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Ausgabe Frühjahr - 2006 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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Zentraler Beitrag: Lungensportgruppen<br />

Luftpost<br />

21<br />

ich einige Versuche unternahm, die versäumte körperliche<br />

Betätigung nachzuholen.<br />

In normalen Sport- oder Gymnastikgruppen zeigte sich<br />

allerdings, dass meine Atemluft sehr schnell viel zu<br />

knapp wurde und auch der entwöhnte Kreislauf<br />

verrückt spielte.<br />

Vor einigen Jahren setzten dann die Asthma-Probleme<br />

mit voller Schärfe wieder ein. Bei systematischer<br />

Behandlung ließen die Anfälle zwar nach, aber die<br />

physische Leistungsfähigkeit wurde immer geringer.<br />

Die Möglichkeit, in einer Lungensportgruppe mitzumachen,<br />

kam mir daher sehr gelegen.<br />

Anfängliche Skepsis – nach den früheren trüben<br />

Erfahrungen verständlicherweise vorhanden –<br />

zerschlugen sich schnell. Alle Teilnehmer der Gruppe<br />

hatten schließlich mit ähnlichen Schwierigkeiten zu<br />

kämpfen und die Übungen waren genau darauf<br />

zugeschnitten.<br />

Nach etwa einem halben Jahr spürte ich die positive<br />

Wirkung deutlich: Treppensteigen, Wege bergauf und<br />

viele alltägliche Anstrengungen waren einfacher zu<br />

bewältigen. Dazu kommen eine gute Portion Spaß in<br />

der Gruppe und die wertvollen Erfahrungen und<br />

Informationen im gemeinsamen Gespräch. So fühle ich<br />

mich jetzt einfach besser und leistungsfähiger.<br />

Herr G. aus B. sieht es wie folgt:<br />

Auch wenn einige Asthmatiker Hochleistungssport<br />

betreiben, ist bei der Mehrzahl der Patienten mit<br />

Asthma oder COPD und/oder eingeschränktem<br />

Blutgasaustausch eine körperliche Betätigung nur in<br />

eingeschränktem Maße möglich.<br />

Dabei sollte bedacht werden, dass wirklich angemessene<br />

sportliche Betätigung, die den Krankheitszustand<br />

des Patienten berücksichtigt, in einem normalen<br />

Sportverein vor allem wegen der Überforderungen in<br />

den dort trainierenden Gruppen nicht möglich ist.<br />

Lungensportgruppen sind deshalb die richtige<br />

Alternative.<br />

Nachdem ich etwa zwei Jahre in einer solchen Lungensportgruppe<br />

mitgemacht hatte, hatte sich zwar meine<br />

Lungenfunktion nicht wesentlich verändert, das allgemeine<br />

Wohlbefinden war jedoch deutlich verbessert.<br />

Durch die regelmäßigen Übungen hatte sich das<br />

Ausdauervermögen gesteigert und die Beweglichkeit<br />

des Körpers durch die Gymnastik verbessert.<br />

Außerdem wurde die Kraft in Armen und Beinen erhöht,<br />

vor allem aber hatte ich gelernt, meine Leistungsgrenze<br />

zu erkennen und sie richtig einzuschätzen.<br />

Ein ganz wichtiger Aspekt der Arbeit in einer Lungensportgruppe<br />

besteht auch darin, dass man gemeinsam<br />

mit anderen Betroffenen Sport treibt und dass man sich<br />

so mehr abverlangt und zutraut. Sport in der Gruppe<br />

spornt an, macht Mut, gibt Vertrauen und entwickelt<br />

die Leistungsbereitschaft, dabei kommt auch der Spaß<br />

nicht zu kurz.<br />

Ich denke, wir sollten den Lungensportgruppen<br />

denselben Stellenwert in der Prävention und<br />

Rehabilitation beimessen wie den Herzsportgruppen.<br />

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