotel „Gornik“ in Kolberg , Begrüßung mit einem Willkommensdrink,<br />

festliches Weihnachtsfrühstück, Weihnachtsfeier mit Heiligabendmahl<br />

und kleines Weihnachtsgeschenk, Glühwein und Gebäck,<br />

Kurpaket (ärztliche Konsultationen, 2 Anwendungen pro Werktag),<br />

Nutzung von Schw<strong>im</strong>mbad, Whirlpool und Fitness-Center, Spaziergang<br />

mit Glühwein am Strand, Weihnachtskonzert <strong>im</strong> Kolberger <strong>Dom</strong><br />

am 26.12., deutschsprachige örtliche Reiseleitung<br />

wöchentlich zur<br />

Kur nach Italien<br />

www.orthreisen.de<br />

Seit mehr als 40 Jahren beginnt die Kur mit der Anreise in einem<br />

Spezial-Kurfahrten-Bus. Dieser Bus verfügt statt der herkömmlichen<br />

50 Sitze lediglich über 30 Spezial-Einzelruhesessel.<br />

Unser erfahrenes Personal gibt Ihnen Informationen zur Landschaft,<br />

reicht kostenfrei Getränke und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Zum Angebot gehören über 20 elegante Kurhotels vom guten<br />

3* bis 5*-Hotel. Alle Häuser verfügen über eine eigene medizinische<br />

Kurabteilung, großzügige Thermalschw<strong>im</strong>mbäder, eine gute<br />

Hotelküche und deutschsprachiges Personal. Die Reisen finden<br />

wöchentlich von März bis Oktober in diese reizvolle Region statt.<br />

14 Tage Weihnachten & Silvester in Abano<br />

Termin: 22.12.11-04.01.12 1.330,- <strong>im</strong> DZ 119,- EZZ<br />

inkl. Fahrt <strong>im</strong> Spezialbus, 2 x Zwischenü./HP auf Hin- und Rückfahrt<br />

in Tirol, 11 x Übern./Vollpension <strong>im</strong> 4*Hotel „Meggiorato“, Benutzung<br />

der Thermalschw<strong>im</strong>mbäder <strong>im</strong> Hotel, Weihnachts- und Silvester-<br />

Gala, Hotelunterhaltungsprogramm, Ausflug nach Padua u.v.m.<br />

Kolberg ist die älteste aller hinterpommerschen Städte und hatte<br />

etwas, wonach die Menschen <strong>im</strong>mer strebten - das Salz. Heute ist<br />

Kolberg das Heilbad mit natürlichen Solequellen und mit sechs<br />

Kilometer feinstem Sandstrand. Hier lacht 1800 Stunden <strong>im</strong> Jahr die<br />

Sonne - gut für Sie und Ihre Gesundheit. Auch In den Wintermonaten<br />

bleiben das feine Mikrokl<strong>im</strong>a und der enorme Erholungswert erhalten!<br />

Frühjahrs-Kurreisen nach Kolberg<br />

8 Tage 359,- / 15 Tage 549,- kein EZ-Zuschlag<br />

inkl. Transfer <strong>im</strong> Fernreisebus, 7 x Übernachtung/Halbpension <strong>im</strong><br />

Kurhotel Perelka (nur 400 m bis <strong>zum</strong> Strand, 500 m zur Altstadt),<br />

Kurpaket (ärztliche Konsultation, je 2 Anwendungen pro Werktag),<br />

Nutzung von Schw<strong>im</strong>mbad und Fitness-Center, jede Woche <strong>im</strong> Hotel<br />

1 x Klavierabend und 1 x Musikabend, Reiseleitung<br />

Termine: 1 Woche 04.-11.02. 11. -18.02. 18.- 25.02.<br />

2 Wochen 04.-18.02. 11.-25.02.<br />

��������������������Die Kurfahrten GmbH / 33775 Versmold Tel. 05423 / 94 37 25<br />

Abfahrten auch in Ihrer Nähe www.orthreisen.de www.die-kurfahrten.de<br />

7


Auf der anderen Seite tragen auch nicht alle Menschen<br />

zu einer harmonischen Gesellschaft bei.<br />

Das st<strong>im</strong>mt allerdings – es gibt auch verbitterte Alte. Das<br />

Alter gelingt eben nicht von allein – es braucht einen spirituellen<br />

Weg dorthin, und es braucht Begleitung auf diesem<br />

Weg.<br />

Ist dieser Weg für gläubige Menschen leichter zu finden<br />

und zu gehen? Schließlich sprechen wir, wenn wir über<br />

das Alter reden, auch über das Ende des Lebens, den Tod.<br />

<strong>Der</strong> Glaube hilft auf jeden Fall! C. G. Jung sagt, ab der<br />

Lebensmitte bleibt nur derjenige lebendig, der zu sterben<br />

bereit ist. <strong>Der</strong> Gläubige sieht den Tod eben nicht als das<br />

Ende von allem, sondern er sieht darin<br />

ein Ziel. Dadurch können gläubige<br />

„<strong>Der</strong> reife alte<br />

Mensch lebt <strong>im</strong><br />

Augenblick!“<br />

8<br />

Menschen besser loslassen. Wer alles<br />

auf das Diesseits konzentrieren muss,<br />

der wird den Tod so lange wie möglich<br />

verdrängen und verkrampft am<br />

Leben festhalten. Die richtige Form<br />

des Glaubens bedeutet, das Leben zu<br />

genießen und gleichzeitig zu wissen, <strong>im</strong> Tod ist ein Ziel.<br />

Ich werde zu Gott kommen, und all das, was hier noch brüchig<br />

ist, wird vollendet und ganz werden.<br />

Ihr Buch <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> trägt den Titel „Leben jetzt ...“.<br />

Leben alte Menschen zu sehr <strong>im</strong> gestern und junge zu<br />

sehr <strong>im</strong> morgen? Vergessen und vernachlässigen wir<br />

das jetzt, den eigentlichen Moment, in dem wir gerade<br />

leben?<br />

Wir sprechen ja heute viel von Achtsamkeit. Diese Achtsamkeit<br />

bedeutet, <strong>im</strong> Augenblick zu sein, in der Gegenwart<br />

zu sein. Viele alte Menschen leben zu sehr in der Vergangenheit,<br />

weil die Gegenwart für die zu wenig attraktiv ist<br />

oder sie sich mit der gegenwärtigen Situation nicht aussöhnen<br />

können. <strong>Der</strong> reife alte Mensch lebt ganz <strong>im</strong> Augenblick.<br />

Natürlich blättert er <strong>im</strong> Erinnerungsbuch der Vergangenheit,<br />

denn dieses erinnert ihn daran, wer er eigentlich<br />

ist. Aber er lebt <strong>im</strong> Augenblick und ist auch bereit zu<br />

gehen, wenn es Zeit ist.<br />

Zu gehen, wenn es Zeit ist – diese Erkenntnis fordert eine<br />

gründliche Auseinandersetzung mit der <strong>Thema</strong>tik.<br />

Deshalb ist es so wichtig, dass das Alter diesen eben<br />

beschriebenen inneren Weg braucht. Gerade das Loslassen<br />

ist natürlich schwierig, wenn man eigentlich das Gefühl<br />

hat, noch gar nicht richtig gelebt zu haben. Solch ein<br />

ungelebtes Leben ist eine große Belastung. Denn wer nicht<br />

gelebt hat, der kann auch nicht sterben. Viele Menschen<br />

denken nicht an den Tod oder verdrängen ihn, weil sie<br />

noch nicht gelebt haben. Da schwingt viel Bitterkeit mit,<br />

weil dies alles oft mit dem Gedanken verknüpft ist, zu<br />

kurz gekommen zu sein, das Leben regelrecht versäumt zu<br />

haben. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, <strong>zum</strong> eigenen<br />

Leben ja zu sagen, auch wenn es durchschnittlich und brü-<br />

chig ist. Denn das ist es doch <strong>im</strong>mer! Zu sagen: Das ist meine<br />

Geschichte, in der ich der geworden bin, der ich bin!<br />

Sie sind ja selbst in einem Alter, in dem die meisten Menschen<br />

in den Ruhestand gehen. Doch ihr Terminkalender<br />

ist voll. Wie sehen Sie das für ihre eigene Person, für ihr<br />

eigenes Leben?<br />

Sicherlich denke ich darüber nach, wie lange ich das alles<br />

noch machen will. Das erste ist in diesem Zusammenhang,<br />

meine Verwaltungsaufgaben <strong>im</strong> Kloster aufzugeben. Da<br />

suchen wir gerade einen Nachfolger, aber das dauert eben<br />

seine Zeit. Das Schreiben und Vorträge halten ist für mich<br />

keine Anstrengung. Es macht mir Freude. Es fließt – und<br />

ich setze mich nicht unter Druck!<br />

Warum setzen sich so viele selbst unter diesen Druck?<br />

Liegt es daran, dass der Leistungsanspruch, der frü-<br />

her – etwa <strong>im</strong> Beruf – von außen kam, irgendwann gar<br />

nicht mehr abgelegt werden kann, und man sich den<br />

Stress selbst macht?<br />

Ich begleite ja viele Menschen, die unter einem Burnout<br />

leiden. Viele sehen den Grund für ihre Erschöpfung darin,<br />

dass sie viel gearbeitet haben. Doch die Arbeit ist nicht der<br />

Grund. Ein Burnout stellt sich ein, wenn ich mich selbst<br />

unter Druck setze und ich mir etwas beweisen muss. Oder<br />

ich zu viel Energie dafür aufwende, eine Fassade aufrechtzuerhalten.<br />

Ein weiterer Grund ist, wenn ich nicht aus<br />

meiner eigenen Mitte heraus lebe. Nicht das Bild lebe, das<br />

Gott sich von mir gemacht hat, sondern die Erwartungen<br />

der anderen erfülle.<br />

Zur Person<br />

Anselm Grün wurde 1945 <strong>im</strong> fränkischen<br />

Junkershausen geboren, er wuchs in München<br />

auf. Mit 19 Jahren trat er nach dem<br />

Abitur in die Benediktiner-abtei Münsterschwarzach<br />

bei Würzburg ein. Seit 1977 ist<br />

er, nach einem Studium der Philosophie,<br />

Theologie und Betriebswirtschaft, der Cellerar<br />

(der wirtschaftliche Leiter) der Abtei<br />

Münsterschwarzach und damit für rund 300<br />

Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich.<br />

Daneben ist er <strong>zum</strong> spirituellen Berater<br />

und geistlichen Begleiter von vielen Managern<br />

geworden.<br />

Anselm Grün hat zahlreiche Bücher geschrieben,<br />

die in einer Gesamtauflage von<br />

über 14 Millionen weltweit in 30 Sprachen<br />

erschienen sind.


Lieber gemeinsam unterwegs<br />

Radtouren für Menschen mit einer Demenzerkrankung <strong>im</strong> Frühstadium<br />

Demenz – das Bild, das von dieser Krankheit in der<br />

Öffentlichkeit gezeichnet wird, ist geprägt von Defiziten:<br />

Orientierungslosigkeit, Apathie, Pflegebedürftigkeit.<br />

Doch die Krankheit verläuft in verschiedenen Stadien,<br />

die Realität ist vielfältiger, längst nicht so grau in grau.<br />

Wenn die Betroffenen und ihre Angehörigen die verbleibende<br />

Zeit nutzen und sie die nötige Unterstützung<br />

bekommen, wirkt sich das auf die Lebensqualität der<br />

Erkrankten ausgesprochen positiv aus. Wie so etwas<br />

aussehen kann, zeigen der Verein „Leben mit Demenz –<br />

Alzhe<strong>im</strong>ergesellschaft Kreis Minden-Lübbecke“ und der<br />

ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) Minden-Lübbecke:<br />

Gemeinsam organisieren sie Radtouren.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

„Mein Sattel wackelt!“ Maria Bauer (Die Namen der<br />

Erkrankten und ihrer Angehörigen wurden verändert.)<br />

KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFT<br />

DORTMUND gGmbH<br />

Kranken- und Pflegeeinrichtungen<br />

Ein ZuhausE für sEniorEn<br />

Wohlfühlen <strong>im</strong> Alter<br />

Vollstationäre Pflege<br />

Tagespflege<br />

Kurzzeitpflege<br />

www.st-johannes.de<br />

wirft ihrem Mann einen leicht vorwurfsvollen Blick zu:<br />

„Hast du den denn nicht festgezogen?“ <strong>Der</strong> Angesprochene<br />

zuckt die Achseln und lacht: „Hab ich wohl vergessen!“ Ehe<br />

die Diskussion zwischen den beiden weitergeht, ist schon<br />

der passende Schraubenschlüssel zur Hand und die Mutter<br />

gesichert. Jetzt bewegt sich der Sattel keinen Mill<strong>im</strong>eter<br />

mehr. Es kann losgehen. Die Radlertruppe, die sich heute<br />

Nachmittag auf dem Parkplatz „Kanzlersweide“ in Minden<br />

getroffen hat, unterscheidet sich nicht von anderen Radfahrergruppen,<br />

die auf den beliebten Radwegen entlang der<br />

Weser unterwegs sind: Frauen und Männer, die meisten<br />

aus der Generation „50 plus“. Ihre Räder haben fast alle per<br />

Auto hierher gebracht. Mit dem Helm auf dem Kopf und<br />

den Packtaschen am Fahrrad warten sie nun darauf, dass es<br />

losgeht. Ein Tandem macht das bunte Bild komplett.<br />

Anfang und Schluss der Gruppe bilden Radler mit<br />

Warnwesten, die sich jetzt noch einmal kurz über den Streckenverlauf<br />

austauschen. Sie sind Mitglieder des ADFC.<br />

St.-Elisabeth-Altenpfl ege<br />

Kurler Straße 130, 44319 Dortmund<br />

Tel. (0231) 2892-0, Fax (0231) 2892-147<br />

Christinenstift<br />

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund<br />

Tel. (0231) 18201-0, Fax (0231) 18201-1111<br />

St. Josefi nenstift<br />

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund<br />

Tel. (0231) 55 69 05-0, Fax (0231) 55 69 05-155<br />

KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFT<br />

DORTMUND gGmbH<br />

Kranken- und Pflegeeinrichtungen<br />

9


10<br />

Viele wissen gar nicht, was heutzutage so in<br />

einer Seniorenresidenz los ist. Warum denn<br />

auch, denn bisher betraf es die meisten ja<br />

auch nicht.<br />

Dass aber auch ältere Menschen durchaus<br />

eine Lobby haben, beweist das neue Seniorenzentrum<br />

Lustgarten in Diemelstadt-Rhoden,<br />

nur 20 Minuten von Paderborn entfernt<br />

in Richtung Kassel, <strong>im</strong> schönen Waldecker<br />

Land.<br />

Lustgarten – der Name ist Garant für Erleben<br />

<strong>im</strong> Alter und man findet sich eingebettet <strong>im</strong><br />

