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Presse-Grosso Wilhelm Schmitz GmbH & Co. KG

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<strong>Presse</strong>-<strong>Grosso</strong><br />

58 dnv 17-18/2010<br />

7.9.2010<br />

Innovation an zwei Standorten: Das <strong>Grosso</strong>haus <strong>Wilhelm</strong> <strong>Schmitz</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong><br />

Die <strong>Grosso</strong>-Firma <strong>Wilhelm</strong> <strong>Schmitz</strong> will mit ihren nunmehr zwei Standorten<br />

in Duisburg und Dortmund Vorreiter sein, wenn es um höchste Maßstäbe<br />

bei Effizienz und Qualität geht.<br />

„Leistungsstärke und Effizienz sind<br />

die Maxime unseres Handelns“, betonen<br />

die Brüder Claudius und Dr. Christian<br />

Rafflenbeul-Schaub, geschäftsführende<br />

Gesellschafter des <strong>Presse</strong>-Grossisten<br />

<strong>Wilhelm</strong> <strong>Schmitz</strong> in Duisburg. Gemeinsam<br />

mit dem langjährigen<br />

Geschäftsführer Ludwig<br />

Jahn leiten sie das Familien-<br />

Unternehmen, inzwischen in<br />

der vierten Unternehmergeneration.<br />

<strong>Schmitz</strong> betreut die<br />

Vertriebsgebiete Duisburg,<br />

hier befindet sich auch der<br />

Stammsitz der Firma, und<br />

Dortmund. Und bis Anfang<br />

dieses Jahres gab es auch<br />

noch das Vertriebsgebiet<br />

Bochum.<br />

„Bis vor kurzem betrieben<br />

wir auch einen Standort<br />

in Bochum, doch mit der Zeit<br />

wurde uns deutlich, dass wir, um weiterhin<br />

eine wirtschaftliche Versorgung des<br />

<strong>Presse</strong>-Einzelhandels für die Verlage<br />

gewährleisten zu können, gezwungen<br />

sein würden, unsere Vertriebsgebiete<br />

Bochum und Dortmund zu fusionieren.<br />

Denn wir bewegen uns schon seit geraumer<br />

Zeit in einem schrumpfenden Markt,<br />

das heißt, wir haben in den letzten zehn<br />

Jahren den Umsatz eines<br />

<strong>Grosso</strong>-Gebietes der Größenordnung<br />

von <strong>Schmitz</strong><br />

Bochum verloren und wir<br />

erwarten weitere Absatzrückgänge.<br />

Schließlich<br />

haben auch die Großverlage<br />

gesagt, dass sie effizientere<br />

Strukturen und<br />

größere Einheiten im deutschen<br />

<strong>Presse</strong>-<strong>Grosso</strong><br />

erwarten“, so Claudius<br />

Rafflenbeul-Schaub. Die<br />

Zusammenlegung von<br />

Standorten in den <strong>Schmitz</strong>-<br />

Gebieten stand also auf der<br />

Tagesordnung, und es<br />

stellte sich heraus, dass<br />

eine Entscheidung für die<br />

Schließung des Standorts<br />

Bochum fallen würde.<br />

Denn das Bochumer Betriebsgelände bot<br />

keine ausreichenden Erweiterungskapazitäten,<br />

während am Standort Dortmund<br />

noch genug Reservefläche zur Verfügung<br />

stand. Außerdem zeichnete sich der<br />

Standort in Dortmund auch im Hinblick<br />

Brüderliche Teilung der Geschäftsführung in Duisburg:<br />

