Berlinale NRW und die Welt Krabat Dreharbeiten - Filmstiftung ...
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Ausgabe 1 – Februar 2007<br />
<strong>Berlinale</strong><br />
Der Brancheninformations<strong>die</strong>nst der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
Schwerpunkt<br />
<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> Setbericht<br />
<strong>Krabat</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />
1
WIR FREUEN UNS SEHR,<br />
DIE FOLGENDEN FILME<br />
AUF DER BERLINALE 2007<br />
ZU PRÄSENTIEREN<br />
TAKVA A MAN’S FEAR OF GOD<br />
VON ÖZER KIZILTAN<br />
MADONNEN<br />
VON MARIA SPETH<br />
DIE UNERZOGENEN<br />
VON PIA MARAIS<br />
YELLA<br />
VON CHRISTIAN PETZOLD<br />
GUCHA DISTANT TRUMPET<br />
VON DUSAN `´ MILIC´<br />
EMMA’S GLÜCK<br />
VON SVEN TADDICKEN<br />
THE MATCH FACTORY GMBH<br />
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50670 COLOGNE / GERMANY<br />
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Schwerpunkt: <strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />
Von der Not<br />
zur Tugend<br />
In seinem Dokumentarfilm „Die Mitte“ macht<br />
sich Regisseur Stanislaw Mucha auf <strong>die</strong> Suche<br />
nach dem geografischen Zentrum Europas.<br />
Er findet es in Polen, der Ukraine, der Slowakei,<br />
Litauen, Hessen <strong>und</strong> in Österreich. Insgesamt<br />
besucht er r<strong>und</strong> ein Dutzend Städte <strong>und</strong><br />
Stätten, <strong>die</strong> von sich behaupten, genau in der<br />
Mitte Europas zu liegen. Ein Ort in Nordrhein-<br />
Westfalen gehört nicht dazu.<br />
Dabei ist Paris von Köln aus mit dem Zug in<br />
vier St<strong>und</strong>en zu erreichen, nach London braucht<br />
man mit dem Flugzeug nur zwei, nach Lissabon<br />
sind es zweieinhalb, nach Reykjavik knapp drei,<br />
ebenso nach Moskau.<br />
<strong>NRW</strong> liegt geografisch vielleicht<br />
nicht genau in der Mitte<br />
Europas, im Zentrum der Europäischen<br />
Gemeinschaft liegt es<br />
auf jeden Fall. Das könnte ein<br />
Gr<strong>und</strong> sein, warum es in Köln,<br />
Düsseldorf <strong>und</strong> Aachen so viele<br />
Produzenten gibt, <strong>die</strong> sich<br />
trotz aller Hürden <strong>und</strong> Hindernisse<br />
auf europäische <strong>und</strong> internationale<br />
Koproduktionen spezialisiert<br />
haben. Die Wege <strong>und</strong><br />
der Blick sind frei zum Nachbarn<br />
<strong>und</strong> weit darüber hinaus.<br />
Ein anderer Gr<strong>und</strong> könnte<br />
aber auch ein historischer sein.<br />
Als <strong>NRW</strong> Ende der 80er seinen Aufstieg zum gewichtigen<br />
Filmstandort startete, besaßen München<br />
<strong>und</strong> Berlin längst eine starke Position, was<br />
den deutschen Film betraf. Mit der internationalen<br />
Ausrichtung konnte in Nordrhein-Westfalen<br />
von Politik, Förderern <strong>und</strong> Produzenten ein<br />
Gebiet besetzt werden, in dem noch Raum für<br />
Entwicklung war. Heute, da <strong>NRW</strong> längst auch<br />
für den deutschen Film ein wichtiger Ort geworden<br />
ist, werden <strong>die</strong> internationalen Produktionen<br />
weiter gepflegt. Zum Besten des Landes,<br />
<strong>und</strong> das nicht nur weil Produktionen wie „Farinelli“,<br />
„Amélie“ oder „Caché“ in <strong>und</strong> mit Hilfe<br />
aus <strong>NRW</strong> entstanden, sondern weil das Land<br />
in der internationalen Filmszene bekannt wurde<br />
– <strong>und</strong> das nicht nur in Europa.<br />
Das betätigen auch <strong>die</strong> fünf <strong>NRW</strong>-Produzenten<br />
<strong>und</strong> Produzentinnen, <strong>die</strong> wir für den<br />
Newsletter zu einem Gespräch eingeladen haben.<br />
Helga Binder (Tatfilm), Sonja Ewers (Ariel<br />
Films), Bettina Brokemper (Heimatfilm), Christoph<br />
Friedel (Pandora) <strong>und</strong> Helmut Weber (Tradewind)<br />
berichten für uns von ihren Erfahrungen<br />
mit internationalen Koproduktionen. Das<br />
Gespräch ist der Auftakt zu unserem Schwerpunkt,<br />
der sich in <strong>die</strong>ser Ausgabe dem Thema<br />
„<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>“ widmet. Im Interview erklärt<br />
Alfred Hürmer Details zu den German Films<br />
Previews für europäische Filmeinkäufer, <strong>die</strong> im<br />
Juli erstmals in Köln stattfinden, Leopold Hoesch<br />
berichtet über das internationale Koproduzieren<br />
von TV-Dokus, Produzent Martin Hagemann<br />
erzählt von den <strong>Dreharbeiten</strong> in China zu der<br />
in <strong>NRW</strong> geförderten Produktion „The Children<br />
of Huang Shi“ <strong>und</strong> WDR-Fernsehchef Ulrich<br />
Deppendorf erläutert, wie es der WDR mit europäischen<br />
Koproduktionen hält. Außerdem<br />
stellen wir <strong>die</strong> Frage, wie international <strong>die</strong> Studios<br />
in <strong>NRW</strong> aufgestellt sind, geben einen Über-<br />
Sebastian Koch in „Rennschwein Rudi Rüssel 2“<br />
(Kinostart: 8. März), Foto: Warner Bros.<br />
blick über <strong>die</strong> vielen grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />
der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>und</strong> erfahren von einer<br />
chinesischen Filmbeauftragten in Düsseldorf,<br />
dass man in China sogar einen Film über das<br />
Liebesleben von Mao Tse-Tung drehen könnte.<br />
Darüber hinaus liefert das Heft pünktlich zur<br />
<strong>Berlinale</strong> einen Überblick über <strong>die</strong> geförderten<br />
Filme, <strong>die</strong> in Berlin zu sehen sein werden, <strong>und</strong><br />
natürlich <strong>die</strong> bewährten Informationen aus der<br />
<strong>und</strong> über <strong>die</strong> Branche in <strong>NRW</strong> mit Meldungen<br />
<strong>und</strong> aktuellen <strong>Dreharbeiten</strong>. Der Setbesuch führt<br />
uns in <strong>die</strong> Studios nach Bottrop-Kirchhellen, wo<br />
Marco Kreuzpaintner mit seiner Verfilmung des<br />
Bestsellers „<strong>Krabat</strong>“ zur Zeit richtig großes Kino<br />
entstehen lässt. Besonders aufmerksam machen<br />
möchten wir Sie noch auf den Gastbeitrag<br />
von Dominik Graf über das <strong>NRW</strong>-Kino mit<br />
seinen Underdog-Helden in den 70er <strong>und</strong> 80er<br />
Jahren: Liebevoller hat wohl selten ein Münchner<br />
über Nordrhein-Westfalen gesprochen. Zu<br />
finden ist sein Artikel auf Seite 12.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />
Rüdiger Bertram<br />
Chefredakteur<br />
Inhalt<br />
4 <strong>Berlinale</strong><br />
Geförderte Filme <strong>und</strong> Meldungen<br />
6 Meldungen<br />
Branche, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Kinos, Festivals, Preise<br />
12 Es fehlt ein Stück Seele<br />
Von Dominik Graf<br />
Schwerpunkt:<br />
<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />
14 Nicht leicht, aber lohnend<br />
Ro<strong>und</strong>table mit <strong>NRW</strong>-Produzenten<br />
16 Von Köln aus in <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />
<strong>Welt</strong>vertriebe in <strong>NRW</strong><br />
16 Entspannte Atmosphäre<br />
Interview mit Alfred Hürmer<br />
17 Mehr Erfolg durch Nebenrechte<br />
Von Leopold Hoesch<br />
18 Wo <strong>die</strong> Kulissen tanzen<br />
Studios in <strong>NRW</strong><br />
18 Blick auf <strong>die</strong> Nachbarn<br />
Interview mit Ulrich Deppendorf<br />
19 In 15 Jahren um <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />
Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> international<br />
20 Ein Heer von Übersetzern<br />
Martin Hagemann über <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />
zu „The Children of Huang Shi“ in China<br />
21 Man braucht Partner,<br />
<strong>die</strong> sich auskennen<br />
Interview mit Jennifer Huang<br />
22 Ein Traum wird wahr<br />
Am Set von „<strong>Krabat</strong>“<br />
24 Mit besten Empfehlungen<br />
Die wilden Hühner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe,<br />
Rennschwein Rudi Rüssel 2,<br />
L´Avion, Losers and Winners, Close to home<br />
25 <strong>Dreharbeiten</strong> in <strong>NRW</strong><br />
10 Impressum<br />
Schwerpunkt April<br />
Filmvermittlung<br />
Editorial – newsletter@filmstiftung.de<br />
Der nächste Newsletter erscheint im<br />
April mit einem Schwerpunkt zum<br />
Thema Filmvermittlung. Ab dem<br />
16. April ist das Heft auch online<br />
unter www.filmstiftung.de<br />
zu finden.<br />
3
Shooting Stars in<br />
Berlin<br />
Maximilian Brückner ist der deutsche<br />
Shooting Star 2007. Gemeinsam mit 23 weiteren<br />
Kollegen <strong>und</strong> Kolleginnen aus ganz<br />
Europa wird <strong>die</strong> European Film Promotion<br />
den 28-jährigen Schauspieler während der<br />
<strong>Berlinale</strong> Produzenten <strong>und</strong> Regisseuren<br />
vorstellen.<br />
Im Fernsehen ist Brückner<br />
am 26. Februar im ZDF in dem<br />
neuen Dieter Wedel-Film<br />
„Mein alter Fre<strong>und</strong> Fritz“ zu sehen,<br />
der von der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> gefördert <strong>und</strong> 2006 in<br />
Nordrhein-Westfalen gedreht<br />
wurde. Auch der irische Shooting<br />
Star Padraic Delaney war<br />
mit „The Wind that Shakes the<br />
Barley“ bereits in einer geförderten<br />
Produktion zu sehen, eben-<br />
Shooting Star<br />
Maximilian Brückner<br />
(links) in „Mein alter<br />
Fre<strong>und</strong> Fritz“. Foto:<br />
ZDF/Uwe Ernst<br />
4<br />
so der Däne David Dencik<br />
(„Ghetto“) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rumänin<br />
Maria Popistasu („Crash Test<br />
Dummies“)<br />
Charly Hübner <strong>und</strong> Christopher Reinhardt in<br />
„Autopiloten“. Foto: Lichtblick Film/Alex Trebus<br />
„Autopiloten“ in<br />
den Perspektiven<br />
Im Spätsommer 2006 drehte Bastian Günther<br />
im Ruhrgebiet seinen von der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> geförderten Film „Autopiloten“,<br />
für den er nun von Sektionsleiter Alfred Holighaus<br />
eine Einladung in <strong>die</strong> Reihe Perspektive<br />
