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Nr. 10 Dezember - bei den Missionsschwestern des hl. Petrus Claver

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Zeitschrift der<br />

St.-<strong>Petrus</strong>-<strong>Claver</strong>-Sodalität<br />

124.Jahrgang<br />

Heft<strong>10</strong> <strong>Dezember</strong>2012<br />

ISSN 1422-3821


218<br />

Echo ausAfrika<br />

und andern Erdteilen<br />

Zeitschrift der St.-<strong>Petrus</strong>-<strong>Claver</strong>-Sodalität.<br />

Erscheintzehnmal jährlich.<br />

Herausgeber: St.-<strong>Petrus</strong>-<strong>Claver</strong>-Sodalitätfür die<br />

katholischenMissionen in Entwicklungsländern<br />

St.-Oswalds-Gasse 17,6300Zug<br />

Redaktion: Sr. Barbara Tabian, SSPC<br />

Druck: Speck Print AG, 6301 Zug<br />

JährlicherBezugspreis: Fr.20,–<br />

Adressen der St.-<strong>Petrus</strong>-<strong>Claver</strong>-Sodalität:<br />

Deutsc<strong>hl</strong>and:<br />

Billerstraße 20, 86154 Augsburg, Tel. 0821/414077<br />

srs.claver@googlemail.com<br />

www.srsclaver.de<br />

Ligabank Augsburg, BIC: GENODEF1M05<br />

IBAN: DE57 7509 0300 0000 <strong>10</strong>05 60<br />

Tiergartenstr. 74, 01219Dres<strong>den</strong>, Tel. 0351/4701435<br />

sspcdres<strong>den</strong>@gmail.com<br />

www.sspc-dres<strong>den</strong>.wg.am<br />

Österreich: Missionshaus Maria Sorg<br />

Lengfel<strong>den</strong>, Maria-Sorg-Str. 6<br />

5<strong>10</strong>1 Bergheim <strong>bei</strong> Salzburg<br />

Loreto-Exerzitienheim,Sc<strong>hl</strong>ossstr. 2<br />

3131 Walpersdorf<br />

oberin@mariasorg.at, www.mariasorg.at<br />

Schweiz:<br />

St.-Oswalds-Gasse 17, 6300 Zug<br />

Postscheckkonto 80-2873-8<br />

Telefon 041/71<strong>10</strong>417, Fax 041/7115917<br />

petrus-claver@bluewin.ch<br />

www.petrus-claver.ch<br />

Route du Grand-Pré 3, 1700 Fribourg<br />

Compte de chèques postaux 17-246-7<br />

Telefon 026/4254595,Fax 026/4254596<br />

Trentino–Südtirol:<br />

Via della Collina 18, 38121 –Trient<br />

Tel. 0461/263645, Fax 0461/268435<br />

claver.trento@gmail.com<br />

Banca Trento eBolzano,BIC: BATBIT2T<br />

IBAN: IT95 G032 4001 80<strong>10</strong> 0001 1723769<br />

Aus dem Inhalt:<br />

220 Er hat die Nacht hell gemacht<br />

222 Einegesunde Entwicklung<br />

230 Aus Kircheund Welt<br />

238 Nur ein Tropfen Wasser<br />

Zum Titelbild:<br />

Bolivien (Foto: Sergio Pessolano)<br />

Letzte Umsc<strong>hl</strong>agseite:<br />

Kenia, Schulgottesdienst in Riruta/Nairobi<br />

(Foto: CPS)<br />

Teilen Sie uns bitte per Post, Telefon oder<br />

E-Mail mit, wenn Sie <strong>den</strong> Wohnsitz wechseln.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Ihre <strong>Petrus</strong>-<strong>Claver</strong>-Schwestern<br />

Senegal<br />

(Foto: Redaktion)


