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Berlinale NRW und die Welt Krabat Dreharbeiten - Filmstiftung ...

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Ausgabe 1 – Februar 2007<br />

<strong>Berlinale</strong><br />

Der Brancheninformations<strong>die</strong>nst der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

Schwerpunkt<br />

<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> Setbericht<br />

<strong>Krabat</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />

1


WIR FREUEN UNS SEHR,<br />

DIE FOLGENDEN FILME<br />

AUF DER BERLINALE 2007<br />

ZU PRÄSENTIEREN<br />

TAKVA A MAN’S FEAR OF GOD<br />

VON ÖZER KIZILTAN<br />

MADONNEN<br />

VON MARIA SPETH<br />

DIE UNERZOGENEN<br />

VON PIA MARAIS<br />

YELLA<br />

VON CHRISTIAN PETZOLD<br />

GUCHA DISTANT TRUMPET<br />

VON DUSAN `´ MILIC´<br />

EMMA’S GLÜCK<br />

VON SVEN TADDICKEN<br />

THE MATCH FACTORY GMBH<br />

SUDERMANPLATZ 2<br />

50670 COLOGNE / GERMANY<br />

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Schwerpunkt: <strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

Von der Not<br />

zur Tugend<br />

In seinem Dokumentarfilm „Die Mitte“ macht<br />

sich Regisseur Stanislaw Mucha auf <strong>die</strong> Suche<br />

nach dem geografischen Zentrum Europas.<br />

Er findet es in Polen, der Ukraine, der Slowakei,<br />

Litauen, Hessen <strong>und</strong> in Österreich. Insgesamt<br />

besucht er r<strong>und</strong> ein Dutzend Städte <strong>und</strong><br />

Stätten, <strong>die</strong> von sich behaupten, genau in der<br />

Mitte Europas zu liegen. Ein Ort in Nordrhein-<br />

Westfalen gehört nicht dazu.<br />

Dabei ist Paris von Köln aus mit dem Zug in<br />

vier St<strong>und</strong>en zu erreichen, nach London braucht<br />

man mit dem Flugzeug nur zwei, nach Lissabon<br />

sind es zweieinhalb, nach Reykjavik knapp drei,<br />

ebenso nach Moskau.<br />

<strong>NRW</strong> liegt geografisch vielleicht<br />

nicht genau in der Mitte<br />

Europas, im Zentrum der Europäischen<br />

Gemeinschaft liegt es<br />

auf jeden Fall. Das könnte ein<br />

Gr<strong>und</strong> sein, warum es in Köln,<br />

Düsseldorf <strong>und</strong> Aachen so viele<br />

Produzenten gibt, <strong>die</strong> sich<br />

trotz aller Hürden <strong>und</strong> Hindernisse<br />

auf europäische <strong>und</strong> internationale<br />

Koproduktionen spezialisiert<br />

haben. Die Wege <strong>und</strong><br />

der Blick sind frei zum Nachbarn<br />

<strong>und</strong> weit darüber hinaus.<br />

Ein anderer Gr<strong>und</strong> könnte<br />

aber auch ein historischer sein.<br />

Als <strong>NRW</strong> Ende der 80er seinen Aufstieg zum gewichtigen<br />

Filmstandort startete, besaßen München<br />

<strong>und</strong> Berlin längst eine starke Position, was<br />

den deutschen Film betraf. Mit der internationalen<br />

Ausrichtung konnte in Nordrhein-Westfalen<br />

von Politik, Förderern <strong>und</strong> Produzenten ein<br />

Gebiet besetzt werden, in dem noch Raum für<br />

Entwicklung war. Heute, da <strong>NRW</strong> längst auch<br />

für den deutschen Film ein wichtiger Ort geworden<br />

ist, werden <strong>die</strong> internationalen Produktionen<br />

weiter gepflegt. Zum Besten des Landes,<br />

<strong>und</strong> das nicht nur weil Produktionen wie „Farinelli“,<br />

„Amélie“ oder „Caché“ in <strong>und</strong> mit Hilfe<br />

aus <strong>NRW</strong> entstanden, sondern weil das Land<br />

in der internationalen Filmszene bekannt wurde<br />

– <strong>und</strong> das nicht nur in Europa.<br />

Das betätigen auch <strong>die</strong> fünf <strong>NRW</strong>-Produzenten<br />

<strong>und</strong> Produzentinnen, <strong>die</strong> wir für den<br />

Newsletter zu einem Gespräch eingeladen haben.<br />

Helga Binder (Tatfilm), Sonja Ewers (Ariel<br />

Films), Bettina Brokemper (Heimatfilm), Christoph<br />

Friedel (Pandora) <strong>und</strong> Helmut Weber (Tradewind)<br />

berichten für uns von ihren Erfahrungen<br />

mit internationalen Koproduktionen. Das<br />

Gespräch ist der Auftakt zu unserem Schwerpunkt,<br />

der sich in <strong>die</strong>ser Ausgabe dem Thema<br />

„<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>“ widmet. Im Interview erklärt<br />

Alfred Hürmer Details zu den German Films<br />

Previews für europäische Filmeinkäufer, <strong>die</strong> im<br />

Juli erstmals in Köln stattfinden, Leopold Hoesch<br />

berichtet über das internationale Koproduzieren<br />

von TV-Dokus, Produzent Martin Hagemann<br />

erzählt von den <strong>Dreharbeiten</strong> in China zu der<br />

in <strong>NRW</strong> geförderten Produktion „The Children<br />

of Huang Shi“ <strong>und</strong> WDR-Fernsehchef Ulrich<br />

Deppendorf erläutert, wie es der WDR mit europäischen<br />

Koproduktionen hält. Außerdem<br />

stellen wir <strong>die</strong> Frage, wie international <strong>die</strong> Studios<br />

in <strong>NRW</strong> aufgestellt sind, geben einen Über-<br />

Sebastian Koch in „Rennschwein Rudi Rüssel 2“<br />

(Kinostart: 8. März), Foto: Warner Bros.<br />

blick über <strong>die</strong> vielen grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>und</strong> erfahren von einer<br />

chinesischen Filmbeauftragten in Düsseldorf,<br />

dass man in China sogar einen Film über das<br />

Liebesleben von Mao Tse-Tung drehen könnte.<br />

Darüber hinaus liefert das Heft pünktlich zur<br />

<strong>Berlinale</strong> einen Überblick über <strong>die</strong> geförderten<br />

Filme, <strong>die</strong> in Berlin zu sehen sein werden, <strong>und</strong><br />

natürlich <strong>die</strong> bewährten Informationen aus der<br />

<strong>und</strong> über <strong>die</strong> Branche in <strong>NRW</strong> mit Meldungen<br />

<strong>und</strong> aktuellen <strong>Dreharbeiten</strong>. Der Setbesuch führt<br />

uns in <strong>die</strong> Studios nach Bottrop-Kirchhellen, wo<br />

Marco Kreuzpaintner mit seiner Verfilmung des<br />

Bestsellers „<strong>Krabat</strong>“ zur Zeit richtig großes Kino<br />

entstehen lässt. Besonders aufmerksam machen<br />

möchten wir Sie noch auf den Gastbeitrag<br />

von Dominik Graf über das <strong>NRW</strong>-Kino mit<br />

seinen Underdog-Helden in den 70er <strong>und</strong> 80er<br />

Jahren: Liebevoller hat wohl selten ein Münchner<br />

über Nordrhein-Westfalen gesprochen. Zu<br />

finden ist sein Artikel auf Seite 12.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />

Rüdiger Bertram<br />

Chefredakteur<br />

Inhalt<br />

4 <strong>Berlinale</strong><br />

Geförderte Filme <strong>und</strong> Meldungen<br />

6 Meldungen<br />

Branche, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Kinos, Festivals, Preise<br />

12 Es fehlt ein Stück Seele<br />

Von Dominik Graf<br />

Schwerpunkt:<br />

<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

14 Nicht leicht, aber lohnend<br />

Ro<strong>und</strong>table mit <strong>NRW</strong>-Produzenten<br />

16 Von Köln aus in <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

<strong>Welt</strong>vertriebe in <strong>NRW</strong><br />

16 Entspannte Atmosphäre<br />

Interview mit Alfred Hürmer<br />

17 Mehr Erfolg durch Nebenrechte<br />

Von Leopold Hoesch<br />

18 Wo <strong>die</strong> Kulissen tanzen<br />

Studios in <strong>NRW</strong><br />

18 Blick auf <strong>die</strong> Nachbarn<br />

Interview mit Ulrich Deppendorf<br />

19 In 15 Jahren um <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> international<br />

20 Ein Heer von Übersetzern<br />

Martin Hagemann über <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />

zu „The Children of Huang Shi“ in China<br />

21 Man braucht Partner,<br />

<strong>die</strong> sich auskennen<br />

Interview mit Jennifer Huang<br />

22 Ein Traum wird wahr<br />

Am Set von „<strong>Krabat</strong>“<br />

24 Mit besten Empfehlungen<br />

Die wilden Hühner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe,<br />

Rennschwein Rudi Rüssel 2,<br />

L´Avion, Losers and Winners, Close to home<br />

25 <strong>Dreharbeiten</strong> in <strong>NRW</strong><br />

10 Impressum<br />

Schwerpunkt April<br />

Filmvermittlung<br />

Editorial – newsletter@filmstiftung.de<br />

Der nächste Newsletter erscheint im<br />

April mit einem Schwerpunkt zum<br />

Thema Filmvermittlung. Ab dem<br />

16. April ist das Heft auch online<br />

unter www.filmstiftung.de<br />

zu finden.<br />

3


Shooting Stars in<br />

Berlin<br />

Maximilian Brückner ist der deutsche<br />

Shooting Star 2007. Gemeinsam mit 23 weiteren<br />

Kollegen <strong>und</strong> Kolleginnen aus ganz<br />

Europa wird <strong>die</strong> European Film Promotion<br />

den 28-jährigen Schauspieler während der<br />

<strong>Berlinale</strong> Produzenten <strong>und</strong> Regisseuren<br />

vorstellen.<br />

Im Fernsehen ist Brückner<br />

am 26. Februar im ZDF in dem<br />

neuen Dieter Wedel-Film<br />

„Mein alter Fre<strong>und</strong> Fritz“ zu sehen,<br />

der von der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> gefördert <strong>und</strong> 2006 in<br />

Nordrhein-Westfalen gedreht<br />

wurde. Auch der irische Shooting<br />

Star Padraic Delaney war<br />

mit „The Wind that Shakes the<br />

Barley“ bereits in einer geförderten<br />

Produktion zu sehen, eben-<br />

Shooting Star<br />

Maximilian Brückner<br />

(links) in „Mein alter<br />

Fre<strong>und</strong> Fritz“. Foto:<br />

ZDF/Uwe Ernst<br />

4<br />

so der Däne David Dencik<br />

(„Ghetto“) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rumänin<br />

Maria Popistasu („Crash Test<br />

Dummies“)<br />

Charly Hübner <strong>und</strong> Christopher Reinhardt in<br />

„Autopiloten“. Foto: Lichtblick Film/Alex Trebus<br />

„Autopiloten“ in<br />

den Perspektiven<br />

Im Spätsommer 2006 drehte Bastian Günther<br />

im Ruhrgebiet seinen von der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> geförderten Film „Autopiloten“,<br />

für den er nun von Sektionsleiter Alfred Holighaus<br />

eine Einladung in <strong>die</strong> Reihe Perspektive<br />

Deutsches Kino der <strong>Berlinale</strong> erhielt.<br />

In der Produktion der Kölner Lichtblick, <strong>die</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem SWR <strong>und</strong> Arte<br />

entstand, verwebt Günther vier Geschichten ineinander,<br />

<strong>die</strong> alle an <strong>und</strong> auf den Schnellstraßen<br />

zwischen Essen, Bochum, Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Duisburg spielen. „Das Ruhrgebiet ist <strong>die</strong> ideale<br />

Kulisse für <strong>die</strong> Geschichte“, sagt Günther, der<br />

für seinen Debütfilm <strong>die</strong> Schauspieler Manfred<br />

Zapatka, Wolfram Koch, Charly Hübner<br />

<strong>und</strong> Walter Kreye gewinnen konnte.<br />

Kölner Agenturen<br />

laden ein<br />

Unter dem Motto „Berliner, Kölner, Andere“ begrüßen<br />

<strong>die</strong> Kölner Agentinnen Gerda Maria<br />

Hein <strong>und</strong> Dorothee Keffel von Charactors,<br />

Maria Schwarz (Agentur Schwarz),<br />

Gisela Böndel (Agentur Factory) <strong>und</strong> Jutta<br />

Schafmeister (Büro für Schauspieler)<br />

ihre geladenen Gäste am 10. Februar zu einem<br />

Empfang in <strong>die</strong> Berliner Tanzwirtschaft Kaffee<br />

Burger <strong>und</strong> versprechen dort „Kontakte, Gespräche<br />

<strong>und</strong> Live-Musik“. Für <strong>die</strong> Agenturen Charactors,<br />

Schwarz <strong>und</strong> Factory gibt es einen besonderen<br />

Gr<strong>und</strong> zum Anstoßen: Sie feierten<br />

zum Jahreswechsel ihr zehnjähriges Bestehen.<br />

Charactors, Tel. (0221) 9378970;<br />

Campus-Talente aus <strong>NRW</strong><br />

“Home Affairs – Privacy, Films and Politics” lautet das Motto des <strong>die</strong>sjährigen Talent Campus<br />

der <strong>Berlinale</strong>. Insgesamt 350 Filmtalente aus der ganzen <strong>Welt</strong> erhielten eine Einladung auf den<br />

Campus, der in <strong>die</strong>sem Jahr vom 10. bis 15. Februar am Theater Hebbel am Ufer in Berlin Kreuzberg<br />

stattfindet. Zu der 40-köpfigen deutschen Delegation gehören mit Peter Folie, Young-<br />

Mi Kuen, Mischa Leinkauf, Lukas Roegler <strong>und</strong> Abdelaziz Taleb auch fünf junge Filmemacher<br />

aus <strong>NRW</strong>. Die ifs internationale filmschule köln wird während des Campus (www.<br />

berlinale-talentcampus.de) mit einem eigenen Stand über ihre Angebote informieren.<br />

Filme aus Deutschland <strong>und</strong> Kroation im<br />

Forum: „Madonnen“ (oben) <strong>und</strong> „Armin“.<br />

Fotos: The Match Factory / Busse & Halberschmidt<br />

Forum des<br />

Jungen Films<br />

mit „Armin“ <strong>und</strong><br />

„Madonnen“<br />

Mit zwei geförderten Filmen ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> auf der <strong>Berlinale</strong> im Internationalen<br />

Forum des Jungen Films vertreten:<br />

Die Düsseldorfer Produktionsfirma<br />

Busse & Halberschmidt hat sich auf Koproduktionen<br />

mit dem Balkan spezialisiert. Ihr<br />

Film „Kontakt“ vertrat Mazedonien beim Oscar, ihr neuer Film „Armin“, der als deutsch-kroatischbosnische<br />

Koproduktion entstand, erhielt nun eine Einladung ins Forum. Der kroatische Regisseur<br />

Ognjen Svilicic („Sorry for Kung Fu“) erzählt in seinem Film <strong>die</strong> Geschichte eines Vaters, der aus<br />

seinem schüchternen Sohn einen Filmstar machen möchte.<br />

In ihrem Film „Madonnen“, der ebenfalls im Forum zu sehen ist, porträtiert <strong>die</strong> deutsche Regisseurin<br />

Maria Speth eine Frau, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Betreuung ihrer Kinder ihrer eigenen Mutter überlässt,<br />

weil <strong>die</strong> sich nie um sie gekümmert hat, als sie selbst Kind war. Produziert wurde das geförderte<br />

Drama von der Kölner Pandora Film als deutsch-schweizerisch-belgische Koproduktion in Zusammenarbeit<br />

mit dem ZDF. Die Hauptrollen spielen Sandra Hüller, Susanne Lothar <strong>und</strong><br />

Luisa Sappelt.<br />

office@charactors.de Cinephile bei den<br />

Specials<br />

Eine Liebeserklärung an das Kino realisierte<br />

Uli Gaulke mit seinem Dokumentarfilm<br />

„Comrades in Dreams“, der in den<br />

<strong>Berlinale</strong> Specials zu sehen ist. 2002<br />

erhielt Gaulke für das Projekt von der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> ein Gerd Ruge-Stipendium, das damals zum ersten Mal vergeben wurde.<br />

In Nordkorea, Wyoming, Burkina Faso <strong>und</strong> In<strong>die</strong>n begleitet er Menschen, <strong>die</strong> ihr Leben dem<br />

Kino verschrieben haben. Produziert wurde <strong>die</strong> Kino-Doku, <strong>die</strong> bereits in S<strong>und</strong>ance zu sehen war,<br />

von der Potsdamer Flying Moon Production in Zusammenarbeit mit ZDF/Arte.<br />

newsletter@filmstiftung.de – <strong>Berlinale</strong><br />

„Takva“: Der Debütfilm von Özer Kiziltan läuft im<br />

Panaroma. Foto: The Match Factory<br />

<strong>Filmstiftung</strong> berät im Gropius-Bau<br />

Nach dem erfolgreichen Umzug des European<br />

Film Market der <strong>Berlinale</strong> in den Martin-Gropius-Bau<br />

(Niederkirchnerstraße 7, fünf<br />

Minuten zu Fuß vom Potsdamer Platz entfernt),<br />

findet der Markt auch in <strong>die</strong>sem Jahr in dem ehrwürdigen<br />

Ausstellungsbau statt. Dort präsentiert<br />

sich auch in <strong>die</strong>sem Jahr wieder der Stand<br />

von Focus Germany, dem Zusammenschluss<br />

„Takva“ im<br />

Panorama<br />

Eine Einladung ins Panorama Special der<br />

<strong>Berlinale</strong> erhielt <strong>die</strong> von der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> in der Postproduktion geförderte<br />

deutsch-türkische Koproduktion „Takva – Men´s<br />

Fear of God“. In seinem Debütfilm, der von der<br />

Hamburger corazón international koproduziert<br />

wurde, erzählt Regisseur Özer Kiziltan<br />

nach einem Drehbuch von Onder Cakar<br />

von einem alten Mann in Istanbul, der als konservativer<br />

Moslem in einen Konflikt zwischen<br />

Gottesfurcht <strong>und</strong> Sünde, Tradition <strong>und</strong> Moderne<br />

gerät <strong>und</strong> darüber wahnsinnig wird.<br />

der Deutschen Filmförderer, an dem Sie <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> während der<br />

<strong>Berlinale</strong> gerne über Fördermöglichkeiten in<br />

Nordrhein-Westfalen informieren.<br />

Focus Germany c/o European Film<br />

Market (Stand Nr. 10),<br />

Tel. (030) 263986-445<br />

www.focusgermany.de<br />

Auch in Nordkorea fand Uli Gaulke<br />

„Comrades in Dreams“. Foto: Flying Moon<br />

Filmproduktion


Wenn auf der <strong>Berlinale</strong> erstmals <strong>die</strong> digitalisierte <strong>und</strong> restaurierte Kinofassung von Rainer Werner Fassbin-<br />

ders „Berlin Alexanderplatz“ aufgeführt wird, ist das nach der Uraufführung 1980 in Venedig <strong>und</strong> den rie-<br />

sigen Kinoerfolgen in den USA <strong>die</strong> erste Präsentation in Deutschland, <strong>die</strong> dem bedeutenden Werk wirklich<br />

entspricht. Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> hat <strong>die</strong> Fassbinder Fo<strong>und</strong>ation von Anfang an dabei unterstützt.<br />

„Berlin Alexanderplatz“<br />

Willkommen daheim!<br />

Willkommen im Kino!<br />

VON HEIKO R. BLUM<br />

Für den Franz Biberkopf fehlt mir ein Gesicht,<br />

eine Figur, ein Typ. Um Hanna Schygulla oder<br />

Ingrid Caven kann ich Geschichten schreiben,<br />

Charaktere entwickeln. Den Biberkopf gibt es<br />

im Roman, aber ich finde keinen einzelnen<br />

Schauspieler, man müsste ihn erfinden.“ Das<br />

sagte Rainer Werner Fassbinder einmal in einem<br />

Gespräch, lange bevor der Film, den er später<br />

drehte, in Sicht war. Über Franz Biberkopf <strong>und</strong><br />

Alfred Döblins Roman redeten wir Jahre zuvor<br />

immer wieder. Die Figur des Franz Biberkopf <strong>und</strong><br />

all der Typen um ihn herum ließen ihn nicht los.<br />

So wurden immer wieder, zum Teil wohl auch<br />

eher unbewusst, einzelne Geschichten um Randfiguren,<br />

<strong>die</strong> in dem Roman auftauchen, entwikkelt,<br />

wie im „Händler der vier Jahreszeiten“ oder<br />

„In einem Jahr mit dreizehn Monden“.<br />

Alle, <strong>die</strong> mit Fassbinder zu tun hatten, kannten<br />

seine Leidenschaft für <strong>die</strong>ses Projekt. Sprach<br />

man ihn auf Döblin-Bezüge an, lächelte er <strong>und</strong><br />

meinte, so ganz komme er von dem nicht los.<br />

Die Idee, den Roman zu verfilmen, kam ihm öfter,<br />

aber <strong>die</strong> Chance, <strong>die</strong> Film- <strong>und</strong> Fernsehproduzenten<br />

boten, konnte ihm nicht genügen; er<br />

wollte den ganzen Roman auf <strong>die</strong> Leinwand<br />

Kino für <strong>die</strong> nächste Generation:<br />

„Sweet Mud“ (links) <strong>und</strong> „Grün“. In<br />

S<strong>und</strong>ance gewann „Sweet Mud“ den<br />

Preis für das beste ausländische Drama.<br />

Foto: Yoni Hamenachem; Kyne Uhlig<br />

Generation:<br />

Kino für Kinder<br />

<strong>und</strong> Teens<br />

Generation heißt der Oberbegriff,<br />

unter dem auf der <strong>Berlinale</strong> seit <strong>die</strong>sem<br />

Jahr <strong>die</strong> Kinderfilme in der neuen<br />

Reihe Kplus <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jugendfilme in der Reihe 14plus zu sehen sind.<br />

Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> ist bei den Filmen für das jüngere Publikum mit drei geförderten Produktionen<br />

dabei: In der deutsch-israelischen Koproduktion „Sweet Mud“, <strong>die</strong> für Israel auch ins<br />

Rennen um <strong>die</strong> Auslands-Oscars ging, erzählt Regisseur Dror Shaul von einem Jungen, der mit<br />

seiner psychisch kranken Mutter in den 70ern in einem Kibbuz aufwächst. Realisiert wurde der Kinofilm<br />

von der Kölner Produktionsfirma Heimatfilm, gemeinsam mit ihren israelischen Partnern<br />

Sirocco Productions <strong>und</strong> Cinephil.<br />

In der Kurzfilmreihe Generation ist außerdem <strong>die</strong> äthiopisch-deutsche Zusammenarbeit „Menged/Eselspfad“<br />

<strong>und</strong> der ebenfalls geförderte Trickfilm „Grün“ zu sehen. In dem 20-minütigen Kurzfilm<br />

„Menged“ erzählt Regisseur Daniel Workou, was alles passieren kann, wenn ein Sohn seinen<br />

Vater auf dem langen Weg zum Markt begleitet. Auf deutscher Seite war <strong>die</strong> Münchner Luethje<br />

& Schneider Filmproduktion an dem Kurzfilm beteiligt. Mit „Grün“ liefern Kyne Uhlig<br />

<strong>und</strong> Nikolaus Hillebrand einen verspielt vergnüglichen Beitrag zum Thema „Mit dem Essen<br />

spielt man nicht!“.<br />

Wiedersehen in Berlin: Jürgen Vogel <strong>und</strong><br />

Jördis Triebel in „Emmas Glück“. Foto: Pandora<br />

German Cinema<br />

Auf Heinz Badewitz ist Verlass. Auch in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr präsentiert er wieder <strong>die</strong> interessantesten<br />

deutschen Filme des vergangenen Jahres.<br />

Für akkreditierte Besucher der <strong>Berlinale</strong><br />

bietet <strong>die</strong> Reihe German Cinema eine entspannte<br />

Gelegenheit, ganz ohne Ticketstress<br />

Verpasstes nachzuholen <strong>und</strong> bereits Gesehenes<br />

zu vertiefen. Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> ist<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr mit sechs Filmen dabei: „Ein<br />

Fre<strong>und</strong> von mir“ von Sebastian Schipper, „Emmas Glück“ von Sven Taddicken (Drehbuch:<br />

Claudia Schreiber <strong>und</strong> Ruth Toma) , „Mein Führer“ von Dani Levy, „Neandertal“ von Ingo<br />

Haeb <strong>und</strong> Jan-Christoph Glaser, „Das Parfum“ von Tom Tykwer (Drehbuch: Tykwer,<br />

Bernd Eichinger, Caroline Thompson, Andrew Birkin) <strong>und</strong> „Solange du hier bist“, Stefan<br />

Westerwelles Abschlussfilm an der Kölner Kunsthochschule für Me<strong>die</strong>n.<br />

Terminplanung online<br />

Ab Anfang Februar finden Sie das komplette Filmprogramm der <strong>Berlinale</strong> mit allen Vorführorten<br />

<strong>und</strong> Zeitangaben unter www.berlinale.de. Für einen perfekten Besuch der Filmfestspiele<br />

bietet <strong>die</strong> Seite unter dem Menüpunkt „Meine <strong>Berlinale</strong>” außerdem <strong>die</strong> Möglichkeit, einen eigenen<br />

Festival-Planer einzurichten.<br />

bringen. Immer wieder war er hin- <strong>und</strong> her gerissen,<br />

wenn eine Möglichkeit zur Realisierung<br />

in Aussicht war. Nichts konnte ihn so recht befriedigen.<br />

Die Idee, aus dem Roman einen Fernsehmehrteiler<br />

zu machen – ihn in einzelne Folgen<br />

aufzuteilen – blieb als letzte Möglichkeit,<br />

doch Fassbinder betrachtete das als einen „unglücklichen<br />

Kompromiss, weil es halt keine<br />

Möglichkeit gibt, einen so langen Kinofilm zu<br />

realisieren“. Das ganze auf vier St<strong>und</strong>en zusammenzuschmelzen,<br />

also auf eine Digest-Fassung,<br />

wäre ihm nie gekommen.<br />

Fassbinder hatte den Film seinerzeit fürs<br />

Fernsehen gemacht, weil es für derlei Projekte<br />

keine andere Möglichkeit gab. Die vernichtenden<br />

Zuschauerreaktionen waren damals darauf<br />

zurückzuführen, dass der Regisseur sich geweigert<br />

hatte, <strong>die</strong> dem Fernsehen entsprechenden<br />

Ausleuchtungen seiner Szenen vorzunehmen.<br />

Es wurde finster auf dem Bildschirm, <strong>und</strong><br />

das nannte man dann auch in der Boulevardpresse<br />

eine Frechheit. Fassbinder zwingt <strong>die</strong>sem<br />

fünfzehnstündigen Werk seinen Stil auf: So ist<br />

vor allem bei den Zweiergesprächen nicht der<br />

Sprechende, sondern der Zuhörer im Bild.<br />

Seit frühester Jugend war Fassbinder von Alfred<br />

Döblins Roman fasziniert, <strong>und</strong> er hatte immer<br />

wieder <strong>die</strong> Idee im Kopf, aus <strong>die</strong>sem monumentalen<br />

Epos einen Film zu machen. 1931<br />

hatte Piel Jutzi mit Heinrich George in der Titelrolle<br />

den Zement- <strong>und</strong> Transportarbeiter Franz<br />

Biberkopf erstmals zum Filmhelden gemacht,<br />

den der Berliner Kassenarzt Alfred Döblin 1929<br />

in den Mittelpunkt seines Gesellschaftsromans<br />

gestellt hatte. Anders als ähnlich lange Epen wie<br />

<strong>die</strong> „Heimat“-Filme von Edgar Reitz oder Bernardo<br />

Bertoluccis „1900“ ist „Berlin Alexanderplatz“<br />

kein historischer Bilderbogen, sondern <strong>die</strong> Milieuschilderung<br />

einer Zeit. Der ‚Alex’ ist immer der<br />

Platz der kleinen Leute gewesen <strong>und</strong> wird es auch<br />

bleiben, obwohl man ihn vor zehn Jahren zum<br />

Zentrum einer neuen City machen wollte.<br />

Barbara Sukowa (Mieze) <strong>und</strong> Günter Lamprecht<br />

(Franz Biberkopf) in „Berlin Alexanderplatz“.<br />

Foto: Rainer Werner Fassbinder Fo<strong>und</strong>ation<br />

<strong>Berlinale</strong> – newsletter@filmstiftung.de 5


Starke<br />

Frauen<br />

beim<br />

WDR<br />

Zum 1. April wird<br />

WDR-Hörfunkchefin<br />

Monika Piel <strong>die</strong> Intendanz<br />

des WDR<br />

übernehmen, als erste<br />

Frau überhaupt in der<br />

Geschichte des Senders.<br />

Ihr Vorgänger<br />

Fritz Pleitgen<br />

wechselt zu <strong>die</strong>sem<br />

Datum als Geschäftsführer<br />

zur Ruhr<br />

2010 GmbH, <strong>die</strong> für<br />

<strong>die</strong> Veranstaltungen<br />

der Europäischen Kulturhauptstadt<br />

in Essen<br />

<strong>und</strong> dem Ruhrgebiet<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

Auch <strong>die</strong> Fernsehdirektion<br />

wird bald von einer Frau geführt. Wenn<br />

WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf im<br />

Mai als Leiter ins ARD-Hauptstadtstudio nach Berlin<br />

geht, übernimmt <strong>die</strong> stellvertretende NDR-<br />

Fernsehchefin Verena Kulenkampff seine<br />

Funktion in Köln, das beschloss der R<strong>und</strong>funkrat<br />

in seiner Sitzung am 22. Januar.<br />

Drehbuchworkshop<br />

in Münster<br />

Unter dem Titel „Geschichten für <strong>die</strong> Provinz“<br />

veranstalten der Filmservice Münster.Land<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Filmwerkstatt Münster in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> vom<br />