Deutsches Kino der <strong>Berlinale</strong> erhielt.<br />
In der Produktion der Kölner Lichtblick, <strong>die</strong><br />
in Zusammenarbeit mit dem SWR <strong>und</strong> Arte<br />
entstand, verwebt Günther vier Geschichten ineinander,<br />
<strong>die</strong> alle an <strong>und</strong> auf den Schnellstraßen<br />
zwischen Essen, Bochum, Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Duisburg spielen. „Das Ruhrgebiet ist <strong>die</strong> ideale<br />
Kulisse für <strong>die</strong> Geschichte“, sagt Günther, der<br />
für seinen Debütfilm <strong>die</strong> Schauspieler Manfred<br />
Zapatka, Wolfram Koch, Charly Hübner<br />
<strong>und</strong> Walter Kreye gewinnen konnte.<br />
Kölner Agenturen<br />
laden ein<br />
Unter dem Motto „Berliner, Kölner, Andere“ begrüßen<br />
<strong>die</strong> Kölner Agentinnen Gerda Maria<br />
Hein <strong>und</strong> Dorothee Keffel von Charactors,<br />
Maria Schwarz (Agentur Schwarz),<br />
Gisela Böndel (Agentur Factory) <strong>und</strong> Jutta<br />
Schafmeister (Büro für Schauspieler)<br />
ihre geladenen Gäste am 10. Februar zu einem<br />
Empfang in <strong>die</strong> Berliner Tanzwirtschaft Kaffee<br />
Burger <strong>und</strong> versprechen dort „Kontakte, Gespräche<br />
<strong>und</strong> Live-Musik“. Für <strong>die</strong> Agenturen Charactors,<br />
Schwarz <strong>und</strong> Factory gibt es einen besonderen<br />
Gr<strong>und</strong> zum Anstoßen: Sie feierten<br />
zum Jahreswechsel ihr zehnjähriges Bestehen.<br />
Charactors, Tel. (0221) 9378970;<br />
Campus-Talente aus <strong>NRW</strong><br />
“Home Affairs – Privacy, Films and Politics” lautet das Motto des <strong>die</strong>sjährigen Talent Campus<br />
der <strong>Berlinale</strong>. Insgesamt 350 Filmtalente aus der ganzen <strong>Welt</strong> erhielten eine Einladung auf den<br />
Campus, der in <strong>die</strong>sem Jahr vom 10. bis 15. Februar am Theater Hebbel am Ufer in Berlin Kreuzberg<br />
stattfindet. Zu der 40-köpfigen deutschen Delegation gehören mit Peter Folie, Young-<br />
Mi Kuen, Mischa Leinkauf, Lukas Roegler <strong>und</strong> Abdelaziz Taleb auch fünf junge Filmemacher<br />
aus <strong>NRW</strong>. Die ifs internationale filmschule köln wird während des Campus (www.<br />
berlinale-talentcampus.de) mit einem eigenen Stand über ihre Angebote informieren.<br />
Filme aus Deutschland <strong>und</strong> Kroation im<br />
Forum: „Madonnen“ (oben) <strong>und</strong> „Armin“.<br />
Fotos: The Match Factory / Busse & Halberschmidt<br />
Forum des<br />
Jungen Films<br />
mit „Armin“ <strong>und</strong><br />
„Madonnen“<br />
Mit zwei geförderten Filmen ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> auf der <strong>Berlinale</strong> im Internationalen<br />
Forum des Jungen Films vertreten:<br />
Die Düsseldorfer Produktionsfirma<br />
Busse & Halberschmidt hat sich auf Koproduktionen<br />
mit dem Balkan spezialisiert. Ihr<br />
Film „Kontakt“ vertrat Mazedonien beim Oscar, ihr neuer Film „Armin“, der als deutsch-kroatischbosnische<br />
Koproduktion entstand, erhielt nun eine Einladung ins Forum. Der kroatische Regisseur<br />
Ognjen Svilicic („Sorry for Kung Fu“) erzählt in seinem Film <strong>die</strong> Geschichte eines Vaters, der aus<br />
seinem schüchternen Sohn einen Filmstar machen möchte.<br />
In ihrem Film „Madonnen“, der ebenfalls im Forum zu sehen ist, porträtiert <strong>die</strong> deutsche Regisseurin<br />
Maria Speth eine Frau, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Betreuung ihrer Kinder ihrer eigenen Mutter überlässt,<br />
weil <strong>die</strong> sich nie um sie gekümmert hat, als sie selbst Kind war. Produziert wurde das geförderte<br />
Drama von der Kölner Pandora Film als deutsch-schweizerisch-belgische Koproduktion in Zusammenarbeit<br />
mit dem ZDF. Die Hauptrollen spielen Sandra Hüller, Susanne Lothar <strong>und</strong><br />
Luisa Sappelt.<br />
office@charactors.de Cinephile bei den<br />
Specials<br />
Eine Liebeserklärung an das Kino realisierte<br />
Uli Gaulke mit seinem Dokumentarfilm<br />
„Comrades in Dreams“, der in den<br />
<strong>Berlinale</strong> Specials zu sehen ist. 2002<br />
erhielt Gaulke für das Projekt von der<br />
<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> ein Gerd Ruge-Stipendium, das damals zum ersten Mal vergeben wurde.<br />
In Nordkorea, Wyoming, Burkina Faso <strong>und</strong> In<strong>die</strong>n begleitet er Menschen, <strong>die</strong> ihr Leben dem<br />
Kino verschrieben haben. Produziert wurde <strong>die</strong> Kino-Doku, <strong>die</strong> bereits in S<strong>und</strong>ance zu sehen war,<br />
von der Potsdamer Flying Moon Production in Zusammenarbeit mit ZDF/Arte.<br />
newsletter@filmstiftung.de – <strong>Berlinale</strong><br />
„Takva“: Der Debütfilm von Özer Kiziltan läuft im<br />
Panaroma. Foto: The Match Factory<br />
<strong>Filmstiftung</strong> berät im Gropius-Bau<br />
Nach dem erfolgreichen Umzug des European<br />
Film Market der <strong>Berlinale</strong> in den Martin-Gropius-Bau<br />
(Niederkirchnerstraße 7, fünf<br />
Minuten zu Fuß vom Potsdamer Platz entfernt),<br />
findet der Markt auch in <strong>die</strong>sem Jahr in dem ehrwürdigen<br />
Ausstellungsbau statt. Dort präsentiert<br />
sich auch in <strong>die</strong>sem Jahr wieder der Stand<br />
von Focus Germany, dem Zusammenschluss<br />
„Takva“ im<br />
Panorama<br />
Eine Einladung ins Panorama Special der<br />
<strong>Berlinale</strong> erhielt <strong>die</strong> von der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> in der Postproduktion geförderte<br />
deutsch-türkische Koproduktion „Takva – Men´s<br />
Fear of God“. In seinem Debütfilm, der von der<br />
Hamburger corazón international koproduziert<br />
wurde, erzählt Regisseur Özer Kiziltan<br />
nach einem Drehbuch von Onder Cakar<br />
von einem alten Mann in Istanbul, der als konservativer<br />
Moslem in einen Konflikt zwischen<br />
Gottesfurcht <strong>und</strong> Sünde, Tradition <strong>und</strong> Moderne<br />
gerät <strong>und</strong> darüber wahnsinnig wird.<br />
der Deutschen Filmförderer, an dem Sie <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> während der<br />
<strong>Berlinale</strong> gerne über Fördermöglichkeiten in<br />
Nordrhein-Westfalen informieren.<br />
Focus Germany c/o European Film<br />
Market (Stand Nr. 10),<br />
Tel. (030) 263986-445<br />
www.focusgermany.de<br />
Auch in Nordkorea fand Uli Gaulke<br />
„Comrades in Dreams“. Foto: Flying Moon<br />
Filmproduktion
Wenn auf der <strong>Berlinale</strong> erstmals <strong>die</strong> digitalisierte <strong>und</strong> restaurierte Kinofassung von Rainer Werner Fassbin-<br />
ders „Berlin Alexanderplatz“ aufgeführt wird, ist das nach der Uraufführung 1980 in Venedig <strong>und</strong> den rie-<br />
sigen Kinoerfolgen in den USA <strong>die</strong> erste Präsentation in Deutschland, <strong>die</strong> dem bedeutenden Werk wirklich<br />
entspricht. Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> hat <strong>die</strong> Fassbinder Fo<strong>und</strong>ation von Anfang an dabei unterstützt.<br />
„Berlin Alexanderplatz“<br />
Willkommen daheim!<br />
Willkommen im Kino!<br />
VON HEIKO R. BLUM<br />
Für den Franz Biberkopf fehlt mir ein Gesicht,<br />
eine Figur, ein Typ. Um Hanna Schygulla oder<br />
Ingrid Caven kann ich Geschichten schreiben,<br />
Charaktere entwickeln. Den Biberkopf gibt es<br />
im Roman, aber ich finde keinen einzelnen<br />
Schauspieler, man müsste ihn erfinden.“ Das<br />
sagte Rainer Werner Fassbinder einmal in einem<br />
Gespräch, lange bevor der Film, den er später<br />
drehte, in Sicht war. Über Franz Biberkopf <strong>und</strong><br />
Alfred Döblins Roman redeten wir Jahre zuvor<br />
immer wieder. Die Figur des Franz Biberkopf <strong>und</strong><br />
all der Typen um ihn herum ließen ihn nicht los.<br />
So wurden immer wieder, zum Teil wohl auch<br />
eher unbewusst, einzelne Geschichten um Randfiguren,<br />
<strong>die</strong> in dem Roman auftauchen, entwikkelt,<br />
wie im „Händler der vier Jahreszeiten“ oder<br />
„In einem Jahr mit dreizehn Monden“.<br />
Alle, <strong>die</strong> mit Fassbinder zu tun hatten, kannten<br />
seine Leidenschaft für <strong>die</strong>ses Projekt. Sprach<br />
man ihn auf Döblin-Bezüge an, lächelte er <strong>und</strong><br />
meinte, so ganz komme er von dem nicht los.<br />
Die Idee, den Roman zu verfilmen, kam ihm öfter,<br />
aber <strong>die</strong> Chance, <strong>die</strong> Film- <strong>und</strong> Fernsehproduzenten<br />
boten, konnte ihm nicht genügen; er<br />
wollte den ganzen Roman auf <strong>die</strong> Leinwand<br />
Kino für <strong>die</strong> nächste Generation:<br />
„Sweet Mud“ (links) <strong>und</strong> „Grün“. In<br />
S<strong>und</strong>ance gewann „Sweet Mud“ den<br />
Preis für das beste ausländische Drama.<br />
Foto: Yoni Hamenachem; Kyne Uhlig<br />
Generation:<br />
Kino für Kinder<br />
<strong>und</strong> Teens<br />
Generation heißt der Oberbegriff,<br />
unter dem auf der <strong>Berlinale</strong> seit <strong>die</strong>sem<br />
Jahr <strong>die</strong> Kinderfilme in der neuen<br />
Reihe Kplus <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jugendfilme in der Reihe 14plus zu sehen sind.<br />
Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> ist bei den Filmen für das jüngere Publikum mit drei geförderten Produktionen<br />
dabei: In der deutsch-israelischen Koproduktion „Sweet Mud“, <strong>die</strong> für Israel auch ins<br />
Rennen um <strong>die</strong> Auslands-Oscars ging, erzählt Regisseur Dror Shaul von einem Jungen, der mit<br />
seiner psychisch kranken Mutter in den 70ern in einem Kibbuz aufwächst. Realisiert wurde der Kinofilm<br />
von der Kölner Produktionsfirma Heimatfilm, gemeinsam mit ihren israelischen Partnern<br />
Sirocco Productions <strong>und</strong> Cinephil.<br />
In der Kurzfilmreihe Generation ist außerdem <strong>die</strong> äthiopisch-deutsche Zusammenarbeit „Menged/Eselspfad“<br />