Ein Stern<br />

führt durch die Nacht<br />

Wenn du versuchst, so zu leben,<br />

wie Gott dich gemeint hat,<br />

wenn du dein ursprüngliches Bild<br />

in dieser Welt sichtbar wer<strong>den</strong> lässt,<br />

dann trägst du dazu <strong>bei</strong>,<br />

dass diese Welt heller und heiler wird.<br />

Dort wo du lebst, leuchtet dann<br />

mitten in der Nacht ein Stern,<br />

auch wenn er noch so klein ist.<br />

Aber dieser eine Stern<br />

verwandelt die Nacht.<br />

Anselm Grün 219


Die Weihnacht ist mehr als ein<br />

bisschen tröstliche Stimmung.<br />

Auf das Kind, auf das eine Kind<br />

kommt es an diesemTag, in dieser<br />

heiligen Nacht an. Auf <strong>den</strong> Sohn<br />

Gottes,der Mensch wurde, auf seine<br />

Geburt. Alles andereandiesem<br />

Festlebt davon, oder es stirbt und<br />

wirdzur Illusion.<br />

Weihnachten heißt: Er ist gekommen.<br />

Er hat die Nacht hell gemacht.<br />

Er hat die Nacht unserer<br />

Finsternisse,die Nacht unsererUnbegreiichkeiten,<br />

die grausame<br />

Nacht unserer Ängste und Hoffnungslosigkeiten<br />

zur Weihnacht,<br />

zur heiligenNacht gemacht…<br />

Es ist indie Welt und in mein Leben<br />

ein Ereignis eingebrochen…<br />

durch das unsere Nacht, die<br />

schreckliche, die kalte und öde<br />

Nacht, da Leib und Geist auf das<br />

Erfrieren warten, zur Weihnacht,<br />

zu heiligen Nacht gewor<strong>den</strong> ist.<br />

Denn der Herr ist da. Der Herr der<br />

Schöpfung und meines Lebens. Er<br />

sieht nicht mehr aus dem ewigen<br />

»alles in einem und auf einmal«<br />

seiner Ewigkeit bloß dem ewigen<br />

Wechsel meines verrinnen<strong>den</strong> Lebens<br />

tief unter sich zu.<br />

Der Ewige ist Zeit, der Sohn ist<br />

Mensch, die ewige Weltvernunft,<br />

die allumfassende Sinnhaftigkeit<br />

aller Wirklichkeit ist Fleisch gewor<strong>den</strong>.<br />

Und dadurch ist die Zeit<br />

und das Menschenleben verwandelt<br />

wor<strong>den</strong>. Dadurch, dass Gott<br />

selbst Mensch gewor<strong>den</strong> ist.<br />

Jetzt brauchen wir ihn nicht mehr<br />

zu suchen in <strong>den</strong> Unendlichkeiten<br />

<strong>des</strong> Himmels, in <strong>den</strong>en sich unser<br />

Geist und unser Herz weglos verlieren,<br />

jetzt ist er selbst auch auf unserer<br />

Erde, auf der es ihm nicht<br />

besser geht als uns, auf der ihm<br />

keine Sonderregelung zuteil wurde,<br />

sondern unser aller Los: Hunger,<br />

Müdigkeit, Feindschaft, To<strong>des</strong>angst<br />

undein elen<strong>des</strong> Sterben.<br />

Dass die Unendlichkeit Gottes<br />

mensc<strong>hl</strong>iche Enge, die Seligkeit<br />

die tödliche Trauer der Erde, das<br />

Leben <strong>den</strong> Tod annahm, das ist<br />

die unwahrscheinlichste Wahrheit.<br />

Aber sie nur –dieses nstere<br />

Licht <strong>des</strong>Glaubens –macht unsere<br />

Nächte hell, sie allein macht heilige<br />

Nächte.<br />

220


Gott ist gekommen. Er ist da. Darum<br />

ist alles anders, als wir meinen.<br />

Die Zeit ist aus dem ewigen<br />

Weiterießen verwandelt in ein<br />

Geschehen, das mit lautloser, eindeutiger<br />

Zielstrebigkeit auf ein<br />

ganz bestimmtes Ende hinführt,<br />

darin wir und die Welt vor dem<br />

entsc<strong>hl</strong>eierten Antlitz Gottes stehen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Wenn wir sagen: Es istWeihnacht,<br />

dann sagen wir: Gott hat sein letztes,<br />

sein tiefstes, sein schönstes<br />

Wort im Fleisch gewor<strong>den</strong>en Wort<br />

in die Welt hineingesagt, ein Wort,<br />

das nicht mehr rückgängig gemacht<br />

wer<strong>den</strong> kann, weil esGottes<br />

endgültigeTat ist, weil es Gott<br />

selbst inder Welt ist. Und dieses<br />

Wort heißt: Ich liebedich, du Welt<br />

und du Mensch…<br />

Alles hat sich durchdie Geburt <strong>des</strong><br />

Kin<strong>des</strong> schon gewandelt. Alle Zeit<br />

ist schon umfasst von der Ewigkeit,<br />

die selber Zeit wurde. Alle<br />

Tränen sind im Innersten schon<br />

versiegt, weil Gott selbst mitgeweint<br />

hat und schon aus seinen<br />

eigenen Augen wischte. Alle Hoffnung<br />

ist eigentlich schon Besitz,<br />

weil Gott schon von der Welt besessen<br />

ist. Die Nacht der Welt ist<br />

schon hell gewor<strong>den</strong>…<br />

Wenn nicht bloß Kerzenschimmer,<br />

Kinderfreude und Tannenduft, sondern<br />

das Herz selbst das Jawort<br />

zumkindlichenLiebeswort Gottes<br />

spricht, dann geschieht wirklich<br />

Weihnacht, nicht nur in Stimmung,<br />

sondern in der lautersten Wahrheit.<br />

Denn dieses Wort <strong>des</strong> Herzensist<br />

dann getragen von Gottes<br />

heiliger Gnade, Gottes Wort wird<br />

dann auch in unserem Herzen geboren,<br />

wie die alten Meister sagten:Gottselbst<br />

zieht dann in unsere<br />

Herzen ein, so wie erinBet<strong>hl</strong>ehem<br />

in die Welt einzog …<br />

Karl Rahner<br />

Advent heißt im ursprünglichen Wortsinn: Ankunft. An Weihnachten<br />

feiern wir das Ankommen Gottes in Jesus Christus, aber auch<br />

sein Ankommen im eigenen Herzen.<br />

Wir, die <strong>Missionsschwestern</strong> v.<strong>hl</strong>. <strong>Petrus</strong> <strong>Claver</strong>, wünschen Ihnen,<br />

liebe Leserinnen und Leser, dass die Advents- und Weihnachtszeit<br />

Ihre Dunkelheit erhellen möge und Sie Jesus Christus als Licht<br />

dieser Welt erkennen.<br />

Möge Christus Ihr Licht sein in Ihrem Leben, möge Er Ihre Freude,<br />

Ihre Kraft und der Grund aller Zuversicht sein!<br />

Sr. Barbara Tabian SSPC<br />

221


K<br />

E<br />

222<br />

N<br />

IA<br />

Nähe und Geborgenheit<br />

sind wichtig für die Kinder<br />

Wir wollen Ihnen einen herzlichen Dank sagen für<br />

Ihre so großzügige Spende zur Verwirklichung verschie<strong>den</strong>er<br />

