Theoretischer Hintergrund des SDI® - Persolog GmbH
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<strong>Theoretischer</strong> <strong>Hintergrund</strong><br />
<strong>des</strong> SDI ® ®
<strong>Theoretischer</strong> <strong>Hintergrund</strong> <strong>des</strong> SDI ®<br />
Kurzinformation<br />
über den<br />
Begründer<br />
<strong>des</strong> SDI ®<br />
Elias H. Porter promovierte 1941 an der Ohio State University im Fachbereich Psychologie.<br />
Seine Dissertation wurde von Carl Rogers betreut und unterstützt.<br />
Neben seiner Tätigkeit als Dozent an unterschiedlichen Universitäten (z. B. an der Universität<br />
von Oregon, an der Universität von San Diego und an der Universität von Los Angeles), arbeitete<br />
er als Psychiater in seiner Privatpraxis.<br />
1971 gründete er das Unternehmen Personal Strengths Publishing und war Präsident bis zu<br />
seinem Tod im Dezember 1987.<br />
Veröffentlichungen:<br />
“Introduction to Therapeutic Counseling”, Houghton Mifflin”, 1950<br />
“Manpower Development”, Harper and Rowe, 1964<br />
<br />
© 2006. persolog <strong>GmbH</strong>, Remchingen. Alle Rechte vorbehalten.
<strong>Theoretischer</strong> <strong>Hintergrund</strong> <strong>des</strong> SDI ®<br />
Die Beziehungs-<br />
(auf)klärungstheorie<br />
Die Beziehungs(auf)klärungstheorie wurde von dem Psychologen Dr. Elias Porter in vierzigjähriger<br />
theoretischer und praktischer Arbeit entwickelt. Dr. Porter ging davon aus, dass<br />
Motive und die Erwartungen an Beziehungen die Grundlage menschlichen Verhaltens bilden.<br />
Die menschliche Motivation, die sich daraus entwickelt, bildet Charakter und spiegelt sich<br />
letztendlich im Verhalten wider. Sein Anliegen war es, Stärken und produktive Fähigkeiten in<br />
Beziehungen aufzudecken. Persönliche Schwächen sind nichts anderes als überzogen eingesetzte<br />
Stärken.<br />
Unser Verhalten beruht darauf, wie wir unseren eigenen Selbstwert wahrnehmen. Dies ist<br />
ausschlaggebend für die Beziehung zu unseren Mitmenschen. Dabei zielt jeder darauf ab,<br />
seinen Selbstwert zu schützen bzw. zu erhöhen.<br />
Jedem Menschen liegt eines von sieben Motivsystemen zugrunde, das ihn zum Handeln motiviert.<br />
Dieses Motivsystem kann als grundlegend integrierter Handlungsantrieb bezeichnet<br />
werden. Erfolgreiche Beziehungen sind zu erwarten, wenn unser Verhalten mit unserem<br />
Motivsystem kongruent sein kann. Das führt zur Selbstwertstabilisierung bzw. -erhöhung.<br />
Positives Feedback unserer Mitmenschen auf unser Verhalten führt zur Erhöhung unseres<br />
Selbstwertes, während negatives Feedback unser Selbstwertgefühl bedroht.<br />
Wenn alles gut läuft und wir uns gemäß unserem Motivsystem verhalten können, wird unser<br />
Selbstwertgefühl verstärkt. Wir haben gelernt, uns so zu verhalten, dass unser Selbstwertgefühl<br />
nicht bedroht wird und wir von unserem Umfeld Anerkennung erhalten.<br />
Die Beziehungs(auf)klärungstheorie geht davon aus, dass jeder Mensch in Interaktion zu<br />
anderen steht. Interaktion und Beziehungen begründen unsere Existenz und geben unserer<br />
Welt eine Bedeutung. Unser Verhalten drückt den Wunsch aus, mit anderen in Beziehung zu<br />
treten. Die Beziehungs(auf)klärungstheorie geht der Frage nach, wie wir diese Beziehungen<br />
aufbauen und aufrechterhalten können, um positives Feedback und Selbstwertgefühl zu<br />
erlangen.<br />
Exkurs:<br />
Die Theorie <strong>des</strong> Selbstwertschutzes und der Selbstwerterhöhung<br />