<strong>und</strong> der ebenfalls geförderte Trickfilm „Grün“ zu sehen. In dem 20-minütigen Kurzfilm<br />
„Menged“ erzählt Regisseur Daniel Workou, was alles passieren kann, wenn ein Sohn seinen<br />
Vater auf dem langen Weg zum Markt begleitet. Auf deutscher Seite war <strong>die</strong> Münchner Luethje<br />
& Schneider Filmproduktion an dem Kurzfilm beteiligt. Mit „Grün“ liefern Kyne Uhlig<br />
<strong>und</strong> Nikolaus Hillebrand einen verspielt vergnüglichen Beitrag zum Thema „Mit dem Essen<br />
spielt man nicht!“.<br />
Wiedersehen in Berlin: Jürgen Vogel <strong>und</strong><br />
Jördis Triebel in „Emmas Glück“. Foto: Pandora<br />
German Cinema<br />
Auf Heinz Badewitz ist Verlass. Auch in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr präsentiert er wieder <strong>die</strong> interessantesten<br />
deutschen Filme des vergangenen Jahres.<br />
Für akkreditierte Besucher der <strong>Berlinale</strong><br />
bietet <strong>die</strong> Reihe German Cinema eine entspannte<br />
Gelegenheit, ganz ohne Ticketstress<br />
Verpasstes nachzuholen <strong>und</strong> bereits Gesehenes<br />
zu vertiefen. Die <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> ist<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr mit sechs Filmen dabei: „Ein<br />
Fre<strong>und</strong> von mir“ von Sebastian Schipper, „Emmas Glück“ von Sven Taddicken (Drehbuch:<br />
Claudia Schreiber <strong>und</strong> Ruth Toma) , „Mein Führer“ von Dani Levy, „Neandertal“ von Ingo<br />
Haeb <strong>und</strong> Jan-Christoph Glaser, „Das Parfum“ von Tom Tykwer (Drehbuch: Tykwer,<br />
Bernd Eichinger, Caroline Thompson, Andrew Birkin) <strong>und</strong> „Solange du hier bist“, Stefan<br />
Westerwelles Abschlussfilm an der Kölner Kunsthochschule für Me<strong>die</strong>n.<br />
Terminplanung online<br />
Ab Anfang Februar finden Sie das komplette Filmprogramm der <strong>Berlinale</strong> mit allen Vorführorten<br />
<strong>und</strong> Zeitangaben unter www.berlinale.de. Für einen perfekten Besuch der Filmfestspiele<br />
bietet <strong>die</strong> Seite unter dem Menüpunkt „Meine <strong>Berlinale</strong>” außerdem <strong>die</strong> Möglichkeit, einen eigenen<br />
Festival-Planer einzurichten.<br />
bringen. Immer wieder war er hin- <strong>und</strong> her gerissen,<br />
wenn eine Möglichkeit zur Realisierung<br />
in Aussicht war. Nichts konnte ihn so recht befriedigen.<br />
Die Idee, aus dem Roman einen Fernsehmehrteiler<br />
zu machen – ihn in einzelne Folgen<br />
aufzuteilen – blieb als letzte Möglichkeit,<br />
doch Fassbinder betrachtete das als einen „unglücklichen<br />
Kompromiss, weil es halt keine<br />
Möglichkeit gibt, einen so langen Kinofilm zu<br />
realisieren“. Das ganze auf vier St<strong>und</strong>en zusammenzuschmelzen,<br />
also auf eine Digest-Fassung,<br />
wäre ihm nie gekommen.<br />
Fassbinder hatte den Film seinerzeit fürs<br />
Fernsehen gemacht, weil es für derlei Projekte<br />
keine andere Möglichkeit gab. Die vernichtenden<br />
Zuschauerreaktionen waren damals darauf<br />
zurückzuführen, dass der Regisseur sich geweigert<br />
hatte, <strong>die</strong> dem Fernsehen entsprechenden<br />
Ausleuchtungen seiner Szenen vorzunehmen.<br />
Es wurde finster auf dem Bildschirm, <strong>und</strong><br />
das nannte man dann auch in der Boulevardpresse<br />
eine Frechheit. Fassbinder zwingt <strong>die</strong>sem<br />
fünfzehnstündigen Werk seinen Stil auf: So ist<br />
vor allem bei den Zweiergesprächen nicht der<br />
Sprechende, sondern der Zuhörer im Bild.<br />
Seit frühester Jugend war Fassbinder von Alfred<br />
Döblins Roman fasziniert, <strong>und</strong> er hatte immer<br />
wieder <strong>die</strong> Idee im Kopf, aus <strong>die</strong>sem monumentalen<br />
Epos einen Film zu machen. 1931<br />
hatte Piel Jutzi mit Heinrich George in der Titelrolle<br />
den Zement- <strong>und</strong> Transportarbeiter Franz<br />
Biberkopf erstmals zum Filmhelden gemacht,<br />
den der Berliner Kassenarzt Alfred Döblin 1929<br />
in den Mittelpunkt seines Gesellschaftsromans<br />
gestellt hatte. Anders als ähnlich lange Epen wie<br />
<strong>die</strong> „Heimat“-Filme von Edgar Reitz oder Bernardo<br />
Bertoluccis „1900“ ist „Berlin Alexanderplatz“<br />
kein historischer Bilderbogen, sondern <strong>die</strong> Milieuschilderung<br />
einer Zeit. Der ‚Alex’ ist immer der<br />
Platz der kleinen Leute gewesen <strong>und</strong> wird es auch<br />
bleiben, obwohl man ihn vor zehn Jahren zum<br />
Zentrum einer neuen City machen wollte.<br />
Barbara Sukowa (Mieze) <strong>und</strong> Günter Lamprecht<br />
(Franz Biberkopf) in „Berlin Alexanderplatz“.<br />
Foto: Rainer Werner Fassbinder Fo<strong>und</strong>ation<br />
<strong>Berlinale</strong> – newsletter@filmstiftung.de 5
Starke<br />
Frauen<br />
beim<br />
WDR<br />
Zum 1. April wird<br />
WDR-Hörfunkchefin<br />
Monika Piel <strong>die</strong> Intendanz<br />
des WDR<br />
übernehmen, als erste<br />
Frau überhaupt in der<br />
Geschichte des Senders.<br />
Ihr Vorgänger<br />
Fritz Pleitgen<br />
wechselt zu <strong>die</strong>sem<br />
Datum als Geschäftsführer<br />
zur Ruhr<br />
2010 GmbH, <strong>die</strong> für<br />
<strong>die</strong> Veranstaltungen<br />
der Europäischen Kulturhauptstadt<br />
in Essen<br />
<strong>und</strong> dem Ruhrgebiet<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
Auch <strong>die</strong> Fernsehdirektion<br />
wird bald von einer Frau geführt. Wenn<br />
WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf im<br />
Mai als Leiter ins ARD-Hauptstadtstudio nach Berlin<br />
geht, übernimmt <strong>die</strong> stellvertretende NDR-<br />
Fernsehchefin Verena Kulenkampff seine<br />
Funktion in Köln, das beschloss der R<strong>und</strong>funkrat<br />
in seiner Sitzung am 22. Januar.<br />
Drehbuchworkshop<br />
in Münster<br />
Unter dem Titel „Geschichten für <strong>die</strong> Provinz“<br />
veranstalten der Filmservice Münster.Land<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Filmwerkstatt Münster in Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> vom<br />
20. bis zum 22. April ein Drehbuchseminar im<br />
Künstlerdorf Schöppingen nahe Münster. Die<br />
Schwerpunkte des Seminars, das sich unter Leitung<br />
von Usch Luhn <strong>und</strong> Christoph Busch<br />
mit Geschichten abseits der Metropolen beschäftigt,<br />
sind „Einführung in das Drehbuchschreiben“<br />
<strong>und</strong> „Script Doctoring“. Die Teilnehmergebühr<br />
beträgt 150 Euro.<br />
Filmservice Münster.Land,<br />
Tel. (0251) 4921380,<br />
ebeln@stadt-muenster.de<br />
Ruhrso<strong>und</strong> mit<br />
neuer Leitung<br />
Jürgen Brand, bislang bei der Kölner Magic<br />
Light & So<strong>und</strong> <strong>und</strong> Pictorion das werk<br />
in Hürth für Aquisition <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
zuständig, ist neuer Geschäftsführer der Dortm<strong>und</strong>er<br />
Ruhr So<strong>und</strong> Studios GmbH. Er<br />
folgt Christiane Schaefer Winkelmann,<br />
<strong>die</strong> weiterhin als Produzentin arbeiten wird.<br />
Brands erstes Projekt in Dortm<strong>und</strong> war <strong>die</strong> Mischung<br />
von „Rennschwein Rudi Rüssel – Rudi<br />
rennt wieder“.<br />
RuhrSo<strong>und</strong>Studios,<br />
Tel. (0231) 917600;<br />
jb@ruhrso<strong>und</strong>.de<br />
6<br />
Monika Piel <strong>und</strong><br />
Verena Kulenkampff<br />
(unten), Fotos: WDR<br />
Innovationspreis<br />
für Casting Portal<br />
Tina Thiele, <strong>die</strong> von Köln aus das Casting Portal<br />
www.gesichter-gesucht.de betreibt,<br />
erhielt Ende letzten Jahres den Innovationspreis<br />
der Filmförderung. Kulturstaatsminister Bernd<br />
Neumann betonte bei der Verleihung an der<br />
Hochschule für Film <strong>und</strong> Fernsehen in Potsdam:<br />
„Wir vergeben <strong>die</strong>sen Preis, um Leistungen zu<br />
würdigen, <strong>die</strong> dem Publikum verborgen bleiben,<br />
aber unerlässlich sind, wenn das Kino neue Impulse<br />
bekommen soll.“<br />
Auf dem Branchenportal bietet Tina Thiele<br />
Schauspielern <strong>und</strong> Agenturen online Informationen<br />
zu aktuellen Produktionen, Casting-Terminen<br />
oder Schauspiellehrgängen an. Produzenten<br />
<strong>und</strong> Regisseure können gezielt einen<br />
Casting Director, Studios <strong>und</strong> Agenturen suchen.<br />
Das Preisgeld von 25.000 Euro hat Tina<br />
Thiele unter anderem in den Relaunch ihrer<br />
Website investiert. Ab dem 17. Januar ist <strong>die</strong> Seite<br />
mit erweiterten Angeboten <strong>und</strong> frischem Design<br />
unter dem neuen Namen www.castingnetwork.com<br />
zu erreichen. Zu den neuen<br />
Features im geschlossenen Premium-Bereich gehört<br />
ein Produktionsspiegel, der unter dem Namen<br />
„Wer castet was“ entwickelt wird.<br />
Tina Thiele, Tel. (0221) 9354802;<br />
tinathiele@casting-network.de<br />
Deutscher<br />
Kamerapreis: Jetzt<br />
bewerben<br />
Am 28. Februar endet <strong>die</strong> Bewerbungsfrist für<br />
den Deutschen Kamerapreis 2007, der<br />
an Kameraleute <strong>und</strong> Editoren in den Kategorien<br />
Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm, Bericht/Magazinbeitrag,<br />
Reportage, Dokumentarfilm/Feature<br />
<strong>und</strong> Fernsehserie verliehen wird. Außerdem<br />
können zwei mit bis zu 5.000 Euro dotierte Förderpreise<br />
vergeben werden, einer davon durch<br />
<strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>. Die Produktionen<br />
müssen aus dem Vorjahr stammen, weitere Details<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Anmeldeformulare finden Sie unter<br />
www.deutscher-kamerapreis.de.<br />
Verliehen werden <strong>die</strong> Auszeichnungen durch<br />
den Verein Deutscher Kamerapreis Köln am 17.<br />
Juni im Rahmen des Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong>.<br />
Deutscher Kamerapreis,<br />
Tel. (0221) 1398603;<br />
info@deutscher-kamerapreis.de<br />
Allerweltskino:<br />