Projekte, die unsere Schwesterngemeinschaftleitet.<br />

Da ist zunächst derZuschussfür dasStudium vonSr.<br />

Therese Munywoki. Sie ist die Schulleiterin unserer<br />

neu eröffneten Volkschule in Juja<br />

und machtihr Studium in the school<br />

based Programme neben ihrer Ar<strong>bei</strong>t<br />

in der Schule und besucht in <strong>den</strong><br />

Ferien Kurse. In Juja unterhalten wir<br />

ein Kinderheim für Kinder, deren Familienverhältnisse<br />

nicht geeignet<br />

sind für die gesunde Entwicklung <strong>des</strong><br />

Kin<strong>des</strong>. Viele von ihnen waren Zeugen<br />

von Gewalt und sexuellem Missbrauch,<br />

andere sind Waisenkinder,<br />

derenElternin<strong>den</strong> Unruhen derletzten<br />

Jahre umgekommen sind, natürlich<br />

sind darunter auch Aids-Waisen.<br />

Nach dem letzten Feuer im Sinai<br />

Slum gibt es wieder viele Waisenkinder.<br />

Wir versuchen ihnen ein Zuhause<br />

zu geben, wo sie sich angenommen<br />

und geliebt wissen. Dem Kinderheim<br />

angesc<strong>hl</strong>ossen ist ein Kindergarten<br />

und die Volksschule, die von<br />

Sr. Therese geleitet wird. Vorher besuchten<br />

unsere Peglinge die Volksschule<br />

im Dorf. Dort bekamen sie aber<br />

nicht die entsprechende Hilfe. Manche<br />

haben Lernschwierigkeiten und<br />

brauchen soindividuelle Unterstützung.<br />

Sc<strong>hl</strong>ießlich begannen wir mit<br />

unserer eigenen Grundschule.Sosind


Der Kontakt zu <strong>den</strong> Familien ist<br />

ein wichtiges Apostolat<br />

Sr.Damian Maria Boekholt<br />

unterwegs mit Schulkindern 223


Besuch einesSozialar<strong>bei</strong>ters<br />

<strong>bei</strong> einerFamilie von<br />

Schulkindern<br />

wir sicher, dass diese Kinder eine<br />

gute schulische Grundlage bekommen<br />

für ihr weiteresLeben.<br />

Wir haben ein ähnliches Kinderheim<br />

in Moshi, Tansania, mit Kindern<br />

im Alter bis zu sechs Jahren.<br />

Es sind teilweise Kinder, die ausgesetzt<br />

wur<strong>den</strong>. Die Leitung versucht<br />

für diese Kleinen Adoptiveltern<br />

zu vermitteln,was oft nicht<br />

leicht ist. Das Waisenhaus bekommt<br />

keinerlei Unterstützung<br />

von der Regierung und die<br />

Schwestern haben Schwierigkeiten<br />

mit <strong>den</strong> ständig steigen<strong>den</strong><br />

Preisen, besonders <strong>bei</strong> der Milch<br />

für die Babys.<br />

In Riruta unterhalten wir eine<br />

Schule für Straßenkinder, vorwiegend<br />

von Kawangware und <strong>den</strong><br />

KiberaSlums. Über dreißig Kinder<br />

konnten schon zur HöherenSchule<br />

gehen und in diesem Jahr hoffen<br />

wir, dass es ein Junge auf die<br />

224<br />

Unsere Küche


Eine Schulklasse<br />

Freitags machen die Kinder Großputz<br />

225


Die Lebensbedingungen<br />

der Kinder sind meistens<br />

sehr sc<strong>hl</strong>echt<br />

Universität schafft. Es ist für uns<br />

eine Freude zu sehen, wie diese<br />

Kinder, die die Unsicherheit, Kälte,<br />

Hunger unddas Verlassen-und<br />

Verstoßensein der Straße erlebt<br />

haben, sich zu wertvollen Menschenentwickeln.<br />

In Tansania haben wir <strong>bei</strong> Arusha<br />

ein Heim für Leprakranke. Zurzeit<br />

leben dort37Erwachsene.Essind<br />

geheilte Leprosen aber sehr von<br />

<strong>den</strong> Folgen der Lepra gezeichnet<br />

und <strong>des</strong>halb von <strong>den</strong> Familien<br />

nicht angenommen wor<strong>den</strong>. Unter<strong>den</strong><br />

Leprosen sind fünf Blinde.<br />

Manche Leprakranke kommen<br />

nach Maji yaChai Upendo Leprosy<br />

Home für eine Zeit, um Heilung zu<br />

erfahren, Kraft zu sammeln und<br />

um Fähigkeiten zulernen, die ihnen<br />

im Leben außerhalb <strong>des</strong> Heimes<br />

helfen. Viele haben noch<br />

sc<strong>hl</strong>imme Wun<strong>den</strong> und Augen-<br />

226<br />

Um etwas Geld zu verdienen,<br />

betreiben die Kinder<br />

einen Verkaufsstand


Die Bewässerung <strong>des</strong> Gartensmacht<br />

<strong>den</strong> Kindern auch Spaß<br />

Unter Aufsicht sorgen die Kinder<br />

selbst am Waschtag fürdie<br />

Sauberkeit ihrer Kleider<br />

227


krankheiten, die ärztliche Hilfe erfordern.<br />

37 dieser Armen leben im Heim,<br />

es ist ihr Zuhause wo sie sich angenommenund<br />

wo<strong>hl</strong> fü<strong>hl</strong>en. MajiyaChai<br />

Upendo Home (ein Swahili-Wort für<br />

Liebe) soll ein Haus der offenen Tür<br />

bleiben für alle, die Hilfe brauchen<br />

und besondersfür Leprakranke.<br />

Die Bewohner beten je<strong>den</strong> Tag für<br />

ihre Wo<strong>hl</strong>täter, wissen sie doch dass<br />

sie, was sie jetzt haben, Menschen<br />

guten Willens verdanken. Wir hatten<br />

viele Muslime die aber inzwischen<br />

alle katholisch wur<strong>den</strong>. Erst kürzlich<br />

hat unserErzbischof Josaphat Lebulu<br />

<strong>den</strong> älteren Leprosen und Kindern<br />

dieTaufe und Firmung gespendet. Er<br />

blieb einen Tagund feierte mit ihnen,<br />

was diesen armen und verstoßenen<br />

Menschen viel gab und ihr Selbstbewusstsein<br />

und ihren Selbstwert sehr<br />

förderte.<br />

Wir danken Gott für die vielen großen<br />

und kleinenWunderdie Er unter<br />

diesen Menschen gewirkt hat. Sie<br />

brauchen viel Zuwendung und Verständnis,<br />

bis sie ihr Los annehmen<br />

und damit leben können.<br />

Diesessind einige unserer Aufgaben,<br />

die oft nicht leicht sind. Besonders<br />

lei<strong>den</strong> wir unter <strong>den</strong>ständig steigen<strong>den</strong><br />

