VOC 2010: Emissionsminimierte Beschichtungen VOC 2010 ...
VOC 2010: Emissionsminimierte Beschichtungen VOC 2010 ...
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* Farben<br />
Ausgabe 02| 2009<br />
technikforum<br />
| Lacke | Bautenschutz<br />
Interview<br />
„Umwelt-Maler“ auf<br />
dem Vormarsch: Neue<br />
<strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konforme<br />
Lacke fürs Handwerk<br />
Fokus<br />
Betonsanierung:<br />
Auswirkungen<br />
und Folgen der<br />
DIN EN 1504<br />
Fokus<br />
Speicher- und<br />
Kellerdämmung:<br />
Ein Betätigungsfeld<br />
mit Zukunft<br />
Report<br />
Rationell gestalten:<br />
Mehr Effizienz und<br />
damit auch Rendite<br />
Im Brennpunkt<br />
<strong>VOC</strong> <strong>2010</strong>:<br />
<strong>Emissionsminimierte</strong><br />
<strong>Beschichtungen</strong>
02 Inhalt<br />
Editorial<br />
Lacke und Lasuren<br />
Isolier- und Absperrfarben<br />
Betonsanierung<br />
Innenfarben<br />
Energetische Sanierung<br />
Rationelle<br />
Verarbeitungstechniken<br />
Sachverständigen-Report<br />
Kompakt<br />
Im Brennpunkt<br />
Interview<br />
Report<br />
Aktuell<br />
Fokus<br />
Aktuell<br />
Fokus<br />
Report<br />
Aktuell<br />
<strong>VOC</strong> <strong>2010</strong>: Lackgeneration der Zukunft – Von Franz Xaver Neuer<br />
Keine Angst vor <strong>VOC</strong>: Hochwertige Oberflächen sind<br />
auch mit den neuen Lacken und Lasuren möglich<br />
„Umwelt-Maler“ auf dem Vormarsch: Neue <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konforme<br />
Lacke bieten dem Handwerk gute Chancen<br />
Für alle Balkone nur das Beste:<br />
Neuer Holzschutz bewährt sich in der Praxis<br />
Gegen Nikotin- und andere Flecken: Wenn lösemittelbasierende<br />
Absperrfarben Probleme lösen<br />
DIN EN 1504: „Produkte und Systeme für den Schutz<br />
und die Instandsetzung von Betontragwerken“ –<br />
Auswirkungen und Folgen für die Praxis<br />
So bleiben Wände lange sauber: Hoch reinigungsfähige<br />
<strong>Beschichtungen</strong> für den Innenbereich<br />
Speicher- und Kellerdämmung: Ein Betätigungsfeld mit Zukunft<br />
Rationell gestalten: Mehr Effizienz und damit auch Rendite<br />
Putzprofile, Sockelschienen und Anputzleisten: Häufige Fehler<br />
und Schäden an Putzen und Wärmedämm-Verbundsystemen<br />
Untersuchungskoffer zur Untergrundprüfung<br />
Akustik trifft Ästhetik: Raumgestaltung mit<br />
Schallabsorberelementen<br />
Besser lehren, lernen und leben – Ganzheitliche Planung,<br />
zufriedene Nutzer<br />
DAW als Top-Innovator ausgezeichnet<br />
Impressum<br />
03<br />
04<br />
07<br />
10<br />
14<br />
16<br />
19<br />
21<br />
24<br />
27<br />
09<br />
13<br />
30<br />
31<br />
31
Editorial<br />
<strong>VOC</strong> <strong>2010</strong>:<br />
Lackgeneration der Zukunft<br />
Von Franz Xaver Neuer<br />
Ab Anfang nächsten Jahres tritt die<br />
zweite Stufe der sogenannten Decopaint-Richtlinie<br />
in Kraft. Sie regelt<br />
europaweit die maximale Menge an<br />
Lösemitteln in Farben und Lacken und<br />
soll die Umwelt vor unnötigen Löse -<br />
mittelemissionen schützen.<br />
Für die Lackindustrie bedeutete diese<br />
Verordnung eine ungeheure Herausforderung.<br />
So mußten sämtliche Rezepturen<br />
der lösemittelhaltigen Bautenlacke/-lasu -<br />
ren auf Basis von neuen High-Solid-Bindemitteln<br />
komplett neu entwickelt und erprobt<br />
werden. Während anfangs durchaus Skepsis<br />
herrschte, ob die neue Lackgeneration hinsichtlich<br />
Qualität und Verarbeitungseigenschaften<br />
mit dem bewährten Alkydharzlack<br />
mithalten kann, läßt sich heute feststellen,<br />
daß sich auch mit den <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konformen<br />
Produkten hochwertige Oberflächen in gewohnter<br />
Arbeitsweise erzielen lassen.<br />
Technikforum berichtet über Praxiserfahrungen<br />
mit den neuen Werkstoffen und<br />
zeigt auf, daß sich der „Umwelt-Maler“ jetzt<br />
bei seinem Bauherrn und Modernisierer noch<br />
stärker profilieren kann. Mit den ökologisch<br />
hochwertigen Produkten bieten sich beste<br />
Chancen, fachkompetent zu beraten, um den<br />
richtigen Lack für den individuellen Kunden<br />
und das spezielle Objekt zu ermitteln. Gerade<br />
in geruchssensiblen Bereichen wie Kindergärten,<br />
Schulen und Krankenhäusern sollte<br />
die Auswahl der Produkte sehr bewußt<br />
vorgenommen werden. Je nach Objekt und<br />
Anforderungen kann sich der Auftraggeber<br />
für wasserverdünnbare oder lösemittelhaltige<br />
Produkte entscheiden.<br />
Perspektiven fürs Handwerk<br />
Da nicht gänzlich auf lösemittelbasierende<br />
Renovierfarben verzichtet werden kann,<br />
widmet sich Technikforum auch solchen<br />
Spezialfarben. Sie gelten als „Problemlöser“<br />
für Fälle, in denen wäßrige Produkte an ihre<br />
Grenzen stoßen. Erörtert werden zudem<br />
strapazierfähige Innenwandbeschichtungen,<br />
die besonders in Schulen, öffentlichen Gebäuden<br />
und stark frequentierten Innenräumen<br />
gefragt sind. Hier kommt es auf optimale<br />
Technikforum 03<br />
Franz Xaver Neuer ist als<br />
technischer Leiter bei<br />
Caparol für den Bereich<br />
Farben, Lacke, Bautenschutz<br />
zuständig.<br />
Reinigungsfähigkeit und Beständigkeit der<br />
Wandoberflächen gegenüber mechanischer<br />
und chemischer Belastung an.<br />
Einigkeit herrscht darin, daß die Fassadendämmung<br />
als energieeffiziente Maßnahme<br />
ein Zukunftsmarkt ist. Aber auch mit der<br />
Dämmung der obersten Geschoß- und der<br />
Kellerdecke läßt sich viel Energie einsparen.<br />
Die Dämmung der obersten Geschoßdecke<br />
reduziert den Heizenergieverbrauch immerhin<br />
um bis zu 22 Prozent, die Dämmung der<br />
Kellerdecke führt zu einer Energieeinsparung<br />
von bis zu zehn Prozent. Technikforum<br />
macht deutlich, daß sich auch auf diesem<br />
Feld der energetischen Sanierung wirtschaftlich<br />
interessante Perspektiven für Handwerk<br />
und Kunden ergeben.<br />
Beiträge über rationelle Gestaltungstechniken,<br />
Betoninstandsetzung und ein Sachverständigen-Bericht<br />
über häufige Fehler und<br />
Schäden an Putzen und Wärmedämm-Verbundsystemen<br />
runden die aktuelle Ausgabe<br />
ab.<br />
Viel Freude bei der Lektüre.
04 Lacke und Lasuren<br />
Im Brennpunkt<br />
Keine Angst vor <strong>VOC</strong><br />
Hochwertige Oberflächen sind auch mit den neuen Lacken und Lasuren möglich –<br />
Von Bernhard Linck<br />
Als 2003 zunehmend Informationen<br />
über die Europäische Lösemittelricht -<br />
linie für Baufarben und Lacke in der<br />
Fachpresse auftauchten, wurde befürchtet,<br />
daß eine nachteilige Veränderung<br />
bevorsteht. Diese <strong>VOC</strong>-Decopaint-Richtlinie<br />
galt daher regelrecht als Schreck -<br />
gespenst. Grund war vor allem die<br />
Angst, den aufgrund seiner Verarbeitungseigenschaften<br />
sehr geschätzten<br />
Alkydharzlack zu verlieren. Hierzu<br />
muß man wissen, daß immer noch<br />
ca. 80 Prozent aller Lackierarbeiten im<br />
Maler- und Lackiererhandwerk mit dem<br />
„klassischen, lösemittelhaltigen Alkydharzlack“<br />
ausgeführt werden. Um diesen<br />
Lack auch nach <strong>2010</strong> liefern zu<br />
können, war es erforderlich, den Lösemittelgehalt<br />
auf 300 g/Liter zu senken<br />
– möglichst ohne Qualitätseinschränkungen.<br />
Somit standen die Lackent wickler<br />
vor einer enormen Herausfor derung.<br />
Die erste Stufe der <strong>VOC</strong> im Jahr 2007<br />
war noch mit einer Modifizierung der<br />
vorhandenen Lacke und Lasuren zu<br />
bewältigen. Der Lösemittelgehalt konnte<br />
ohne spürbare Veränderung der Produkteigenschaften<br />
reduziert werden. Der Grenzwert<br />
für <strong>2010</strong> hingegen war mit einer Produktmodifizierung<br />
nicht zu schaffen. Die<br />
Lackrezepturen mußten auf Basis von High-<br />
Solid-Harzen komplett neu rezeptiert, entwickelt<br />
und erprobt werden.<br />
Wo stehen wir heute, kurz vor Inkrafttreten<br />
der zweiten Stufe der Decopaint-Richtlinie,<br />
mit den lösemittelhaltigen und wasserverdünnbaren<br />
Lacken?<br />
Die Lackentwicklung verlief in den vergangenen<br />
Jahren in zwei Richtungen. Während<br />
man intensiv an <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konformen<br />
High-Solid-Lacken arbeitete, wurden auch<br />
die wasserverdünnbaren Lacke mit Nachdruck<br />
weiterentwickelt. Zum einen als Al-<br />
ternative für den Fall, daß es mit den High-<br />
Solid-Lacken nicht gelingen sollte, einen tauglichen<br />
Ersatz für den „klassischen Alkydharzlack“<br />
zu schaffen. Aber auch, weil der<br />
Verbraucher völlig unabhängig von der <strong>VOC</strong>-<br />
Diskussion chemischen Gerüchen zunehmend<br />
kritisch gegenübersteht. So ist der Einsatz<br />
lösemittelhaltiger Alkydharzlacke in sensiblen<br />
Bereichen wie Kindergärten, Schulen,<br />
Krankenhäusern, Büros u. ä. schon heute<br />
ausgeschlossen. Obwohl deutlich emissionsreduziert,<br />
würde das auch auf die neuen Alkydharzlacke<br />
zutreffen.<br />
Lackqualität auf<br />
höchstem Niveau<br />
Für die Geruchsentwicklung sind nicht nur<br />
die Lösemittel verantwortlich, sondern auch<br />
Nur die Kombination aus hochwertigem Lack, geeignetem Werkzeug und richtiger Verarbeitungstechnik bringt
der oxidative Trocknungsprozeß eines Alkydharzlackes.<br />
All das hat die Weiterentwicklung<br />
der wasserverdünnbaren Lacke in<br />
den vergangenen Jahren spürbar gefördert.<br />
Im Ergebnis steht heute eine Lackqualität zur<br />
Verfügung, die vor zehn Jahren noch nicht<br />
vorstellbar war.<br />
Das mittlerweile beachtliche Potential<br />
dieser Lacke kann nur ausgeschöpft werden,<br />
wenn mit dem richtigen Werkzeug und der<br />
richtigen Technik gearbeitet wird. Caparol<br />
hat seit 2003 durch Workshops auf Innungs -<br />
veranstaltungen, beim Farbenfachhandel,<br />
in Malerwerkstätten, aber auch durch Ver -<br />
öffentlichungen eine Vorreiterrolle über-<br />
bei wasserverdünnbaren Lacken das optimale Ergebnis.<br />
nommen und das nötige Know-how vermittelt.<br />
Die Bilanz ist positiv. Der Fachhandwerker<br />
ist sich mittlerweile bewußt, daß mit<br />
wasserverdünnbaren Lacken akzeptable Ergebnisse<br />
erzielt werden können. Demzufolge<br />
setzt er diese auch zunehmend im sensiblen<br />
Innenbereich ein. Der Fachhandel hat sich<br />
darauf eingestellt und liefert die richtigen<br />
Werkzeuge.<br />
Die wasserverdünnbaren Lacke von Caparol<br />
(zum Beispiel Capacryl PU-Satin und<br />
PU-Gloss) sind schon lange <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konform.<br />
Das gilt jetzt auch für die lösemittelhaltigen<br />
Alkydharzlacke. Durch intensive<br />
Weiterentwicklung der High-Solid-Harze<br />
Lackier-Tips für den Profi<br />
Bei wasserverdünnbaren und wasseremulgierten Lacken<br />
Die Broschüre „Lackier-Tips für den Profi“ bietet wertvolle<br />
Hilfe für die Arbeit in der Praxis.<br />
kann dem Fachhandwerker weiterhin das<br />
komplette Caparol-Lack- und Lasurensortiment<br />
angeboten werden – ohne gravierende<br />
Einschränkung der Produkteigenschaften.<br />
Die betreffenden Lacke und Lasuren wie Capalac<br />
Seidenmatt-Buntlack, Capalac BaseTop,<br />
Capadur F7-LangzeitLasur oder die Capadur<br />
UniversalLasur sind bereits heute als <strong>VOC</strong>-<br />
<strong>2010</strong>-Qualität lieferbar.<br />
<strong>VOC</strong>-Workshops<br />
fürs Handwerk<br />
Technikforum<br />
05<br />
Damit sich der Fachhandwerker von den<br />
neuen Qualitäten überzeugen kann, bietet<br />
Caparol auch weiterhin Workshops an. Die<br />
neuen <strong>VOC</strong>-Lacke und -Lasuren werden vorgestellt<br />
und verarbeitet. Die Caparol-Mitarbeiter<br />
vermitteln weiterhin die Verarbeitung<br />
der wasserverdünnbaren Lacke, besonders<br />
für geruchssensible Bereiche. Der Workshop<br />
wird auf die Teilnehmer zugeschnitten. Je<br />
nach Zeitrahmen sind z. B. folgende Inhalte<br />
möglich:<br />
Sinn und Zweck der <strong>VOC</strong>-Gesetz -<br />
gebung<br />
Die neuen Alkydharzlacke <strong>VOC</strong> <strong>2010</strong><br />
in der Praxis<br />
Das richtige Werkzeug für wasser -<br />
verdünnbare Lacke<br />
Die materialgerechte Verarbeitungs -<br />
technik mit Pinsel und Rolle,<br />
dargestellt an einer Füllungstür<br />
Spritzen von wasserverdünnbaren<br />
Lacken mit dem Airlessgerät,<br />
praktisch vorgeführt.<br />
Seit Mai 2009 wurden bereits zahlreiche<br />
Workshops durchgeführt, in deren Mittelpunkt<br />
die neuen <strong>VOC</strong>-Alkydharzlacke und<br />
Lasuren standen. Begeistert hat die Praktiker<br />
aus Handwerk und Handel besonders das<br />
deutlich verbesserte Deckvermögen auch<br />
>
06 Lacke und Lasuren<br />
bei kritischen Rotfarbtönen. Das wurde auf<br />
Schwarz-Weiß-Karten eindrucksvoll sichtbar.<br />
Es zeigte sich auch, daß ein High-Solid-Lack<br />
keineswegs zäh- und dickflüssig ist, wie nicht<br />
wenige Teilnehmer vermutet hatten. Ein erhöhter<br />
Festkörpergehalt (High-Solid) besitzt<br />
keinen nachteiligen Einfluß auf die Verarbeitungseigenschaften.<br />
Auch die Reversibilität,<br />
also das Wieder-Anlösen von bereits leicht angetrocknetem<br />
Lack, funktioniert trotz reduzierten<br />
Lösemittelgehalts wie gewohnt.<br />
Dadurch können auch weiterhin größere<br />
Flächen ansatzfrei lackiert werden. Die<br />
neuen <strong>VOC</strong>-Lasuren wurden auf Holzbauteilen<br />
verarbeitet. Alle Teilnehmer waren sich<br />
einig, daß keine Veränderungen der Verarbeitungseigenschaften<br />
spürbar sind.<br />
Die Durchtrocknung der neuen Lacke<br />
und Lasuren ist zwar etwas langsamer, was<br />
sich jedoch in den meisten Fällen nicht nachteilig<br />
bemerkbar macht. Bei den Seiden-<br />
mattlacken ist der Glanzgrad etwas höher als<br />
zuvor. Man sollte nicht überrascht sein,<br />
wenn dieser am nächsten Tag deutlich höher<br />
ist als gewohnt. Der Glanzgrad reduziert sich<br />
innerhalb einer Woche noch sichtbar. Er<br />
bleibt aber generell etwas höher als bei den<br />
alten Qualitäten.<br />
Ein weiteres Thema der Workshops wird<br />
künftig das Spritzen der <strong>VOC</strong>-konformen<br />
Lacke sein. Beim Hochdruckspritzen, beson -<br />
ders aber beim Niederdruckspritzen wurde<br />
der Lack bisher um 10 bis 20 Prozent verdünnt.<br />
Dabei werden aber bei den neuen<br />
<strong>VOC</strong>-Lacken die zulässigen Lösemittelgrenzwerte<br />
überschritten. Das bedeutet, daß dies<br />
künftig von den Lackherstellern so nicht<br />
mehr empfohlen werden darf.<br />
Alternative ist die Viskositätsreduzierung<br />
durch Erwärmung des Lackes. Dabei wird<br />
der Lack im Schlauch durch einen Heizdraht<br />
erwärmt. Ein elektronischer Temperaturreg-<br />
Was leisten die neuen Caparol-Alkydharzlacke (<strong>VOC</strong> <strong>2010</strong>) im Vergleich zu den alten Lacken?<br />
Was verändert sich nicht?<br />
• Die Verarbeitungseigenschaften<br />
sind nahezu identisch.<br />
Es gibt keine wesentlichen<br />
Unterschiede<br />
• Optische Oberflächenqualität<br />
vergleichbar<br />
• Mechanische und chemische<br />
Belastbarkeit identisch<br />
Was sind die Vorteile?<br />
• Deckkraft besser<br />
• Füllkraft besser<br />
• Keine Verdünnung erforderlich.<br />
Lacke sind fertig für die Verarbeitung<br />
mit Pinsel und Rolle<br />
• Wetterbeständigkeit besser durch<br />
Modifikation mit Polyurethan oder<br />
Silikon<br />
• Farbtonbeständigkeit, Glanz- und<br />
Kreidungsstabilität verbessert<br />
Maler- und Lackierermeister Josef Röder testete<br />
den neuen Capalac Hochglanz-Buntlack <strong>VOC</strong> <strong>2010</strong><br />
bei einem Workshop der Maler-, Tüncher- und<br />
Lackierer-Innung Würzburg-Stadt und Land im Juni<br />
dieses Jahres. Dabei überzeugten insbesondere<br />
Verlauf und Deckkraft.<br />
ler verhindert das Überschreiten der Flammpunkttemperatur.<br />
Die höchstzulässige Temperatur<br />
(i. d. R. 35 °C) muß also für dieses<br />
Spritzverfahren vom Lackhersteller angegeben<br />
und vom Verarbeiter eingestellt werden.<br />
Gute Ergebnisse wurden bereits mit dem<br />
Wagner AirCoat Compact F 230 mit Temp-<br />
Spray H 106 erzielt.<br />
Top-Qualität für<br />
Umwelt und Gesundheit<br />
Das Thema <strong>VOC</strong> hat zumindest vorerst<br />
seinen Schrecken verloren. Daß in Zukunft<br />
weitere Regelungen folgen werden, ist anzunehmen.<br />
Man sollte aber nicht vergessen,<br />
daß die Reduzierung von Lösemitteln ein<br />
Segen für Umwelt und Gesundheit ist. Das<br />
gilt besonders, wenn sich Nachteile bei der<br />
Lackqualität durch den technischen Fortschritt<br />
vermeiden lassen.<br />
Wenn Sie Interesse an einem Workshop<br />
haben (z. B. in Ihrer Werkstatt, im Farbenfachhandel<br />
oder vielleicht auch im Anschluß<br />
an eine Innungsversammlung), stehen die<br />
Mitarbeiter des Caparol-Außendienstes als<br />
Ansprechpartner gerne zur Verfügung. <<br />
Was sind die Nachteile?<br />
• Glanzgrad bei Seidenmattlacken<br />
etwas höher<br />
• Durchtrocknung etwas langsamer<br />
• Verdünnungszugabe führt zur<br />
Überschreitung der <strong>VOC</strong>-Grenz -<br />
werte. <strong>VOC</strong>-konformes Spritzen<br />
ist daher nur mit AirCoat und<br />
erwärmtem Lack möglich<br />
(z. B. Wagner TempSpray).