Gut für <strong>NRW</strong><br />
Das Kölner Allerweltskino ist gut für <strong>NRW</strong>.<br />
Das ist das Ergebnis des Wettbewerbs „Neues<br />
Lernen“ der Staatskanzlei <strong>NRW</strong>, in dem <strong>die</strong><br />
Macher der interkulturellen Filmreihe den<br />
Hauptpreis in der Kategorie „Gut für Nordrhein-<br />
Westfalen“ erhielten. Vergeben wurde <strong>die</strong> mit<br />
2.500 Euro dotierte Auszeichnung durch <strong>NRW</strong>-<br />
Me<strong>die</strong>nstaatssekretär Andreas Krautscheid<br />
Mitte Dezember in Düsseldorf. Das Allerweltskino,<br />
das vor 20 Jahren gegründet wurde,<br />
zeigt vor allem Filme aus Afrika, Asien <strong>und</strong><br />
Lateinamerika – insgesamt schon 696 Filme in<br />
mehr als 1000 Vorstellungen mit r<strong>und</strong> 42.500<br />
Zuschauern. Infos über das aktuelle Programm<br />
finden Sie unter www.allerweltskino.de.<br />
Datagrading in<br />
Düsseldorf<br />
Mit neuer Technik stärkt <strong>die</strong> Pictorion das<br />
werk GmbH den Bereich Spielfilmbearbeitung<br />
in ihrer Düsseldorfer Niederlassung, in der der<br />
bestehende Filmscanner durch einen Imagica<br />
Filmscanner der neusten Generation ersetzt <strong>und</strong><br />
eine Thomson Spirit Datacine installiert wurde.<br />
Neu im Angebot ist der Bereich Datagrading.<br />
Ein Baselight-4-System der Firma Filmlight wird<br />
in Zukunft für <strong>die</strong> Farbkorrektur von Spielfilmen<br />
<strong>und</strong> hochauflösenden Werbefilmen eingesetzt.<br />
Die Ergebnisse der Bildbearbeitung können über<br />
den kalibrierten JVC-Projektor D-ILA-HD2K unmittelbar<br />
auf einer Leinwand begutachtet <strong>und</strong><br />
abgenommen werden. Niederlassungsleiter Michael<br />
Brink: „Diese neue Arbeitsweise ermöglicht<br />
dem K<strong>und</strong>en seine Farbkorrektur direkt in<br />
der Reihenfolge des freigegebenen Schnitts zu<br />
sehen. Der Ablauf wird dadurch für den K<strong>und</strong>en<br />
transparenter <strong>und</strong> schneller.“ Im Investitionsvolumen<br />
von r<strong>und</strong> 1,5 Millionen Euro sind<br />
neben der Finanzierung der technischen Erweiterungen<br />
auch <strong>die</strong> Kosten baulicher Maßnahmen<br />
enthalten, durch <strong>die</strong> <strong>die</strong> Nutzfläche der<br />
Niederlassung erweitert wird. Zuletzt hatten <strong>die</strong><br />
Düsseldorfer für Reto Salimbenis Thriller<br />
„One Way“ unter anderem <strong>die</strong> visuellen Effekte<br />
beigesteuert. Aktuell wird an der Romanverfilmung<br />
„Vollidiot“ <strong>und</strong> der Heimatfilm-Produktion<br />
„Gegenüber“ gearbeitet.<br />
Pictorion das werk,<br />
Tel. (0211) 307030;<br />
m.brink@das-werk.de<br />
Ausbau der<br />
Filmautobahn<br />
Eine Autobahnbaustelle ganz ohne Stau: Das<br />
bietet derzeit <strong>die</strong> Film- <strong>und</strong> Teststrecke (FTL)<br />
in Aldenhoven. Seit Dezember erhält <strong>die</strong> originalgetreue<br />
„Filmautobahn“ mit ihrer 2.300 Meter<br />
langen Endlosstrecke einen zusätzlichen Beschleunigungsstreifen<br />
sowie Nothaltebuchten<br />
<strong>und</strong> einen Erdwall. Die vierspurige FTL ermöglicht<br />
Filmszenen mit langen Dialogen oder Verfolgungsjagden<br />
im fließenden Verkehr, ohne<br />
aufwendige Straßensperren oder Behördengänge,<br />
versprechen <strong>die</strong> Betreiber.<br />
Film+Test Location FTL,<br />
(02266) 8059895,<br />
Volkmar.Balensiefer@ftl-germany.com<br />
Jafi-Spenden<br />
Insgesamt 5.250 Euro kamen 2006 bei der traditionellen<br />
Spendensammlung zusammen, zu<br />
der <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> im Rahmen der<br />
Verleihung ihrer Jahresfilmprogramm-Prämien<br />
im November im Düsseldorfer Savoy<br />
Theater aufgerufen hatte. Über das Geld freuen<br />
sich zu gleichen Teilen <strong>die</strong> Initiative Lichtblicke,<br />
<strong>die</strong> unter der Schirmherrschaft von Angelika<br />
Rüttgers Familien <strong>und</strong> Kindern aus<br />
<strong>NRW</strong> in schwierigen Situationen hilft, sowie <strong>die</strong><br />
Herzkinder Bonn, eine Elterninitiative herzkranker<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher. Für ihre Unterstützung<br />
den Spendern ein herzliches Dankeschön!<br />
AV-Gründerzentrum: Die 2. Generation<br />
Vom Hörspiel über Casting bis zur Spielfilmproduktion reicht das Spektrum der 2. Generation der<br />
Stipendiaten des AV-Gründerzentrum <strong>NRW</strong>, deren Namen Ende Januar bekannt gegeben wurden.<br />
Auf <strong>die</strong> zehn jungen Unternehmen wartet nun nicht nur eine finanziellen Unterstützung von<br />
10.000 Euro für unternehmensbezogene Ausgaben, sondern vor allem das umfangreiche Beratungs<strong>und</strong><br />
Coaching-Programm des AV-Gründerzentrums <strong>NRW</strong>, das u.a. von der Stadt Köln, dem Land<br />
<strong>NRW</strong>, der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, der MMC <strong>und</strong> der IHK Köln getragen wird.<br />
Die neuen<br />
Gründer<br />
Melanie Andernach<br />
<strong>und</strong> Knut Losen<br />
Made in Germany<br />
Filmproduktion<br />
Realisation <strong>und</strong><br />
Koproduktion von<br />
Kino- Spielfilme <strong>und</strong><br />
Dokumentationen<br />
Christopher Becker,<br />
Johannes F. Sievert <strong>und</strong><br />
Moritz Grenzebach<br />
π Filmproduktion<br />
Filmproduktionsfirma<br />
mit Schwerpunkt auf<br />
Genre-Produktionen <strong>und</strong><br />
TV-Serien<br />
Petra Hengge<br />
Drehbuchlotsen<br />
Script Consulting,<br />
Dramaturgie, Script<br />
Development;<br />
Workshops, Packaging<br />
newsletter@filmstiftung.de – Meldungen<br />
Olaf Hirschberg <strong>und</strong><br />
Tom Schreiber<br />
58 Filme<br />
Filmproduktionsfirma<br />
mit Schwerpunkt auf<br />
Förderung <strong>und</strong><br />
Einbeziehung junger<br />
Filmemacher/Autoren<br />
Holger Hoffmann <strong>und</strong><br />
Uwe Reuter<br />
Horizont TV<br />
Light-Entertainment<br />
Produktionen, Comedy,<br />
Variety- <strong>und</strong> Gameshow<br />
Katharina Jakobs <strong>und</strong><br />
Marketa Polednova<br />
Film Boutique<br />
Filmproduktion sowie<br />
Dienstleistungen (Betreuung<br />
von Produktionen<br />
z.B. Projektkoordination,<br />
Postproduktionsüberwachung<br />
oder Herstellungsleitung)<br />
Meike Martens<br />
Blinker Film<br />
Dokumentationen<br />
für Kinder <strong>und</strong> fiktionale<br />
Kinderfilme<br />
Bärbel Rommelfanger<br />
Supreme Cast<br />
Casting<br />
Michael Schwertel<br />
Power Pictures<br />
Produktion von Trickfilmen<br />
<strong>und</strong> trickfilmnahen<br />
Dokumentationen<br />
Markus Topf <strong>und</strong><br />
Sebastian Penno;<br />
Audiowerkstatt Köln<br />
Produktion<br />
von Hörspielen<br />
AV-Gründerzentrum<br />
<strong>NRW</strong>,<br />
Tel. (0221) 6110748;<br />
info@avgruenderzentrum.de
ifs-Film „Komfortzone“ von Hanno Olderdissen. Foto: Julian Schwanitz<br />
ifs: Begegnungen in Köln<br />
Die ifs internationale filmschule köln<br />
sorgt für Begegnungen. Die wohl wichtigste der<br />
letzten Wochen war rechtlicher Natur: Seit kurzem<br />
ist das ZDF neuer Gesellschafter. Die Mainzer<br />
übernahmen zehn Prozent der Anteile <strong>und</strong><br />
wurden damit neben der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
der zweite Gesellschafter der Filmschule, <strong>die</strong><br />
2000 als gemeinsame Initiative des Landes<br />
<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> der <strong>Filmstiftung</strong> gegründet wurde.<br />
Finanziell beteiligt sich das ZDF jährlich mit<br />
100.000 Euro, <strong>die</strong> dem Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebot<br />
der Filmschule zu Gute kommen.<br />
Am 6. Februar kommt es zu einer tänzerischen<br />
Begegnung, wenn <strong>die</strong> ifs in ihrer Reihe<br />
„Begegnung“ ins Filmforum <strong>NRW</strong> einlädt. Aus<br />
Anlass des Themenschwerpunkts „Tanz <strong>und</strong><br />
Film“ in der aktuellen Ausgabe des Magazins<br />
Schnitt zeigt sie das Musical-Extravanganza<br />
„Gold Diggers of 1933“ mit Ginger Rogers.<br />
Im Anschluss folgt eine Diskussion mit dem Pu-<br />
blizisten <strong>und</strong> Kurator des Thementeils, Christoph<br />
Benjamin Schulz, über moderne Formen<br />
des Tanzfilms. Am 22. Februar folgt eine<br />
„Begegnung“ mit Regisseur Krzysztof Zanussi,<br />
zuerst mit seinem Film „Wo immer du<br />
bist“, beim anschließenden Gespräch mit dem<br />
Meister des polnischen Kinos selbst. Beide Veranstaltungen<br />
finden jeweils um 19 Uhr im Kölner<br />
Kino im Museum Ludwig statt<br />
Zuvor ist es andernorts zu weiteren Begegnungen<br />
gekommen: Regiestudent Hanno Olderdissen<br />
war mit „Querfeldein“, seinem Kurzfilm<br />
(Buch: Clemente Fernandez-Gil) beim<br />
28. Filmfest Max Ophüls Preis in Saarbrücken<br />
zu sehen. Sein Film „Komfortzone“<br />
(Buch: Young-Mi Kuen) läuft vom 2. bis 4.<br />
Februar beim 8. Kontrast Filmfest in Bayreuth.<br />
ifs, Tel. (0 221) 920188 0;<br />
info@filmschule.de<br />
Karl Valentin <strong>und</strong> Liesl Karlstadt in<br />
„Der Sonderling“. Foto: Valentin-Erben/Gunter Fette<br />
Film ist schön,<br />
macht aber<br />
viel Arbeit<br />
Karl Valentin, der seine hagere Gestalt zur<br />
Kunstfigur machte, begann seine Karriere als „lebende<br />
Karikatur“ auf den Münchener Volkssängerbühnen<br />
des frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Zeit seines<br />
Lebens blieb der 1882 geborene gelernte<br />
Schreiner ein „Me<strong>die</strong>nhandwerker". Nach seinem<br />
Tod 1948 hinterließ er über 400 Titel - Monologe,<br />
Dialoge, Soloszenen, Einakter, zwei<br />
abendfüllende Bühnenstücke <strong>und</strong> über 30 Filme.<br />
Noch bis zum 22. April zeigt das Filmmuseum<br />
Düsseldorf <strong>die</strong> Ausstellung „Karl Valentin<br />
– Filmpionier <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>nhandwerker“<br />
inklusive einer Filmreihe des Münchner Multitalents. Die Ausstellung konzentriert sich<br />