Preisen und der Korruption im<br />

Land. Wir vertrauen jedoch auf Gott,<br />

der uns bis jetzt oft wunderbar geführt<br />

hat und es sicher auch weiterhin<br />

tun wird. Wir sind dankbar für<br />

jede Hilfe und dankennochmalsherzlichst<br />

allen Wo<strong>hl</strong>tätern,die unsunterstützt<br />

haben.<br />

Sr.DamianMaria Boekholt, CPS<br />

Sr.Magna Pittig,CPS<br />

Nairobi<br />

Kenia<br />

228<br />

Tanzgruppe


Geteilte<br />

Freude<br />

ist<br />

doppelte<br />

Freude<br />

229


Aus Kirche und Welt<br />

Seit 2008 wer<strong>den</strong> schwangere Frauen<br />

und Kinder im Alter zischen 5und<br />

15 Jahren kostenlos gegen Malaria<br />

behandelt und ab Januar 2011 können<br />

Frauen kostenlos per Kaiserschnitt<br />

entbin<strong>den</strong>. Je<strong>des</strong> Jahr sterben<br />

21.000 Kinder im Alter unter fünf<br />

Jahren an Malaria. Das Kinderhilfswerk<br />

der Vereinten Nationen weist<br />

darauf hin, dass im Jahr 2008 rund<br />

50% der kongolesischen Kinder (1,2<br />

Millionen) in Armut lebten und <strong>bei</strong>m<br />

Zugang zu Bildung, Ernährung, Gesundheitsversorgung,<br />

Trinkwasser<br />

und Wohnung benachteiligt waren.<br />

21% der Bevölkerung sind unterernährt,<br />

11% derKinderlei<strong>den</strong> an Untergewicht<br />

und die Kindersterblichkeit<br />

im Alter unter fünf Jahren liegt <strong>bei</strong><br />

12,7%. (AIF)<br />

230<br />

Hilfe fürMutterund Kind<br />

Brazzaville/Republik Kongo – Ein<br />

Viertel der Kinder in der Republik<br />

Kongo sterben imAlter unter fünf<br />

Jahren an Unterernährung. Diesgeht<br />

aus einer Untersuchung hervor, die<br />

im Rahmen einer Kampagne zur Bekämpfung<br />

der Müttersterblichkeit<br />

vom Kinderhilfswerk UNICEF veröffentlicht<br />

wurde. Dem Vorhaben sc<strong>hl</strong>ießen<br />

sich auch dieRegierung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>,dieWeltgesundheitsorganisation<br />

und der Bevölkerungsfonds der Vereinten<br />

Nationen UNFPA sowie private<br />

Partnerorganisationen an.<br />

Mangelernährung<br />

Sanaa/Jemen – Die Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>des</strong><br />

Gesundheitswesens warnen vor der<br />

Unterernährung <strong>bei</strong> Kindern imVerwaltungsbezirk<br />

Saada und insbesondere<br />

in <strong>den</strong> Gebieten, in <strong>den</strong>en es zu<br />

bewaffneten Konikten kommt.<br />

Rund die Hälfte der26.246Kinderim<br />

Alter zwischen 6und 59 Monatendie<br />

in <strong>den</strong> fünf Distrikten <strong>des</strong> Verwaltungsbezirks<br />

Saada untersucht wur<strong>den</strong>,<br />

lei<strong>den</strong> unter Unterernährung.<br />

Insgesamt lei<strong>den</strong> 17% an schwerer<br />

akuter Unterernährung und 28% unter<br />

mittlerer akuter Unterernährung.<br />

Im Winter versc<strong>hl</strong>echterte sich die<br />

Situation der Kinder noch. Ein Grund<br />

für dieZuspitzung derLage scheinen<br />

die Konikte zwischen <strong>den</strong> Regierungseinheiten<br />

und <strong>den</strong> Rebellen zu<br />

sein. Doch dieseit2004anhalten<strong>den</strong><br />

Auseinandersetzungen sind nicht der<br />

einzige Grund. In<strong>den</strong> ländlichen Regionen<br />

<strong>des</strong> Jemen fe<strong>hl</strong>t es auch an<br />

Wissen über eine richtige Ernährung<br />

und an angemessenen hygienischen<br />

Maßnahmen.<br />

(AIF)<br />

Auswanderungswelle<br />

Tunesien/Tunis – »Das Phänomen<br />

gibt es seit langem, bereits in der Zeit<br />

vor <strong>den</strong> jüngsten Ereignissen, <strong>den</strong>n


junge Menschen in <strong>den</strong> Ländern<br />

Nordafrikas (Tunesien, Algerien und<br />

Marokko) haben immer davon geträumt,<br />

an die nördlichen Ufer <strong>des</strong><br />

Mittelmeerszugelangen«, so Bischof<br />

Maroun Elias Lahham von Tunis, von<br />

wo aus unzä<strong>hl</strong>ige Auswanderer versuchen<br />

über Italien in die Länder der<br />

Europäischen Union zu gelangen.<br />

»Tunesien erlebt eine Zeit der sozialen,<br />

wirtschaftlichen und politischen<br />

Unsicherheit und dadurch, dass die<br />

Polizei weniger strenge Kontrollen<br />

durchführt, verlassen unzä<strong>hl</strong>ige Menschendas<br />

Land auf demWeg zumanderen<br />

Ufer <strong>des</strong> Mittelmeers. Derzeit<br />

nimmt dieses Phänomen infolge der<br />

Instabilität im Land größere Ausmaße<br />

an«.<br />

»Eine Änderung wird davon abhängen,<br />

ob die neue Regierung bessere<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmöglichkeiten schaffen kann,<br />

in einemLand,indem dieAr<strong>bei</strong>tsrate<br />

offiziell <strong>bei</strong> 14% liegt, in der Realität<br />

aber min<strong>des</strong>tens 20% erreicht. Man<br />

mussda<strong>bei</strong> be<strong>den</strong>ken, dass viele junge<br />

Ar<strong>bei</strong>tslose weiterführendeSchulabsc<strong>hl</strong>üsse<br />

habenodersogar einUniversitätsdiplom<br />

besitzen. Von80.000<br />

Akademikern, dieje<strong>des</strong> Jahr dietunesischen<br />

Universitäten verlassen, n<strong>den</strong><br />

nur die Hälfte in Tunesien einen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplatz«.<br />

