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Predigt-Erzbischof am 06. November 2011, St. Antonius Kirche

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Letztlich ist der Glaube an Gott eine persönliche Beziehung, die wir eingehen; eine<br />

Freundschaft mit Jesus Christus. Und eine Freundschaft will gepflegt werden. Darum<br />

ist es entscheidend, nicht nur über Gott zu reden, sondern vielmehr mit ihm zu sprechen.<br />

Wer glaubt, dass Gott wirklich existiert, der kann – wie schon die Beter der<br />

Psalmen im Alten Test<strong>am</strong>ent – ihm alle Freuden und Erfolge, aber auch alle Sorgen<br />

und Nöte anvertrauen; der kann selbst mit seinen Zweifeln und Fragen im Gebet mit<br />

ihm ringen. Und umgekehrt bedeutet ein lebendiger Glaube, Gott in alles hineinzulassen,<br />

was einen bewegt. Das aber braucht Einübung und sichtbaren Ausdruck:<br />

Das kann heißen, aus dem H<strong>am</strong>sterrad täglicher Pflichten und Anforderungen auszusteigen<br />

und sich zu Gebet und Besinnung zurückziehen. Für viele sind Pilgerwege<br />

und Wallfahrten anregende Gelegenheiten, sich intensiver mit dem eigenen Leben<br />

auseinanderzusetzen und letztlich nach Gott zu suchen. Gemeins<strong>am</strong>e Bibelgespräche,<br />

das miteinander Beten in der F<strong>am</strong>ilie wie auch das Singen im <strong>Kirche</strong>nchor sind<br />

Ausdruck dafür, dass Gott uns nahe ist. Wir spüren, liebe Schwestern, liebe Brüder,<br />

überdeutlich: Die Zukunft der <strong>Kirche</strong> hier in Pforzheim und die des christlichen Glaubens<br />

in unserem Erzbistum entscheidet sich nicht zuerst an den Formulierungen in<br />

den Satzungen und der Gestaltung der <strong>St</strong>rukturen. Nein, es geht zuallererst um den<br />

lebendigen Glauben, um das gelebte Zeugnis für Jesus Christus, um das Bekenntnis,<br />

dass es in meinem eigenen Leben entscheidend auf Gott ankommt.<br />

Und bei alledem ist ausschlaggebend und Maßstab, wie sehr es uns wirklich darum<br />

geht, „Alles zur größeren Ehre Gottes“ zu tun. Daraus erwachsen uns auch Mut und<br />

Kraft zum Handeln. Und je mehr wir vom Geist Gottes erfüllt sind, desto mehr ist unser<br />

Herz so von Jesus Christus ergriffen, so dass unsere Arbeit und Freizeit, unser<br />

Umgang mit Menschen durchtränkt sind von Glaube, Hoffnung und Liebe. So wird<br />

unser Alltag selbst zum Lob Gottes. Der große <strong>Kirche</strong>nlehrer Augustinus fasst dies in<br />

die schönen Worte: „Singt mit der <strong>St</strong>imme, singt mit dem Herzen, singt mit dem Mund<br />

und singt mit dem Leben. Das Lob des Gesanges ist der Sänger selbst. Ihr wollt Gott<br />

Lob singen? Seid, was ihr singt! Ihr seid sein Lob, wenn ihr ein heiliges Leben führt.“<br />

Dieses Lob Gottes, bezeugt durch unser Leben, liebe Schwestern, liebe Brüder,<br />

strahlt aus in die Gesellschaft und macht andere neugierig. So sind wir Christen heute<br />

immer wieder neu gefordert, in unsere Gesellschaft hineinzuwirken, durch Impulse<br />

für ein gerechtes und menschenfreundliches Miteinander Gott die Ehre zu erweisen.<br />

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