Interview<br />
„Umwelt-Maler“<br />
auf dem Vormarsch<br />
Neue <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konforme Lacke bieten dem Handwerk<br />
gute Chancen – Ein Gespräch mit Franz Xaver Neuer<br />
Technikforum: Das Handwerk blickt der<br />
zweiten Stufe der <strong>VOC</strong>-Verordnung mit gemischten<br />
Gefühlen entgegen. Für Verarbeiter,<br />
Händler und auch Industrie hat es wohl<br />
selten so weitgreifende Veränderungen gegeben.<br />
Wie beurteilen Sie die Situation?<br />
Eher Chance oder Risiko für Fachhandwerk,<br />
Handel oder Industrie?<br />
Neuer: Ich sehe große Chancen in der Umsetzung<br />
der Chem<strong>VOC</strong>FarbV, da wir technologisch<br />
deutlich vorangekommen sind, die<br />
Umwelt mehr schonen können und dem<br />
Fachhandwerk qualitativ hochwertige Pro-<br />
dukte zur Verfügung stellen. Noch vor wenigen<br />
Jahren war es kaum vorstellbar, wo<br />
wir heute tatsächlich qualitativ mit den<br />
High-Solid-Lacken angelangt sind. Die neuen<br />
Produkte müssen sich im Handwerk natürlich<br />
zunächst bewähren. Insgesamt läßt sich<br />
jedoch schon heute feststellen, daß sie die<br />
Qualitätsanforderungen des Profis an hochwertige,<br />
lösemittelhaltige Malerlacke absolut<br />
erfüllen können.<br />
Technikforum: Wer muß sich denn am<br />
deutlichsten neu orientieren?<br />
Das neue Pumpwerk in Köln-Rodenkirchen beeindruckt mit einer kunstvollen Stahlverkleidung.<br />
Zum Schutz vor Witterung und Korrosion, aber gleichzeitig auch zur farblichen Gestaltung erhielten<br />
die Stahlteile eine Beschichtung, die langlebig und beständig ist. Die Grund- und Zwischenbeschichtung<br />
wurde mit Capalac Dickschichtlack ausgeführt. Damit wurde ein haftvermittelnder und für<br />
Stahl und verzinkten Stahl geprüfter Korrosionsschutz aufgetragen, dessen großer Vorteil die hohe<br />
Trocken schichtdicke ist. Wegen der hohen Schichtdicke des <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konformen Lacks insbesondere<br />
an den Bauteilkanten eignete er sich besonders gut für die offene Struktur der Stahloberfläche.<br />
Neben einer Glimmer- ist er auch als reine Lackvariante erhältlich, die werkseitig abgetönt in<br />
RAL 1051, einem hellem Beige, im Spritzauftrag zum Einsatz kam. Damit wurde auf der gesamten<br />
Oberfläche Gleichmäßigkeit hergestellt, die Basis für das Finish.<br />
Technikforum<br />
07<br />
Experten-Meinung<br />
Franz Xaver Neuer,<br />
tech nischer Leiter bei<br />
Caparol: „Die neuen<br />
<strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konformen<br />
Produkte bieten in<br />
jedem Fall eine Chance<br />
zur Profilierung, Qualifizierung<br />
und Kundenbindung,<br />
da eine noch kundenorientiertere<br />
und professionellere Arbeitsweise<br />
die Folge sind.“<br />
Neuer: Lassen Sie mich bei dieser Frage mit<br />
einem Blick in die Vergangenheit beginnen:<br />
Am Anfang standen uns nur wenige Rohstoffe<br />
zur Verfügung, um hochwertige High-<br />
Solid-Lacke zu entwickeln. Die Rohstoffindustrie<br />
legte den Forschungsschwerpunkt<br />
auf wasserverdünnbare Bindemittel und zugehörige<br />
Rohstoffe. Bisweilen bestand die<br />
Auffassung, daß die lösemittelhaltigen Ma-<br />
>
08 Lacke und Lasuren<br />
Zufrieden waren die Maler mit den Resultaten der Workshops. Es zeigte sich, daß die neue Caparol-<br />
Lackgeneration den Anforderungen des Handwerks vollauf gerecht wird.<br />
lerlacke eher der Vergangenheit angehören<br />
werden. Auf unsere Initiative hin wurden<br />
dann aber doch Bindemittel und Additive für<br />
diese Produkte zur Verfügung gestellt, die<br />
unseren Wünschen entsprachen.<br />
Als Hersteller von Lacken und Farben<br />
hatten wir in den vergangenen zehn Jahren<br />
das größte Entwicklungspaket zu stemmen,<br />
das es je gab. Denn es mußten sowohl alle<br />
lösemittelhaltigen Lacke und Farben als auch<br />
die wasserverdünnbaren Produkte neu rezeptiert<br />
werden – dies in vielen Fällen ohne<br />
qualitative Notwendigkeit. Es handelte sich<br />
dabei vielfach um völlig neue Rezepturen,<br />
beginnend beim einzelnen Rohstoff über die<br />
Zusammensetzung, die Produktionstechnologie<br />
bis hin zur Verarbeitung. Bereits 1999<br />
hatten wir mit Capalac SolidGold den ersten<br />
High-Solid-Lack in den Markt eingeführt.<br />
Damit verfügt Caparol auf diesem Feld jetzt<br />
schon über mehr als zehn Jahre Erfahrung,<br />
die auch bei der Realisierung der neuen Qualitäten<br />
hilfreich war.<br />
Das Handwerk wird mit der zweiten<br />
Stufe der <strong>VOC</strong> auch in <strong>2010</strong> lösemittelhaltige<br />
Produkte erhalten, mit denen es wie gewohnt<br />
arbeiten kann. Eine Umstellung der<br />
Verarbeitungsgewohnheiten oder der Werkzeuge<br />
ist dabei nicht notwendig. Allerdings<br />
sollte der wasserverdünnbare Lack nicht<br />
ganz vergessen werden, da die Anforderungen<br />
der Auftraggeber doch zum Teil differenziert<br />
sind. Denken wir dabei z. B. an Kindergärten<br />
oder Schulen, an sensible Auftraggeber<br />
bezüglich Geruch sowie an<br />
Behörden, die wasserverdünnbar vorschreiben<br />
und Planer und Architekten, die auch<br />
Lösemittelgehalte, Blaue Engel o. a. wünschen.<br />
Daher rate ich Handwerkern, die<br />
Auswahl der zu verwendenden Produkte<br />
sehr bewußt vorzunehmen und je nach Auf-<br />
traggeber, Objekt und Anforderung entweder<br />
zum wasserverdünnbaren oder auch<br />
zum lösemittelhaltigen Produkt zu greifen.<br />
Vor diesem Hintergrund wird eine Neuorientierung<br />
oder ein bewußterer Umgang<br />
mit den zur Verfügung stehenden Produkten<br />
im Handwerk notwendig sein. Es wird in<br />
jedem Fall eine Chance für Profilierung,<br />
Qualifizierung und Kundenbindung sein, da<br />
eine noch kundenorientiertere und professionellere<br />
Arbeitsweise die Folge sind.<br />
Technikforum: Welche Hürden muß die<br />
Industrie bis <strong>2010</strong> noch überspringen?<br />
Neuer: Es gibt derzeit noch zu wenig <strong>VOC</strong>-<br />
<strong>2010</strong>-konforme Wettbewerbsprodukte im<br />
Markt, um dies detailliert einzuschätzen.<br />
Deshalb gilt grundsätzlich: Bis Ende des Jahres<br />
müssen alle betroffenen Produkte so weit<br />
fertig entwickelt werden, daß sie auch produziert<br />
werden können. Alle Etiketten, Lithographien<br />
und dazugehörigen Technischen<br />
Informationen sind ebenfalls bis Jahresende<br />
umzustellen und die Altbestände bzw. Restbestände<br />
Ende des Jahres zu entsorgen. Ab<br />
1. Januar <strong>2010</strong> darf die Industrie nur noch<br />
<strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konform produzieren. Das Produkt<br />
muß entsprechend der <strong>VOC</strong> <strong>2010</strong> lösemittelreduziert<br />
sein, die Kennzeichnung im<br />
Etikett muß dem entsprechen. Industrie und<br />
Handel (Großhandel und Facheinzelhandel)<br />
dürfen noch bis Ende <strong>2010</strong> Restbestände an<br />
nicht <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konformer Ware abverkaufen.<br />
Deshalb kann es durchaus sein, daß im<br />
kommenden Jahr noch länger „alte“ Ware geliefert<br />
wird. Ende <strong>2010</strong> müssen die eventuell<br />
noch vorhandenen Restbestände an nicht<br />
<strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konformer Ware entsorgt oder<br />
außerhalb der EU verkauft werden. Ab 1. Januar<br />
2011 darf nur noch <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konforme<br />
Ware verkauft und geliefert werden.<br />
Technikforum: Hat Caparol die „<strong>VOC</strong>-<br />
Hausaufgaben“ bereits abgeschlossen?<br />
Neuer: Alle von der <strong>VOC</strong> <strong>2010</strong> betroffenen<br />
Werkstoffe sind produktionsseitig bereits umgestellt.<br />
Dieser Prozeß hat im wesentlichen<br />
Anfang des Jahres mit den Holzlasuren begonnen<br />
und wurde mit den Buntlacken abgeschlossen.<br />
Die Pasten, das Herzstück der<br />
Mischanlage ColorExpress, wurden bereits<br />
im Jahr 2006 komplett umgestellt. Dabei<br />
war es uns wichtig, daß dies mit möglichst<br />
wenig Veränderungen geschieht. Das ist aus<br />
unserer Sicht sehr gut gelungen.<br />
Natürlich werden auch wir unsere Bestände<br />
in den Lagern abverkaufen und planen,<br />
dies bis Ende 2009 durchgängig zu erreichen.<br />
Wir werden dann spätestens ab Januar<br />
<strong>2010</strong> nur noch <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konforme<br />
Ware an den Handel liefern.<br />
Wie zuvor erwähnt, sind wir davon überzeugt,<br />
daß die Neurezeptierung qualitativ zu<br />
keinerlei Einschränkungen führt und die<br />
neue Caparol-Lackgeneration den Anforderungen<br />
des Fachhandwerks vollauf gerecht<br />
wird. Das haben wir in zahlreichen Work -<br />
shops mit Malermeistern feststellen können.<br />
Außerdem sind etliche Lacke bereits im<br />
Handwerk in <strong>VOC</strong>-<strong>2010</strong>-konformer Qualität<br />
angekommen. Auch hier hören wir nur<br />
Posi tives.<br />
Technikforum: Sind die neuen Anforderungen<br />
schon in den Köpfen der Verarbei-<br />
In zahlreichen Workshops hatten Malermeister<br />
die Möglichkeit, die neuen Lacke auf Herz und Nieren<br />
zu testen.