Auf die Frage: »Was kann Europa<br />

diesbezüglich tun?« antwortet Bischof<br />

Lahham. »Ich habe erfahren,<br />

dass die EuropäischeUnion 258 Millionen<br />

Euro für Entwicklungsprojekte<br />

in Tunesien zur Verfügung stellen<br />

will. So würde man nicht nur <strong>den</strong><br />

Menschen in Tunesien helfen, sondern<br />

Europa auch voreinem Zustrom<br />

vonAuswanderernschützen, <strong>den</strong>Italien<br />

und die Europäische Union nur<br />

schwer bewältigenkönnen. Ichweiß,<br />

dass Italien nicht all diese Menschen<br />

aufnehmen kann, die dorthin auswandern<br />

wollen. Deshalb führt der<br />

Weg über die Entwicklungszusammenar<strong>bei</strong>t<br />

unserer Länder, damit<br />

man junge Menschen davon überzeugen<br />

kann, dass sie im eigenen<br />

Land zur Entwicklung <strong>bei</strong>tragen können«.<br />

(AIF)<br />

Religiöses Erwachen<br />

Japan/Tokio – In dem noch unter <strong>den</strong><br />

Folgen der verheeren<strong>den</strong> Naturkatastrophen<br />

lei<strong>den</strong><strong>den</strong> Japan gibt es<br />

nach Ansicht <strong>des</strong> in Tokio leben<strong>den</strong><br />

brasilianischen Scalabrini Missionars<br />

P. Olmes Milani ein religiöses Erwachen.<br />

»Es gibt eine offensichtliche<br />

Rückkehr zum Gebet und zu <strong>den</strong><br />

geistlichen Werten in einer Gesellschaft,<br />

die normalerweise aussc<strong>hl</strong>ießlich<br />

von Materialismus, Produktion<br />

und Protgeprägt ist«, so derMissionar.<br />

Wie aus <strong>den</strong> Umfragen hervorgehe,<br />

haben 86% der Japaner keinen<br />

Glauben, doch »die Katastrophe, die<br />

dasLand erschüttert hat, hat dasBewusstsein<br />

der Menschen aufgerüttelt<br />

und <strong>den</strong> Bedarf nach spirituellen<br />

Werten geweckt. Die Menschen halteninbuddhistischenund<br />

schintoistischen<br />

Tempeln inne und alle beten:<br />

die freiwilligen Helfer der Armee und<br />

die Opfer der Naturkatastrophe, die<br />

auf Hilfe angewiesen sind. Auch in<br />

unseren katholischen Einrichtungen<br />

stellenwir fest, dass mehr Menschen, 231


232<br />

darunter nicht nur Katholiken sondern<br />

auch andere Menschen, innehalten<br />

und beten«, so der Missionar<br />

weiter. Es wer<strong>den</strong> »Werte, wie Geschwisterlichkeit<br />

und Solidarität neu<br />

entdeckt, die dem übertriebenen Individualismus<br />

der sozialen Beziehungen<br />

entgegen gestellt wer<strong>den</strong>« und<br />

<strong>des</strong>halb »sind alle davon überzeugt,<br />

dassdiese Tragödie sich auf die künftige<br />

Gesellschaft <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> auswirken<br />

wird: die Japaner wer<strong>den</strong> anderen<br />

gegenüber offener sein und dies<br />

gilt auch für Ausländer.«<br />

»Vor allem die Hilfen, die aus bisher<br />

als ›verfeindet‹ gelten<strong>den</strong> Ländern<br />

wie China, Südkorea oder auchNordkorea<br />

kommen, das die eigenen Wasservorräte<br />

zur Verfügung stellt, beeindrucken<br />

die Menschen sehr«, so<br />

P. Milani, »und so hat die Tragödie<br />

doch noch etwas Gutes: man lernt<br />

daraus, dass man die Mitmenschen<br />

als Brüder und Schwestern betrachten<br />

kann.«<br />

Zu <strong>den</strong> künftigen Aussichten für die<br />

Evangelisierung sagt der Missionar:<br />

»Der christliche Glaube wird unter<br />

kulturellenGesichtspunkten stetsals<br />

ausländische Religion betrachtet wer<strong>den</strong><br />

und diese Barriere wird nur<br />

schwer zu überwin<strong>den</strong> sein. Doch unter<strong>des</strong>sen<br />

gibt es bereits mehr Bereitschaft<br />

zur Zusammenar<strong>bei</strong>t der<br />

verschie<strong>den</strong>en Religionen, die alle<br />

zumWo<strong>hl</strong> derGesellschaft<strong>bei</strong>tragen<br />

wollen«.<br />

Da die Nachrichten imHinblick auf<br />

die Nuklearkatastrophen weiterhin<br />

äußerst Besorgnis erregend sind,<br />

»wächst <strong>bei</strong> <strong>den</strong>Menschen dieAngst<br />

und das Gefü<strong>hl</strong> der Ohnmacht und<br />

der Ungewissheit«. Diekleine katholische<br />

Glaubensgemeinschaft in Japan<br />

(0,7% der Bevölkerung) »schöpft<br />

Kraft aus dem Gebet für die eigene<br />

Sendung und vertraut sich der Vorsehung<br />

an«, so derMissionar.Die Hilfsbereitschaft<br />

der Diözesen <strong>bei</strong> der<br />

Aufnahme der Tsunamiopfer und die<br />

konstante Hilfeleistung der Caritas<br />

durch das »Hilfszentrum« in Sendai<br />

sei lobenswert und werde sehr geschätzt.<br />

»Alle Migranten, die sich<br />

weiterhin in Japan aufhalten, teilenja<br />

auch das Schicksal der Nation. Sie<br />

waren die ersten, die sich als freiwillige<br />

Helfer gemeldet haben und in die<br />

betroffenenGebiete gingen«. (AIF)<br />

Müttersterblichkeit<br />

Italien/Rom – In aller Welt sterben<br />

viele Frauen <strong>bei</strong> der Geburt: 99% davon<br />

in <strong>den</strong> Entwicklungsländern.<br />

In Afrika sind es je<strong>des</strong> Jahr4,5 Millionen<br />

Kinder im Alter unter 5Jahren<br />

und 265.000 Mütter. Zu einem Großteil<br />

dieser To<strong>des</strong>fälle kommt es während<br />

der Schwangerschaft oder <strong>bei</strong><br />

der Geburt. Sie könnten verhindert<br />

wer<strong>den</strong>, wenn eine grundlegende<br />

Gesundheitsversorgung gewährleistet<br />

wäre. Wie aus einem Bericht <strong>des</strong><br />

Kinderhilfswerks »Save theChildren«<br />

hervorgeht, gebären 48 Millionen<br />

Frauen je<strong>des</strong> Jahr ohne professionelle<br />

Begleitung undoft auch ohne Kontrollen<br />

während der Schwangerschaft.<br />

Zwei Millionen Frauen gebären ihr<br />

erstes Kind ganz alleine, weil es entweder<br />

keine Gesundheitseinrichtungen<br />

gibt oder sie dazu keinenZugang


haben; oder weil es kulturelle oder<br />

religiöse Gründe verbieten, Hilfe von<br />

frem<strong>den</strong> Menschen zu erbitten oder<br />

die eigene Wohnung zu verlassen<br />

und Gesundheitseinrichtungen aufzusuchen.<br />

Am größten ist der Anteil<br />

der »allein« gebären<strong>den</strong> FraueninNigeria,<br />

wo einFünftelder Frauen alleine<br />

gebären. Die Za<strong>hl</strong>en der To<strong>des</strong>fälle<br />

<strong>bei</strong> Müttern sind alarmierend. In<br />

Italien sterben je <strong>10</strong>0.000 Lebendgeburten<br />

12 Frauen aus unterschiedlichen<br />

Grün<strong>den</strong>. Im Südsudan dagegen<br />

liegt die Za<strong>hl</strong> <strong>bei</strong> 2.054, in Sierra<br />

Leone <strong>bei</strong> 2.<strong>10</strong>0, in Niger <strong>bei</strong> 1.800, im<br />