20. bis zum 22. April ein Drehbuchseminar im<br />

Künstlerdorf Schöppingen nahe Münster. Die<br />

Schwerpunkte des Seminars, das sich unter Leitung<br />

von Usch Luhn <strong>und</strong> Christoph Busch<br />

mit Geschichten abseits der Metropolen beschäftigt,<br />

sind „Einführung in das Drehbuchschreiben“<br />

<strong>und</strong> „Script Doctoring“. Die Teilnehmergebühr<br />

beträgt 150 Euro.<br />

Filmservice Münster.Land,<br />

Tel. (0251) 4921380,<br />

ebeln@stadt-muenster.de<br />

Ruhrso<strong>und</strong> mit<br />

neuer Leitung<br />

Jürgen Brand, bislang bei der Kölner Magic<br />

Light & So<strong>und</strong> <strong>und</strong> Pictorion das werk<br />

in Hürth für Aquisition <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

zuständig, ist neuer Geschäftsführer der Dortm<strong>und</strong>er<br />

Ruhr So<strong>und</strong> Studios GmbH. Er<br />

folgt Christiane Schaefer Winkelmann,<br />

<strong>die</strong> weiterhin als Produzentin arbeiten wird.<br />

Brands erstes Projekt in Dortm<strong>und</strong> war <strong>die</strong> Mischung<br />

von „Rennschwein Rudi Rüssel – Rudi<br />

rennt wieder“.<br />

RuhrSo<strong>und</strong>Studios,<br />

Tel. (0231) 917600;<br />

jb@ruhrso<strong>und</strong>.de<br />

6<br />

Monika Piel <strong>und</strong><br />

Verena Kulenkampff<br />

(unten), Fotos: WDR<br />

Innovationspreis<br />

für Casting Portal<br />

Tina Thiele, <strong>die</strong> von Köln aus das Casting Portal<br />

www.gesichter-gesucht.de betreibt,<br />

erhielt Ende letzten Jahres den Innovationspreis<br />

der Filmförderung. Kulturstaatsminister Bernd<br />

Neumann betonte bei der Verleihung an der<br />

Hochschule für Film <strong>und</strong> Fernsehen in Potsdam:<br />

„Wir vergeben <strong>die</strong>sen Preis, um Leistungen zu<br />

würdigen, <strong>die</strong> dem Publikum verborgen bleiben,<br />

aber unerlässlich sind, wenn das Kino neue Impulse<br />

bekommen soll.“<br />

Auf dem Branchenportal bietet Tina Thiele<br />

Schauspielern <strong>und</strong> Agenturen online Informationen<br />

zu aktuellen Produktionen, Casting-Terminen<br />

oder Schauspiellehrgängen an. Produzenten<br />

<strong>und</strong> Regisseure können gezielt einen<br />

Casting Director, Studios <strong>und</strong> Agenturen suchen.<br />

Das Preisgeld von 25.000 Euro hat Tina<br />

Thiele unter anderem in den Relaunch ihrer<br />

Website investiert. Ab dem 17. Januar ist <strong>die</strong> Seite<br />

mit erweiterten Angeboten <strong>und</strong> frischem Design<br />

unter dem neuen Namen www.castingnetwork.com<br />

zu erreichen. Zu den neuen<br />

Features im geschlossenen Premium-Bereich gehört<br />

ein Produktionsspiegel, der unter dem Namen<br />

„Wer castet was“ entwickelt wird.<br />

Tina Thiele, Tel. (0221) 9354802;<br />

tinathiele@casting-network.de<br />

Deutscher<br />

Kamerapreis: Jetzt<br />

bewerben<br />

Am 28. Februar endet <strong>die</strong> Bewerbungsfrist für<br />

den Deutschen Kamerapreis 2007, der<br />

an Kameraleute <strong>und</strong> Editoren in den Kategorien<br />

Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm, Bericht/Magazinbeitrag,<br />

Reportage, Dokumentarfilm/Feature<br />

<strong>und</strong> Fernsehserie verliehen wird. Außerdem<br />

können zwei mit bis zu 5.000 Euro dotierte Förderpreise<br />

vergeben werden, einer davon durch<br />

<strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>. Die Produktionen<br />

müssen aus dem Vorjahr stammen, weitere Details<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Anmeldeformulare finden Sie unter<br />

www.deutscher-kamerapreis.de.<br />

Verliehen werden <strong>die</strong> Auszeichnungen durch<br />

den Verein Deutscher Kamerapreis Köln am 17.<br />

Juni im Rahmen des Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong>.<br />

Deutscher Kamerapreis,<br />

Tel. (0221) 1398603;<br />

info@deutscher-kamerapreis.de<br />

Allerweltskino:<br />

Gut für <strong>NRW</strong><br />

Das Kölner Allerweltskino ist gut für <strong>NRW</strong>.<br />

Das ist das Ergebnis des Wettbewerbs „Neues<br />

Lernen“ der Staatskanzlei <strong>NRW</strong>, in dem <strong>die</strong><br />

Macher der interkulturellen Filmreihe den<br />

Hauptpreis in der Kategorie „Gut für Nordrhein-<br />

Westfalen“ erhielten. Vergeben wurde <strong>die</strong> mit<br />

2.500 Euro dotierte Auszeichnung durch <strong>NRW</strong>-<br />

Me<strong>die</strong>nstaatssekretär Andreas Krautscheid<br />

Mitte Dezember in Düsseldorf. Das Allerweltskino,<br />

das vor 20 Jahren gegründet wurde,<br />

zeigt vor allem Filme aus Afrika, Asien <strong>und</strong><br />

Lateinamerika – insgesamt schon 696 Filme in<br />

mehr als 1000 Vorstellungen mit r<strong>und</strong> 42.500<br />

Zuschauern. Infos über das aktuelle Programm<br />

finden Sie unter www.allerweltskino.de.<br />

Datagrading in<br />

Düsseldorf<br />

Mit neuer Technik stärkt <strong>die</strong> Pictorion das<br />

werk GmbH den Bereich Spielfilmbearbeitung<br />

in ihrer Düsseldorfer Niederlassung, in der der<br />

bestehende Filmscanner durch einen Imagica<br />

Filmscanner der neusten Generation ersetzt <strong>und</strong><br />

eine Thomson Spirit Datacine installiert wurde.<br />

Neu im Angebot ist der Bereich Datagrading.<br />

Ein Baselight-4-System der Firma Filmlight wird<br />

in Zukunft für <strong>die</strong> Farbkorrektur von Spielfilmen<br />

<strong>und</strong> hochauflösenden Werbefilmen eingesetzt.<br />

Die Ergebnisse der Bildbearbeitung können über<br />

den kalibrierten JVC-Projektor D-ILA-HD2K unmittelbar<br />

auf einer Leinwand begutachtet <strong>und</strong><br />

abgenommen werden. Niederlassungsleiter Michael<br />

Brink: „Diese neue Arbeitsweise ermöglicht<br />

dem K<strong>und</strong>en seine Farbkorrektur direkt in<br />

der Reihenfolge des freigegebenen Schnitts zu<br />

sehen. Der Ablauf wird dadurch für den K<strong>und</strong>en<br />

transparenter <strong>und</strong> schneller.“ Im Investitionsvolumen<br />

von r<strong>und</strong> 1,5 Millionen Euro sind<br />

neben der Finanzierung der technischen Erweiterungen<br />

auch <strong>die</strong> Kosten baulicher Maßnahmen<br />

enthalten, durch <strong>die</strong> <strong>die</strong> Nutzfläche der<br />

Niederlassung erweitert wird. Zuletzt hatten <strong>die</strong><br />

Düsseldorfer für Reto Salimbenis Thriller<br />

„One Way“ unter anderem <strong>die</strong> visuellen Effekte<br />

beigesteuert. Aktuell wird an der Romanverfilmung<br />

„Vollidiot“ <strong>und</strong> der Heimatfilm-Produktion<br />

„Gegenüber“ gearbeitet.<br />

Pictorion das werk,<br />

Tel. (0211) 307030;<br />

m.brink@das-werk.de<br />

Ausbau der<br />

Filmautobahn<br />

Eine Autobahnbaustelle ganz ohne Stau: Das<br />

bietet derzeit <strong>die</strong> Film- <strong>und</strong> Teststrecke (FTL)<br />

in Aldenhoven. Seit Dezember erhält <strong>die</strong> originalgetreue<br />

„Filmautobahn“ mit ihrer 2.300 Meter<br />

langen Endlosstrecke einen zusätzlichen Beschleunigungsstreifen<br />

sowie Nothaltebuchten<br />

<strong>und</strong> einen Erdwall. Die vierspurige FTL ermöglicht<br />

Filmszenen mit langen Dialogen oder Verfolgungsjagden<br />

im fließenden Verkehr, ohne<br />

aufwendige Straßensperren oder Behördengänge,<br />

versprechen <strong>die</strong> Betreiber.<br />

Film+Test Location FTL,<br />

(02266) 8059895,<br />

Volkmar.Balensiefer@ftl-germany.com<br />

Jafi-Spenden<br />

Insgesamt 5.250 Euro kamen 2006 bei der traditionellen<br />

Spendensammlung zusammen, zu<br />

der <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> im Rahmen der<br />

Verleihung ihrer Jahresfilmprogramm-Prämien<br />

im November im Düsseldorfer Savoy<br />

Theater aufgerufen hatte. Über das Geld freuen<br />

sich zu gleichen Teilen <strong>die</strong> Initiative Lichtblicke,<br />

<strong>die</strong> unter der Schirmherrschaft von Angelika<br />

Rüttgers Familien <strong>und</strong> Kindern aus<br />

<strong>NRW</strong> in schwierigen Situationen hilft, sowie <strong>die</strong><br />

Herzkinder Bonn, eine Elterninitiative herzkranker<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher. Für ihre Unterstützung<br />

den Spendern ein herzliches Dankeschön!<br />

AV-Gründerzentrum: Die 2. Generation<br />

Vom Hörspiel über Casting bis zur Spielfilmproduktion reicht das Spektrum der 2. Generation der<br />

Stipendiaten des AV-Gründerzentrum <strong>NRW</strong>, deren Namen Ende Januar bekannt gegeben wurden.<br />

Auf <strong>die</strong> zehn jungen Unternehmen wartet nun nicht nur eine finanziellen Unterstützung von<br />

10.000 Euro für unternehmensbezogene Ausgaben, sondern vor allem das umfangreiche Beratungs<strong>und</strong><br />

Coaching-Programm des AV-Gründerzentrums <strong>NRW</strong>, das u.a. von der Stadt Köln, dem Land<br />

<strong>NRW</strong>, der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, der MMC <strong>und</strong> der IHK Köln getragen wird.<br />

Die neuen<br />

Gründer<br />

Melanie Andernach<br />

<strong>und</strong> Knut Losen<br />

Made in Germany<br />

Filmproduktion<br />

Realisation <strong>und</strong><br />

Koproduktion von<br />

Kino- Spielfilme <strong>und</strong><br />

Dokumentationen<br />

Christopher Becker,<br />

Johannes F. Sievert <strong>und</strong><br />

Moritz Grenzebach<br />

π Filmproduktion<br />

Filmproduktionsfirma<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

Genre-Produktionen <strong>und</strong><br />

TV-Serien<br />

Petra Hengge<br />

Drehbuchlotsen<br />

Script Consulting,<br />

Dramaturgie, Script<br />

Development;<br />

Workshops, Packaging<br />

newsletter@filmstiftung.de – Meldungen<br />

Olaf Hirschberg <strong>und</strong><br />

Tom Schreiber<br />

58 Filme<br />

Filmproduktionsfirma<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

Förderung <strong>und</strong><br />

Einbeziehung junger<br />

Filmemacher/Autoren<br />

Holger Hoffmann <strong>und</strong><br />

Uwe Reuter<br />

Horizont TV<br />

Light-Entertainment<br />

Produktionen, Comedy,<br />

Variety- <strong>und</strong> Gameshow<br />

Katharina Jakobs <strong>und</strong><br />

Marketa Polednova<br />

Film Boutique<br />

Filmproduktion sowie<br />

Dienstleistungen (Betreuung<br />

von Produktionen<br />

z.B. Projektkoordination,<br />

Postproduktionsüberwachung<br />

oder Herstellungsleitung)<br />

Meike Martens<br />

Blinker Film<br />

Dokumentationen<br />

für Kinder <strong>und</strong> fiktionale<br />

Kinderfilme<br />

Bärbel Rommelfanger<br />

Supreme Cast<br />

Casting<br />

Michael Schwertel<br />

Power Pictures<br />

Produktion von Trickfilmen<br />

<strong>und</strong> trickfilmnahen<br />

Dokumentationen<br />

Markus Topf <strong>und</strong><br />

Sebastian Penno;<br />

Audiowerkstatt Köln<br />

Produktion<br />

von Hörspielen<br />

AV-Gründerzentrum<br />

<strong>NRW</strong>,<br />

Tel. (0221) 6110748;<br />

info@avgruenderzentrum.de


ifs-Film „Komfortzone“ von Hanno Olderdissen. Foto: Julian Schwanitz<br />

ifs: Begegnungen in Köln<br />

Die ifs internationale filmschule köln<br />

sorgt für Begegnungen. Die wohl wichtigste der<br />

letzten Wochen war rechtlicher Natur: Seit kurzem<br />

ist das ZDF neuer Gesellschafter. Die Mainzer<br />

übernahmen zehn Prozent der Anteile <strong>und</strong><br />

wurden damit neben der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

der zweite Gesellschafter der Filmschule, <strong>die</strong><br />

2000 als gemeinsame Initiative des Landes<br />

<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> der <strong>Filmstiftung</strong> gegründet wurde.<br />

Finanziell beteiligt sich das ZDF jährlich mit<br />

100.000 Euro, <strong>die</strong> dem Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebot<br />

der Filmschule zu Gute kommen.<br />

Am 6. Februar kommt es zu einer tänzerischen<br />

Begegnung, wenn <strong>die</strong> ifs in ihrer Reihe<br />

„Begegnung“ ins Filmforum <strong>NRW</strong> einlädt. Aus<br />

Anlass des Themenschwerpunkts „Tanz <strong>und</strong><br />

Film“ in der aktuellen Ausgabe des Magazins<br />

Schnitt zeigt sie das Musical-Extravanganza<br />

„Gold Diggers of 1933“ mit Ginger Rogers.<br />

Im Anschluss folgt eine Diskussion mit dem Pu-<br />

blizisten <strong>und</strong> Kurator des Thementeils, Christoph<br />

Benjamin Schulz, über moderne Formen<br />

des Tanzfilms. Am 22. Februar folgt eine<br />

„Begegnung“ mit Regisseur Krzysztof Zanussi,<br />

zuerst mit seinem Film „Wo immer du<br />

bist“, beim anschließenden Gespräch mit dem<br />

Meister des polnischen Kinos selbst. Beide Veranstaltungen<br />

finden jeweils um 19 Uhr im Kölner<br />

Kino im Museum Ludwig statt<br />

Zuvor ist es andernorts zu weiteren Begegnungen<br />

gekommen: Regiestudent Hanno Olderdissen<br />

war mit „Querfeldein“, seinem Kurzfilm<br />

(Buch: Clemente Fernandez-Gil) beim<br />

28. Filmfest Max Ophüls Preis in Saarbrücken<br />

zu sehen. Sein Film „Komfortzone“<br />

(Buch: Young-Mi Kuen) läuft vom 2. bis 4.<br />

Februar beim 8. Kontrast Filmfest in Bayreuth.<br />

ifs, Tel. (0 221) 920188 0;<br />

info@filmschule.de<br />

Karl Valentin <strong>und</strong> Liesl Karlstadt in<br />

„Der Sonderling“. Foto: Valentin-Erben/Gunter Fette<br />

Film ist schön,<br />

macht aber<br />

viel Arbeit<br />

Karl Valentin, der seine hagere Gestalt zur<br />

Kunstfigur machte, begann seine Karriere als „lebende<br />

Karikatur“ auf den Münchener Volkssängerbühnen<br />

des frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Zeit seines<br />

Lebens blieb der 1882 geborene gelernte<br />

Schreiner ein „Me<strong>die</strong>nhandwerker". Nach seinem<br />

Tod 1948 hinterließ er über 400 Titel - Monologe,<br />

Dialoge, Soloszenen, Einakter, zwei<br />

abendfüllende Bühnenstücke <strong>und</strong> über 30 Filme.<br />

Noch bis zum 22. April zeigt das Filmmuseum<br />

Düsseldorf <strong>die</strong> Ausstellung „Karl Valentin<br />

– Filmpionier <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>nhandwerker“<br />

inklusive einer Filmreihe des Münchner Multitalents. Die Ausstellung konzentriert sich<br />

auf den komplexen Me<strong>die</strong>nbezug seines Werks <strong>und</strong> greift auf seinen Nachlass zurück, der in der<br />

Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität Köln aufbewahrt wird.<br />

Filmmuseum Düsseldorf, Tel. (0211) 899-3788; filmmuseum@stadt.duesseldorf.de<br />

Hörspielpreis: Die Züricher Wahl<br />

Nach Wien 2006, trifft sich <strong>die</strong> Jury für den Hörspielpreis<br />

der Kriegsblinden/Preis für<br />

Radiokunst in <strong>die</strong>sem Jahr in der Schweiz.<br />

Vom 7. bis 8. März wird <strong>die</strong> Jury unter dem Vorsitz<br />

von Anna Dünnebier in Zürich als Gast<br />

des Schweizer Radio DRS über <strong>die</strong> beste<br />

deutschsprachige Hörspielproduktion des vergangenen<br />

Jahres beraten.<br />

Mit der Wahl des Ortes setzen <strong>die</strong> Organi-<br />

Anwärter auf den Tigar Award: „Die Unerzogenen“ von Pia Marais. Foto: Pandora<br />

satoren, der B<strong>und</strong> der Kriegsblinden<br />

Deutschlands <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>,<br />

ein weiteres Zeichen für <strong>die</strong> Ausweitung des<br />

Preises in den gesamten deutschsprachigen<br />

Raum. Verliehen wird der Hörspielpreis der<br />

Kriegsblinden am 4. Juni in Berlin im Plenarsaal<br />

des B<strong>und</strong>esrates.<br />

<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500;<br />

info@filmstiftung.de<br />

„Die Unerzogenen“ in Rotterdam<br />

Ein blauer Tigerkopf ziert das Plakat des Int. Filmfestival Rotterdam, das vom 24. Januar bis<br />

zum 4. Februar stattfindet. Für ihren von der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> geförderten Film „Die Unerzogenen“<br />

erhielt <strong>die</strong> Kölner Pandora Film eine Einladung in <strong>die</strong> Debütreihe des Festivals, in der<br />

<strong>die</strong> renommierten Tiger Awards vergeben werden. Regisseurin Pia Marais erzählt in ihrem Film,<br />

für den sie gemeinsam mit Holger Markgraf das Drehbuch geschrieben hat, von der 14-jährigen<br />

Stevie, <strong>die</strong> sich nach einem Umzug aufs Land nach <strong>und</strong> nach von ihren Aussteiger-Eltern löst.<br />

Die Kinoproduktion entstand in Zusammenarbeit mit WDR <strong>und</strong> SWR <strong>und</strong> wurde 2005 in Köln<br />

<strong>und</strong> Antwerpen gedreht.<br />

In der Reihe Cinema of the Future sind außerdem <strong>die</strong> geförderten Produktionen „Brinkmanns<br />

Zorn“ <strong>und</strong> „Solange du hier bist“ zu sehen, in der Reihe Cinema of the World läuft „WWW – What<br />

a wonderful world“.<br />

Pandora Film, Tel. (0221) 973320; info@pandorafilm.com<br />

Erst in S<strong>und</strong>ance, dann in Berlin: „Comrades<br />

in Dreams“ entstand mit Hilfe eines Gerd Ruge-<br />

Stipendiums. Foto: Flying Moon Filmproduktion<br />

Gerd Ruge-<br />

Stipendium:<br />

Jetzt bewerben<br />

Noch bis zum 1. März haben junge Dokumentarfilmer<br />

Zeit, ihre Bewerbung für das Gerd Ruge<br />

Projekt-Stipendium bei der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> abzugeben. Benötigt werden dafür<br />

u.a. ein Treatment, eine Kalkulation, eine Vita<br />

sowie eine Filmographie des Antragstellers.<br />

Bereits zum sechsten Mal vergibt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> in <strong>die</strong>sem Jahr ihr Projekt-Stipendium, mit dessen Hilfe innerhalb von 18 Monaten ein<br />

qualitativ hochwertiger Kino-Dokumentarfilm entwickelt werden soll. Mit 100.000 Euro ist das Stipendium<br />

das höchste Dokumentarfilm-Stipendium in Deutschland. Über <strong>die</strong> Vergabe entscheidet<br />

eine unabhängige Fachjury unter Leitung von Gerd Ruge. Mehr Infos <strong>und</strong> das Antragsformular<br />

unter www.filmstiftung. de.<br />

Uli Gaulkes Kino-Doku „Comrades in Dreams“, für <strong>die</strong> er im Jahr 2002 ein Gerd Ruge-Stipendium<br />

erhielt, ist im Januar auf dem Festival in S<strong>und</strong>ance <strong>und</strong> im Februar im Panorama der<br />

<strong>Berlinale</strong> zu sehen.<br />

<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500; susannafelgener@filmstiftung.de<br />

Meldungen – newsletter@filmstiftung.de 7


Dieter Gorny leitet<br />

den Aufsichtsrat<br />

Dieter Gorny ist der neue Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>. Der stu<strong>die</strong>rte<br />

Musiker, der 1993<br />

den deutschen Musiksender<br />

VIVA gründete,<br />

tritt damit <strong>die</strong> Nachfolge<br />

von Bernd Hebbering<br />

an. Gorny ist seit<br />

Dezember Mitglied des<br />

Aufsichtsrates der <strong>Filmstiftung</strong>,<br />

dem seit Januar<br />

auch Frauke Ger-<br />

Dieter Gorny<br />

lach, Vorsitzende der<br />

Me<strong>die</strong>nkommission der<br />

Landesanstalt für Me<strong>die</strong>n, angehört. Die<br />

weiteren Mitglieder des Gremiums sind Ulrich<br />

Deppendorf als stellvertretender Vorsitzender<br />

sowie Anna Dünnebier, Jörg Graf,<br />

Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Dieter<br />

Horky, Andreas Krautscheid, Eva-<br />

Maria Michel <strong>und</strong> Peter Weber.<br />

<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500;<br />

info@filmstiftung.de<br />

8<br />

KHM: Neue<br />

Rektorin<br />

Der Senat der Kunsthochschule für Me<strong>die</strong>n<br />

Köln (KHM) hat Marie-Luise Angerer<br />

zur neuen Rektorin gewählt. Angerer ist seit<br />

2000 an der KHM Professorin für Gender <strong>und</strong><br />

Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> war 2000 bis 2004 Prorektorin für<br />

Lehre <strong>und</strong> Forschung. Sie folgt Andreas Henrich,<br />

der sich aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen<br />

nach gut zwei Jahren Tätigkeit als Rektor wieder<br />

verstärkt seiner gestalterischen Arbeit <strong>und</strong><br />

den Lehraufgaben im Bereich der Gr<strong>und</strong>lagen<br />

medialer Gestaltung widmen wird.<br />

Mit zehn Produktionen war <strong>die</strong> KHM beim<br />

Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken<br />

vertreten, wo im Kurzfilmwettbewerb<br />

der Abschlussfilm “Herbstturnier” von Dorothea<br />

Nölle uraufgeführt wurde. Beim Internationalen Filmfestival Rotterdam (24.01. - 4.02.)<br />

war der Kurzfilm “Hallo” zu sehen, mit dem József Szolnoki der Herkunft <strong>die</strong>ses Ausrufs nachgeht.<br />

In der Sektion “Sturm <strong>und</strong> Drang” zeigte das Festival den langen Abschlussfilm “Solange Du hier bist”<br />

von Stefan Westerwelle. Die erfolgreiche Festivaltour <strong>die</strong>ses Spielfilms führt weiter zum Internationalen<br />

Filmfestival in Göteborg (26.01. - 05.02.) <strong>und</strong> anschließend zur <strong>Berlinale</strong>. Derweil hat<br />

das Festival International du Court Métrage Clermont-Ferrand (26.01.-03.02.) den Kurzspielfilm<br />

“Beckenrand” von Michael Koch in seinen internationalen Wettbewerb eingeladen – eine besondere<br />

Auszeichnung für den Kölner, der bereits im letzten Jahr mit seinem Dokumentarfilm “Wir sind<br />

Marie-Luise Angerer,<br />

Foto: KHM<br />

Revolver: Nachgeladen<br />

Seit 1998 gibt es <strong>die</strong> Filmzeitschrift „Revolver“, in der Filmemacher Filmemacher interviewen. Gegründet<br />

wurde sie von vier Münchner Filmstudenten, darunter auch Regisseur Christoph Hochhäusler<br />

(„Falscher Bekenner“). Die ersten Ausgaben des streitbaren Magazins im Pocket-Format<br />

sind längst vergriffen, deswegen hat der Kölner Drehbuchautor Marcus Seibert für den Verlag<br />

der Autoren aus 14 Ausgaben <strong>die</strong> besten Interviews <strong>und</strong> Texte in einem Buch zusammengestellt.<br />

Auf knapp 470 Seiten finden sich in „Revolver – Kino muss gefährlich sein“ u.a.<br />

Interviews mit Lars von Trier, Wong Kar-Wai, Abbas Kiarostami oder Angela Schanelec.<br />

Der schwergewichtige Band ist für 22 Euro im Buchhandel erhältlich.<br />

Du.Doku in<br />

Duisburg<br />

Dir treu” im Wettbewerb <strong>die</strong>ses größten Kurzfilmfestivals vertreten war.<br />

KHM, Tel. (0221) 20189-0; info@khm.de<br />

Die Duisburger Initiative Du.Doku will der Generation<br />

60+ den Dokumentarfilm in Wort <strong>und</strong><br />

Film näher bringen. Dafür wurden parallel zur<br />

Duisburger Filmwoche an vier Tagen <strong>und</strong><br />

vier dezentralen Orten cineastisch-kurzweilige<br />

Zeit-Reisen unternommen, zu denen Filmemacher<br />

aus Duisburg <strong>die</strong> Dokus mitbrachten. Einer<br />

der „Reiseleiter“ war Matthias vom<br />

Schemm, Regie-Student der ifs internationalen<br />

filmschule köln. In seinem Film „Als<br />

Hedwig in den Rhein fiel“ erinnern sich <strong>die</strong> Geschwister<br />

Hedwig, Hilde <strong>und</strong> Walter an ihre<br />

Kindheit im Duisburger Hafen. R<strong>und</strong> 250<br />

meist ältere Mitbürger folgten der Einladung zu<br />

den Filmvorführungen im Filmforum <strong>und</strong> in<br />

drei Wohnstiften. Die Veranstaltergemeinschaft<br />

aus Duisburger Filmwoche, Volkshochschule<br />

Duisburg <strong>und</strong> dem KulturBüro Weiss<br />

sowie <strong>die</strong> Bürgerstiftung Duisburg gAG<br />

als bislang alleiniger Förderer möchten das Projekt<br />

als festen Bestandteil der Filmwoche fortführen<br />

<strong>und</strong> etablieren.<br />

Kulturbüro Weiss, Tel. (0203) 660909;<br />

info@kulturbuero-weiss.de<br />

Dorothea Nölles Kurzfilm "Herbstturnier"<br />

feierte seine Uraufführung beim Festival<br />

Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken, Foto: KHM<br />

Me<strong>die</strong>nforum<br />

<strong>NRW</strong>: Im Zeichen<br />

der EU mit Merkel<br />

<strong>und</strong> Reding<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel hat zugesagt,<br />

am Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong> 2007 (18. -<br />

20.06.) in Köln teilzunehmen. In ihrer Funktion<br />

als EU-Ratspräsidentin hält Merkel am 19. Juni<br />

eine me<strong>die</strong>npolitische Gr<strong>und</strong>satzrede. <strong>NRW</strong>-<br />

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der den<br />

dreitägigen Me<strong>die</strong>nkongress am Vortag eröffnen<br />

wird, hatte <strong>die</strong> B<strong>und</strong>eskanzlerin eingeladen.<br />

Ebenfalls eingeladen wurde <strong>die</strong> EU-Kommissarin<br />

für Informationsgesellschaft <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n, Viviane<br />

Reding.<br />

Sie spricht am 18. Juni zur Rolle Europas für<br />

<strong>die</strong> „Me<strong>die</strong>ngesellschaft der Zukunft“. Zu der<br />

Veranstaltung in den Rheinparkhallen der Köln-<br />

Messe werden mehrere tausend Besucher aus<br />

dem In- <strong>und</strong> Ausland erwartet. Für <strong>die</strong> Filmleute<br />

unter ihnen steht ab dem 16. Juni der Internationale<br />

Filmkongress der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> auf dem Terminplan. Bereits ab dem 14.<br />

Juni findet im Kölner Mediapark das von der<br />

LfM Nova GmbH organisierte Festival „Großes<br />

Fernsehen“ statt. Außerdem ist für den 16.<br />

<strong>und</strong> 17. Juni ein Bürgerfest geplant, bei dem<br />

auch <strong>die</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung in den Me<strong>die</strong>n<br />

thematisiert wird. Näheres unter www.<br />

me<strong>die</strong>nforum.nrw.de.<br />

Auf der Website kann man sich für für einen<br />

Online-Newsletter registrierren lassen, der<br />

aktuell über <strong>die</strong> Vorbereitungen für das Forum<br />

informiert.<br />

Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong>,<br />

Tel. (0211) 77007113;<br />

info@lfm-nova.de<br />

newsletter@filmstiftung.de – Meldungen<br />

German Films<br />

Previews erstmals<br />

in Köln<br />

Im Juli lädt German Films, das nationalen Informations-<br />

<strong>und</strong> Beratungszentrum für <strong>die</strong> internationale<br />

Verbreitung deutscher Filme, erstmals<br />

europäische Verleiher <strong>und</strong> Fernseheinkäufer<br />

nicht nach München, sondern nach Köln ein.<br />

Drei Tage lang stellen deutsche <strong>Welt</strong>vertriebe<br />

den r<strong>und</strong> 60 angereisten Einkäufern ihre neuesten<br />

Filme vor. Die gezeigten Produktionen bieten<br />

<strong>die</strong> ganze Breite der deutschen Filmlandschaft<br />

– vom Kinospielfilm bis zum Dokumentarfilm<br />

– <strong>und</strong> waren größtenteils zuvor noch auf<br />

keinem anderen Markt oder Festival zu sehen.<br />

Ein Interview mit Alfred Hürmer, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

von German Films, über<br />

<strong>die</strong> German Films Previews in Köln finden Sie<br />

in unserem Schwerpunkt auf Seite 16.<br />

German Films, Tel. (089) 5997870;<br />

info@german-films.de<br />

Münster: Neu <strong>und</strong><br />

bewährt<br />

Das Seminarprogamm der Filmwerkstatt<br />

Münster startet Ende Februar mit neuen <strong>und</strong><br />

bewährten Seminaren im Bereich Kamera, Regie,<br />

Drehbuch, Schnitt <strong>und</strong> Produktion. Den<br />

Auftakt bildet in <strong>die</strong>sem Jahr ein Regieseminar<br />

mit Peter Lilienthal („David“) am 17. <strong>und</strong> 18.<br />

Februar, am 11. März folgt ein Tagesseminar<br />

über Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen von HD- <strong>und</strong><br />

HDV-Kameras mit ARD-Kameramann Peter<br />

Csaba. Weitere Infos unter: www.filmwerkstatt.muenster.de.<br />

Filmwerkstatt, Tel (0251) 2303621;<br />

film@muenster.de<br />

Kino mit Liebe im<br />

Filmhaus<br />

Seit Jahresbeginn spielt der Kölner Filmhaus<br />

e.V. sein Filmhaus Kino wieder in Eigenregie<br />

mit einem täglichen Programm. Thematischer<br />

Schwerpunkt im Februar sind Liebesfilme<br />

– von Billy Wilders „Ariane – Liebe am Nachmittag“<br />

bis zu Bohdan Slámas „Jahreszeit<br />

des Glücks“. Sonderreihen, Retrospektiven <strong>und</strong><br />

ein erweitertes Kurzfilmprogramm sind in Planung.<br />

Im März soll es auch wieder Erstaufführungen<br />

geben. Das neue Programm finden Sie<br />

unter www.koelner-filmhaus.de.<br />

<strong>Filmstiftung</strong>s-<br />

Personalia<br />

Fliegender Wechsel in der Produktionsabteilung<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>: Nach einem Jahr Elternzeit<br />

kehrte Isabel Krolla Anfang Januar<br />

zurück in <strong>die</strong> Düsseldorfer Kaistraße, wo sie ab<br />

sofort wieder als Ansprechpartnerin für Förderanträge<br />

zur Verfügung steht. Seit Ende Januar<br />

nimmt dafür Christina Bentlage, stellvertretende<br />

Leiterin der Produktionsabteilung, eine<br />

Auszeit <strong>und</strong> geht ihrerseits in Elternzeit.<br />

<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500;<br />

info@filmstiftung.de


<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>: Jahres-Rückblick<br />

„Das Kino lebt im Kino“, freute sich <strong>Filmstiftung</strong>schef<br />

Michael Schmid-Ospach bei der Bilanz-Pressekonferenz<br />

der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> im Dezember im Düsseldorfer Malkasten.<br />