(nach D. Stahlberg & D. Frey, 1983)<br />
Menschen sind grundsätzlich motiviert, ihr Selbstwertgefühl zu schützen bzw. zu erhöhen.<br />
Dieses Bedürfnis nach Selbstwertschutz und Selbstwerterhöhung ist umso stärker, je niedriger<br />
das akute Selbstwertgefühl einer Person, d.h. je weniger ihr Bedürfnis nach möglichst<br />
positiver Selbstbewertung ist. Selbstwertgefühl einer Person ergibt sich als Summe der<br />
gewichteten Selbsteinschätzungen. Dies hat Auswirkungen auf die Lebensqualität: mehr<br />
Erfolg, höhere Produktivität, höhere Arbeits- und Lebenszufriedenheit. Im Unterschied zum<br />
Motivsystem einer Person, ist der Selbstwert keine dauerhafte Persönlichkeitsgröße: Selbstwert<br />
ändert sich je nach Situation innerhalb einer Person (intraindividuell) sowie von Menschen<br />
zu Menschen (interindividuell, Personen mit hohem vs. Personen mit niedrigem Selbstwert).<br />
Dem Selbstwertgefühl der Menschen liegen unterschiedliche Motivsysteme zu Grunde. Manche<br />
Menschen streben danach, eigenen Selbstwert durch die Beziehung zu anderen und die<br />
Anerkennung von anderen aufrechtzuerhalten bzw. zu erhöhen. Andere wiederum erreichen<br />
das Gleiche, indem sie versuchen, ihre Mitmenschen zu beeinflussen, oder aber schaffen die<br />
emotionale Selbstwertbestätigung durch das Anstreben höherer Standards.<br />
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<strong>Theoretischer</strong> <strong>Hintergrund</strong> <strong>des</strong> SDI ®<br />
Motive und<br />
Motivsysteme<br />
Wenn wir in den Beziehungen zu anderen nicht nur das beobachtbare Verhalten, sondern<br />
auch die zugrundeliegenden Motive berücksichtigen, können wir uns selbst und unsere Mitmenschen<br />
besser verstehen.<br />
Keiner ist genau wie der andere, auch wenn die persönlichen Stärken ähnlich sind. Ziel <strong>des</strong><br />
SDI ® ist es, Gründe für unser Verhalten herauszufinden.<br />
Für das Verständnis von zugrunde liegenden Motiven sind folgende Grundsätze wichtig:<br />
1. Ein bestimmtes Motiv kann die verschiedensten Verhaltensweisen in Gang setzen.<br />
2. Gleiche Verhaltensweisen können aus unterschiedlichen Motiven hervorgehen.<br />
Die verschiedenen Motivsysteme <strong>des</strong> SDI ®<br />
Es gibt nicht nur ein Motiv, sondern es überlagern sich ständig verschiedene Motive.<br />
Das sind die Beweggründe eines Verhaltens. Es gibt verschiedene Versuche, die sich mit der<br />
Frage beschäftigen, in welche Klassen sich Motive sinnvoll einteilen lassen. SDI ® baut auf die<br />
Theorie McClelland (1982) auf, der aus der Vielfalt der menschlichen Motive drei Motivklassen<br />
herauskristallisierte.<br />
Blau (Selbstlos – Fördernd) = Annäherungsmotiv<br />
Personen mit hohem Annäherungsmotiv wollen andere Menschen kennen lernen und<br />
ein gutes Verhältnis zu ihnen aufbauen. Das Kennenlernen erfolgt um seiner selbst willen,<br />
weil Menschen soziale Wesen sind und entsprechende Bedürfnisse besitzen.<br />
y kümmert sich um die Belange anderer<br />
y ein gutes Arbeitsumfeld verbessert die Arbeitsleistung<br />
Rot (Durchsetzend – Leitend) = Machtmotiv<br />
Menschen mit ausgeprägtem Machtmotiv streben danach, andere zu beeinflussen. Es geht<br />
darum, die Kontrolle über sich selbst, über andere und über sein Umfeld zu haben.<br />
Der Begriff „Macht“ wird hier völlig wertfrei betrachtet, unabhängig davon, ob die Menschen,<br />
die beeinflusst werden, davon einen Nutzen oder einen Schaden haben.<br />
y ergebnis- und wettbewerbsorientiert<br />