Grünen der Kulturstätte des alten Lustgartens,<br />

am Fuße des alten Rhodener Schlosses,<br />

wieder.<br />

Da wird mit Tieren therapiert, mit Kräutern<br />

exper<strong>im</strong>entiert und mit Volksmusikstar Heidi<br />

Hedtmann musiziert.<br />

Ein tägliches Programm, von Bingo bis Tanz-<br />

tee, von Singkreis bis Gedächtnisspiele halten<br />

Ihren Körper und Geist auf Trab. Und wenn<br />

Sie Ruhe brauchen, lässt es sich pr<strong>im</strong>a <strong>im</strong><br />

he<strong>im</strong>ischen Lustgarten aushalten. Dort erwartet<br />

Sie ein kleiner Fischteich, ein Wasserfall<br />

und mehrere ebene Wege in den Wald.<br />

Freundliche, helle Z<strong>im</strong>mer und ein modernes<br />

Hotelambiente runden das Ganze <strong>zum</strong> Wohlfühlen<br />

ab. Sie sind neugierig<br />

geworden? Schreiben Sie<br />

uns, oder rufen Sie uns an,<br />

wir senden Ihnen gerne Informationsmaterial<br />

zu. Ein<br />

kompletter Tag <strong>zum</strong> Wohlfühlen<br />

kostet bei uns nur<br />

31,87 € mit Pflegestufe (die<br />

Krankenkasse zahlt den<br />

Restbetrag) und 56,26 €<br />

ohne Pflegestufe, damit<br />

auch Sie sich einen Pflegeurlaub<br />

leisten können.<br />

Wir nehmen alle Pflegestufen<br />

und kümmern uns liebevoll<br />

mit gut geschultem<br />

Personal. Wenn Sie, z.B.<br />

als pflegender Angehöriger<br />

mal Urlaub genießen<br />

möchten, können Sie Ihre<br />

zu Pflegenden beruhigt in<br />

unsere Obhut geben.<br />

Lernen Sie uns kennen und<br />

vergleichen Sie uns. Wuss-<br />

Ich bin froh<br />

meine Mutter Tag<br />

und Nacht gebor-<br />

gen und umsorgt<br />

zu wissen!<br />

ten Sie, dass wir <strong>im</strong> Schnitt 500 € monatlich<br />

günstiger sind als vergleichbare Einrichtungen<br />

in Nordrhein-Westfalen?<br />

Rufen Sie mich an:<br />

Bianca Henze, Seniorenzentrum Lustgarten,<br />

Holpergrund 9-11,<br />

34474 Diemelstadt-Rhoden,<br />

Telefon: 0 56 94/99 11-199<br />

Gertrud Neugebauer mit Tochter<br />

Ute Proske aus Diemelstadt<br />

Zeit für eine<br />

kurze Rast:<br />

Bei den<br />

„Feierabendtouren“<br />

steht<br />

das gemeinsame<br />

Erleben<br />

<strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Fotos: Wiedenhaus<br />

Lustgarten – ein Seniorenzentrum mit Hotelcharakter und Erlebniskultur<br />

AZ KZP Lustgarten mit Preisen NEU_Anzeige Kurzzeitpflege Lustgarten 90x90 27.<br />

Wir haben noch Plätze frei!<br />

...auch in der KURZZEITPFLEGE.<br />

Täglicher Eigenanteil <strong>im</strong> Einzel- oder Doppelz<strong>im</strong>mer<br />

– mit Pflegestufe € 31,87 – ohne Pflegestufe € 56,26<br />

Sie finden uns gegenüber der Kulturstätte<br />

des alten Lustgartens in Diemelstadt<br />

Seniorenzentrum Lustgarten<br />

Holpergrund 9-11 · 34474 Diemelstadt-Rhoden<br />

Telefon: 0 56 94/9911-199<br />

www.seniorenzentrum-lustgarten.de


Denn ein Teil der Gruppe braucht mehr Aufmerksamkeit:<br />

Sie sind Menschen mit einer Demenzerkrankung <strong>im</strong> Frühstadium.<br />

Noch einmal ein etwas zweifelnder Blick gen H<strong>im</strong>mel:<br />

Graue Wolken und Wind – nicht unbedingt ideales Radelwetter.<br />

„Hauptsache, es bleibt trocken“, bringt einer aus der<br />

Gruppe das, was alle hoffen, auf den Punkt. „Bisher hatten<br />

wir bei unseren Touren <strong>im</strong>mer Glück mit dem Wetter!“<br />

Wolfgang Weber strahlt Opt<strong>im</strong>ismus aus. <strong>Der</strong> Vorsitzende<br />

des ADFC Minden-Lübbecke leitet diese „Feierabendradtour“.<br />

Nach Rinteln soll es gehen. Gut 30 Kilometer in<br />

gemütlichem Tempo. Am Ziel wird es eine Stadtführung<br />

geben. Für die Rückfahrt ist ein Bus bestellt, die Räder<br />

kommen auf einen Anhänger.<br />

Die Strecke ist geradezu ideal: Radwege abseits der Straße,<br />

Autos kommen nur selten „in die Quere“. Bei Gegenverkehr<br />

wird gewarnt, alle verhalten sich sehr diszipliniert.<br />

<strong>Der</strong> Weg ist breit genug, um auch einmal nebeneinander<br />

zu fahren und sich zu unterhalten. Schließlich geht es<br />

nicht darum, nur die Strecke „abzureißen“. Karla Heinrich<br />

ist besonders froh über das Tandem-Angebot: „Selbst zu<br />

lenken würde meine Mutter überfordern, aber die Bewegungsabläufe<br />

be<strong>im</strong> Treten machen ihr keine Probleme.“<br />

Die Begleiter vom ADFC haben alles <strong>im</strong> Blick: Falls doch<br />

einmal ein Auto entgegenkommt oder überholt, schirmen<br />

sie die Erkrankten ab, sodass nichts passieren kann. Auch<br />

das Wetter bessert sich, hier und da lässt sich die Sonne<br />

sehen. Bei Dieter Graber werden Erinnerungen wach an<br />

eine Radtour entlang der Donau: „Das war einfach Klasse!“<br />

Dieter Graber erzählt gern über das, was er untern<strong>im</strong>mt.<br />

Da ist nicht nur das Radfahren. Über den Verein „Leben<br />

mit Demenz“ n<strong>im</strong>mt er auch an einem Bildhauerworkshop<br />

teil, bei dem er gemeinsam mit anderen Erkrankten sechs<br />

Filmtipp<br />

Gemeinsam mit der Demenz Support<br />

Stuttgart gGmbH und dem<br />

Kreissportbund Minden-Lübbecke<br />

hat der Verein „Leben mit Demenz –<br />

Alzhe<strong>im</strong>ergesellschaft Minden-Lübbecke“<br />

eine DVD herausgebracht,<br />

die sich mit dem <strong>Thema</strong> Sport und<br />

Demenz befasst. Sie trägt den Titel:<br />

„Gemeinsam bewegen wir uns lieber<br />

als allein“. Hintergrundinformationen<br />

sind kombiniert mit praktischen<br />

Beispielen und Erfahrungen von Erkrankten<br />

und Angehörigen. Weitere<br />

Informationen be<strong>im</strong> Verein „Leben<br />

mit Demenz“ (Siehe Info-Kasten).<br />

Zwei Bilder wurden jetzt in der Tagespflege des<br />

Altenpflegehe<strong>im</strong>es St. Johannes Baptist in Rietberg übergeben,<br />

die in einer Gemeinschaftsarbeit zwischen den Gästen der<br />

Tagespflege und Kindern der Malschule von Karin Wolf<br />

entstanden sind. Nach dem Abbau einer Wohnz<strong>im</strong>merwand<br />

in der Tagespflege fehlten genau an dieser Stelle Bilder. In<br />

Kooperation mit der benachbarten Malschule haben dann Kinder<br />

und Gäste der Tagespflege eine Sommerlandschaft mit Wasser,<br />

Feldern und einem weiten H<strong>im</strong>mel gemalt. Zur Übergabe der<br />

Bilder trafen sich jetzt alle Beteiligten. Dabei wurden ihre Werke<br />

aufgehangen.<br />

Bei der Bildübergabe von l. n. r.: Nicole Drews, Maria Millentrup,<br />

Meinolf Forthaus, Anna Balsfulland, Christin Calvas, Maite<br />

W<strong>im</strong>melmeier, Karin Wolf (auf dem Foto fehlen die KInder/Malerinnen<br />

Clara Brunnert und Christine Steinkemper.<br />

Rügenstraße 19· 33397 Rietberg<br />

Telefon 0 52 44. 97 31 80<br />

www.altenpflegehe<strong>im</strong>-johannes-baptist.de<br />

Dagmar Münster P� egerin<br />

»Mit Menschen<br />

für Menschen«<br />

Dagmar Münster ist seit 20 Jahren P� egerin bei<br />

uns <strong>im</strong> Altenp� egehe<strong>im</strong>. Sie sorgt dafür, dass unsere<br />

Bewohner mobil bleiben.<br />

Ein Haus des Vereins katholischer Altenhilfeeinrichtungen <strong>im</strong> Verbund mit den Häusern Halle,<br />

Herzebrock, Langenberg, Neuenkirchen, Rheda, Wiedenbrück und dem P� egedienst VKA Ambulant.<br />

11


12<br />

Kurze Lagebesprechung unterwegs: Die „Profis“ vom ADFC<br />

sind verlässliche und kompetente Begleiter.<br />

Kreuzblumen für die Renovierung der Marienkirche in<br />

Minden gestaltet.<br />

Davon berichtet er gleich zwe<strong>im</strong>al. Vielleicht aus Begeisterung,<br />

vielleicht weil er sich nicht erinnert, dass er es gerade<br />

schon einmal erzählt hat. Vor gut einem Jahr, erklärt<br />

seine Frau, habe es die ersten Anzeichen für eine Demenzerkrankung<br />

gegeben: „Eigentlich wollten wir unseren<br />

Ruhestand ganz anders verbringen.“ Da klingt ein wenig<br />

Enttäuschung mit, aber keine Verbitterung. „Wir unternehmen<br />

möglichst viel, solange, das noch geht“, bringt Elisabeth<br />

Graber das neue Lebensmotto des Ehepaares auf den<br />

Punkt. Die Bewegung tue beiden gut. „Und für mich ist der<br />

Kontakt mit anderen Angehörigen ein weiterer wichtiger<br />

Punkt!“<br />

Nach einem kurzen Stück auf der Straße muss die<br />

Gruppe jetzt links in einen Feldweg abbiegen. Die ADFC-<br />

Freiwilligen sichern ab, geben Zeichen: „Alles frei!“ Heinrich<br />

Klaus zieht schon vorher nach links, ist ein Stück auf<br />

der Gegenfahrbahn unterwegs. Er lacht und winkt herüber.<br />

Nicht so ganz, wie es die Straßenverkehrsordnung vorschreibt.<br />

Wolfgang Weber atmet einmal tief durch: „Das<br />

kommt schon mal vor, wenn die Begleiter auf dem Posten<br />

sind, ist das aber kein Problem! Und Herrn Klaus kann<br />

man sowieso nicht böse sein!“ <strong>Der</strong> erfahrene Tourenbegleiter<br />

hat gerade eine ADFC-Fahrt quer durch die Bundesrepublik<br />

hinter sich: „In jeder Gruppe muss man damit<br />

rechnen, dass mal jemand ausschert, weil er nicht hundertprozentig<br />

aufmerksam ist.“ Deshalb macht er aus dem<br />

kleinen Ausfall auch kein Drama. Wichtig sei es allerdings<br />

zu wissen, wann die Erkrankung soweit fortgeschritten ist,<br />

dass eine Teilnahme an den Touren nicht mehr möglich<br />

sei, erklärt der ADFC-Vorsitzende: „Wenn jemand deshalb<br />

nicht mehr mitfahren kann, ist das für alle in der Gruppe<br />

ein schmerzlicher Moment!“<br />

Werner Schulz wirft einen Blick auf die Armbanduhr:<br />

„Zwanzig nach Sechs, so langsam müssten wir ankommen.“<br />

Nur kurze Zeit später prüft er schon wieder die Uhrzeit:<br />

„Kurz vor halb!“ <strong>Der</strong> ältere Herr mit dem grauen Haar<br />

und der Brille schaut <strong>im</strong>mer wieder auf seine Uhr. Trotzdem<br />

genießt er die Tour, schließlich sei er schon <strong>im</strong>mer<br />

gern Rad gefahren, sagt er.<br />

Rinteln kommt in Sicht. Dort wartet nicht nur Nachtwächter<br />

Alfred Schneider in seiner stilvollen Montur auf<br />

die Gruppe, auch Hartmut Schilling ist da. Er ist <strong>im</strong> Verein<br />