Gr<strong>und</strong> für <strong>die</strong> Freude waren <strong>die</strong> frisch veröffentlichten<br />

Zahlen für den deutschen Film, der im<br />

vergangenen Jahr einen Marktanteil von 25,7<br />

Prozent erreichen konnte. Ein Erfolg, an dem<br />

auch <strong>die</strong> geförderten Filme der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong>, wie „Das Parfum“ oder „Die wilden Hühner“<br />

ihren Anteil hatten.<br />

Auch <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> konnte zufrieden<br />

auf 2006 zurückblicken, obwohl sie in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr <strong>die</strong> Kürzungen der Landesmittel auffangen<br />

musste. „Damit kann man ein Jahr le-<br />

„Das Parfum“: Mit über 5,5 Millionen Besuchern<br />

der erfolgreichste Film der <strong>Filmstiftung</strong> 2006.<br />

Foto: Constantin<br />

Essen: Rettung für Filmstudio?<br />

Wenn der Stadt Essen das älteste Filmtheater der<br />

Region nur deshalb verloren ginge, weil 1,8 Millionen<br />

Euro für den weiteren Betrieb fehlen –<br />

das Bild der künftigen Kulturhauptstadt<br />

Europas bekäme einen dicken Kratzer. Das Negativ-Szenario<br />

war für den erst im Dezember gegründeten<br />

Verein Rettet das Filmstudio eines<br />

der stärksten Argumente, größere <strong>und</strong> kleine<br />

Sponsoren zu gewinnen. Zum Hintergr<strong>und</strong>:<br />

2001 war das 1924 eröffnete Filmstudio im<br />

Glückaufhaus wegen statischer Probleme stillgelegt<br />

worden. Ein Jahr später lief der Pachtvertrag<br />

zwischen der Ruhrkohle AG als Hausbesitzerin<br />

<strong>und</strong> Marianne Menze <strong>und</strong> Hans-<br />

Peter Hüster als Betreibern aus. Vor zwei Jahren<br />

übernahm der Immobilien-Entwickler Kölbl-<br />

Kruse das Haus <strong>und</strong> errechnete 2,3 Millionen<br />

Kino in Gefahr: das Filmstudio in Essen,<br />

Foto: Verein Rettet das Filmstudio<br />

ben“, betonte Schmid-Ospach, der darauf hofft,<br />

dass sich <strong>die</strong> Kürzung nicht wiederholt, <strong>und</strong> der<br />

dem WDR, RTL <strong>und</strong> dem ZDF dafür dankte,<br />

dass sei ihren Anteil an der <strong>Filmstiftung</strong> unverändert<br />

beibehalten hat.<br />

Die Düsseldorfer Filmförderer unterstützten<br />

2006 insgesamt 127 Filme mit 28,9 Millionen<br />

Euro <strong>und</strong> erzielten damit ein Gesamtproduktionsvolumen<br />

von über 168 Millionen Euro. Die<br />

Rückflüsse aus Filmen, wie „Die große Stille“<br />

oder „Die wilden Hühner“ beliefen sich im vergangenen<br />

Jahr auf 1,17 Millionen Euro. Neben<br />

den Zahlen verwies Schmid-Ospach auf <strong>die</strong> neuen<br />

Förderinstrumente, <strong>die</strong> 2006 entwickelt <strong>und</strong><br />

umgesetzt werden. Dazu gehören das neue<br />

Nachwuchsprogramm <strong>und</strong> <strong>die</strong> Förderung der<br />

Stoffentwicklung, mit der noch mehr Filmprojekte<br />

nach <strong>NRW</strong> geholt werden sollen.<br />

Schon im letzten Jahr kamen an Rhein <strong>und</strong><br />

Ruhr 678 Drehtage zusammen, darunter aufwändige<br />

Produktionen wie „Rennschwein Rudi<br />

Rüssel 2“ oder der TV-Zweiteiler „Teufelsbraten“.<br />

An der Kinokasse nahmen 2006 <strong>die</strong> geförderten<br />

Filme „Das Parfum“ <strong>und</strong> „Die wilden<br />

Hühner“ <strong>die</strong> magische Millionenmarke. Insgesamt<br />

kauften sich 10,5 Millionen Kinobesucher<br />

eine Karte für einen geförderten Film der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong>. Dazu zählten auch <strong>die</strong> 350.000<br />

Menschen, <strong>die</strong> sich Philip Grönings mit dem<br />

Europäischen Filmpreis ausgezeichnete Kloster-<br />

Doku „Die große Stille“ im Kino ansahen. „Ein<br />

Film, der auf alle Special Effects <strong>und</strong> auf Sprache<br />

verzichtet. Ein W<strong>und</strong>er, das zeigt was Kino<br />

leisten kann“, so Michael Schmid-Ospach.<br />

Alle Zahlen, Festivalerfolge <strong>und</strong> was sonst<br />

noch wichtig war im Kinojahr 2006 der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> finden Sie: www.filmstiftung.de.<br />

Euro, <strong>die</strong> nötig wären, um das historische Kino<br />

zu sanieren. Der neue Besitzer ist wie der künftige<br />

Pächter ifm Electronic bereit, dafür jeweils<br />

250.000 Euro beizusteuern. Für <strong>die</strong> fehlenden<br />

1,8 Millionen Euro startete Menze, Vereinsvorsitzende<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführerin der Ende<br />

der 1990er Jahre erfolgreich geretteten<br />

Lichtburg, eine intensive Kampagne. Filmprominenz<br />

wie Regisseur Sönke Wortmann<br />

oder Schauspieler Hannes Jaenicke traten<br />

wie 550 weitere Kino-Fans dem Verein als Fördermitglieder<br />

bei. In den K<strong>und</strong>encentern der örtlichen<br />

Verkehrsbetriebe Evag wurden Sammelbüchsen<br />

aufgestellt. Auch <strong>die</strong> Kompanie des<br />

Aalto Balletts bek<strong>und</strong>ete ihre Solidarität. Die<br />

Sympathie-Welle für das Essener Kino erreichte<br />

schließlich Düsseldorf. Oliver Wittke, <strong>NRW</strong>-<br />

Minister für Bauen <strong>und</strong> Verkehr, sicherte inzwischen<br />

„gr<strong>und</strong>sätzliche, entscheidende finanzielle<br />

Unterstützung“ des Landes zu. Für Menze war<br />

das „ein riesengroßer Schritt nach vorn <strong>und</strong> ein<br />

deutliches Signal für potenzielle weitere Geldgeber“.<br />

Wenn <strong>die</strong> Bestätigung der Landesgelder<br />

in Essen vorliegt, will Kölbl-Kruse gleich mit<br />

der Sanierungs-Planung inklusive Filmstudio weitermachen.<br />

Die weiteren erforderlichen Mittel<br />

müssen vom Verein bis zum 28. Februar eingeworben<br />

werden. Aktuelle Infos unter www.<br />

rettet-das-filmstudio.de.<br />

Rettet das Filmstudio e.V.,<br />

Tel. (0201) 289550;<br />

info@rettet-das-filmstudio.de<br />

Leder, Lampen, Bar: Das CinemaxX in Essen eröffnete Deutschlands ersten Luxus-Kinosaal. Foto: CinemaxX-Essen<br />

Luxus-Kino in Essen<br />

Das CinemaxX Essen, mit 16 Sälen <strong>und</strong><br />

5.300 Sitzplätzen Deutschlands größtes Multiplex-Kinozentrum,<br />

hat sich zum 15. Geburtstag<br />

selbst beschenkt <strong>und</strong> Deutschlands ersten Luxus-Kinosaal<br />

mit 104 ausgesuchten Komfort-<br />

Sitzplätzen eröffnet. Im umgebauten Saal 13<br />

wurden Einzel- <strong>und</strong> Doppelsitze installiert. Die<br />

aus schwer entflammbarem Leder gefertigten<br />

Möbel lassen sich im Rücken- <strong>und</strong> Kopfteil separat<br />

verstellen. Neben den Sitzen befinden sich<br />

Glastische sowie Lampen, <strong>die</strong> sich in dreifach<br />

verschiedener Stärke dimmen lassen. Im dem<br />

rauchfreien Saal gibt es eine Bar, von der aus das<br />

Personal während des Einlasses <strong>und</strong> Vorprogramms<br />

<strong>die</strong> Bestellungen der Kinogäste auf-<br />

Karlsmedaille<br />

für Berliner<br />

Philharmoniker<br />

Am 4. Mai wird der europäische Me<strong>die</strong>npreis<br />

„Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“<br />

(Karlsmedaille) in Aachen verliehen.<br />

Nach der Schauspielerin Krystyna Janda<br />

2006 geht <strong>die</strong> Auszeichnung in <strong>die</strong>sem Jahr an<br />

<strong>die</strong> Stiftung Berliner Philharmoniker.<br />

Verliehen wird <strong>die</strong> Medaille vom Verein „Médaille<br />

Charlemagne pour les Médias Européens<br />

e.V.“, dem neben der Landesanstalt für Me<strong>die</strong>n<br />

Nordrhein-Westfalen (LfM) <strong>und</strong> der<br />

Stadt Aachen u.a. auch <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong>, BBC World, TV5 Monde <strong>und</strong> EOS<br />

Entertainment angehören.<br />

EAVE 2007: Teilnehmer<br />

aus <strong>NRW</strong><br />

Hans Eddy Schreiber, freier Producer bei der<br />

Berengar Pfahl Film, wurde in das renommierte<br />

europäische Weiterbildungsprogramm<br />

EAVE 2007 aufgenommen. Gemeinsam mit<br />

dem Kölner „Schnitt“-Herausgeber Nikolaj Nikitin,<br />

der bei dem Episodenfilm „Lost and<br />

Fo<strong>und</strong>“ künstlerischer Leiter war, ist er einer von<br />

zwei <strong>NRW</strong>-Teilnehmern an dem Fortbildungsprogramm<br />

für Produzenten. Neben seinen Projekten<br />

bei der Berengar Pfahl Film entwickelt<br />

<strong>und</strong> betreut Hans Eddy Schreiber auch in eigener<br />

Regie fiktionale Stoffe, <strong>die</strong> er mit unterschiedlichen<br />

Partnern umsetzt. Mehr Infos über<br />

EAVE unter www.eave.org.<br />

Düsseldorf: Black Box verträglich<br />

Die Differenzen in der Düsseldorfer Black Box<br />

– Kino im Filmmuseum sind beigelegt. Zum<br />

Jahresbeginn gilt ein neuer Vertrag zwischen<br />

Udo Heimansberg <strong>und</strong> Kalle Somnitz, <strong>die</strong><br />

mit ihrer Metropol Filmkunstkino<br />

GmbH seit 1999 das kommunale Kino betreiben,<br />

<strong>und</strong> der Stadt Düsseldorf. Danach werden<br />

30 Prozent des Programms vom Filmmuseum<br />

eigenständig betrieben. In <strong>die</strong>sem Rahmen<br />

kann das Museum sein Begleitprogramm<br />

zu laufenden Ausstellungen <strong>und</strong> weitere film-<br />

nimmt <strong>und</strong> dann direkt am Platz be<strong>die</strong>nt. Jenseits<br />

der kinoüblichen Gastronomie stehen auch<br />

exklusivere, teilweise warme Speisen auf der Karte.<br />

Das Filmangebot ist dem Service-Level angepasst.<br />

„Der Saal soll gehobene Mainstream-<br />

Ware, aber auch filmische Nischen für das anspruchsvollere<br />

Publikum abdecken“, so Meinolf<br />

Thies, Manager des Cinemaxx Essen, der<br />

gemeinsam mit Cinemaxx-Vorstand Hans-Joachim<br />

Flebbe <strong>und</strong> Frank Jakob das Konzept<br />

entwickelt hat. Auch <strong>die</strong> Kinokarten sind mit<br />

Preislagen zwischen 8 <strong>und</strong> 12 Euro hochpreisig<br />

angesetzt.<br />

Cinemaxx Essen, Tel. (0208) 3778837;<br />

meinolf.thies@consulthies.de<br />

künstlerische Ambitionen realisieren. Die Stadt<br />

unterstützt <strong>die</strong> Filmarbeit des Museums fortan<br />

mit 60.000 Euro, in denen nach Angaben des<br />

stellvertretenden Museumsleiters Matthias<br />

Knop auch <strong>die</strong> Kosten für Personal <strong>und</strong> Filmmieten<br />

enthalten sind. Heimansberg <strong>und</strong> Somnitz<br />

programmieren weitere 50 Prozent, zahlen<br />

monatlich 1000 Euro Miete <strong>und</strong> haben auch <strong>die</strong><br />

Organisation der restlichen 20 Prozent übernommen,<br />

<strong>die</strong> den Angeboten lokaler Filminitiativen<br />

vorbehalten sind.<br />

Meldungen – newsletter@filmstiftung.de 9


Bonn: Videonale im März<br />

Am 15. März startet im Kunstmuseum Bonn <strong>die</strong> Videonale 11. „Wir wollen<br />

<strong>die</strong> ganze Bandbreite von Videokunst heute zeigen. Uns interessiert vor allem<br />

der Appeal des Gegenwärtigen“, erklärt Videonale-Kurator Georg Elben das<br />

Ziel seiner Artbeit. Zur Eröffnung wird am 14. März eine herausragende künstlerische<br />

Arbeit mit dem mit 5.000 Euro dotierten Videonalepreis ausgezeichnet<br />

werden. Im Rahmenprogramm geht es um theoretische <strong>und</strong> praktische<br />

FFA <strong>und</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

informierten <strong>NRW</strong>-Produzenten über den<br />

neuen Deutschen Filmförderfonds<br />

180 Millionen für den<br />

Deutschen Film<br />

Seit dem 1. Januar 2007 suchen drei Jahre lang<br />

jeweils 60 Millionen Euro ihre Abnehmer in der<br />

deutschen Filmproduktion. Der vom Beauftragten<br />

der B<strong>und</strong>esregierung für Kultur <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n (BKM)<br />

aufgelegte Deutsche Filmförderfonds verfügt damit<br />

über das finanzielle Potenzial, der deutschen<br />

Filmproduktionslandschaft einen gehörigen Schub<br />

zu versetzen.<br />

Im Dezember 2006 startete deshalb <strong>die</strong> Filmförderungsanstalt<br />

(FFA), <strong>die</strong> Details des neuen Förderinstruments<br />

ausarbeitete <strong>und</strong> es fortan verwalten<br />

wird, einen „Aufklärungsfeldzug“ durch <strong>die</strong> Republik,<br />

wie es Michael Schmid-Ospach scherzhaft formulierte.<br />

Der Geschäftsführer der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

war am 18. Dezember in der Düsseldorfer Kaistraße<br />

Gastgeber für Peter Dinges (Vorstand FFA), Christine<br />

Berg (Projektleiterin Filmförderfonds bei der FFA)<br />

<strong>und</strong> FFA-Justitiarin Ismene Finkmann, <strong>die</strong> über den<br />

Fonds informierten <strong>und</strong> sich den Fragen der 80 angereisten<br />

<strong>NRW</strong>-Produzenten stellten.<br />

Wichtig waren der FFA-Delegation vor allem<br />

zwei Punkte: Zum einen, so Peter Dinges, sei der<br />

neue Filmförderfonds „eine selbstlernende Einheit“.<br />

Man sei gewillt, gemeinsam mit den beantragenden<br />

Produzenten gerade während des ersten Jahres<br />

Abläufe zu modifizieren, um den Filmförderfonds<br />

zu einem funktionierenden Instrumentarium zu entwickeln.<br />

Zum anderen rückte immer wieder der Charakter<br />

des Fonds als gremienfreie, automatische Förderung<br />

in den Vordergr<strong>und</strong>, <strong>die</strong> als Zuschuss gewährt<br />

wird. Harte Kriterien stelle der Fonds zwar,<br />

gaben Christine Berg <strong>und</strong> Peter Dinges zu, doch würden<br />

sie alle korrekt erfüllt, „dann wird der Antrag<br />

für uns zur Formalität“ <strong>und</strong> das Geld schnell bewilligt.<br />

Genauer gesagt: nach zwei Wochen<br />

10<br />

Bearbeitungszeit, so das ehrgeizige Ziel der FFA.<br />

Die Fragen der <strong>NRW</strong>-Produzenten richteten sich<br />

unter anderem auf <strong>die</strong> Gesamtsumme. Was etwa<br />

passiere, wenn <strong>die</strong> 60 Millionen Euro, deren Auszahlung<br />

für 2007 vorgesehen ist, nicht vollständig<br />

vergeben würden? Dann, so versicherten <strong>die</strong> Fondsverwalter,<br />

werde <strong>die</strong> übrig gebliebene Summe komplett<br />

auf das nächste Jahr übertragen. Den entgegengesetzten<br />

Fall, nämlich dass noch vor Ablauf der<br />

Jahresfrist <strong>die</strong> gesamte Summe vergeben ist, hielten<br />

sie hingegen für unwahrscheinlich – was dem<br />

Vergleich des Procederes mit einem „Windh<strong>und</strong>rennen“<br />

deutlich an Kraft nahm, obwohl streng nach<br />

Reihenfolge der vollständig eingegangenen Anträge<br />

ausgezahlt werden wird.<br />

Sorgen bereitete den Produzenten vor allem <strong>die</strong><br />

in den Förderstatuten vorgeschriebene Kopienanzahl,<br />

<strong>die</strong> vom geförderten Film nicht nur im Kopierwerk<br />

gezogen, sondern auch seitens des Verleihs<br />

eingesetzt werden muss. Sollte <strong>die</strong>se Anzahl nicht<br />

wenigstens für <strong>die</strong> Dauer eines Wochenendes stimmen,<br />

so müsste der Produzent <strong>die</strong> gesamte Fördersumme<br />

zurückzahlen, obwohl doch eigentlich nicht<br />

er, sondern der Verleiher den Fehler zu verantwor-<br />

„Advent of Jappy“ von Hideyuki Tanaka läuft auf der Videonale in Bonn. Foto: Videonale<br />

Aspekte der Videokunst. Unter anderem stehen Fragen des Copyrights sowie<br />

dessen Auswirkungen auf Ausstellungen <strong>und</strong> Sammlungen zur Diskussion. Veranstalterin<br />

des 1984 in Bonn gegründeten Festivals ist der Videonale e.V. Das<br />

komplette Programm Finden Sie ab Ende Januar im Internet unter der Adresse<br />

www.videonale.org.<br />

Videonale e.V., Tel. (0228) 776286; info@videonale.org<br />

FFA zu Gast in Düsseldorf. Claudia Droste-Deselaers (<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>), Christine Berg (FFA), Michael<br />

Schmid-Ospach (<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>), Ismene Finkmann (FFA), Peter Dinges (FFA) (von links). Foto: <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

ten hätte. Ob hier nachzubessern ist oder ob sich<br />

<strong>die</strong>ses Problem lösen lässt, indem man „<strong>die</strong> Verleiher<br />

stärker in <strong>die</strong> Pflicht nimmt“ (Dinges) – an Punkten<br />

wie <strong>die</strong>sen wird sich das Förderprogramm als<br />

„selbstlernende Einheit“ bewähren müssen.<br />

Am Ende der Veranstaltung wollten viele der unabhängigen<br />

Produzenten aus <strong>NRW</strong> zunächst einmal<br />

in Ruhe nachrechnen, ob sich der Filmförderfonds<br />

auch für kleinere Projekte mit Budgets von unter<br />

einer Million Euro auszahlt. Doch selbst wenn<br />

dem nicht so wäre <strong>und</strong> am Ende ausschließlich kommerzielle<br />

Großprojekte vom Fonds direkt profitierten,<br />

so müssten <strong>die</strong> unabhängigen Produzenten keineswegs<br />

leer ausgehen. Dadurch, dass in der Regel<br />

kein deutscher Film mit mehr als 50 Produzent<br />

öffentlicher Förderung produziert werden darf, setzen<br />

<strong>die</strong> so geförderten Filme aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach an anderer Stelle Gremien geb<strong>und</strong>ene Gelder<br />

frei.<br />

100 Millionen Euro Fördergelder wurden jährlich<br />

bis 2006 vergeben, seit <strong>die</strong>sem Jahr kommen<br />

60 Millionen jährlich hinzu. So lässt sich mit Peter<br />

Dinges <strong>und</strong> einiger Sicherheit schließen: „Da wird<br />

sich etwas ändern!“<br />

newsletter@filmstiftung.de – Meldungen<br />

Filmfabrik<br />

Vis-à-vis zur romanischen Kirche St.<br />

Severin in Köln hat Geschäftsführer<br />

Kadir Sözen mit seiner Produktionsfirma<br />

Filmfabrik ein<br />

neues Domizil bezogen. Ab sofort<br />

sind er <strong>und</strong> seine Partner <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

am Severinskirchplatz 4,<br />

50678 Köln, zu erreichen. Telefonnummer<br />

<strong>und</strong> Mailadressen bleiben<br />

unverändert.<br />

Filmfabrik,<br />

Tel. (0221) 9347670;<br />

info@filmfabrik.net<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Michael Schmid-Ospach<br />

Chefredakteur:<br />

Rüdiger Bertram<br />

CvD:<br />

Stefanie Hadding<br />

Redaktion:<br />

Oliver Baumgarten,<br />

Katharina Blum, Tanja Güß,<br />

Peter Hanemann (A.R.T.)<br />

Wolfgang Hippe (A.R.T.)<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>die</strong>ser Ausgabe:<br />

Michael Dlugosch, Tatjana Kimmel,<br />

Anna Koskoda, Uwe Mies,<br />

Heiko R. Blum<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Sonja Steinberg<br />

Gestaltung/Layout:<br />

inrhein, düsseldorf, alfred friese<br />

Titel:<br />

„Rennschwein Rudi Rüssel 2“,<br />

Foto: Warner Bros.<br />

Redaktionsschluss:<br />

22. Januar 2007<br />

Anzeigenbetreuung:<br />

Sonja Steinberg<br />

Tel. (0211) 9305024<br />

Anzeigenschluss<br />

für <strong>die</strong> nächste Ausgabe:<br />

28. März 2007<br />

Der newsletter ist kostenlos<br />

<strong>und</strong> kann bei der <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> abonniert werden.<br />

Die Berücksichtigung von<br />

Terminen richtet sich<br />

nach dem Erscheinen des<br />

Newsletters im Internet.<br />

Das kann leider dazu führen,<br />

dass Termine bereits überholt<br />

sind, wenn <strong>die</strong> Druckausgabe<br />

des Newsletter ausgeliefert<br />

wird, bietet aber <strong>die</strong><br />

größtmögliche Aktualität für<br />

<strong>die</strong> Download-Nutzer. Wir bitten<br />

dafür um Verständnis.<br />

Danke an alle Produzenten,<br />

Sender & Verleiher für ihre Unterstützung<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bilder zu<br />

ihren Filmen.<br />

Tel.: (0211) 93 05 00<br />

Fax: (0211) 93 05 085<br />

Kaistraße 14<br />

D – 40221 Düsseldorf<br />

newsletter@filmstiftung.de


Doku-Nominierung<br />

durch <strong>die</strong> DGA<br />

In seinem Dokumentarfilm „Before flying back<br />

to the earth“ erzählt der litauische Filmemacher<br />

Arunas Matelis von Kindern auf einer Kinder-Krebsstation<br />

in Vilnius <strong>und</strong> ihrem Umgang<br />

mit dem Tod. Die bereits mehrfach ausgezeichnete<br />

<strong>und</strong> von der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> geförderte<br />

Produktion der Kölner Tag/Traum erhielt<br />

nun von der Directors Guild of America<br />

eine Nominierung für den Outstanding<br />

Directorial Achievement in Documentary<br />

and Commercials for 2006. Wer von<br />

den fünf nominierten Dokus gewonnen hat,<br />

wird bei einem Dinner der DGA Anfang Februar<br />

in Los Angeles bekannt gegeben.<br />

Tag/Traum, Tel. (0221) 6502590-0;<br />

info@tagtraum.de<br />

Screenworks<br />

Die Kölner Design- <strong>und</strong> Promotion Agentur<br />

Screenworks ist umgezogen <strong>und</strong> seit Ende<br />

des Jahres unter der neuen Adresse Richard-<br />

Wagner-Straße 12 in 50674 Köln zu erreichen.<br />

Aktuell produzierten <strong>die</strong> Mitarbeiter von Geschäftsführer<br />

Olaf Wicke alle Nominierungseinspieler,<br />

<strong>die</strong> bei der Verleihung der 42. Goldenen<br />

Kamera in Berlin gezeigt werden.<br />

Screenworks, Tel. (0221) 57968-0<br />

Me<strong>die</strong>nrat fordert: Mehr Profil<br />

Die Standortvorteile des Me<strong>die</strong>nlandes <strong>NRW</strong><br />

sind den Kennern wohlbekannt – <strong>die</strong> Größe des<br />

Marktes, <strong>die</strong> Bedeutung der Me<strong>die</strong>nunternehmen<br />

am Platz, <strong>die</strong> breit aufgestellte Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungslandschaft <strong>und</strong> nicht zuletzt <strong>die</strong><br />

Filmförderung des Landes, <strong>die</strong> sich um den<br />

Nachwuchs kümmert <strong>und</strong> herausragende Filmprojekte<br />

unterstützt. Nichtsdestotrotz vermissen<br />

<strong>die</strong> Fachleute ein klares Profil der nordrheinwestfälischen<br />

Me<strong>die</strong>nbranche. Das konstatiert<br />

der Me<strong>die</strong>nrat <strong>NRW</strong>, ein vom Landtag<br />

<strong>NRW</strong> gewähltes unabhängiges Expertengremium,<br />

das im organisatorischen Rahmen der<br />

<strong>NRW</strong>-Landesanstalt für Me<strong>die</strong>n (LfM)<br />

einmal jährlich einen Bericht über Stand <strong>und</strong> Entwicklung<br />

des R<strong>und</strong>funks <strong>und</strong> der Me<strong>die</strong>n<strong>die</strong>nste<br />

an Rhein <strong>und</strong> Ruhr erarbeitet. Aktuell gehören<br />

ihm der Münsteraner Kommunikationswissenschaftler<br />

Bernd Blöbaum, Horst Santo<br />

(Fraunhofer-Institut für Me<strong>die</strong>nkommu-<br />

nikation), <strong>die</strong> Journalistin Ingrid Scheithauer<br />

<strong>und</strong> Christiane von Wahlert, Geschäftsführerin<br />

der Spitzenorganisation der<br />

Filmwirtschaft (SPIO) an. Im Zweiten Bericht<br />

des Me<strong>die</strong>nrates 2006 (siehe www.<br />

lfm.nrw.de) wird empfohlen, <strong>die</strong> vorhandenen<br />

Stärken durch eine stringente <strong>und</strong> aktive<br />

Standortpolitik deutlicher zu unterstützen. Außerdem<br />

gelte es, das Potenzial des Me<strong>die</strong>nstandorts<br />

nachdrücklicher nach außen sichtbar zu machen:<br />

„Der Me<strong>die</strong>nrat hält ein Marketing für den<br />

gesamten Me<strong>die</strong>nstandort <strong>NRW</strong> für erforderlich<br />

<strong>und</strong> begrüßt Überlegungen, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>se<br />

Richtung gehen.“ Inzwischen hat <strong>die</strong> CDU-Fraktion<br />

des Landtags angekündigt, <strong>die</strong> im Bericht<br />

angemerkten Defizite aufzuarbeiten, u.a. durch<br />

<strong>die</strong> anstehende Novelle des Landesme<strong>die</strong>ngesetzes<br />

<strong>NRW</strong>. Dabei soll nach Vorstellungen von<br />

Me<strong>die</strong>npolitikern der schwarz-gelben Koalition<br />

u.a. der Me<strong>die</strong>nrat abgeschafft werden.<br />

AIM: Neuer Träger<br />

Das AIM KoordinationsCentrum für Ausbildung in Me<strong>die</strong>nberufen hat seit Jahresbeginn<br />

einen neuen Träger. Der bisherige Träger – der Verein zur Förderung der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

in der Me<strong>die</strong>nwirtschaft (VFAW) – hat <strong>die</strong> Geschäfte an <strong>die</strong> SK Stiftung Jugend<br />

<strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n der Stadtsparkasse KölnBonn übertragen. Die Stiftung fördert <strong>die</strong> kreative<br />

Me<strong>die</strong>nbildung <strong>und</strong> <strong>die</strong> berufliche Orientierung von Jugendlichen in der Köln-Bonner Region.<br />

„Die Stiftung <strong>und</strong> AIM arbeiten im gleichen Segment, deshalb bot sich <strong>die</strong> Zusammenarbeit an“,<br />

so Hans-Georg Bögner, Geschäftsführer der SK Stiftung. Die Initialzündung für <strong>die</strong> Verhandlungen<br />

zwischen Stiftung <strong>und</strong> VFAW ging von der Stadt Köln aus. Für Oberbürgermeister Fritz<br />

Schramma ist das Ergebnis „eine gute Entscheidung für den Me<strong>die</strong>nstandort“. Auch der VFAW-<br />

Vorsitzende Konstantin von Ahlefeld sieht durch <strong>die</strong> Integration von AIM <strong>die</strong> Zukunft des Beratungsservices<br />

für <strong>die</strong> Branche gesichert: „Wir versprechen uns davon eine langfristige Perspektive<br />

für <strong>die</strong> Arbeit.“ Den Mitarbeitern von AIM stehen nun arbeitsreiche Monate bevor. AIM hat<br />

den Zuschlag für das Projekt „100 fürs Rheinland“ bekommen. Mit Förderung des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung aus dem Jobstarter-Programm des B<strong>und</strong>es sollen<br />

in den nächsten zwei Jahren zusätzliche Ausbildungsplätze in der Me<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Kommunikationsbranche<br />

geschaffen werden.<br />

SK Stiftung Jugend <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n, Tel. (0221) 226 57 86; weskott@sk-jugend.de<br />

Frauenfilmfest:<br />

Der So<strong>und</strong> zum Bild<br />

Das Internationale Frauenfilmfestival Dortm<strong>und</strong> | Köln widmet<br />

sich in seiner Ausgabe 2007 in Dortm<strong>und</strong> ganz dem Thema Musik. Das Programm<br />

vom 17. bis 22. April bietet neben Filmen auch Workshops, Vorträge<br />

<strong>und</strong> Werkstattgespräche zum Thema. Teilnehmen werden u.a. namhafte<br />

Komponistinnen wie Sonia Wieder-Atherton <strong>und</strong> Maud Nelissen<br />

sowie <strong>die</strong> So<strong>und</strong>forscherin <strong>und</strong> Pianistin Ulrike Haage. Eines der<br />

Highlights: Unter der Moderation der Komponistin Angelika Niescier<br />

sind Musikerinnen <strong>und</strong> Filmkomponistinnen zu einem Pitching in Sachen<br />

Filmmusik eingeladen. Ausgangsmaterial für ihre Musikvorschläge sind der<br />

Dokumentarfilm „Unterm Zelt“ (14 min) von Sibylle Stürmer <strong>und</strong>/oder<br />

das Drehbuch für den Spielfilm „In the Milk“ von Nathalie Percillier. Interessierte<br />

Musikerinnen können sich ab sofort anmelden <strong>und</strong> erhalten auf<br />