ter angekommen? Wo liegt das größte Umdenkproblem?<br />
Neuer: Wie erwähnt, erfordern die lösemittelhaltigen<br />
High-Solid-Lacke kaum ein<br />
Umdenken in der Verarbeitung. Ungeachtet<br />
dessen dürfen die wasserverdünnbaren<br />
Lacke im Angebot des Malers, Auftraggebers<br />
oder objektspezifisch nicht vergessen werden.<br />
Hier wird in der Zukunft die große Her -<br />
ausforderung liegen, den richtigen Lack für<br />
den richtigen Kunden und das richtige Objekt<br />
zu verwenden. Es ist nicht alles mit dem<br />
lösemittelhaltigen Lack erfüllbar. Übrigens<br />
auch schon nicht in der Vergangenheit.<br />
Durch unsere Aktivitäten seit 2003 ist es<br />
gelungen, die wasserverdünnbaren Lacke im<br />
Handwerk wieder hoffähig zu machen. Wir<br />
haben uns mit Werkzeug, mit Verarbeitungsmethodik,<br />
aber auch mit der Qualitätssteigerung<br />
der Produkte beschäftigt und<br />
diese Botschaft in die Branche getragen.<br />
Aktuell sind wir dabei, Fachbetriebe in Sachen<br />
Spritztechnik intensiv zu schulen, da<br />
hierdurch zum einen rationell und kostengünstig<br />
gearbeitet werden kann und zum anderen<br />
mit wasserverdünnbaren Produkten<br />
Top-Oberflächen geschaffen werden. Es<br />
reicht nicht aus, hochwertige Lacke und Farben<br />
zu haben und einzusetzen, sondern man<br />
muß den optimalen Lack mit der passenden<br />
Applikationsmethode für den jeweiligen<br />
Kunden individuell auswählen.<br />
Technikforum: Wird es langfristig nur<br />
noch wasserverdünnbare Farben/Lacke<br />
geben?<br />
Neuer: Nach Umsetzung der <strong>VOC</strong> <strong>2010</strong><br />
wird es alle Produkte, ob wasserverdünnbar<br />
oder lösemittelhaltig, wie bisher weiter<br />
geben. Aufgrund der <strong>VOC</strong>-Regelung wird es<br />
nicht notwendig sein, Produkte aus dem Programm<br />
zu nehmen. Daß in Zukunft durch<br />
Verschärfung der Chem<strong>VOC</strong>FarbV die lösemittelhaltigen<br />
Produkte weiter beschränkt<br />
werden, ist naheliegend. Es ist aber nicht<br />
davon auszugehen, daß dies zur gänzlichen<br />
Ablösung lösemittelhaltiger Produkte führt.<br />
Ihr Anteil wird aufgrund der Auftraggeberanforderungen<br />
oder Objekterfordernisse aber<br />
Kompakt<br />
Untersuchungskoffer zur Untergrundprüfung<br />
Der Untersuchungskoffer kann bei Caparol bestellt werden<br />
(180,– Euro + MwSt.)<br />
weiter sinken. Deshalb ist gut vorstellbar,<br />
daß der Einsatz lösemittelhaltiger Produkte<br />
im Innenraum (Wohn- und Büroräume)<br />
gegen null tendieren wird. Die Branche wird<br />
sich daher noch stärker mit den Anforderungen<br />
E.L.F., Blauer Engel und AgBB<br />
beschäftigen müssen.<br />
Technikforum: Kann die <strong>VOC</strong>-Geschichte<br />
zum Verkaufsargument für Kundenbedürfnisse<br />
der Zukunft werden?<br />
Neuer: Es ist in unser aller Interesse, möglichst<br />
umweltschonend zu agieren und Umweltbelastungen<br />
zu vermeiden. Der Klimawandel<br />
führt zu höheren durchschnittlichen<br />
Temperaturen, auch zu stärkeren Extremen<br />
und damit in den Sommermonaten in den<br />
Städten zu Smog und einer erhöhten bodennahen<br />
Ozonbelastung. Dadurch werden Kunden<br />
in der Zukunft für umweltschonende<br />
Maßnahmen noch aufgeschlossener. Das eröffnet<br />
Betrieben durchaus die Chance, sich<br />
als „Umwelt-Maler“ zu profilieren. Denn sie<br />
Technikforum<br />
09<br />
Untergrund prüfen, Haftfestigkeit testen,<br />
Saugfähigkeit ermitteln: Um<br />
Schadensfälle zu vermeiden oder zu<br />
analysieren, werden übliche und<br />
spezielle Werkzeuge, Materialien<br />
und Chemikalien benötigt, die alle in<br />
einem für Maler, Stukkateure und<br />
Sachverständige konzipierten Prüfkoffer<br />
enthalten sind. Im Untersuchungskoffer<br />
befinden sich nicht<br />
nur Hammer, Meißel, Spatel, Malerspachtel<br />
und Pinzette, sondern auch<br />
Nachweis-Reagenzien zur Bestimmung<br />
von Salzen, Prüfung der Alkalität<br />
und zum Erkennen von Altan-<br />
strichen. Universal-Indikator-Papier, Reagenzgläser, Lupe, Cutter- und Taschenmesser gehören<br />
genauso zum Repertoire wie eine Anleitung über den Umgang mit den Materialien.<br />
Der Koffer ist für alle Sachverständigen ein wichtiges Instrument zur Beurteilung von<br />
Schadensfällen am Objekt. Außerdem kann er vom Handwerker zur täglichen Untergrundprüfung<br />
eingesetzt und dazu genutzt werden, den Untergrund optimal einzuschätzen sowie die<br />
folgende Beschichtung sicher zu erstellen. Bereits vor über 20 Jahren hatte der damalige<br />
Technische Leiter von Caparol, Horst Rusam, in Zusammenarbeit mit den technischen Beratern<br />
der Landes-Innungs-Verbände (LIV) diesen Koffer konzipiert und ins Leben gerufen.<br />
Im Laufe der Zeit wurde er immer wieder ergänzt und aktualisiert. So wurden jüngst zum<br />
Beispiel Reagenzien zur Probenahme, Markierung, Orientierung und zur Identifikation von<br />
Altanstrichen hinzugefügt. Aus Kostengründen wurden keine teuren Meßgeräte aufgenommen,<br />
es wird jedoch empfohlen, daß Nutzer den Prüfkoffer durch ein geeignetes Feuchtemeßgerät<br />
und Temperatur/Luftfeuchte/Taupunkt-Meßgerät ergänzen.<br />
können die Auswahl der Beschichtungssysteme<br />
grundsätzlich noch mehr so gestalten, daß<br />
diese im Hinblick auf Ressourcen, Gesundheit<br />
und Umwelt besonders schonend sind.<br />
Technikforum: Was würden Sie sich vom<br />
verarbeitenden Handwerk in Sachen <strong>VOC</strong><br />
<strong>2010</strong> wünschen?<br />
Neuer: Ich würde es begrüßen, wenn das<br />
Handwerk den neuen <strong>VOC</strong>-konformen Produkten<br />
aufgeschlossen gegenübersteht und<br />
sie ohne Vorbehalte annimmt.<br />
Verarbeiter sollten sich mit den lösemittelhaltigen<br />
High-Solid-Lacken und den wasserverdünnbaren<br />
Lacken intensiv befassen,<br />
um den jeweils vorhandenen Objektbedingungen<br />
optimal zu entsprechen und Kundenzufriedenheit<br />
zu sichern. Das intensive<br />
Beschäftigen mit den neuen Produkten und<br />
die damit einhergehende Beratungskompetenz<br />
könnten zugleich eine Möglichkeit sein,<br />
auch aus den vielfältigen Preisdiskussionen<br />
herauszukommen.
10 Lacke und Lasuren<br />
Report<br />
Für alle Balkone nur das Beste<br />
Neuer Holzschutz bewährt sich in der Praxis – Von Achim Zielke<br />
Experten-Meinung<br />
Maler- und Lackie -<br />
rer mei ster Dieter<br />
Hahn, öffentlich bestellter<br />
und vereidigter<br />
Sachverstän diger aus<br />
Grünberg in Hessen,<br />
hat die wasserverdünnbare<br />
Capadur<br />
Aqua-Alkydharzlasur<br />
einem anspruchsvollen Praxistest unterzogen.<br />
Seine Meinung: „Tadellos“.<br />
Die Vollholzbrüstungen von 100 Balkonen<br />
eines Gebäudeensembles zu sanieren<br />
schien für den traditionsreichen<br />
Malerbetrieb Nikolaus Vogler nur auf<br />
den ersten Blick ein Routineauftrag zu<br />
sein: Die Erwartungen des Eigentümers<br />
der im Jahr 2003 errichteten Mehrfamilienhäuser<br />
im Frankfurter Stadtteil<br />
Ginnheim waren hinsichtlich der Produktqualität,<br />
Verarbeitung und Optik<br />
denkbar hoch.<br />
Im Farbton identisch sollte die neue Beschichtung<br />
aller Balkonbrüstungen aus<br />
Douglasie ausfallen und zu den vorhandenen<br />
Holzrolläden sowie zum Charakter des<br />
idyllischen Wohnquartiers passen. Außerdem<br />
mußten sämtliche Schleif-, Grundier- und Beschichtungsarbeiten<br />
in bewohntem Zustand<br />
erfolgen. Um die Mieter so wenig wie möglich<br />
zu stören, bot sich der Einsatz einer extrem<br />
emissionsarmen Lasur an, wie sie von<br />
Caparol unlängst zur Marktreife entwickelt<br />
wurde. „Das Besondere an dieser neuartigen,<br />
wasserverdünnbaren Holzlasur sind die hervorragenden<br />
Verarbeitungseigenschaften und<br />
der sehr wirksame Schutz des Holzes gegen<br />
Witterungseinflüsse und Pilzbefall“, erläutert<br />
Maler- und Lackierermeister Bernhard Linck,<br />
der die Erprobung der neuen Aqua-Alkydharzlasur<br />
unter Realbedingungen für den<br />
Hersteller Caparol begleitet hat.<br />
Einsatz im Außenbereich<br />
„Holzschutzlasuren sind in wetterexponierten<br />
Lagen sowohl zum Substanzerhalt des<br />
Materials als auch zu Gestaltungszwecken<br />
oftmals unverzichtbar. Um so mehr ist zu begrüßen,<br />
daß Caparol als qualitäts- und verantwortungsbewußter<br />
Anbieter die Entwick -<br />
lung emissionsarmer Lasuren forciert. Je weniger<br />
flüchtige organische Verbindungen<br />
entweichen, desto besser“, sagt Doris Vogler-<br />
Hahn, Inhaberin des 1905 gegründeten<br />
Handwerksbetriebs Nikolaus Vogler Baudekoration.<br />
Die neue Capadur Aqua-Alkydharzlasur<br />
dient dem vorbeugenden Schutz<br />
vor Bläuepilzbefall und der farbigen Gestaltung<br />
von Holzbauteilen im Außenbereich.<br />
Der Wirksamkeit des Holzschutzes, der langen<br />
Offenzeit sowie dem vorbildlichen Haftvermögen<br />
auf Holzoberflächen tut die Wasserverdünnbarkeit<br />
keinen Abbruch: „Die<br />
wasserverdünnbare Capadur Aqua-Alkyd-<br />
harzlasur weist in der Anwendung die gleichen<br />
exzellenten Eigenschaften auf wie die<br />
bekannten lösemittelhaltigen Varianten“,<br />
bestätigt Malermeister Dieter Hahn, öffentlich<br />
bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />
aus Grünberg in Hessen. Malergeselle<br />
Michael Rehbein bestätigt den positiven Eindruck:<br />
„Wir haben die neue Lasur in einem<br />
farblich abgestimmten Sonderton auf das<br />
Douglasienholz aufgetragen. Die Verarbeitung<br />
war einfach; schon der erste Anstrich<br />
ergab ein überzeugend gleichmäßiges Bild“,<br />
sagt der erfahrene Praktiker.<br />
Minimierte Emissionen<br />
Ein bemerkenswerter Vorteil der wasserverdünnbaren<br />
Holzlasur besteht in ihrer reduzierten<br />
Lösemittelemission, was aktuellen<br />
Forderungen nach wirksamen, dabei zugleich<br />
gesundheits- und umweltverträglichen Produkten<br />
entspricht. „Wirksamkeit, Verarbeiter-<br />
und Umweltfreundlichkeit zu vereinen<br />
war das Ziel unserer Entwicklungsbemühungen.<br />
Die anhaltende Nachhaltigkeitsdis -<br />
kussion in der Bauwirtschaft hat uns dabei<br />
><br />
Bewährungsprobe: Nach dem Abschleifen des Altanstrichs wurde in Ginnheim farblos mit der Aqua-Alkydharz -<br />
lasur von Caparol grundiert, um die Saugfähigkeit der Holzoberfläche zu egalisieren. Danach erfolgte der<br />
zweimalige Neuanstrich mit der wasserverdünnbaren Holzlasur.
Idyllisch und ruhig gelegen: Die Wohnanlage „Am Weimarfloß“ in Frankfurt-Ginnheim<br />
wurde 2003 errichtet.<br />
Blumenparadies: Üppige Zierbepflanzung verleiht so manchem Balkon eine heimelige<br />
Aura. Tropfendes Gießwasser erfordert den Einsatz einer Holzschutzlasur.<br />
Technikforum<br />
Aufwendig und attraktiv: Die Brüstungen der Holzbalkone wurden<br />
aus massiver Douglasie gefertigt.<br />
Zeit zu handeln: Auch von der Seite zeigt sich der grünlich schimmernde<br />
fleckige Belag.<br />
Abgeplatzt: Die vormalige Beschichtung ist nur noch teilweise vorhanden;<br />
darunter hat die Vergrauung des Holzes bereits eingesetzt.<br />
11
12 Lacke und Lasuren<br />
Bild einer Balkonbrüstung: Das fertig lasierte, rundum fachgerecht sanierte Vollholz sieht wieder aus wie neu – und macht der aparten Wohnanlage in Frankfurt-Ginnheim<br />
alle Ehre.<br />
beflügelt“, stellt Dipl.-Ing. Franz Xaver Neuer,<br />
Leiter Technik bei Caparol in Ober-Ramstadt,<br />
zufrieden fest. Hinzu kommt, daß hochwertige<br />
Pigmentkombinationen eine ungeahnte<br />
Vielzahl attraktiver Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eröffnen. So sollen als Standardfarbtöne<br />
Kiefer, Eiche hell, Walnuß, Nußbaum, Palisander,<br />
Teak, Mahagoni, Ebenholz, Weiß,<br />
Farblos (Farblos als Abtönbasis und als<br />
Grundierung) sowie ein Renovierfarbton zur<br />
Wahl stehen. Über die ColorExpress-Stationen<br />
sind darüber hinaus Sonderfarbtöne der<br />
3D-Kollektion gemäß Farbtonkarte herstellbar.<br />
Breiter Anwendungsbereich<br />
Die nur gering filmbildende und sehr diffusionsfähige<br />
Holzlasur erfüllt im Außenbereich<br />
sowohl Wetterschutz- als auch Designfunktionen.<br />
Zum Einsatzspektrum zählen maßhaltige<br />
Holzbauteile wie Fenster und Türen,<br />
begrenzt maßhaltige Holzbauteile wie Nutund-Feder-Verbretterungen,<br />
Fensterläden,<br />
Tore und Fachwerk, außerdem nicht maßhaltige<br />
Holzbauteile wie Verbretterungen,<br />
Zäune, Schalungen, Schindeln, Pergolen und<br />
– wie in Frankfurt-Ginnheim – Balkonbrüstungen<br />
in wetterexponierter Lage. Außen-<br />
fenster und Außentüren dürfen mit der<br />
neuen Capadur Alkydharzlasur allseitig, also<br />
auch auf der Innenseite, behandelt werden.<br />
Einfache Verarbeitung<br />
Die wasserverdünnbare Capadur Alkydharzlasur<br />
ist tropfgehemmt und läßt sich dünnschichtig<br />
auftragen. Nach der Applikation ist<br />
sie hoch diffusionsfähig und wasserabweisend<br />
(Hydroperleffekt). Zugleich schützt sie<br />
das Holz vor der schädigenden Wirkung<br />
ultravioletter Strahlung. Aufgrund ihrer leichten<br />
und unkomplizierten Verarbeitbarkeit<br />
empfiehlt sich die neue Capadur Aqua-Alkydharzlasur<br />
sowohl zur Erstanwendung auf<br />
gebürsteten, gehackten, gehobelten oder sägerauhen<br />
Oberflächen als auch zur Renovierung<br />
sanierungsbedürftiger Holzbauteile. Auf<br />
fachgerecht vorbereitete Untergründe ist vor<br />
der Anwendung zu achten. Ebenso sollten<br />
die Grundsätze des konstruktiven Holzschutzes<br />
erfüllt sein. Demnach ist ein Holzbauwerk<br />
so zu konstruieren, daß Niederschlagswasser<br />
möglichst schnell vom Bauwerk<br />
abgeführt wird und sich keine<br />
Staunässe bilden kann. Die Restfeuchte soll<br />
bei maßhaltigen Holzbauteilen bei 13 Prozent<br />
plus/minus zwei Prozent und bei be-<br />
Saubere Arbeit: Malergeselle Michael Rehbein (links)<br />
und Malermeister Dieter Hahn, öffentlich bestellter<br />
und vereidigter Sachverständiger, begutachten das<br />
Ergebnis des Lasurauftrags.<br />
grenzt und nicht maßhaltigen Holzbauteilen<br />
unter 17 Prozent liegen.<br />
Nach 24 Stunden trocken<br />
Bei einer Außentemperatur von 20 °C und<br />
65 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit ist die<br />
neue Capadur Alkydharzlasur nach zwölf bis<br />
etwa 16 Stunden überstreichbar. Vollends<br />
durchgetrocknet ist sie nach 24 Stunden. Bei<br />
nied rigeren Temperaturen und höherer Luftfeuch<br />
tigkeit verlängert sich der Trocknungsprozeß<br />
entsprechend.
Kompakt<br />
Akustik trifft Ästhetik<br />
Raumgestaltung mit Schallabsorberelementen<br />
Die Verbesserung der Raumakustik, ob im<br />
Neubau oder bei einer Sanierung, ist nicht nur<br />
eine technische Herausforderung – sie kann<br />
auch eine äußerst reizvolle ästhetische Aufgabe<br />
sein. Denn es gibt jetzt die Möglichkeit,<br />
Schallabsorberplatten zum Beispiel mit Digitaldruck<br />
ganz individuell zu gestalten.<br />
Wenn im Restaurant eine ruhige Unterhaltung<br />
unmöglich ist oder in Schulen, Kindergärten,<br />
öffentlichen Gebäuden oder Veranstaltungsräumen<br />
der Lärmpegel unerträglich ansteigt,<br />
schaffen Akustiksysteme Abhilfe.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen,<br />
daß sich auch die allgemeine Leistungs-, Aufnahme-<br />
und Konzentrationsfähigkeit spürbar<br />
erhöhen, wenn das Raumambiente ein problemloses<br />
Reden und Verstehen ermöglicht.<br />
Eine optimale Akustik steigert das individuelle<br />
Wohlbefinden und den subjektiv empfundenen<br />
„Wellness“-Faktor eines Raumes.<br />
Als Soforthilfe oder ergänzend zu anderen<br />
Akustikmaßnahmen eignen sich die Capa -<br />
Coustic „Melapor-Paneele“ von Caparol. Bereits<br />
einzelne Platten helfen, die Raumakustik<br />
zu verbessern. Die Elemente können punktuell<br />
oder flächig frei im Raum plaziert und an<br />
Wand oder Decke verklebt werden. Durch sie<br />
wird nicht nur der Schall reduziert. Melapor-<br />
Paneele wirken gerade auch als gestalterische<br />
Objekte. Ob in Form einzelner, großformatiger<br />
Bilder oder als Trilogie: Mit ihnen lassen sich<br />
Das an der Decke verklebte Melapor-Paneel in der<br />
Zahnarztpraxis Alamouti und Melchior in Köln wurde<br />
mit einem Digitaldruck versehen.<br />
schicke Räume individuell und ästhetisch<br />
planen und gestalten. Allein die räumliche<br />
Anordnung und Plazierung der Elemente an<br />
Wand und/oder Decke bietet eine Vielzahl an<br />
Variationsmöglichkeiten. Das Beste jedoch<br />
ist, daß sich die Schaumstoffoberflächen der<br />
Standardelemente individuell nicht nur farbig<br />
oder in dekorativen Techniken gestalten lassen,<br />
sondern auch im Digitaldruck nach Kundenwunsch<br />
bedruckt werden können. Mit<br />
einem ansprechenden Motiv versehen, geben<br />
die Capa Coustic Melapor-Elemente jedem<br />
Raum ein besonderes Flair. Ob als Kunstobjekt<br />
im Büro oder an den Wänden eines denkmalgeschützten<br />
Gebäudes, in dem keine baulichen<br />
Veränderungen erlaubt sind: Die<br />
Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. In der<br />
Zahnarztpraxis über dem Behandlungsstuhl<br />
angebracht, kann beispielsweise ein Natur -<br />
motiv beruhigende Wirkung besitzen.<br />
Die CapaCoustic Melapor-Elemente bestehen<br />
aus einem duroplastischen, elastischen<br />
Weichschaumstoff auf Melaminharzbasis mit<br />
einer filigranen, offenzelligen Struktur. Die<br />
Schallabsorption ist sehr hoch (Schallabsorberklasse<br />
A). Lärmbelastung wird nachhaltig<br />
Technikforum<br />
Hier wurde Lärm minimiert: Die Büroetagen des Philips Tower (Hamburg) sind mit mobilen Wandsystemen ausgestattet,<br />
die eine Anpassung an sich verändernden Nutzungsbedarf erlauben. Nach Vergleich der Angebote zur<br />
Senkung des Schallpegels fiel die Entscheidung zugunsten des CapaCoustic Melapor Schallabsorbersystems, das<br />
gewölbte Akustiksegel mit Aluminium-Lochblechen und Weichschaumstoffauflage verwendet. Modernste<br />
Technik sorgt für wohltuende Beleuchtung und akustische Behaglichkeit.<br />
13<br />
reduziert. Die Elemente lassen sich sehr leicht<br />
nachträglich und ohne größere Sanierungsmaßnahmen<br />
zeitnah und sauber in die bestehende<br />
Umgebung einbauen. Es gibt keine größeren<br />
Beeinträchtigungen der Betriebsabläufe<br />
durch aufwendige Baustelleneinrichtungen.<br />
Die Räume stehen bereits nach kurzer Zeit<br />
wieder zur Verfügung. Die Platten sind extrem<br />
leicht und können daher nahezu überall an -<br />
gebracht werden. Dank der antistatischen<br />
Eigenschaften bleiben sie sauber und ziehen<br />
keinen Staub an.<br />
Schon eine kleine Fläche mit Absorberplatten<br />
reicht aus, die Raumakustik zu verbessern.<br />
Doch die bedruckten Paneele bieten sich gerade<br />
in Kombination mit anderen Techniken wie<br />
Akustikputzen, Deckensegeln oder den Melapor-Baffle-Elementen<br />
an, um die bestmögliche<br />
Schallreduzierung zu erreichen. Die Elemente<br />
sind in Sonderanfertigungen bis maximal<br />
1.250 x 2.500 mm erhältlich. Gestaltungsbeispiele<br />
sind im „CapaCoustic Melapor Referenzen-<br />
und Ideenkatalog“ abgebildet.<br />
Mehr Informationen zu CapaCoustic<br />
Melapor gibt es im Internet unter<br />
www.caparol.de/akustik.