„Leben mit Demenz“ für die Angebote für Erkrankte <strong>im</strong><br />

Frühstadium zuständig: „Sport ist gerade für Menschen<br />

mit einer Demenzerkrankung in einem frühen Stadium<br />

sehr wichtig“, erläutert Schilling den Hintergrund der Radtouren:<br />

„Bewegung und Kontakt bedeuten einfach Lebensqualität.“<br />

Mit dem ADFC wurde ein geeigneter Partner für<br />

die Radtouren gefunden. Hartmut Schilling und Wolfgang<br />

Weber sind sich einig: „Beide Vereine bringen ihre Fachkompetenz<br />

ein, die Erkrankten und ihre Angehörigen<br />

profitieren!“ Allerdings sei es für Erkrankte schwierig, bei<br />

ihren sportlichen Aktivitäten die nötige Unterstützung<br />

zu bekommen, erklärt Schilling: „Das Bewusstsein für


Am Ziel in Rinteln: Nachtwächter Alfred Schneider,<br />

Hartmut Schilling vom Verein „Leben mit Demenz“<br />

und Wolfgang Weber vom ADFC (v. l.).<br />

diese Gruppe muss in den Sportvereinen noch wachsen.“<br />

Deshalb ist er viel unterwegs, um für seine Idee bei den<br />

entsprechenden Institutionen zu werben. Unterstützung<br />

dafür gibt es von Medizinern, die die Vorteile des Sports<br />

für die Erkrankten speziell <strong>im</strong> Frühstadium erkannt haben.<br />

Gerade hat der Mindener Verein einen Film <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong><br />

produziert.<br />

Die Führung durch Rinteln geht ihrem Ende entgegen.<br />

<strong>Der</strong> Weg zur Bushaltestelle ist schnell zurückgelegt. Als die<br />

Fahrräder auf dem Anhänger verstaut sind und die Gruppe<br />

<strong>im</strong> Bus sitzt, atmet mancher tief durch: „Viel passiert“,<br />

bringt es einer auf eine knappe Formel. Die letzte Tour in<br />

dieser Saison endet wieder auf „Kanzlersweide“ in Minden.<br />

Die Winterpause steht jetzt an.<br />

Wenn es <strong>im</strong> kommenden Frühjahr wieder aufs Rad<br />

geht, wird der ein oder andere aus der Gruppe nicht mehr<br />

mitfahren können. Elisabeth Graber: „Das ist bitter, aber<br />

es nützt nichts. Was bei einer Demenzerkrankung zählt,<br />

ist der Augenblick!“ Und dieser Tag sei einfach schön<br />

gewesen. „Selbst wenn mancher morgen schon nicht mehr<br />

genau weiß, was wir alles erlebt haben“, fügt sie hinzu, ehe<br />

sie sich von den anderen verabschiedet.<br />

Infos und Kontakt<br />

„Leben mit Demenz - Alzhe<strong>im</strong>ergesellschaft<br />

Minden-Lübbecke e. V.,<br />

Telefon: 05 71 / 9 74 29 67, E-Mail:<br />

post@leben-mit-demenz.info<br />

www.leben-mit-demenz.info<br />

ADFC Minden-Lübbecke<br />

www.adfc-minden.de<br />

Caritas Dortmund bietet täglich ein<br />

gesundes Genießen<br />

Was 2002 als „Essen auf Rädern“ mit einem Stamm von rund 60 Kunden<br />

startete, hat sich mittlerweile zu einer gefragten Dienstleistung mit<br />

rund 600 Kunden entwickelt. <strong>Der</strong> Caritas-Menüdienst hilft Senioren, <strong>im</strong><br />

Alter selbstständig in den eigenen vier Wänden zu leben.<br />

„Wir wollten die häusliche Pflege, die von unseren Caritas-Sozialstationen<br />

angeboten wird, sinnvoll ergänzen“, erinnert sich Caritas-Mitarbeiterin<br />

Petra Beisenherz an die Anfänge des Menüdienstes. Heute<br />

bestellen nicht nur pflegebedürftige und ältere Menschen eine warme<br />

Mahlzeit, sondern auch Familienangehörige und Ehepartner wählen aus<br />

einem umfangreichen und reichhaltigen Wochenmenüplan mit verschiedenen<br />

Varianten aus. Das Essen wird <strong>im</strong>mer frisch gekocht und direkt<br />

ausgeliefert. Spezialdiäten, Dialysekost, Pankreas-Diät und andere<br />

Sonderkostformen ermöglichen ein gesundes Genießen. Zusätzliche<br />

Abwechslungen <strong>im</strong> Menüplan bieten Aktionswochen. Geliefert wird<br />

an allen sieben Wochentagen und auch an Feiertagen ohne Aufpreis.<br />

Bestellen und abbestellen können die Kunden von einem auf den anderen<br />

Tag. So können sie flexibel reagieren, wenn überraschend Besuch<br />

kommt oder sie für ein paar Tage verreisen. Für den Menüdienst gilt:<br />

Keine Mindestbestellmenge, keine vertragliche Bindung.<br />

<strong>Der</strong> Menüdienst richtet sich an Menschen aller Altersgruppen. Die<br />

Mitarbeiter leisten dabei oft mehr als nur eine Essensauslieferung. Oft<br />

sind die Fahrer und Fahrerinnen die einzigen Ansprechpartner des<br />

Tages. Sie achten auf das Wohlbefinden unserer Kunden und vermitteln<br />

bei Bedarf weitergehende Hilfen. Sollten gesundheitliche Probleme<br />

entdeckt werden oder die Haustür nicht geöffnet werden, benachrichtigen<br />

wir <strong>im</strong> Notfall die Angehörigen, den Notarzt oder die Polizei“, erklärt<br />

Petra Beisenherz.<br />

unterstützen beraten pflegen fördern<br />

Caritas Dortmund Menüdienst:<br />

Frische, die man schmeckt!<br />

wohltuend. menschlich. caritas dortmund<br />

Wir liefern Ihnen täglich eine gesunde, ausgewogene Mahlzeit.<br />

Ob konventionell oder Bio-Gerichte: Sie haben die Wahl zwischen<br />

verschiedenen warmen Menüs und Kaltgerichten.<br />

Weitere Infos: 18 71 51-1 30<br />

www.caritas-dortmund.de<br />

unterstützen<br />

Ihre Vorteile:<br />

- Einfache und bequeme Bestellung<br />

- Lieferung auch an Sonn- und Feiertagen ohne Aufschlag<br />

- Keine Mindestbestellmenge – keine vertragliche Bindung<br />

- Um- und Abbestellungen sind am Vortag bis 12 Uhr möglich<br />

- Lieferung durch unsere freundlichen Menü-Kuriere<br />

13


14<br />

Wenig sehen und viel wissen –<br />

Experten sind selbst betroffen<br />

Wenn der Augenarzt auch<br />

nicht weiter weiß, dann<br />

scheint guter Rat teuer. In ganz<br />

Nordrhein-Westfalen eben<br />

nicht. Damit die Vielfalt von<br />

Fragen nicht nur offene Ohren,<br />

sondern auch den richtigen<br />

Sachverstand findet, gibt es ein<br />

Netzwerk von Experten. Die<br />

Blinden- und Sehbehindertenvereine<br />

haben <strong>im</strong>mer schon<br />

kostenlos beraten. Neu ist nun,<br />

dass ihre ehrenamtlichen Berater<br />

eine zweijährige Schulung<br />

absolviert haben. Besonders gut<br />

können sie sich in die Situation<br />

einfühlen, weil sie selber blind<br />

oder sehbehindert sind. „Wir<br />

sehen weiter“ ist das Motto des<br />

Blinden- und Sehbehindertenverein<br />

Westfalen e.V. (BSVW).<br />

Denn es geht um Perspektiven<br />

BSVW<br />

Blindenaltenhe<strong>im</strong> Meschede<br />

Altenhe<strong>im</strong> für<br />

sehende, sehbehinderte<br />

und blinde Menschen<br />

Wir verstehen uns als Altenhe<strong>im</strong> auch für Sehende.<br />

Unser Anspruch, dass unsere Bewohner sagen können:<br />

„Mir geht es gut!“<br />

Überzeugen Sie sich von unserer Qualität, u.a.<br />

gerontopsychiatrische Spezialisierung<br />

(z.B. bei Depression oder Demenz)<br />

eine qualifizierte Pflege und Betreuung<br />

Kurzzeit- , Verhinderungspflege sowie<br />

für die Betroffenen.<br />

Die meisten Menschen<br />

erblinden <strong>im</strong> Erwachsenenalter.<br />

Im hohen Lebensalter steigt<br />

zudem das Risiko von Pflegebedürftigkeit.<br />

Hohe Anforderungen<br />

für die Pflegebedürftigen<br />

bedeuten hier häufig Überforderung<br />

der Angehörigen. Wer<br />

nicht sieht, braucht für vieles<br />

mehr Zeit und Unterstützung,<br />

um teilhaben zu können. Informationen<br />

in dieser Situation<br />

sind dann Gold wert: Pflegegeld,<br />

Blindengeld, Hilfsmittel,<br />

Rehabilitation.<br />

Die Beratungsstellen finden<br />

Sie unter: www.wir-sehenweiter.de<br />

und die Selbsthilfe<br />

unter: www.bsvw.de bzw. Tel.<br />

02 31/5 57 59 00.<br />

Foto: Blindenaltenhe<strong>im</strong> Meschede<br />

vollstationäre Pflege (§§ 39, 42, 43 SGB XI)<br />

einen gehobenen Stellenschlüssen des Personals,<br />

denn Zeit ermöglicht erst eine liebevolle Zuwendung<br />

ein Wohnen in 59 Einzel- und 12 Doppelz<strong>im</strong>mern<br />

Für Ihre persönlichen Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:<br />

Hiltrud Müller Stephanie Betz Johannes Stienen<br />

Dipl.-Sozialpädagogin Pflegedienstleitung Geschäftsführer<br />

Blindenaltenhe<strong>im</strong> Meschede, Nördeltstr. 33, 59872 Meschede<br />

Telefon 02 91 - 29 90-0, eMail: J.Stienen@blindenaltenhe<strong>im</strong>.de<br />

www.blindenaltenhe<strong>im</strong>.de<br />

Die Phase<br />

der Wahrheit<br />

Tipps fürs Glücklichsein <strong>im</strong> Alter<br />

Arthur Rubinstein, der berühmte Pianist, trat bis ins<br />

hohe Alter auf, und es war nicht peinlich. Denn er passte<br />

seine Kunst dem Alter an: Er verringerte sein Repertoire,<br />

er übte mehr und vor besonders schnellen Passagen, die<br />

er nicht mehr so schnell spielen konnte, verlangsamte<br />

er einfach das Spieltempo, sodass der Unterschied zwischen<br />

schnellen und langsameren Noten hörbar blieb.<br />

von Claudia Auffenberg<br />

Was Arthur Rubinstein praktizierte, nennt die Wissenschaft<br />

das SOK-Modell: Selektion, Opt<strong>im</strong>ierung, Kompensation.<br />

Und es ist eine Möglichkeit, <strong>im</strong> Alter glücklich zu<br />

sein. Das jedenfalls sagt der Bielefelder Psychologe Prof.<br />

Rainer Dollase. Er ist 68 Jahre alt und wirkt ziemlich glücklich.<br />

„Die jungen Leute“, sagt Dollase ein wenig schmunzelnd,<br />

„tun mir manchmal Leid.“ Mit jungen Leuten meint<br />

er die, die jetzt Ende 30 sind. Sie sind verheiratet, haben<br />

Kinder, womöglich ein Eigentum und fragen sich leicht<br />

panisch: Ist die Jugend jetzt vorbei? „Das Problem habe ich<br />

nicht“, sagt Dollase, „bei mir ist die Jugend definitiv vorbei.“<br />

Und damit eben auch der Druck, noch etwas leisten zu<br />

müssen und bloß keine Chance verpassen.<br />

Alte Menschen dagegen dürfen<br />

ihre Ziele reduzieren und<br />

die Ansprüche an sich selbst<br />

herunterfahren. Und sie sollten<br />

genau das, um glücklich zu<br />

sein. „Im Alter ist man wirklich<br />

sein eigener Herr, man kann<br />

einfach aufhören zu arbeiten,<br />

Zufrieden Bilanz<br />

ziehen und<br />

dankbar sein<br />

man kann bis 10 Uhr <strong>im</strong> Bett liegen und man muss keine<br />

Kontakte mehr pflegen, die nichts bringen.“<br />

Ein anderer Weg <strong>zum</strong> Glück <strong>im</strong> Alter führt über die<br />