Anfrage das gesamte Drehbuch bzw. den Film (im Mpeg-Format). Die Einreichfrist<br />

für Noten, CDs oder DVDs endet am 5. April 2007.<br />

In der Sektion Stummfilme werden eine Reihe „filmhistorischer Schätze“<br />

in neuem akustischen Gewand präsentiert, so etwa <strong>die</strong> Liebestragö<strong>die</strong><br />

„Der fremde Vogel“ mit Asta Nielsen oder „Beyond the Rocks“, der einzige<br />

gemeinsame Film von Gloria Swanson <strong>und</strong> Rudolph Valentino.<br />

Die neue Musik stammt hier von der Schweizer Musikerin Ruth Bieri. Eröffnet<br />

wird das Festival mit dem Kinokonzert „D’Est en Musique“ – zu Bildern<br />

aus dem Film „D’Est“ von Chantal Akerman spielen Sonia Wieder-Atherton<br />

<strong>und</strong> Laurent Cabasso. Das komplette Programm unter<br />

www.frauenfilmfestival.eu.<br />

Int. Frauenfilmfestival Dortm<strong>und</strong>/Köln, Tel: (0231) 5025162;<br />

info@frauenfilmfestival.eu<br />

Meldungen – newsletter@filmstiftung.de<br />

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Die Komponistin Sonia Wieder-Atherton ist zu Gast in Dortm<strong>und</strong>.<br />

Foto: Int. Frauenfilmfestival Dortm<strong>und</strong>/Köln<br />

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In seinem Gastbeitrag erinnert Dominik Graf, Regisseur, Drehbuchautor <strong>und</strong> Professor für Spielfilmregie an der ifs internationalen filmschule<br />

köln an <strong>die</strong> kleine westdeutsche Filmwelle der 70er- <strong>und</strong> 80er-Jahre <strong>und</strong> bedauert den Verlust der Seele im Film von heute.<br />

BRD, Mitte der Siebziger: Das altdeutsche<br />

Röhrender-Hirsch-Kino der<br />

Nachkriegsproduzenten balgte sich immer<br />

noch mit dem Bildungsbürgertum<br />

des Autorenfilms um <strong>die</strong> Förderungspfründe.<br />

Ein endloser Vater/Sohn-<br />

Konflikt. Die Schauspieler in den Filmen<br />

knatterten, <strong>die</strong> Dramaturgien quietschten,<br />

<strong>die</strong> Kunst sang in hohen Tonlagen. Als<br />

Filmhochschüler erzählte einem <strong>die</strong> AFN-<br />

Hitparade jeden Sonntag mehr vom Leben<br />

als es das ganze deutsche Kino <strong>und</strong><br />

Fernsehen auch nur für Sek<strong>und</strong>en vermochte.<br />

Wohin also? Wo war ein Hauch<br />

von Orientierungschance? Kurze Zeit danach<br />

kam filmische Rettung aus <strong>NRW</strong>. Es<br />

hatte Vorboten dazu gegeben: Adolf<br />

Winkelmanns „Abfahrer“, einige lockere<br />

Kölner Tatorte. Aber als „Theo“ Marius<br />

Müller- Westernhagen <strong>die</strong> berechtigte<br />

Schimpfkanonade seines Beifahrers<br />

Guido Gagliardi nach einem völlig unnötigen<br />

Unfall auf einsamer französischer<br />

Landstrasse unterbrach mit dem Satz:<br />

„Immer nur Vorwürfe! Kannst Du nicht<br />

einmal sagen, ‘Theo, das hast du toll hingekriegt’?!“<br />

– da war im Jahr 1979 erstmals<br />

offiziell ein anderer Ton im deutschen<br />

Film gef<strong>und</strong>en.<br />

Ein Kino bahnte sich an, das gleichermaßen<br />

aus dem Alltag wie aus Genre-<br />

Anteilen geschöpft schien, mit Verlierern,<br />

lakonischen Abenteurern als Hauptfiguren,<br />

<strong>die</strong> ihre Spiele nicht etwa spielten, um<br />

sie zu gewinnen, sondern letztlich aus reiner<br />

Lust am Spiel. „Du hast keine Chance,<br />

aber nutze sie“ hatte jemand kurz zuvor<br />

am Starnberger See geschrieben, <strong>und</strong><br />

in <strong>NRW</strong> entstanden eine Weile lang <strong>die</strong><br />

Filme dazu. Man könnte heute einen Trailer<br />

schneiden aus Szenen, wie sie in Essen,<br />

Duisburg, Bochum usw. gedreht wurden.<br />

Jeder hat zu <strong>die</strong>ser Ära vielleicht andere<br />

Vorlieben, hier sind meine: Die kühlzarten<br />

Nicht-Liebesdialoge zwischen Dominic<br />

Raacke <strong>und</strong> Despina Pajanou im<br />

(kaum je wiederholten, warum?) zweiteiligen<br />

Polit-Thriller „Gambit“. Federleichte<br />

Momente aus den frühen Schimanskis,<br />

<strong>die</strong> an <strong>die</strong> Amsterdam-Thriller van de<br />

Weterings erinnern. Die Anfangssequenz<br />

aus den „Heartbreakers“. Auch der Augenblick,<br />

in dem Klaus Wennemann im<br />

„Boot“ verschwitzt <strong>und</strong> verdreckt aus der<br />

Tiefe des Maschinenraums auftaucht <strong>und</strong><br />

vermeldet, dass der Kahn wieder flott ist,<br />

war für mich immer ein <strong>NRW</strong>-Moment;<br />

weil mit Wennemann der glaubwürdigste<br />

Gruben-Malocher des Nachkriegskinos<br />

<strong>die</strong> Szene betrat. Dann kam irgendwann<br />

später der Ball an den Kopf des<br />

Ruhrpottjungen in „3D“ (am besten gleich<br />

noch gegengeschnitten mit Peter Lohmeyers<br />

Zeitlupen-Fallrückzieher aus dem<br />

späten „W<strong>und</strong>er von Bern“). Und mit<br />

„Kleine Haie“ von 1992 als womöglich<br />

letztem Höhepunkt endete <strong>die</strong> kleine<br />

westdeutsche Filmwelle des fröhlichen<br />

Verlierertums vielleicht auch schon wieder.<br />

Es versank seither der Humor, der in<br />

12<br />

Es fehlt ein<br />

Stück Seele<br />

VON DOMINIK GRAF<br />

<strong>die</strong>sen Filmen steckte, es versank mithin<br />

auch der trockene, melancholische Ton einer<br />

Drehbuchautoren-Generation, <strong>die</strong> keine<br />

Lust mehr hatte, sich mit der ewig verklemmten<br />

deutschen Filmseele auseinanderzusetzen.<br />

Die auch keine Vatermorde<br />

mehr begehen musste, so wie es der Rest<br />

der deutschen 70er-Kultur lautstark tat.<br />

Die Macher kamen zwar nicht alle original<br />

aus <strong>NRW</strong>, ein Großteil ihrer männlichen<br />

Hauptdarsteller allerdings schon (<strong>die</strong><br />

Sänger Westernhagen <strong>und</strong> Grönemeyer,<br />

Wennemann, später Lohmeyer, Schafmeister,<br />

Rohde etcpp). Und sie nutzten <strong>die</strong><br />

Industrielandschaft, <strong>die</strong> bereits im Abwracken<br />

begriffen war, sie nutzten <strong>die</strong> Illusionslosigkeit<br />

<strong>und</strong> den schnoddrigen Humor<br />

der Gegend, unter deren Haut so<br />

wahrhaftige Gefühle zu finden waren.<br />

Trotzdem: Die kleine Grandezza <strong>die</strong>ser<br />

<strong>NRW</strong>-Filme versank bald nach der Wende<br />

leise blubbernd wieder am Gr<strong>und</strong> des<br />

Rheins. Es war filmisches Gold darunter,<br />

Ein neuer Ton im<br />

deutschen Film:<br />

„Theo gegen den<br />

Rest der <strong>Welt</strong>“,<br />

Foto: Archiv<br />

es liegt gewissermaßen da unten <strong>und</strong><br />

man kann es bergen.<br />

Irgendwie gab’s schon immer so ein<br />

geträumtes Gefühl, dass in <strong>NRW</strong> erzählerische<br />

Schätze zu finden seien. Das<br />

Begräbnis des Ruhrstahlbarons Essenbeck<br />

in Viscontis „Verdammten“ (1967 in Oberitalien<br />

gedreht) hätte man gerne mal so<br />

ähnlich in einem deutschen Film gesehen.<br />

In Bonn – der „kleinen Stadt in Deutschland“<br />

(John le Carré) – gibt es heute noch<br />

viele politische Sagen der Nachkriegsgeschichte<br />

auszugraben. Und da war noch<br />

<strong>die</strong>ses Fußballspiel im goldenen Oktober<br />

1971, als Gladbach – <strong>die</strong> ganz große<br />

Traummannschaft Gladbach – den damaligen<br />

Global Player Inter Mailand eines<br />

Abends am Bökelberg allen Ernstes mit<br />

7:1 schlug. Unfassbar. Und dann wurde<br />

der alberne Büchsenwurf eines Zuschauers<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> eklige Schauspielerei des kaum<br />

getroffenen Interstars Boninsegna dem<br />

glorreichen Abend zum Verhängnis. An-<br />

newsletter@filmstiftung.de – Gastbeitrag<br />

nullierung des Traumspiels. Es hat sozusagen<br />

nie stattgef<strong>und</strong>en. Ein ganz großer<br />

Verlierer-Mythos. So wie auch jene <strong>NRW</strong>-<br />

Sternst<strong>und</strong>en der deutschen Kino-70er <strong>und</strong><br />

-80er seltsam folgenlos blieben, quasi annulliert<br />

wurden. Die oben aufgezählten Trailerszenen<br />

erscheinen einem heute wie Kometen<br />

am germanischen Filmhimmel.<br />

Da, wo der deutsche Film jetzt gerade<br />

steckt, da steckt er recht sicher <strong>und</strong><br />

warm, weil Kritiker <strong>und</strong> Zuschauer für viele<br />

der Produktionen zu begeistern sind.<br />

Heute gibt es keinen öffentlichen Hader<br />

mehr zwischen den Lagern. Das Bild einer<br />

friedlichen Koexistenz der unterschiedlichen<br />

Positionen zum deutschen Kino<br />

täuscht jedoch, denn es findet der Diskurs<br />

darüber einfach nicht mehr statt. Es gibt<br />

zwar viele Diskussionsr<strong>und</strong>en, aber keine<br />

Auseinandersetzung. Nicht mal in der<br />

neuen Filmakademie. Wozu denn auch?<br />

Der Filmmarkt hat sich diversifiziert. Für jeden<br />

gibt’s ein Segment. Für jeden? Was,<br />

wenn irgendwo (in <strong>NRW</strong>?) wieder ein/-e<br />

Filmstudent/-in sitzt <strong>und</strong> von einem deutschen<br />

Kino träumt, das nicht auf <strong>die</strong> Festivals<br />

passt, das keine Kulturpreise abräumen<br />

kann, das aber auch keine Kitsch-Bedürfnisse<br />

befriedigt, <strong>und</strong> das nicht unbedingt<br />

um 20 Uhr 15 im heutigen Fernsehen<br />

gesendet werden kann? Weil es ein<br />

Kino ist, das vielleicht einerseits zu lebenslustig,<br />

zu wenig Undergro<strong>und</strong>, zu formal<br />

konventionell sein könnte für <strong>die</strong> Tempel<br />

der Filmkunst – <strong>und</strong> das andererseits zu<br />

hart, vielleicht zu politisch unkorrekt <strong>und</strong><br />

zuwenig nach Erzählstandards gezimmert<br />

ist für das, was man sich bei uns unter<br />

Mainstream so vorstellt. Für solch einen<br />

Filmtraum wäre kein Marktsegment mehr<br />

zuständig, wäre vielleicht kein Kritiker willens<br />

zu kämpfen, er säße zwischen allen<br />

Stühlen. Und so –mit Blick auf jene <strong>NRW</strong>-<br />

Filme von damals – wächst leise wieder<br />

das Unbehagen an unserer Filmkultur.<br />

Man kommt sich vor wie bei einem Musikerkongress,<br />

auf dem <strong>die</strong> beste Melo<strong>die</strong><br />

gar nicht mehr prämiert werden kann,<br />

weil sie <strong>die</strong> einen nicht mitsingen können,<br />

da sie ihnen zu kompliziert ist, weil den<br />

anderen <strong>die</strong> Begleitung dazu nicht gefällt<br />

<strong>und</strong> weil <strong>die</strong> dritten sowieso jede Art von<br />

Melo<strong>die</strong> in der Musik gr<strong>und</strong>sätzlich ablehnen.<br />

Der US-Drehbuchautor William Goldman<br />

(„Butch Cassidy“), der mit seinen Dialogen<br />

<strong>und</strong> Figuren eigentlich eine Art geistiger<br />

Pate des <strong>NRW</strong>-Kinos von damals<br />

war, schrieb vor 25 Jahren seinen berühmtesten<br />

Satz zum Filmbusiness: „Nobody<br />

knows anything.“ Dazu passte, dass es<br />

„Theo gegen den Rest der <strong>Welt</strong>“ 1978 zunächst<br />

sehr schwer hatte, überhaupt finanziert<br />

<strong>und</strong> später verliehen zu werden.<br />

(Und <strong>die</strong>se Schwierigkeiten hatten trotz<br />

des Riesenerfolgs letzten Endes noch fatale<br />

Folgen.) Alles in allem läuft es blendend<br />

zurzeit. Und trotzdem fehlt ein Stück<br />

der Seele. Vielleicht liegt sie unten am<br />

Gr<strong>und</strong> des breiten Stroms <strong>und</strong> gibt noch<br />

eine Weile lang Lichtzeichen.


Auf der Location-Seite finden Sie<br />

in jedem Heft einen bebilderten<br />

Gruß aus einer Stadt der Region.<br />

Ausgewählt werden <strong>die</strong> Motive<br />

von Location-Souts aus <strong>NRW</strong>.<br />

Die Bilder <strong>und</strong> viele weitere kön-<br />

nen Sie auch in der Location-<br />

Datenbank unter www.locati-<br />

onnrw.de abrufen.<br />

Einwohner: 314.000<br />

Realisierte Filme (Auswahl):<br />

„Es gibt kein Morgen mehr“,<br />

„Tatort – Ruhe sanft!“,<br />

„Wilsberg – Misswahl“, „Bloch“,<br />

„Drei Schwestern Made in Germany“,<br />

„Papa <strong>und</strong> Mama“<br />

Treffer in der Motivdatenbank für<br />

Bonn: 14<br />

Wirtschaftsförderung<br />

der B<strong>und</strong>esstadt Bonn:<br />

Raphael Konkol, (0228) 772051;<br />

raphael.konkol@bonn.de<br />

Katja Frechen (0228) 772255;<br />

katja.frechen@bonn.de<br />

Grüße aus der<br />

B<strong>und</strong>esstadt Bonn<br />

House of Extras<br />

Locationmanagement<br />

Tel.: (0221) 3686312;<br />

houseofextras@aol.com<br />

Udo Wüllenweber,<br />

Tel. (0211) 1577075;<br />

udo.wuellenweber@t-online.de<br />

LocoMotiv<br />

Tel. (0221) 1207821;<br />

info@locomotiv.de<br />

Nicque Derenbach<br />

Locationscout<br />

Tel. (0172) 2909584;<br />

tiderenbach@aol.com<br />

ZeitRaumRechercheLocation<br />

Tel. (0177) 8223742;<br />

zeitraumrecherchelocation@web.de<br />

Location – newsletter@filmstiftung.de 13


Warum machen Sie internationale<br />

Koproduktionen? Der Stoffe wegen oder<br />

weil Sie Ihre Projekte in Deutschland allein<br />

nicht finanziert bekommen?<br />

Brokemper: Man kommt so an Stoffe,<br />

<strong>die</strong> anders sind als das, was in Deutschland<br />

geschrieben wird. Es gibt einfach Geschichten,<br />

<strong>die</strong> sich in anderen Ländern besser erzählen lassen,<br />

<strong>und</strong> es gibt auch weltpolitische Themen,<br />

<strong>die</strong> sich da einfach zuspitzen <strong>und</strong> <strong>die</strong> mich interessieren.<br />

Ewers: Das würde ich sehr unterstreichen,<br />

ja.<br />

Friedel: Im Bereich der internationalen<br />

Koproduktionen gibt es ein Geben <strong>und</strong> Nehmen.<br />

Wenn man in dem einen Fall das Projekt<br />

eines Produzenten, mit dem man gern zusammenarbeitet,<br />

minoritär unterstützt, wird er sich<br />

im Gegenzug auch mal an einem Projekt beteiligen,<br />

das man selbst majoritär produziert. Ein<br />

gutes Beispiel ist „Bella Martha“. Das hätten an-<br />

dere Produzenten alleine aus Deutschland versucht,<br />

wir aber haben den Film mit Partnern aus<br />

Österreich, der Schweiz <strong>und</strong> Italien produziert,<br />

alles Firmen, mit denen wir vorher auch schon<br />

gearbeitet haben.<br />

Internationale Koproduktionen ins<br />

Land zu holen, ist auch das erklärte Ziel<br />

des neuen deutschen Filmförderfonds. Was<br />

sind Ihre Erwartungen an den Fonds?<br />

Binder: Unsere ausländischen Partner haben<br />

das auch schon wahrgenommen <strong>und</strong> sagen:<br />

Oh, ihr habt ja jetzt auch einen tax-shelter!<br />

Die finden das sehr interessant, aber <strong>die</strong> Hürde<br />

durch <strong>die</strong> Verleihförderung ist sehr hoch. Wie<br />

das umgesetzt wird, wird man bei den ersten<br />

Projekten sehen. Wir sind am Anfang nicht dabei,<br />

weil wir kein Projekt haben, bei dem wir einen<br />

Verleihvertrag mit den entsprechenden<br />

Konditionen vorweisen können.<br />

Weber: Ich finde den Ansatz sehr interessant.<br />

Aber wenn man im europäischen Arthouse-Bereich<br />

Filme koproduziert, wird man,<br />

glaube ich, in den wenigsten Fällen davon<br />

profitieren können.<br />

Friedel: Was nicht ohne Ironie<br />

ist, weil der neue Filmförderfonds<br />

gegenüber Brüssel nur kulturell<br />

zu begrün-<br />

14<br />

Helga Binder ist Produzentin<br />

bei der Kölner<br />

Tatfilm, <strong>die</strong> in den letzten<br />

Jahren zahlreiche Koproduktionen<br />

realisiert hat –<br />

darunter u.a. „Der Mann<br />

von der Botschaft“, „Ein<br />

ganz gewöhnlicher Dieb“<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> TV-Produktion „Jagd nach Gerechtigkeit“,<br />

<strong>die</strong> mit kanadischen Partnern<br />

koproduziert wurde.<br />

An welchen internationalen Koproduktionen<br />

arbeiten Sie gerade?<br />

Wir sind in der Vorbereitung der<br />

deutsch-österreichischen Koproduktion<br />

“Das Vaterspiel“, bei der Michael Glawogger<br />

Regie führt <strong>und</strong> der deutsch-französisch-belgischen<br />

Koproduktion „Within<br />

the Whirlwind“, Regie dort führt Marleen<br />

Gorris.<br />

den ist. Finanziell gesehen ist es leider so, dass<br />

der Filmförderfonds zu einem erheblichen Teil<br />

fehlende Lizenzmittel ersetzt. Es stimmt ja, dass<br />

wir oft nur noch <strong>die</strong> Hälfte der Lizenzen erhalten,<br />

<strong>die</strong> wir noch vor fünf Jahren bekommen<br />

Christoph Friedel ist<br />

Produzent der Kölner<br />

Pandora Film, <strong>die</strong> traditionell<br />

für den internationalen<br />

Arthouse-Film steht.<br />

Pandora realisierte in den<br />

letzten Jahren Filme wie<br />

„Whale Rider“, „The Man<br />

without Past“ <strong>und</strong> „Whisky“. Friedels<br />

Schwerpunkte sind neben europäischen<br />

auch Koproduktionen mit Südamerika.<br />

An welchen internationalen Koproduktionen<br />

arbeiten Sie gerade?<br />

Im Januar drehen wir den neuen<br />

Film des norwegischen Regisseurs Bent<br />

Hamer „Oh Horten“, mit dem wir schon<br />

bei „Faktotum“ zusammengearbeitet haben.<br />

Über Arte wird das Projekt auch einen<br />

französischen Partner haben. Zudem<br />

sind wir an der israelisch-französisch-deutschen<br />

Koproduktion „Disengagement“<br />

mit Juliette Binoche beteiligt, <strong>die</strong> im April<br />

in Köln gedreht werden soll. Regie führt<br />

Amos Gitai. Im Forum der <strong>Berlinale</strong> läuft<br />

außerdem „Madonnen“ von Maria Speth<br />

mit Sandra Hüller in der Hauptrolle. Der<br />

Film ist mit der Schweiz <strong>und</strong> Belgien koproduziert<br />

worden.<br />

haben. So gesehen bekommen wir deutsche<br />

Produzenten immer mehr an Subventionen,<br />

während das Fernsehen immer weniger Geld<br />

investiert, <strong>und</strong> das widerspricht dann den Regeln,<br />

da wir in der Regel nur 50 Prozent öffentliche<br />

Mittel einstellen dürfen.<br />

Weber: Ich befürchte, dass <strong>die</strong> Verleiher,<br />

gerade auch <strong>die</strong> kleinen, mit Verweis auf den<br />

Fonds sagen: Wenn wir jetzt mit euch einen Verleihvertrag<br />

machen mit so <strong>und</strong> so vielen Kopien,<br />

müssen wir euch nicht auch noch eine Minimumgarantie<br />

zusätzlich bezahlen – holt euch<br />

das Geld doch woanders.<br />

Sonja Ewers leitet gemeinsam<br />

mit Benjamina<br />

Mirnik <strong>die</strong> Kölner Produktionsfirma<br />

Ariel Films. Zu<br />

einem der ersten Filme<br />

der jungen Firma, <strong>die</strong><br />

2004 gegründet wurde,<br />

gehört <strong>die</strong> europäische<br />

Koproduktion „True North“ von Steve<br />

Hudson.<br />

An welchen internationalen Koproduktionen<br />

arbeiten Sie gerade?<br />

Wir schließen gerade <strong>die</strong> Koproduktion<br />

„True North“ mit englischen <strong>und</strong> irischen<br />

Partnern ab, bei der wir Hauptproduzent<br />

waren, <strong>und</strong> sind in der Vorbereitung<br />

zu der deutsch-israelischen Koproduktion<br />

„Lebanon“, an der wir minoritär<br />

beteiligt sind.<br />

Brokemper: Die meisten Anforderungen<br />

des Fonds sind nahe an der Praxis, glaube<br />

ich. Die einzige Hürde ist <strong>die</strong>, bereits bei Antragstellung<br />

einen rechtsverbindlichen Verleihvertrag<br />

vorlegen zu müssen, nach dem der Film mit<br />

mindestens 30 Kopien ins Kino gebracht wird.<br />

Friedel: Und mindestens 15 Kopien bei<br />

Filmen, <strong>die</strong> einen Produktionskostenzuschuss<br />

von 320.000 Euro erhalten – was ja auch schon<br />

viel Geld ist.<br />

Haben große Me<strong>die</strong>nhäuser mehr<br />

Möglichkeiten, <strong>die</strong> Bedingungen des<br />

Filmförderfonds zu erfüllen, als mittelständische<br />

Produzenten wie Sie?<br />

Brokemper: Alle, <strong>die</strong> Produktion <strong>und</strong><br />

Verleih im selben Haus haben,<br />

haben natürlich<br />

kein<br />

Problem,<br />

sich von ihrem eigenen<br />

Verleih einen Schrieb<br />

geben zu lassen...<br />

Friedel: Ein Brief reicht nicht, du musst<br />

einen Vertrag haben, <strong>und</strong> <strong>die</strong> FFA kontrolliert<br />

auch, ob der Film tatsächlich in der entsprechenden<br />

Kopiengröße ausgewertet wurde.<br />

Brokemper: Okay, aber auch bei einem<br />

Vertrag sind 30 Kopien für einige Beteiligte Peanuts.<br />

Friedel: Interessant wird es, wenn digital<br />

ausgewertet wird. Aber im Gr<strong>und</strong>e geht es<br />

nur um <strong>die</strong> Verleihfrage. Ansonsten können wir<br />

uns über das Instrument nicht beschweren. Es<br />

sind ganz erhebliche Mittel in Zeiten sehr knapper<br />

Haushalte.<br />

Brokemper: Alles, was den deutschen<br />

Film fördert, ist erst mal gut, egal ob wir da jetzt<br />

rankommen oder nicht.<br />

Ewers: Ein paar große deutsche Filme im<br />

Ausland oder auch kleine, überhaupt ein paar gute<br />

Filme im Ausland, das bringt enorm was für <strong>die</strong><br />

newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />

Landschaft: Über jede erfolgreiche deutsche Koproduktion<br />

<strong>und</strong> jeden erfolgreichen deutschen<br />

Produzenten sollten wir alle uns freuen.<br />

Brokemper: Und auch darüber, dass es<br />

Geld gibt, das sich internationale Produktionen<br />

hier abholen können, das macht es ja auch attraktiv.<br />

Wenn <strong>die</strong> einfach mit im Gespräch sind,<br />

ist das auf Dauer nur gut.<br />

Friedel: Ja, es ist ein sehr starkes Argument,<br />

wenn wir uns mit ausländischen Partnern<br />

treffen <strong>und</strong> sagen können: Wenn der Film <strong>die</strong>se<br />

Bedingungen erfüllt, kriegt ihr <strong>die</strong>sen Betrag<br />

automatisch.<br />

Ewers: Dieser Automatismus ist schon<br />

sehr, sehr gut. Zur Zeit gibt es oft das Problem,<br />

dass man mit einer Förderentscheidung nicht<br />

In Nordrhein-Westfalen gibt es viele Produzenten,<br />

deren tägliches Geschäft es ist, internationale Kopro-<br />

duktionen auf <strong>die</strong> Beine zu stellen. Der Newsletter hat<br />

fünf Produzentinnen <strong>und</strong> Produzenten aus <strong>NRW</strong> an<br />

Ro<strong>und</strong>table mit Koproduzenten aus <strong>NRW</strong><br />

Nicht leicht,<br />

fest rechnen kann. Gerade bei Koproduktionen<br />

kann man ausländischen Partnern den Fonds als<br />

eine klare Struktur anbieten, auf <strong>die</strong> man sich<br />

verlassen kann.<br />

Haben Sie Vorschläge, wie Sie mit<br />

den Verleihern auf eine Ebene kommen?<br />

Brokemper: Nehmen wir <strong>die</strong> Niederlande.<br />

Wenn Holländer koproduzieren, dürfen sie<br />

Prints & Advertising in <strong>die</strong> Verträge schreiben.<br />

Damit bringt der Produzent einen Teil des Verleih-Budgets<br />

mit, was dazu führt, dass er als gleicher<br />

Partner mit dem Verleiher verhandelt. Das<br />

wäre wirklich innovativ, wenn man <strong>die</strong>s auch<br />

in Deutschland dürfte.<br />

Die Forderung richtet sich an wen?<br />

Weber: Das könnte man bei der Novellierung<br />

des Filmfördergesetzes berücksichtigen.<br />

Friedel: Das FFG ist ja ein befristetes Gesetz,<br />

wir müssten das bei der Novellierung als unsere<br />

Forderung ganz oben auf <strong>die</strong> Liste schreiben.