Dr. Christian und Claudius Rafflenbeul-Schaub<br />

auf die Auslieferungslogistik durch eine<br />

nahezu optimale zentrale Lage im fusionierten<br />

Vertriebsgebiet aus.<br />

Kein Einzelhändler darf<br />

schlechter beliefert werden<br />

Christian Rafflenbeul-Schaub<br />

betont, dass die Entscheidung für die<br />

In Dortmund wurde durch die Zusammenlegung<br />

der Vertriebsgebiete der Neubau einer Halle notwendig<br />

Schließung des Bochumer Standorts –<br />

dem neuesten und schönsten Firmengebäude<br />

von <strong>Schmitz</strong> – nach reiflicher<br />

Überlegung und einer Machbarkeitsstudie<br />

gefallen sei, die aufzeigen konnte,<br />

dass weder für Verlage noch Einzelhändler<br />

Nachteile entstehen würden. Die<br />

Kriterien waren dabei sehr strikt: Bei<br />

keinem Händler durfte es zu einer Verschlechterung<br />

der Anliefersituation<br />

kommen. Bei der anstehenden Tourenoptimierung<br />

war nicht in erster Linie die<br />

Einsparung von Touren und damit von<br />

Kosten das vorrangige Ziel, sondern es<br />

ging vielmehr darum, trotz der Aufgabe<br />

eines Standorts und eines somit teilweise<br />

längerer Anfahrtsweges, die hohen Qualitätsstandards<br />

der Anlieferung aufrecht<br />

zu erhalten und alle Kunden weiterhin<br />

pünktlich zu beliefern. So wurden die<br />

Touren nicht vollständig neu geplant,<br />

sondern lediglich die Routen der bestehenden<br />

Touren in Bezug auf den neuen<br />

Standort optimiert.<br />

Auch beim Kundenservice, der bis<br />

dato zentral in Bochum angesiedelt war,<br />

galt das Pflichtenheft, wonach der Einzelhändler<br />

nicht nur davon unberührt sein<br />

sollte, sondern die Qualität des Kundenservices<br />

durch eine neue Voice over IP<br />

gestützte Telefonanlage mit moderner<br />

Callcenter-Funktion weiter verbessert<br />

werden sollte. Auch für die Verlage lagen<br />

die Effizienzvorteile auf der Hand. Eine<br />

Disposition, eine Datenmeldung, eine<br />

Anlieferung und eine Remissionsabholung<br />

entfallen. Außerdem gibt es<br />

nur noch einen Mandanten in der<br />

Abrechnung.<br />

Die Zusammenlegung am<br />

Standort in Dortmund erforderte<br />

dort den Anbau einer Betriebshalle<br />

mit rund 1.800 Quadratmetern<br />

Fläche, die nach nur dreieinhalb<br />

Monaten Bauzeit Anfang<br />

Dezember vergangenen Jahres<br />

fertig gestellt wurde. Mitte<br />

Dezember erfolgte dann zunächst<br />

der Umzug der Dortmunder<br />

Remissionsverarbeitung in die<br />

neue Halle. Am letzten Januarwochenende<br />

fandt schließlich der<br />

Umzug der Kommissionier- und<br />

Remissionsverarbeitungstechnik<br />

aus Bochum sowie die Migration<br />

der Datenbanken von Warenwirtschaft<br />

und Buchhaltung statt.


7.9.2010<br />

<strong>Presse</strong>-<strong>Grosso</strong> dnv 17-18/2010 59<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