Erinnerungen: Life-Reflection sagen die Psychologen. Prominente<br />

schreiben Biografien, aber auch dem Normalsterblichen<br />

rät Dollase <strong>zum</strong> Kult ums eigene Leben: Fotoalben<br />

pflegen, Wichtiges aufschreiben, mal die Marmeladengläser<br />

zusammenrechnen, die man <strong>im</strong> Leben gekocht hat oder<br />

die Schüler addieren, die man unterrichtet hat. Was auch<br />

<strong>im</strong>mer, Hauptsache, es gibt unterm Strich eine Bilanz, die<br />

zur Dankbarkeit einlädt, weil sie sagt: Guck, das habe ich<br />

geschafft.<br />

Und noch eins spielt für das Glück <strong>im</strong> Alter eine Rolle,<br />

eine „Riesenrolle“ sogar, wie Dollase sagt: die Religion. Es<br />

geht nicht um eine best<strong>im</strong>mte Religion, es geht um eine


Antwort auf die Frage: Was ist der Sinn von allem? „Wer<br />

<strong>im</strong> Alter keine Antwort auf diese Frage findet, der hat es<br />

schwer“, sagt Dollase, „aber der hatte es auch vorher schon<br />

schwer.“ Doch <strong>im</strong> Alter rückt einem diese Frage, irgendwie<br />

auf den Leib. Zwar schwindet nach Dollases Worten die<br />

Angst vor dem Tod, aber die Frage nach dem Sinn wird<br />

drängender. Weil Freunde und Angehörige krank werden<br />

oder sterben.<br />

Die Einschläge, so sagen es manche, kommen näher.<br />

Deswegen säßen auch so viele Alte in der Kirche, meint er.<br />

„Das sind ja nicht die Alten von<br />

früher, sondern es sind die Alt-<br />

Alte Menschen<br />

brauchen eine<br />

Aufgabe<br />

68er, die da auf einmal sitzen.“<br />

Weil sie von anderem gesättigt<br />

sind und doch nicht satt. Er<br />

vergleicht es mit der Musik.<br />

Er selbst interessiert sich jetzt<br />

<strong>im</strong> Alter für Klassik. Natürlich<br />

hat er diese Musik <strong>im</strong>mer schon mal gehört, nie besonders<br />

eifrig, aber sie ist ihm nicht ganz unbekannt und das ist<br />

es: „Man hat <strong>im</strong> Leben so viel gehört, die Schlager und das<br />

alles. Die Klassik ist komplizierter, die muss ich mir vertraut<br />

machen und das braucht eine lange Zeit.“<br />

Jetzt, <strong>im</strong> Alter, ist es soweit, jetzt kann er sagen: Diese<br />

Musik ist mir seit langem vertraut. Die Klassik ist nicht<br />

hektisch, nicht so schnelllebig, sie ist echt und macht satt,<br />

n Betreutes Wohnen<br />

30 barrierefreie Apartments<br />

mit besonderem<br />

Ambiente<br />

n Erholungsbereich für<br />

Seniorengruppen<br />

und Individualreisende<br />

Haus am Kurpark<br />

Wohnen - Erholen - Entspannen -<br />

Wohlfühlen - Auftanken<br />

Direkt <strong>im</strong> Herzen von Bad Meinberg<br />

am historischen Kurpark gelegen.<br />

wirklich satt. Und so etwas braucht auch die Frage nach<br />

dem Lebenssinn: eine Antwort, die wahrhaftig ist.<br />

Denn das Alter, sagt Dollase, ist die Phase der Wahrheit.<br />

Dinge werden klarer, Kompromisse müssen nicht mehr<br />

sein, jedenfalls nicht auf Teufel komm raus. Genau deswegen<br />

ist es auch für die Gesellschaft relevant, die Alten<br />

glücklich zu machen.<br />

„Unzufriedene Alte können sich politisch ziemlich merkwürdig<br />

verhalten“, meint der Psychologe, wie man ja an<br />

den Wutbürgern in Stuttgart sehen könne. Die Gesellschaft<br />

könne den Alten <strong>zum</strong> Glück verhelfen, wenn sie ihnen eine<br />

Aufgabe gebe. Die Selbstmordrate bei Männern steigt <strong>im</strong><br />

Alter signifkant an und das erklärt sich aus Sicht des Professors<br />

damit, dass sich Männer eher überflüssig fühlen als<br />

Frauen. „Die können wenigstens noch für sich kochen.“<br />

Was heißt das in der Konsequenz: Doch Rente mit<br />

70, um die Alten bei Laune zu halten? Dollase nickt. Oh<br />

Schreck! Ach was, die meisten seiner Altersgenossen<br />

arbeiteten noch ganz gern, sagt er. Natürlich könne man<br />

mit 70 nicht mehr auf einem Dach Pfannen verlegen. Aber<br />

Erfahrungen weitergeben, Lehrlinge ausbilden, Netzwerke<br />

knüpfen, etwas organisieren, das geht sehr wohl. Manches<br />

sogar besser als bei jungen Leuten.<br />

Na ja, raunt Dollase noch schmunzelnd, man sehe ja<br />

gerade in der Politik, was passiere, „wenn die Teenies eine<br />

Partei führen wollen“.<br />

Parkstraße 63<br />

32805 Horn-Bad Meinberg<br />

Tel.: 0 52 34/20 55-0<br />

Fax: 0 52 34/20 55-188<br />

E-Mail:<br />

info@hausamkurpark-<br />

meinberg.de<br />

www.hausamkurpark-<br />

meinberg.de<br />

15


Mousse au Schinkenbrot<br />

Wie die gehobene Gastronomie Einzug in die Seniorencentren des CWW hält<br />

Vorsichtig sticht Hedwig Brinkmann mit ihrem Löffel ein<br />

Stück der Bratwurst ab und führt sie langsam <strong>zum</strong> Mund.<br />

Obwohl die an Demenz erkrankte alte Dame auch an<br />

Schluckstörungen leidet, hat sie kein Problem, sichtlich<br />

mit Genuss zu essen. „Es handelt sich um passierte Kost,<br />

die wir wieder in Form gebracht haben“, erklärt Janet<br />

Jach, Köchin <strong>im</strong> Caritas-Seniorencentrum St. Michael in<br />

Werl.<br />

Seit etwa eineinhalb Jahren versorgt die He<strong>im</strong>köchin die<br />

Bewohner, die an Kau- oder Schluckstörungen leiden, mit<br />

Essen, das es sonst nur in der gehobenen Gastronomie gibt.<br />

„Smoothfood heißt das Zauberwort“, sagt Janet Jach. Wörtlich<br />

übersetzt heißt das: weiches Essen. „Nahrungsmittel<br />

werden dabei in eine geschmeidige Konsistenz gebracht,<br />

ohne dass sie etwas von ihrer ernährungsphysiologischen<br />

Qualität einbüßen“, erklärt die Köchin, die <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr mit dem sogenannten „He<strong>im</strong>koch-Award“ ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Die guten Erfahrungen, die das Werler Seniorencentrum<br />

mit dem Feinschmecker-Essen für Senioren gemacht hat,<br />

sollen nun auch in den übrigen Altenhe<strong>im</strong>en der Caritas<br />

Wohn- und Werkstätten <strong>im</strong> Erzbistum Paderborn (CWW)<br />

umgesetzt werden. „Unser Ziel ist es, dass die sieben Seniorencentren<br />

spätestens 2012 Smoothfood anbieten“, sagt<br />

Dagmar Kieselmann, Geschäftsführerin der Altenhilfe<br />

be<strong>im</strong> CWW. Neben St. Michael haben in den vergangenen<br />

Monaten auch die Seniorencentren St. Laurentius in Löhne<br />

und St. Johannes in Stukenbrock Smoothfood schon in ihr<br />

Angebot aufgenommen. Wobei die Einführung des neuen<br />

Essens ein ehrgeiziges Vorhaben ist. Denn es muss in die<br />

Pflegeplanung einbezogen und von<br />

allen Mitarbeitern verstanden und<br />

Passierte Kost<br />

wird wieder in<br />

Form gebracht<br />

16<br />

unterstützt werden. „Die Pflegekräfte<br />

können dann bei jedem Bewohner<br />

prüfen, wer von der neuen Kost<br />

profitieren könnte“, erklärt Angela<br />

Hötzel, Pflegedienstleiterin <strong>im</strong> Seniorencentrum<br />

St. Michael. Wöchentlich<br />

bespricht sie dann mit Janet Jach, wem mit welcher Ernährung<br />

am besten gedient ist. Auf diese Weise habe etwa eine<br />

Bewohnerin, die über eine Sonde ernährt wurde, Schritt<br />

für Schritt wieder aktiviert werden können. Heute kann<br />

sie dank Smoothfood wieder selbst essen. „Kooperation ist<br />

ganz wichtig“, sagt Andrea Dohmwirth, Leiterin des Seniorencentrums<br />

St. Michael. Nicht nur die zwischen Küche<br />

und Pflege, sondern auch die der Küche mit dem Sozialen<br />

Dienst und den Ergotherapeuten. Die unterstützen den<br />

Köchin Janet Jach macht aus einem Marmeladenbrot<br />

mit Kaffee ein Frühstücks-Espuma.<br />

positiven Effekt der neuen Ernährung mit entsprechenden<br />

Bewegungsangeboten. Gerade bei an Demenz erkrankten<br />

Bewohnern oder auch Krebspatienten, die oft zu dünn<br />

sind, ist die neue Ernährungsform besonders hilfreich. „Es<br />

schmeckt den Bewohnern und wir können das Essen nach<br />

Bedarf etwa mit Sahne kalorienreicher machen“, sagt An-<br />

drea Dohmwirth. „Dabei verzichten wir ganz auf chemische<br />

Zusätze.“ Ein klarer Pluspunkt gegenüber den ansonsten<br />

in Altenhe<strong>im</strong>en verwendeten hochkalorischen Trinkpäckchen,<br />

die viele Bewohner ablehnen.<br />

Den kulinarischen Schub nach vorn verdanken die<br />

Bewohner von St. Michael der Umtriebigkeit von Janet<br />

Jach, die sich fragte: „Wen habe ich noch nie in den Speiseräumen<br />

gesehen, wen habe ich bis jetzt noch nicht erreichen<br />

können?“ Ihre Antwort: „Menschen mit Ernährungseinschränkungen.“<br />

Sie machen etwa ein Fünftel der 105<br />

Bewohner von St. Michael aus. Für diese ging die Köchin<br />

auf eine Fortbildung die den Zusatz „Fünf Sterne für die<br />

He<strong>im</strong>küche“ <strong>im</strong> Namen trägt. Heute bietet sie eine ganze


Diplom-Kaufmann<br />

GERHARD SLABON<br />

Rechtsanwalt � Notar<br />

Steuerberater<br />

Fachanwalt für Erbrecht<br />

� Testamentsgestaltung � Vermögensnachfolge<br />

� Vorsorgevollmacht � Erbrecht / Pflichtteilsrecht<br />

� Patientenverfügung � steuerliche Strukturberatung<br />

Tel.: 0 52 51 / 5 40 86 23<br />

Gierswall 20 � 33102 Paderborn<br />

www.kanzlei-slabon.de<br />

Sanitätshaus<br />

Asshauer & Cordes<br />

Das freundliche Sanitätshaus in Soest<br />

� Technische Orthopädie und Rehatechnik<br />

� Kinderversorgung<br />

� Sitzschalenversorgung<br />

� Beratung vor Ort<br />

� Elektrorollstühle/-mobile, Rollstühle nach Maß<br />

� Pflegebetten<br />

� Prothesenbau<br />

� Chipgesteuerte Kniegelenke<br />

Kloster Arenberg neu:1 16.06.2010 11:13 Uhr Seite 1<br />

Urlaub <strong>im</strong> Kloster<br />

Inmitten einer von Hektik<br />

getriebenen Welt ist unser<br />

Kloster ein Ort der Ruhe,<br />

an dem Leib und Seele<br />

neue Kraft schöpfen<br />

dürfen<br />

Urlaub in klösterlicher<br />

Atmosphäre.<br />

Erholen Sie sich in unserem<br />

Vitalzentrum (Massagen,<br />

Schw<strong>im</strong>mbad, Sauna etc.).<br />

Genießen Sie die herrliche<br />

Natur oder lassen Sie sich<br />

anregen von unseren<br />

spirituellen und kulturellen<br />

Angeboten.<br />

Kloster Arenberg<br />

Cherubine-Will<strong>im</strong>ann-Weg 1<br />

D-56077 Koblenz<br />

Tel. +49 (0) 261 - 6401-2090<br />

Fax +49 (0) 261 - 6401-3454<br />

www.kloster-arenberg.de<br />

Asshauer & Cordes GmbH<br />

Schüttweg 3 · 59494 Soest<br />

Telefon (0 29 21) 66 54 40 · Fax (0 29 21) 66 54 41<br />

Einladung in die Ruhe und<br />

Stille, in die Natur mit<br />

ihrem Reichtum, in die<br />

Kraft des Wortes, in das<br />

Beten und Feiern der klösterlichen<br />

Gemeinschaft<br />

Freundlich gestaltete Z<strong>im</strong>mer<br />

mit Dusche/WC. Tägliche<br />

Meditation mit spirituellem<br />

Impuls <strong>zum</strong> Innehalten. Möglichkeit<br />

zu Begleitgesprächen.<br />

Eutonie-Angebot zur<br />

Entspannung und gezielteren<br />

Körperwahrnehmung. Sakraler<br />

Tanz als Weg ganzheitlichen<br />

Betens. Begegnungen mit den<br />

Ordensschwestern.<br />

Kloster Rickenbach<br />

<strong>Dom</strong>inikusweg 3<br />

CH-6221 Rickenbach LU<br />

Tel. +41 (0) 41 - 932 1200<br />

Fax +41 (0) 41 - 932 1201<br />

www.kloster-rickenbach.ch<br />

17


18<br />

Palette von verfeinertem Essen an, das auch die Menschen<br />

mit Ernährungseinschränkungen genussvoll essen lässt.<br />

Für Menschen, die kein Besteck mehr verwenden können,<br />

hält sie Fingerfood bereit. Besonders beliebt sind panierte<br />

und in der Pfanne gebratene Spaghetti-Sticks, die in eine<br />

Tasse mit Soße getaucht werden können. Für Menschen<br />

mit Kau- oder Schluckstörungen gibt es Schaumkost, sogenanntes<br />

Espuma. Heiß begehrt bei den Bewohnern ist das<br />

Müsli-Espuma, ein komplettes Frühstück aus Körnern,<br />

Äpfeln, Bananen und Honig – alles zusammen zerkleinert<br />

und als Mousse präsentiert. „Wer’s deftig mag, kann auch<br />

sein Schinkenbrot mit Kaffee in dieser Form bekommen“,<br />

erklärt Janet Jach. Bewohnern, die über eine Magensonde<br />

ernährt werden müssen, bietet die Köchin einen aus<br />

Säften hergestellten Schaum an, von der Konsistenz her<br />

wie ein Badeschaum. „Als basale St<strong>im</strong>ulation, damit die<br />

Geschmackssinne auf angenehme Weise angeregt werden.“<br />

Besonders ausgeklügelt ist die passierte Kost, die wieder<br />

in die für das Auge gewohnte Form gebracht wird. Dabei<br />

ist die Zubereitung nicht so einfach. „Ich musste es ein<br />

paarmal ausprobieren, bis die Konsistenz st<strong>im</strong>mte“, lächelt<br />

die He<strong>im</strong>köchin. In Silikonformen wird so die derart aufbereitete<br />