14 Isolier- und Absperrfarben<br />
Aktuell<br />
Gegen Nikotinund<br />
andere Flecken<br />
Wenn lösemittelbasierende Absperrfarben Probleme lösen – Von Rudolf Kolb<br />
Stark verschmutzte Industriehallenwände können schnell und unkompliziert mit lösemittelbasierenden<br />
Absperrfarben beschichtet werden.<br />
Bei der Renovierung herkömmlicher<br />
Innenräume sind lösemittelhaltige<br />
Innenfarben längst kein Thema mehr.<br />
Im Zeitalter des Umweltschutzes und<br />
des gesundheitsbewußten Wohnens<br />
wird von Auftragnehmern und Auftraggebern<br />
zunehmend darauf geachtet, Beschichtungssysteme<br />
einzusetzen, die<br />
keine Lösemittel enthalten und gesundheitlich<br />
unbedenklich sind. Seit Einführung<br />
der weltweit ersten emissionsminimierten<br />
und lösemittelfreien Innenfarbe<br />
„Indeko-plus E.L.F.“ im Jahr 1985 hat<br />
die Industrie bewiesen, daß es auch<br />
ohne Lösemittel geht. Mittlerweile gehören<br />
emissionsminimierte und lösemittelfreie<br />
Innenwandfarben längst zum<br />
Standard.<br />
Das Handwerk kann jedoch nicht<br />
gänzlich auf lösemittelbasierende<br />
Re no vierfarben verzichten. Diese<br />
Spe zialfarben, die auch als „Problemlöser“<br />
bezeichnet werden, finden zumeist dort<br />
Anwen dung, wo wäßrige Produkte an ihre<br />
Grenzen stoßen. Das ist bei Untergründen<br />
der Fall, die wasserlösliche Verschmutzungen<br />
aufweisen oder durch Nikotin stark belastet<br />
wurden. Solche Verunreinigungen lassen<br />
sich mit wäßrigen Anstrichmitteln nicht<br />
ohne weiteres überstreichen. Grund hierfür<br />
ist das in Dispersions- und Dispersionssilikatfarben<br />
enthaltene Wasser, das die verfärbenden<br />
Inhaltstoffe anlöst und während des<br />
Trocknungsvorganges an die Beschichtungsoberfläche<br />
transportiert. Dort werden sie als<br />
dunkle Flecken oder ganzflächige Vergilbungen<br />
sichtbar. Entgegen vielen Vermutungen<br />
lassen sich diese Verfärbungen selbst nach<br />
dem dritten oder vierten Anstrich nicht überdecken,<br />
da sie immer wieder neu angelöst<br />
werden und an die Oberfläche gelangen.
Lösemittelbasierende Absperrfarben werden<br />
zumeist auf Alkyd- oder Polymerisatharzbasis<br />
hergestellt. Die enthaltenen Lösemittel<br />
sind nicht in der Lage, Nikotin-, Ruß-, Lignin-,<br />
Wasserflecken und andere wasserlösliche<br />
Verbindungen anzulösen. Somit verbleiben<br />
die Verschmutzungen im Untergrund,<br />
so daß die Beschichtung fleckenfrei<br />
auftrocknen kann.<br />
Top-Qualität für<br />
Umwelt und Gesundheit<br />
Mittlerweile gibt es leistungsstarke wäßrige<br />
Absperrfarben, aber sie kommen bei extremen<br />
Verschmutzungen noch nicht an das<br />
Leistungsspektrum lösemittelhaltiger Produkte<br />
heran. Besonders wenn es um rasche<br />
Renovierungen geht und Räume schnell wieder<br />
bezogen werden müssen, bieten lösemittelhaltige<br />
Farben große Vorteile. An stark<br />
verschmutzten Flächen sind mit wäßrigen<br />
Absperrfarben zumeist mehrere Anstriche<br />
notwendig. Nicht selten ist im Vorfeld ein<br />
hoher Reinigungsaufwand erforderlich, um<br />
die gewünschte Absperrwirkung zu erzielen.<br />
In solchen Fällen können lösemittelbasierende<br />
Produkte häufig bereits mit einem Anstrich<br />
zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.<br />
Daher stammt auch der Begriff „Schnellrenovierfarbe“,<br />
der für diese Anstrichmittel<br />
häufig verwendet wird.<br />
Nachteil dieser Farben ist der typische<br />
Lösemittelgeruch, der während der Verar-<br />
beitung und Trocknung entsteht. Häufig<br />
wird dieser Sinneseindruck mit gesundheitlicher<br />
Gefährdung und möglicher Umweltbelastung<br />
assoziiert. Für die Herstellung<br />
dieser Farben werden seit längerer Zeit mildere,<br />
aromatenfreie Lösemittel verwendet.<br />
Der Trend zu lösemittelfreien und geruchfreundlichen<br />
Anstrichmitteln erschwert aber<br />
die Akzeptanz.<br />
Nach vollständiger Durchtrocknung der<br />
Beschichtung geht in der Regel keine Geruchsbelästigung<br />
von dem Anstrich aus. Vor -<br />
aussetzung dafür ist jedoch eine ausreichende<br />
und intensive Lüftung der Räume<br />
während der Verarbeitung und Trocknungszeit.<br />
Hier ist die Aufklärung der Raumnutzer<br />
und Auftraggeber oberstes Gebot. Trotzdem<br />
sollte in sensiblen Räumen wie Kinderzimmern<br />
oder Bereichen, in denen Lebensmittel<br />
gelagert oder hergestellt werden, auf den<br />
Einsatz lösemittelbasierender Absperrfarben<br />
soweit wie möglich verzichtet werden. Auch<br />
der Verarbeiter hat sich im Rahmen des Eigenschutzes<br />
entsprechend den Anweisungen<br />
der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft<br />
zu verhalten. Diese können über das<br />
Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft<br />
der Bauwirtschaft abgerufen<br />
werden (www.gisbau.de).<br />
Seit dem Inkrafttreten der <strong>VOC</strong>-Decopaint-Richtlinie<br />
gibt es Grenzwerte, die den<br />
maximal erlaubten Lösemittelanteil in Anstrichmitteln<br />
vorschreiben. Lösemittelbasierende<br />
Absperrfarben wie das bewährte Produkt<br />
Dupa-inn N o 1 sind entsprechend der<br />
Papiertapete mit starken Nikotinverschmutzungen: Helle Stellen markieren die abgenommenen Bilder und<br />
verdeutlichen die Intensität der Verschmutzungen. Wäßrige Innenfarben haben hier keine Chance.<br />
Technikforum<br />
Nach Beseitigung der Feuchtigkeitsquelle und<br />
entsprechender Reinigung können trockene<br />
Wasser flecken mit der Absperrfarbe Dupa-inn No1 überstrichen werden.<br />
15<br />
Richtlinie in die Produktkategorie A/g eingestuft.<br />
Sie dürfen nach der Verschärfung<br />
der Grenzwerte ab dem Jahr <strong>2010</strong> maximal<br />
350 Gramm Lösemittel pro Liter gebrauchsfertiger<br />
Farbe enthalten.<br />
Um die Grenzwerte nicht zu überschreiten<br />
und auch nach <strong>2010</strong> <strong>VOC</strong>-konform<br />
zu sein, mußte bei Dupa-inn N o 1 der<br />
Lösemittelanteil von ca. 430 g/Liter (450<br />
g/Liter erlaubter Wert bis <strong>2010</strong>) auf maximal<br />
350 g/Liter reduziert werden. Um das<br />
zu erreichen, mußten Bindemittel mit einem<br />
höheren Festkörperanteil verwendet werden,<br />
die trotz geringeren Lösemittelanteils<br />
die gewünschte Konsistenz und Viskosität<br />
gewährleisten. Ähnlich wie die klassischen<br />
High-Solid-Lacke besitzt das neue Dupa-inn<br />
N o 1 einen höheren Festkörperanteil, der<br />
einen geringeren Lösemitteleinsatz ermöglicht.<br />
Durch den höheren Festkörperanteil<br />
wird sich der Verarbeiter an eine etwas längere<br />
Trocknungszeit gewöhnen müssen.<br />
Dadurch ergibt sich bei der Ausführung<br />
jedoch der Vorteil einer längeren Offenzeit,<br />
die zudem einen verbesserten Verlauf der<br />
Beschichtung ermöglicht. Die guten Verarbeitungseigenschaften<br />
sowie die unschlagbare<br />
Absperrwirkung konnten ohne Einschränkungen<br />
auf die neue Qualität übertragen<br />
werden.
16 Betonsanierung<br />
Fokus<br />
Neue Normen, neue Regeln<br />
DIN EN 1504: „Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung<br />
von Betontragwerken“ – Auswirkungen und Folgen für die Praxis – Von Martin Gies<br />
Für den Schutz und die Instandsetzung<br />
von Betontragwerken ist seit 1. Januar<br />
2009 die Europäische Norm EN 1504<br />
verbindlich anzuwenden. Für Auftraggeber,<br />
Planer und Verarbeiter stellt sich<br />
die Frage, welche Konsequenzen diese<br />
Europäische Richtlinie für die Planung<br />
und Ausführung von Betonsanierungsarbeiten<br />
hat.<br />
Ziel der EN 1504 ist es, in Europa einheitliche<br />
Regeln für Schutz- und Instandsetzungsprodukte<br />
zu schaffen.<br />
Entgegenstehende nationale Regelungen<br />
haben Nachrang, um einen freien Warenverkehr<br />
in Europa zu gewährleisten. Die EN<br />
1504 stellt Anforderungen an einzelne Bauprodukte,<br />
die nach einem festgelegten Verfahren<br />
gekennzeichnet werden.<br />
Die Kennzeichnung umfaßt technische<br />
Daten wie Wasserdampfdurchlässigkeit, Rißüberbrückungsfähigkeit,<br />
Druckfestigkeit etc.<br />
Für diese Daten werden in der Regel keine<br />
absoluten Meßwerte sondern Mindestwerte<br />
oder Klassen angegeben z.B.<br />
Haftvermögen > 1,5 N/mm²<br />
Wasserdampfdurchlässigkeit: Klasse I<br />
(entspricht einem sd-Wert < 5 m)<br />
Rißüberbrückung A 1 (entspricht einer<br />
statischen Rißüberbrückung > 0,1 mm).<br />
Ein Vergleich von Produkten anhand der CE-<br />
Kennzeichnung ist daher nur bedingt möglich,<br />
zumal eine Reihe von Angaben freiwillig<br />
ist. Die Leistungsmerkmale, die mit NPD<br />
bzw. KLF versehen sind, bedeuten „No performance<br />
determined“ oder zu deutsch<br />
„Keine Leistung festgelegt“.<br />
Die EN 1504 besteht aus zehn Teilen,<br />
von denen bisher aber nur die Teile 2–7<br />
harmonisiert (und damit verbindlich) sind<br />
(siehe Tabelle 1).<br />
Der sachkundige Planer soll nach dem<br />
europäischen Gedanken „freedom for the de-<br />
signer“ (Freiheit für den Planer) aus den einzelnen<br />
Produkten die für den jeweiligen<br />
Anwendungsfall passenden Materialien auswählen<br />
und als System für das jeweilige<br />
Objekt zusammenstellen. Das weicht von<br />
dem bisher in Deutschland verwendeten<br />
Systemgedanken ab.<br />
Besonderheiten bei Produkten<br />
für den Oberflächenschutz<br />
(EN 1504 Teil 2: Oberflächenschutzsysteme<br />
für Beton)<br />
In der „Instandsetzungs-Richtlinie“ des<br />
Deutschen Ausschusses für Stahlbeton<br />
(DAfStb) sind bewußt Oberflächenschutzsysteme<br />
definiert, bei denen die einzelnen<br />
Produkte einer Systemprüfung unterzogen<br />
werden (z.B. Parkhausbeschichtung OS 11a).<br />
Um die guten Erfahrungen, die mit bewährten<br />
Systemen bestehen, nicht aufzugeben,<br />
wurde die nationale (für Deutschland<br />
relevante) Ergänzungsnorm DIN V 18026<br />
eingeführt. In dieser Norm sind die bekannten<br />
OS-Systeme aus der Instandsetzungs-<br />
Richtlinie aufgenommen. Die DIN V 18026<br />
Tabelle 1: Inhalte der DIN EN 1504<br />
Teil 01<br />
Teil 02<br />
Teil 03<br />
Teil 04<br />
Teil 05<br />
Teil 06<br />
Teil 07<br />
Teil 08<br />
Teil 09<br />
Teil 10<br />
Definitionen<br />
Oberflächenschutzsysteme für Beton<br />
Statisch und nicht statisch relevante Instandsetzung<br />
Kleber für Bauzwecke<br />
Injektion von Betonteilen<br />
Verankerung von Bewehrungsstäben<br />
Korrosionsschutz der Bewehrung<br />
Quelle: Deutsche Bauchemie e. V.<br />
definiert Anforderungen an Produktsysteme<br />
und ordnet Produkte der EN 1504-2 den<br />
Verwendungsbereichen (OS-Klassen) der<br />
RiLi-SIB zu. Durch diese nationale Ergänzungsnorm<br />
bleiben somit die bekannten OS-<br />
Systeme erhalten.<br />
Besonderheiten bei Produkten<br />
für die Betoninstandsetzung<br />
(EN 1504 Teil 3: Statisch<br />
und nicht statisch relevante<br />
Instandsetzung und<br />
Teil 7: Korrosionsschutz<br />
der Bewehrung)<br />
Für Instandsetzungsmörtel und den Korrosionsschutz<br />
der Bewehrung gibt es bisher<br />
noch keine verbindliche nationale Ergänzungsnorm.<br />
In der Bauregelliste des DIBt ist<br />
festgelegt, daß für diese Produkte weiterhin<br />
Allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse<br />
notwendig sind, wenn sie im standsicherheitsrelevanten<br />
Bereich eingesetzt werden.<br />
Diese Regelung steht jedoch im Widerspruch<br />
zu der DIN EN 1504 und wird kontrovers<br />
diskutiert.<br />
Qualitätsüberwachung und Beurteilung der Konformität<br />
Allgemeine Prinzipien für die Anwendung von Produkten und Systemen<br />
Anwendung von Produkten und Systemen auf der Baustelle,<br />
Qualitätsüberwachung der Ausführung<br />
Harmonisierte<br />
Produktnormen
Technikforum<br />
Gelungene Betonsanierung am Darmstädter Staatstheater: Für den Oberflächenschutz im standsicherheitsrelevanten Bereich werden Produkte künftig mit dem<br />
CE-Kennzeichen nach EN 1504-2 und dem Ü-Zeichen nach DIN V 18026 gekennzeichnet.<br />
Tabelle 2: Europäische und deutsche Regelungen für Instandsetzungsprodukte im standsicherheitsrelevanten Bereich<br />
Europäische<br />
Produktnorm<br />
EN 1504-2<br />
„Oberflächenschutzprodukte“<br />
EN 1504-3<br />
„Mörtelprodukte“<br />
Quelle: Deutsche Bauchemie e. V.<br />
Änderungen bei der<br />
Produktüberwachung<br />
Wesentliche Änderungen gibt es bei der<br />
Überwachung der Produkte. Bisher erfolgte<br />
eine Erstprüfung des Produktes (oder des Systems)<br />
durch ein akkreditiertes Prüfinstitut.<br />
Im Rahmen der Fremdüberwachung wurden<br />
beim Hersteller stichprobenartig einzelne<br />
Chargen überprüft und mit den Ergebnissen<br />
der Erstprüfung verglichen. Für die Qualität<br />
Deutsche Restregelung<br />
(System/besondere<br />
Eigenschaften)<br />
DIN V 18026<br />
„Oberflächenschutzsysteme“<br />
Allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung 1)<br />
der übrigen Chargen war allein der Hersteller<br />
verantwortlich.<br />
Gemäß EN 1504 wird die Produktqualität<br />
nun durch die „Werkseigenen Produktionskontrollen<br />
(WPK)“ sichergestellt. Es erfolgt<br />
keine externe Materialprüfung durch<br />
ein Prüfinstitut. Die Prüfungen können vom<br />
Hersteller durchgeführt werden, jedoch erfolgt<br />
eine Erstinspektion des Werks sowie<br />
eine Kontrolle der WPK durch ein anerkanntes<br />
Prüfinstitut. Somit ist sichergestellt,<br />
Deutsche Ausführungsregelung<br />
DAfStb-Instandsetzungs-Richtlinie<br />
(RiLi SIB)<br />
17<br />
1) Parallel wird die bisherige AbP- und ÜZ-Regelung beibehalten<br />
daß alle Produktionschargen nach einem<br />
festgelegten Schema überprüft werden.<br />
Änderungen bei der Produktkennzeichnung<br />
Produkte nach EN 1504 werden mit einem<br />
CE-Kennzeichen versehen und können<br />
somit innerhalb von Europa gehandelt und<br />
vertrieben werden. Die CE-Kennzeichnung<br />
>
18 Betonsanierung<br />
Tabelle 3: Beispiel für die neue Produktkennzeichnung<br />
Druckfestigkeit<br />
Chloridionengehalt<br />
Haftvermögen<br />
Behindertes Schwinden/Quellen<br />
Karbonatisierungswiderstand<br />
Elastizitätsmodul<br />
Temperaturwechselverträglichkeit<br />
Griffigkeit<br />
Wärmeausdehnungskoeffizient<br />
Kapillare Wasseraufnahme<br />
Brandverhalten<br />
Gefährliche Substanzen<br />
> erfolgt auf dem Gebinde oder auf den Begleitpapieren.<br />
Für die Verwendung im standsicherheitsrelevanten<br />
Bereich müssen die Produkte in<br />
Deutschland zusätzlich mit dem Ü-Zeichen gekennzeichnet<br />
sein. Das Ü-Zeichen dokumentiert<br />
die Konformität mit der DIN V 18026<br />
(OS-Systeme) bzw. mit der Allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung (PCC-Mörtel).<br />
Änderungen für die<br />
Verarbeitung der Produkte<br />
1119<br />
CAPAROL<br />
Farben Lacke Bautenschutz GmbH<br />
Roßdörfer Straße 50<br />
64372 Ober-Ramstadt<br />
09 1)<br />
1119-CPD-0950<br />
EN 1504-3<br />
PCC-Mörtel für statisch relevante Instandsetzung<br />
(auf der Grundlage von hydraulischem Zement)<br />
1) Die beiden letzten Ziffern des Jahres, in dem die CE-Kennzeichnung angebracht wurde<br />
2) NPD = No performance determined = Kennwert nicht festgelegt<br />
3) In Deutschland gilt zur Zeit die DIN 4102 weiter, Brandklasse B2 wird erfüllt<br />
Teil 10 der DIN EN 1504 „Anwendung von<br />
Produkten und Systemen auf der Baustelle,<br />
Qualitätsüberwachung der Ausführung“ ist<br />
bisher nicht bauaufsichtlich eingeführt. Für<br />
die Verwendung der Baustoffe ist daher nach<br />
wie vor die DAfStb-Richtlinie „Schutz und<br />
Klasse R4<br />
≤ 0,05%<br />
≥ 2,0 MPa<br />
≥ 2,0 MPa<br />
NPD 2)<br />
≥ 20 GPa<br />
NPD<br />
NPD<br />
NPD<br />
NPD<br />
Euroklasse E 3)<br />
Übereinstimmung mit EN 1504-3, 5.4<br />
Die CE-Kennzeichnung dokumentiert die Übereinstimmung mit der EN 1504 (hier für Disbocret 545 PCC II-Feinmörtel).<br />
Instandsetzung von Betonbauteilen“ anzuwenden.<br />
Für Ingenieurbauwerke kann die<br />
ZTV-ING (SIB) als zusätzliche Vertragsbedingung<br />
vereinbart werden.<br />
Fazit<br />
Mit den bisher bauaufsichtlich eingeführten<br />
Teilen der EN 1504 ergeben sich zahlreiche<br />
Änderungen bei der Kennzeichnung und bei<br />
der Überwachung von Bauprodukten, die<br />
zum Schutz und zur Instandsetzung von<br />
Beton eingesetzt werden. Durch zusätzliche<br />
nationale Normen und durch die Tatsache,<br />
daß Teile der Instandsetzungs-Richtlinie des<br />
DAfStb nach wie vor Bestand haben, wird es<br />
bei den bestehenden Produktsystemen und<br />
bei den Verarbeitungsrichtlinien vorerst keine<br />
gravierenden Veränderungen geben. <<br />
Das Ü-Zeichen dokumentiert die Übereinstimmung<br />
mit dem Allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis<br />
(hier Disbocret 545 PCC II-Feinmörtel).<br />
Für die Betonsanierung im standsicherheitsrelevanten<br />
Bereich werden Produkte künftig mit dem CE-Kennzeichen<br />
nach DIN EN 1504-3 und dem Ü-Zeichen nach<br />
ZTV-ING/RiLi-SIB gekennzeichnet.