auf den komplexen Me<strong>die</strong>nbezug seines Werks <strong>und</strong> greift auf seinen Nachlass zurück, der in der<br />
Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität Köln aufbewahrt wird.<br />
Filmmuseum Düsseldorf, Tel. (0211) 899-3788; filmmuseum@stadt.duesseldorf.de<br />
Hörspielpreis: Die Züricher Wahl<br />
Nach Wien 2006, trifft sich <strong>die</strong> Jury für den Hörspielpreis<br />
der Kriegsblinden/Preis für<br />
Radiokunst in <strong>die</strong>sem Jahr in der Schweiz.<br />
Vom 7. bis 8. März wird <strong>die</strong> Jury unter dem Vorsitz<br />
von Anna Dünnebier in Zürich als Gast<br />
des Schweizer Radio DRS über <strong>die</strong> beste<br />
deutschsprachige Hörspielproduktion des vergangenen<br />
Jahres beraten.<br />
Mit der Wahl des Ortes setzen <strong>die</strong> Organi-<br />
Anwärter auf den Tigar Award: „Die Unerzogenen“ von Pia Marais. Foto: Pandora<br />
satoren, der B<strong>und</strong> der Kriegsblinden<br />
Deutschlands <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>,<br />
ein weiteres Zeichen für <strong>die</strong> Ausweitung des<br />
Preises in den gesamten deutschsprachigen<br />
Raum. Verliehen wird der Hörspielpreis der<br />
Kriegsblinden am 4. Juni in Berlin im Plenarsaal<br />
des B<strong>und</strong>esrates.<br />
<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500;<br />
info@filmstiftung.de<br />
„Die Unerzogenen“ in Rotterdam<br />
Ein blauer Tigerkopf ziert das Plakat des Int. Filmfestival Rotterdam, das vom 24. Januar bis<br />
zum 4. Februar stattfindet. Für ihren von der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> geförderten Film „Die Unerzogenen“<br />
erhielt <strong>die</strong> Kölner Pandora Film eine Einladung in <strong>die</strong> Debütreihe des Festivals, in der<br />
<strong>die</strong> renommierten Tiger Awards vergeben werden. Regisseurin Pia Marais erzählt in ihrem Film,<br />
für den sie gemeinsam mit Holger Markgraf das Drehbuch geschrieben hat, von der 14-jährigen<br />
Stevie, <strong>die</strong> sich nach einem Umzug aufs Land nach <strong>und</strong> nach von ihren Aussteiger-Eltern löst.<br />
Die Kinoproduktion entstand in Zusammenarbeit mit WDR <strong>und</strong> SWR <strong>und</strong> wurde 2005 in Köln<br />
<strong>und</strong> Antwerpen gedreht.<br />
In der Reihe Cinema of the Future sind außerdem <strong>die</strong> geförderten Produktionen „Brinkmanns<br />
Zorn“ <strong>und</strong> „Solange du hier bist“ zu sehen, in der Reihe Cinema of the World läuft „WWW – What<br />
a wonderful world“.<br />
Pandora Film, Tel. (0221) 973320; info@pandorafilm.com<br />
Erst in S<strong>und</strong>ance, dann in Berlin: „Comrades<br />
in Dreams“ entstand mit Hilfe eines Gerd Ruge-<br />
Stipendiums. Foto: Flying Moon Filmproduktion<br />
Gerd Ruge-<br />
Stipendium:<br />
Jetzt bewerben<br />
Noch bis zum 1. März haben junge Dokumentarfilmer<br />
Zeit, ihre Bewerbung für das Gerd Ruge<br />
Projekt-Stipendium bei der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> abzugeben. Benötigt werden dafür<br />
u.a. ein Treatment, eine Kalkulation, eine Vita<br />
sowie eine Filmographie des Antragstellers.<br />
Bereits zum sechsten Mal vergibt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> in <strong>die</strong>sem Jahr ihr Projekt-Stipendium, mit dessen Hilfe innerhalb von 18 Monaten ein<br />
qualitativ hochwertiger Kino-Dokumentarfilm entwickelt werden soll. Mit 100.000 Euro ist das Stipendium<br />
das höchste Dokumentarfilm-Stipendium in Deutschland. Über <strong>die</strong> Vergabe entscheidet<br />
eine unabhängige Fachjury unter Leitung von Gerd Ruge. Mehr Infos <strong>und</strong> das Antragsformular<br />
unter www.filmstiftung. de.<br />
Uli Gaulkes Kino-Doku „Comrades in Dreams“, für <strong>die</strong> er im Jahr 2002 ein Gerd Ruge-Stipendium<br />
erhielt, ist im Januar auf dem Festival in S<strong>und</strong>ance <strong>und</strong> im Februar im Panorama der<br />
<strong>Berlinale</strong> zu sehen.<br />
<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500; susannafelgener@filmstiftung.de<br />
Meldungen – newsletter@filmstiftung.de 7
Dieter Gorny leitet<br />
den Aufsichtsrat<br />
Dieter Gorny ist der neue Aufsichtsratsvorsitzende<br />
der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>. Der stu<strong>die</strong>rte<br />
Musiker, der 1993<br />
den deutschen Musiksender<br />
VIVA gründete,<br />
tritt damit <strong>die</strong> Nachfolge<br />
von Bernd Hebbering<br />
an. Gorny ist seit<br />
Dezember Mitglied des<br />
Aufsichtsrates der <strong>Filmstiftung</strong>,<br />
dem seit Januar<br />
auch Frauke Ger-<br />
Dieter Gorny<br />
lach, Vorsitzende der<br />
Me<strong>die</strong>nkommission der<br />
Landesanstalt für Me<strong>die</strong>n, angehört. Die<br />
weiteren Mitglieder des Gremiums sind Ulrich<br />
Deppendorf als stellvertretender Vorsitzender<br />
sowie Anna Dünnebier, Jörg Graf,<br />
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Dieter<br />
Horky, Andreas Krautscheid, Eva-<br />
Maria Michel <strong>und</strong> Peter Weber.<br />
<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500;<br />
info@filmstiftung.de<br />
8<br />
KHM: Neue<br />
Rektorin<br />
Der Senat der Kunsthochschule für Me<strong>die</strong>n<br />
Köln (KHM) hat Marie-Luise Angerer<br />
zur neuen Rektorin gewählt. Angerer ist seit<br />
2000 an der KHM Professorin für Gender <strong>und</strong><br />
Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> war 2000 bis 2004 Prorektorin für<br />
Lehre <strong>und</strong> Forschung. Sie folgt Andreas Henrich,<br />
der sich aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen<br />
nach gut zwei Jahren Tätigkeit als Rektor wieder<br />
verstärkt seiner gestalterischen Arbeit <strong>und</strong><br />
den Lehraufgaben im Bereich der Gr<strong>und</strong>lagen<br />
medialer Gestaltung widmen wird.<br />
Mit zehn Produktionen war <strong>die</strong> KHM beim<br />
Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken<br />
vertreten, wo im Kurzfilmwettbewerb<br />
der Abschlussfilm “Herbstturnier” von Dorothea<br />
Nölle uraufgeführt wurde. Beim Internationalen Filmfestival Rotterdam (24.01. - 4.02.)<br />
war der Kurzfilm “Hallo” zu sehen, mit dem József Szolnoki der Herkunft <strong>die</strong>ses Ausrufs nachgeht.<br />
In der Sektion “Sturm <strong>und</strong> Drang” zeigte das Festival den langen Abschlussfilm “Solange Du hier bist”<br />
von Stefan Westerwelle. Die erfolgreiche Festivaltour <strong>die</strong>ses Spielfilms führt weiter zum Internationalen<br />
Filmfestival in Göteborg (26.01. - 05.02.) <strong>und</strong> anschließend zur <strong>Berlinale</strong>. Derweil hat<br />
das Festival International du Court Métrage Clermont-Ferrand (26.01.-03.02.) den Kurzspielfilm<br />
“Beckenrand” von Michael Koch in seinen internationalen Wettbewerb eingeladen – eine besondere<br />
Auszeichnung für den Kölner, der bereits im letzten Jahr mit seinem Dokumentarfilm “Wir sind<br />
Marie-Luise Angerer,<br />
Foto: KHM<br />
Revolver: Nachgeladen<br />
Seit 1998 gibt es <strong>die</strong> Filmzeitschrift „Revolver“, in der Filmemacher Filmemacher interviewen. Gegründet<br />
wurde sie von vier Münchner Filmstudenten, darunter auch Regisseur Christoph Hochhäusler<br />
(„Falscher Bekenner“). Die ersten Ausgaben des streitbaren Magazins im Pocket-Format<br />
sind längst vergriffen, deswegen hat der Kölner Drehbuchautor Marcus Seibert für den Verlag<br />
der Autoren aus 14 Ausgaben <strong>die</strong> besten Interviews <strong>und</strong> Texte in einem Buch zusammengestellt.<br />
Auf knapp 470 Seiten finden sich in „Revolver – Kino muss gefährlich sein“ u.a.<br />
Interviews mit Lars von Trier, Wong Kar-Wai, Abbas Kiarostami oder Angela Schanelec.<br />
Der schwergewichtige Band ist für 22 Euro im Buchhandel erhältlich.<br />
Du.Doku in<br />
Duisburg<br />
Dir treu” im Wettbewerb <strong>die</strong>ses größten Kurzfilmfestivals vertreten war.<br />
KHM, Tel. (0221) 20189-0; info@khm.de<br />
Die Duisburger Initiative Du.Doku will der Generation<br />
60+ den Dokumentarfilm in Wort <strong>und</strong><br />
Film näher bringen. Dafür wurden parallel zur<br />
Duisburger Filmwoche an vier Tagen <strong>und</strong><br />
vier dezentralen Orten cineastisch-kurzweilige<br />
Zeit-Reisen unternommen, zu denen Filmemacher<br />
aus Duisburg <strong>die</strong> Dokus mitbrachten. Einer<br />
der „Reiseleiter“ war Matthias vom<br />
Schemm, Regie-Student der ifs internationalen<br />
filmschule köln. In seinem Film „Als<br />
Hedwig in den Rhein fiel“ erinnern sich <strong>die</strong> Geschwister<br />
Hedwig, Hilde <strong>und</strong> Walter an ihre<br />
Kindheit im Duisburger Hafen. R<strong>und</strong> 250<br />
meist ältere Mitbürger folgten der Einladung zu<br />
den Filmvorführungen im Filmforum <strong>und</strong> in<br />
drei Wohnstiften. Die Veranstaltergemeinschaft<br />
aus Duisburger Filmwoche, Volkshochschule<br />
Duisburg <strong>und</strong> dem KulturBüro Weiss<br />
sowie <strong>die</strong> Bürgerstiftung Duisburg gAG<br />
als bislang alleiniger Förderer möchten das Projekt<br />
als festen Bestandteil der Filmwoche fortführen<br />
<strong>und</strong> etablieren.<br />
Kulturbüro Weiss, Tel. (0203) 660909;<br />
info@kulturbuero-weiss.de<br />
Dorothea Nölles Kurzfilm "Herbstturnier"<br />
feierte seine Uraufführung beim Festival<br />
Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken, Foto: KHM<br />
Me<strong>die</strong>nforum<br />
<strong>NRW</strong>: Im Zeichen<br />
der EU mit Merkel<br />
<strong>und</strong> Reding<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel hat zugesagt,<br />
am Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong> 2007 (18. -<br />
20.06.) in Köln teilzunehmen. In ihrer Funktion<br />
als EU-Ratspräsidentin hält Merkel am 19. Juni<br />
eine me<strong>die</strong>npolitische Gr<strong>und</strong>satzrede. <strong>NRW</strong>-<br />
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der den<br />