Bratwurst wieder zur Bratwurst, das Hähnchen<br />

zur Hähnchenkeule. Insgesamt „ein sehr aufwendiges Verfahren“,<br />

sagt Janet Jach, die froh ist, dass dabei das Küchenteam<br />

und die Mitarbeiter in der Pflege an einem Strang<br />

ziehen. „Das wichtigste Ziel ist, die Selbstständigkeit der<br />

Bewohner zu fördern“, betont Einrichtungsleiterin Andrea<br />

Dohmwirth. „Dafür lohnt sich der Aufwand.“<br />

Mit Genuss isst Bewohnerin<br />

Hedwig Brinkmann passierte und<br />

wieder in Form gebrachte Kost.<br />

Seniorencentren<br />

Zu den Seniorencentren der Caritas<br />

Wohn- und Werkstätten <strong>im</strong><br />

Erzbistum Paderborn (CWW), die<br />

bis spätestens 2012 das Smoothfood<br />

einführen, gehören St. Bruno<br />

in Paderborn-Schloß Neuhaus,<br />

Mallinckrodthof in Borchen, St. Antonius<br />

in Soest und St. Raphael in<br />

Bad Fredeburg. Bereits eingeführt<br />

wurde das Feinschmecker-Essen in<br />

St. Michael in Werl, St. Laurentius<br />

in Löhne und St. Johannes in Stukenbrock.<br />

Seniorencentrum St. Michael,<br />

Propst-Hamm-Weg 2, 59457<br />

Werl, Telefon: 0 29 22 / 87 99 00<br />

www.st-michael-werl.de<br />

www.cww-paderborn.de


Witz und Lebenserfahrung<br />

<strong>Der</strong> 65-jährige Friedhelm Hoffmann engagiert sich in einem Patenprojekt des SKM<br />

Unterschiedliche Generationen können eine ganze Menge<br />

voneinander lernen. Das ist nichts Neues. Da ist <strong>zum</strong> Beispiel<br />

der Enkel, der dem Großvater die Computernutzung<br />

beibringt oder wie man sich sicher <strong>im</strong> Internet bewegt. In<br />

dieses Miteinander können die Senioren ihrerseits etwas<br />

einbringen, das sich auch in Zeiten von „Datenautobahn“,<br />

E-Mails und „Turbo-Abitur“ nicht in null Komma nichts<br />

lernen lässt: Lebenserfahrung und Menschenkenntnis.<br />

Das Patenprojekt „Vertrauen lernen – Perspektiven finden“<br />

des SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste<br />

in Dortmund zeigt beispielhaft, wie so etwas funktionieren<br />

kann. Friedhelm Hoffmann aus Witten ist einer<br />

derjenigen, die als Paten jüngeren Menschen zur Seite<br />

stehen.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

Alles begann damit, dass Friedhelm Hoffmann die falsche<br />

Tür öffnete: „Ich hatte einen Termin <strong>im</strong> Katholischen<br />

Centrum in Dortmund und bin <strong>im</strong> Treppenhaus links<br />

abgebogen und nicht rechts.“ Statt <strong>im</strong> Kochkurs landete er<br />

in der Schuldnerberatung des SKM. Friedhelm Hoffmann<br />

ist ein kommunikativer Mensch und so kam er mit dem<br />

SKM-Geschäftsführer Alwin Buddenkotte ins Gespräch.<br />

Fünf Jahre ist diese Begegnung nun her. „Damals habe ich<br />

gedacht, dass ich mich <strong>im</strong> Bereich der Schuldnerberatung<br />

vielleicht engagieren könnte und ließ meine Karte dort“,<br />

erinnert sich der 65-Jährige an das Zufallstreffen.<br />

Eine kurze Begegnung mit Folgen: Einige Zeit später<br />

bekam Hoffmann einen Anruf vom SKM. Das daraufhin<br />

vereinbarte Treffen endete mit dem Entschluss, dass der<br />

Wittener in das damals gerade gestartete Patenprojekt einsteigen<br />

sollte. „Zum reinen Nichtstun fühle ich mich näm-<br />

19


20<br />

Lebensfreude: Friedhelm Hoffmanns Opt<strong>im</strong>ismus wirkt<br />

ansteckend und gehört <strong>zum</strong> Erfolgsrezept. Foto: Wiedenhaus<br />

lich noch ein bisschen zu fit“, bringt der Studiendirektor<br />

<strong>im</strong> Vorruhestand seine Motive auf den Punkt.<br />

Da weiterhelfen, wo die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

passen müssen. So lässt sich die Paten-Idee zusammenfassen.<br />

„Bei der Schuldner- und Insolvenzberatung sind uns<br />

enge Grenzen gesetzt“, erläutert Karin Müller, Schuldnerberaterin<br />

des SKM das Dilemma, in dem sie <strong>im</strong>mer wieder<br />

steckt: „Hinter den finanziellen<br />

Schwierigkeiten der Klienten ver-<br />

„Nicht ins<br />

Bockshorn jagen<br />

lassen!“<br />

birgt sich häufig ein ganzer Berg<br />

von Problemen, die <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Termine einfach nicht alle zu<br />

klären sind.“ An dieser Stelle greifen<br />

die ehrenamtlichen Paten ein.<br />

Sie bringen ihre Lebenserfahrung<br />

und Menschenkenntnis ein. Und sie stecken nicht sofort<br />

auf, wenn es etwa bei der Arge heißt: „Dafür sind wir nicht<br />

zuständig!“<br />

„Im Gegenteil – solche Sätze wecken meinen Ehrgeiz“,<br />

gibt Friedhelm Hoffmann zu und lacht: „Wer sich davon<br />

ins Bockshorn jagen lässt, ist <strong>im</strong> Kontakt mit Behörden oft<br />

schnell mit seinem Latein am Ende.“ Dass sich Hartnäckigkeit<br />

in diesem Zusammenhang meistens auszahlt, weiß der<br />

Diplom-Ingenieur und ehemalige Leiter eines Technischen<br />

Gymnasiums noch aus seiner Zeit als Verbindungslehrer:<br />

„Ich kann mich an den Fall einer aus Nigeria stammenden<br />

Schülerin erinnern, die nach dem Unfalltod ihrer Adoptiveltern<br />

plötzlich völlig mittellos dastand.“ Keine Behörde<br />

erklärte sich für zuständig, niemand konnte oder wollte<br />

helfen – und Hoffmann „nahm den Kampf auf“. Mit Erfolg:<br />

„Nach einigem Hin und Her war alles geregelt, und die<br />

Schülerin bekam Unterhalt.“ Oft habe er es in dieser Zeit<br />

erlebt, dass junge Menschen, die allein auf sich gestellt<br />

waren, Probleme hatten, ihr Leben in den Griff zu bekommen.<br />

„Manche setzten einfach die falschen Prioritäten,<br />

andere scheiterten an bürokratischen Hürden oder kamen<br />

mit Behörden nicht zurecht.“<br />

Was Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft – gepaart<br />

mit der nötigen Portion Freundlichkeit<br />

– bewirken können, hat die<br />

27-jährige Svenja W. aus Dortmund in<br />

den vergangenen zwei Jahren feststellen<br />

dürfen. Sie ist das „Patenkind“ des<br />

Witteners und stand zu Beginn der<br />

Patenschaft vor einem wahren Scherbenhaufen:<br />

Einen Berg Schulden auf<br />

Wenn Behörden<br />

„nicht zuständig“<br />

sind.<br />

der einen Seite, kaum eine Chance auf einen Arbeitsplatz<br />

auf der anderen. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern<br />

lebte sie von Hartz IV. Eine Alternative dazu schien es<br />

nicht zu geben. Heute hat die Dortmunderin für sich und<br />

ihre Familie wieder eine Perspektive. Sie hat Arbeit gefunden,<br />

ihre Schulden bekommt sie auch in den Griff.<br />

Dass ihr jemand zur Seite stand, einen Rat gab oder sie<br />

bei einem Behördengang begleitete – für die junge Mutter<br />

war das eine völlig neue Erfahrung. Friedhelm Hoffmann:<br />

SKM-Patenprojekt<br />

Das Patenprojekt „Vertrauen lernen – Perspektiven<br />

finden“ des SKM Dortmund hat bereits mehrere<br />

Preise erhalten: Den Innovationsförderpreis des<br />

SKM/SkF-Diözesanverbandes sowie eine Auszeichnung<br />

<strong>im</strong> Wettbewerb „Engagement anerkennen“<br />

der Freiwilligenagentur Dortmund. Im Rahmen<br />

des Projektes werden die ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

unter Berücksichtigung ihrer beruflichen<br />

und persönlichen Fähigkeiten in speziellen Schulungen<br />

vorbereitet. Sie haben für die Jugendlichen<br />

unterschiedliche Funktionen: Berufs- und Lebenswegeplaner,<br />

Behördenbegleiter, Haushalts- und<br />

Finanzcoaches oder Sozialkompetenztrainer. Die<br />

ehrenamtlichen Paten sind ausdrücklich keine spezialisierten<br />

Sozial- oder Schuldnerberater, sondern<br />

Alltagsbegleiter, die aus ihrer Lebenserfahrung<br />

schöpfen. Informationen <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.ksd-dortmund.de


„Sie hat nie jemanden gehabt, der ihr in entscheidenden<br />

Situationen den richtigen Weg gezeigt hat.“ Unterstützung<br />

durch die Eltern kannte sie so gut wie gar nicht. Nicht<br />

zuletzt deshalb, meint die Dortmunderin, begann ihre<br />

„Schuldenkarriere“ schon mit 16 Jahren: „Meinen Dispo<br />

habe ich sofort überzogen, und das ist <strong>im</strong>mer so geblieben.“<br />

An ihre Schulden gewöhnte sie sich mit der Zeit. „Ich<br />

beruhigte mich mit dem Gedanken, dass ich das irgendwie<br />

zurückzahlen würde.“<br />

Ein fataler Trugschluss: Irgendwann lief alles aus dem<br />

Ruder, die unbezahlten Rechnungen stapelten sich. Svenja<br />

W. und ihr Mann, der aus Marokko stammt, verloren<br />

vollkommen den Überblick, öffneten die Mahnbriefe<br />

schon gar nicht mehr. Die Gläubiger machten <strong>im</strong>mer mehr<br />

Druck. Im Kindergarten kam die Dortmunderin bei einer<br />

Veranstaltung zur Schuldenprävention mit dem SKM in<br />

Kontakt. Dabei entstand die Idee, ihr einen Paten zur Seite<br />

zu stellen.<br />

<strong>Der</strong> erfahrene Pädagoge nahm die 27-Jährige <strong>im</strong> wahrsten<br />

