14.05.2014 Aufrufe

Download PDF (1,8 MB) - Der Paritätische Berlin

Download PDF (1,8 MB) - Der Paritätische Berlin

Download PDF (1,8 MB) - Der Paritätische Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Landesgeschäftsstelle<br />

<strong>Paritätische</strong>r <strong>Berlin</strong><br />

Jahresempfang 2013<br />

„Lust auf die<br />

eigene Zukunft“<br />

<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Jahresempfang 2013 fand erneut<br />

in der Auferstehungskirche in Friedrichshain statt.<br />

In der einmaligen Atmosphäre des großen, umgebauten<br />

Kirchenschiffs kamen Gäste aus Mitgliedsorganisationen,<br />

Politik und Wirtschaft zusammen.<br />

Von Martin Thoma<br />

Auf dem Programm stand, neben einer Rede des Vorsitzenden<br />

des Gesamtverbandes Prof. Rolf Rosenbrock,<br />

die Ehrung von vier Ehrenamtlichen und die Verlosung<br />

von jeweils 3000 Euro für zehn Mitgliedsorganisationen,<br />

die an einer Umfrage über die Arbeit mit Ehrenamtlichen<br />

teilgenommen hatten. Die Tanzgruppen Rock & Wheels<br />

von Mitmensch e.V. und Donegal-Ladies vom Frauenzentrum<br />

Matilde sorgten mit beeindruckenden Performances<br />

für einen abwechslungsreichen Nachmittag.<br />

Auf dem Programm stand neben einer Rede des Vorsitzenden<br />

des Gesamtverbandes Prof. Rolf Rosenbrock<br />

die Ehrung von vier Ehrenamtlichen und die Verlosung<br />

von jeweils 3000 Euro für 10 Mitgliedsorganisationen,<br />

die an einer Verbandsumfrage über die Arbeit mit Ehrenamtlichen<br />

teilgenommen hatten.<br />

Prof. Rolf Rosenbrock über Herausforderungen<br />

sozialer Arbeit<br />

Nach der Begrüßung durch die Landesvorsitzende Prof.<br />

Barbara John sprach Prof. Rosenbrock (Foto), ein bundesweit<br />

renommierter Experte für Gesundheit und Gesundheitspolitik,<br />

unter dem Titel „Herausforderungen<br />

sozialer Arbeit“ über das, was Prävention und Gesundheitsförderung<br />

heute bedeuten. Zunächst rekapitulierte<br />

er die gesundheitspolitische Arbeit des Verbandes im<br />

ersten Jahr seiner Amtszeit.<br />

Als Befürworter einer Bürgerversicherung habe der<br />

<strong>Paritätische</strong> gegen die weitere Privatisierung des Pflegerisikos<br />

protestiert. Gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsverbänden<br />

habe der <strong>Paritätische</strong> gegen das<br />

Gesundheitsministerium protestiert, das für die Krankenkassen<br />

verhängnisvolle Anreize zulässt, um schwer<br />

kranke und damit besonders teure Versicherte heraus zu<br />

drängen. <strong>Der</strong> Versuch der Bundesregierung, die Gesetzliche<br />

Krankenversicherung dem Kartellrecht zu unterstellen,<br />

das für die Gewinnwirtschaft geschaffen wurde,<br />

konnte vorläufig verhindert werden. Auch gegen die<br />

unzureichende Umsetzung der UN-Konvention für die<br />

Rechte behinderter Menschen im Patientenrechtegesetz<br />

und den Regierungsentwurf für ein Präventionsgesetz<br />

habe der Verband seine Stimme erhoben – in der Hoffnung,<br />

dass der „grottenschlechte, fachlich unterirdische<br />

und ideologiegetränkte“ Entwurf des Präventionsgesetzes<br />

im Bundesrat gestoppt werde.<br />

„Mehr gesunde Jahre in einem längeren Leben“<br />

In der Gesundheitsprävention gebe es drei Megatrends.<br />

Erstens: In Deutschland werden die Menschen immer<br />

älter und sie werden immer gesünder älter. Motto: „Mehr<br />

gesunde Jahre in<br />

einem längeren Leben“.<br />

Im Gegensatz<br />

zur landläufigen<br />

Meinung, so<br />

Prof. Rosenbrock,<br />

liege dies nicht in<br />

erster Linie an der<br />

besser werdenden<br />

Medizin. Sie trage<br />

nur zu maximal 30<br />

Prozent zur erhöhten<br />

Lebenserwartung<br />

bei. <strong>Der</strong> Rest sei Public Health und sozialer Arbeit,<br />

mithin die Summe aus „besseren Lebensbedingungen,<br />

besserer Bildung, besseren Arbeitsbedingungen, besseren<br />

Wohnbedingungen, besserer Ernährung – und<br />

einem durch diese Verhältnisse insgesamt verbesserten<br />

Gesundheitsverhalten“.<br />

<strong>Der</strong> zweite Trend: eine relativ kleine Anzahl von sechs bis<br />

sieben Krankheitsgruppen sei für drei von vier Krankheits-<br />

und Sterbefällen verantwortlich: Herzkreislaufkrankheiten,<br />

Krebserkankungen, Muskelskeletterkrankungen,<br />

Diabetes, Lungenerkrankungen und psychische<br />

Erkrankungen. Diesen Krankheiten sei gemeinsam, dass<br />

wenn man sie hat, hat man sie meistens sein Leben lang.<br />

Und: Sie sind großteils präventiv vermeidbar.<br />

Zunehmende soziale Ungleichheit<br />

<strong>Der</strong> letzte für die Gesundheitspolitik entscheidende<br />

Trend, den Prof. Rosenbrock in seiner Rede aufzeigte,<br />

ist die zunehmende sozial bedingte Ungleichheit. In<br />

Deutschland lebten Männer unter der Armutsgrenze im<br />

Durchschnitt zehn Jahre kürzer als wohlhabende Männer,<br />

führte er aus, und mehr als 14 Jahre weniger lang gesund.<br />

Dieses Missverhältnis sei erwiesenermaßen nicht<br />

primär ein Problem ihres Gesundheitsverhaltens.<br />

„Die beste Prävention ist die Lust auf die eigene<br />

Zukunft“<br />

Vor dem Hintergrund dieser Trends stellte Prof. Rosenbrock<br />

die Frage, wie man Gesundheit erhalten und<br />

dabei besonders den sozial benachteiligten Gruppen<br />

helfen könne. Antwort: Besonders durch die Stärkung<br />

4 Juni 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!