Als international tätige Produzenten<br />

müssen Sie sich immer wieder in <strong>die</strong><br />

Förder-Feinheiten eines bestimmten Landes<br />

vertiefen. Welche Vorteile hätte es,<br />

wenn <strong>die</strong> EU <strong>die</strong> europäische Förderlandschaft<br />

homogenisieren würde?<br />

Brokemper: So unterschiedlich sind <strong>die</strong><br />

Förderungen gar nicht. Es gibt überall kulturelle<br />

Förderung <strong>und</strong> wirtschaftliche Förderung.<br />

Schwer zu handeln sind hauptsächlich Rechte,<br />

besonders schwer in Großbritannien. Dort ist<br />

<strong>die</strong> Struktur sehr kompliziert.<br />

Ewers: So sehr, dass auch noch <strong>die</strong><br />

Rechtsanwälte viel Geld an uns ver<strong>die</strong>nen. Bei<br />

„True North“ hatten wir keine Wahl, wir haben<br />

da einen teuren closing lawyer übernehmen<br />

einen Tisch gebeten, um über Vor- <strong>und</strong> Nachteile,<br />

Erfolge <strong>und</strong> Schwierigkeiten zu diskutieren. Das<br />

Ergebnis war ein langes, engagiertes Gespräch, aus<br />

dem wir einige Auszüge abdrucken.<br />

aber lohnend<br />

müssen, weil gerade das englische <strong>und</strong> das<br />

deutsche Rechtssystem nicht leicht koordinierbar<br />

sind <strong>und</strong> wir eine so große Zahl an Finanzierungspartnern<br />

hatten.<br />

Friedel: In anderen Ländern ist das aber<br />

nicht so schlimm...<br />

Brokemper: ...das ist nur bei den Engländern<br />

so, England ist echt teuer...<br />

Ewers: ...<strong>und</strong> Irland!<br />

Binder: Außerdem gibt es bei der Frage,<br />

ob es sich um einen nationalen Film handelt<br />

oder nicht, in den einzelnen Ländern schon Unterschiede.<br />

Das FFG ist da sehr liberal, wenn<br />

man das den Kollegen im Ausland erzählt, w<strong>und</strong>ern<br />

<strong>die</strong> sich dann immer. Österreich macht das<br />

nicht, Belgien auch nicht, das macht eigentlich<br />

keiner. Wenn man eine Vereinheitlichung durch<br />

<strong>die</strong> EU herbeiführen wollte, sollte sich das auf<br />

keinen Fall nachteilig für Deutschland erweisen.<br />

Friedel: Mein Standardbeispiel ist immer<br />

Kaurismäki. Wir haben alle seine Filme mitproduziert<br />

<strong>und</strong> immer in voller Höhe <strong>die</strong> Referenz-<br />

mittel erhalten. Dafür waren <strong>die</strong> Bedingungen<br />

der FFA ja erfüllt: Kaurismäki <strong>und</strong> <strong>die</strong> beteiligten<br />

Finnen sind Europäer, <strong>die</strong> Koproduktion hatte<br />

mit uns einen deutschen Hersteller, <strong>und</strong> es<br />

gab eine Endfassung des Films in deutscher<br />

Sprache. Das FFG ist wirklich sehr offen für Koproduktionen.<br />

Weber: Die andere Referenzschwelle,<br />

dass Filme 150.000 Zuschauer haben müssen,<br />

ist natürlich gerade auch für eine europäische<br />

Koproduktion sehr schwer zu erreichen. Das<br />

muss man einfach mal sagen.<br />

Friedel: Das denken <strong>die</strong> Franzosen auch,<br />

aber <strong>die</strong> haben überhaupt keine Schwelle. Auch<br />

wenn ein Film mit nur 2.000 Zuschauern floppt,<br />

kriegt man trotzdem ein wenig Geld. Bei uns<br />

hingegen geht es vorwiegend<br />

um Spitzenförderung.<br />

Man kann<br />

mit einem Film<br />

<strong>die</strong> Goldene Palme gewinnen,<br />

erreicht 45.000 Besucher <strong>und</strong> bekommt trotzdem<br />

keinen Euro. Das findet sich auch bei dem<br />

neuen Fonds wieder. Erst ab 30 Kopien soll ein<br />

Film etwas wert sein. Die Grenzen sind bei uns<br />

für Filmkunst sehr hoch.<br />

Weber: Hinzu kommt <strong>die</strong> Cashflow-Problematik.<br />

In Deutschland wird man in der Regel<br />

von keiner Bank Geld kriegen, wenn sie nicht<br />

das gesamte Finanzierungsmodell gesehen <strong>und</strong><br />

jeden einzelnen Vertrag geprüft hat. In Frankreich<br />

ist das schon eher möglich.<br />

Brokemper: In Frankreich ist auch <strong>die</strong><br />

Zwischenfinanzierung kein Problem, wenn du<br />

einen Completion Bond hast. Obwohl durch<br />

den garantiert ist, dass eine Filmproduktion zu<br />

einem bestimmten Zeitpunkt fertig gestellt <strong>und</strong><br />

geliefert wird, reicht das den deutschen Banken<br />

nicht.<br />

Friedel: Wir können uns nicht beschweren,<br />

dass es <strong>die</strong>se Unterschiede gibt. Das ist zwar<br />

sehr kompliziert, aber sonst gäbe es das Geld<br />

ja nicht. Ironie ist es dann, wenn es hinterher<br />

heißt, das ist wieder so ein Euro-Pudding, was<br />

ihr da gemacht habt. Wenn wir versuchen, etwas<br />

Ordentliches zu machen, müssen wir so viele<br />

verschiedene Sachen beachten, <strong>und</strong> manchmal<br />

verweichlicht das den Film. Und dann<br />

kommt ein Journalist <strong>und</strong> sagt, ihr habt ja den<br />

ganzen Film nur wegen der Förderung gemacht.<br />

Das ist schon ziemlich bitter.<br />

Ewers: Den früher oft beklagten Euro-<br />

Pudding gibt es ja gar nicht mehr. Den Stress,<br />

mit drei Ländern zu koproduzieren, würden wir<br />

uns alle gerne ersparen, wenn es nicht um <strong>die</strong><br />

Projekte ginge.<br />

Brokemper: Das kostet ja auch Geld.<br />

Tolle Geschichten, interessante Regisseure, vielleicht<br />

andere Besetzungen, als man sie sonst<br />

hat, das kostet eben einfach Geld. Wenn man<br />

hier vielleicht einen Film für eine Million oder<br />

eineinhalb Millionen machen kann, kostet er als<br />

Koproduktion schnell zwei oder zweieinhalb Millionen,<br />

weil halt viel mehr Leute bezahlt werden<br />

müssen.<br />

Welche Rolle spielen Mentalitätsunterschiede<br />

zwischen den jeweils beteiligten<br />

Ländern?<br />

Weber: Da gibt es große Unterschiede.<br />

Der deutsche Produzent beginnt den Dreh in<br />

der Regel erst dann, wenn <strong>die</strong> Finanzierung einigermaßen<br />

sicher ist. Anderswo wird angefangen,<br />

wenn das erste Geld da ist.<br />

Ewers: Wenn man sich nicht kennt, ist<br />

es wichtig, dass man sich vorher gut erk<strong>und</strong>igt<br />

<strong>und</strong> sich lange zusammensetzt. Denn was nutzt<br />

es, wenn schließlich das ganze Geld da ist, <strong>und</strong><br />

man sich dann nicht über den Film einigen kann.<br />

Brokemper: Dabei sind <strong>die</strong> kulturellen<br />

Unterschiede das eigentlich Spannende. Des-<br />

Bettina Brokemper<br />

gründete in Köln <strong>die</strong> ProduktionsfirmaHeimatfilm,<br />

mit der sie international<br />

ausgezeichnete<br />

Koproduktionen wie<br />

„Sweet Mud“ realisierte.<br />

Zuvor hatte sie für <strong>die</strong><br />

neue Impuls u.a. „Die syrische Braut“ produziert.<br />

2006 war Bettina Brokemper in<br />

Cannes Producerin on the Move.<br />

An welchen internationalen Koproduktionen<br />

arbeiten Sie gerade?<br />

Wir arbeiten an der deutsch-französisch-israelischen<br />

Koproduktion „Lemon<br />

Tree“, dem neuen Film von Eran Riklis, mit<br />

dem wir auch „Die syrische Braut“ gemacht<br />

haben. Zwei weitere Projekte, eines<br />

mit In<strong>die</strong>n <strong>und</strong> eines mit der Türkei,<br />

sind in der Finanzierungsphase.<br />

wegen versucht man ja auch, mit Partnern, mit<br />

denen man schon mal gute Erfahrungen gemacht<br />

hat, weiter zu arbeiten. Wenn ich jedes<br />

Mal einen neuen Partner habe, wird es nicht<br />

leichter.<br />

Sie sind allesamt in unterschiedlichen<br />

<strong>Welt</strong>gegenden aktiv <strong>und</strong> repräsentieren<br />

dabei immer auch ein Stück <strong>NRW</strong>.<br />

Wie ist <strong>die</strong> Außendarstellung des Filmlandes<br />

Nordrhein-Westfalen?<br />

Brokemper:<br />

Wenn man über Kinofilme redet,<br />

sind wir auf allen wichtigen Märkten<br />

extrem bekannt. Beispielsweise sind auf<br />

dem Festival IFP in New York oder beim Cinelab<br />

in Rotterdam junge <strong>NRW</strong>-Produzenten<br />

unterwegs <strong>und</strong> erzählen, was man hier machen<br />

kann. Natürlich spricht sich auch <strong>die</strong> Filmförderung<br />

herum...<br />

Friedel: ...<strong>die</strong> ja noch liberaler ist als das<br />

Filmförderungsgesetz. In <strong>NRW</strong> kann man auch<br />

Helmut Weber gründete<br />

gemeinsam mit seinem<br />

Partner Thomas<br />

Springer 1998 <strong>die</strong> Kölner<br />

Produktionsfirma Tradewind<br />

Pictures. Zu den internationalenKoproduktionen<br />

der Firma gehören<br />

u.a. „Niceland“ <strong>und</strong> „Erik im Land der Insekten“.<br />

An welchen internationalen Koproduktionen<br />

arbeiten Sie gerade?<br />

Wir haben <strong>die</strong> türkisch-deutsche Koproduktion<br />

„Hidden Faces, bei der Handan<br />

Ipekçi Regie führte, in der Postproduktion.<br />

In der Finanzierung ist das Projekt<br />

„Frieda darf nicht sterben“, das wir gern<br />

mit Österreich <strong>und</strong> der Schweiz koproduzieren<br />

möchten. Dabei handelt es sich um<br />

eine Komö<strong>die</strong>, <strong>die</strong> mein Partner Thomas<br />

Springer geschrieben hat <strong>und</strong> <strong>die</strong> Peter<br />

Timm realisieren wird. Außerdem stehen<br />

wir unmittelbar vor Drehbeginn der<br />

deutsch-schweizerischen Koproduktion<br />

„Bombay Beat“ von Regisseur Lutz Konermann,<br />

<strong>die</strong> wir mit Hugo Film aus Zürich<br />

realisieren.<br />

einen Film in mongolischer Sprache machen, solange<br />

der <strong>NRW</strong>-Effekt erfüllt wird <strong>und</strong> das Projekt<br />

vom Gremium als förderwürdig angesehen<br />

wird.<br />

Binder: Auch wir kriegen Anrufe von Koproduktionspartnern,<br />

<strong>die</strong> von der Förderung in<br />

<strong>NRW</strong> gehört haben <strong>und</strong> uns Projekte vorschlagen,<br />

<strong>die</strong> sie hier im Land postproduzieren möchten.<br />

Was hat sich beim Standing des<br />

deutschen Films im Ausland verändert?<br />

Friedel: Vieles, dafür genügt wiederum<br />

ein Blick nach Frankreich. Dort wird <strong>die</strong> neue,<br />

so genannte Berliner Schule sehr wohl wahrgenommen.<br />

Schließlich haben wir, der schwierigen<br />

Fernsehsituation zum Trotz, viele interessante<br />

junge Regisseure auf den internationalen<br />

Festivals <strong>und</strong> auch europaweit im Kino.<br />

Weber: Anerkennen muss man, dass<br />

durchaus Deutsche Produzenten inzwischen <strong>die</strong><br />

eigenen Filme nicht ausschließlich aus nationalen<br />

Quellen, sondern auch aus internationalen<br />

Quellen finanzieren können.<br />

Friedel: Außerdem gibt es vom neuen<br />

Außenminister aus meiner Sicht sehr ermutigende<br />

Zeichen. Nachdem unser argentinischer Film<br />

„El Custodio“ im Wettbewerb der <strong>Berlinale</strong> einen<br />

Preis gewann, wurde ich als erster Filmproduzent<br />

eingeladen, auf einer Reise von Minister<br />

Steinmeier mit nach Südamerika zu fliegen.<br />

Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 15


Mit Media Luna Entertainment <strong>und</strong> The Match Factory verfügt Köln über gleich zwei <strong>Welt</strong>vertriebe mit erlesenem Portfolio. Von der Domstadt<br />

aus vertreiben sie Filme in <strong>die</strong> ganze <strong>Welt</strong>, <strong>und</strong> in ihrem Angebot sind nicht nur deutsche Produktionen.<br />

1993 gründete Ida Martins <strong>die</strong> Media Luna,<br />

seit 2000 Media Luna Entertainment GmbH<br />

& Co. KG, mit Sitz in Köln <strong>und</strong> einem Büro in<br />

New York, um sich fortan dem Vertrieb <strong>und</strong><br />

dem Marketing des internationalen Independent-Films<br />

zu widmen. Mit reichhaltiger Erfahrung<br />

in Journalismus, Werbung, Fernsehen <strong>und</strong><br />

Hörfunk ausgestattet, sorgte sich Ida Martins<br />

mit ihrer Firma von Beginn an um Spiel- <strong>und</strong> Dokumentarfilm<br />

gleichermaßen. So gehörten zu<br />

den ersten Filmen ihres <strong>Welt</strong>vertriebs <strong>die</strong> Dokumentarfilme<br />

„Nico Icon“ von Susanne Ofteringer,<br />

„Rock Hudson’s Home Movies“ von<br />

Mark Rappaport <strong>und</strong> „Ich bin meine eigene<br />

Frau“ von Rosa von Praunheim sowie etwas<br />

später <strong>die</strong> Dokumentarfilme der Dubini-Brüder,<br />

Pepe Danquarts „Höllentour“ <strong>und</strong> Andrew<br />

Horns „The Nomi Song“.<br />

Bisher noch ohne Dokumentarfilm präsentiert<br />

sich der Katalog von The Match Factory. Michael<br />

Weber gründete <strong>die</strong> Firma exakt vor einem<br />

Jahr <strong>und</strong> verließ dafür <strong>die</strong> Bavaria Film International,<br />

mit der er über zehn Jahre hinweg,<br />

fünf davon als Geschäftsführer, weltweit erfolgreiche<br />

Filme wie „Lola rennt“, „Good Bye, Lenin!“<br />

<strong>und</strong> „Gegen <strong>die</strong> Wand“ vertreten hatte.<br />

Als Koproduzent hatte er sich 2003 gar über den<br />

Oscar für Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“<br />

freuen können. Anfang 2006 aber zog er The<br />

Match Factory auf: „Nach zehn sehr guten Jahren<br />

bei der Bavaria war es einfach Zeit für mich,<br />

etwas Neues zu machen“, sagt Michael Weber.<br />

„Ich kann nun wieder etwas kleiner arbeiten,<br />

konzentrierter <strong>und</strong> vor allem sehr viel näher an<br />

den Projekten.“ Gesellschafter der Firma mit Sitz<br />

in Köln sind <strong>die</strong> Pandora Film-Produzenten Karl<br />

Baumgartner <strong>und</strong> Reinhard Br<strong>und</strong>ig. Filmen aus<br />

dem Hause Pandora Film gegenüber gibt es allerdings<br />

keine Abnahmeverpflichtung, sondern für<br />

Michael Weber lediglich eine Art First-Look-Deal.<br />

Alfred Hürmer<br />

Foto: German Films<br />

Was genau muss man sich unter den<br />

German Films Previews vorstellen?<br />

Im Rahmen der German Films Previews laden<br />

wir etwa 60 ausländische Filmverleiher <strong>und</strong><br />

Fernseheinkäufer für drei Tage nach Deutschland<br />

ein. Zusammen mit den <strong>Welt</strong>vertrieben zeigen<br />

wir ihnen tagsüber deutsche Filme als Preview,<br />

<strong>die</strong> sie vorher noch nicht auf Festivals <strong>und</strong><br />

Märkten sehen konnten. Nach den Filmvorführungen<br />

bieten wir ihnen ein attraktives Abendprogramm<br />

<strong>und</strong> bringen sie mit Vertretern der<br />

16<br />

<strong>Welt</strong>vertriebe in <strong>NRW</strong><br />

Von Köln aus in <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

VON OLIVER BAUMGARTEN<br />

Beiden <strong>Welt</strong>vertrieben, <strong>die</strong> von Nordrhein-<br />

Westfalen aus agieren, ist gemeinsam, dass sie<br />

sich vorrangig dem Arthouse-Film verschrieben<br />

haben. Ein hoher inhaltlicher <strong>und</strong> technischer<br />

Anspruch der Filme ist <strong>die</strong> erklärte Voraussetzung<br />

für Media Luna Entertainment, um den Handel<br />

mit den Filmrechten weltweit zu übernehmen.<br />

„Media Luna“, so Ida Martins, „unterscheidet<br />

sich von anderen <strong>Welt</strong>vertrieben durch einen<br />

vielfältigen Katalog mit Regisseuren aus aller<br />

<strong>Welt</strong>, <strong>die</strong> eine Besonderheit haben <strong>und</strong> damit<br />

Filmgeschichte schreiben.“ Einer der inhaltlichen<br />

Schwerpunkte liegt dabei unter anderem auf Filmen<br />

mit schwul-lesbischen Themen, wie etwa<br />

der aktuelle US-amerikanische Film „Another<br />

Gay Movie“ von Todd Stephens oder Angelina<br />

Maccarones „Fremde Haut“. Aber auch der<br />

deutsche Arthouse-Film bildet einen Programmschwerpunkt,<br />

angefangen mit „Das Trio“ über<br />

„Berlin is in Germany“ bis hin zu Züli Aladags<br />

„Elefantenherz“. „Gemeinsam versuchen wir, eine<br />

innovative ‘tailor-made‘-Strategie zu konzipieren,<br />

um Media Lunas Filme in der <strong>Welt</strong> bekannt<br />

zu machen. Für ‘Fremde Haut‘ zum Beispiel<br />

waren wir schon 2005 <strong>die</strong> ersten in Europa,<br />

<strong>die</strong> einen Film mit eigener Abspielsoftware auf<br />

SD-Karte überspielten, um ihn an unsere Zielgruppe<br />

zu verteilen“, sagt Ida Martins.<br />

Um ins Programm von The Match Factory<br />

Im Juli zeigt German Films seine Previews erstmals in Köln. Bisher fand <strong>die</strong> Filmpräsentation stets bei den Munich Screenigs<br />

statt. Der Newsletter sprach mit Alfred Hürmer, Aufsichtsratsvorsitzender von German Films, über <strong>die</strong> Verlegung an den Rhein.<br />

German Films Previews in Köln Entspannte Atmosphäre<br />

nationalen Filmbranche zusammen. Besonders<br />

<strong>die</strong> <strong>Welt</strong>vertriebe haben so <strong>die</strong> Möglichkeit, ihre<br />

Kontakte mit den Filmeinkäufern in entspannter<br />

Atmosphäre auszubauen, was ja in der Hektik<br />

von Filmmärkten <strong>und</strong> Festivals meistens gar<br />

nicht möglich ist.<br />

Warum finden sie in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

erstmals in Köln statt?<br />

Wir haben <strong>die</strong> Previews seit 2001 in München<br />

durchgeführt, eigentlich spricht auch gar<br />

Nina Hoss<br />

in Christian<br />

Petzolds<br />

„Yella“. Der<br />

Wettbewerbsbeitrag<br />

der<br />

<strong>Berlinale</strong> wird<br />

von The Match<br />

Factory<br />

vertrieben.<br />

Foto: H. Fromm<br />

übernommen zu werden, braucht der Film eine<br />

erzählerisch <strong>und</strong> visuell eigene Handschrift,<br />

eine erkennbare Vision des Autoren – wie zweifellos<br />

<strong>die</strong> Filme Aki Kaurismäkis, dessen Filmrechte<br />

Michael Weber zur Gänze in <strong>die</strong> neue Firma<br />

mit einbrachte. Ansonsten sollen <strong>die</strong> etwa zwölf<br />

Filme, <strong>die</strong> pro Jahr neu ins Portfolio aufgenom-<br />

nichts dagegen, weiterhin dort zu bleiben. Die<br />

Veranstaltungen waren sehr erfolgreich <strong>und</strong> wir<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Gäste immer hochzufrieden, ganz besonders<br />

in den vergangenen drei Jahren, in denen<br />

wir mit dem Filmfest München zusammengearbeitet<br />

haben. Trotzdem denken wir, dass ein<br />

wenig Abwechslung gut tut, unsere ausländischen<br />

Gäste sollen ja <strong>die</strong> Vielfalt der deutschen<br />

Produktionslandschaft auch in anderen Ecke<br />

Deutschlands kennen lernen. Köln ist ideal, um<br />

newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />

men werden, zudem eine Mischung repräsentieren<br />

aus Filmen erfahrener Filmemacher <strong>und</strong><br />

herausragender Talente. So standen im ersten<br />

Jahr Jasmila Zbanics Erstlingsfilm „Grbavica“ neben<br />

Aki Kaurismäkis neuem Werk „Lights in the<br />

Dusk“, Bahman Ghobadis „Half Moon“ neben<br />

Sven Taddickens „Emmas Glück“ oder Detlev<br />

das neue Konzept mit wechselnden Veranstaltungsorten<br />

zu testen. Die Filmbranche dort ist<br />

sehr dynamisch, im Mediapark finden wir <strong>die</strong><br />

perfekte Infrastruktur für eine solche Veranstaltung<br />

vor, <strong>und</strong> nicht zuletzt haben mit Media Luna<br />

<strong>und</strong> der Match Factory zwei <strong>Welt</strong>vertriebe<br />

ihren Sitz in Köln.<br />

Werden <strong>die</strong> Veranstaltungsorte in<br />

Zukunft weiter wechseln, oder bleibt es<br />

bei Köln?


Bucks „Knallhart“ neben „Madeinusa“ von Claudia<br />

Llosa. 2006, das erste Geschäftsjahr für The<br />

Match Factory, lief mehr als zufrieden stellend.<br />

Die Filme der Firma waren auf allen wichtigen<br />

Festivals der <strong>Welt</strong> vertreten, <strong>die</strong> Verkaufszahlen<br />

stimmten, <strong>und</strong> es wurden (neben zahllosen weiteren<br />

Preisen) zwei A-Festivals gewonnen: Berlin<br />

(Goldener Bär für „Grbavica“) <strong>und</strong> San Sebastián<br />

(Goldene Muschel für „Half Moon“).<br />

Die internationalen Filmfestivals sind auch<br />

für Media Luna ein wichtiger Ort, um ihre Filme<br />

nicht nur dem Publikum vorzustellen, sondern<br />

sie in erster Linie potenziellen Käufern<br />

schmackhaft zu machen. 2006 etwa gelang<br />

<strong>die</strong>s mit Andrea Stakas „Fräulein“, der unter anderem<br />

auf dem Filmfestival in Locarno den Goldenen<br />

Leoparden gewann, zudem konnte Matthias<br />

Luthardts „Pingpong“ zwei Preise bei der<br />

Critic’s Week in Cannes einstreichen. Auch Media<br />

Luna kann mit den Verkäufen des Jahres zufrieden<br />

sein, über 30 Territorien allein dürfen sich<br />

auf Fredi Murers Schweizer Auslands-Oscar-Kandidaten<br />

„Vitus“ freuen, <strong>und</strong> auch der Dokumentarfilm<br />

„12 Tangos“ von Arne Birkenstock wurde<br />

u.a. nach Australien, Neuseeland, Skandinavien<br />

<strong>und</strong> Japan verkauft.<br />

Der erste wichtige Termin für 2007 steht mit<br />

der <strong>Berlinale</strong> unmittelbar ins Haus, <strong>und</strong> neben<br />

der Präsenz beider Firmen auf dem European<br />

Film Market sind beide auch mit Filmen im offiziellen<br />

<strong>Berlinale</strong>-Programm vertreten. The<br />

Match Factory etwa kann erneut fünf Produktionen<br />

in Berlin präsentieren: Im Wettbewerb<br />

läuft Christian Petzolds Schramm Film-Produktion<br />

„Yella“, das Panorama zeigt zum einen den<br />

von Fatih Akin koproduzierten deutsch-türkischen<br />

„Takva“ von Özer Kiziltan <strong>und</strong> zum anderen<br />

<strong>die</strong> serbisch-bulgarisch-österreichischdeutsche<br />

Koproduktion „Gucha“ von Dusan Milic,<br />

im Forum feiert Maria Speths Pandora-Produktion<br />

„Madonnen“ Premiere, während das<br />

internationale Branchenpublikum in der Deutschen<br />

Reihe German Cinema „Emmas Glück“<br />

zu sehen bekommt. Media Luna Entertainment<br />

ist in Berlin mit Matthias Luthardts „Pingpong“<br />

<strong>und</strong> mit „Singapore Dreaming“ von Yen Yen<br />

Woo <strong>und</strong> Colin Goh vertreten.<br />

Da möchten wir uns noch nicht festlegen.<br />

Sollte <strong>die</strong> Veranstaltung in Köln aber auf Anhieb<br />

so gut funktionieren wie wir das erwarten,<br />

könnten <strong>die</strong> Previews durchaus auch 2008 wieder<br />

dort stattfinden.<br />

Seit 2001 gibt es <strong>die</strong> Previews. Welche<br />

Resonanz gibt es international darauf?<br />

Wir messen den Erfolg der Previews nicht<br />

in erster Linie in Verkaufszahlen <strong>und</strong> -statistiken.<br />

Natürlich werden viele der gezeigten Filme im<br />

Anschluss auch verkauft, langfristig ist eine Veranstaltung<br />

<strong>die</strong>ser Art aber vor allem ein Baustein<br />

in unserer Strategie, mit den wichtigsten internationalen<br />

Filmeinkäufern kontinuierlich in Kontakt<br />

zu bleiben. 2001 haben wir mit knapp 20<br />

Gästen relativ klein angefangen, inzwischen<br />

können wir 60 Einkäufer begrüßen. Wir beobachten<br />

seit mehreren Jahren ein zunehmendes<br />

Interesse der Einkäufer an den neuesten Produktionen<br />

aus Deutschland, das spiegelt sich auch<br />

in einem gestiegenen Interesse an den Previews<br />

wider. Darüber freuen wir uns sehr.<br />

Die Qualität des deutschen Dokumentarfilms ist beeindruckend. Beeindruckend<br />

ist aber auch <strong>die</strong> Menge des Geldes, <strong>die</strong> allein durch <strong>die</strong> öffentlich-rechtlichen<br />

Sender dafür aufgebracht wird, findet Leopold Hoesch von der Kölner Broadview<br />

TV in seinem Gastbeitrag für den Newsletter. Mit einer Verbesserung der Rahmen-<br />

bedingungen, der Übertragung der Nebenrechte auf <strong>die</strong> Produzenten <strong>und</strong> einer<br />

strategischen Programmförderung könne jedoch noch mehr erreicht werden.<br />

Die Dokumentarfilmproduktion greift in<br />

Deutschland auf eine gut funktionierende<br />

Industrie von qualifizierten Leuten zurück.<br />

Dies gilt sowohl für <strong>die</strong> technischen,<br />

als auch für <strong>die</strong> künstlerischen Bereiche. Die<br />

Aufzeichnungs- <strong>und</strong> Übertragungsqualität<br />

zählt zu den führenden in der <strong>Welt</strong>. Der<br />

späte Einstieg ins High Definition TV liegt<br />

am bereits jetzt hohen technischen Niveau<br />

des Standard Definition TVs. Das öffentlichrechtliche<br />

System ist ausgestattet mit einer<br />

erheblichen Anzahl von Sendeplätzen <strong>und</strong><br />

jährlich neuen, nachhaltigen Budgets. Hinzu<br />

kommen gelegentliche Event-Dokus der<br />

ProSieben Gruppe oder RTL Group <strong>und</strong><br />

Dank der Digitalisierung interessante Zweitverwertungsmöglichkeiten<br />

bei den privaten<br />

Sendern der dritten Generation. Auf der Zuschauerseite<br />

trifft man aller Unkenrufe zum<br />

Trotz in Deutschland auf ein qualifiziertes<br />

Publikum, das anspruchsvolle TV-Dokumentationen<br />

schätzt. Das Umfeld in Deutschland<br />

aus Sendern, Geld <strong>und</strong> Publikum<br />

schafft <strong>die</strong> Voraussetzungen, Dokumentationen<br />

entstehen zu lassen, <strong>die</strong> in anderen<br />

Ländern in der Form im Fernsehen seit langem<br />

nicht mehr möglich sind. Es ist erfreulich<br />

zu beobachten, wie es deutschen Produktionen<br />

gelingt, sich auch im Ausland immer<br />

besser zu behaupten, unter anderem<br />

abzulesen an den steigenden Auslandsverkäufen<br />

<strong>und</strong> kontinuierlichen Erfolgen bei<br />

großen Fernsehpreisen wie zum Beispiel<br />

dem Internationalen Emmy, dem Banff<br />

World Television Award oder dem Magnolia<br />

Award in Shanghai.<br />

Dankenswerter Weise herrscht ein breiter<br />

Konsens, sich ein Qualitätsfernsehen leisten<br />

zu wollen. Gebührengelder schaffen<br />

<strong>die</strong> sichere Gr<strong>und</strong>lage, dass es auch in Zukunft<br />

so bleiben wird. Dauerhafte, sichere<br />

Dokumentarfilmstandort Deutschland<br />

Mehr Erfolg durch<br />

Nebenrechte<br />

VON LEOPOLD HOESCH, BROADVIEW TV<br />

Einnahmegr<strong>und</strong>lagen bringen allerdings<br />

auch <strong>die</strong> Gefahr mit sich, dass strukturelle<br />

Verwachsungen langsamer beseitigt werden<br />

<strong>und</strong> das Ergebnis hinter den Möglichkeiten<br />

zurückbleibt. In Deutschland würde<br />

der Dokumentarfilm davon profitieren,<br />

wenn einige Rahmenbedingungen angepasst<br />

werden würden. Hierzu zählt sicher<br />

<strong>die</strong> nachteilige Wettbewerbssituation der<br />

unabhängigen Anbieter gegenüber den<br />

Sendertöchtern oder <strong>die</strong> überflüssige Praxis<br />

des Stellens einer Bankbürgschaft zum<br />

Erhalt einer Senderanzahlung. Ferner würde<br />

das System gewinnen, wenn es <strong>die</strong> Regel<br />

<strong>und</strong> nicht <strong>die</strong> Ausnahme wäre, dass <strong>die</strong><br />

Nebenrechte beim Produzenten anstatt<br />

beim Sender verbleiben.<br />

Broadview TV bevorzugt seit vielen Jahren<br />

Kofinanzierungen gegenüber Auftragsproduktionen.<br />

Es ist erfreulich zu beobachten,<br />

dass sich bei den Sendern zunehmend<br />

<strong>die</strong> Erkenntnis durchsetzt, den Produzenten<br />

in <strong>die</strong> Vermarktung der Produktionen<br />

zu integrieren <strong>und</strong> <strong>die</strong>se im Erfolgsfall an<br />

den Erlösen zu beteiligen. Dieser Weg müsste<br />

allerdings noch konsequenter beschritten<br />

werden. Es gibt Stimmen, <strong>die</strong> überzeugt<br />

sind, dass es im Bereich des Dokumentarfilms<br />

möglich wäre, durch eine Übertragung<br />

aller Nebenrechte auf den Produzenten bei<br />

gleichen Budgets <strong>die</strong> internationale Ausgangslage<br />

der deutschen Produzenten zu<br />

verbessern; so sehr, dass in einigen Jahren<br />

schon aus dem Altgeschäft substantielle Kofinanzierungsbeteiligungen<br />

für Neuproduktionen<br />

aufgebracht werden könnten. Da es<br />

sich um Rechte handelt, <strong>die</strong> außerhalb des<br />

öffentlich-rechtlichen Programmauftrags liegen,<br />

würde den Anstalten durch den Verlust<br />

an Auslandsrechten kein messbarer<br />

Nachteil erwachsen. Langfristig würde <strong>die</strong><br />

Leopold Hoesch<br />

Foto: Broadview TV<br />

Zusammenarbeit zwischen TV-Sendern <strong>und</strong><br />

rechteinhabenden Produzenten zu einer<br />

Win-Win-Situation für alle Beteiligten führen.<br />

Auch <strong>die</strong> Vertriebsgesellschaften profitierten<br />

durch Produzenten als Auftraggeber,<br />

da <strong>die</strong>se häufig langfristiger an den Produktionen<br />

interessiert sind, als <strong>die</strong> betreuende<br />

Senderredaktion, <strong>die</strong> an einem möglichen<br />

Erfolg nicht beteiligt ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> wesentlichen<br />

Kapazitäten auf <strong>die</strong> neuen Produktionen<br />

richtet.<br />

Im Fall von Broadview TV hat sich der<br />

Rückbehalt von Rechten in der Vergangenheit<br />

für alle Beteiligten (Produzent, Vertrieb,<br />

Sender) als sehr vorteilhaft erwiesen. Neben<br />

internationalen Filmpreisen <strong>und</strong> Nominierungen,<br />

zum Beispiel bei den Produktionen „Stalingrad“<br />

<strong>und</strong> „Das Drama von Dresden“ (International<br />

Emmy) oder „Das W<strong>und</strong>er von<br />

Bern – Die wahre Geschichte“ (Deutscher<br />

Fernsehpreis), haben sich auch alle anderen<br />

Kofinanzierungen wesentlich besser verkauft<br />

als <strong>die</strong> reinen Auftragsproduktionen. Insgesamt<br />

steigert <strong>die</strong> Beteiligung der Produzenten<br />

an ihren Produktionen den Programmexport<br />

<strong>und</strong> Programmexport ist Kulturexport,<br />

was am Ende des Tages ja auch erfreulich ist.<br />

Insgesamt ist in den letzten Jahren auf<br />

Senderseite ein positiver Trend zu beobachten,<br />

<strong>die</strong> Produzenten in fairer Weise am Risiko<br />

der Produktionen zu beteiligen. Die Initiative<br />

von Staatsminister Bernd Neumann,<br />

den deutschen Film zu unterstützen, ist darüber<br />

hinaus ein interessanter Weg. Die Ausweitung<br />

<strong>die</strong>ser Initiative auf TV-Dokumentationen<br />

mit internationaler Verwertungsaussicht<br />

sowie eine Flankierung <strong>die</strong>ser Maßnahme<br />

durch <strong>die</strong> regionalen Förderinstitutionen<br />

würde <strong>die</strong> Rolle der deutschen Dokumentarfilm-Produzenten<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland<br />

weiter stärken.<br />

Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 17


In Sachen Studios braucht der Standort Nordrhein-Westfalen den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. In den MMC-Studios in Köln <strong>und</strong><br />

Hürth <strong>und</strong> den Bottroper Movie Park Studios wird Qualität geboten.<br />