Sinne des Wortes „bei der Hand“ und begleitete sie,<br />

wenn es darum ging, die eigenen Interessen zu vertreten.<br />

Erste kleine Erfolge stellten sich ein. Sie stärkten das<br />

Selbstvertrauen der jungen Frau. Mittlerweile hat sie eine<br />

Arbeit als Altenpflegehelferin gefunden. „Ohne Friedhelm<br />

hätte ich wahrscheinlich be<strong>im</strong> ersten Rückschlag wieder<br />

gefördert durch:<br />

Macht<br />

des Wortes<br />

Benediktinisches<br />

Mönchtum<br />

<strong>im</strong> Spiegel Europas<br />

noch bis 30. Dezember<br />

2011<br />

www.stiftung-kloster-dalhe<strong>im</strong>.lwl.org<br />

aufgegeben“, vermutet sie. <strong>Der</strong> gibt das Kompl<strong>im</strong>ent<br />

prompt zurück: „Wenn Svenja motiviert ist, schafft sie vieles,<br />

was sie sich früher nie zugetraut hätte.“ In den Worten<br />

des 65-Jährigen schwingt eine ganze Menge Bewunderung<br />

für die Leistung der jungen Frau mit: „Sie lässt sich einiges<br />

gefallen.“ Etwa, wenn sie um Halb vier aufgestanden sei,<br />

um pünktlich um sechs Uhr an ihrem Arbeitsplatz zu sein.<br />

Für den Wittener sind die Erfolge der jungen Frau, die<br />

vor nicht allzu langer Zeit noch völlig ohne Perspektive<br />

dastand, ein Beweis, dass es sich lohnt, Zeit und Energie<br />

zu investieren, um anderen zu helfen. Auch über das in<br />

diesem Zusammenhang vom SKM angepeilte Maß hinaus,<br />

wie Karin Müller erklärt: „Wir gehen von rund acht Stunden<br />

pro Woche aus, die die Paten aufwenden, aber Herr<br />

Hoffmann ist wesentlich öfter <strong>im</strong> Einsatz.“<br />

Wie gesagt: Er weiß, dass sein Engagement der Richtigen<br />

zugutekommt. Das ist nicht <strong>im</strong>mer so. Auch das hat<br />

der Wittener schon erfahren müssen. Etwa <strong>im</strong> Fall der<br />

jungen Frau, die versuchte, alle Beteiligten auszutricksen,<br />

als es darum ging, Sozialstunden abzuleisten. „Da habe ich<br />

schnell gemerkt, dass ich meine Energie unnütz verpulvere“,<br />

erinnert sich Hoffmann. „Solche Enttäuschungen muss<br />

man abhaken.“ Das fällt ihm leicht, wenn er auf der anderen<br />

Seite sieht, was Svenja W. schon alles mit seiner Hilfe<br />

erreicht hat.<br />

AZ_MdW_DOM Aktiv Leben 180x120_iO.indd 1 18.10.11 09:26<br />

21


22<br />

Eine Zeche <strong>im</strong> Garten<br />

„Fröhliche Morgensonne“: Horst Höfer hält die Bergbau-Tradition lebendig<br />

Die Männer mit den vom Kohlenstaub geschwärzten<br />

Gesichtern prägten das Bild des Ruhrgebietes über<br />

Jahrzehnte. Das „Grubengold“, das die Kumpel auf den<br />

Zechen <strong>im</strong> „Kohlenpott“ förderten, war ein wichtiger<br />

Pfeiler des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

„Einmal Bergmann, <strong>im</strong>mer Bergmann“ – wer<br />

je unter Tage malocht hat, den lässt das häufig nie<br />

wieder los. So wie Horst Höfer. <strong>Der</strong> 80-jährige pensionierte<br />

Bergmann hat <strong>im</strong> Garten seines Einfamilienhauses<br />

in Unna-Stockum sein privates Zechenmuseum<br />

angelegt.<br />

von Andras Wiedenhaus<br />

„Ich bin der Horst!“ Große Umstände sind nicht Horst<br />

Höfers Ding: Er kommt zur Sache, ohne Umschweife. Auf<br />

der „Fröhlichen Morgensonne“ wird auf Formalitäten verzichtet<br />

– ganz so wie unter Tage: Das förmliche „Sie“ gibt es<br />

hier nicht. Horst ist schnell mit allen per Du – ganz gleich<br />

ob pensionierter Zechendirektor oder kirchlicher Würdenträger.<br />

Da wird auch schon mal ein Weihbischof mit Vornamen<br />

angeredet. Eine Erfahrung, „die der best<strong>im</strong>mt schon<br />

Feiern auf der<br />

ein paar Jahre nicht mehr gemacht hatte“, wie sich Horst<br />

Höfer noch heute mit einem Schmunzeln erinnert.<br />

Auch heute sind Gäste mit kirchlichem Hintergrund<br />

nach Unna-Stockum gekommen: Eine Gruppe Frauen aus<br />

den Gemeinden Liebfrauen und St. Stephanus in Holzwickede.<br />

So wie sie haben sich schon rund 37 000 Besucher<br />

von Horst Höfer auf ganz spezielle Weise in die Gehe<strong>im</strong>nisse<br />

des „Schwarzen Goldes“ einweihen lassen.<br />

Die Zuhörerinnen nehmen auf langen Bänken Platz.<br />

Horst lehnt sich locker an eine Lore und legt los. Hinter<br />

sich eine beeindruckende Kulisse von Bergbauutensilien:<br />

Presslufthämmer, Bohrer, eine Fahrraddraisine, wie sie<br />

früher auf Zechen <strong>zum</strong> Einsatz kam, und vieles mehr.<br />

Schon nach den ersten Sätzen ist klar, was die Gäste heute<br />

hier erwartet: Da doziert kein pensionierter Spezialist<br />

in Fachchinesisch über die Geschichte des Bergbaus. Da<br />

steht jemand, der nicht nur unzählige Geschichten parat<br />

hat, sondern der sie auch noch so erzählen kann, dass man<br />

sofort wünscht, er möge nicht so schnell wieder aufhören.<br />

Wenn es darum geht, wie oft auf der Zeche helles Lachen<br />

erklingt, dann macht die „Fröhliche Morgensonne“ ihrem<br />

Namen alle Ehre.<br />

Hotel • Restaurant • Café • Biergarten<br />

www. .de<br />

Corveyer Wehrburg von 1315<br />

H<br />

ier in Deutschlands Mitte,<br />

wo der große Karl den Grundstein<br />

für das werdende Europa legte, da thront<br />

an einem Prallhang am Ufer der Weser<br />

die Tonenburg, in deren mittelalterlichen.<br />

Mauern sich herrlich tafeln lässt, mit<br />

Leckerem aus Küche und<br />

Backstube.<br />

ganzjährig<br />

Sonntags:<br />

Frühstücks-<br />

Mittagsbuffet<br />

u.<br />

Weihnachts- Business-Lunch und Familienfeiern 4,99¤ <strong>im</strong> romantischen (Mo-Fr)<br />

11.-13.11. Martinsgans-Essen<br />

König Harald Saal mit Übernachtungsmöglichkeit<br />

26.11. Felsenkeller Revival-Party<br />

täglich geöffnet (Mo-So) 8-22 Uhr<br />

P.Pirone • 37671 Höxter-Albaxen • Tel. 05271-921182 • Restaurant Tel. 380103 • pirone@tonenburg.de


„<strong>Der</strong> Bergbau lässt mich nicht<br />

mehr los!“: Auch mit 80 Jahren<br />

hat Horst Höfer das „schwarze<br />

Gold“ fest <strong>im</strong> Griff – allerdings<br />

auf seiner privaten Zeche <strong>im</strong><br />

Garten. Fotos: Wiedenhaus<br />

Eine ganz besonders erfüllte<br />

und reiche Zeitspanne <strong>im</strong><br />

Jahr ist die Advents- und<br />

Weihnachtszeit. Sie weckt<br />

mehr denn je Sehnsüchte und<br />

Erwartungen. Wenn jedoch<br />

wirklich mehr Miteinander,<br />

Freude und Sinn erfahren<br />

werden wollen als Stress<br />

und Konsum, bedeutet dies<br />

heute eine Herausforderung.<br />

Dieser Kalender ist gemacht<br />

für Kinder und Erziehende,<br />

die zeitgemäße christliche<br />

Formen und Anregungen<br />

suchen, um miteinander<br />

Advent und Weihnachten<br />

zu feiern.<br />

2011<br />

Wir sagen euch an: Advent<br />

ESSENER ADVENTSKALENDER<br />

für die Advents- und Weihnachtszeit mit Kindern<br />

Bestellmöglichkeiten:<br />

• Bonifatius GmbH, Druck . Buch . Verlag, Paderborn,<br />

Karl-Schurz-Str. 26, D-33100 Paderborn, Tel.: 0 52 51/1 53-0,<br />

Fax: 0 52 51/1 53-1 04, www.bonifatius.de/advent<br />

• Deutscher Katecheten-Verein e.V.,<br />

Preysingstr. 97, D-81667 München,<br />

Tel.: 0 89/4 80 92-12 45; Fax: 0 89/4 80 92-12 37,<br />

www.katecheten-verein.de<br />

Ein Kalender für Kinder, Familien, Erziehende<br />

und Gemeinden, die nach zeitgemäßen, christlichen<br />

Anregungen für die Advents- und Weihnachtszeit suchen<br />

Jeden Tag ein neuer Impuls –<br />

vom 26. November 2011 bis <strong>zum</strong> 6. Januar 2012<br />

Unsere Themen in diesem Jahr:<br />

FRIEDENSTATEN<br />

Die Hände öffnen für den Frieden<br />

Den Frieden täglich neu buchstabieren<br />

Das Klassenz<strong>im</strong>mer als Friedens-Raum?<br />

Nikolaus von der Flüe – ein Friedensstifter<br />

Frieden mit allen Sinnen<br />

Vom Krieg. Und vom Frieden.<br />

Friedenskrippe<br />

REGELN FÜR DEN FRIEDEN<br />

Die Goldene Regel<br />

Gib doch Frieden! – Aussteigen üben<br />

Alles, was Recht ist – die Kinderrechte<br />

BILDER ZUM FRIEDEN<br />

2011<br />

Wir sagen euch an: Advent<br />

ESSENER ADVENTSKALENDER<br />

für die Advents- und Weihnachtszeit mit Kindern<br />

Foto-Collage: Frieden ersehnen<br />

Die Taube<br />

Prechtl: Wolf und Lamm<br />

Foto-Collage: Dem Frieden einen Weg bahnen<br />

Friedenstauben malen<br />

Anfang war ein Kuss<br />

Herausgeber: Bistum Essen, Dezernat Pastoral<br />

Vielseitig anregend<br />

für Mütter, Väter, Kinder<br />

für Kindergärten und Schulen<br />

für Familiengottesdienste<br />

für die Gemeindearbeit<br />

Die vier Advents-Sonntage:<br />

Frieden ersehnen<br />

Dem Frieden einen Weg bahnen<br />

Frieden stiften<br />

Sich Frieden schenken lassen<br />

Unsere Themen in diesem Jahr:<br />

Handtauben:<br />

Hände öffnen für den Frieden<br />

Streiten lernen<br />

Eng umschlungen:<br />

Wolf und Lamm?<br />

Frieden mit allen Sinnen<br />

Japanische Kraniche und<br />

Lübecker Glocken<br />

Wer ist wirklich stark?<br />

Außerdem:<br />

25 Jahre Friedenslicht von Betlehem<br />

Preisrätsel<br />

Adveniat- und Sternsinger-Aktion<br />

Advents- und Weihnachtslieder<br />

sowie viele weitere Impulse,<br />

Rezepte und Geschichten<br />

Dieses Jahr als Extra: Eine CD mit den<br />

Friedensliedern des Kalenders!<br />

• in ihrem katholischen Pfarramt und auf unserer Homepage<br />

Preis: 2,70 €/St. (+ Versandkostenpauschale, ab 16 St. versandkostenfrei)<br />

<strong>Der</strong> Kalender ist nicht <strong>im</strong> Buchhandel erhältlich!<br />

www.essener-adventskalender.de<br />

00-Anzeige-DOM-2011.indd 1 25.08.11 11:36<br />

23


„Die Knütterei, die bringt doch nichts!“ Eine Einsicht,<br />

die der heute 80-Jährige schon sehr früh zu seinem Lebensmotto<br />

gemacht hat: „Im Krieg und in der<br />

Zeit danach musste man schon ein bisschen<br />

Zuerst<br />

Grubenpferde<br />

betreut<br />

24<br />

gewitzt sein, um nicht unter die Räder zu<br />

kommen.“ Leicht hatte die Familie des <strong>zum</strong><br />

Kriegsende 14-Jährigen es nämlich nicht:<br />

Aus dem Siegerland stammend zogen die<br />

Höfers nach Witten. Dort wurden sie ausgebombt.<br />

1946 kamen sie schließlich nach<br />

Unna-Stockum. <strong>Der</strong> Vater war <strong>im</strong> Krieg geblieben, Horst<br />

das älteste Kind: „Da lernt man früh Verantwortung!“<br />

Schwestern der heiligen<br />

Maria Magdalena Postel<br />

Weihnachten <strong>im</strong> Kloster<br />

Die Feiertage in Gemeinschaft erleben<br />

Bergkloster Bestwig<br />

Begegnung<br />

Besinnung<br />

Entspannung<br />

Bergmann mit Entertainer-<br />

Qualitäten: Wenn Horst seine<br />

„Dönekes“ erzählt, hören alle<br />

gebannt zu. Doch es sind<br />

nicht nur die Geschichten<br />

<strong>zum</strong> Schmunzeln, die die<br />

Zuhörer fesseln: In der „Fröhlichen<br />

Morgensonne“ kann<br />

man authentische Bergbaugeschichte<br />

erleben.<br />

Die Mutter schickte ihn zur Arbeit auf einen Bauernhof,<br />

so war die Versorgung gesichert. Ein Jahr hielt er dieses<br />

„Landwirtschaftsstudium“, wie er es rückblickend augenzwinkernd<br />

nennt, aus. „Dann bekam ich den Tipp, dass<br />

auf der Zeche Caroline in Holzwickede Bergbaulehrlinge<br />

gesucht würden.“ Horst zögerte nicht – und er wurde angenommen.<br />

Die Arbeit sah allerdings nicht so aus, wie er<br />

sich das vorgestellt hatte: „Da ich ja aus der Landwirtschaft<br />

kam, landete ich <strong>im</strong> Pferdestall bei den Grubenpferden.“<br />

Ein weiteres Problem war der weite Weg zur Arbeit. Ein<br />

Fahrrad musste her! Horst „organisierte“ sich eins: „<strong>Der</strong>jenige,<br />

dem es gehörte, hatte es noch gar nicht verloren, da<br />

Tel. 02904 808-0 E-Mail: rz-buero@smmp.de Internet: smmp.de/winter


hatte ich es schon gefunden!“ Mit seiner „großen Klappe“<br />

machte sich der junge Mann bei den Kollegen und Vorgesetzten<br />

nicht nur Freunde: „Als Lehrling hat man sich da<br />

auch schon mal die ein oder andere Ohrfeige eingefangen.“<br />

Höfer hat viele „Dönekes“ parat. Ein verklärtes Bild reiner<br />

Bergmannsromantik steht aber nicht <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

seiner Schilderungen. Die Arbeit unter Tage war gefährlich,<br />

Unfälle kamen häufig vor. „Zwei Tote pro Monat <strong>im</strong><br />

Schnitt waren nichts Ungewöhnliches.“ Wie riskant die<br />

Arbeit war, hat Höfer selbst erlebt. Als 21-Jähriger wurde<br />

er von herabstürzendem Gestein begraben: Schädelbruch<br />

lautete die Diagnose. „Acht Tage war ich bewusstlos.“ Aufhören<br />

kam aber nie infrage. Schließlich konnte man unter<br />

Tage gut verdienen, und das Ansehen des Berufes st<strong>im</strong>mte<br />

auch. „Wir sind Bergleute, wer ist mehr?“ Dieser Satz kursierte<br />

damals unter den Kumpels.<br />

<strong>Der</strong> 80-Jährige ist nicht nur ein begnadeter Entertainer,<br />

er ist auch ein echter Zeitzeuge. Höfer hat den Wiederbeginn<br />

des Bergbaus nach dem Krieg erlebt, die große Zeit in<br />

den Fünfzigerjahren und schließlich auch den beginnenden<br />

Niedergang und das Zechensterben. Er arbeitete als<br />

Knappe, Hauer und Schießmeister, bevor er 1982 in den<br />

Ruhestand ging.<br />

Rechtsanwältinnen<br />

Joepen & Köneke<br />

33098 Paderborn Rathausplatz 12<br />

Ruf 0 52 51/669 27 Fax 0 52 51/668 06<br />

Rechtsanwältin Rechtsanwältin<br />

Gabriela Joepen Franziska Köneke<br />

Fachanwältin für Fachanwältin für<br />

� Miet- und Wohnungseigentumsrecht � Familienrecht<br />

w. Tätigkeitsschwerpunkte: w. Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