Innenfarben<br />
Strapazierfähige Innenwandbeschichtungen<br />
sind besonders in Schulen, öffentlichen<br />
Gebäuden und stark frequentierten<br />
Innenräumen gefragt. Hier<br />
kommt es nicht zuletzt auf optimale<br />
Reinigungsfähigkeit und Beständigkeit<br />
der Wandoberflächen gegenüber mechanischer<br />
und chemischer Belastung an.<br />
Herkömmliche Innenwandfarben auf<br />
Kunststoffdispersionsbasis stoßen dabei<br />
schnell an ihre Grenzen.<br />
Für hoch beanspruchte Oberflächen hat<br />
sich ein spezielles Beschichtungssystem<br />
in der Praxis bewährt. Es basiert auf<br />
einer deckenden Grund- bzw. Zwischenbeschichtung<br />
aus Latex Satin 20 mit einer transparenten<br />
Deckversiegelung aus Disbopur 458<br />
PU-AquaSiegel. Das Versiegelungsmaterial<br />
auf 2K-Polyurethanharzbasis spielt dabei die<br />
entscheidende Rolle. Disbopur 458 PU-Aqua-<br />
Siegel trocknet transparent auf und weist<br />
eine hohe Kratz- und Chemikalienbeständigkeit<br />
auf. Die Kombination dieser Eigenschaften<br />
ermöglicht eine einzigartige Reinigungsfähigkeit<br />
der Oberfläche. Die verwendeten<br />
Produkte sind emissionsminimiert,<br />
TÜV-schadstoffgeprüft und -überwacht. Das<br />
System kann selbst in sensiblen Bereichen<br />
wie Kindergärten, Schulen und aufgrund<br />
Technikforum<br />
Aktuell<br />
So bleiben Wände lange sauber<br />
Hoch reinigungsfähige <strong>Beschichtungen</strong> für den Innenbereich – Von Rudolf Kolb<br />
Strapazierfähige Wände: Bei der Renovierung der Räumlichkeiten in der Integrierten Gesamtschule in Kaufungen<br />
(Landkreis Kassel) setzten die Verantwortlichen auf die Schutzversiegelung Disbopur 458 PU-AquaSiegel.<br />
hoher Desinfektionsmittelbeständigkeit auch<br />
in Krankenhäusern problemlos eingesetzt<br />
werden.<br />
Farbton<br />
Beschichtungsaufbau Disbopur 458 PU-AquaSiegel<br />
Die Farbtongebung wird über Latex Satin 20<br />
erzielt. Die Farbe wird im gewünschten<br />
Farbton abgetönt und verarbeitet. Bei<br />
diesem System sind ausschließlich helle<br />
Farbtöne bis zu einem Hellbezugswert 70<br />
rea lisierbar. Bei dunkleren Farbtönen hat<br />
sich der Einsatz von Capacryl PU-Satin oder<br />
PremiumColor ohne eine zusätzliche Versiegelung<br />
bewährt.<br />
Grundschicht:<br />
Zweimaliger deckender Anstrich mit Latex Satin 20. Die Applikation sollte mit<br />
einer mittelflorigen Walze ausgeführt werden, die nicht zu Materialansammlung im<br />
Randbereich neigt.<br />
Deckversiegelung:<br />
Ein- bis zweimalige Schutzversiegelung mit Disbopur 458 PU-AquaSiegel. Zur Applikation<br />
empfiehlt sich eine dichte, mittelflorige Walze (z.B. Rotanyl 18 von Rotaplast). Nach vollständiger<br />
Aushärtung der Schutzversiegelung von etwa sieben Tagen ist die Oberfläche<br />
vollständig belastbar.<br />
Ausbesserungen<br />
19<br />
Durch die hohe Reinigungsfähigkeit der<br />
Beschichtung lassen sich die meisten Verschmutzungen<br />
unter Zusatz von Reinigungsmitteln<br />
beseitigen. Sollten dennoch<br />
Ausbesserungen notwendig sein, ist folgendes<br />
zu beachten:<br />
Partielle Ausbesserungen werden<br />
bei diesem System immer sichtbar<br />
bleiben<br />
Um nicht sichtbare Ausbesserungen<br />
zu erzielen, sollten zusammenhängende<br />
Flächen vollständig über -<br />
arbeitet werden.<br />
Überarbeitung<br />
Bei einer möglichen Überarbeitung sind die<br />
Flächen gründlich mittels Schleifpapier oder<br />
Schleifvlies anzurauhen (mattieren). Caparol<br />
Aqua-Sperrgrund oder Capacryl Haftprimer<br />
dienen als Haftbrücke vor nachfolgender<br />
Beschichtung.<br />
Zu beachten ist, daß bei glatten Flächen<br />
und ungünstigen Lichtverhältnissen (zum<br />
Beispiel Streiflicht) bei einem flachen Betrachtungswinkel<br />
mitunter leichte Glanzstreifigkeit<br />
(Rollstreifigkeit) auch bei hellen<br />
Farbtönen sichtbar werden kann.<br />
>
20 Innenfarben<br />
Schwarze Schuhcreme auf Disbopur 458 PU-AquaSiegel: Die dichte Oberfläche ermöglicht eine schnelle und vollständige Beseitigung der Verschmutzungen.<br />
Herkömmliche matte Innenfarbe (schwarz): Beim Reinigen der Beschichtung<br />
mit einem feuchten Schwamm entsteht Pigmentabrieb. Die Oberfläche trocknet<br />
anschließend fleckig auf.<br />
Reinigungsfähigkeit<br />
In einer Gesamtschule im Landkreis Kassel<br />
wurde das Beschichtungssystem erstmals<br />
eingesetzt. Zuvor fand eine Bemusterung<br />
statt. Um den Ansprüchen der Auftraggeber<br />
gerecht zu werden, wurden Reinigungs -<br />
versuche durchgeführt, bei denen die Beschichtungsoberfläche<br />
einem Härtetest un terzogen<br />
wurde. In Zusammenarbeit mit dem<br />
Reinigungsmittelhersteller Ambratec wurden<br />
die Flächen mit Gummiabrieb von Schuhen<br />
und schwarzer Schuhcreme beschmutzt und<br />
anschließend gereinigt. Mit dem Reinigungs -<br />
mittel Ambratec Aquabase KF konnte eine<br />
sehr gute und äußerst schnelle Reinigungswirkung<br />
erzielt werden.<br />
Bei kräftigen Farbtönen bietet sich der<br />
Einsatz von PremiumColor an. Trotz stumpfmatter<br />
Oberfläche sind gute Reinigungsergebnisse<br />
zu erzielen. Selbst Schuhcreme und<br />
Schuhsohlenabrieb lassen sich mit Hilfe spe-<br />
zieller Reinigungsmittel restlos entfernen. Ermöglicht<br />
wird der Effekt durch die hohe Einbindung<br />
der Farbpigmente im Beschich-<br />
PremiumColor (schwarz): Die Beschichtung weist bei identischer Belastung keinen<br />
Pigmentabrieb auf und ermöglicht eine gute Reinigungsfähigkeit.<br />
Beschichtungsaufbau Disbopur 458 PU-AquaSiegel<br />
Reinigungsfähige<br />
Systeme<br />
Latex Satin 20<br />
und Disbopur 458<br />
PU-AquaSiegel<br />
Capacryl PU-Satin<br />
PremiumColor<br />
Helle<br />
Farbtöne<br />
Reinigungsfähigkeit: XX = Sehr gut, X = Gut<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
Mittlere<br />
Farbtöne<br />
nein<br />
ja<br />
nein<br />
tungsfilm. Der für kräftig getönte, matte<br />
Innenfarben typische Pigmentabrieb wird<br />
dadurch verhindert. <<br />
Kräftige<br />
Farbtöne<br />
nein<br />
ja<br />
ja<br />
Reinigungsfähigkeit<br />
XX<br />
X<br />
X<br />
Glanz<br />
matt<br />
seidenmatt<br />
stumpfmatt
Energetische Sanierung<br />
Fokus<br />
Damit Dach und Decke<br />
kein Problem sind<br />
Speicher- und Kellerdämmung: Ein Betätigungsfeld mit Zukunft – Von Volker Kirste<br />
Die wärmetauschende Gebäudehülle<br />
beinhaltet neben der Fassade als größter<br />
Fläche auch die Keller- und oberste<br />
Geschoßdecke (Dach). Das Einsparpotential<br />
ist bei der Fassadendämmung am<br />
größten. Aber auch durch Dämmen der<br />
obersten Geschoß- und Kellerdecke<br />
lassen sich Heizkosten beträchtlich<br />
senken und ca. 10 bis 15 Prozent<br />
der Gesamt-Energiekosten einsparen.<br />
Deshalb und aufgrund der neuesten<br />
Vorgaben durch die EnEV 2009 befassen<br />
sich immer mehr Hausbesitzer mit<br />
diesem Thema. Hinzu kommt, daß<br />
nicht nur die Kellerdecke von Wohnund<br />
Hochhäusern, sondern auch Tief -<br />
garagen fachgerecht und effizient<br />
gedämmt werden müssen.<br />
Im Zuge des Erstellens eines Energie -<br />
bedarfsausweises für Neubauten werden<br />
die Transmissionswärmeverluste betrach -<br />
tet und in der Regel eine Zwischensparrendämmung<br />
(Dach) sowie eine Dämmung<br />
unter dem Estrich geplant (Boden).<br />
Anders sieht es bei Bestandsbauten und<br />
reinen Gebäudesanierungen aus. Hier besteht<br />
in der Regel nur die Möglichkeit, die<br />
Kellerdecke unterseitig zu dämmen. Bei der<br />
letzten Geschoßdecke wird sinnvollerweise<br />
oberseitig gedämmt, wenn der Dachboden<br />
nicht als Wohnraum genutzt werden soll.<br />
Soll der Dachraum als Lagerfläche dienen,<br />
kann er mit speziellen Produkten (zum Beispiel<br />
der Capatect-Speicherdämmplatte-PUR<br />
021) begehbar gestaltet werden.<br />
Tabelle 1 zeigt beispielhaft die sogenannten<br />
Transmissionswärmeverluste einzelner<br />
Bauteile bei einem Bungalow und einem fünfstöckigen<br />
Wohnhaus (Ausführung nach dem<br />
Mindestwärmeschutz nach DIN 4108, Stand<br />
1969). Es handelt sich hierbei um unge-<br />
Tabelle: Transmissionswärmeverluste nach Bauteilen<br />
Gebäudeteil<br />
Oberste Geschoßdecke<br />
Fassade<br />
Fenster und Türen<br />
Kellerdecke<br />
dämmte Gebäude, die nach heutigen Gesichtspunkten<br />
zur Sanierung anstehen.<br />
Gesetzliche Anforderungen<br />
an Bauteile nach EnEV<br />
Die Anforderung bei Änderung von Außenbauteilen<br />
und bei Errichtung kleiner Gebäude<br />
sieht nach der EnEV 2009 bei auf der Kaltseite<br />
aufgebrachter Dämmung (also bei der<br />
Kellerdeckendämmung) einen zu erreichenden<br />
U-Wert von 0,30 W/(m²K) vor (EnEV<br />
2007 = 0,40 W/(m²K)). Bei der Wärmedäm -<br />
mung von obersten Geschoßdecken muß laut<br />
EnEV 2009 ein U-Wert von 0,24 W/(m²K) erreicht<br />
werden (EnEV 2007 = 0,30 W/(m²K)).<br />
Hinsichtlich der obersten Geschoßdecke heißt<br />
es in der EnEV 2009: „Eigentümer von Wohngebäuden<br />
müssen dafür sorgen, daß bisher<br />
ungedämmte, nicht begehbare, aber zu -<br />
gängliche oberste Geschoßdecken beheizter<br />
Räume so gedämmt sind, daß der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
der Geschoßdecke<br />
Technikforum<br />
Bungalow Fünfstöckiges Wohnhaus<br />
Fläche in %<br />
33<br />
22<br />
12<br />
33<br />
Transmissionswärmeverlust<br />
in %<br />
30<br />
21<br />
32<br />
17<br />
Fläche in %<br />
15<br />
61<br />
21<br />
0,24 Watt/(m²K) nicht überschreitet. Die<br />
Pflicht gilt als erfüllt, wenn anstelle der Geschoßdecke<br />
das darüberliegende, bisher ungedämmte<br />
Dach entsprechend gedämmt ist.<br />
Auf begehbare, bisher ungedämmte oberste<br />
Geschoßdecken beheizter Räume ist der<br />
obere Absatz nach dem 31. Dezember 2011<br />
entsprechend anzuwenden.“<br />
Nach der Energieeinsparverordnung<br />
EnEV 2007 bestand die Maßgabe, die nicht<br />
begehbare oberste Geschoßdecke unter bestimmten<br />
Voraussetzungen zu dämmen.<br />
Nach EnEV 2009 gibt es nun die Verpflichtung,<br />
nicht begehbare Geschoßdecken energetisch<br />
zu sanieren. Begehbare Geschoßdecken<br />
müssen ab dem 1. Januar 2012 gedämmt<br />
werden. In beiden Fällen ist der<br />
U-Wert von 0,24 W/(m²K) einzuhalten.<br />
KfW-Förderkriterien<br />
3<br />
15<br />
Transmissionswärmeverlust<br />
in %<br />
10<br />
51<br />
34<br />
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />
fördert energieeffiziente Maßnahmen und<br />
><br />
5
22 Energetische Sanierung<br />
Ein solcher Dachboden (oben) ist kein Einzelfall und<br />
bedarf der Erneuerung. Energieeffizient (rechts):<br />
begehbar gedämmter Dachboden nach der Sanierung<br />
daher unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch die Dämmung der Kellerdecke auf der<br />
Kellerraumseite (Kaltseite). Hierbei muß der<br />
Wärmedurchlaßwiderstand des zusätzlich<br />
aufgebrachten Dämmstoffes mindestens<br />
3,0 (m²K)/W aufweisen. Prädestiniert hierfür<br />
ist die Capatect-Kellerdämmplatte-PUR<br />
011. Mir ihr spart man zum Beispiel gegenüber<br />
einer Mineralwolle-Lamelle fünf Zentimeter<br />
in der Dicke ein, was bei den meisten<br />
Kellerdecken eine Dämmung erst möglich<br />
bzw. sinnvoll macht.<br />
Bei der Wärmedämmung von obersten<br />
Geschoßdecken fordert die KfW derzeit<br />
einen Wärmedurchlaßwiderstand des zusätzlich<br />
aufgebrachten Dämmstoffes von<br />
mindestens 6,8 (m²K)/W. Das entspricht<br />
einer 17,8 Zentimeter dicken Capatect-Speicherdämmplatte-PUR<br />
021. Bei einem herkömmlichen<br />
Dämmstoff wäre hierfür eine<br />
Dämmdicke von 28 Zentimetern erforderlich.<br />
Eingesetzte Dämmstoffe<br />
EPS und Mineralwolle sind die an der Decke<br />
am häufigsten eingesetzten Dämmstoffe. Mineralwolle<br />
unterscheidet sich in der Platte<br />
und der Lamelle. Während Mineralwolle-Lamellen<br />
durch ihre schlechten schalltechnischen<br />
Eigenschaften und einer Wärmeleitzahl<br />
von 0,041 W/mK rückläufig sind, befinden<br />
sich Mineralwolleplatten wie die<br />
Capatect-Kellerdämmplatte-MW 012 aufgrund<br />
der guten schalltechnischen Eigenschaften<br />
und einer Wärmeleitzahl von<br />
0,036 W/mK auf dem Vormarsch. Mit ihr<br />
spart man gegenüber Lamellen im Keller<br />
Dicken von bis zu zwei Zentimetern ein.<br />
Weitere mittlerweile gängige Dämmstoffarten<br />
sind Polyurethan-Hartschäume und Calciumsilikatplatten.<br />
Während EPS und Mineralwolle je nach<br />
Produkt Wärmeleitzahlen zwischen 0,032<br />
W/mK und 0,041 W/mK erreichen, liegen<br />
die werkseitig mit Aluminium vorkaschierten<br />
Polyurethanharzplatten bei einer Wärmeleitzahl<br />
von bis zu 0,024 W/mK. Diese<br />
Alu-Schichten eignen sich jedoch nicht für<br />
das reine Verkleben der Platten. Daher werden<br />
sie zusätzlich mechanisch mit Halteleiste<br />
oder Krallen fixiert. Eine Möglichkeit, die<br />
nicht klebegeeignete Kaschierung der Platten<br />
auch in der üblichen reinen Klebemethode<br />
zu verarbeiten, liegt in der zweiseitigen,<br />
ebenfalls werkseitig vorbeschichteteten,<br />
je einen Zentimeter dicken EPS-Kaschierung.<br />
Die Capatect-Kellerdämmplatte-PUR 011 ist<br />
eine solche „Sandwichplatte“. Sie liegt in<br />
der Wärmeleitzahl je nach Dicke bei ca.<br />
0,025 W/mK und ist einzigartig auf dem<br />
