Winter 2013 - Pfarre Gratwein
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Pfarrblatt Maria Strassengel<br />
schlossen. Seither ist viel passiert. Für dieses<br />
große Projekt wurden Kommissionen und Arbeitsgruppen<br />
gebildet, die für gewisse Teile des<br />
neuen Gotteslobes (Lieder, Psalmen, Gebete, Sakramente…)<br />
verantwortlich waren. Weiters hat es<br />
auch eine Evaluierung des derzeitigen Gotteslobes<br />
gegeben, verbunden mit der Frage, welche<br />
Gesänge auf keinen Fall im neuen Gotteslob fehlen<br />
dürfen und welche entbehrlich sind. Nach einer<br />
befristeten Probephase in ausgewählten <strong>Pfarre</strong>n<br />
und nochmaliger Überarbeitung des Endproduktes,<br />
musste das neue Gotteslob letztendlich<br />
noch von der römischen Gottesdienstkongregation<br />
akzeptiert werden. Diese und andere Zwischenschritte<br />
ergeben einen – auch zeitlich – langen<br />
Weg.<br />
Das neue Gotteslob soll nicht nur ein „Kirchenbuch“,<br />
sondern auch ein „Hausbuch“ sein. Was<br />
genau bedeutet das?<br />
Die Gebete für Menschen verschiedenen Alters<br />
und verschiedener Lebenssituationen, die Psalmen<br />
sowie Anleitungen und Hilfestellungen für<br />
ein persönliches geistliches Leben ergeben einen<br />
reichen Gebetsschatz. Deswegen ist das neue Gotteslob<br />
nicht nur ein Gesangbuch für den Gottesdienst<br />
in der Kirche, sondern auch ein Buch für<br />
den häuslichen Gebrauch, für die sogenannte<br />
„Hauskirche“. Der Gebetsteil will Anregungen<br />
für familiäre Feiern zuhause geben: beispielsweise<br />
für eine Feier im Advent um den Adventkranz,<br />
für eine Feier am Heiligen Abend oder für<br />
ein Gebet, wenn ein nahestehender Mensch verstorben<br />
ist.<br />
Was sind, aus Ihrer Sicht, die wichtigsten Änderungen<br />
im neuen Gotteslob?<br />
Das neue Gotteslob ist ein Abbild der Buntheit<br />
und Vielfalt des geistlichen Lebens der Kirche in<br />
Österreich. Es beinhaltet altes wie neues Liedgut,<br />
bekannte und weniger bekannte Gebete, Lieder in<br />
ökumenischer Verbundenheit und im Österreich-<br />
Teil finden sich auch Lieder, die regionale Bedeutung<br />
für die einzelnen Diözesen haben. Die wichtigste<br />
Neuerung im neuen Gotteslob ist für mich<br />
der Gebetsteil, der im Vergleich zum alten Gotteslob<br />
eine neue und zeitgemäße Sprache verwendet<br />
und so eine Fundgrube an Texten anbietet, die zu<br />
unterschiedlichen Anlässen und zu verschiedenen<br />
kirchlichen Jahreszeiten verwendet werden<br />
sollen.<br />
Welche Bedeutung hat das Gotteslob grundsätzlich<br />
für die pastorale Arbeit?<br />
In der pastoralen Arbeit kann das neue Gotteslob<br />
vielseitig verwendet werden. Ich denke da zum<br />
Beispiel an die Vorbereitung der Sakramente der<br />
Taufe, der Erstkommunion und der Firmung. Im<br />
neuen Gotteslob werden alle Sakramente erklärt.<br />
Zusätzlich dazu wurden ihre Abläufe mit allen<br />
notwendigen Antworten der Gemeinde zum Mitfeiern<br />
versehen. Für die Vorbereitung auf das Sakrament<br />
der Versöhnung, der Beichte, findet man<br />
Gewissenserforschungen, die für die konkrete Sakramentenvorbereitung<br />
herangezogen werden<br />
können, auch für Kinder und Jugendliche. Auch<br />
anderes wird im neuen Gotteslob erläutert, wie<br />
die Zehn Gebote oder die Sieben Gaben des Heiligen<br />
Geistes. Für das gemeinsame Bibellesen in<br />
den Lektoren- oder Bibelkreisen kann die Form<br />
des „Bibelteilens“ hilfreich sein. Das sind nur einige<br />
Vorschläge, wie das neue Gotteslob in die<br />
pastorale Arbeit integriert werden kann.<br />
Dagmar Stany<br />
Worte des Referatsbischofs für Liturgie,<br />
Erzbischof Dr. Alois Kothgasser,<br />
Salzburg<br />
(Quelle: Rupertusblatt, Sonntag, 6. Jänner <strong>2013</strong>, Seite 3)<br />
„Ich freue mich, dass nach intensiver Arbeit das neue Gotteslob<br />
nun gedruckt wird. Die alten und neuen Lieder und Gesänge<br />
zeigen, was und wie wir glauben. Es hilft uns, auf Christus<br />
zu schauen, und stärkt die Gemeinschaft des Leibes<br />
Christi, der Kirche. Das neue Gebet- und Gesangbuch wird<br />
uns an den Sonn- und Festtagen, bei festlichen und traurigen<br />
Anlässen unseres Lebens, in schönen und schweren Stunden<br />
begleiten. Es soll die von den Konzilsvätern hervorgehobene<br />
volle, bewusste und tätige Teilnahme aller Gläubigen in großer<br />
Gemeinschaft und kleinen Versammlungen fördern sowie unsere<br />
Feier der Liturgie wesentlich prägen. Es wird dazu beitragen,<br />
dass unsere Gemeinden im Glauben, in der Hoffnung<br />
und in der Liebe wachsen. Das neue Gotteslob ist für eine<br />
zeitgemäße Feier der Liturgie unverzichtbar.“