Ausgabe Frühjahr - 2006 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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Zentraler Beitrag: Lungensportgruppen
„wenn eine wesentliche Veränderung der Lungenfunktionswerte
nicht zu beobachten ist. Ich bin einfach belastbarer
und fühle mich außerdem wohler, körperlich und auch
durch die Zuwendung in der Gruppe.“
Die Sportwissenschaftler erklären die Leistungssteigerung
vor allem durch die Aufhebung der oftmals über Jahre
oder Jahrzehnte bestehenden Dekonditionierung. Der
bislang wenig geforderte Organismus passt sich durch
das regelmäßige, dem Schweregrad der Erkrankung
angepasste Training den sich langsam steigenden Belastungen
an.
Der Teufelskreis „Atemnot unter Belastung ➡ Reduzierung
der Belastung ➡ noch rascher eintretende Atemnot unter
geringerer Belastung als zuvor“ wird durchbrochen.
Die Verbesserung der Leistung lässt sich im sogenannten
Sechs-Minuten-Gehtest, d.h. in der Gehstrecke, die in
sechs Minuten zurückgelegt wird, eindeutig belegen.
Fachübungsleiter garantieren qualifiziertes
Training
Um solche Trainingsziele zu erreichen, bedarf es qualifizierter
Fachübungsleiter, die ihrerseits trainiert sind,
die Übungseinheit einer Lungensportgruppe qualifiziert
und der Krankheitssituation der Gruppenmitglieder angepasst
durchzuführen.
So geht es uns darum, möglichst viele solcher Übungsleiter
auszubilden – denn nur dann, wenn wir über
genügend gut ausgebildete Fachübungsleiter verfügen,
wird es gelingen, immer mehr ambulante Lungensportgruppen
aufzubauen.
Nur so werden Sie als „Luftpost“-Leser mit Asthma
bronchiale oder COPD in der Lage sein, wohnortnah
eine Lungensportgruppe zu finden.
Wege zum Fachübungsleiter Lungensport
Um möglichst viele Fachübungsleiter in absehbarer Zeit
auszubilden, bedarf es nicht nur eines Weges. Hier wie
anderswo gilt „viele Wege führen nach Rom“. Es muss
allerdings sichergestellt sein, dass jeder dieser Wege
wirklich nach Rom führt, will heißen: zum qualifizierten
Fachübungsleiter für Lungensportgruppen.
Schulungsmaßnahmen des Deutschen
Behindertensportverbands e.V. (DBS)
Der DBS bildet durch
seine Landesverbände in
speziellen Seminarreihen
Übungsleiter für die verschiedensten
Krankheitsbilder aus – so auch für Patienten
mit „Asthma/Allergie“. Teilnehmer sind in der Regel
Vereinsmitglieder unterschiedlichster beruflicher Vorbildung
aus Sportvereinen, die den DBS-Landesverbänden
angehören, natürlich auch Eltern betroffener Kinder/
Jugendlicher.
Die Seminarreihe ist modular aufgebaut.
Sie führt von allgemeinen zu speziellen Informationen.
Block 10 (40 UE) = Allgemeine Grundlagen
des Sports
Block 20 (16 UE) = Allgemeine Informationen
über Behinderungen
Block 40 (104 UE) = Behinderungs- und Krankheitsformen
der inneren Organe
Block 42 (16 UE) = Asthma/Allergie
Für einen Teilnehmer der Seminarreihe, der alle Blöcke
durchlaufen muss, um seine Übungsleiterlizenz „Asthma/
Allergie“ zu erhalten, bedeutet dies einen Aufwand von
insgesamt 176 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten.
Schulungsmaßnahmen des Deutschen Sportbundes
Der Deutsche Sportbund wendet sich mit seinem
Angebot an die gleiche Personengruppe wie der
Deutsche Behindertensportverband e.V. Im
Wesentlichen bietet er zwei Ausbildungsgänge an, die
für Rehabilitationssport in Frage kommen. Von den
nachfolgenden Angeboten
1. Ausbildungsgang: Übungsleiter/in C, Fachübungsleiter/in
C, Trainer/in C
2. Ausbildungsgang: Übungsleiter/in B
3. Ausbildungsgang: Fachübungsleiter/in B
4. Ausbildungsgang: Übungsleiter/in „Sport in der
Prävention“
5. Ausbildungsgang: Übungsleiter/in „Sport in der
Rehabilitation“
sind das die unter Punkt 1 und 5 aufgeführten
Positionen. Das bedeutet einen zeitlichen Aufwand von
1. Ausbildungsgang = 120 UE
5. Ausbildungsgang = 60 UE
Total = 180 Unterrichtseinheiten
à 45 Minuten
Schulungsmaßnahmen der AG Lungensport in
Deutschland
Aus einem von der
AG Lungensport in
Deutschland entwikkelten
Curriculum
wurde zusammen
mit dem Deutschen
Behindertensportverband
e.V. das Konzept eines Sonderlehrgangs
zum Erwerb der Fachübungsleiter Rehabilitationssport
Innere Organe (Spezielle Ausrichtung: Atemwegs- und
Lungenerkrankungen) entworfen.