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Nr. 3.April - bei den Missionsschwestern des hl. Petrus Claver

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Geheimnis <strong>des</strong><br />

(Fortsetzung–2.Teil)<br />

Sokommt zumAufbruch die Begegnung.<br />

Maria suchte kein billiges<br />

Ventil,umdas zu verar<strong>bei</strong>ten, was der<br />

Engel ihr gesagt hatte. Wir sollten es<br />

wo<strong>hl</strong> eher so sehen: Maria suchte<br />

einen Menschen, mit dem sie<br />

sich über die ungeheuerliche<br />

Botschaft unterhalten konnte,<br />

Gottesmutter zu wer<strong>den</strong>.<br />

Einen Menschen suchen, mit dem<br />

ich mich austauschen kann: Ist das<br />

nichtunser aller Wunsch? Oder dieoft<br />

dunkle Seite derselben Wirklichkeit:<br />

gemeint, einmal einen dieser Menschen–lang<br />

ersehnt –gefun<strong>den</strong>zuhaben,<br />

aber dann bitter enttäuscht und<br />

ausgenützt zu wer<strong>den</strong>. Glaube ist wesentlichBegegnung.<br />

Künstler haben die Begegnung zwischen<br />

Maria und Elisabethgern mit einem<br />

Händedruck oder gar einer Umarmung<br />

dargestellt. Wir haben diese<br />

Gesten wieder entdeckt: Sogar inder<br />

Liturgie sind sie <strong>bei</strong>mFrie<strong>den</strong>sgruß heimisch<br />

gewor<strong>den</strong>. In Italien hat man<br />

nicht vielScheu, sich auch öffentlichzu<br />

umarmen. In <strong>den</strong>letztenJahren istdie<br />

Umarmung auch in Or<strong>den</strong>sgemeinschaftenüblich<br />

wor<strong>den</strong>. Das ist gut so,<br />

wenn es nicht nur <strong>bei</strong> einer wo<strong>hl</strong>gemeintenGeste<br />

bleibt.<br />

Eine Umarmung ist etwas Zerbrec<strong>hl</strong>iches.Die<br />

einander umarmen, übernehmen<br />

füreinander Verantwortung. Sie<br />

schauen einander an. Und dieser Augenblick<br />

gewährt dem anderen<br />

Einblick. Wenn Maria und Elisabeth<br />

einander umarmen, dann<br />

wollen sie zueinander sagen:<br />

Ichbin bereit, dich einStück Weges<br />

zu begleiten. Wenn sich Menschen<strong>bei</strong>mAbschiedin<strong>den</strong><br />

Armen<br />

liegen, dann soll esdie Zusage sein:<br />

Wir vergessen einander nicht. Wir<br />

glauben aneinander. Oft wer<strong>den</strong> solche<br />

Erwartungen nicht erfüllt. Woran<br />

mageswo<strong>hl</strong> liegen?<br />

Die Geschichtevom Seiltänzergibt die<br />

Antwort: Die Zuschauer haben ihm applaudiert,<br />

abermit ihm ins gleiche Boot<br />

zu steigen, das trauten sie sich nicht.<br />

Sie hatten doch das tiefste Vertrauen<br />

nicht.<br />

Aber wie kann man glauben, wenn<br />

dazu Vertrauen notwendig ist? Wenn<br />

wir einem Menschen glauben, dann<br />

kennen wir ihn schon länger. Er hat uns<br />

schon ein wenig in sich hineinschauen<br />

lassen. Wir haben erfahren, ob er zuverlässig<br />

ist und ehrlich. Wir wissen<br />

aber auch, wie wir ihn zu behandeln<br />

haben, damit wir ihn in der Freundschaft<br />

nicht überfordern oder verein-<br />

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