Wenn Ende Januar „One Way“, der neue<br />

Film von Til Schweiger, in <strong>die</strong> Kinos<br />

kommt, wird der Zuschauer nicht erkennen,<br />

dass er zu großen Teilen in den Kölner Studios<br />

des Coloneum gedreht wurde. Dort wurden <strong>die</strong><br />

New York-Schauplätze „originalgetreu, haarklein<br />

<strong>und</strong> stilsicher“ nachgebaut <strong>und</strong> ausgestattet,<br />

so Mike Krüger, Geschäftsführer der MMC<br />

Independent GmbH. Für den Studio<strong>die</strong>nstleister,<br />

in dessen Hallen schon erfolgreiche Titel<br />

wie „Die fabelhafte <strong>Welt</strong> der Amélie“ oder „Das<br />

W<strong>und</strong>er von Bern“ entstanden, eine Kleinigkeit,<br />

schließlich wurde für Ottos „Sieben Zwerge“<br />

im Coloneum sogar ein ganzer Wald nachgebaut.<br />

Die MMC bietet in Köln <strong>und</strong> Hürth nicht<br />

nur Studios aller Größen zwischen 150 <strong>und</strong><br />

2.600 qm <strong>und</strong> einer Höhe von bis zu 23 Metern,<br />

sondern auch den kompletten Service von<br />

technischem Know-how über alle Arten der<br />

Studio- <strong>und</strong> Regietechnik bis hin zur Ausstattung,<br />

Bühnenbau, Requisite <strong>und</strong> qualifiziertes<br />

Personal. Den internationalen Vergleich müsse<br />

man nicht scheuen, so der Chef. Ein weiteres<br />

Plus: <strong>die</strong> mittlerweile große Erfahrung der<br />

MMC Independent als internationaler Koproduzent.<br />

Derzeit arbeite man „intensiv an diversen<br />

eigenen Inhalten <strong>und</strong> Projekten, <strong>die</strong> hoffentlich<br />

noch im Laufe <strong>die</strong>ses Jahres in Produktion<br />

gehen“ können, so Krüger. Unabhängig<br />

davon stehen in den ersten Monaten des Jahres<br />

bereits einige Drehs an, wie <strong>die</strong> Romanver-<br />

Ulrich Deppendorf<br />

Foto: WDR<br />

Welche Erfolge konnte der WDR in<br />

der Vergangenheit mit europäischen Koproduktionen<br />

erzielen?<br />

Das Engagement des WDR auf dem Feld<br />

der internationalen Koproduktionen ist beeindruckend.<br />

Auf <strong>die</strong>se Art <strong>und</strong> Weise sind beispielsweise<br />

<strong>die</strong> meisten Lars von Trier-Filme der<br />

jüngeren Zeit („Dancer in the Dark“, „Dogville“,<br />

„Manderlay“) nach Nordrhein-Westfalen gelangt.<br />

Wir haben uns an Patrice Chéreaus „Intimacy“<br />

ebenso beteiligt wie an Eran Riklis’ „Die syrische<br />

Braut“ oder an Michael Hanekes „Caché“. Seit<br />

2000 hat der WDR etliche Preise für seine europäischen<br />

Koproduktionen erlangt: von der Goldenen<br />

Palme für „Dancer in the Dark“ über diverse<br />

Europäische Filmpreise für „Caché“ bis zum<br />

Goldenen Bären für „Intimacy“<br />

Welche Rolle spielt da Arte?<br />

Arte ist – wie für unsere übrigen, nationalen<br />

Kinokoproduktionen auch – ein wichtiges<br />

Standbein bei unserem Gesamt-Beteiligungspaket.<br />

Der WDR hat einen Sitz in der „Arte Groupe<br />

Cinéma“, in der er mittelbar auch auf <strong>die</strong> Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Realisierungen großer internationaler<br />

Produktionen Einfluss nehmen kann.<br />

18<br />

Studios in <strong>NRW</strong> Wo <strong>die</strong> Kulissen tanzen<br />

filmung „Die Entdeckung der Currywurst“ mit<br />

Barbara Sukowa <strong>und</strong> Alexander Khuon unter<br />

der Regie von Ulla Wagner. Oder <strong>die</strong> deutschspanisch-französische<br />

Koproduktion „Die Frau<br />

des Anarchisten“ von Marie Noelle <strong>und</strong> Peter<br />

Sehr – beide gefördert von der <strong>Filmstiftung</strong>.<br />

Auch das Qualitätsfernsehen kommt nicht zu<br />

kurz. In der zweiten Jahreshälfte werden im Coloneum<br />

<strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong> von Heinrich Breloers<br />

„Die Buddenbrooks“ beginnen, eine Studioproduktion,<br />

<strong>die</strong> in der Ausstattung höchsten<br />

Ansprüchen genügen muss.<br />

Eine weitere Stärkung des Standortes verspricht<br />

sich Krüger vom neuen Deutschen Filmförderfonds.<br />

Damit stehen in den nächsten drei<br />

Jahren neben den bisherigen Fördertöpfen insgesamt<br />

180 Millionen Euro für <strong>die</strong> Produktion<br />

von Kinofilmen zur Verfügung. Produzenten<br />

werden danach bis zu einem Fünftel der in<br />

Deutschland ausgegebenen Produktionskosten<br />

erstattet. Krüger: „Wir halten das German-<br />

Spend-Modell für ein sehr begrüßenswertes Finanzierungsmodell.<br />

Vor allem für Studioproduk-<br />

VON WOLFGANG HIPPE<br />

tionen macht es großen Sinn <strong>und</strong> stärkt <strong>die</strong> inländische<br />

Filmbranche – damit auch sicher gestellt<br />

ist, dass öffentliche Finanzierungsgelder<br />

für deutsche Filme bei deutschen Dienstleistern<br />

ankommen.“ Das Modell habe bereits „einen<br />

kreativen Anschub für Produzenten“ bewirkt:<br />

„Viele Produzenten planen damit mögliche Finanzierungsstrukturen.“<br />

Warum also noch in <strong>die</strong> Ferne schweifen?<br />

Auch wenn es Orte mit besserem Wetter <strong>und</strong><br />

niedrigeren Preisen gibt – Nordrhein-Westfalen<br />

bietet „Vorteile jenseits des Preis-Wettbewerbs“:<br />

<strong>die</strong> qualifizierten Serviceleistungen bei Studiowie<br />

bei Koproduktionen <strong>und</strong> <strong>die</strong> weitreichende<br />

Infrastruktur der MMC-Studios. Krüger: „Diese<br />

optimalen Produktionsbedingungen werden<br />

von deutschen <strong>und</strong> internationalen Produzenten<br />

geschätzt. Deshalb konnte <strong>die</strong> MMC ihre<br />

Position im internationalen Vergleich behaupten<br />

<strong>und</strong> festigen.“<br />

Reisen sollte man deshalb von Köln aus allenfalls<br />

nach Bottrop-Kirchhellen. Die dortigen<br />

Movie Park Studios bieten auf einem fünf Hekt-<br />

ar großen Gelände ebenfalls alles, was für eine<br />

internationale Filmproduktion notwendig ist.<br />

Die zwei schalldichten Filmstudios mit Gr<strong>und</strong>flächen<br />

von 1.850 bzw. 1.450 qm <strong>und</strong> einer<br />

Deckenhöhe von jeweils 13 Metern entsprechen<br />

modernen Standards. Neben einer Blue<br />

Screen von 60 x 10 Metern gibt es ein Wasserbecken<br />

(12 x 6 x 3,5 Meter), das <strong>die</strong> Realisierung<br />

von Unterwasser-Szenen jeder Art ermöglicht.<br />

Und natürlich eine komplette Werkstatt für<br />

Schreiner-, Schweiß-, Maler- <strong>und</strong> Stuckateur-Arbeiten.<br />

Hier wurden „Der kleine Vampir“ von Uli<br />

Edel oder Tom Tykwers „Heaven“ gedreht. Derzeit<br />

arbeiten hier Regisseur Marco Kreuzpaintner<br />

<strong>und</strong> seine Crew an der Verfilmung von Otfried<br />

Preußlers Kinderbuch-Klassiker „<strong>Krabat</strong>“. Mit dabei<br />

sind Daniel Brühl, Christian Redl <strong>und</strong> David<br />

Kross. Einen Setbericht finden Sie auf Seite 23.<br />

MMC, Tel. (0221)2501678;<br />

samira.draebing@mmc.de<br />

Movie Park Germany,<br />

Tel. (02045) 899 950;<br />

jalbers@starparkscorp.com<br />

Im Gespräch mit dem Newsletter berichtet WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf, der im Mai nach Berlin wechselt <strong>und</strong> Leiter<br />

des ARD-Hauptstadtstudios wird, über Koproduktionen des Kölners Senders <strong>und</strong> Sendeplätze für den europäischen Film.<br />

Interview mit Ulrich Deppendorf Blick auf <strong>die</strong> Nachbarn<br />

Wie stark ist der WDR derzeit, mit<br />

<strong>und</strong> ohne Arte, auf dem Gebiet der internationalen<br />

Koproduktionen aktiv?<br />

Ohne Arte kann der WDR keine großen<br />

Beiträge auf dem Feld der internationalen Koproduktionen<br />

leisten.<br />

Zurzeit hat der WDR drei europäische Kinokoproduktionen,<br />

<strong>die</strong> alle gemeinsam mit Arte realisiert<br />

werden: „Hope“, „Old Love“ <strong>und</strong> „You the<br />

Living“. „Old Love“ wurde im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst<br />

2006 als Koproduktion mit Österreich gedreht.<br />

Kinostart wird Ende 2007 oder Anfang 2008 sein.<br />

Der WDR ist dort mit 100.000 Euro beteiligt, <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> 300.000 Euro <strong>und</strong> Arte 200.000<br />

Euro. „You the Living“, eine deutsch-schwedischdänisch<br />

<strong>und</strong> französische Koproduktion, ist eine<br />

Arte Groupe Cinéma-Beteiligung, der WDR ist also<br />

nur über Arte beteiligt.<br />

Gibt es Pläne, das Engagement des<br />

WDR in Zukunft zu verstärken?<br />

Das Engagement des WDR in <strong>die</strong>sem Bereich<br />

wurde soeben verstärkt, da <strong>die</strong> Dok-Film-<br />

Sendeplätze im Rahmen der Kinozeit ab Januar<br />

2007 verdoppelt wurden. Damit finden auch<br />

internationale Koproduktionen künftig wesent-<br />

lich mehr Raum. Wir bemühen uns auch aufgr<strong>und</strong><br />

der Finanzentwicklung, <strong>die</strong> Degeto für<br />

<strong>die</strong>se großen internationalen Produktionen zu<br />

interessieren <strong>und</strong> sind dabei auch mehrmals erfolgreich<br />

gewesen. So hat <strong>die</strong> Degeto durch<br />

Vermittlung des WDR <strong>die</strong> terrestrischen Rechte<br />

an mehreren Filmen von Lars von Trier, an „Intimacy“<br />

sowie an der kanadisch-deutschen Koproduktion<br />

„Jagd nach Gerechtigkeit“ erworben.<br />

Wo bietet der WDR Platz für europäische<br />

Koproduktionen?<br />

Im Bereich Dokumentarfilm platziert <strong>die</strong><br />

Filmredaktion des WDR jährlich r<strong>und</strong> 20 internationale<br />

Koproduktionen. Hinzu kommen Dokumentarfilme<br />

im Ersten, wie etwa „Ein deutscher<br />

Terrorist – Die Geschichte des Hans Joachim<br />

Klein“, eine deutsch-niederländische Koproduktion<br />

zusammen mit HR <strong>und</strong> WDR, <strong>die</strong> im<br />

Sommer 2006 in der ARD gesendet wurde, <strong>und</strong><br />

WDR-Sonderprogrammierungen. Auf den Kino-Sendeplätzen<br />

im Ersten <strong>und</strong> WDR Fernsehen<br />

werden sowohl deutsche als auch internationale<br />

Kinofilme gezeigt, zum Teil werden auch<br />

Kinofilme <strong>und</strong> Fernsehfilme gemischt. In der<br />

newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />

ARD handelt es sich um <strong>die</strong> Sendeplätze Samstag<br />

spät (ca. 23.40 Uhr), Sonntag spät (ca.<br />

23.30 Uhr) <strong>und</strong> Freitag spät im Wechsel mit<br />

Fernsehfilmen (ca. 22.45 Uhr), im WDR sind <strong>die</strong><br />

Kino-Sendeplätze Samstag 23.45 Uhr, Dienstag<br />

22.10 Uhr, Mittwoch 23.15 Uhr <strong>und</strong> Freitag<br />

23.00 Uhr.<br />

Wäre beim WDR eine Reihe „Der europäische<br />

Film“ denkbar, in dem europäische<br />

Koproduktionen einen festen Platz<br />

erhalten?<br />

Eine solche Reihe wäre sicher denkbar,<br />

wenn man an eine nicht allzu hohe Schlagzahl<br />

denkt. Reihen <strong>die</strong>ser Art hat <strong>die</strong> WDR-Filmredaktion<br />

immer wieder programmiert. Wichtig<br />

ist auch, dass <strong>die</strong> Betonung nicht allein auf Koproduktionen<br />

liegt – denn dafür reichen unsere<br />

Koproduktionen nicht aus. Den Zuschauer interessiert<br />

auch erfahrungsgemäß <strong>die</strong>se Entstehungsart<br />

in keiner Weise. Ankäufe <strong>und</strong> Koproduktionen<br />

werden in der Regel völlig gleich<br />

wahrgenommen. Der Blick auf das Leben <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Kultur unserer Nachbarn steht uns aber als<br />

öffentlich-rechtlichem europäischem Sender allemal<br />

gut zu Gesicht!


Wenn <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> reist,<br />

dann geht es immer um <strong>die</strong> Filme<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Filme machen.<br />

Ziel ihrer vielen Auslandsaktivitäten<br />

ist es, <strong>die</strong> heimische Produzentenlandschaft<br />

zu stärken <strong>und</strong> ein internationales<br />

Produktionsnetzwerk zu schaffen sowie<br />

<strong>die</strong> Filmkultur in Europa <strong>und</strong> auf der <strong>Welt</strong><br />

zu fördern. Es geht aber auch darum,<br />

durch <strong>die</strong> internationale Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> mit den erzählten Geschichten nationale<br />

Grenzen zu überwinden.<br />

Seit der Gründung der <strong>Filmstiftung</strong><br />

entstanden so durch ihr internationales<br />

Engagement qualitativ hochwertige Produktionen<br />

mit Beteiligung aus <strong>NRW</strong>. Nicht<br />

umsonst sind europäische <strong>und</strong> internationale<br />

Koproduktionen ein wichtiger Aspekt<br />

der Arbeit der Düsseldorfer Filmförderung<br />

(siehe Leiste). Sie bringen Know-how <strong>und</strong><br />

Arbeit ins Land. Außerdem werben sie für<br />

den Standort, wenn <strong>die</strong> Filme später auf<br />

der ganzen <strong>Welt</strong> auf Festivals <strong>und</strong> in den<br />

Kinos zu sehen sind.<br />

Festival-Präsenz<br />

Die Präsentation des Standortes<br />

dort, wo sich <strong>die</strong> Filmbranche<br />

auf ihren Festivals trifft, hat für<br />

das Land vielerlei Effekte: Internationale<br />

Partner <strong>und</strong><br />

Produktionen können nach<br />

<strong>NRW</strong> geholt <strong>und</strong> <strong>die</strong> heimische<br />

Infrastruktur so auf<br />

Dauer gestärkt werden. Außerdem<br />

wird für den Drehort<br />

<strong>NRW</strong> geworben <strong>und</strong> das Engagement<br />

des Landes für den<br />

deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />

Film auf internationaler Ebene bekannt<br />

gemacht.<br />

Seit über zehn Jahren ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

in Cannes mit dem Stand von Focus<br />

Germany präsent, dem Zusammenschluss<br />

der deutschen Filmförderer. Seit 2001 lädt<br />

sie während der Filmfestspiele in Venedig<br />

in den Palazzo Zenobio ein – seit dem letzten<br />

Jahr gemeinsam mit German Films. In<br />

Locarno veranstaltete <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> 2002 erstmals eine Empfang, an<br />

dem auch German Films <strong>und</strong> Arte beteiligt<br />

ist. Im selben Jahr startete sie mit der<br />

Landesregierung auch <strong>die</strong> Tradition, zu einem<br />

gemeinsamen Empfang während<br />

der <strong>Berlinale</strong> zu bitten.<br />

Außerdem fördert <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>die</strong><br />

Präsentation von <strong>NRW</strong>-Filmen auf internationalen<br />

Festivals, um neben den Effekten<br />

für das Land auch das Image des deutschen<br />

Films auf internationaler Ebene weiter<br />

zu erhöhen.<br />

Delegations-Reisen,<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong><br />

Kulturaustausch<br />

Auch auf Delegationsreisen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />

im Ausland abseits des Festivaltrubels<br />

wirbt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> für das Filmland<br />

<strong>NRW</strong>: Sie stellt Produktions- <strong>und</strong> Koproduktionsmöglichkeiten<br />

vorgestellt, intensiviert<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Förderinstitutionen <strong>und</strong> akquiriert<br />

gezielt Projekte für das Land. Deutsche Filme,<br />

<strong>die</strong> mit Hilfe aus <strong>NRW</strong> entstanden,<br />

finden in den begleitenden Filmreihen nebenbei<br />

ein internationales Publikum.<br />

2001 <strong>und</strong> 2003 reisten Filmschaffende<br />

aus <strong>NRW</strong> nach Polen <strong>und</strong> führten gezielte<br />

Gespräche mit polnischen Produzenten,<br />

aus denen sich Projekte wie „Unkenrufe”<br />

oder „Leben in mir!” entwickelten.<br />

2002 veranstalteten <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong>,<br />

Arte <strong>und</strong> CNC ein gemeinsames Kolloquium<br />

in Paris, der Beginn einer andauernden<br />

engen Kooperation mit Frankreich.<br />

Im selben Jahr präsentierten <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> der WDR Fatih Akins Film<br />

„Solino“ in Brüssel beim 5. Europa-Forum.<br />

2004 flog eine <strong>NRW</strong>-Delegation nach<br />

In<strong>die</strong>n, wo mit dem Goethe-Institut eine<br />

Filmreihe organisiert wurde, <strong>die</strong> mit großer<br />

Begeisterung aufgenommen wurde.<br />

Im selben Jahr reisten Vertreter<br />

der <strong>NRW</strong>-Filmbranche<br />

nach Israel,<br />

wo Kooperationsgespräche<br />

geführt wurden. Ziel war<br />

es, <strong>die</strong> Zusammenarbeit zu intensivieren.<br />

2004 lud <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> außerdem zu einem<br />

Treffen zwischen israelischen <strong>und</strong><br />

nordrhein-westfälischen Filmschulen,<br />

„Reel IL”. Hieraus entstand das Kooperationsabkommen<br />

„Joint Venture”.<br />

2006 warb eine <strong>NRW</strong>-Delegation in<br />

Montreal für das Filmland. In einer Kooperation<br />

mit dem Goethe-Institut wurden in<br />

der Provinz Quebec geförderte Filme präsentiert<br />

<strong>und</strong> ein Koproduktionstreffen arrangiert.<br />

Auch in der Schweiz lud <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> 2006 in Kooperation mit<br />

der Zürcher <strong>Filmstiftung</strong> zu einem Koproduktionstreffen<br />

zwischen Schweizer <strong>und</strong><br />

<strong>NRW</strong>-Produzenten als Fortsetzung des<br />

deutsch-schweizerischen Koproduktionstreffen<br />

2005 beim Internationalen<br />

Filmkongress in Köln.<br />

Seit 2004 findet zudem im Rahmen<br />

des regelmäßig initiierten europäischen<br />

Kulturaustausches der Staatskanzlei des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen eine Präsentation<br />

des Filmlandes <strong>NRW</strong> in den jeweiligen<br />

Partnerländern statt: 2004 präsentierte<br />

<strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> in Kooperation mit<br />

dem Goethe-Institut London das hiesige<br />

The Wind<br />

that shakes<br />

the Barley<br />

Familia<br />

Rodante<br />

Klimt<br />

Paradise<br />

Now<br />

Caché<br />

Filmschaffen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Koproduktionsmöglichkeiten<br />

vor englischen Produzenten,<br />

2005 wurden auf dem Filmfestival in Helsinki<br />

Filme aus <strong>NRW</strong> vorgeführt sowie Koproduktionsmöglichkeiten<br />

zwischen <strong>NRW</strong><br />

<strong>und</strong> Skandinavien erörtert. Ebenfalls 2005<br />

reiste eine <strong>NRW</strong> Delegation nach Kattowitz,<br />

um auch dort <strong>die</strong> Produktionsmöglichkeiten<br />

an Rhein <strong>und</strong> Ruhr vorzustellen.<br />

Koproduktionsabkommen<br />

<strong>Welt</strong>weit ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> unterwegs,<br />

Mit einigen Partnerländern hat <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

Abkommen geschlossen, <strong>die</strong> gezielt<br />

Koproduktionen voran bringen <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> internationale Zusammenarbeit erleichtern<br />

sollen.<br />

Im Jahr 2000 wurde ein Koproduktionsabkommen<br />

mit den Nie-<br />

um das Filmland bekannt zu machen <strong>und</strong> internationale<br />

Koproduktionen nach <strong>NRW</strong> zu holen. Für den Newsletter hat Katharina Blum,<br />

bei der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> für Kongresse <strong>und</strong> internationale Kontakte<br />

verantwortlich, eine Auswahl der Aktivitäten zusammengestellt.<br />

R<strong>und</strong> um <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

in 15 Jahren<br />

Dear Wendy<br />

Die syrische<br />

Braut<br />

Whisky<br />

Dogville<br />

Die<br />

fabelhafte<br />

<strong>Welt</strong> der<br />

Amélie<br />

Nomaden<br />

der Lüfte<br />

Whale<br />

Rider<br />

Geförderte internationaleKoproduktionen<br />

(Auswahl)<br />

derlandenbesiegelt, 2002 folgte ein Koproduktionsvertrag<br />

(Joint Project) mit Israel, der <strong>die</strong><br />

gegenseitige Herausbringung der Filme im<br />

jeweiligen Partnerland unterstützen soll.<br />

Mit Produzenten <strong>und</strong> Förderern angrenzender<br />

Beneluxländer pflegt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

einen regelmäßigen Austausch, um<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit zu optimieren.<br />

Unterstützung für junge<br />

Produzenten<br />

Auch Produzenten aus <strong>NRW</strong> können bei<br />

der Präsentation ihrer Projekte im Ausland<br />

<strong>und</strong> bei der Suche nach ausländischen Koproduktionspartnern<br />

<strong>und</strong> Finanziers mit<br />

der Unterstützung der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

rechen. So werden Nachwuchsproduzenten<br />

aus <strong>NRW</strong> regelmäßig zum IFP nach<br />

New York geschickt. Beim Cinemaart in<br />

Rotterdam ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> seit mehreren<br />

Jahren ein verlässlicher Partner: Für<br />

ihre Unterstützung des Marktes darf sie<br />

jeweils zwei Produzenten in das Programm<br />

einbringen, <strong>die</strong> dort ihre Projekte<br />

vorstellen können.<br />

Seit 2006 unterstützt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> das europäische Trainingsprogramm<br />

Ekran, bei dem Filmschaffende (möglichst<br />

im Filmteam) mittels der Visualisierung ihrer<br />

Filmvorhaben den weiteren Stoffentwicklungsprozess<br />

erörtern.<br />

Internationaler Filmkongress<br />

der <strong>Filmstiftung</strong><br />

Seit über zehn Jahren veranstaltet <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />

<strong>NRW</strong> während des Me<strong>die</strong>nforums<br />

<strong>NRW</strong> ihren internationalen Filmkongress.<br />

Der hier geführte filmpolitische Diskurs<br />

stellt oftmals internationale Themen<br />

in den Mittelpunkt <strong>und</strong> lädt Gäste aus aller<br />

<strong>Welt</strong> ein. Zudem werden internationale<br />

Filmpremieren veranstaltet <strong>und</strong> ein Koproduktionstreffen<br />

„Made in <strong>NRW</strong>” organisiert,<br />

Gastländer waren bis jetzt: Frankreich,<br />

Spanien, Italien, UK, USA, Kanada,<br />

Österreich <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schweiz.<br />

Internationale<br />

Beteiligungen<br />

Um Nordrhein-Westfalen noch stärker in<br />

<strong>die</strong> internationale Filmszene einzubinden<br />

<strong>und</strong> bei der Präsentation des<br />

deutschen Films im Ausland zu<br />

helfen, ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> an diversen<br />

internationalen Zusammenschlüssen,Förderungen<br />

<strong>und</strong> Initiativen beteiligt.<br />

Die MEDIA Antenne bei<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> existiert<br />

bereits seit 1992: Mit<br />

gezielter Beratung werden<br />

hier <strong>NRW</strong>-Produzenten bei<br />

Anträgen an das europäische<br />

Förderprogramm unterstützt.<br />

Seit 1998 unterstützt <strong>die</strong><br />

<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> <strong>die</strong> „Shooting<br />

Stars“-Initiative der European Film Promotion<br />

der in der Pressearbeit.<br />

1999 gründet <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> ihre<br />

Film Commission als Anlaufstelle auch für<br />

nationale <strong>und</strong> internationale Produzenten,<br />

<strong>die</strong> in <strong>NRW</strong> drehen wollen. Seit 1998 ist<br />

sie Teil der Association of International<br />

Filmcomissons (AFCI).<br />

Seit 2003 ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> außerdem<br />

Mitglied im Verein Les Rendez-Vous<br />

Franco-Allemands. Ziel des Vereins ist es,<br />

<strong>die</strong> Kooperation zwischen <strong>NRW</strong> <strong>und</strong><br />

Frankreich zu fördern. 2005 fand der jährliche<br />

Kongress des Vereins nach zwei Jahren<br />

in Lyon erstmals in Köln statt.<br />

2004 wurde <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> Gesellschafter<br />

bei German Films, um <strong>NRW</strong> bei der<br />

internationalen Präsentation des deutschen<br />

Films besser zu vertreten <strong>und</strong> Synergieeffekte<br />

zu nutzen.<br />

Filmstarts im Ausland<br />

Auch bei den Filmstarts ihrer geförderten<br />

Filme im Ausland hat <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> geholfen,<br />

um besonderes Augenmerk auf<br />

das deutsche Filmschaffen zu lenken. Zwei<br />

Beispiele:<br />

2003 half <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> bei der Premiere<br />

von „Good bye, Lenin!“ in Paris.<br />

2004 unterstützte <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> gemeinsam<br />

mit dem WDR <strong>die</strong> Premiere von<br />

Pepe Danquarts Tour de France-Doku „Höllentour“<br />

am Schlusstag der Tour in Paris.<br />

Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 19


In „The Children of Huang Shi” spielt Jonathan<br />

Rhys Meyers („Match Point“) den<br />

jungen Engländer George Hogg, der während<br />

einer <strong>Welt</strong>reise in den 30ern des letzten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts in China als Kriegskorrespondent<br />

<strong>und</strong> Fotograf zwischen <strong>die</strong> Fronten<br />

des japanisch-chinesischen Kriegs gerät.<br />

Nur knapp vor seiner Hinrichtung durch<br />

<strong>die</strong> Japaner wird George von einer kommunistischen<br />

Guerilla-Gruppe gerettet, deren<br />

Anführer Chow Yun Fat („Tiger and Dragon“)<br />

ist. Da Hogg nun vor den Kriegsparteien<br />

versteckt werden muss, schicken ihn<br />

<strong>die</strong> Untergr<strong>und</strong>kämpfer mit einer Gruppe<br />

von Kriegswaisen zu einer weit im Norden<br />

Chinas liegenden Missionsstation. Auf der<br />

über 1500 Kilometer langen, gefährlichen<br />

Reise mit 60 Kindern wird Hogg von der australischen<br />

Krankenschwester Lee begleitet<br />

– gespielt von Rhada Mitchell.<br />

Diese Geschichte, <strong>die</strong> auf wahren Begebenheiten<br />

beruht, wird bis Ende Februar an<br />

Originaldrehorten <strong>und</strong> einem Studio in China<br />

von einem deutsch-australisch-chinesischen<br />

Team gedreht; <strong>die</strong> Postproduktion mit<br />

großen CGI-Anteilen wird in <strong>die</strong>sem Sommer<br />

bei dem Mitfinanzier Pictorion/das werk in<br />

Nordrhein-Westfalen stattfinden.<br />

Die großen kulturellen Unterschiede<br />

zwischen den jungen „Westlern“, ihrem chinesischen<br />

Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> den ihnen anvertrauten<br />

Kindern, aber auch <strong>die</strong> gemeinsame Erkenntnis,<br />

dass sie letztlich durch universelle<br />

humanitäre Werte verb<strong>und</strong>en sind, prägt<br />

<strong>die</strong> abenteuerliche Reise von Shanghai nach<br />

Nanking <strong>und</strong> danach in den Norden bis<br />

hoch in <strong>die</strong> Mongolei. Hier, in den rauen,<br />

20<br />

<strong>Dreharbeiten</strong> zu „The Children of Huang Shi“ in China<br />

Ein Heer von Übersetzer<br />

VON MARTIN HAGEMANN, ZERO FILM ZERO FICTION<br />

fast unpassierbaren Bergen der südlichen<br />

Seidenstrasse <strong>und</strong> in der Wüste Gobi, wo<br />

sie sich mit der nördlichen Route trifft, begann<br />

der Dreh – ein Abenteuer für sich.<br />

Heftiger Schneeeinbruch, Szenen mit<br />

Nomaden <strong>und</strong> ihren Tieren, mit H<strong>und</strong>erten<br />

von Komparsen, <strong>die</strong> von der chinesischen<br />

Armee gestellt wurden <strong>und</strong> viele Special Effects<br />

waren gleich am Anfang eine große<br />

Herausforderung. Inzwischen ist das vielsprachige<br />

Team in den „backlots“ der Hengdian-Studios<br />

angekommen. Dieses Studio<br />

zeichnet sich durch annähernd 100 Gebäude<br />

aus den verschiedenen Epochen Chinas<br />

aus, <strong>die</strong> von den Studiobetreibern in ganz<br />

China abgebaut <strong>und</strong> drehgerecht auf dem<br />

Studiogelände wieder errichtet wurden. Hier<br />

entstehen <strong>die</strong> meisten der Innenaufnahmen<br />

des Films, <strong>die</strong> im Studio befindlichen Hotels<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen machen<br />

den Dreh gegenüber den bisherigen Drehorten,<br />

<strong>die</strong> teilweise St<strong>und</strong>en von den Team-<br />

Hotels entfernt waren, sehr bequem. Dies<br />

bietet etwas Zeit, <strong>die</strong> doch noch großen Unterschiede<br />

zwischen den Arbeitsweisen der<br />

Nach drei Jahren Entwicklung, Finanzie-<br />

rung <strong>und</strong> Vorbereitung begannen im<br />

November 2006 <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong> für<br />