stellte dabei der Umzug der Kommissionierstraßen<br />

dar, die noch fast bis zum<br />

letzten Tag am alten Standort in Bochum<br />

benötigt wurden, dann aber schon am<br />

ersten Tag nach der Zusammenlegung in<br />

Dortmund verfügbar sein mussten. „Am<br />

Umzugswochenende hatten wir extremes<br />

Winterwetter, so dass der Tieflader zum<br />

Transport der Kommissionierstraßen an<br />

einem Tag nicht fahren konnte. Da<br />

mussten wir schon etwas improvisieren,<br />

um den reibungslosen Start in Dortmund<br />

zu gewährleisten. Aber die Kunden haben<br />

davon nichts gemerkt“, berichtet Christian<br />

Rafflenbeul-Schaub. „In der Umstellungsnacht<br />

zum Montag, den 1. Februar<br />

haben wir dann zum ersten Mal die Ware<br />

für das bisherige Bochumer Gebiet im<br />

Dortmund kommissioniert und von dort<br />

mit optimierten Touren ausgeliefert.“<br />

Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Effizienz<br />

Claudius Rafflenbeul-Schaub freut<br />

sich: „Ich denke, dass unser erfolgreich<br />

abgeschlossenes Fusionsprojekt Dortmund<br />

in einer Reihe von Initiativen<br />

unseres Hauses steht, mit denen wir<br />

immer wieder bekräftigt haben, dass wir<br />

ganz vorne sein wollen, wenn es um Effizienz<br />

und Innovationen geht. So waren<br />

die Übernahme des Doppelgrossisten<br />

R&S in Dortmund im Jahr<br />

2000 und auch der Umstieg<br />

auf das Warenwirtschaftssystem<br />

Phoenix im Jahr<br />

2004 wichtige Voraussetzungen<br />

für das jetzige<br />

Zusammenlegungsprojekt.“<br />

In diesem Sinne war<br />

<strong>Schmitz</strong> wiederholt Vorreiter<br />

bei zukunftsorientierten<br />

Branchenprojekten<br />

wie der Verkaufstäglichen<br />

Marktbeobachtung am<br />

Point of Sale (VMP), der<br />

kundenindividuellen Sortimentsoptimierung,<br />

der<br />

Einführung von Wiegesystemen<br />

mit Etiketttierung in<br />

der Kommissionierung<br />

und der PDA-Paketverfolgung.<br />

Die Paketverfolgung<br />

ist eine 2003 mit dem Goldenen<br />

Vertrieb der Axel<br />

Springer AG ausgezeichnete<br />

Eigenentwicklung,<br />

durch die der Weg jedes<br />

Das Paketverfolgungssystem von <strong>Schmitz</strong> wurde inzwischen komplett auf modernere<br />

PDA-Geräte und eine neue Software umgestellt<br />

Paketes vom Ende der Kommissionierung<br />

über die Beladung der Lieferfahrzeuge<br />

bis zur Ablage beim Einzelhändler<br />

erfasst, geprüft und protokolliert wird.<br />

Ebenso werden alle Remissionspakete<br />

des Einzelhändlers von der Aufnahme<br />

am Geschäft bis zum Verarbeitungsplatz<br />

im <strong>Grosso</strong> überwacht. Der Warenfluss<br />

der Kundenpakete wird somit lückenlos<br />

dokumentiert.<br />

Als einer der Vorreiter beim Thema<br />

VMP stattete <strong>Schmitz</strong> schon Anfang<br />

1995 die ersten Facheinzelhändler mit<br />

Online-Scannerkassensystemen aus. Die<br />

täglich übermittelten artikelspezifischen<br />

Abverkaufsdaten ermöglichen dem<br />

Grossisten eine automatische Nachlieferung<br />

von Titeln, um Out of stock-Situationen<br />

zu verhindern und dadurch Mehrverkäufe<br />

zu realisieren<br />

Auch für die so genannte kundenindividuelle<br />

Sortimentsoptimierung (KIS)<br />

wurde <strong>Schmitz</strong> bereits 1996 mit dem<br />

Goldenen Vertrieb ausgezeichnet. Bei<br />

der qualifizierten Sortimentsoptimierung<br />

werden die Titel nach ihrer Objektgruppe<br />

und Anzahl entsprechend ihrer Verkäuflichkeit<br />

an die kundenindividuellen Präsentationsmöglichkeiten,<br />

das heißt den<br />

Platz im Regal, angepasst und – bei<br />

gleichzeitiger Remissionseinsparung –<br />

zusätzliche Umsatzpotenziale bei einem<br />

Einzelhändler ausgeschöpft.<br />

In diesem Jahr wurden außerdem<br />

die Kommissionierstraßen an den Standorten<br />

Duisburg und Dortmund mit dem<br />

modernen Displaysystem ARGUS ausgerüstet,<br />

um auch die Qualität der Kommissionierung<br />

weiter zu verbessern.<br />

(rd)<br />

Ruhrgebiet im Wandel:<br />

Das <strong>Schmitz</strong>-Vertriebsgebiet<br />

Quelle: <strong>Wilhelm</strong> <strong>Schmitz</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong><br />

Das Ruhrgebiet ist geprägt von seiner Geschichte als Standort der „alten“ Industrie. Mit der Krise der<br />

Montanindustrie Anfang der 60er Jahre setzte ein Strukturwandel ein, der Wirtschaft und Politik in der Region<br />

noch immer vor große Herausforderungen stellt.Einen Impuls verspricht sich die Region vom europäischen<br />

Kulturhauptstadt-Jahr RUHR.2010, das die Stärke des Ruhrgebiets als Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

betonen soll.

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