Tschad <strong>bei</strong> 1.500.<br />

UNICEF schätzt, dass rund 1,3 Millionen<br />

Leben von Neugeborenen und<br />

Zehntausen<strong>den</strong>von Frauen durch die<br />

Präsenz von Hebammen oder speziell<br />

ausgebildeten Mitar<strong>bei</strong>tern <strong>des</strong><br />

Gesundheitswesens gerettet wer<strong>den</strong><br />

könnten. Afghanistan, Niger, Guinea<br />

Bissau, Jemen, Tschad, Demokratische<br />

Republik Kongo, Eritrea, Mali<br />

der Sudan und die Zentralafrikanische<br />

Republik sind die zehn Länder,<br />

in <strong>den</strong>en das Gesundheitsniveau von<br />

Müttern und Kindern und die Bedingungen<br />

für Mütter und Kinder am<br />

sc<strong>hl</strong>echtesten sind. Im Gegensatz<br />

dazu sind die Bedingungen am besten<br />

in Norwegen, Australien, Island,<br />

Schwe<strong>den</strong>, Dänemark, Neuseeland,<br />

Finnland, Belgien, <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />

und Frankreich.<br />

(AIF)<br />

Christen in Haft<br />

Nordkorea/Seoul – Über 50.000<br />

Christen ben<strong>den</strong> sich in Nordkorea<br />

wegen ihres Glaubens als Opfereines<br />

auf derIdeologie <strong>des</strong>Regimes basieren<strong>den</strong><br />

Justizsystems in Haft, sodie<br />

Menschenrechtsorganisation »Open<br />

Doors«, dieauf Verstöße gegenMenschenrechte<br />

und die Religions- und<br />

Gewissensfreiheit hinweist.<br />

Die verheerende Menschenrechtslage<br />

bestätigt auch derjüngsteBericht,<br />

<strong>den</strong> Marzuki Darusman, der neue<br />

Sonderbeobachter derVereinten Nationen<br />

für Menschenrechte inNordkorea,<br />

dem UN-Menschenrechtsrat<br />

in Genf vorlegte.Erhebt hervor, dass<br />

das Justizsystem nicht vom Regime<br />

unabhängig ist. Außerdem existiere<br />

in Nordkorea ein »paralleles Justizsystem«,<br />

das keinerlei verfahrensrechtliche<br />

Garantien vorsehe und einer<br />

striktenKontrolleder Bürger <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> diene. Dieses basiere auf einer<br />