<strong>die</strong> Koproduktion „The Children of<br />

Huang Shi”. Die Kölner Zero west pro-<br />

duziert den von der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

unterstützten Film zusammen mit der<br />

chinesischen Ming Productions <strong>und</strong><br />

Bluewater Pictures aus Australien. Für<br />

den Newsletter berichtet zero film-<br />

Produzent Martin Hagemann von dem<br />

Abenteuer, in China zu drehen.<br />

newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />

„westlichen“ <strong>und</strong> der „östlichen“ Crews anzugleichen<br />

<strong>und</strong> zu versuchen, <strong>die</strong> Kommunikation<br />

innerhalb des großen Teams zu verbessern.<br />

Wenige der chinesischen Team-<br />

Mitglieder können gut genug Englisch, von<br />

den Europäern <strong>und</strong> Australiern kann niemand<br />

Chinesisch, so dass eine direkte Kommunikation<br />

zwischen den deutschen, den<br />

englischen <strong>und</strong> australischen „Heads of Department“<br />

<strong>und</strong> ihren chinesischen Kollegen<br />

nicht wirklich möglich ist. Ein Heer von<br />

Übersetzern versucht, <strong>die</strong> oft auch großen<br />

Mentalitätsunterschiede so gut es geht auszugleichen.<br />

Sind <strong>die</strong> westlichen Crews eher<br />

gewohnt, Probleme direkt zu diskutieren<br />

<strong>und</strong> lösungsorientiert anzusprechen, wählen<br />

<strong>die</strong> chinesischen Kollegen oft andere<br />

Wege, <strong>die</strong> auch zu guten Resultaten führen<br />

– vor allem dann, wenn Abteilungen<br />

komplett chinesisch besetzt sind, wie z.B.<br />

<strong>die</strong> des Kameramanns Xiaoding Zhao<br />

(„House of Flying Daggers“). Die Muster aus<br />

China, <strong>die</strong> per Internet in den Produktionsfirmen<br />

<strong>und</strong> beim <strong>Welt</strong>vertrieb (Hyde Park)<br />

eintreffen, sorgen regelmäßig für telefoni


n<br />

Schwieriger Dreh in China: Heftiger<br />

Schneefall <strong>und</strong> Szenen mit H<strong>und</strong>erten<br />

von Komparsen gehörten zu den<br />

Herausforderungen in der Wüste Gobi.<br />

Foto: zero west<br />

sche Begeisterungsstürme zwischen Europa <strong>und</strong><br />

China.<br />

Möglich gemacht haben <strong>die</strong>ses Projekt Wieland<br />

Schulz-Keil als federführender Produzent<br />

<strong>und</strong> Regisseur Roger Spottiswoode, <strong>die</strong> beide<br />

Mitte der 90er Jahre schon einmal bei „Mesmer“<br />

zusammengearbeitet haben. Sie haben<br />

„The Children of Huang Shi“ entwickelt <strong>und</strong> im<br />

letzten Jahr nach dem Drehbuch von Jane<br />

Hawksley maßgeblich vorbereitet. Ihr Enthusiasmus<br />

half sehr, <strong>die</strong> unterschiedlichen Temperamente<br />

<strong>und</strong> Arbeitsweisen zusammenzubringen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> chinesischen Behörden von dem<br />

Projekt zu überzeugen. So können jetzt z.B. historische<br />

Gebäude für den Dreh genutzt werden,<br />

<strong>die</strong> bisher noch nie für <strong>Dreharbeiten</strong> zugänglich<br />

waren.<br />

Die Finanzierung des Films, <strong>die</strong> wie bei „Independent“-Projekten<br />

<strong>die</strong>ser Art langwierig <strong>und</strong><br />

kompliziert war, stützt sich neben mehreren Verkäufen<br />

in europäischen Territorien <strong>und</strong> in China<br />

auch auf einen US-Domestic Deal mit Sony<br />

Classic, so dass der Film nach Fertigstellung zum<br />

Weihnachtsgeschäft 2007 einen breiten internationalen<br />

Start erleben wird.<br />

Jennifer Huang leitet CemCom, ein mittelständisches Kommunikationshaus in<br />

Shanghai, <strong>und</strong> dessen Büro in Düsseldorf. Ihr Angebot: chinesische Produzenten auf<br />

dem deutschen <strong>und</strong> deutsche Produzenten auf dem chinesischen Film- <strong>und</strong> Fern-<br />

sehmarkt zu unterstützen. Im letzten Jahr organisierte sie u.a. einen deutsch-chi-<br />

nesischen Worksshop im Rahmen des Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong>. Peter Hanemann<br />

sprach mit der Fachfrau über Kooperationen mit dem Reich der Mitte – <strong>und</strong> dar-<br />

über, was ihnen im Wege steht.<br />

Interview mit Jennifer Huang<br />

Man braucht Partner,<br />

<strong>die</strong> sich auskennen<br />

Welche Bedeutung hat <strong>die</strong> Olympiade<br />

2008 in Peking für internationale<br />

Me<strong>die</strong>n-Kooperationen?<br />

Der Groß-Event macht es möglich, China<br />

weltweit zu präsentieren. Vielfach fehlt<br />

es ja noch an Verständnis für das riesengroße<br />

Land <strong>und</strong> seine sich unglaublich schnell<br />

ändernde Gesellschaft. Für uns ist <strong>die</strong> Olympiade<br />

eine gute Chance, chinesische Me<strong>die</strong>nfirmen<br />

<strong>und</strong> -produkte in Europa zu vermarkten,<br />

gerade auch in <strong>NRW</strong>.<br />

Sie selbst pendeln zwischen<br />

Shanghai <strong>und</strong> Ihrem Büro in Düsseldorf.<br />

Was sind Ihre geschäftlichen<br />

Schwerpunkte?<br />

Wir bieten unsere Dienstleistungen auf<br />

beiden Seiten an. Zu unseren chinesischen<br />

K<strong>und</strong>en zählen einige staatliche Sender, vor<br />

allem aber über 100 freie Produzenten, denen<br />

wir helfen, ihre Filme in Europa zu vermarkten.<br />

Den deutschen Me<strong>die</strong>nunternehmen<br />

bieten wir unser Know-how <strong>und</strong> unsere<br />

Netzwerke in China an.<br />

Wenn Sie hierzulande Besuch von<br />

Film- oder Fernsehschaffenden aus<br />

China bekommen – was interessiert<br />

<strong>die</strong> Kollegen?<br />

Im Normalfall hoffen sie, in <strong>NRW</strong> für<br />

ihre Projekte Investoren oder Produktionspartner<br />

zu finden. Wir helfen ihnen, den richtigen<br />

Sender, Verleih oder eine Produktionsfirma<br />

zu finden. Daneben möchten unsere<br />

chinesischen K<strong>und</strong>en auch gern wissen, wie<br />

das deutsche Me<strong>die</strong>nsystem funktioniert <strong>und</strong><br />

welche Kooperationsmöglichkeiten langfristig<br />

für den chinesischen Markt möglich sein<br />

könnten. Oft möchten sie auch wichtige<br />

deutsche oder europäische Me<strong>die</strong>npolitiker<br />

treffen, um <strong>die</strong> deutsche oder europäische<br />

Me<strong>die</strong>npolitik zu verstehen.<br />

Stichwort Film: Was haben chinesische<br />

Produzenten, mit denen Sie zu<br />

tun haben, im Angebot?<br />

Vor allem Dokumentarfilme. Die chinesischen<br />

Produzenten wissen, dass China in<br />

Europa ein großes Thema ist <strong>und</strong> passen sich<br />

dementsprechend dem europäischen Geschmack<br />

an. Jedenfalls haben wir auf etwa<br />

100 Dokumentationen, <strong>die</strong> wir an <strong>die</strong> Sender<br />

geschickt haben, ein sehr positives Feedback<br />

bekommen. Man wird im deutschen<br />

Fernsehen also demnächst auch chinesische<br />

Dokumentation über China sehen können.<br />

Was macht umgekehrt den chinesischen<br />

Markt für Koproduktionspartner<br />

aus dem Ausland interessant?<br />

Thematisch lässt sich in China alles<br />

Mögliche unterbringen – Filme über westliche<br />

Kultur, Lifestyle, Mode, Sport insbesondere,<br />

auch touristische Themen. Das alles<br />

mögen <strong>die</strong> chinesischen Konsumenten.<br />

Sie sprechen von TV-Konsumenten.<br />

Ja. Es ist schon mehrfach vorgekommen,<br />

dass deutsche Sender oder Produktionsfirmen<br />

Formate in China verkauft haben.<br />

Beispielsweise ist „Deutschland sucht den Superstar“<br />

in China sehr erfolgreich umgesetzt<br />

worden. Aktuell passiert das mit dem Wissensmagazin<br />

„Galileo“ von ProSieben.<br />

Welche Möglichkeiten sehen Sie<br />

für Filmproduzenten, mit den Chinesen<br />

ins Geschäft zu kommen?<br />

Chinesische Produzenten sind derzeit<br />

vorwiegend an Koproduktionen interessiert.<br />

Wenn das Konzept stimmt <strong>und</strong> man zusammen<br />

dreht, kann man sich dann vielleicht<br />

auch über <strong>die</strong> Vermarktung verständigen –<br />

auf dem asiatischen Markt, in Europa oder<br />

in Nord-Amerika. Natürlich sind <strong>die</strong> Chinesen<br />

auch am Know-how ihrer europäischen<br />

Kollegen interessiert.<br />

Jennifer Huang<br />

Foto: privat<br />

Welche Dienstleistungen bieten<br />

Sie hiesigen Produzenten für China an?<br />

Wir geben Tipps zur regionalen Umsetzung<br />

des Themas, suchen nach dem richtigen<br />

Koproduktionspartner <strong>und</strong> leisten Unterstützung<br />

bei der Logistik, bis hin zur Zusammenstellung<br />

eines Teams. Wir helfen<br />

auch gern beim Marketing.<br />

Welche Hindernisse kann es auf<br />

dem Weg nach China noch geben?<br />

Das Problem ist, dass jede Produktion<br />

genehmigt werden muss, egal für welches<br />

Thema. Eine erste Prüfung erfährt ein Projekt<br />

ja schon durch <strong>die</strong> Beantragung bei der<br />

chinesischen Botschaft. Das wird inzwischen<br />

sehr liberal <strong>und</strong> locker gehandhabt. Aber es<br />

gibt noch andere Faktoren, <strong>die</strong> man nicht<br />

vergessen darf. Wenn ein Thema sehr politisch<br />

ist oder es um einen Skandal geht, ist<br />

es in China immer noch sehr schwierig, <strong>die</strong><br />

Genehmigung zu bekommen.<br />

Und wenn man auf <strong>die</strong> Idee käme,<br />

in China das Liebesleben von Mao<br />

Tse-tung zu verfilmen?<br />

Wenn es nur darum ginge, eine positive<br />

Liebesgeschichte zwischen Mao <strong>und</strong> einer<br />

Frau zu verfilmen <strong>und</strong> man nicht allzu kritisch<br />

mit der Historie umginge, gäbe es wohl<br />

kein großes Problem – schließlich ist Mao<br />

auch in China längst Geschichte. Aber man<br />

muss eben für alle Produktionen <strong>die</strong> Freigabe<br />

der Behörden bekommen. Dafür braucht<br />

man chinesische Partner, <strong>die</strong> sich auskennen.<br />

Wird sich durch <strong>die</strong> Olympiade an<br />

den noch bestehenden Zensurmechanismen<br />

etwas ändern?<br />

Eher nicht, glaube ich. Denn <strong>die</strong> großen<br />

Player haben sich längst arrangiert. Die<br />

meisten Me<strong>die</strong>nprofis, mit denen ich gesprochen<br />

habe, insbesondere auf dem Sportsektor,<br />

halten es für schwierig, in <strong>die</strong> Debatte<br />

einzusteigen.<br />

Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 21


In der Verfilmung des Romans „<strong>Krabat</strong>“ von Otfried Preußler unter der Regie von Marco<br />

Kreuzpaintner spielt <strong>die</strong> authentische Ausstattung eine große Rolle. Drei Monate lang<br />

arbeitete ein Team von etwa 100 Leuten in einem einsamen Tal in Rumänien, um <strong>die</strong><br />

Außenszenen filmisch umzusetzen. Noch bis April 2007 werden <strong>die</strong> Innenaufnahmen im<br />

Studio 4 des Bottroper Movie Park Germany gedreht.<br />

Den Wunsch, <strong>Krabat</strong>s Schicksal zu verfilmen,<br />

hegt der Münchner Produzent<br />

Thomas Wöbke (Claussen+Wöbke+Putz-Filmproduktion)<br />

schon seit<br />

mehreren Jahren. Die Geschichte des arglos<br />

in Gefahr geratenen Jungen birgt große<br />

Gefühle <strong>und</strong> <strong>die</strong> packende Faszination<br />

schwarzer Magie. In den Wirren des<br />

Dreißigjährigen Krieges findet <strong>die</strong> Hauptfigur<br />

<strong>Krabat</strong> Unterschlupf in einer entlegenen<br />

Mühle. Die Mühle stellt sich als<br />

Zauberschule heraus, der Lehrherr ist ein<br />

Meister der schwarzen Magie. <strong>Krabat</strong> <strong>und</strong><br />

elf andere Müllerburschen kämpfen um<br />

Leben <strong>und</strong> Tod. Viele im Team, wie Regisseur<br />

Marco Kreuzpaintner, Szenenbildner<br />

Christian M. Goldbeck oder auch<br />

Maskenbildnerin Heike Merker haben das<br />

spannende Buch als Jugendliche gelesen.<br />

In ihren Köpfen entstand der Film schon<br />

damals.<br />

Goldbeck <strong>und</strong> seine Kollegen haben<br />

Museumsdörfer in ganz Europa besucht,<br />

bevor sie <strong>die</strong> Zaubermühle einmal in Rumänien<br />

<strong>und</strong> einmal in Bottrop nachbauten.<br />

Küche, Schlafraum, schwarze Kammer,<br />

Zimmer des Meisters <strong>und</strong> Gesellenstube<br />

– alle Räume wurden im Studio mit<br />

großer Liebe zum Detail ausgestattet. Drei<br />

Monate dauerte der Aufbau. Die Wände<br />

alterten künstlich, mit Feuer geschwärzt<br />

<strong>und</strong> mit Äxten gekerbt. Die Magie der<br />

schwarzen Kammer verdeutlichen geschnitzte<br />

Vogelköpfe <strong>und</strong> geheimnisvolle<br />

Zeichen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Szenenbildner aus alten<br />

Lehrbüchern über Alchemie <strong>und</strong> Himmelszeichen<br />

entliehen haben.<br />

Ebenso aufwändig hat Kostümbildnerin<br />

Anke Winckler <strong>die</strong> Garderobe der düsteren<br />

Gesellen entworfen. Bei einer ihrer<br />

vielen Recherchen in der Neuen Pinakothek<br />

in München entdeckte sie Werke<br />

des spanischen Malers Bartolomé Esteban<br />

Murillo aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert, <strong>die</strong> sie<br />

als eine wichtige Vorlage nutzte. An Hand<br />

der Bilder versuchte sie <strong>die</strong> Frage zu klä-<br />

22<br />

Am Set von „<strong>Krabat</strong>“<br />

Ein Traum<br />

wird wahr<br />

VON TATJANA KIMMEL<br />

ren, ob <strong>die</strong> Menschen damals gestrickte<br />

Strümpfe trugen. Auch <strong>die</strong> Färbung der<br />

Kleider mit Naturfarben in Erdtönen, Blau,<br />

Rot <strong>und</strong> Grün entstand in Anlehnung an<br />

<strong>die</strong> zeitgenössischen Gemälde. Für jede<br />

Figur entwickelte Winckler eine eigene<br />

Garderobe, <strong>die</strong> in einer Münchner Modellschnittabteilung<br />

umgesetzt <strong>und</strong> in Rumänien<br />

genäht wurde. Winckler bestand darauf,<br />

dass alle Nähte von Hand genäht<br />

sind. „Das hat mich Nerven gekostet,<br />

denn <strong>die</strong> rumänischen Schneider haben<br />

nicht verstanden, dass <strong>die</strong>se Details <strong>die</strong><br />

Stimmung des Films beeinflussen“, erzählt<br />

Winckler. Immer wieder seien Maschinennähte<br />

gemacht worden, mit dem Argument,<br />

das <strong>die</strong> Stelle später nicht zu sehen<br />

sei. Winckler ließ sie alle wieder auftrennen.<br />

Prachtstücke der Kostümausstattung<br />

sind Kutten aus fließender, schwarzer Seide,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Müllerburschen in der schwarzen<br />

Kammer tragen, bevor sie sich in Raben<br />

verwandeln. In den weiten Mänteln<br />

imitieren <strong>die</strong> Schauspieler den Flügelschlag<br />

der Raben. Die Verwandlung vom Mensch<br />

zum Vogel zaubert dann VFX-Supervisor<br />

Alex Lemke am Computer. Oft steigt Lemke<br />

erst nach dem Dreh in eine Produktion<br />

ein, doch bei <strong>Krabat</strong> ist er <strong>die</strong> ganze Zeit dabei<br />

<strong>und</strong> entwickelt seine Effekte parallel zu<br />

den <strong>Dreharbeiten</strong>. Das empfindet er als<br />

sehr spannend <strong>und</strong> effektiv. So sorgt Lemke<br />

etwa dafür, dass <strong>die</strong> Müllergesellen unsichtbar<br />

werden <strong>und</strong> dass auf den Bergen<br />

im Hintergr<strong>und</strong> Schnee liegt, auch wenn<br />

der Schnee an der Mühle nur aus Papierschnipseln<br />

besteht.<br />

Regisseur Kreuzpaintner will bei seinem<br />

<strong>Krabat</strong> eine hohe Authentizität erreichen.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

für <strong>die</strong> Maske ist es, das Gesicht des Meisters,<br />

gespielt von Christian Redl, mal zu<br />

altern <strong>und</strong> mal zu verjüngen, denn durch<br />

den Tod eines Müllerburschen gewinnt er<br />

neue Lebenskraft. Maskenbildner Heike<br />

Merker, Tatjana Krauskopf <strong>und</strong> Georg Kor-<br />

pas haben für jede der 16 Figuren einen<br />

anderen Charakter entworfen. Dreidimensionale<br />

Pockennarben aus Silikon, drekkige<br />

Gebisse, Flecken, ausgefranste Ohren,<br />

Perücken <strong>und</strong> Bärte prägen <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Rollen der zwölf Gesellen.<br />

„Das Casting war super, das hat uns <strong>die</strong><br />

Aufgabe leichter gemacht“, sind sich <strong>die</strong><br />

Maskenbildner einig. Mit David Kross als<br />

<strong>Krabat</strong>, Daniel Brühl als seinem Fre<strong>und</strong><br />

Tonda, Robert Stadlober als Lyschko, Charly<br />

Hübner als Michal oder Sven Hönig als<br />

Andrusch hat <strong>die</strong> Agentin An Dorthe Braker<br />

gegensätzliche Typen ausgewählt.<br />

Regisseur Kreuzpaintner sieht <strong>die</strong><br />

größte Herausforderung des Films darin,<br />

„jeder Figur ein eigenes Leben zu geben“.<br />

Um alle Protagonisten in <strong>die</strong> Geschichte<br />

einzubeziehen, lässt er Kameramann Daniel<br />

Gottschalk jede Szene aus mehreren<br />

Perspektiven drehen. So entstehen für eine<br />

kleine Szene, <strong>die</strong> nur eine Seite im<br />

Drehbuch einnimmt, 26 mit zwei Kameras<br />

aufgenommene Einstellungen. Das kostet<br />

auch <strong>die</strong> Schauspieler Nerven. Mit<br />

<strong>Krabat</strong> geht das Team an seine Grenzen,<br />

oft wird bis in <strong>die</strong> Nacht hinein gedreht.<br />

Regisseur Kreuzpaintner ist überzeugt,<br />

dass sie etwas Besonderes schaffen, mit<br />

dem sie auch internationalen Ansprüchen<br />

gerecht werden können. Hat er ein filmisches<br />

Vorbild? „Nein“, sagt er lachend,<br />

„mein Vorteil ist, dass ich filmhistorisch<br />

nicht so bewandert bin, <strong>und</strong> so habe ich<br />

keine fremden Bilder im Kopf, sondern<br />

schaffe mir meine eigenen.“<br />

Online kann man <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong> unter<br />

www.krabat-blog.de hautnah verfolgen.<br />

Charly Hübner, Stefan Haschke,<br />

Sven Hönig, Tom Wlaschiha,<br />

David Fischbach, Hanno Koffler,<br />

David Kross als <strong>Krabat</strong> <strong>und</strong><br />

liegend Moritz Grove (von links).<br />

Foto: Twentieth Century Fox of Germany<br />

newsletter@filmstiftung.de – Setbericht


Setbericht – newsletter@filmstiftung.de 23


Geförderte Kinofilme der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />

Mit besten Empfehlungen<br />

Rennschwein Rudi<br />

Rüssel 2<br />

Kinostart: 8. März<br />

Verleih: Warner Bros. Pictures<br />

Germany<br />

Vater <strong>und</strong> Sohn sollten keine Geheimnisse<br />

voreinander haben. Genau das aber ist bei<br />

Thomas Grusig <strong>und</strong> seinem neunjährigen Sohn<br />

Nickel der Fall. Thomas hat verheimlicht, dass<br />

er schon seit einiger Zeit in <strong>die</strong> Kinderärztin Anja<br />

verliebt ist, während Nickel ein Schweinchen<br />

als Haustier in der Wohnung verbergen will.<br />

Beim Streit, ob nun Schwein oder Frau aus dem<br />

Haus soll, setzt sich der Vater natürlich durch.<br />

Nickel ist frustriert, <strong>und</strong> Anjas Tochter Feli ist ihm<br />

auch nicht gerade ein Trost. Als es dann aber<br />

ernst werden soll mit dem Ferkel, bilden Nikkel<br />

<strong>und</strong> Feli eine Notgemeinschaft. Zusammen<br />

mit dem Schweinchen nehmen sie Reißaus. Es<br />

beginnt eine abenteuerliche Reise durch<br />

Deutschland, <strong>die</strong> gefährlich wird, als <strong>die</strong> Kinder<br />

auf <strong>die</strong> Ganoven Bomber <strong>und</strong> Spacko treffen.<br />

Zwölf Jahre sind vergangen seit Peter Timms<br />

amüsantem Familienabenteuer „Rennschwein<br />

Rudi Rüssel“. Der Film, entstanden nach dem<br />

gleichnamigen Kinderbuch von Uwe Timm,<br />

lockte damals r<strong>und</strong> 900.000 Zuschauer in <strong>die</strong><br />

Kinos <strong>und</strong> erntete den Bayerischen Filmpreis als<br />

bester Kinderfilm des Jahres 1995. Die naheliegende<br />

Idee einer Fortsetzung musste jedoch immer<br />

wieder wegen anderer Projekte aufgeschoben<br />

werden. 2004 schließlich trat Produzentin<br />

Close to Home<br />

Kinostart: 8. März<br />

Verleih: mîtosfilm<br />

In Israel besteht für Frauen wie für Männer<br />

Wehrpflicht <strong>und</strong> zwar bereits seit Gründung<br />

des Staates 1948. Allerdings werden aus religiösen<br />

Gründen nicht alle Mädchen eingezogen.<br />

Für <strong>die</strong> Soldatinnen ist das normale Teenager-Leben<br />

mit 18 zu Ende.<br />

Vidi Bilu, eine der beiden Regisseurinnen von<br />

„Close to Home“, wurde einst bei den Patrouil-<br />

24<br />

Heike Wiehle-Timm mit der Sequel-Konzept an<br />

Günter Rohrbach heran, mit dem sie <strong>und</strong> Peter<br />

Timm u.a. schon den ersten „Rudi Rüssel“-Film<br />

produziert hatten, <strong>und</strong> konnte ihn als Beteiligten<br />

auf kreativer Seite für <strong>die</strong> Fortsetzung gewinnen.<br />

Die <strong>Dreharbeiten</strong> fanden von Ende Juni<br />

bis Anfang September 2006 in Köln sowie im<br />

brandenburgischen Bad Freienwalde statt. Neben<br />

prominenten Schauspielern konnten zudem<br />

mit Ausstatterin Monika Bauert <strong>und</strong> Kameramann<br />

Achim Poulheim erfahrene Kreativkräfte<br />

ins Projekt eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />

Deutschland 2006<br />

Regie: Peter Timm; Buch: Peter Timm, Karsten Willutzki;<br />

Darsteller: Maurice Teichert, Sina Richardt,<br />

Sebastian Koch, Sophie von Kessel, Dominique<br />

Horwitz, Andreas Schmidt, Sybille J. Schedwill, Dorothea<br />

Walda, Wolfgang Völz; Produktion: Relevant<br />

Film unter Senderbeteiligung des WDR<br />

le-Kräften der Polizei in Jerusalem eingesetzt. Auf<br />

ihren Erfahrungen basiert „Close to Home“: Zwei<br />

Mädchen beginnen gemeinsam ihren Dienst.<br />

Auf Patrouille sollen sie in Jerusalem Palästinenser<br />

aus den Passanten herausgreifen. Mirit ist mit<br />

vollem Einsatz bei der Sache <strong>und</strong> strebt eine Beförderung<br />

an. Smadar hält nicht viel von Arbeitseifer.<br />

Ihr ist mehr an einem Einkaufsbummel gelegen,<br />

bis <strong>die</strong> brutale Realität sie einholt.<br />

Wie bei „Paradise Now“, einem Film über<br />

palästinensische Selbstmordattentäter, steht<br />

auch hier der Nahost-Konflikt aus subjektiver<br />

Sicht im Mittelpunkt. Diesmal auf der anderen<br />

Seite, bei israelischen Heranwachsenden. „Viele<br />

Filme, <strong>die</strong> sich mit der israelischen Armee beschäftigen,<br />

basieren auf den Erfahrungen von<br />

Männern“, erklären <strong>die</strong> beiden Regisseurinnen<br />

Dalia Hager <strong>und</strong> Vidi Bilu. „Es gab bisher keinen<br />

einzigen Film über <strong>die</strong> Erfahrungen von Frauen<br />

in der israelischen Armee, <strong>und</strong> das, obwohl <strong>die</strong>se<br />

dort schon immer vertreten waren.“<br />

Im Forum der <strong>Berlinale</strong> 2006 wurde „Close<br />

to Home“ uraufgeführt. Der Film erhielt dort<br />

<strong>die</strong> Auszeichnung der C.E.I.C.E (Confédération<br />

Internationale des Cinémas D’Art et Essai).<br />

Israel 2005<br />

Regie: Dalia Hager, Vidi Bilu; Drehbuch: Dalia Hager,<br />

Vidi Bilu; Darsteller: Smadar Sayar, Naama<br />

Schendar, Irit Suki, Katja Zimbris, Ami Weinberg,<br />

Sharon Reginiano, Sandra Schonwald; Produktion:<br />

Marek Rosenbaum, Itai Tamir, Transfax Film Production;<br />

www.mitosfilm.com<br />

Losers and Winners<br />

<strong>NRW</strong>-Kinostart: 15. März<br />

Verleih: GM Films<br />

Die Nachricht machte deutschlandweit<br />

Schlagzeilen: Chinesische Arbeiter zerlegen<br />

eine komplette Kokerei in Einzelteile, um sie<br />

nach dem Transport in der Heimat erneut wieder<br />

aufzubauen. Die deutschen Angestellten der<br />

Dortm<strong>und</strong>er Kokerei waren dazu gezwungen,<br />

bei ihrer letzten Tätigkeit ihren bisherigen Arbeitsplatz<br />

eigenhändig mit abzubauen. Eine Allegorie<br />

schlechthin für Globalisierung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Verlegung von Arbeit ins billigere China. Die Dokumentarfilmer<br />

Ulrike Franke <strong>und</strong> Michael Loeken<br />

erfuhren frühzeitig von dem Vorhaben –<br />

Franke ist Dortm<strong>und</strong>erin – <strong>und</strong> begleiteten das<br />