Markt. Bei den mittlerweile gesetzlich geforderten<br />
U-Werten und den teilweise im<br />
Gebäudebestand oft nur niedrigen Deckenhöhen<br />
im Kellerbereich ist der Einsatz hochwirksamer<br />
Dämmstoffe sinnvoll.<br />
Im Speicherbodenbereich wird mittlerweile<br />
EPS mit einer Wärmeleitzahl (WLZ)<br />
von 0,035 W/mK und Polyurethan mit einer<br />
WLZ von 0,024 W/mK angeboten. Zur potentiellen<br />
Begehbarkeit sind diese Dämmplatten<br />
werkseitig mit Spanplatten kaschiert.<br />
Untergrund<br />
Zum Verkleben der Kellerdeckendämm -<br />
platten muß der Untergrund eben, sauber<br />
und trocken sowie fest, tragfähig und frei<br />
von trennenden Substanzen sein. Vorstehende<br />
Mörtelgrate sind zu entfernen. Staub,<br />
Schmutz und abblätternde Anstriche sind<br />
ebenfalls sorgfältig zu entfernen. Falls notwendig,<br />
ist die Fläche zu grundieren. Hier<br />
gibt es die Möglichkeit, statt mineralischer<br />
Kleber auch Dispersionskleber einzusetzen.<br />
Während unbeschichtete Decken aus Beton<br />
in der Regel rein klebegeeignete Untergründe<br />
darstellen, sind bei beschichteten Flächen<br />
intensive Untergrundprüfungen notwendig.<br />
Stellt sich der Untergrund als nicht klebegeeignet<br />
heraus, muß zusätzlich gedübelt<br />
werden. Das reine Verkleben der Dämmstoffe<br />
hängt auch von der Zugfestigkeit der<br />
Dämmstoffe ab und sollte mindestens fünf<br />
Kilopascal (kPa) betragen.<br />
Bei Speicherdämmplatten muß der Un -<br />
tergrund ebenfalls plan, sauber, trocken und<br />
fest sein. Eventuell vorhandene Unebenhei-
ten müssen zum Beispiel mit Trockenschüttungen<br />
vorher ausgeglichen werden.<br />
Verarbeitung<br />
Bei Deckendämmplatten wird der Kleber bei<br />
absolut planem Untergrund mit einer Zehnmal-zehn-Millimeter-Zahnkelle<br />
auf die Plattenrückseite<br />
aufgetragen. Untergrundtoleranzen<br />
können ausgeglichen werden, indem<br />
der Kleber in der Wulst-Punkt-Methode aufgebracht<br />
wird (Klebekontaktfläche > 40 Prozent).<br />
Bei allseitig umlaufendem Stufenfalz<br />
lassen sich die Platten mit schiebender Bewegung<br />
und leichtem Druck Falz in Falz<br />
wahlweise im Verband mit versetzten Stößen<br />
oder mit Kreuzfugen verlegen. Bei unzureichender<br />
Klebeeignung des Untergrundes<br />
sind die Platten zusätzlich zu verdübeln.<br />
Je nach Gestaltungswunsch kann die Oberfläche<br />
auch zum Beispiel mit einer Dispersionssilikatfarbe<br />
beschichtet werden.<br />
Die Speicherbodendämmplatten werden<br />
im Verband verlegt und preß aneinander gestoßen.<br />
Um das Verschieben des Verbandes<br />
zu verhindern, kann man die Elemente<br />
mittels eines Spezialklebers verbinden. Erforderliche<br />
Zuschnitte sind mit einer Stich-,<br />
Tisch- oder Handkreissäge auszuführen. Um<br />
potentielle Schallbrücken zu vermeiden,<br />
müssen die Speicherdämmplatten von Wänden<br />
und anderen Bauteilen mit ausreichendem<br />
Abstand verlegt werden (zum Beispiel<br />
mittels eines Randdämmstreifens).<br />
Schall, Brand, Feuchte:<br />
Anforderungen an Bauteile<br />
Bei der Wahl der Bauteile spielen in der<br />
Regel die nationalen baurechtlichen An -<br />
forderungen von Brand- und Schallschutz<br />
eine bedeutende Rolle. Welche Baustoffklassen<br />
die vorgenannten Deckenbekleidungen<br />
haben müssen, wird in den jeweiligen<br />
Verordnungen (zum Beispiel Landesbauordnung)<br />
geregelt und kann von<br />
Bun desland zu Bundesland unterschiedlich<br />
sein. In Wohnhäusern bis 22 Meter Höhe<br />
können die Kellerdecken nach der Landesbauordnung<br />
in der Regel mit normalentflammbaren<br />
Materialien (B2) belegt werden.<br />
Die Hochhausrichtlinien hingegen schreiben<br />
je nach Bundesland und Höhe des Gebäudes<br />
Dämmstoffe vor, die „schwer entflammbar“<br />
oder „nicht brennbar“ sind. Besondere Einbausituationen<br />
wie zum Beispiel Brandwände,<br />
Gebäudeabschlußwände, Laubengänge,<br />
Feuerwehrdurchfahrten sowie Fluchtwege<br />
sind dabei separat zu betrachten. Soll schalltechnisch<br />
eine Verbesserung erreicht werden,<br />
muß bei Kellerdecken Mineralwolle<br />
(„nicht brennbar“) eingesetzt werden.<br />
An dieser Stelle seien auch die Decken<br />
in Garagen erwähnt. Die baurechtlichen Bestimmungen<br />
unterscheiden zwischen Großgaragen<br />
(≥ 1.000 m²), Mittel- (< 1.000 m²)<br />
und Kleingaragen (< 100 m²). Hier ist zu beachten,<br />
daß die Bundesländer unterschiedliche<br />
Anforderungen an die Beschaffenheit<br />
von Materialien zur Garagendämmung<br />
stellen. Weitere Informationen hierzu enthalten<br />
die zum Teil existierenden Garagenverordnungen<br />
oder Richtlinien von Sonderbauten.<br />
Bauphysikalisch gesehen, ist das Dämmen<br />
von Kellerdecken eher unproblematisch<br />
und immer von der Kaltseite aus anzustreben.<br />
Anders sieht es bei Dämmungen der<br />
letzten Geschoßdecken auf der Kaltseite aus.<br />
Hier sollte die Konstruktion bauphysikalisch<br />
überprüft werden. Eine dampfdiffusionsdichte<br />
Ebene unter der Dämmschicht, wie<br />
oft empfohlen, ist häufig nicht erforderlich.<br />
Das kann im schlimmsten Fall sogar zu Schäden<br />
führen. Für die Kellerdecke und oberste<br />
Geschoßdecke gilt bei nicht vorhandener<br />
Außenwanddämmung, daß die Innenseite<br />
der Außenwände und daran angrenzende<br />
Wände als Streifen mitgedämmt werden sollten,<br />
um eine Wärmebrückenminimierung<br />
zu erreichen. Dämmstoffe werden für den<br />
Anwendungsfall der „Unterseitigen Dekkendämmung“<br />
nach DIN 4108-10 mit dem<br />
Kurzzeichen „DI“ gekennzeichnet. Für den<br />
Fall der Geschoßdämmung sieht die Norm<br />
kein Kurzzeichen vor. <<br />
Technikforum<br />
23<br />
Höchste Dämmung gesichert: Capatect-Speicherdämmplatte-PUR<br />
021<br />
Die Capatect-Kellerdeckenplatte-MW 012 hat sich in<br />
der Praxis bestens bewährt.<br />
Sandwichelement: Mit der Capatect-Kellerdämmplatte-<br />
PUR 011 gelingt ein sehr guter Wärmeschutz bei<br />
geringer Einbaudicke.<br />
Fachgerechtes Verlegen der Capatect-Speicherdämmplatte-Dalmatiner<br />
020 auf einem Estrich
24 Rationelle Verarbeitungstechniken<br />
Fokus<br />
Schnell und trotzdem edel<br />
Rationelle Gestaltungstechniken machen’s möglich: Mehr Effizienz und damit auch Rendite –<br />
Von Markus Schwänen<br />
Dekorative Innenwandgestaltungen<br />
halten zunehmend Einzug in private und<br />
öffentliche Räumlichkeiten. Die Vielzahl<br />
möglicher Effekte, Techniken und Produkte<br />
ist nicht nur für den Endver brau -<br />
cher kaum noch zu über blicken. Gefragt<br />
sind Materialien, die im Trend liegen und<br />
sich rationell ver ar beiten lassen. Eine<br />
solche Umsetzung bedeutet nicht nur<br />
mehr Effizienz, sondern für das Fachhandwerk<br />
auch eine höhere Rendite.<br />
Unkompliziert arbeiten<br />
Strukturfarben sind bei der Gestaltung von<br />
Innenräumen immer eine attraktive Variante.<br />
Auf diesem Feld bieten sich mit Multi-<br />
StructurStyle jetzt neue Möglichkeiten. Der<br />
Werkstoff ist nicht nur als Zwischen-, sondern<br />
zugleich als hochwertige Schlußbeschichtung<br />
einsetzbar. Denn er besitzt einen<br />
sehr hohen Weißgrad und läßt in Verbindung<br />
mit hohem Deckvermögen und der homogenen<br />
Strukturoptik eine unkompliziert auszuführende<br />
stumpfmatte Oberflächenoptik<br />
zu. Durch die Ausmischbarkeit von über<br />
1.000 Farbtönen nach Caparol 3D plus und<br />
CaparolColor auf den ColorExpress-Abtönstationen<br />
können Körnung, Farbton und Art<br />
des Auftragsverfahrens je nach Bedarf festgelegt<br />
werden.<br />
Zur individuellen Gestaltung gibt es drei<br />
unterschiedliche Körnungen:<br />
MultiStructurStyle Grob mit einer<br />
Kornstärke von 500 µm für grobe<br />
<strong>Beschichtungen</strong><br />
MultiStructurStyle Mittel mit einer<br />
Kornstärke von 300 µm für mittlere<br />
<strong>Beschichtungen</strong> in Bürstenduktus<br />
oder Kellentechnik<br />
MultiStructurStyle Fein mit einer<br />
Kornstärke von 200 µm für feine<br />
<strong>Beschichtungen</strong>.<br />
Tabelle1: Qualitätsstufen Q 1 bis Q 4 für Gipskartonuntergründe und Gipsputze<br />
Q 1<br />
(ungeeignet für homogene Oberflächen)<br />
Die Verspachtelung nach Qualitätsstufe 1<br />
umfaßt:<br />
• das Füllen der Stoßfugen zwischen<br />
den Gipsplatten und<br />
• das Überziehen der sichtbaren Teile<br />
der Befestigungsmittel.<br />
Q 3<br />
Die Verspachtelung nach Qualitätsstufe<br />
3 umfaßt:<br />
• die Standardverspachtelung (Q 2)<br />
mit<br />
• einem breiteren Ausspachteln der<br />
Fugen sowie ein scharfes Abziehen<br />
der restlichen Kartonoberfläche zum<br />
Porenverschluß mit Spachtelmaterial.<br />
Um eine homogene Oberfläche zu erzielen, muß auf einer glatten Fläche gearbeitet werden. Durch vollflächiges<br />
Verspachteln des Untergrundes werden die besten Ergebnisse mit den Qualitätsstufen Q 3 und Q 4 erzielt.<br />
Die Qualitätsstufen Q 1 und Q 2 sind ungeeignet für dekorative Innenwandtechniken.<br />
Die Strukturbeschichtung eignet sich auch<br />
als optimale Oberfläche für nachfolgende Lasuraufträge.<br />
Durch die hydrophobierende<br />
Wirkung können Arte-Lasur oder Deco-Lasur<br />
eingesetzt werden. Nach guter Durchtrocknung<br />
kann mit dem Auftrag der Deco-Lasur<br />
matt oder glänzend im Airless-Verfahren begonnen<br />
werden. Gearbeitet wird mit einer<br />
12er-Düse, einem Maschinendruck von 140<br />
bar und einem Spritzdruck von 120 bar. Die<br />
Deco- Lasur matt oder glänzend wird mit 30<br />
Prozent Wasser verdünnt. Die Raumtemperatur<br />
sollte ca. 21°C betragen. Beim Spritzen<br />
kann ein leichter Overspray entstehen.<br />
Q 2<br />
(ungeeignet für homogene Oberflächen)<br />
Die Verspachtelung nach Qualitätsstufe 2<br />
umfaßt:<br />
• die Grundverspachtelung (Q 1)<br />
• das Nachspachteln (Feinspachteln,<br />
Finish) bis zum Erreichen eines<br />
stufenlosen Übergangs zur<br />
Plattenoberfläche.<br />
Q 4<br />
Die Qualitätsstufe Q 4 umfaßt:<br />
• Die Standardverspachtelung<br />
nach Q 2 und<br />
• ein breites Ausspachteln der Fugen<br />
sowie ein vollflächiges Überziehen und<br />
Glätten der gesamten Oberfläche mit<br />
einem dafür geeigneten Material<br />
(Schichtdicke größer ein Millimeter).<br />
Wirtschaftlich gestalten<br />
Rationelles Gestalten mit MultiStructur Style<br />
gelingt auch mit dem Schneckenförder gerät,<br />
wenn unverdünntes Material mit einem<br />
Druck von 2 bar und einer Drei-Millimeter-<br />
Düse verarbeitet wird. So entsteht beim flächigen<br />
Spritzen mit nur einem Spritzauftrag<br />
eine fertige Oberfläche in den weißen bzw.<br />
pastellfarbigen Farbtönen. Bei dunkleren<br />
Tönen ist es ratsam, Caparol Haftgrund im<br />
entsprechenden Farbton vorzustreichen oder<br />
zu spritzen. Die Farbe wird in leicht kreisenden<br />
Bewegungen in einem Abstand von
Fläche, die auf kontrastfreien Untergründen<br />
ein hervorragendes Deck vermögen besitzt.<br />
Zuneh mender Beliebtheit erfreut sich die<br />
Spren keltechnik, die in einem weiteren Arbeits<br />
schritt möglich ist. Dazu wird das<br />
Schneckenfördergerät mit einer Sechs-Millimeter-Düse<br />
und einem Spritzdruck von 2 bar<br />
verwendet. Hier empfiehlt sich, in einem Abstand<br />
von ca. 40 bis 50 Zentimetern von der<br />
Technikforum<br />
Im Gruppenraum der DAW-Kinderkrippe in Ober-Ramstadt überwiegen die warmtonigen Farben mit einzelnen Akzenten. Die Wandoberflächen wurden mit einer speziellen<br />
Strukturbeschichtung gestaltet. Sie ist als Zwischen- oder hochwertige Schlußbeschichtung möglich. MultiStructurStyle besitzt einen sehr hohen Weißgrad und läßt<br />
in Verbindung mit hohem Deckvermögen und der homogenen Strukturoptik eine unkompliziert auszuführende stumpfmatte Oberflächengestaltung zu.<br />
ca. 30 bis 40 Zentimetern auf die Wand-<br />
bzw. Deckenfläche aufgetragen, bis das gewünschte<br />
Spritzbild erreicht ist. Die Raumtemperatur<br />
sollte ca. 21 °C betragen. Grund -<br />
sätzlich sollte mit mindestens zwei Personen<br />
gearbeitet werden. Was die Zeit betrifft, so<br />
kann ein Quadratmeter in 1,5 bis 2 Minu<br />
ten rationell gestaltet werden. Mit einem<br />
Arbeitsgang gelingt eine saubere homogene<br />
Rationelle Applikationsverfahren<br />
Die Schneckenförderpumpe wird vorwiegend bei Strukturbeschichtungen oder Spritzputz<br />
eingesetzt. Sie besteht aus dem Kompressor, der einen Spritzdruck von 200 bis 220 bar<br />
aufbaut, und dem Schneckenfördergerät mit Einlaßtrichter. Die beiden Geräte werden<br />
mittels Druckschlauch verbunden, wobei Spritzschläuche von 15, 25 oder 50 Metern an<br />
das Schneckenfördergerät angeschlossen werden können.<br />
Rationell läßt sich auch mit der Trichterpistole arbeiten. Sie besteht aus Kompressor<br />
(Gesamtleistung 220 bar), Spritzschlauch und Pistole. Da sich der Trichter auf der Pistole<br />
befindet, kann es bei größeren Flächen jedoch zu Ermüdungserscheinungen in den<br />
Armen kommen.<br />
Last but not least ist das Airless-Verfahren zu nennen. Mittels Verbindungsschlauch<br />
zwischen Kompressor und Spritzpistole wird durch direktes Ansaugen des Materials aus<br />
dem Gebinde gearbeitet. Es gibt Geräte, bei denen der Trichter direkt auf dem Kompressor<br />
angebracht wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Saugschlauch bzw. Saugrüssel<br />