� Verkehrsrecht � Erbrecht<br />

� Ordnungswidrigkeiten � Arbeitsrecht<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

Schmucke Erscheinung: Alles, was präsentiert wird,<br />

muss echt sein.<br />

Technik für Behinderte und Senioren<br />

• Treppenlifte<br />

• Hebebühnen<br />

• Aufzüge<br />

• Rampen<br />

Und alles,<br />

was Sie brauchen,<br />

damit Sie noch<br />

lange zu Hause<br />

wohnen können.<br />

Josef Heers Engineering<br />

Paderborn, Tel. 0 52 51 / 76 03 05<br />

www.jh-e.de<br />

25


26<br />

„Die Sachen kommen zu mir!“ Als Sammler sieht sich Horst<br />

Höfer weniger.<br />

Das falsche Ehegattentestament !<br />

Ehegatten können zusammen in<br />

einem sogenannten „Gemeinschaftlichen<br />

Testament“ über ihr<br />

Vermögen letztwillig verfügen.<br />

Ein ganz wichtiger Punkt wird<br />

dabei oft übersehen bzw. von<br />

Laien nicht oder falsch bedacht.<br />

Soll der Überlebende die gemeinsam<br />

getroffene Schlusserbenregelung<br />

wieder ändern<br />

dürfen?<br />

Grundsätzlich tritt mit Eintritt<br />

des Todes die sog. Bindungswirkung<br />

ein, d h. eine anderweitige<br />

Verfügung ist nicht mehr möglich.<br />

Ob aber eine nachträgliche<br />

Änderung zugelassen werden<br />

soll, bedarf gründlichster Überlegung<br />

und Entscheidung <strong>im</strong><br />

Testament. Dies ist eine schwere<br />

Entscheidung, weil es um die<br />

Zukunft geht, die man nicht<br />

kennt. Die Eheleute müssen bei<br />

Festlegung des letzten Willens<br />

wissen, ob sie sich gegenseitig<br />

Verfügungsfreiheit einräumen<br />

oder die Regelung lieber festklopfen,<br />

d. h. den Überlebenden<br />

Da war erst mal „Schicht <strong>im</strong> Schacht“, aber nicht für<br />

lange: Vor etwa 23 Jahren muss Horst Höfer bei einem<br />

Blick in seinen Garten festgestellt haben, dass da etwas<br />

fehlte. Und anderes zuviel war. So begann die Geschichte<br />

der „Fröhlichen Morgensonne“ in Unna-Stockum. Als erstes<br />

mussten zahlreiche Tannen weichen. An ihrer Stelle<br />

entstanden Stollen. Nicht tief, aber in den Originalmaßen.<br />

Und so mit allen Details ausgestattet, dass der Besucher<br />

sich wirklich wie „unter Tage“ fühlt.<br />

Heute gibt es kaum etwas <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> Bergbau, was<br />

in Unna-Stockum nicht präsentiert wird: Dabei ist Horst<br />

Höfer kein akribischer Sammler – <strong>im</strong>mer auf der Suche<br />

nach einer Rarität: „Vieles bringen die Menschen einfach<br />

zu mir.“ Die stattliche Sammlung von Grubenlampen ist<br />

<strong>zum</strong> Beispiel auf diese Weise zusammengekommen.<br />

„Locker bleiben statt verbissen sein“, so könnte eine<br />

weitere Lebensweisheit des 80-Jährigen lauten. Und darin<br />

liegt wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass seine Frau<br />

Doris ihm nie Steine in den Weg gelegt hat. Wo andere<br />

mit Fanatismus ans Werk gehen, bleibt der pensionierte<br />

Bergmann aus Unna-Stockum gelassen: „Das ist ein Hobby,<br />

das Spaß macht, aber nicht das ganze Leben best<strong>im</strong>men<br />

soll.“<br />

binden wollen. Hier ist auf jeden<br />

Fall fachlicher Rat gefragt.<br />

www.recht-frisch.de<br />

Rechtsanwalt Christoph Frisch<br />

(Mitglied der Vereinigung für<br />

Erbrecht und Vermögensnachfolge)<br />

Frisch-Rechtsanwälte Paderborn<br />

0 52 51/87 08 30<br />

FRISCH-RECHTSANWÄLTE<br />

Christoph Frisch<br />

Rechtsanwalt<br />

� Erbrecht � Pflichtteilsrecht<br />

� Vermögensauseinandersetzung<br />

33098 Paderborn � Warburger Straße 25<br />

Telefon 0 52 51/87 08 30<br />

www.recht-frisch.de


Als Tupperware noch ein Fremdwort war: Das Stullenpaket<br />

unter Tage „mäusesicher“ zu verwahren, war fast unmöglich.<br />

Die Besuchergruppe hat sich mittlerweile <strong>im</strong> Gartenhaus<br />

versammelt. Hier geht es <strong>zum</strong> gemütlichen Teil über. Während<br />

Horst zur Gitarre greift und das Steigerlied anst<strong>im</strong>mt,<br />

schenkt Doris ein „Harzer Grubenlicht“ ein. Nachdem alle<br />

mit dem Kräuterschnaps versorgt sind, heißt es „Prost und<br />

Glück auf!“ Ganz <strong>zum</strong> Schluss folgt noch das obligatorische<br />

Erinnerungsfoto für das „Fahrbuch“, in das alle Besuchsgruppen<br />

eingetragen werden. Die Buchführung muss korrekt<br />

sein, da unterscheidet sich die „Fröhliche Morgensonne“<br />

nicht von einer echten Zeche.<br />

Kontakt<br />

Die „Fröhliche Morgensonne“<br />

kann zwischen<br />

April und Oktober<br />

besichtigt werden.<br />

Gruppen bis 25 Personen<br />

sind willkommen.<br />

Anmeldung und weitere<br />

Informationen bei<br />

Doris und Horst Höfer<br />

unter der Telefonnummer<br />

0 23 08 / 4 79.<br />

Die Seele nährt sich von dem,<br />

woran sie sich freut.<br />

Hl. Augustinus<br />

Dalhe<strong>im</strong>er Klosterladen<br />

Ob „Bruder Werners Nussecken“, „Tun-gut-Tropfen“<br />

oder feinste Weine: Von Delikatessen, Büchern<br />

und Geschenkartikeln bis <strong>zum</strong> Kinderspielzeug<br />

bietet Ihnen der Dalhe<strong>im</strong>er Klosterladen eine erlesene<br />

Auswahl klösterlicher Kostbarkeiten aus ganz<br />

Europa – auch <strong>im</strong> Internet!<br />

Telefon 0 52 92 . 93 19-180, Telefax 93 19-189<br />

www.stiftung-kloster-dalhe<strong>im</strong>.lwl.org<br />

AZ_KL_DOM Aktiv Leben 90x250_iO.indd 1 18.10.11 09:26<br />

27


28<br />

Infektionsanfälligkeit, Entzündungen, Allergien,<br />

Krebsvorsorge<br />

Unser Immunsystem ist schlau<br />

Jeder Mensch besitzt eine angeborene<br />

Immun-abwehr, die vom ersten Atemzug an<br />

durch die Konfrontation mit der Außenwelt<br />

kontinuierlich verbessert und trainiert wird.<br />

Das Besondere an diesem System ist, dass es<br />

gewonnene Informationen abspeichert und<br />

sich bei erneutem Auftauchen beispielsweise<br />

eines Virus, an dieses „erinnert“ und es in<br />

kürzester Zeit unschädlich machen kann.<br />

Das Immunsystem lernt das ganze Leben.<br />

Nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit<br />

n<strong>im</strong>mt mit zunehmendem Alter ab, auch das<br />

Immunsystem durchläuft einen Alterunsprozess.<br />

Erkältungen entwickeln sich oft stärker,<br />

die nachfolgende Erholungsphase verläuft<br />

langsamer, auch entartete Zellen können sich<br />

ungehindert vermehren.<br />

Unser Immunsystem ist vernetzt<br />

In jeder Sekunde kämpfen Milliarden von<br />

Immunzellen <strong>im</strong> menschlichen Körper gegen<br />

Angriffe von verschiedensten Mikroorganismen.<br />

Die unterschiedlichen Immunzellen<br />

werden unter anderem als „Fresszellen“ gegen<br />

Praxis für Naturheilverfahren,<br />

Umweltmedizin und Komplementärmedizin<br />

Die Prävention, medizinische Vorsorge, nutzt die Chance, Krankheiten<br />

rechtzeitig festzustellen und frühzeitig zu behandeln oder<br />

den Krankheitsausbruch durch adäquate Prophylaxe (Vorsorge) zu<br />

verhindern.<br />

Die Zukunft gehört der Ganzheitsmedizin. Immer häufiger zeigen<br />

wissenschaftliche Untersuchungen, dass es dem Kranken wenig<br />

nutzt, seinen Körper in einzelne Organe zu unterteilen, diese getrennt<br />

zu untersuchen und isoliert zu therapieren.<br />

U. R. Rüther, Heilpraktiker<br />

Diagnostikschwerpunkte:<br />

· Störfelderkennung <strong>im</strong><br />

Zahnbereich<br />

· Magen-Darm-Diagnostik<br />

· Allergische Erkrankungen<br />

· Immunologie<br />

· Testung von Zahn-<br />

materialien<br />

· Schadstoffanalysen<br />

· Spezielle Untersuchungen<br />

auf Bakterien und Viren<br />

<strong>im</strong> Blut<br />

Therapieschwerpunkte:<br />

· Rheumatische<br />

Erkrankungen<br />

· Thymus u. Milzpeptid-<br />

therapie<br />

· Chelattherapie<br />

· Entgiftungstherapie<br />

· Magen-Darm-Therapie<br />

· Immuntherapie<br />

· Allergiebehandlungen<br />

· Tumortherapie<br />

Warburger Straße 93, 33098 Paderborn, Tel. 0 52 51/ 6 33 60<br />

E-Mail: info@naturpraxis-ruether.de<br />

Hompage: www.naturpraxis-ruether.de<br />

Bakterien oder Pilze und „Killerzellen“ gegen<br />

Viren eingesetzt.<br />

Unser Immunsystem ist eng mit dem Nervensystem<br />

und dessen Botenstoffen sowie<br />

den Hormonen vernetzt. Sobald sich diese<br />

drei großen Körpersysteme nicht in Balance<br />

befinden, verändert sich auch die Wirksamkeit<br />

der Immunabwehr.<br />

Das Immunsystem muss aber noch bedeutend<br />

mehr leisten. Es wehrt nicht nur Angriffe von<br />

außen ab, sondern schützt uns auch vor oxidativ<br />

veränderten und abgetöteten Zellen <strong>im</strong><br />

Inneren unseres Körpers und entsorgt diese<br />

möglichst rasch.<br />

Was wir für Sie tun können.<br />

Um das komplizierte Netzwerk Immunsystem<br />

gezielt unterstützen zu können oder gar die<br />

Ursachen für Erkrankungen, die das Immunsystem<br />

betreffen, herauszufinden, bietet meine<br />

Praxis in der Zusammenarbeit mit einem Speziallabor<br />

modernste Diagnoseverfahren an.<br />

Mit diesem sind wir in der Lage, Ihr Immunsystem<br />

auf „Herz und Nieren“ prüfen zu können.<br />

Die ausführliche Immundiagnose ist die<br />

richtige Basis für die Praxis<br />

Rüther und dient als Status<br />

quo für eine maßgeschneiderte<br />

Therapie zur Stärkung Ihres<br />

Immunsystems.<br />

Ist das Immunsystem geschwächt,<br />

kann dies zu folgenden<br />

Beschwerden führen:<br />

m Zunehmende Infektan-<br />

fälligkeit gegen Bakterien<br />

m Schleppende Erholung<br />

nach Infekten<br />

m Immer wieder aufflam-<br />

mende Virusinfekte<br />

m Immer wiederkehrende<br />

Pilzinfektionen<br />

m Schlechte Wundheilung<br />

m Allergien<br />

m Enzündliche Erkrankungen<br />

m Zellentartungen<br />

(Tumore, Krebs)<br />

m Hauterkrankungen wie<br />

Neurodermitis<br />

m Zunehmende allgemeine<br />

Leistungsminderung<br />

oder Antriebslosigkeit<br />

m Gliederschmerzen<br />

www.missio-hilft.de<br />

Lernen mit Kopf,<br />

Herz und Hand<br />

Leib<br />

Lebensrhythmus und Regeneration,<br />

Tanz als Gebet<br />

Geist & Seele, Exerzitien<br />

Christ-werden und<br />

Glaubensvertiefung<br />

Bibel und Spiritualität<br />

Aus welchem Geist lebe ich?<br />

Leben<br />

Sinnsuche und Werteorientierung<br />

Dialog „Kirche und Kunst“<br />

Jetzt Bildungsprogramm<br />

mit Seminaren und Exerzitien<br />

anfordern: 07533.807-260<br />

www.kloster-hegne.de<br />

Behindert, ausgestoßen.<br />

Dann schenkte jemand Hoffnung.<br />

Hoffnungsboten:<br />

Wir bilden sie aus.<br />

Kindern Perspektiven geben ...<br />

www.ivwk.de<br />

Kinder Sorgen sind kann Zukunft man teilen. ...<br />

www.ivwk.de<br />

TelefonSeelsorge<br />

0800/111 0 111<br />

0800/111 0 222<br />

www.telefonseelsorge.de<br />

Die Deutsche Telekom ist Partner der TelefonSeelsorge.