y organisiert und verwaltet Arbeitskräfte und Ressourcen<br />
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Grün (Analytisch – Autonom) = Leistungsmotiv<br />
Personen mit hohem Leistungsmotiv setzen sich hohe Leistungsmaßstäbe. Die Bewertung<br />
von außen spielt eine unwichtige Rolle. Feedback von anderen wird überwiegend für die<br />
Bestätigung eigener Selbsteinschätzung gesucht. Diese Personen konkurrieren über Leistung<br />
mit anderen. Dadurch wird das eigene Selbstwertgefühl gesichert bzw. gesteigert.<br />
y kümmert sich um Prozesse, Fairness und Ordnung<br />
y will Standards, Genauigkeit, Durchdachtheit im Entscheidungsprozeß<br />
Mischformen<br />
Hub (Flexibel – Integrierend)<br />
y will unterschiedliche Meinungen berücksichtigen<br />
y hält sich verschiedene Möglichkeiten offen, was auf andere ziellos wirken könnte<br />
Rot – Blau (Durchsetzend – Fördernd)<br />
y will andere in deren Entwicklung unterstützen<br />
y ist begeisterungsfähig und unterstützt wichtige Ideen und Initiativen<br />
Rot – Grün (Vernünftig – Konkurrierend)<br />
y hält sich strategisch an logische Pläne und Prinzipien<br />
y möchte gerecht sein, andere führen, Entscheidungen treffen und einen fairen<br />
Wettbewerb führen<br />
Blau – Grün (Vorsichtig – Unterstützend)<br />
y will die Kapazität und Leistungsfähigkeit seiner Belegschaft fördern<br />
y unterstützt selbstverantwortliches, eigenständiges Arbeiten<br />
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<strong>Theoretischer</strong> <strong>Hintergrund</strong> <strong>des</strong> SDI ®<br />
Konfliktsituationen<br />
Wenn wir in Konfliktsituationen kommen, verändert sich unser Verhalten. Konflikt bedeutet,<br />
unser Verhalten ist nicht mehr kongruent zu unserem Motivsystem und unser Selbstwertgefühl<br />
wird bedroht. Ziel ist es, den Konflikt möglichst schnell zu bereinigen, damit das Gleichgewicht<br />
zwischen Motivsystem und Verhalten wieder hergestellt werden kann. Wir unterscheiden<br />
zwischen Prozesskonflikten, die unser Selbstwertgefühl bedrohen, und Zielkonflikten,<br />
die unser Selbstwertgefühl nicht direkt gefährden. Ein Konflikt besteht aus drei aufeinander<br />
folgenden Konfliktsstufen, wobei die einzelnen Konfliktstufen in ihrer Länge und sichtbaren<br />
Ausprägung variieren können.<br />
Konfliktverständnis ist ein Teil der Beziehungs(auf)klärungstheorie.<br />
SDI ® wird oft im Bereich Team- und Konfliktmanagement eingesetzt, da eine objektive<br />
Konfliktdiskussion ermöglicht wird und ein Lösungsplan erarbeitet werden kann. Die<br />
Feedback-Instrumente zeigen den Teilnehmern, wie sie von ihrem Umfeld wahrgenommen<br />
werden.<br />
Manchmal entstehen Konflikte aufgrund unterschiedlicher Erwartungen. Erwartungen werden<br />
mit SDI ® offen kommuniziert und diskutiert.<br />
Unterschiedliche Verhaltensweisen in Konfliktsituationen<br />
Unser Verhalten kann sich gegebenen Konfliktsituationen folgendermaßen anpassen, bzw.<br />
darauf reagieren: zum einen durch geborgtes zum anderen durch Masken – Verhalten.<br />
y Das geborgte Verhalten<br />
Das geborgte Verhalten wird ganz bewusst zur Zielerreichung eingesetzt. Unser Selbstwert<br />
wird dadurch nicht bedroht. Das zu erreichende Ziel stimmt mit unserem Motivsystem<br />
überein.<br />
y Das Masken - Verhalten<br />
Welche Motive stehen hinter Masken - Verhalten? Warum zeigen Menschen oft widersprüchliches<br />
Verhalten? Welche Bedingungen führen dazu, sein „wahres Gesicht” zu zeigen<br />
und welche Konsequenzen hat dies?<br />