dreitägigen Me<strong>die</strong>nkongress am Vortag eröffnen<br />
wird, hatte <strong>die</strong> B<strong>und</strong>eskanzlerin eingeladen.<br />
Ebenfalls eingeladen wurde <strong>die</strong> EU-Kommissarin<br />
für Informationsgesellschaft <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n, Viviane<br />
Reding.<br />
Sie spricht am 18. Juni zur Rolle Europas für<br />
<strong>die</strong> „Me<strong>die</strong>ngesellschaft der Zukunft“. Zu der<br />
Veranstaltung in den Rheinparkhallen der Köln-<br />
Messe werden mehrere tausend Besucher aus<br />
dem In- <strong>und</strong> Ausland erwartet. Für <strong>die</strong> Filmleute<br />
unter ihnen steht ab dem 16. Juni der Internationale<br />
Filmkongress der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> auf dem Terminplan. Bereits ab dem 14.<br />
Juni findet im Kölner Mediapark das von der<br />
LfM Nova GmbH organisierte Festival „Großes<br />
Fernsehen“ statt. Außerdem ist für den 16.<br />
<strong>und</strong> 17. Juni ein Bürgerfest geplant, bei dem<br />
auch <strong>die</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung in den Me<strong>die</strong>n<br />
thematisiert wird. Näheres unter www.<br />
me<strong>die</strong>nforum.nrw.de.<br />
Auf der Website kann man sich für für einen<br />
Online-Newsletter registrierren lassen, der<br />
aktuell über <strong>die</strong> Vorbereitungen für das Forum<br />
informiert.<br />
Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong>,<br />
Tel. (0211) 77007113;<br />
info@lfm-nova.de<br />
newsletter@filmstiftung.de – Meldungen<br />
German Films<br />
Previews erstmals<br />
in Köln<br />
Im Juli lädt German Films, das nationalen Informations-<br />
<strong>und</strong> Beratungszentrum für <strong>die</strong> internationale<br />
Verbreitung deutscher Filme, erstmals<br />
europäische Verleiher <strong>und</strong> Fernseheinkäufer<br />
nicht nach München, sondern nach Köln ein.<br />
Drei Tage lang stellen deutsche <strong>Welt</strong>vertriebe<br />
den r<strong>und</strong> 60 angereisten Einkäufern ihre neuesten<br />
Filme vor. Die gezeigten Produktionen bieten<br />
<strong>die</strong> ganze Breite der deutschen Filmlandschaft<br />
– vom Kinospielfilm bis zum Dokumentarfilm<br />
– <strong>und</strong> waren größtenteils zuvor noch auf<br />
keinem anderen Markt oder Festival zu sehen.<br />
Ein Interview mit Alfred Hürmer, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
von German Films, über<br />
<strong>die</strong> German Films Previews in Köln finden Sie<br />
in unserem Schwerpunkt auf Seite 16.<br />
German Films, Tel. (089) 5997870;<br />
info@german-films.de<br />
Münster: Neu <strong>und</strong><br />
bewährt<br />
Das Seminarprogamm der Filmwerkstatt<br />
Münster startet Ende Februar mit neuen <strong>und</strong><br />
bewährten Seminaren im Bereich Kamera, Regie,<br />
Drehbuch, Schnitt <strong>und</strong> Produktion. Den<br />
Auftakt bildet in <strong>die</strong>sem Jahr ein Regieseminar<br />
mit Peter Lilienthal („David“) am 17. <strong>und</strong> 18.<br />
Februar, am 11. März folgt ein Tagesseminar<br />
über Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen von HD- <strong>und</strong><br />
HDV-Kameras mit ARD-Kameramann Peter<br />
Csaba. Weitere Infos unter: www.filmwerkstatt.muenster.de.<br />
Filmwerkstatt, Tel (0251) 2303621;<br />
film@muenster.de<br />
Kino mit Liebe im<br />
Filmhaus<br />
Seit Jahresbeginn spielt der Kölner Filmhaus<br />
e.V. sein Filmhaus Kino wieder in Eigenregie<br />
mit einem täglichen Programm. Thematischer<br />
Schwerpunkt im Februar sind Liebesfilme<br />
– von Billy Wilders „Ariane – Liebe am Nachmittag“<br />
bis zu Bohdan Slámas „Jahreszeit<br />
des Glücks“. Sonderreihen, Retrospektiven <strong>und</strong><br />
ein erweitertes Kurzfilmprogramm sind in Planung.<br />
Im März soll es auch wieder Erstaufführungen<br />
geben. Das neue Programm finden Sie<br />
unter www.koelner-filmhaus.de.<br />
<strong>Filmstiftung</strong>s-<br />
Personalia<br />
Fliegender Wechsel in der Produktionsabteilung<br />
der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>: Nach einem Jahr Elternzeit<br />
kehrte Isabel Krolla Anfang Januar<br />
zurück in <strong>die</strong> Düsseldorfer Kaistraße, wo sie ab<br />
sofort wieder als Ansprechpartnerin für Förderanträge<br />
zur Verfügung steht. Seit Ende Januar<br />
nimmt dafür Christina Bentlage, stellvertretende<br />
Leiterin der Produktionsabteilung, eine<br />
Auszeit <strong>und</strong> geht ihrerseits in Elternzeit.<br />
<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>, Tel. (0211) 930500;<br />
info@filmstiftung.de
<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>: Jahres-Rückblick<br />
„Das Kino lebt im Kino“, freute sich <strong>Filmstiftung</strong>schef<br />
Michael Schmid-Ospach bei der Bilanz-Pressekonferenz<br />
der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> im Dezember im Düsseldorfer Malkasten.<br />
Gr<strong>und</strong> für <strong>die</strong> Freude waren <strong>die</strong> frisch veröffentlichten<br />
Zahlen für den deutschen Film, der im<br />
vergangenen Jahr einen Marktanteil von 25,7<br />
Prozent erreichen konnte. Ein Erfolg, an dem<br />
auch <strong>die</strong> geförderten Filme der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong>, wie „Das Parfum“ oder „Die wilden Hühner“<br />
ihren Anteil hatten.<br />
Auch <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> konnte zufrieden<br />
auf 2006 zurückblicken, obwohl sie in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr <strong>die</strong> Kürzungen der Landesmittel auffangen<br />
musste. „Damit kann man ein Jahr le-<br />
„Das Parfum“: Mit über 5,5 Millionen Besuchern<br />
der erfolgreichste Film der <strong>Filmstiftung</strong> 2006.<br />
Foto: Constantin<br />
Essen: Rettung für Filmstudio?<br />
Wenn der Stadt Essen das älteste Filmtheater der<br />
Region nur deshalb verloren ginge, weil 1,8 Millionen<br />
Euro für den weiteren Betrieb fehlen –<br />
das Bild der künftigen Kulturhauptstadt<br />
Europas bekäme einen dicken Kratzer. Das Negativ-Szenario<br />
war für den erst im Dezember gegründeten<br />
Verein Rettet das Filmstudio eines<br />
der stärksten Argumente, größere <strong>und</strong> kleine<br />
Sponsoren zu gewinnen. Zum Hintergr<strong>und</strong>:<br />
2001 war das 1924 eröffnete Filmstudio im<br />
Glückaufhaus wegen statischer Probleme stillgelegt<br />
worden. Ein Jahr später lief der Pachtvertrag<br />
zwischen der Ruhrkohle AG als Hausbesitzerin<br />
<strong>und</strong> Marianne Menze <strong>und</strong> Hans-<br />
Peter Hüster als Betreibern aus. Vor zwei Jahren<br />
übernahm der Immobilien-Entwickler Kölbl-<br />
Kruse das Haus <strong>und</strong> errechnete 2,3 Millionen<br />
Kino in Gefahr: das Filmstudio in Essen,<br />
Foto: Verein Rettet das Filmstudio<br />
ben“, betonte Schmid-Ospach, der darauf hofft,<br />
dass sich <strong>die</strong> Kürzung nicht wiederholt, <strong>und</strong> der<br />
dem WDR, RTL <strong>und</strong> dem ZDF dafür dankte,<br />
dass sei ihren Anteil an der <strong>Filmstiftung</strong> unverändert<br />
beibehalten hat.<br />
Die Düsseldorfer Filmförderer unterstützten<br />
2006 insgesamt 127 Filme mit 28,9 Millionen<br />
Euro <strong>und</strong> erzielten damit ein Gesamtproduktionsvolumen<br />
von über 168 Millionen Euro. Die<br />
Rückflüsse aus Filmen, wie „Die große Stille“<br />
oder „Die wilden Hühner“ beliefen sich im vergangenen<br />
Jahr auf 1,17 Millionen Euro. Neben<br />
den Zahlen verwies Schmid-Ospach auf <strong>die</strong> neuen<br />
Förderinstrumente, <strong>die</strong> 2006 entwickelt <strong>und</strong><br />
umgesetzt werden. Dazu gehören das neue<br />
Nachwuchsprogramm <strong>und</strong> <strong>die</strong> Förderung der<br />
Stoffentwicklung, mit der noch mehr Filmprojekte<br />
nach <strong>NRW</strong> geholt werden sollen.<br />
Schon im letzten Jahr kamen an Rhein <strong>und</strong><br />
Ruhr 678 Drehtage zusammen, darunter aufwändige<br />
Produktionen wie „Rennschwein Rudi<br />
Rüssel 2“ oder der TV-Zweiteiler „Teufelsbraten“.<br />
An der Kinokasse nahmen 2006 <strong>die</strong> geförderten<br />
Filme „Das Parfum“ <strong>und</strong> „Die wilden<br />
Hühner“ <strong>die</strong> magische Millionenmarke. Insgesamt<br />
kauften sich 10,5 Millionen Kinobesucher<br />
eine Karte für einen geförderten Film der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong>. Dazu zählten auch <strong>die</strong> 350.000<br />
Menschen, <strong>die</strong> sich Philip Grönings mit dem<br />
Europäischen Filmpreis ausgezeichnete Kloster-<br />
Doku „Die große Stille“ im Kino ansahen. „Ein<br />
Film, der auf alle Special Effects <strong>und</strong> auf Sprache<br />
verzichtet. Ein W<strong>und</strong>er, das zeigt was Kino<br />
leisten kann“, so Michael Schmid-Ospach.<br />
Alle Zahlen, Festivalerfolge <strong>und</strong> was sonst<br />
noch wichtig war im Kinojahr 2006 der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> finden Sie: www.filmstiftung.de.<br />
Euro, <strong>die</strong> nötig wären, um das historische Kino<br />
zu sanieren. Der neue Besitzer ist wie der künftige<br />
Pächter ifm Electronic bereit, dafür jeweils<br />
250.000 Euro beizusteuern. Für <strong>die</strong> fehlenden<br />
1,8 Millionen Euro startete Menze, Vereinsvorsitzende<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführerin der Ende<br />
der 1990er Jahre erfolgreich geretteten<br />
Lichtburg, eine intensive Kampagne. Filmprominenz<br />
wie Regisseur Sönke Wortmann<br />
oder Schauspieler Hannes Jaenicke traten<br />
wie 550 weitere Kino-Fans dem Verein als Fördermitglieder<br />
bei. In den K<strong>und</strong>encentern der örtlichen<br />
Verkehrsbetriebe Evag wurden Sammelbüchsen<br />
aufgestellt. Auch <strong>die</strong> Kompanie des<br />
Aalto Balletts bek<strong>und</strong>ete ihre Solidarität. Die<br />
Sympathie-Welle für das Essener Kino erreichte<br />
schließlich Düsseldorf. Oliver Wittke, <strong>NRW</strong>-<br />