direkt in die Gebinde zu tauchen, um das Material zu fördern.<br />
25<br />
Fläche entfernt in leicht kreisenden Bewegungen<br />
zu spritzen. MultiStructurStyle überzeugt<br />
durch die edle Oberflächenoptik bei<br />
vergleichsweise geringem Verbrauch und<br />
leichter Verarbeitung.<br />
Wandbelag für hochwertige<br />
Effektbeschichtungen<br />
Rationelle hochwertige Innenwandgestaltungen<br />
gelingen auch mit einem glatten, in<br />
zwölf Dessins bedruckten mineralischen<br />
Vlies-Wandbelag (FantasticFleece) mit Softtouch-Ausrüstung,<br />
was die Juckreizbelästigung<br />
bei der Verarbeitung auf ein Minimum<br />
reduziert. Mit einem Durchmesser von > 5<br />
µm sind die enthaltenen Glasfasern nicht<br />
lungengängig. Außergewöhnlich ist das<br />
rück seitig spe zial imprägnierte und vorderseitig<br />
feinst beschich tete Glasvlies. Mit einem<br />
getönten Lasur auftrag wird eine raffinierte,<br />
mehrfarbig erscheinende, äußerst nuancenreiche<br />
Optik erzielt, die üblicherweise nur<br />
>
26 Rationelle Verarbeitungstechniken<br />
Tabelle 2: Gestaltungstechniken und Verbrauchswerte<br />
MultiStructurStyle<br />
Fein<br />
MultiStructurStyle<br />
Mittel<br />
MultiStructurStyle<br />
Grob<br />
Flächiges Spritzen<br />
Schnecken fördergerät<br />
Verbrauch<br />
500–1.000 g/m 2<br />
500–1.000 g/m 2<br />
500–1.000 g/m 2<br />
durch mehr fache manuelle Beschichtungstechnik<br />
ermög licht wird. FantasticFleece erfordert<br />
glatte, ebene und kontrastfreie Untergründe<br />
in der Qualitätsstufe Q 4.<br />
Um das Glasvlies rationell zu verarbeiten,<br />
empfiehlt sich eine Grundierung mit Caparol<br />
Haftgrund, der im Airless-Verfahren mit einer<br />
21er- bis 23er-Düse, einem Spritzdruck von<br />
160 bar und einer Verdünnung mit Wasser<br />
von 10 bis 15 Prozent appliziert werden<br />
kann. Es entsteht eine homogene Oberfläche<br />
als Voraussetzung für die weitere Verarbeitung.<br />
Nach guter Durchtrocknung des Haftgrundes<br />
wird eine 18er-Düse in die Airless-<br />
Spritzpistole eingesetzt und der Kleber Capacoll<br />
GK auf die Wandflächen gespritzt (Airfix-Variante).<br />
Die benötigten Bahnen wurden<br />
zurechtgeschnitten, bevor der Kollege mit<br />
dem Spritzen beginnt (nach dem Spritzauftrag<br />
kann der Kleber kurz mit der Malerwalze<br />
nachgerollt werden).<br />
Nachdem zwei bis drei Bahnen gespritzt<br />
wurden, wird die erste Bahn lotrecht und auf<br />
Stoß angelegt. Es ist darauf zu achten, daß<br />
FantasticFleece ca. fünf Millimeter überlappend<br />
auf die vorangegangene Bahn auflegt<br />
und dann zurückgezogen wird, um exakt aneinander<br />
zu tapezieren und überschüssigen<br />
Kleber unter die Bahn zu ziehen.<br />
Nun kann durchtapeziert werden. Falls<br />
eventuell doch Kleber an den Nähten austritt,<br />
wird sofort mit einem Schwamm und Wasser<br />
nachgewaschen und der Kleber entfernt.<br />
Durch die Vielzahl individueller Gestaltungswünsche<br />
der Kunden ist es ratsam, die<br />
Deco-Lasur auf FantasticFleece mit einer wei-<br />
zutragen, um ein gutes Ergebnis zu erhalten.<br />
Ein zweiter nicht abgetönter (neutraler) Lasurauftrag<br />
mit Deco-Lasur glänzend erhöht<br />
die Strapazier- und Reinigungsfähigkeit sowie<br />
den Glanz der fertigen Oberfläche.<br />
Repräsentativ<br />
und strapazierfähig<br />
Die leichte, saubere und rationelle Verar -<br />
beitung gehört auch zu den Vorzügen des<br />
Capadecor-Putzes. Er ist hoch strapazier -<br />
fähig und eignet sich hervorragend für die<br />
Beschichtung von Innenflächen in Büros,<br />
Treppenhäusern sowie Empfangs- und Wohnbereichen.<br />
Das Material mit leichter Ober -<br />
flächenstruktur fasziniert durch seine mineralisch<br />
anmutende Kleinteiligkeit sowie aktuelle<br />
und materialgerechte Farbgebung.<br />
Zur rationellen Verarbeitung im Spritzverfahren<br />
muß die Trichterpistole verwendet<br />
werden. Dafür wird Capadecor-Putz unver-<br />
Tabelle 3: Rationelle Verarbeitung von FantasticFleece<br />
Produkt<br />
Capacoll GK<br />
Capacoll Airfix<br />
Sprenkeltechnik<br />
Schnecken fördergerät<br />
Verbrauch<br />
300–500 g/m 2<br />
500–600 g/m 2<br />
600–800 g/m 2<br />
chen Ovalbürste mit zwei Mitarbeitern auf- Wer auf Capacoll Airfix setzt, kann direkt aus dem Gebinde arbeiten.<br />
Düse<br />
0,018<br />
inch<br />
0,018<br />
inch<br />
Maschinendruck<br />
200 bar<br />
200 bar<br />
Flächiges Spritzen<br />
Airless<br />
Verbrauch<br />
500–1.000 g/m 2<br />
–––––––––<br />
–––––––––<br />
Beim Gestalten eines Quadratmeters Fläche mit Schneckenfördergerät und Airless-Technik wird weniger als ein Kilogramm Material verbraucht.<br />
dünnt mit einem langsam laufenden Rührwerk<br />
aufgerührt, in die Trichterpistole gefüllt<br />
und in leicht kreisenden Bewegungen aufgespritzt.<br />
Die Düsengröße beträgt vier bis<br />
fünf Millimeter, der Luftdruck sollte zwischen<br />
2,5 und 3,5 bar eingestellt werden.<br />
Das Material ist bei einer Temperatur von<br />
mindestens 8 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit<br />
von 65 Prozent zu verarbeiten.<br />
Der Abstand zur Oberfläche sollte zwischen<br />
30 und 50 Zentimeter betragen. Je nach Untergrund<br />
und verwendeter Spritzpistole entsteht<br />
ein Verbrauch von ca. 800 bis1.100 g/m 2 .<br />
Vor Ort kann der genaue Verbrauch<br />
durch eine Probebeschichtung ermittelt werden.<br />
Die Fläche ist nach ca. drei Tagen durchgetrocknet<br />
und belastbar. Bei niedriger Temperatur<br />
und höherer Luftfeuchtigkeit verlängern<br />
sich diese Zeiten. Um Ansätze und<br />
Farbtonschwankungen auf Großflächen zu<br />
vermeiden, sollte beim Verarbeiten darauf geachtet<br />
werden, daß der Putz durchgehend<br />
aufgebracht wird. <<br />
Spritzdruck<br />
160 bar<br />
160 bar<br />
Verdünnung<br />
20% mit<br />
Wasser<br />
Spritzfertig<br />
eingestellt<br />
Sprenkeltechnik<br />
Airless<br />
Verbrauch<br />
300–1.000 g/m 2<br />
–––––––––<br />
–––––––––<br />
Overspray<br />
Nein<br />
Nein
Sachverständigen-Report<br />
Aktuell<br />
Putzprofile, Sockelschienen<br />
und Anputzleisten<br />
Häufige Fehler und Schäden an Putzen und Wärmedämm-Verbundsystemen –<br />
Von Hans-Joachim Rolof<br />
Putzprofile und Anputzleisten dienen<br />
der Schaffung klarer Linien und sau -<br />
berer Abschlüsse an Kanten, Ecken,<br />
Fugen und Anschlüssen. Sie können<br />
bei der Festlegung und Einhaltung der<br />
Dicke von Putzschichten helfen und<br />
sichern die Randzonen des Putzes.<br />
Putzprofile sind gleichermaßen Putz -<br />
träger und Putzbewehrung im Kanten -<br />
bereich verputzter Innen- und Außenwandflächen.<br />
Sockelschienen dienen<br />
zum horizontalen Systemabschluß.<br />
Der nachfolgende Artikel zeigt auf,<br />
was bei der Auswahl und Anwendung<br />
von Systemzubehör zu beachten ist<br />
und welche Schäden durch falsche<br />
Auswahl oder fehlerhafte Verarbeitung<br />
verursacht werden können.<br />
Welche Putzprofile<br />
eignen sich?<br />
Putzprofile werden aus Streckmetall, Drahtgitter<br />
und Metallband aus unterschiedlichen<br />
Materialien hergestellt. Als Materialien wer-<br />
Tabelle 1: Geeignete Putzprofile für Putzmörtel<br />
Mörtel<br />
Gipsputz<br />
Kalkputz<br />
Kalkzementputz<br />
Zementputz<br />
Silikatputz<br />
Kunstharzputz<br />
Silikonharzputz<br />
Sanierputz<br />
Lehmputz<br />
Außenbereich<br />
wird nicht angewendet<br />
VZ = verzinkter Stahl<br />
VZ-B = verzinkter Stahl mit Beschichtung<br />
den verzinkter Stahl, Edelstahl oder Aluminium<br />
verwendet. Verzinkte Putzprofile können<br />
zusätzlich mit einer Beschichtung oder<br />
einem PVC-Überzug versehen sein.<br />
Wichtig bei der Auswahl des richtigen<br />
Putzprofils ist in erster Linie die Materialverträglichkeit<br />
zwischen Putzprofil und<br />
Putzmörtel. Hilfestellung zur Auswahl gibt<br />
Tabelle 1, in der die geeigneten Putzprofile<br />
für die gängigsten Putzmörtel aufgeführt<br />
sind. Für weitere Putzarten ist das „Merkblatt<br />
für Planung und Anwendung von Putz-<br />
So nicht: Anputzleisten aus Hart-PVC –<br />
teilweise überdeckt, unsauber eingearbeitet<br />
VZ, VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ, VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ, VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
Edelstahl<br />
wird nicht angewendet<br />
Technikforum<br />
Innenbereich<br />
(ausgenommen<br />
häusliche Bäder)<br />
VZ-PVC = verzinkter Stahl mit PVC-Überzug<br />
Al = Aluminium<br />
27<br />
VZ, VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ, VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ, VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ, VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
VZ-B, VZ-PVC, Al, Edelstahl<br />
Edelstahl<br />
VZ-B, Al, Edelstahl<br />
profilen im Außen- und Innenbereich“ (Hrsg.<br />
EUROPROFILES; Stand 01/2009) heranzuziehen.<br />
Bei der Produktauswahl ist ferner zu beachten,<br />
ob die Putzprofile im Neubau oder<br />
Altbau (Ebenheit, Mischmauerwerk, u. a.)<br />
verwendet werden, welche Wandbaustoffe<br />
(Art der Mauersteine) vorliegen, welche<br />
Putzdicke und welcher Systemaufbau vorgesehen<br />
sind.<br />
Weiterhin sind die Besonderheiten der<br />
verschiedenen Putzprofilarten zu beachten.<br />
>
28 Sachverständigen-Report<br />
Putzprofile im Innenputz: Beginnende Korrosion, Ausblühungen, zu hohe Putzdicke, Auffeuchtung<br />
Verzinkte Stahlprofile mit PVC-Überzug<br />
dürfen nur bei rauher Oberfläche überputzt<br />
werden. Bei glatter Oberfläche muß der<br />
Putzmörtel nach dem Aufziehen des Putzes<br />
sofort entfernt werden. Die PVC-Kanten<br />
verbleiben sichtbar im Oberputz. Problem:<br />
Weiße Putzprofile zeichnen sich dann bei<br />
farbigen Oberputzen ab. Der PVC-Überzug<br />
muß in jedem Fall UV-beständig sein.<br />
Verzinkte Stahlprofile dürfen in Verbindung<br />
mit Silikat-, Kunstharz- oder Silikonharzputzen<br />
nur verwendet werden, wenn<br />
diese Profile mit einer quarzgefüllten, organischen<br />
Grundbeschichtung geschützt werden,<br />
weil sonst der vor Korrosion schützende<br />
Zinküberzug angegriffen wird und die<br />
Profile rosten können.<br />
Erforderliche<br />
Untergrundbeschaffenheit<br />
Der Untergrund muß, wie für die Putzschicht<br />
auch, trocken, sauber und staubfrei<br />
sowie trag- und saugfähig sein. Auf der Oberfläche<br />
dürfen keine Ausblühungen, Salze<br />
oder Fremdstoffe anhaften. Es besteht die<br />
Gefahr der Lochfraßkorrosion durch Chloride.<br />
Die Feuchtigkeit des Untergrundes bedarf<br />
besonderer Beachtung. Durch den Auftragnehmer<br />
für Putzarbeiten ist der Untergrund<br />
durch Augenschein, Benetzungsproben,<br />
Kratz- und Wischproben zu überprüfen.<br />
Wenn sich Hinweise auf einen zu hohen<br />
Feuchtegehalt des Putzgrundes ergeben,<br />
kann die Restfeuchte durch CM-Prüfungen<br />
und/oder gravimetrische Feuchtebestimmung<br />
(Darrmethode) ermittelt werden.<br />
Im feuchten Putz entsteht je nach Bindemittel<br />
ein saures oder alkalisches Milieu.<br />
Diese Medien können den Zinküberzug<br />
angreifen und abbauen, so daß zunächst der<br />
typische Weißrost entsteht und schließlich<br />
der Stahl korrodieren kann. Es ist daher auf<br />
eine zügige Austrocknung der Putzschicht<br />
zu achten, da ansonsten verzinkte Putzprofile<br />
aus Stahl korrodieren. Bei Innenräumen<br />
ist deshalb eine ausreichende Be- und Entlüftung<br />
sicherzustellen (Zugluft jedoch vermeiden).<br />
Wichtig: Standzeiten beachten<br />
Für Gips-, Kalkzement- und Kalkputze gilt<br />
im allgemeinen die Faustregel: ein Tag Standzeit<br />
je Millimeter Schichtdicke zur Trocknung.<br />
Diese Standzeiten sind bei einem<br />
zwei lagigen Aufbau zwingend zu beachten,<br />
da ansonsten Feuchtigkeit in der unteren<br />
Putzschicht länger verbleibt und verzinkte<br />
Putzprofile aus Stahl dadurch ebenfalls<br />
korrodieren können. Vorsicht ist geboten:<br />
Durch unebene Untergründe und daraus<br />
resultierende variierende Schichtdicken des<br />
Putzes stellen sich dort höhere Feuchtigkeiten<br />
an diesen Stellen (Feuchtenester) ein,<br />
weil die Austrocknung verzögert wird.<br />
Putzprofile in Feuchträumen<br />
In Bädern (auch im Wohnbereich), gewerblichen<br />
Küchen und Räumen der Lebensmit -<br />
telherstellung sind wegen der Korrosions -<br />
gefahr grundsätzlich Edelstahlprofile zu<br />
verwen den. Gleiches gilt an der Fassade für<br />
Putzprofile im erdberührten Bereich (Sockel)<br />
und bei starker Schlagregenbeanspruchung<br />
(Schlagregenzone 3 nach DIN 4108-3).<br />
Sanierputze müssen mit Edelstahlprofilen<br />
ausgeführt werden, da deren Aufgabe<br />
gerade die Aufnahme von Feuchtigkeit und<br />
Salzen aus solchermaßen belastetem Mauerwerk<br />
ist. Putzprofile werden mit mineralischem<br />
Ansetzmörtel oder mit dem jewei-<br />
Risse am Außenputz im Eckbereich: Eckschutzschienen zu gering überdeckt und fehlerhaft montiert – thermische
ligen Putzmörtel angesetzt. Hilfsmittel wie<br />
zum Beispiel Nägel zur Fixierung sind<br />
wegen der Gefahr der Kontaktkorrosion<br />
nach dem Erhärten des Ansetzmörtels zu<br />
entfernen.<br />
Putzprofile werden üblicherweise mit<br />
einer Blechschere zugeschnitten. Bei der<br />