Diese Verhaltensweise in der gegebenen Situation wird als die einzige Reaktion, bzw. Überlebensstrategie<br />
auf Umfeldsituationen gesehen. Das Verhalten ist nicht kongruent mit dem<br />
Motivsystem eines Menschen, was innere Spannungen auslöst und über einen längeren<br />
Zeitraum möglicherweise zu psychischen und physischen Problemen führt.<br />
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<strong>Theoretischer</strong> <strong>Hintergrund</strong> <strong>des</strong> SDI ®<br />
Feedback<br />
360° Feedback wird in Organisationen meist im Führungsbereich eingesetzt.<br />
Der Unterschied zum kompetenzbezogenen Feedback besteht darin, dass:<br />
y das Feedback offen ist<br />
y die Feedbackempfänger die Feedbackgebenden einladen<br />
y das Feedback gegenseitig ist<br />
Jeder Teilnehmer bearbeitet zunächst ein Standardinventar und/oder eines der Porträts.<br />
Oft befinden sich die Teilnehmer sowohl in der Rolle <strong>des</strong> Feedbackempfängers, als auch in<br />
der <strong>des</strong> Feedbackgebenden. Die Feedbackempfänger entscheiden, von wem sie Feedback<br />
bekommen wollen und verteilen dementsprechend die notwendigen Unterlagen.<br />
Einsatzgebiete<br />
<strong>des</strong> SDI ®<br />
Konfliktmanagement<br />
Krisenintervention und -prävention<br />
Mediation<br />
Projektmanagement - Teamentwicklung<br />
Führungskräftetraining<br />
Beziehungen<br />
aufbauen<br />
und Konflikte<br />
bearbeiten<br />
Erweitern Sie Ihre Kenntnisse auch mit unseren anderen beziehungsbildenden Inventaren.<br />
Das SDI ® Feedback Inventar ist dazu gedacht, über subjektive Wahrnehmungen, das Verhalten<br />
von Menschen und mögliche Änderungen zu reden. Es kann zu zweit oder in Gruppen<br />
angewendet werden. Das SDI ® Erwartungs-Inventar dient zur Klärung von Erwartungen an<br />
bestimmte Beziehungen, im Privat- und im Berufsleben. Ein Ergebnisvergleich zwischen<br />
dem SDI ® Erwartungs-Inventar und dem SDI ® Standard Inventar kann aufzeigen, wie Sie<br />
Ihre bestehenden Fähigkeiten verbessern oder Ihre Erwartungen anpassen sollten, damit Sie<br />
mit einer bestimmten Situation oder Beziehung zufriedener sind.<br />
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<strong>Theoretischer</strong> <strong>Hintergrund</strong> <strong>des</strong> SDI ®<br />
Die SDI ® Porträtsammlung<br />
Selbstporträts<br />
Das SDI ® Porträt der Persönlichen Stärken und<br />
das SDI ® Porträt der Übertriebene Stärken hilft den<br />
Einzelnen durch die Auseinandersetzung mit den<br />
eigenen Stärken und übertriebenen Stärken, bessere<br />
Entscheidungen in Beziehungen zu treffen und die<br />
Effektivität zu erhöhen.<br />
Feedback<br />
In den SDI ® Feedback-Porträts der Persönlichen<br />
Stärken und der Übertriebenen Stärken beschreibt<br />
eine Person, wie Sie eine andere Person bezüglich<br />
ihrer Stärken und Schwächen wahrnimmt.<br />
Die Ähnlichkeiten und Unterschiedlichkeiten<br />
der Einschätzung werden erarbeitet. Dies hilft die<br />
Beziehung zu verbessern und interpersonale<br />
Konflikte zu lösen.<br />
Erwartungen<br />
Das SDI ® Erwartungs-Porträt hilft, Erwartungen<br />
auf eine Rolle, Stelle oder Position zu klären.<br />
Es vergleicht die Erwartungen mit den Stärken einer<br />
Person.<br />
Verlag für Managementsysteme<br />
Königsbacher Straße 21<br />
D-75196 Remchingen<br />
Telefon +49 (0) 72 32.36 99 11 • Telefax +49 (0) 72 32.36 99 44<br />
mail@persolog.com • www.persolog.com<br />
DE-IOS02 09/06<br />
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