Unternehmen anderthalb Jahre mit der Kamera.<br />

Nicht der Komplettabriss <strong>und</strong> Wiederaufbau<br />

ist für Ulrike Franke das eigentlich Schockierende:<br />

„Dass <strong>die</strong> Chinesen in Deutschland ganze<br />

Industriekomplexe abbauen <strong>und</strong> nach China<br />

bringen, ist ja an sich nichts Neues, das machen<br />

sie schon seit Mitte der achtziger Jahre.“ Sondern<br />

dass mit der Kokerei Kaiserstuhl <strong>die</strong> erst<br />

2000 eingeweihte, damals modernste Kokerei<br />

verschwand, ein Stolz der Bewohner des Ruhrgebiets.<br />

„Es drängte uns, da mal genauer zu<br />

Die wilden Hühner<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe<br />

Kinostart: 5. April<br />

Verleih: Constantin Film Verleih<br />

Die erste Liebe ist der Feind aller Banden.<br />

Sollte es denn wirklich so sein? Die wilden<br />

Hühner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Pygmäen jedenfalls pflegen<br />

schon länger weit mehr als nur Waffenstillstand.<br />

Sprotte <strong>und</strong> Fred halten innig Händchen <strong>und</strong><br />

stehen auch gern für <strong>die</strong> Hauptrollen der Aufführung<br />

von Shakespeares „Sommernachtstraum“<br />

zur Verfügung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lehrerin Frau Rose<br />

für <strong>die</strong> Bühne einstu<strong>die</strong>ren lässt. Frieda unterhält<br />

eine Wochenendbeziehung mit Maik<br />

vom Reiterhof. Willi <strong>und</strong> Melanie dagegen haben<br />

Stress, da Willi sich in Nana verknallt hat,<br />

obwohl <strong>die</strong> schon zwei Klassen weiter ist. Noch<br />

schwieriger gestaltet sich <strong>die</strong> Liebe bei Wilma,<br />

<strong>die</strong> mit Leonie ein neues Mitglied in <strong>die</strong> Hühnerbande<br />

gebracht hat <strong>und</strong> auch sonst ganz begeistert<br />

von der Neuen ist. Aber auch <strong>die</strong> Erwachsenen<br />

haben so ihre Mühe mit der Liebe.<br />

Sprottes Mutter Sybille bekommt das, kurz vor<br />

der Hochzeit mit dem Fahrlehrer Thorben, den<br />

Sprotte so gar nicht mag, zu spüren. Denn<br />

plötzlich steht Christian in der Tür, Sybilles Ex-<br />

Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Sprottes Vater, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Karten werden<br />

neu gemischt.<br />

Früher Vogel fängt den Wurm: Als im Jahre<br />

2005 <strong>die</strong> erste Verfilmung nach Cornelia Funkes<br />

erfolgreichen Kinderbüchern um <strong>die</strong> Mädchenbande<br />

„Die wilden Hühner“ konkrete Gestalt<br />

annahm, sicherten sich <strong>die</strong> Produzenten<br />

newsletter@filmstiftung.de – Kinovorschau<br />

schauen.“ Wer ist Gewinner, wer Verlierer? In<br />

ihrem Film haben Franke <strong>und</strong> Loeken zahlreiche<br />

Einzelschicksale dokumentiert.<br />

Der deutsche Kinostart des Films (15. März)<br />

ist zunächst nur auf Dortm<strong>und</strong> beschränkt. Gleichwohl<br />

hat „Losers and Winners“ bereits das Interesse<br />

vieler Filmfestivals erregt, von Lünen <strong>und</strong> Duisburg<br />

über Prag <strong>und</strong> Marrakesch bis Guangzhou<br />

in China. Auf der Film<strong>Welt</strong>Wirtschaft 2 in München<br />

wurde der Film Ende Januar vorgestellt.<br />

Im September-Heft 2006 des Newsletter<br />

schilderten <strong>die</strong> Filmemacher ausführlich <strong>die</strong> Entstehungsgeschichte<br />

ihres Films.<br />

Deutschland 2006<br />

Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken; Drehbuch:<br />

Ulrike Franke, Michael Loeken; Produktion: Christian<br />

Fürst, filmproduktion loekenfranke;<br />

www.losers-and-winners.net;<br />

www.loekenfranke.de<br />

Uschi Reich <strong>und</strong> Peter Zenk bereits <strong>die</strong> Option,<br />

ihre Darsteller auch für eine Fortsetzung zu verpflichten.<br />

Als der Film „Die wilden Hühner“ im<br />

Frühjahr 2006 mit r<strong>und</strong> 1,2 Millionen Zuschauern<br />

ein Erfolg wurde, waren alle Weichen für ein<br />

rasches Sequel gestellt. Während der erste Film<br />

auf dem dritten „Hühner“-Band „Fuchsjagd“ basierte,<br />

schrieben Uschi Reich, Regisseurin Vivian<br />

Naefe <strong>und</strong> Marie Graf das Drehbuch nach<br />

Vorlage des fünften Bandes, der dem Film dann<br />

auch seinen Titel gab.<br />

„Die wilden Hühner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe“ entstand<br />

für ein Budget von fünf Millionen Euro. Gedreht<br />

wurde vom 24. Juli bis zum 30. August 2006<br />

an nordrhein-westfälischen Schauplätzen in Xanten,<br />

Köln-Porz <strong>und</strong> am Kloster Burbach nahe<br />

dem Otto-Maigler-See. Anfang November folgten<br />

fünf Drehtage in München.<br />

Deutschland 2006<br />

Regie: Vivian Naefe; Buch: Marie Graf, Uschi Reich,<br />

Vivian Naefe; Darsteller: Michelle von Treuberg, Lucie<br />

Hollmann, Paula Riemann, Zsa Zsa Inci Bürkle,<br />

Jette Hering, Jeremy Mockridge, Philip Wiegratz,<br />

Martin Kurz, Vincent Redetzki, Veronica Ferres, Doris<br />

Schade, Jessica Schwarz, Thomas Kretschmann,<br />

Oliver Stokowski, Svea Bein, Benno Fürmann, Nora<br />

Quest; Produktion: Bavaria Filmverleih- <strong>und</strong> Produktions-GmbH<br />

in Koproduktion mit Lunaris Film<strong>und</strong><br />

Fernsehproduktion <strong>und</strong> Constantin Film sowie<br />

unter Senderbeteiligung des ZDF


L’Avion – Das Zauberflugzeug<br />

Kinostart: 29. März<br />

Verleih: farbfilm verleih<br />

Vertrieb: Barnsteiner-Film<br />

Der achtjährige Charly ist enttäuscht. Nicht<br />

das ersehnte Fahrrad hat er von seinem Vater<br />

Pierre zu Weihnachten bekommen, sondern<br />

ein selbst gebautes Flugzeugmodell. Das Versprechen<br />

für ein Fahrrad kann Pierre nicht mehr<br />

einlösen. Er kommt bei einem Unfall ums Leben.<br />

Charly begreift nicht, dass sein Vater nicht<br />

wiederkommen wird. Er will Pierre unbedingt<br />

finden, um ihm noch etwas zu sagen. Über<br />

Nacht entwickelt das bislang verschmähte Flugzeugmodell<br />

magische Kräfte; es kann von allein<br />

fliegen. Charly ist überzeugt, dass das Flugzeug<br />

ihm helfen wird, seinen Vater noch einmal<br />

zu sprechen. Doch dann schreitet Charlys<br />

Mutter Catherine ein <strong>und</strong> nimmt dem Jungen<br />

das Flugzeug weg, doch Charly will sich von seinem<br />

Entschluss nicht mehr abbringen lassen.<br />

Loslassen <strong>und</strong> Abschiednehmen nach dem<br />

Verlust eines geliebten Menschen ist das Thema<br />

<strong>die</strong>ses liebevoll gestalteten Kinderfilmes, der<br />

von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat<br />

„Besonders wertvoll“ versehen wurde. Cédric<br />

Kahn, 1994 für seinen Film „Glück“ mit dem<br />

Jean-Vigo-Preis ausgezeichnet, erweist sich einmal<br />

mehr als behutsamer Regisseur. Besonderes<br />

Augenmerk galt dabei der Besetzung der<br />

Hauptrolle. Bei Talentsichtungen in Paris <strong>und</strong><br />

Toulouse stieß man auf den siebenjährigen Roméo<br />

Botzaris, als der von der Schule unterwegs<br />

nach Hause war. Unter 700 weiteren Kindern<br />

machte er schließlich das Rennen.<br />

Die <strong>Dreharbeiten</strong> für „L’Avion – Das Zauberflugzeug“<br />

begannen Ende September 2004.<br />

Drehorte waren neben Paris, Bordeaux <strong>und</strong> dem<br />

Pyrenäen-Ort Pau auch <strong>die</strong> MMC-Studios in<br />

Köln, wo <strong>die</strong> Sets für zahlreiche Innenaufnahmen<br />

eingerichtet wurden. Der außergewöhnliche<br />

Kinderfilm erlebte seine Premiere am 20.<br />

Juli 2005 simultan in Frankreich <strong>und</strong> Belgien. Im<br />

gleichen Jahr gewann „L´Avion“ den Lucas auf<br />

dem Int. Kinderfilmfestival in Frankfurt.<br />

Frankreich/Deutschland 2006<br />

Regie: Cédric Kahn; Buch: Cédric Kahn, Ismaël<br />

Ferroukhi unter Mitarbeit von Gilles Marchand,<br />

Raphaelle Desplechin, Christophe Morand, Denis<br />

Lapière; Darsteller: Roméo Botzaris, Isabelle Carré,<br />

Vincent Lindon, Nicolas Briançon, Alicia Djemaï;<br />

Produktion: Fidélité SAS <strong>und</strong> Akkord Film Produktion<br />

GmbH<br />

Disengagement –<br />

Trennung<br />

Als Koproduzent realisiert Pandora Film den<br />

neuen Film von Amos Gitai, der von Februar<br />

bis April in der Provence, Triest <strong>und</strong> Israel entstehen<br />

soll. In der ersten Aprilwoche sind auch<br />

<strong>Dreharbeiten</strong> in Köln geplant. In dem Drehbuch<br />

zu „Disengagement“, das Gitai zusammen<br />

mit Marie José Sanselme geschrieben hat,<br />

erzählt er <strong>die</strong> Geschichte von Uli (Lior Ashkenasi)<br />

<strong>und</strong> seiner Adoptivschwester Ana (Juliette<br />

Binoche), <strong>die</strong> sich seit 20 Jahren nicht mehr<br />

gesehen haben. Sie treffen sich am Totenbett<br />

ihres Vaters in Aix-en-Provence wieder.<br />

Produziert wird <strong>die</strong> circa vier Millionen Euro<br />

teure Kinoproduktion von der Pariser AGAV<br />

Film. Neben Pandora ist auch <strong>die</strong> italienische<br />

R&C als Koproduzent beteiligt. Neben Binoche<br />

<strong>und</strong> Ashkenasi stehen Dana Ivgi, Itay Tiran,<br />

Jeanne Moreau, Asia Argento, Hanna<br />

Schygulla sowie Umberto Orsine vor der<br />

Kamera von Renato Berta.<br />

Pandora Film, Tel. (0221) 973320;<br />

info@pandorafilm.com<br />

Unter Bauern<br />

In ihrem Buch „Retter in der Nacht“ erinnert sich<br />

Marga Spiegel, Tante des verstorbenen, ehemaligen<br />

Präsidenten des Zentralrats der Juden,<br />

Paul Spiegel, an ihre Rettung vor den Nazis.<br />

Nun wird das Buch unter dem Titel „Unter<br />

Bauern“ verfilmt. Westfälische Bauern versteckten<br />

während des Zweiten <strong>Welt</strong>kriegs ihren<br />

ehemaligen jüdischen Pferdehändler Menne<br />

Spiegel <strong>und</strong> dessen Familie <strong>und</strong> ermöglichten<br />

ihnen so, <strong>die</strong> Naziherrschaft zu überleben.<br />

Das Drehbuch haben Otto Jägersberg <strong>und</strong><br />

Imo Moszkowicz, selbst Überlebende des<br />

Holocaust, verfasst. Regie führt Ludi Boeken,<br />

für <strong>die</strong> Bilder sorgt Kameramann Mario Masini<br />

Das Drama, das FilmForumKöln <strong>und</strong><br />

Pandora gemeinsam mit einem Budget von<br />

drei Millionen Euro realisieren, soll im kommenden<br />

Herbst im Münsterland gedreht werden.<br />

Produzent Joachim von Mengershausen<br />

arbeitet mit Koproduzent Pascal Judelewicz<br />

zusammen. Als Verleih steht bereits Tiberius<br />

Film fest.<br />

Pandora Film, (0221) 973320;<br />

info@pandorafilm.com<br />

Schöne Bescherung<br />

Nicht immer gibt es fröhliche Weihnachten: Das<br />

von Sara für <strong>die</strong> gesamte Großfamilie organisierte<br />

Weihnachtsfest entwickelt sich im Gegenteil<br />

zu einem Drama, bis es am Ende doch zu<br />

einer versöhnlichen Überraschung kommt. Die<br />

Komö<strong>die</strong> „Schöne Bescherung“ handelt von<br />

den tiefer liegenden Konflikten scheinbar harmonischer<br />

Patchwork-Familien. Gemeinsam mit<br />

Kamerafrau Judith Kaufmann dreht Regisseurin<br />

Vanessa Jopp <strong>die</strong> turbulente Kino-Komö<strong>die</strong><br />

ab 28. März bis 11. Mai zum Teil in Nordrhein-Westfalen.<br />

Das Drehbuch stammt von<br />

Monica Rolfner (Adaption: Eva Callenbo<br />

<strong>und</strong> Harald Hamrall; Bearbeitung: Marc<br />

Terjung). Als Produzentin steht Manuela<br />

Stehr hinter dem 3,1 Millionen Euro teuren<br />

Projekt der Berliner X Filme. Die Darsteller castet<br />

Simone Bär.<br />

X Filme, Tel. (030) 23083311;<br />

info@x-filme.de<br />

Clara<br />

Helma Sanders Brahms verfilmt <strong>die</strong> Liebe<br />

von Clara <strong>und</strong> Robert Schumann für <strong>die</strong> Kinoleinwand.<br />

Als Koproduktion der Integral Film<br />

<strong>und</strong> der Helma Sanders Filmproduktion<br />

thematisiert sie <strong>die</strong> nicht immer einfache Beziehung<br />

der beiden Musiker <strong>und</strong> <strong>die</strong> Dreiecksbeziehung<br />

zu Johannes Brahms. Isabelle Huppert<br />

<strong>und</strong> Ulrich Tukur spielen <strong>die</strong> Schumanns,<br />

Jérémie Renier den Komponisten<br />

Brahms. Gedreht werden soll das Liebesdrama<br />

ab 15. April bis in den Juni in Düsseldorf <strong>und</strong><br />

Umgebung sowie in Budapest.<br />

Gemeinsam mit Alfred Hürmer produziert<br />

Helga Sanders-Brahms den Kinofilm, für den sie<br />

selbst das Drehbuch geschrieben hat, mit einem<br />

Budget von 4,7 Millionen Euro. Als Koproduzenten<br />

sind Martine de Clermont Tonnerre<br />

(MACT Productions, Paris) <strong>und</strong> János<br />

Rózsa (Objektivfilmstúdió, Budapest) mit<br />

im Boot. Für <strong>die</strong> Bilder soll Kameramann Jürgen<br />

Jürges sorgen. Als Verleih steht bereits<br />

Concorde fest.<br />

Integral Film,<br />

Tel. (08151) 979548;<br />

integralfilm@aol.com<br />

Sonst keine Couch-Potatoes: Dietmar Bär<br />

<strong>und</strong> Klaus J.Behrendt. Foto: WDR<br />

Colonia Media<br />

„Müll“ heißt <strong>die</strong> neue „Tatort“-Folge,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Colonia Media im Auftrag des<br />

WDR (Redaktion: Andrea Hanke)<br />

vom 27. Februar bis 28. März in Köln<br />

<strong>und</strong> Umgebung dreht. Diesmal müssen<br />

<strong>die</strong> Kommissare Schenk (Dietmar<br />

Bär) <strong>und</strong> Ballauf (Klaus J.Behrendt)<br />

den Mord an einer Unbekannten aufklären,<br />

deren verstümmelte Leiche auf<br />

einer Mülldeponie gef<strong>und</strong>en wird. Regie<br />

führt Kaspar Heidelbach nach<br />

einem Buch von Achim Scholz. Neben<br />

Bär <strong>und</strong> Behrendt stehen noch<br />

Tessa Mittelstaedt, Christian Tasche <strong>und</strong> Joe Bausch vor der Kamera von Daniel Koppelkamm.<br />

Produzentin Sonja Goslicki hat Anja Dihrberg mit dem Casting beauftragt.<br />

Colonia Media, (0221) 9514040; coloniamedia@coloniamedia.de<br />

Nina Hoss, hier in „Elementarteilchen“, steht<br />

demnächst für „Die Frau des Anarchisten“ vor der<br />

Kamera. Foto: Constantin Film<br />

Die Frauen des<br />

Anarchisten<br />

Für seinen neuen Film arbeitet Peter Sehr mit<br />

Koregisseurin Marie Noelle zusammen, <strong>die</strong><br />

auch das Drehbuch geschrieben hat. In „Die<br />

Frauen des Anarchisten“ erzählen sie eine Liebesgeschichte<br />

aus dem spanischen Bürgerkrieg<br />

<strong>und</strong> der Resistance.<br />

Nina Hoss wird eine der Hauptrollen spielen.<br />

Außerdem stehen Juan Diego Botto,<br />

Irene Montalà, Laura Morante, Nathalie<br />

Grauwin <strong>und</strong> Jean-Marc Barr vor der<br />

Kamera von Javier Aguirresarobe. Das Casting<br />

besorgen Serrano & Leira (Madrid).<br />

P’Artisan Filmproduktion realisiert den Kinofilm<br />

in Zusammenarbeit mit den Koproduzenten<br />

Cargo Films (Frankreich), KV-Entertainment/<br />

Ibarretxe & Co <strong>und</strong> Zip Films (beide<br />

Spanien). Ausführender Produzent ist Goldkind<br />

Film. Als Sender steht der Bayerische<br />

R<strong>und</strong>funk (Redaktion: Bettina Reitz, Hubert<br />

von Spreti) <strong>und</strong> arte (Jochen Kölsch,<br />

Monika Lobkowicz) hinter der mit fünf Millionen<br />

Euro veranschlagten Produktion, <strong>die</strong> Zorro<br />

Film in <strong>die</strong> deutschen Kinos bringen soll. Für<br />

den weltweiten Vertrieb ist Bavaria International<br />

zuständig. Die <strong>Dreharbeiten</strong> sind für Ende<br />

März bis Mitte Juni 2007 in Madrid, Barcelona,<br />

in der Region Rhône-Alpes, Cérbère <strong>und</strong><br />

Argelès terminiert. Im Mai/Juni dreht das Team<br />

auch in den MMC Studios in Köln.<br />

P’Artisan Filmproduktion,<br />

Tel. (089) 54243982;<br />

info@partisanfilm.de<br />

Goldkind Film, Tel. (089) 36049120;<br />

gauger@goldkindfilm.com<br />

Capri 1934<br />

Julia Jentsch <strong>und</strong> Thomas Thieme sollen<br />

<strong>die</strong> Hauptrollen in dem neuen Film von Benoit<br />

Jacquot spielen. Gemeinsam mit Gilles Taurand<br />

hat er den Roman „1934“ von Alberto<br />

Moravia als Drehbuch adaptiert. Integral<br />

Film <strong>und</strong> Heimatfilm realisieren „Capri 1934“<br />

mit einem Budget von 5,9 Millionen Euro voraussichtlich<br />

im April <strong>und</strong> Mai in <strong>NRW</strong> <strong>und</strong> auf<br />

Capri. Produzent ist Pyramide Productions<br />

SAS mit Programm 33 SA als Koproduzenten.<br />

Arte (Redaktion: Lucia Keuter) <strong>und</strong> Canal<br />

+ sind als Sender an dem Drama beteiligt.<br />

An Dorthe Braker castet <strong>die</strong> Darsteller. Für<br />

<strong>die</strong> Bilder soll Kamerafrau Caroline Champetier<br />

sorgen. World Sales Pyramide International<br />

will den Film in <strong>die</strong> Kinos bringen.<br />

Integral Film Tel. (08151) 979548;<br />

integralfilm@aol.com<br />

Heimatfilm Tel. (0221) 9777990;<br />

office@heimatfilm.biz<br />

<strong>Dreharbeiten</strong> – newsletter@filmstiftung.de 25


Ramstein – Das<br />

durchstoßene Herz<br />

Nach einem Drehbuch von Holger Karsten<br />

Schmidt setzt Regisseur Stephan Wagner<br />

das TV-Drama „Ramstein - Das durchstoßene<br />

Herz“ in Szene. Er stellt dabei <strong>die</strong> Menschen<br />

in den Mittelpunkt, <strong>die</strong> 1988 das Unglück<br />

auf dem Militärflughafen der US-Air-Force im<br />

pfälzischen Ramstein bei der alljährliche Flugshow<br />

erlebt <strong>und</strong> überlebt haben.<br />

Die Kölner 20:15 Film- <strong>und</strong> Fernsehproduktion<br />

steht hinter dem Projekt, das ein Budget<br />

von 2,3 Millionen Euro vorsieht. Produzent<br />

Martin Zimmermann arbeitet dabei mit dem<br />

Koproduzenten Telepool zusammen. Die <strong>Dreharbeiten</strong><br />

sind für Ende Mai/Anfang Juni geplant.<br />

Vor der Kamera von Thomas Benesch sollen<br />

Armin Rohde, Nadja Uhl, Thomas Heinze<br />

<strong>und</strong> Jürgen Schornagel spielen. Bei dem<br />

Zusammenstoß mehreren Maschinen der italienischen<br />

Kunstflugstaffel Frecce Tricolori waren damals<br />

offiziell 70 Menschen getötet <strong>und</strong> mehr als<br />

450 zum Teil schwer verletzt worden.<br />

20:15 Film- <strong>und</strong> Fernsehproduktion<br />

Tel. (0221) 48490880;<br />

info@2015-film.de<br />

Ironman<br />

Max Riemelt, Jasmin Schwiers, Axel<br />

Stein, Robert Gwisdek, Ingo Naujocks,<br />

Ismail Deniz, Udo Schenk <strong>und</strong> Leslie<br />

Malton spielen in „Ironman“, einem Kinofilm,<br />

der auf der wahren Geschichte des oererkenschwicker<br />

<strong>Welt</strong>klasse-Triathleten Andreas<br />

Niedrig basiert.<br />

Max Riemelt spielt den „Ironman“.<br />

Foto: Robert Recker<br />

Als Junkie versucht er, seine Drogensucht<br />

vor seiner Frau <strong>und</strong> seiner Tochter zu verheimlichen,<br />

bis alles außer Kontrolle gerät. Verlassen<br />

von seiner Familie <strong>und</strong> verfolgt von der Drogenmafia<br />

fasst er den Entschluss, sein Leben zu ändern,<br />

sich vom Drogenabhängigen zum „Ironman“<br />

zu wandeln. Die <strong>Dreharbeiten</strong> zu dem<br />

gleichnamigen Film finden vom 13. Februar bis<br />

voraussichtlich Ende März in Dinslaken <strong>und</strong> Umgebung<br />

statt. Für einige Drehtage geht es auch<br />

nach Amsterdam <strong>und</strong> Lanzarote. Das Buch<br />

stammt von Adnan G. Köse, der auch Regie<br />

führt, <strong>und</strong> Fritjof Hohagen, der den Film<br />

gemeinsam mit Clarens Grollmann <strong>und</strong><br />

enigma film produziert An der Kamera:<br />

James Jacobs. Für das Casting ist Bünker<br />

Casting zuständig.<br />

enigma film, Tel. (089) 64958172;<br />

contact@enigmafilm.de<br />

26<br />

Hanna’s Words<br />

Die <strong>Dreharbeiten</strong> zu „Hanna’s Words“ haben<br />

sich auf den Sommer verschoben. Dann soll<br />

das romantische Künstlerdrama nach dem Buch<br />

von Dagmar Gabler von Regisseurin Sabine<br />

Derflinger in Szene gesetzt werden. Es<br />

handelt von Martin, einem Nu-Jazz Trompeter,<br />

der enttäuscht seine Liebe <strong>und</strong> sein bisheriges<br />

Leben verlässt. Am Rande der Gesellschaft trifft<br />

er auf eine sterbende Frau, <strong>die</strong> ihm ihren<br />

Schmerz <strong>und</strong> ihre Sehnsucht in Form von Gedichten<br />

hinterlässt. Im Auftrag des WDR (Redaktion:<br />

Andrea Hanke) will Mediopolis<br />

Köln den Kinofilm mit Dschoint Ventschr<br />

als Koproduzenten <strong>und</strong> einem Budget von zwei<br />

Millionen Euro realisieren. Als Produzent zeichnet<br />

Alexander Ris für das Projekt verantwortlich.<br />

Das Casting besorgt Anja Dihrberg. Als<br />

Verleih steht bereits Neue Visionen fest.<br />

Mediopolis Köln,<br />

Tel. (0221) 952903-21;<br />

koeln.office@mediopolis-online.de<br />

Meet the Devil<br />

Die <strong>Dreharbeiten</strong> zu dem Thriller „Meet the<br />

Devil“ beginnen nun voraussichtlich erst im<br />

April in Vancouver, bevor das Team um Regisseur<br />

Josef Rusnak im Mai nach Köln wechselt.<br />

Als Darsteller stehen u.a. Joshua Jackson<br />

<strong>und</strong> Jessica Schwarz vor der Kamera<br />

von Wedigo von Schultzendorff. Das<br />

Drehbuch, das Rusnak selbst verfasst hat, erzählt<br />

eine düstere Geschichte von einem Detektiv im<br />

Morddezernat einer Großstadt, der einen zweifelhaften<br />

Handel mit einem Mörder eingeht.<br />

Screencraft Entertainment steht gemeinsam<br />

mit den Koproduzenten Gynormous<br />

Pictures <strong>und</strong> Eagle Pictures hinter dem 5,5<br />

Millionen Euro teuren Kinofilm. Die Produzenten<br />

Mathias Wittich <strong>und</strong> Julia Volk arbeiten<br />

mit den Koproduzenten Rosanne Milliken<br />

<strong>und</strong> Ciro Dammicco zusammen.<br />

Screencraft, Tel (089) 95995400;<br />

j.volk@screencraft.de<br />

Die Entdeckung der<br />

Currywurst<br />

Uwe Timms Novelle „Die Entdeckung<br />

der Currywurst“ wird ab April in den MMC-<br />

Studios in Köln verfilmt. Barbara Sukowa<br />

<strong>und</strong> Alexander Khuon spielen <strong>die</strong> Hauptrollen<br />

in der Produktion von Känguruh Film unter<br />

Produzent Volker Ullrich. Im Mai wechselt<br />

<strong>die</strong> Crew dann für weitere <strong>Dreharbeiten</strong><br />

nach Riga <strong>und</strong> Umgebung. Als Sender ist der<br />

NDR (Redaktion: Jeanette Würl) an dem Kinofilm<br />

beteiligt. Regisseurin Ulla Wagner hat<br />

selbst das Drehbuch verfasst. Die Geschichte<br />

spielt in den letzten Wochen des Zweiten <strong>Welt</strong>krieges:<br />

Lena nimmt den viel jüngeren Soldaten<br />

Bremer in ihr Haus auf. Es entwickelt sich<br />

eine heftige Liebe zwischen dem ungleichen<br />

Paar, <strong>die</strong> Bremer dazu bringt, nicht zu seiner Einheit<br />

zurückzukehren. Doch auch der Frieden bedroht<br />

<strong>die</strong> Beziehung, er würde Bremer in sein<br />

altes Leben zurückschicken. Lena verschweigt<br />

ihm <strong>die</strong> Kapitulation. Für das Casting ist Anja<br />

Dihrberg zuständig, für den Vertrieb Bavaria<br />

International.<br />

Känguruh Film, Tel. (030) 8532017;<br />

info@kaenguruh-film.de<br />

Finnischer Tango<br />

Alexander ist Tango-Musiker. Auf der Flucht vor<br />

Geldeintreibern taucht er bei einer Behindertengruppe<br />

unter. Allerdings muss er, um eine Rolle<br />

in dem Theater zu bekommen, sich selbst als<br />

behindert ausgeben. Mit Hilfe der liebenswerten,<br />

aber manchmal auch abgründigen Leute,<br />

gewinnt er seinen Glauben an den Wert von<br />

Fre<strong>und</strong>schaft zurück. Im Februar starten <strong>die</strong><br />

<strong>Dreharbeiten</strong> zu der Kino-Komö<strong>die</strong> „Finnischer<br />

Tango“ von Regisseurin Buket Alakus<br />

an Schauplätzen in Köln, Bremen <strong>und</strong> Niedersachsen.<br />

Das Drehbuch stammt von Marcus<br />

Hertneck. Mit einem Budget von 1,3 Millionen<br />

Euro realisieren Geisberg Studios <strong>und</strong><br />

Eike Besuden Film in Kooperation mit dem<br />

NDR (Redaktion: Jeanette Würl) den Film.<br />

Geisberg Studios, (0421) 790100;<br />

info@geisbergstudios.de<br />

Die Tränen meiner<br />

Mutter<br />

Am 13. Februar starten in Köln <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />

zu dem Kinofilm „Die Tränen meiner<br />

Mutter“, einer Coming-of-Age-Geschichte<br />

über einen jungen Mann, der in den 80er Jahren<br />

mit seiner Familie von Argentinien nach<br />

Deutschland flüchten musste. In Koproduktion<br />

mit dem ZDF (Redaktion: Burkhard Althoff)<br />

realisieren filmworker <strong>und</strong> Produzent Nicolas<br />

Grupe den Kinofilm, den Regisseur Alejandro<br />

Cardenas nach einem Drehbuch inszeniert,<br />

das er selbst mit Cuini Amelio <strong>und</strong><br />

Christoph Silber verfasst hat. Am 21. März<br />

zieht das Team weiter nach Berlin <strong>und</strong> Buenos<br />

Aires. Vor der Kamera von Florian Schilling<br />

stehen Adrian Gössel, Rafael Ferro, Erica<br />

Rivas, Volkmar Kleinert, Alice Dwyer,<br />

Kristian Kiehling, Kida Khodr Ramadan,<br />

Joachim Paul Assböck sowie Fabian<br />

Busch. Für das Casting sind Jacqueline<br />

Rietz <strong>und</strong> Lutz Heineking Jr. zuständig. Als<br />

Verleih konnte bereits Farbfilm gewonnen<br />

werden.<br />

filmworker, Tel. (0221) 50088-65<br />

Crazy Race 4<br />

In Kapstadt beginnen am 14. Februar <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />

zu der Komö<strong>die</strong> „Crazy Race 4“.<br />

Vom 12. bis Ende März dreht <strong>die</strong> Crew um Regisseur<br />

Axel Sand dann in Köln <strong>und</strong> Umgebung.<br />

Sand wird dabei auch selbst <strong>die</strong> Kamera<br />

be<strong>die</strong>nen. Als Darsteller stürzen sich Jan Sosniok,<br />

Mirja Boes, Lars Niedereichholz<br />

<strong>und</strong> Ande Werner (beide bekannt als<br />

„M<strong>und</strong>stuhl“), Dirk Bach, Kati Karrenbauer<br />

sowie der Comedian Zack in den neuen<br />

Wettlauf mit der Zeit. In dem Comedy-Abenteuer<br />

geht es darum, den Kölner Dom zu retten.<br />

Crazy Film produziert den Fernsehfilm im<br />

Auftrag von RTL (Redaktion: Sascha Mürl,<br />

Holger Anderson). Das Buch zu der mit vier<br />

Millionen Euro ausgestatteten Produktion<br />

stammt von Günter Knarr <strong>und</strong> Philipp<br />

Weinges.<br />

Crazy Film, Tel. (0221) 1704970;<br />

ubrauk@aol.com<br />

newsletter@filmstiftung.de – <strong>Dreharbeiten</strong><br />

Propheta<br />

Mit einigen Drehtagen im Februar enden <strong>die</strong><br />

Aufnahmen für den Kurzfilm „Propheta“ in<br />

Essen. Ralf Bauer spielt in der Me<strong>die</strong>nsatire<br />

<strong>die</strong> Hauptrolle, Prof. Kaiser, einen heuchlerischen<br />

Werte-Propagandisten. Er trifft auf David, einen<br />

idealistischen Außenseiter, der verbittert für Werte<br />

kämpft. Der Kurzfilm bewirbt ein reales Artprojekt,<br />

das in den nächsten Jahren realisiert<br />

werden soll. Philipp Hebestreit führt Regie<br />

bei der Produktion der Hebestreit Film. Er<br />

arbeitet mit Kameramann Ernst Kubitza zusammen.<br />

Hebestreit Film, Tel. (0201) 84379915;<br />

info@hebestreitfilm.com<br />

Die Tanzlehrerin<br />

Leo verliert seinen Job als Tanzlehrer, doch beim<br />

Arbeitsamt liegt nur ein Stellenangebot für eine<br />

Tanzlehrerin vor. Aus Leo wird Leonore, <strong>und</strong><br />

Leonore bekommt den Job.<br />

„Die Tanzlehrerin“ heißt <strong>die</strong> TV-Komö<strong>die</strong>,<br />

<strong>die</strong> Brigitte Müller nach ihrem eigenen Buch<br />

inszeniert. Cologne Film produziert den Film für<br />

Sat.1 (Redaktion: Jochen Ketschau). Die <strong>Dreharbeiten</strong><br />

in Köln dauern noch bis zum 2. März.<br />

Bis dahin stehen Fritz Karl, Jule Ronstedt,<br />

Barbara Focke <strong>und</strong> Kaddis Wandaogo vor<br />

der Kamera von Markus Hausen. Als Produzentin<br />

zeichnet Micha Terjung verantwortlich.<br />

Cologne Film, Tel. (0221) 9347080;<br />

info@colognefilm.de<br />

Legenden: Heinz<br />

Rühmann<br />

Broadview TV produziert ein Porträt über<br />

den Schauspieler Heinz Rühmann. Die Dokumentation<br />

über das Leben des Mimen entsteht<br />

noch bis März in Essen. Sebastian Dehnhardt<br />

führt dabei Regie nach seinem eigenen<br />

Drehbuch. Der Film entsteht in Kooperation mit<br />

dem WDR (Redaktion: Matthias Kremin)<br />

<strong>und</strong> soll dort voraussichtlich im Juni 2007 ausgestrahlt<br />

werden. Als Produzent steht Leopold<br />

Hoesch hinter der Doku.<br />

Broadview TV, (0221) 5796430;<br />

info@broadview.tv<br />

Das Vaterspiel<br />

Als deutsch-österreichische Koproduktion realisiert<br />

<strong>die</strong> Kölner Tatfilm in Zusammenarbeit<br />

mit der Wiener Lotus Film <strong>die</strong> Verfilmung<br />

des Romans „Das Vaterspiel“ von Josef<br />

Haslinger. In Szene gesetzt wird der Bestseller<br />

von Regisseur Michael Glawogger ab<br />

dem 13. März zuerst in Österreich, dann auch<br />

in <strong>NRW</strong> <strong>und</strong> New York. Als Produzentin zeichnet<br />

Christine Ruppert <strong>und</strong> als Koproduzent<br />

Erich Lackner für den Kinofilm verantwortlich.<br />

Schauspieler stehen noch nicht fest, das<br />

Casting läuft. Erzählt wird <strong>die</strong> Geschichte von<br />

Ratz, einem unpolitischen jungen Mann, der<br />

sich als Sohn eines österreichischen Ministers<br />

plötzlich mit den Schicksalen von drei Familien<br />

<strong>und</strong> Generationen auseinandersetzen muss.<br />

Tatfilm, Tel. (0221) 330025;<br />

info@tatfilm.de


Sebastian Koch Sophie von Kessel

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