... schenken Sie<br />

Glauben!<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

66. Jahrgang, Nr. 42 - H 2451<br />

Foto: KNA<br />

★★<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

Kirchenzeitung Kirchenzeitung des des Erzbistums Erzbistums Paderborn Paderborn 23. 23. Oktober Oktober 2011 2011 · · Nr. Nr. 42 42<br />

Jubiläum gefeiert<br />

Das katholische Lateinamerika-<br />

Hilfswerk Adveniat hat sein<br />

50-jähriges Bestehen gefeiert.<br />

Nachrichten Seite 6<br />

» »<br />

»<br />

»<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong> | The<br />

<strong>Der</strong><strong>Dom</strong> | <strong>Thema</strong> 2011 |<br />

» » Die trauer ist die königin der Gefühle. Wer sie nicht<br />

» » Die Sorge um die Trauernden ist nicht nur<br />

» » Da, wo ein Mensch am tiefsten er selbst is<br />

Neuevangelisierung<br />

★<br />

<strong>Thema</strong> dieser Ausgabe ist die Begleitung von Trauernden. uernden.<br />

Viele Menschen <strong>im</strong> Erzbistum widmen sich, ehrenamtlich<br />

oder hauptamtlich, dieser wichtigen Aufgabe. Einige Bei-<br />

spiele möchten wir an dieser Stelle vorstellen.<br />

zulässt, wird <strong>zum</strong> Gefühlsanalphabeten.<br />

Jorgos CanaCakis, grieChisCher PsyChologe, PsyCho-<br />

TheraPeuT und anerkannTer Trauer-exPerTe als liebender, und wo er zugleich den<br />

ten Menschen erlebt, da wird es schier unmö<br />

Tod zu verdrängen. Und allein diese Erfahrung<br />

Hinterbliebener zeigt s<br />

tiefen Leben, <strong>zum</strong> Lieben und <strong>zum</strong> Glück <strong>im</strong>mer auch<br />

Aufgabe der hauptberuflichen Seelsorger, son- das Bedenken des Todes untrennbar dazugehört.<br />

dern der ganzen Gemeinde. Wo viele einsam,<br />

erzBisChoF hans-JoseF BeCker in seinem worT<br />

traurig und resigniert, hoffnungs- und hilflos<br />

an die gemeinden <strong>zum</strong> liBoriFesT 2008<br />

sind, ist es wichtig, dass mehr und mehr Christen<br />

ihre Begabung wahrnehmen und vertiefen,<br />

andere zu stärken, zu trösten, zu ermutigen,<br />

aufzurichten und in ihnen Vertrauen und<br />

Zuversicht neu zu wecken.<br />

aus dem BisChoFsworT „ToTe BegraBen und<br />

Trauernde TrösTen – BesTaTTungskulTur <strong>im</strong><br />

wandel aus kaTholisCher siChT“, herausgegegeBen<br />

vom sekreTariaT der deuTsChen<br />

BisChoFskonFerenz <strong>im</strong> Jahr 2005<br />

e n<br />

»Acht Sonderseiten<br />

»Tote begraben<br />

<strong>Der</strong><strong>Dom</strong> | <strong>Thema</strong> 2011 |<br />

| Bildung | Ethik |<br />

| Familie | gesundheiT |<br />

| glauBe | PasToral |<br />

Ein „Jahr des Glaubens“ soll die<br />

Mission in den säkularisierten<br />

Ländern des Westens fördern.<br />

Bericht aus Rom Seite 11<br />

✁✁✁<br />

Die Geschenkidee ★ ★ ★<br />

zu Weihnachten ★<br />

Die Geschenkidee<br />

★ ★★ ★ ★<br />

★<br />

Weihnachten ★<br />

Mit einem Jahresabonnement des <strong>Dom</strong><br />

bereiten Sie Verwandten, Freunden und<br />

Bekannten jede Woche eine Freude!<br />

Bitte aussschneiden und senden an: <strong>Der</strong> <strong>Dom</strong> Vertrieb, Postfach 1280, 33042 Paderborn<br />

Ja, bitte senden Sie den <strong>Dom</strong> in meinem Auftrag als Weihnachtsgeschenk an: Meine Anschrift:<br />

Name, Vorname Straße, Hausnummer<br />

|<br />

PLZ, Ort<br />

❑ Senden Sie das Geschenk-Zertifikat mit dem Weihnachtsheft an den Empfänger.<br />

❑ Senden Sie das Geschenk-Zertifikat mit dem Weihnachtsheft an den Besteller.<br />

❑ Senden Sie mir die Rechnung über 82,80 Euro, die ich <strong>im</strong> Januar 2012 bezahle.<br />

❑ Buchen Sie den Rechnungsbetrag über 82,80 Euro von meinem Girokonto ab:<br />

Konto-Nr.: BLZ bei der Bank<br />

★<br />

★★ Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Garantie: Ich kann diese Bestellung binnen zwei Wochen widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung (Poststempel).<br />

Foto: Nückel<br />

66. Jahrgang, Nr. 41 - H 2451<br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Dom</strong><br />

Kirchenzeitung Kirchenzeitung des des Erzbistums Erzbistums Paderborn Paderborn 16. 16. Oktober Oktober 2011 2011 · · Nr. Nr. 41 41<br />

Bischofskonferenz<br />

Die Zukunft der Kirche<br />

diskutierten die Bischöfe bei<br />

der Herbstvollversammlung.<br />

Nachrichten Seite 6 bis 7<br />

Datum, Unterschrift des Bestellers<br />

Montagsakademie<br />

Franz von Assisi steht <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

der Montagsakademie<br />

der Theologischen Fakultät.<br />

Erzbistum Seite 19


30<br />

Dem Tag Struktur geben<br />

Wie Menschen mit einer Behinderung ihr Leben <strong>im</strong> Ruhestand gestalten<br />

Mit Musik geht alles besser! Nicht zuletzt die sinnvolle Freizeitgestaltung:<br />

Edeltraud Breker und Maria Wille (v. l.) leben<br />

<strong>im</strong> Haus St. Marien, Maria-Theresia Reineke (r.) engagiert sich<br />

ehrenamtlich in der Begleitung der Bewohner. Foto: Wiedenhaus<br />

Endlich die „Rente durch“ – Ein Zeitpunkt <strong>im</strong> Leben, auf<br />

den viele <strong>im</strong> wahrsten Sinne des Wortes „hinarbeiten“:<br />

Nicht mehr „früh raus“, kein Chef der Vorschriften<br />

macht, Kollegen, die „nerven“. Kur<strong>zum</strong>: Tun und lassen<br />

können, was man will. Menschen mit einer Behinderung<br />

sehen den Eintritt ins Rentenalter nicht so selbstverständlich<br />

positiv: Für die meisten von ihnen hat die<br />

Arbeit einen großen Stellenwert. Sie gibt dem Tag eine<br />

sinnvolle Struktur und ermöglicht Begegnungen mit<br />

anderen Menschen, die ihnen sonst vielfach verwehrt<br />

blieben.<br />

von Andreas Wiedenhaus<br />

Kontaktschwierigkeiten kennt Edeltraud Breker nicht.<br />

Wenn sie in Schloß Neuhaus unterwegs ist, dauert es nicht<br />

lange, bis sie den ersten Bekannten getroffen hat. Zeit für<br />

ein paar Worte hat sie <strong>im</strong>mer. Die 71-Jährige genießt ihr<br />

Leben als Rentnerin. Bis zu ihrem 65. Lebensjahr hat sie als<br />

Küchenhilfe gearbeitet. „Das hat Spaß gemacht“, erinnert<br />

sie sich. Im Haus St. Marien der Caritas Wohn- und Werkstätten<br />

lebt sie „schon ewig“: „Damals, als ich noch gearbeitet<br />

habe, und heute <strong>im</strong> Ruhestand.“ Elf der insgesamt 51<br />

Bewohner des Hauses am Ortsrand von Schloß Neuhaus<br />

haben mittlerweile das Rentenalter erreicht. Den Tag ohne<br />

Arbeit sinnvoll gestalten – das stellt für sie und die Betreuer<br />

manchmal eine echte Herausforderung dar. Schließlich<br />

haben die allermeisten der Ruheständler <strong>im</strong>mer gern gearbeitet.<br />

„Teilhabe“ ist für Uschi Schräer-Drewer in diesem<br />

Zusammenhang ein zentraler Begriff: Überall dabei sein<br />

zu können, wo man möchte. Innerhalb des Hauses genauso<br />

wie bei Veranstaltungen in der Stadt. Sie ist für den<br />

Bereich Ehrenamt <strong>im</strong> Haus St. Marien zuständig. Den<br />

Ehrenamtlichen kommt in diesem Zusammenhang eine<br />

wichtige Rolle zu. „Sie schlagen eine Brücke, denn sie<br />

haben die Kontakte und können etwa Treffen mit anderen<br />

Seniorengruppen vermitteln.“ Das Freizeitangebot für die<br />

Rentner ist vielfältig: Musik, Literatur, Wandern, gemeinsame<br />

Unternehmungen der Gruppe „BETagt“ für die Senioren<br />

von St. Marien.<br />

Ziel sei es, erklärt Uschi Schräer-Drewer, dass jeder den<br />

Tag so gestalten könne, wie er möge und könne: „Ohne<br />

Bevormundung!“ Nicht alle sind so spontan wie Edeltraud<br />

Breker, die gern überall dabei ist. Erika Row ist da etwas<br />

zurückhaltender. Die 71-Jährige ist seit 2003 <strong>im</strong> Ruhestand:<br />

„Ich hatte Probleme mit dem Rücken.“ Zuvor hatte sie<br />

einen Arbeitsplatz in der Elektro-Abteilung der Schlosswerkstätten.<br />

Die Umstellung sei nicht so einfach gewesen,<br />

gibt sie zu: „Ab und an hatte ich schon Langeweile.“<br />

Mittlerweile kann sie gut mit ihrer vielen Freizeit umgehen<br />

und sie genießen. Die Ausflüge in die Stadt machen ihr<br />

besonders viel Freude – nicht zuletzt, weil sie sich dann<br />

ein wenig „in Schale werfen kann“: „Man macht sich ja so<br />

selten einmal schick!“<br />

Hintergrund<br />

Das Haus St. Marien des Geschäftsbereichs<br />

Wohnen der Caritas Wohn- und<br />

Werkstätten <strong>im</strong> Erzbistum Paderborn<br />

e. V. (CWW Paderborn) liegt am Rande<br />

von Schloß Neuhaus und grenzt an das<br />

ehemalige Landesgartenschaugelände. Im<br />

Haus leben 51 erwachsene Männer und<br />

Frauen mit geistiger, körperlicher oder<br />

mehrfacher Behinderung. Ein separater<br />

Pavillon ermöglicht den Senioren der Einrichtung<br />

Abwechslung <strong>im</strong> Tagesablauf.<br />

www.st-marien-paderborn.de


St. Vincentius Altenhe<strong>im</strong><br />

Kirchstr. 18 18 | 34414 | 34414 Warburg | Tel: | Tel: 05642-7010 | www.vka-ev.de<br />

| www.vka-ev.de<br />

Unsere Leistungen<br />

Die Bilder entstanden<br />

<strong>im</strong> Rahmen der<br />

Aktivität „Malen mit<br />

Dementen“<br />

• Vollstationäre Pflege mit<br />

Pflegebereich für Schwerstkranke<br />

• Kurzzeitpflege (von 2-28 Tagen)<br />

• Offener Mittagstisch<br />

• Essen auf Rädern<br />

• Beratung bei Fragen zur Pflege<br />

Angehöriger<br />

• Kurzzeitiges Ausleihen von<br />

Hilfsmitteln<br />

In der Mitte der Mensch<br />

Verein katholischer Altenhilfeeinrichtungen e. V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!