Reihe vonNormenund Organen,<br />

die dazu dienen, das Verhalten einzelner<br />

Bürger zu beurteilen:dazu gehören<br />

das »Gesetz zur Kontrolle der<br />

Staatssicherheit«, der »Rechtsausschuss<br />

der Genossen«, der als eine<br />

Art »Volksgericht« Urteile auf rein<br />

ideologischer Basis erlässt, das »Leitungsgremium<br />

für das Leben nach<br />

sozialistischem Recht«, das Inspektionen<br />

auf verschie<strong>den</strong>en Ebenen<br />

durchführt und soziale und wirtschaftliche<br />

Verbrechen bestraft, der<br />

»Sicherheitsausschuss«, derstrafrechtlich<br />

gegen nordkoreanische Staatsbürger<br />

vorgeht.<br />

Alle Nordkoreaner oder sich im Land<br />

aufhaltende Ausländer, die von solchen<br />

Organen verurteilt wer<strong>den</strong>,<br />

wer<strong>den</strong> in so genannte Ar<strong>bei</strong>tslager<br />

geschickt, wo Folter und unmensc<strong>hl</strong>i- 233


234<br />

che Behandlung an der Tagesordnung<br />

sind. Politische Dissi<strong>den</strong>ten mit<br />

ihren Familien sind oft lebenslang inhaftiert.<br />

Unter <strong>den</strong> Inhaftierten dieser<br />

Lager ben<strong>den</strong> sich auch za<strong>hl</strong>reiche<br />

Menschen, die wegen ihres<br />

Glaubens verhaftet wur<strong>den</strong>. Nach<br />

Angaben von »Open Doors« sind<br />

über50.000 davonChristen.<br />

Religions- und Gewissensfreiheit wird<br />

in Nordkorea verweigert. Verboten<br />

sind auch freie Meinungsäußerung<br />

und das Recht auf friedliche Versammlung.<br />

Wie Augenzeugen berichten,<br />

<strong>den</strong>en die Flucht aus dem<br />

Land gelang, gibt es in Nordkorea<br />

weiterhin antireligiöse Propaganda.<br />

Religiöse Aktivitäten sind verboten<br />

und wer<strong>den</strong> verfolgt. Die staatliche<br />

Ideologie ist das einzige zugelassene<br />

Gedankengut. Trotz der schwierigen<br />

Situation leben heute inNordkorea<br />

rund400.000 Christen(2% der Bevölkerung),<br />

die ihre Religion im Untergrund<br />

leben und die Flamme <strong>des</strong><br />

Glaubens wach halten.<br />

(AIF)<br />

Gebetsmeinungen<br />

<strong>des</strong>HeiligenVaters<br />

<strong>Dezember</strong>:<br />

Gott, unser Vater, wir bitten Dich<br />

für alle Menschen, die ihre Heimat<br />

verlassen mussten: Lass sie überall,<br />

besonders in <strong>den</strong> christlichen Gemein<strong>den</strong>,<br />

Hilfe und gastliche Aufnahme<br />

n<strong>den</strong>.<br />

Wir beten für die Völker der Erde:<br />

Gott, unser Vater, zeige Dich als Vater<br />

aller Menschen und Christus als<br />

das Licht, das unter uns aufgeleuchtet<br />

ist.<br />

KEIN MONO<br />

Das Kleine Seminar St. <strong>Petrus</strong><br />

Canisius in Kinzambi wurde<br />

1937 von Jesuiten gegründet und<br />

zä<strong>hl</strong>t zu <strong>den</strong> ersten Schulen der<br />

Kolonialzeit im Kongo. Heuer,<br />

2012, wird es 75 Jahre alt. Es ist die<br />

Wiege, ja die Keimzelle <strong>des</strong> Priestertums<br />

in der Diözese Kikwit.<br />

Mehr als 80%aller Priester der Diözesekommenaus<br />

diesem Institut.<br />

Noch heute steht die Qualität der<br />

Ausbildung in einem guten Ruf.<br />

Viele der kleinen Schüler verspüren<br />

<strong>den</strong> Wunsch, Priester zu wer<strong>den</strong>,<br />

doch können ihre Eltern das<br />

erforderliche Geld für die obligatorische<br />

Internatsunterbringung<br />

nicht aufbringen.<br />

Unser dringender Wunsch ist es,<br />

jene Kinder, die Anzeichen einer<br />

geistlichen Berufung erkennen<br />

lassen, zu erfassen und sie erfahren<br />

zu lassen, dass das PriestertumkeinMonopol<br />

derReichen ist.<br />

Zurzeit sind es 11 Schüler, von <strong>den</strong>en<br />

bereits zweidurch zweiWo<strong>hl</strong>täter<br />

unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />

Es bleiben nun 9Schüler, für die<br />

wir Sie hiermit höich um einen<br />

Zuschuss in Form von Stipendien<br />

bitten, damit diese Berufungen<br />

nicht aus nanziellen Grün<strong>den</strong> verloren<br />

gehen.


POL DER REICHEN<br />

Diese Schüler studieren drei Trimester, was insgesamt<br />

einen Betrag von ca. EURO 2.300,– ausmacht.<br />

Dankbar wer<strong>den</strong>wir Ihrer Wo<strong>hl</strong>tätertäglichinunseren<br />

Gebeten ge<strong>den</strong>ken und Gottes Hilfe und Beistand für<br />

sie erbitten. Auch der Bischof, Mgr. Marie Edouard<br />

Mununu unterstützt unsereBitteintensiv.<br />

P. EricMambu Tulengi, SJ<br />

Diözese Kikwit<br />

Kinshasa, Dem.Rep.Kongo<br />

Kennwort: Priesterausbildung (<strong>Nr</strong>. 73) 235


Quellwasser<br />

Ä<br />

thiopien gehört zu<strong>den</strong> ärmsten Ländern der Dritten<br />

Welt und ist häufig von der Trockenheit betroffen. Viel<br />

zu schaffen macht auch die überalterte Landwirtschaft, Bo<strong>den</strong>erosion,<br />

Entwaldung, begrenzte Wasserversorgung und<br />

ländliche Infrastruktur.<br />

In Anbetracht der Probleme hat die Regierung von Äthiopien<br />

Möglichkeiten und Pläne entwickelt, umdie Armut<br />

zu bekämpfen und Agenturen, Organisationen, private Investoren<br />

und Gemein<strong>den</strong> zu ermutigen, sich einzubringen<br />

mit Vorsc<strong>hl</strong>ägen und Programmen, die mit <strong>den</strong> Richtlinien<br />

übereinstimmen. Die Katholische Kirche hat seit langem im<br />

Land gewirkt. InÜbereinstimmung mit <strong>den</strong> Strategien und<br />

Richtlinien in verschie<strong>den</strong>en Gegen<strong>den</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> hat die<br />

franziskanische Kongregation der Kapuziner unterschiedliche<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Erziehung,<br />

Gesundheit,Wasserversorgung und anderer sozialer Aspekte<br />

geschaffen.<br />

Vom Wasser kommt das Leben und ist eine unersetzbare<br />

Quelle fürdie Existenz und Entwicklungder Menschheit, und<br />

auch Grundlage für eine tragbare Entwicklung der Wirtschaft<br />

der Gesellschaft. Trockenheit, Wassermangel und<br />

Versc<strong>hl</strong>echterung der Umgebung<br />

vonWasser(Seen,Flüsseetc.)sind<br />

die größten Beeinträchtigungen<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

der Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Äthiopiens. Viele Menschen haben<br />

keinen Zugang zu sauberem<br />

Wasser und haben keine geeigneten<br />

sanitären Einrichtungen. Das<br />

führt oft zur Übertragung von<br />

Infektionskrankheiten. Die Versorgung<br />

mit sauberem Wasser<br />

und sanitären Anlagen sind Teil<br />

der allgemeinen Gesundheits- und<br />

Vorsorgeangebote, sind dasRecht<br />

eines je<strong>den</strong> Menschen, aber dieses<br />

Rechtwirdaus verschie<strong>den</strong>en<br />

Grün<strong>den</strong>nicht erfüllt.


edeutet Leben<br />

Es überraschtnicht,dassesdas Wort »Wasser« in jederSprache<br />

gibt, aber es bezeichnet oft mehr als nur das Wasser,<br />

das wir trinken um zu überleben. Wasser spielt eine wichtige<br />

Rolle in der Armutsbekämpfung und der Gesc<strong>hl</strong>echtergleichstellung.<br />

Die Gemeinschaft der Kapuziner in Sviour dient <strong>den</strong> Menschen<br />

seit 65Jahren, die Za<strong>hl</strong> der Pfarreimitglieder ist über<br />

4000.Je<strong>den</strong> Sonntag wer<strong>den</strong> fünf <strong>hl</strong>. Messen zelebriert: in<br />