Minister für Bauen <strong>und</strong> Verkehr, sicherte inzwischen<br />
„gr<strong>und</strong>sätzliche, entscheidende finanzielle<br />
Unterstützung“ des Landes zu. Für Menze war<br />
das „ein riesengroßer Schritt nach vorn <strong>und</strong> ein<br />
deutliches Signal für potenzielle weitere Geldgeber“.<br />
Wenn <strong>die</strong> Bestätigung der Landesgelder<br />
in Essen vorliegt, will Kölbl-Kruse gleich mit<br />
der Sanierungs-Planung inklusive Filmstudio weitermachen.<br />
Die weiteren erforderlichen Mittel<br />
müssen vom Verein bis zum 28. Februar eingeworben<br />
werden. Aktuelle Infos unter www.<br />
rettet-das-filmstudio.de.<br />
Rettet das Filmstudio e.V.,<br />
Tel. (0201) 289550;<br />
info@rettet-das-filmstudio.de<br />
Leder, Lampen, Bar: Das CinemaxX in Essen eröffnete Deutschlands ersten Luxus-Kinosaal. Foto: CinemaxX-Essen<br />
Luxus-Kino in Essen<br />
Das CinemaxX Essen, mit 16 Sälen <strong>und</strong><br />
5.300 Sitzplätzen Deutschlands größtes Multiplex-Kinozentrum,<br />
hat sich zum 15. Geburtstag<br />
selbst beschenkt <strong>und</strong> Deutschlands ersten Luxus-Kinosaal<br />
mit 104 ausgesuchten Komfort-<br />
Sitzplätzen eröffnet. Im umgebauten Saal 13<br />
wurden Einzel- <strong>und</strong> Doppelsitze installiert. Die<br />
aus schwer entflammbarem Leder gefertigten<br />
Möbel lassen sich im Rücken- <strong>und</strong> Kopfteil separat<br />
verstellen. Neben den Sitzen befinden sich<br />
Glastische sowie Lampen, <strong>die</strong> sich in dreifach<br />
verschiedener Stärke dimmen lassen. Im dem<br />
rauchfreien Saal gibt es eine Bar, von der aus das<br />
Personal während des Einlasses <strong>und</strong> Vorprogramms<br />
<strong>die</strong> Bestellungen der Kinogäste auf-<br />
Karlsmedaille<br />
für Berliner<br />
Philharmoniker<br />
Am 4. Mai wird der europäische Me<strong>die</strong>npreis<br />
„Médaille Charlemagne pour les Médias Européens“<br />
(Karlsmedaille) in Aachen verliehen.<br />
Nach der Schauspielerin Krystyna Janda<br />
2006 geht <strong>die</strong> Auszeichnung in <strong>die</strong>sem Jahr an<br />
<strong>die</strong> Stiftung Berliner Philharmoniker.<br />
Verliehen wird <strong>die</strong> Medaille vom Verein „Médaille<br />
Charlemagne pour les Médias Européens<br />
e.V.“, dem neben der Landesanstalt für Me<strong>die</strong>n<br />
Nordrhein-Westfalen (LfM) <strong>und</strong> der<br />
Stadt Aachen u.a. auch <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong>, BBC World, TV5 Monde <strong>und</strong> EOS<br />
Entertainment angehören.<br />
EAVE 2007: Teilnehmer<br />
aus <strong>NRW</strong><br />
Hans Eddy Schreiber, freier Producer bei der<br />
Berengar Pfahl Film, wurde in das renommierte<br />
europäische Weiterbildungsprogramm<br />
EAVE 2007 aufgenommen. Gemeinsam mit<br />
dem Kölner „Schnitt“-Herausgeber Nikolaj Nikitin,<br />
der bei dem Episodenfilm „Lost and<br />
Fo<strong>und</strong>“ künstlerischer Leiter war, ist er einer von<br />
zwei <strong>NRW</strong>-Teilnehmern an dem Fortbildungsprogramm<br />
für Produzenten. Neben seinen Projekten<br />
bei der Berengar Pfahl Film entwickelt<br />
<strong>und</strong> betreut Hans Eddy Schreiber auch in eigener<br />
Regie fiktionale Stoffe, <strong>die</strong> er mit unterschiedlichen<br />
Partnern umsetzt. Mehr Infos über<br />
EAVE unter www.eave.org.<br />
Düsseldorf: Black Box verträglich<br />
Die Differenzen in der Düsseldorfer Black Box<br />
– Kino im Filmmuseum sind beigelegt. Zum<br />
Jahresbeginn gilt ein neuer Vertrag zwischen<br />
Udo Heimansberg <strong>und</strong> Kalle Somnitz, <strong>die</strong><br />
mit ihrer Metropol Filmkunstkino<br />
GmbH seit 1999 das kommunale Kino betreiben,<br />
<strong>und</strong> der Stadt Düsseldorf. Danach werden<br />
30 Prozent des Programms vom Filmmuseum<br />
eigenständig betrieben. In <strong>die</strong>sem Rahmen<br />
kann das Museum sein Begleitprogramm<br />
zu laufenden Ausstellungen <strong>und</strong> weitere film-<br />
nimmt <strong>und</strong> dann direkt am Platz be<strong>die</strong>nt. Jenseits<br />
der kinoüblichen Gastronomie stehen auch<br />
exklusivere, teilweise warme Speisen auf der Karte.<br />
Das Filmangebot ist dem Service-Level angepasst.<br />
„Der Saal soll gehobene Mainstream-<br />
Ware, aber auch filmische Nischen für das anspruchsvollere<br />
Publikum abdecken“, so Meinolf<br />
Thies, Manager des Cinemaxx Essen, der<br />
gemeinsam mit Cinemaxx-Vorstand Hans-Joachim<br />
Flebbe <strong>und</strong> Frank Jakob das Konzept<br />
entwickelt hat. Auch <strong>die</strong> Kinokarten sind mit<br />
Preislagen zwischen 8 <strong>und</strong> 12 Euro hochpreisig<br />
angesetzt.<br />
Cinemaxx Essen, Tel. (0208) 3778837;<br />
meinolf.thies@consulthies.de<br />
künstlerische Ambitionen realisieren. Die Stadt<br />
unterstützt <strong>die</strong> Filmarbeit des Museums fortan<br />
mit 60.000 Euro, in denen nach Angaben des<br />
stellvertretenden Museumsleiters Matthias<br />
Knop auch <strong>die</strong> Kosten für Personal <strong>und</strong> Filmmieten<br />
enthalten sind. Heimansberg <strong>und</strong> Somnitz<br />
programmieren weitere 50 Prozent, zahlen<br />
monatlich 1000 Euro Miete <strong>und</strong> haben auch <strong>die</strong><br />
Organisation der restlichen 20 Prozent übernommen,<br />
<strong>die</strong> den Angeboten lokaler Filminitiativen<br />
vorbehalten sind.<br />
Meldungen – newsletter@filmstiftung.de 9
Bonn: Videonale im März<br />
Am 15. März startet im Kunstmuseum Bonn <strong>die</strong> Videonale 11. „Wir wollen<br />
<strong>die</strong> ganze Bandbreite von Videokunst heute zeigen. Uns interessiert vor allem<br />
der Appeal des Gegenwärtigen“, erklärt Videonale-Kurator Georg Elben das<br />
Ziel seiner Artbeit. Zur Eröffnung wird am 14. März eine herausragende künstlerische<br />
Arbeit mit dem mit 5.000 Euro dotierten Videonalepreis ausgezeichnet<br />
werden. Im Rahmenprogramm geht es um theoretische <strong>und</strong> praktische<br />
FFA <strong>und</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
informierten <strong>NRW</strong>-Produzenten über den<br />
neuen Deutschen Filmförderfonds<br />
180 Millionen für den<br />
Deutschen Film<br />
Seit dem 1. Januar 2007 suchen drei Jahre lang<br />
jeweils 60 Millionen Euro ihre Abnehmer in der<br />
deutschen Filmproduktion. Der vom Beauftragten<br />
der B<strong>und</strong>esregierung für Kultur <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n (BKM)<br />
aufgelegte Deutsche Filmförderfonds verfügt damit<br />
über das finanzielle Potenzial, der deutschen<br />
Filmproduktionslandschaft einen gehörigen Schub<br />
zu versetzen.<br />
Im Dezember 2006 startete deshalb <strong>die</strong> Filmförderungsanstalt<br />
(FFA), <strong>die</strong> Details des neuen Förderinstruments<br />
ausarbeitete <strong>und</strong> es fortan verwalten<br />
wird, einen „Aufklärungsfeldzug“ durch <strong>die</strong> Republik,<br />
wie es Michael Schmid-Ospach scherzhaft formulierte.<br />
Der Geschäftsführer der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
war am 18. Dezember in der Düsseldorfer Kaistraße<br />
Gastgeber für Peter Dinges (Vorstand FFA), Christine<br />
Berg (Projektleiterin Filmförderfonds bei der FFA)<br />
<strong>und</strong> FFA-Justitiarin Ismene Finkmann, <strong>die</strong> über den<br />
Fonds informierten <strong>und</strong> sich den Fragen der 80 angereisten<br />
<strong>NRW</strong>-Produzenten stellten.<br />
Wichtig waren der FFA-Delegation vor allem<br />
zwei Punkte: Zum einen, so Peter Dinges, sei der<br />
neue Filmförderfonds „eine selbstlernende Einheit“.<br />
Man sei gewillt, gemeinsam mit den beantragenden<br />
Produzenten gerade während des ersten Jahres<br />
Abläufe zu modifizieren, um den Filmförderfonds<br />
zu einem funktionierenden Instrumentarium zu entwickeln.<br />
Zum anderen rückte immer wieder der Charakter<br />
des Fonds als gremienfreie, automatische Förderung<br />
in den Vordergr<strong>und</strong>, <strong>die</strong> als Zuschuss gewährt<br />
wird. Harte Kriterien stelle der Fonds zwar,<br />
gaben Christine Berg <strong>und</strong> Peter Dinges zu, doch würden<br />
sie alle korrekt erfüllt, „dann wird der Antrag<br />
für uns zur Formalität“ <strong>und</strong> das Geld schnell bewilligt.<br />
Genauer gesagt: nach zwei Wochen<br />
10<br />
Bearbeitungszeit, so das ehrgeizige Ziel der FFA.<br />
Die Fragen der <strong>NRW</strong>-Produzenten richteten sich<br />
unter anderem auf <strong>die</strong> Gesamtsumme. Was etwa<br />
passiere, wenn <strong>die</strong> 60 Millionen Euro, deren Auszahlung<br />
für 2007 vorgesehen ist, nicht vollständig<br />
vergeben würden? Dann, so versicherten <strong>die</strong> Fondsverwalter,<br />
werde <strong>die</strong> übrig gebliebene Summe komplett<br />
auf das nächste Jahr übertragen. Den entgegengesetzten<br />
Fall, nämlich dass noch vor Ablauf der<br />
Jahresfrist <strong>die</strong> gesamte Summe vergeben ist, hielten<br />
sie hingegen für unwahrscheinlich – was dem<br />
Vergleich des Procederes mit einem „Windh<strong>und</strong>rennen“<br />
deutlich an Kraft nahm, obwohl streng nach<br />
Reihenfolge der vollständig eingegangenen Anträge<br />
ausgezahlt werden wird.<br />
Sorgen bereitete den Produzenten vor allem <strong>die</strong><br />
in den Förderstatuten vorgeschriebene Kopienanzahl,<br />
<strong>die</strong> vom geförderten Film nicht nur im Kopierwerk<br />
gezogen, sondern auch seitens des Verleihs<br />
eingesetzt werden muss. Sollte <strong>die</strong>se Anzahl nicht<br />
wenigstens für <strong>die</strong> Dauer eines Wochenendes stimmen,<br />
so müsste der Produzent <strong>die</strong> gesamte Fördersumme<br />
zurückzahlen, obwohl doch eigentlich nicht<br />
er, sondern der Verleiher den Fehler zu verantwor-<br />
„Advent of Jappy“ von Hideyuki Tanaka läuft auf der Videonale in Bonn. Foto: Videonale<br />
Aspekte der Videokunst. Unter anderem stehen Fragen des Copyrights sowie<br />