Verwendung von Trennschleifern dürfen nur<br />
für Edelstahl geeignete Trennscheiben benutzt<br />
werden. Andernfalls besteht das Risiko,<br />
daß die Oberfläche beschädigt wird und<br />
später Korrosionsschäden auftreten.<br />
Über Kanten von Edelstahlprofilen darf<br />
der Putzmörtel nicht mit Werkzeugen aus<br />
verzinktem oder blankem Stahl abgezogen<br />
werden. Es können sich Metallspäne ablagern,<br />
die zu einer Korrosion durch Kontakt<br />
unterschiedlich edler Metalle führen (Kontaktkorrosion).<br />
Profillochungen oder -öffnungen müssen<br />
vollständig mit Putzmörtel geschlossen werden,<br />
um einen kraftschlüssigen Verbund zwischen<br />
dem Putzprofil und dem Putzmörtel<br />
zu erzielen.<br />
Im Außenbereich ist bei beschichteten<br />
Aluminiumprofilen und verzinkten Stahlprofilen<br />
mit Beschichtung eine Überdeckung<br />
mindestens in Stärke der Mörtelschlämme<br />
erforderlich. Besser: Putzüberdeckung in<br />
Kornstärke vorsehen.<br />
Beim Einsatz von verzinkten Stahlprofilen<br />
ist eine Überdeckung mit Putz von<br />
mindestens drei Milimetern (Mindestkornstärke)<br />
notwendig. Die Kanten dürfen nicht<br />
Spannungen führen zu Rissen im Putz.<br />
abgefast oder sonst irgendwie mechanisch<br />
behandelt werden.<br />
Sockelschienen –<br />
fluchtgerecht montieren<br />
Sockelschienen werden bei WDV-Fassaden<br />
als unterer Systemabschluß verwendet.<br />
Diese Schienen dienen dann dazu, daß kein<br />
Ungeziefer hinter das WDVS kriechen kann<br />
und auch keine Hinterfeuchtung stattfindet.<br />
Bei der Montage können Fehler gemacht<br />
werden, wenn der Anschluß zur Fassade<br />
nicht fachgerecht abgedichtet oder Systemzubehör<br />
nicht montiert wird. Dann können<br />
vertikale Risse im Putzsystem entstehen.<br />
Verwendung von Anputzleisten<br />
– aber richtig<br />
Bei der Verwendung von Putzanschlußprofilen<br />
ist die richtige Auswahl neben der fachgerechten<br />
Verarbeitung von entscheidender<br />
Bedeutung. Hier sollte man die Vorgaben der<br />
Hersteller solcher Profilleisten zur Auswahl<br />
und Anwendung beachten, sonst sind Fehler<br />
vorprogrammiert.<br />
Technikforum<br />
Zwei Putzprofile? Fehler eins: Zunächst schiefwinklige Leibung. Zweiter Versuch: Nun Überstand des Putzes über<br />
die Sockelleisten und die Raumfuge des Estrichs.<br />
Ärgernis zur Abnahme: Nicht fluchtgerechte Sockelschiene<br />
– nur optischer Mangel?<br />
Die Hersteller von Putzprofilen geben eindeutige<br />
Hinweise: Bei Fenstern und Türen<br />
ist zu prüfen, ob der Einbau fachgerecht erfolgte,<br />
bevor Putzanschlußleisten zum Einsatz<br />
kommen. Andernfalls kann die Funktionstüchtigkeit<br />
beeinträchtigt werden. Hier<br />
wird der Hersteller keine Gewährleistung für<br />
seine Putzprofile übernehmen wollen.<br />
Achtung bei WDVS: System-<br />
Mix mit Putzprofilen?<br />
29<br />
Fehler: Sockelschiene überbrückt die Dehnungsfuge.<br />
Bei der Verwendung von Putzprofilen oder<br />
Anschlußleisten ist zu prüfen, was der Systemhersteller<br />
des WDVS hierfür in der Allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Zulassung durch<br />
das DIBt vorgibt oder in den Verarbeitungsrichtlinien<br />
gefordert wird. Bei Zubehör fremder<br />
Hersteller sollte sich der Handwerker<br />
also vergewissern, bevor in das System „eingegriffen“<br />
wird. Sonst kann sich hier im<br />
Schadensfall der Hersteller möglicherweise<br />
zurückziehen. Besser also vor der Verarbeitung<br />
auch für Anputzleisten und Putzprofile<br />
Sicherheit schaffen und die richtige Auswahl<br />
treffen. Zweckentfremdung solchen<br />
Zubehörs kann sonst auch zum Schaden führen,<br />
der vermeidbar gewesen wäre.
30 Kompakt<br />
Das Schulgebäude des Gymnasiums „Einhardschule Seligenstadt“ wurde von Grund auf modernisiert. Die Fassade<br />
erhielt ein Wärmedämm-Verbundsystem. Die Farbgestaltung in harmonischen, sich ergänzenden Farben entspricht<br />
dem Leitgedanken der Schule: „Förderung der Klassengemeinschaft und Stärkung des Selbstbewußtseins“.<br />
Die Gestaltung von Kindergärten, Schulen<br />
und anderen Bildungseinrichtungen ist bei<br />
Modernisierung oder Neubau für jeden Planer<br />
und Handwerker eine besondere Heraus -<br />
forderung. Einerseits sind die Oberflächen<br />
innen wie außen extrem stark beansprucht<br />
und müssen entsprechend strapazierfähig<br />
ausgeführt werden, andererseits gilt es, auch<br />
gestalterisch auf die speziellen Bedürfnisse<br />
der kleinen und großen Nutzer einzugehen.<br />
Die Farbgestaltung hat hier neben der dekorativen<br />
auch vielfältige funktionale Aufgaben.<br />
Fachlich überlegte differenzierte Farbkonzepte<br />
helfen, besser zu lehren, zu lernen und<br />
zu leben. Sie unterstützen Konzentration,<br />
Wohlbefinden und Kreativität. In Kinder -<br />
gärten sorgt eine ausgeklügelte Farbwahl<br />
dafür, daß sich die Kleinen dort geborgen<br />
fühlen; eine wesentliche Voraussetzung für<br />
die Förderung von Wissensdrang und Neugier.<br />
Zudem dienen Farben häufig auch der<br />
Orientierung im Gebäude. Margit Vollmert,<br />
Leiterin des Caparol-FarbDesignStudios, die<br />
sich intensiv mit der fundierten Farbgestal-<br />
Aktuell<br />
Systemlösungen für<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Besser lehren, lernen und leben – Ganzheitliche Planung, zufriedene Nutzer<br />
tung für unterschiedliche Nutzergruppen<br />
beschäftigt, weiß: „Eine der Entwicklung des<br />
Kindes oder des Jugendlichen angepaßte Gestaltung<br />
unterstützt das Lernverhalten maßgeblich.“<br />
Der Raum fungiert im Idealfall sozusagen<br />
als „dritter Pädagoge“.<br />
Erprobtes und Bewährtes<br />
als Anregungen verstehen<br />
Dazu gibt es zahlreiche Konzepte und Litera<br />
tur, die allgemeine Grundsätze aufzeigen.<br />
Anregend sind aber immer auch bereits in die<br />
Praxis umgesetzte, erprobte und bewährte<br />
Planungen, wie sie Caparol jetzt in der Broschüre<br />
„Kindergarten, Schule, Universität –<br />
Bildungseinrichtungen nachhaltig bauen und<br />
sanieren“ zusammengestellt hat. Auf insgesamt<br />
42 Seiten werden Objektbeispiele vorgestellt<br />
und wichtige Anregungen gegeben.<br />
Innovative Lösungen für strapazierfähige,<br />
farbbrillante Wände, eine gute Raumakustik<br />
sowie ein stoß- und schlagfestes Wärme-<br />
dämm-Verbundsystem des Herstellers zeigen,<br />
was technisch möglich ist. Viele Referenzobjekte<br />
zeigen beispielhafte Kindergärten, Schulen<br />
und Hochschulgebäude mit aussagekräftigen<br />
Fotos und einer kurzen Beschreibung.<br />
In der Bautafel sind Bauherr, Planer, Verarbeiter<br />
und eine Auswahl der verwendeten<br />
Produkte genannt.<br />
Die Gestaltungsvielfalt bei den Referenzobjekten<br />
ist groß: Vom energetisch modernisierten<br />
Schulgebäude mit zurückhaltender<br />
Architektur, die sich durch die Farbgestaltung<br />
aufwerten ließ, bis hin zu Neubauten mit<br />
spek takulärer Fassadengestaltung wie der<br />
Kindergarten in Sighartstein (Österreich),<br />
konzipiert von kadawittfeldarchitektur, Aachen.<br />
Vor den anthrazitfarbig beschichteten<br />
Vollwärmeschutz der Carbon Edition wurden<br />
speziell konzipierte Fassadenelemente in<br />
Grasgrün vorgehängt, die ein lockeres Geflecht<br />
in Form von Grashalmen symbolisieren.<br />
Aus den gezeigten Referenzen können<br />
sich Planer oder Handwerker zahlreiche Anregungen<br />
holen und dabei sicher sein, daß<br />
die vielfach erprobten Systemlösungen höchste<br />
Qualität, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
garantieren. Ob Bodenbeschichtungen,<br />
Innen- und Außenfarben, Akustiksysteme<br />
oder Wärmedämmung – Caparol<br />
bietet ein Komplettangebot für die Gestaltung<br />
von Kindergärten, Schulen und anderen<br />
Bildungseinrichtungen.<br />
Die Broschüre „Kindergarten,<br />
Schule, Uni versität – Bildungseinrichtungen<br />
nachhaltig bauen und<br />
sanieren“ ist kostenlos erhältlich beim<br />
Caparol-KundenServiceCenter unter<br />
Telefon (06154) 71-1710,<br />
Telefax (06154) 71-1711 oder per<br />
E-Mail an kundenservicecenter@caparol.de<br />
Bestell-Nr. 835724.
DAW als Top-<br />
Innovator ausgezeichnet<br />
Die Deutschen Amphibolin-<br />
Werke von Robert Murjahn<br />
Stiftung & Co KG (DAW/Caparol-Firmen -<br />
gruppe) gehören zu den 100 innovativsten<br />
Unternehmen im deutschen Mittelstand. Das<br />
hat die aktuelle Untersuchung im Rah men<br />
des bundesweiten, branchenübergreifenden<br />
Unter nehmensvergleichs „Top 100“ ergeben.<br />
Der Mittelständler überzeugte bei der 17.<br />
Runde der renommierten Wirtschafts initiative<br />
mit einem maßgeschneiderten Innovations -<br />
manage ment. Lothar Späth, Minister prä sident<br />
des Landes Baden-Württemberg a. D., überreichte<br />
den Hessen am 26. Juni bei einem<br />
Festakt im Gästehaus Petersberg in Königs -<br />
winter das begehrte „Top 100“-Güte siegel.<br />
Der Mentor der Mittelstands initiative würdigte<br />
damit die Verdienste der Deutschen Amphi -<br />
bolin-Werke in den Bereichen „Innova tions -<br />
förderndes Top-Management“, „Innova tions -<br />
klima“, „Innovati ve Prozesse und Orga nisa -<br />
tion“, „Innovations marketing“ sowie „Innova -<br />
tionserfolg“.<br />
In der „Top 100“-Analyse überzeugte das<br />
Unternehmen unter anderem mit der Ent -<br />
wick lung der Nano-Quarz-Gittertechnologie.<br />
Durch ein Verbinden von Nano-Quarz-Körn -<br />
chen mit einem organischen Polymer und der<br />
daraus resultierenden dreidimensionalen<br />
Gitterstruktur ist dem Unternehmen ein<br />
Quantensprung in der Farbentwicklung ge -<br />
lungen. Die Hessen haben zudem 14 nationale<br />
und 22 internationale Patente als Beweise<br />
ihrer Innovationskraft. Innovativ zeigte sich<br />
das Familienunternehmen beispielsweise<br />
auch bei der Entwicklung der Farbe „China<br />
Red“ für das Olympiastadion in Peking, mit<br />
dem es sich gegen Mitbewerber aus aller<br />
Welt durchsetzte.<br />
Für die Ehrung mußte der Farben- und<br />
Dämmsystemhersteller ein strenges zwei -<br />
stufiges Verfahren der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien überstehen. „Unsere Ergebnisse zeigen,<br />
daß die 100 Top-Innovatoren Herausforde -<br />
rungen kraftvoll angehen und so beispielsweise<br />
für die aktuelle wirtschaftliche Situa -<br />
tion gut gerüstet sind. Innovation ist bei den<br />
meisten dieser Unternehmen Chefsache“,<br />
kommentiert der wissenschaftliche Leiter der<br />
Studie, Prof. Dr. Nikolaus Franke, die Analyse.<br />
„Unsere Innovationskraft zählt jetzt erwiesenermaßen<br />
zum Besten, was der deutsche<br />
Mittelstand zu bieten hat. Das stärkt unsere<br />
Glaubwürdigkeit und schafft Vertrauen bei<br />
Mitarbeitern, Partnern und natürlich Kunden.<br />
Besser kann man Krisenzeiten wohl kaum<br />
begegnen“, freut sich Geschäftsleitungs -<br />
Impressum Technikforum – Farben Lacke Bautenschutz<br />
Herausgeber<br />
Redaktion<br />
Autoren<br />
dieser<br />
Ausgabe<br />
Gestaltung<br />
Litho<br />
Druck<br />
Anschrift der<br />
Redaktion<br />
Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH<br />
Roßdörfer Straße 50<br />
64372 Ober-Ramstadt<br />
www.caparol.de<br />
Franz Xaver Neuer (verantw.), Dr. Franz Dörner<br />
Martin Gies, Volker Kirste, Franz Xaver Neuer, Bernhard Linck,<br />
Rudolf Kolb, Markus Schwänen (alle Caparol-Technik),<br />
Hans-Joachim Rolof (ö.b.u.v. Sachverständiger, iba-INSTITUT, Koblenz),<br />
Achim Zielke (Baufachjournalist, Bad Honnef)<br />
Jost Design, Darmstadt<br />
data-graphis, Wiesbaden<br />
Heinze GmbH<br />
CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH<br />
Presseabteilung Redaktion Technikforum<br />
Roßdörfer Straße 50, 64372 Ober-Ramstadt<br />
Telefon: 06154 71-1097<br />
Telefax: 06154 71-643<br />
E-Mail: franz.doerner@daw.de<br />
Veröffentlichung von Bildern und Texten nur<br />
mit Genehmigung der Redaktion.<br />
www.caparol.com<br />
Technikforum<br />
31<br />
Preisverleihung: Lothar Späth, Ministerpräsident des<br />
Landes Baden-Württemberg a. D., überreichte dem<br />
Leiter der Forschung und Entwicklung Dr. Helmut Plum<br />
(links) in Königswinter das begehrte „Top 100“-<br />
Gütesiegel. Damit würdigte er die Verdienste der<br />
Caparol-Firmengruppe in den Bereichen „Innovationsförderndes<br />
Top-Management“, „Innovationsklima“,<br />
„Innovative Prozesse und Organisation“, „Innovationsmarketing“<br />
sowie „Innovationserfolg“.<br />
vorsitzender Dr. Ralf Murjahn über den Erfolg.<br />
Insgesamt hatten in diesem Jahr 319<br />
Unternehmen an „Top 100“ teilgenommen.<br />
Jo · DG · 10/09 · 842319
SIE WOLLEN DER BESTE SEIN?<br />
WIR HABEN DIE FARBE DAZU.<br />
Die Farbtechnologie mit dem entscheidenden Vorteil: Nano-Quarz-Partikel verstärken die<br />
Polymer-Matrix, bilden ein dichtes, „mineralisch“ hartes dreidimensionales Quarz-Netzwerk<br />
gegen den Schmutz. Schmutz partikel können sich auch bei starker Wärmeentwicklung kaum<br />
halten. Die Fassadenfarben Amphi Silan und ThermoSan – jetzt mit der Nano-Quarz-Gitter<br />
Technologie – sind der entscheidende Schritt zu nachweisbar besseren Ergebnissen: längere<br />
Halt barkeit, mehr Sauberkeit, höhere Farbbrillanz. Überzeugen Sie sich selbst.<br />
www.nano-quarz-gitter.de