Italienisch, Englisch, zwei Messen in der Nationalsprache<br />

Amharic und eine in derGe’ez Sprache.<br />

Wirkonnten vonder Stadtverwaltung zwar Wasser bekommen,<br />

aber es istnicht ausreichend fürdie Menschenund die<br />

Kinder, die zum Katechismusunterricht indie Pfarrei kommen<br />

und fürdie Kapuzinergemeinschaft.Das Wasser kommt<br />

wöchentlich nur an3-4 Tagen. Um dieses Problem ein für<br />

allemal zu lösen, lu<strong>den</strong> wirdie Hydro Konstruktionsrmaein<br />

zu einem Gutachten, ob wir Wasser auf unserem Missionsgelände<br />

fördern können. Die Firma machte das Gutachten<br />

und fand Wasser. Sie machte uns einen Kostenvoransc<strong>hl</strong>ag.<br />

Diesen lege ich <strong>bei</strong>. Der Kapuzinerprovinzrat besc<strong>hl</strong>oss, auf<br />

dem Gelände <strong>des</strong>Klostersund derPfarrei einen Brunnen zu<br />

bohren.<br />

Deshalb wen<strong>den</strong> wir uns heute an Sie mit der dringen<strong>den</strong><br />

BitteumZuschusszum Bohreneines Brunnens aufdem Gelände<br />

<strong>des</strong> Klosters <strong>des</strong> <strong>hl</strong>. Franziskus inAddis Abeba, Äthiopien.<br />

Jede kleinsteGabe istwillkommen. Neben unsererEigenleistung<br />

fe<strong>hl</strong>tunsnoch ein Betrag vonEuro 6.500,–. Wirhoffen,<br />

diesen mit Ihrer gütigen Hilfe aufbringen zu können.<br />

Schon im Voraus bedanken wir uns für Ihre Unterstützung<br />

in dieser dringen<strong>den</strong> Angelegenheit und sc<strong>hl</strong>ießen Sie in<br />

unsere Gebete ein.<br />

So verbleibe ich in geschwisterlicher Liebe in Christus,<br />

P. Isaias Gaetano OFMCap<br />

Mary Kidane Meheret<br />

Diözese Addis Abeba<br />

Äthiopien<br />

Kennwort:<br />

Brunnenbohrung<br />

(<strong>Nr</strong>. 74)


238<br />

Alle Christen wissen im Allgemeinen<br />

sehr gut, was Weihnachten<br />

bedeutet: Es ist das<br />

Fest der Geburt unseres Gottes<br />

und das Fest <strong>des</strong> uns nahen<br />

Gottes. Er liebt uns so<br />

sehr, dass erMensch gewor<strong>den</strong><br />

ist in Jesus von Nazareth.<br />

Er liebt unssosehr,das er ein<br />

Kind gewor<strong>den</strong> ist, geboren<br />

von Maria.<br />

Weihnachten ist ein großes<br />

Fest, <strong>den</strong>n Jesus ist der Botschafter<br />

<strong>des</strong> Vaters und er<br />

kommt uns entgegen. Deshalb<br />

freuen wir uns in der Familie<br />

an Weihnachten und<br />

nehmen teil an der Mitternachtsmesse.<br />

DiesesJahr überschatten Probleme<br />

in besonderem Maße<br />

dieses Fest. Man spricht viel<br />

von Krisen, Börsenschwankungen,<br />

Instabilität der Finanzen<br />

usw. Viele Menschenwer<strong>den</strong>ar<strong>bei</strong>tslos,<br />

manchehaben<br />

Mühe, zu überleben. In vielen<br />

Ländern herrscht Krieg, Menschen<br />

üchtenaus <strong>den</strong>Krisengebietenund<br />

suchen eineneue<br />

Zuucht anderswo. Hunderte<br />

Kinder sterben an Hunger<br />

oder Mangel anMedikamenten.<br />

Dies ist harte Wirklichkeit.<br />

Weihnachten heißt auch, an<br />

all dieseRealitäten zu <strong>den</strong>ken<br />

und zuversuchen, <strong>den</strong> Menschen<br />

in ihren Bedürfnissen<br />

ein wenig zu helfen.Und wenn<br />

es auch nur ein kleiner Tropfen<br />

Wasser ist. Tropfen für<br />

Tropfen, so füllt sich der Becher,<br />

wenn jeder bereit ist,<br />

eine Kleinigkeit<strong>bei</strong>zusteuern.<br />

Seit ihren Anfängen hat sich<br />

die Kirche durch ihre Solidarität<br />

ausgezeichnet. Seit ihrem<br />

Beginn haben Christen alles<br />

geteilt, damit es unter ihnen<br />

keine Armen gäbe und damit<br />

niemandNot leide.<br />

An diesemWeihnachtsfest sind<br />

wir alle eingela<strong>den</strong>, mit jenen<br />

zu teilen, dienichts haben;etwas<br />

zu tun, damit die Welt<br />

sich verändere –auch wenn<br />

es nur ein Tropfen Wasser ist<br />

mitten im Ozean. Teilen wir in<br />

Freude!<br />

P. José Martin Vargas


Gebetsge<strong>den</strong>ken für Verstorbene<br />

Frau Anne Marie Wickart, Zug; FrauSilvana Canton, Zug;<br />

Frau KatharinaMeli-Gadient,Mels; Frau Klara Stecher Lechner,PradBZItalien;<br />

Frau HelenSchärli-Schmidig, Menznau; Frau Marie LouiseFrigo-Büc<strong>hl</strong>er, Zug;<br />

Herr Hans Moser-Bischof,Gossau; Herr Franz Galliker-Meyer, Menznau;<br />

Herr Alois Fabi,Mals BZ Italien; Herr Dr. ArnoMeier, Bremgarten;<br />

FrauTheres Seiler-Arnold, Niederwil.<br />

✂<br />

Herr,gib ihnen die ewigen Freu<strong>den</strong>!<br />

Bestellschein für die Schweiz <strong>Missionsschwestern</strong> vom Hl. <strong>Petrus</strong> <strong>Claver</strong><br />

Übrige Bestelladressen siehe Seite 218 St.-Oswalds-Gasse 17<br />

6300Zug<br />

Hiermit bestelle ich (bitte Zutreffen<strong>des</strong> ankreuzen)<br />

»Echoaus Afrikaund andern Erdteilen«<br />

<strong>Claver</strong> Missionskalender<br />

»Woanders lebenKinder anders«<br />

(Bitte klar leserlich schreiben!)<br />

Name u. Vorname:<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

fürein Jahr<br />

Exemplar(e)<br />


AZB<br />

6304 Zug 4<br />

Probenummer<br />

Gottes Wort und<br />

der Christen Gebet<br />

erhalten die Welt.<br />

Martin Luther

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