Umweltaspekte in der Bauleitplanung - PEUTZ CONSULT GmbH
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<strong>Umweltaspekte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bauleitplanung</strong>: W<strong>in</strong>d und Licht<br />
Sem<strong>in</strong>arbeitrag vom 21.02.2006<br />
2.4 W<strong>in</strong>dkanaluntersuchungen<br />
W<strong>in</strong>dkanaluntersuchungen werden <strong>in</strong> sogenannten<br />
Grenzschicht-W<strong>in</strong>dkanälen durchgeführt. Dazu wird e<strong>in</strong><br />
maßstäbliches Modell mit Messsensoren bestückt und<br />
<strong>in</strong> den W<strong>in</strong>kanal e<strong>in</strong>gebaut. Bevor <strong>der</strong> W<strong>in</strong>d während<br />
<strong>der</strong> Messung über das Modell streift, passiert er Rauhigkeitselemente<br />
im Vorlaufgebiet.<br />
Diese dienen dazu, das natürliche atmosphärische<br />
W<strong>in</strong>dprofil <strong>in</strong> Abhängigkeit des Grades <strong>der</strong> Bebauung<br />
im Untersuchungsbereich nachzubilden.<br />
Während <strong>der</strong> Messung werden die lokalen W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
an den verschiedenen Messsensoren<br />
ermittelt und anschließend ausgewertet.<br />
Die Ermittlung <strong>der</strong> statistischen Kenngrößen und die<br />
Ermittlung <strong>der</strong> Überschreitungswahrsche<strong>in</strong>lichkeiten <strong>der</strong><br />
Grenzgeschw<strong>in</strong>digkeit erfolgt mit Hilfe <strong>der</strong> langjährigen<br />
W<strong>in</strong>dstatistik am Untersuchungsort.<br />
Anhand <strong>der</strong> Bewertungsmatrix kann die W<strong>in</strong>dkomfortsituation<br />
bewertet und das Potenzial für e<strong>in</strong>e mögliche<br />
Gefährdung quantifiziert werden.<br />
Abb. 2: Blick <strong>in</strong> den Peutz W<strong>in</strong>dkanal, im Vor<strong>der</strong>grund:<br />
Modell, im H<strong>in</strong>tergrund: Rauhigkeitselemente;<br />
Photo: Peutz bv<br />
Die anschließende Aufgabe bei <strong>der</strong> Beratung ist die<br />
Entwicklung von Planungsalternativen, falls Handlungsbedarf<br />
zur Optimierung des W<strong>in</strong>dklimas besteht.<br />
Mögliche Maßnahmen s<strong>in</strong>d die Anordnung von Abschirmungen<br />
(z.B. Hecken, Baumreihen), von Überdachungen<br />
zumeist über dem E<strong>in</strong>gangsbereich von Gebäuden<br />
o<strong>der</strong> ggf. auch die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gebäudestellung.<br />
Da unter Umständen also zur Verbesserung des W<strong>in</strong>dkomforts<br />
e<strong>in</strong> erheblicher E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Planung erfor<strong>der</strong>lich<br />
se<strong>in</strong> kann, sollten W<strong>in</strong>dkomfortuntersuchungen<br />
bereits im Rahmen <strong>der</strong> städtebaulichen Planung erfolgen,<br />
um ggf. die Än<strong>der</strong>ungen im Bebauungsplan berücksichtigen<br />
zu können.<br />
Abb. 3: Projektbeispiel: Abschirmungen an e<strong>in</strong>em<br />
Hochhaus zum Schutz des E<strong>in</strong>gangsbereichs<br />
und des Bürgersteigs; Photo: Peutz Consult<br />
3 Verschattung<br />
Durch die Planung neuer Gebäude än<strong>der</strong>t sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstädtischen, dicht bebauten Lagen<br />
häufig die Verschattungssituation.<br />
Oftmals werden negative Auswirkungen auf die Besonnung<br />
<strong>der</strong> Fassaden bestehen<strong>der</strong> Gebäude von Seiten<br />
<strong>der</strong> Anwohner vorgebracht. Um hier e<strong>in</strong>erseits den<br />
Schattenwurf von Gebäuden zu visualisieren und an<strong>der</strong>erseits<br />
auch e<strong>in</strong>e Bewertung im Rahmen <strong>der</strong> städtebaulichen<br />
Planung vornehmen zu können, s<strong>in</strong>d hier<br />
Verschattungssimulationen e<strong>in</strong> geeignetes Instrument.<br />
Als Möglichkeit bietet sich zum e<strong>in</strong>en die Untersuchung<br />
e<strong>in</strong>es maßstäblichen Modells im Besonnungssimulator<br />
an. Dies ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann e<strong>in</strong>e wirtschaftlich günstige<br />
Methode, wenn bereits e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dkanalmodell besteht.<br />
Zum an<strong>der</strong>en bietet sich e<strong>in</strong>e Computersimulation<br />
an, die aufbauend auf e<strong>in</strong>er Sonnenstandsberechnung<br />
für verschiedene Tages- / Jahreszeiten den Schattenwurf<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em städtebaulichen Ensemble vor und nach<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Planung visualisiert.<br />
Zur Bewertung <strong>der</strong> Verschattung durch Gebäude bzw.<br />
<strong>der</strong> Besonnung von Fassaden existieren ke<strong>in</strong>e gesetzlichen<br />
Vorgaben. Empfehlungen gibt die DIN 5034 "Tageslicht<br />
<strong>in</strong> Innenräumen". Bezüglich <strong>der</strong> Besonnung <strong>der</strong><br />
Fassaden von Wohnräumen gibt sie folgende M<strong>in</strong>destbesonnungsdauer<br />
vor:<br />
Am Stichtag 17. Januar muss je Wohne<strong>in</strong>heit m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong> Wohnraum e<strong>in</strong>e Stunde lang direkt von <strong>der</strong><br />
Sonne besonnt werden können. Dabei ist die astronomisch<br />
mögliche Besonnung, also ohne E<strong>in</strong>fluss von<br />
Bewölkung und Meteorologie, aber unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Topografie und <strong>der</strong> Verbauung durch benachbarte<br />
Gebäude zu berücksichtigen. Nachweisort ist die<br />
Fenstermitte <strong>in</strong> Brüstungshöhe <strong>in</strong> Fassadenebene.<br />
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