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Service Erfahrungsberichte von Ver- braucher-Zentrale kritisiert Ein Artikel aus der „Freien Presse Chemnitz“ vom 21.3.2003 bewegte die Gemüter vieler Anwender der Zellular Medizin. Auch der, in der „Welt“ erschienene Bericht „Vitaminpillen können schaden“ vom 25.3.2003, bezieht sich auf die Pressemitteilung der Verbraucher-Zentrale Sachsen. Viele Anwender baten um Stellungnahme und dieser Bitte kommen wir gerne nach: Verbraucherschützer aus Sachsen, es ist unglaublich, dass Sie in Ihrem Bericht die ehrlichen Erfahrungsberichte von Menschen – von Ihnen verächtlich als „So genannte Erfahrungsberichte“ bezeichnet – mit dem Argument „schön wär´s, doch wissenschaftlich erwiesen ist das nicht“ herabsetzen. Hier geht es nicht um wissenschaftliche Beweise oder Statistiken! Hier geht es ums Überleben. Um Menschen, die von einer schweren Erkrankung genesen sind und wieder neuen Lebensmut haben! Einem Gut, das keine Beweise und schon gar nicht einen überheblichen Kommentar von Verbraucherschützern benötigt. Interessant ist Ihre Argumentationskette: Zum einen fordern Sie wissenschaftliche Beweise für die von Ihnen angezweifelte Wirksamkeit. Und wenige Sätze später empfehlen Sie hochdosierte Vitaminpräparate, die in Deutschland als Arzneimittel erhältlich und vom Arzt bei bestimmten Erkrankungen verschrieben werden. Was soll der kritische Leser davon halten? Zur Information: Aus der Sicht der Wirksamkeit eines Produktes auf den Körper, ist es völlig un- 24 Rath International . Mai . 2003 Viele Anwender der Zellular Medizin baten um Stellungnahme zum Pressebericht der Verbraucher-Zentrale Sachsen. erheblich, ob ein Produkt als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel bezeichnet wird. Ist die Zusammensetzung gleich, ist auch die Wirkung gleich. Nur Verordnungen legen fest, dass ein Unterschied im Hinblick auf die Zweckbestimmung des Pro-
dukts besteht. Wird es mit Gesundheitsaussagen belegt, ist es ein Arzneimittel. Fehlen sie und ist die Dosierung gering, ist das Produkt ein Lebensmittel. Es ist gar nicht möglich, Nahrungsergänzungen als Lebensmittel oder Heilmittel klar voneinander abzugrenzen, denn die Ernährung hat die Aufgabe, Mangelerscheinungen und somit Erkrankungen zu verhindern. Denken Sie als Verbraucherschützer, dass die in Deutschland erhältlichen Pharma-Produkte wirksam sind, nur weil sie in der Apotheke als Arzneimittel verkauft werden? Dass dieses nicht der Fall ist, hat die Ihnen nahestehende „Stiftung Warentest“ bereits am 29.11.2002 über dpa veröffentlicht: Danach sind rund 40 Prozent der frei verkäuflichen Arzneimittel kaum wirksam und die Zusammensetzung unsinnig. In einem geben wir Ihnen, sächsische Verbraucherschützer, recht. Sie schreiben: Bei schweren Erkrankungen wie Krebs befinden sich viele Menschen in einer verzweifelten Situation. Sie sollen mit diesen Bestimmungen vor falschen Versprechungen und vor Täuschung geschützt werden. So sehen wir es auch. Menschen müssen vor den falschen Versprechungen der Pharma-Industrie geschützt werden! Dazu haben wir Ihnen einige Schlagzeilen herausgesucht, die Sie zum Anlass nehmen sollten, die Verbraucher vor der Pharma-Industrie zu schützen. Pillen machen krank In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 22.000 Menschen durch Nebenwirkungen von zugelassenen Medikamenten. Ärzte melden 9.500 schwerwiegende Fälle. Experten gehen von insgesamt 12.000 bis 16.000 Todesfällen pro Jahr durch Medikamente aus. Quelle: Focus vom 18.2.2002 Klage gegen Novartis Novartis soll ein altes Halswehmittel unter einem anderen Namen als neues Medikament auf den Markt gebracht haben. Die Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat wegen Irreführung und Täuschung des Konsumenten Klage eingereicht. Das als neu angepriesene Medikament sei 43 Prozent teurer, jedoch identisch mit dem alten Medikament, das seit Jahren auf dem Markt ist. Quelle: Anzeiger von Uster vom 11.5.2002, Schweiz Tamoxifen steigert das Gebärmutterkrebs-Risiko Tamoxifen ist 20 Jahre lang ein häufig verschriebenes Mittel in der Behandlung von Brustkrebs, obwohl bekannt war, dass die Einnahme von Tamoxifen ein erhöhtes Risiko für Endometriumkarzinome mit sich brachte. Eine Studie bewies eindeutig, dass Tamoxifen in Abhängigkeit von der Einnahmedauer das Risiko für die Entwicklung eines Endometriumkarzinoms steigert. Quelle: The Lancet 2000; 356: 881-887 Ihre Argumente Wer glaubt, seine ungesunde Lebensweise durch Dr. Raths Produkte kompensieren zu können, irrt ge- Service waltig. und Extreme Überdosierungen können dem Körper schaden sind ein alter Hut und zeigen, dass Sie sich nicht wirklich mit den wissenschaftlichen Forschungen von Dr. Rath beschäftigt haben. Eine weitverbreitete Falschaussage ist, dass Nahrungsergänzungsmittel als Alibi verwendet werden, um eine ungesunde Lebensweise auszugleichen. Diese Aussage belegt, dass ihr Bericht schlecht recherchiert ist und von einem Unkundigen verfasst wurde. So zeigen die Ergebnisse der Brandenburger Ernährungs- und Krebsstudie, der FINMONIKA- Studie, der VERA-Studie sowie schwedische und amerikanische Verzehrstudien, dass in erster Linie gesundheitsbewusste Menschen mit reichlichem Obst- und Gemüseverzehr Nahrungsergänzungsmittelverwenden. Sie sprechen in Ihrem Artikel von Gesundheitsschäden durch Überdosierungen. Haben Verbraucherschützer nun die Aufgabe den Konsumenten mit unsinnigen Gerüchten zu verunsichern? Richtig ist, dass Sie nicht in der Lage sind, den Verbraucher zu informieren, weil auch falsche Behauptungen durch tretmühlenartige Wiederholung nicht richtiger werden und erst recht keinen Beweis ergeben. Im Handbuch Medikamente vom Jahr 2000 ist veröffentlicht, dass in Deutschland jährlich etwa 300 000 Menschen wegen Arzneimittelnebenwirkungen in ein Krankenhaus zur Behandlung eingewiesen werden. Haben Sie schon einmal gelesen, dass Menschen aufgrund der Einnahme einer Vitaminergänzung behandelt wurden? db Rath International . Mai . 2003 25
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