dessen Auswirkungen auf Ausstellungen <strong>und</strong> Sammlungen zur Diskussion. Veranstalterin<br />
des 1984 in Bonn gegründeten Festivals ist der Videonale e.V. Das<br />
komplette Programm Finden Sie ab Ende Januar im Internet unter der Adresse<br />
www.videonale.org.<br />
Videonale e.V., Tel. (0228) 776286; info@videonale.org<br />
FFA zu Gast in Düsseldorf. Claudia Droste-Deselaers (<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>), Christine Berg (FFA), Michael<br />
Schmid-Ospach (<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong>), Ismene Finkmann (FFA), Peter Dinges (FFA) (von links). Foto: <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
ten hätte. Ob hier nachzubessern ist oder ob sich<br />
<strong>die</strong>ses Problem lösen lässt, indem man „<strong>die</strong> Verleiher<br />
stärker in <strong>die</strong> Pflicht nimmt“ (Dinges) – an Punkten<br />
wie <strong>die</strong>sen wird sich das Förderprogramm als<br />
„selbstlernende Einheit“ bewähren müssen.<br />
Am Ende der Veranstaltung wollten viele der unabhängigen<br />
Produzenten aus <strong>NRW</strong> zunächst einmal<br />
in Ruhe nachrechnen, ob sich der Filmförderfonds<br />
auch für kleinere Projekte mit Budgets von unter<br />
einer Million Euro auszahlt. Doch selbst wenn<br />
dem nicht so wäre <strong>und</strong> am Ende ausschließlich kommerzielle<br />
Großprojekte vom Fonds direkt profitierten,<br />
so müssten <strong>die</strong> unabhängigen Produzenten keineswegs<br />
leer ausgehen. Dadurch, dass in der Regel<br />
kein deutscher Film mit mehr als 50 Produzent<br />
öffentlicher Förderung produziert werden darf, setzen<br />
<strong>die</strong> so geförderten Filme aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach an anderer Stelle Gremien geb<strong>und</strong>ene Gelder<br />
frei.<br />
100 Millionen Euro Fördergelder wurden jährlich<br />
bis 2006 vergeben, seit <strong>die</strong>sem Jahr kommen<br />
60 Millionen jährlich hinzu. So lässt sich mit Peter<br />
Dinges <strong>und</strong> einiger Sicherheit schließen: „Da wird<br />
sich etwas ändern!“<br />
newsletter@filmstiftung.de – Meldungen<br />
Filmfabrik<br />
Vis-à-vis zur romanischen Kirche St.<br />
Severin in Köln hat Geschäftsführer<br />
Kadir Sözen mit seiner Produktionsfirma<br />
Filmfabrik ein<br />
neues Domizil bezogen. Ab sofort<br />
sind er <strong>und</strong> seine Partner <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
am Severinskirchplatz 4,<br />
50678 Köln, zu erreichen. Telefonnummer<br />
<strong>und</strong> Mailadressen bleiben<br />
unverändert.<br />
Filmfabrik,<br />
Tel. (0221) 9347670;<br />
info@filmfabrik.net<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Michael Schmid-Ospach<br />
Chefredakteur:<br />
Rüdiger Bertram<br />
CvD:<br />
Stefanie Hadding<br />
Redaktion:<br />
Oliver Baumgarten,<br />
Katharina Blum, Tanja Güß,<br />
Peter Hanemann (A.R.T.)<br />
Wolfgang Hippe (A.R.T.)<br />
Mitarbeiter<br />
<strong>die</strong>ser Ausgabe:<br />
Michael Dlugosch, Tatjana Kimmel,<br />
Anna Koskoda, Uwe Mies,<br />
Heiko R. Blum<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Sonja Steinberg<br />
Gestaltung/Layout:<br />
inrhein, düsseldorf, alfred friese<br />
Titel:<br />
„Rennschwein Rudi Rüssel 2“,<br />
Foto: Warner Bros.<br />
Redaktionsschluss:<br />
22. Januar 2007<br />
Anzeigenbetreuung:<br />
Sonja Steinberg<br />
Tel. (0211) 9305024<br />
Anzeigenschluss<br />
für <strong>die</strong> nächste Ausgabe:<br />
28. März 2007<br />
Der newsletter ist kostenlos<br />
<strong>und</strong> kann bei der <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> abonniert werden.<br />
Die Berücksichtigung von<br />
Terminen richtet sich<br />
nach dem Erscheinen des<br />
Newsletters im Internet.<br />
Das kann leider dazu führen,<br />
dass Termine bereits überholt<br />
sind, wenn <strong>die</strong> Druckausgabe<br />
des Newsletter ausgeliefert<br />
wird, bietet aber <strong>die</strong><br />
größtmögliche Aktualität für<br />
<strong>die</strong> Download-Nutzer. Wir bitten<br />
dafür um Verständnis.<br />
Danke an alle Produzenten,<br />
Sender & Verleiher für ihre Unterstützung<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bilder zu<br />
ihren Filmen.<br />
Tel.: (0211) 93 05 00<br />
Fax: (0211) 93 05 085<br />
Kaistraße 14<br />
D – 40221 Düsseldorf<br />
newsletter@filmstiftung.de
Doku-Nominierung<br />
durch <strong>die</strong> DGA<br />
In seinem Dokumentarfilm „Before flying back<br />
to the earth“ erzählt der litauische Filmemacher<br />
Arunas Matelis von Kindern auf einer Kinder-Krebsstation<br />
in Vilnius <strong>und</strong> ihrem Umgang<br />
mit dem Tod. Die bereits mehrfach ausgezeichnete<br />
<strong>und</strong> von der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> geförderte<br />
Produktion der Kölner Tag/Traum erhielt<br />
nun von der Directors Guild of America<br />
eine Nominierung für den Outstanding<br />
Directorial Achievement in Documentary<br />
and Commercials for 2006. Wer von<br />
den fünf nominierten Dokus gewonnen hat,<br />
wird bei einem Dinner der DGA Anfang Februar<br />
in Los Angeles bekannt gegeben.<br />
Tag/Traum, Tel. (0221) 6502590-0;<br />
info@tagtraum.de<br />
Screenworks<br />
Die Kölner Design- <strong>und</strong> Promotion Agentur<br />
Screenworks ist umgezogen <strong>und</strong> seit Ende<br />
des Jahres unter der neuen Adresse Richard-<br />
Wagner-Straße 12 in 50674 Köln zu erreichen.<br />
Aktuell produzierten <strong>die</strong> Mitarbeiter von Geschäftsführer<br />
Olaf Wicke alle Nominierungseinspieler,<br />
<strong>die</strong> bei der Verleihung der 42. Goldenen<br />
Kamera in Berlin gezeigt werden.<br />
Screenworks, Tel. (0221) 57968-0<br />
Me<strong>die</strong>nrat fordert: Mehr Profil<br />
Die Standortvorteile des Me<strong>die</strong>nlandes <strong>NRW</strong><br />
sind den Kennern wohlbekannt – <strong>die</strong> Größe des<br />
Marktes, <strong>die</strong> Bedeutung der Me<strong>die</strong>nunternehmen<br />
am Platz, <strong>die</strong> breit aufgestellte Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildungslandschaft <strong>und</strong> nicht zuletzt <strong>die</strong><br />
Filmförderung des Landes, <strong>die</strong> sich um den<br />
Nachwuchs kümmert <strong>und</strong> herausragende Filmprojekte<br />
unterstützt. Nichtsdestotrotz vermissen<br />
<strong>die</strong> Fachleute ein klares Profil der nordrheinwestfälischen<br />
Me<strong>die</strong>nbranche. Das konstatiert<br />
der Me<strong>die</strong>nrat <strong>NRW</strong>, ein vom Landtag<br />
<strong>NRW</strong> gewähltes unabhängiges Expertengremium,<br />
das im organisatorischen Rahmen der<br />
<strong>NRW</strong>-Landesanstalt für Me<strong>die</strong>n (LfM)<br />
einmal jährlich einen Bericht über Stand <strong>und</strong> Entwicklung<br />
des R<strong>und</strong>funks <strong>und</strong> der Me<strong>die</strong>n<strong>die</strong>nste<br />
an Rhein <strong>und</strong> Ruhr erarbeitet. Aktuell gehören<br />
ihm der Münsteraner Kommunikationswissenschaftler<br />
Bernd Blöbaum, Horst Santo<br />
(Fraunhofer-Institut für Me<strong>die</strong>nkommu-<br />
nikation), <strong>die</strong> Journalistin Ingrid Scheithauer<br />
<strong>und</strong> Christiane von Wahlert, Geschäftsführerin<br />
der Spitzenorganisation der<br />
Filmwirtschaft (SPIO) an. Im Zweiten Bericht<br />
des Me<strong>die</strong>nrates 2006 (siehe www.<br />
lfm.nrw.de) wird empfohlen, <strong>die</strong> vorhandenen<br />
Stärken durch eine stringente <strong>und</strong> aktive<br />
Standortpolitik deutlicher zu unterstützen. Außerdem<br />
gelte es, das Potenzial des Me<strong>die</strong>nstandorts<br />
nachdrücklicher nach außen sichtbar zu machen:<br />
„Der Me<strong>die</strong>nrat hält ein Marketing für den<br />
gesamten Me<strong>die</strong>nstandort <strong>NRW</strong> für erforderlich<br />
<strong>und</strong> begrüßt Überlegungen, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>se<br />
Richtung gehen.“ Inzwischen hat <strong>die</strong> CDU-Fraktion<br />
des Landtags angekündigt, <strong>die</strong> im Bericht<br />
angemerkten Defizite aufzuarbeiten, u.a. durch<br />
<strong>die</strong> anstehende Novelle des Landesme<strong>die</strong>ngesetzes<br />
<strong>NRW</strong>. Dabei soll nach Vorstellungen von<br />
Me<strong>die</strong>npolitikern der schwarz-gelben Koalition<br />
u.a. der Me<strong>die</strong>nrat abgeschafft werden.<br />
AIM: Neuer Träger<br />
Das AIM KoordinationsCentrum für Ausbildung in Me<strong>die</strong>nberufen hat seit Jahresbeginn<br />
einen neuen Träger. Der bisherige Träger – der Verein zur Förderung der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
in der Me<strong>die</strong>nwirtschaft (VFAW) – hat <strong>die</strong> Geschäfte an <strong>die</strong> SK Stiftung Jugend<br />
<strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n der Stadtsparkasse KölnBonn übertragen. Die Stiftung fördert <strong>die</strong> kreative<br />
Me<strong>die</strong>nbildung <strong>und</strong> <strong>die</strong> berufliche Orientierung von Jugendlichen in der Köln-Bonner Region.<br />
„Die Stiftung <strong>und</strong> AIM arbeiten im gleichen Segment, deshalb bot sich <strong>die</strong> Zusammenarbeit an“,<br />
so Hans-Georg Bögner, Geschäftsführer der SK Stiftung. Die Initialzündung für <strong>die</strong> Verhandlungen<br />
zwischen Stiftung <strong>und</strong> VFAW ging von der Stadt Köln aus. Für Oberbürgermeister Fritz<br />
Schramma ist das Ergebnis „eine gute Entscheidung für den Me<strong>die</strong>nstandort“. Auch der VFAW-<br />
Vorsitzende Konstantin von Ahlefeld sieht durch <strong>die</strong> Integration von AIM <strong>die</strong> Zukunft des Beratungsservices<br />
für <strong>die</strong> Branche gesichert: „Wir versprechen uns davon eine langfristige Perspektive<br />
für <strong>die</strong> Arbeit.“ Den Mitarbeitern von AIM stehen nun arbeitsreiche Monate bevor. AIM hat<br />
den Zuschlag für das Projekt „100 fürs Rheinland“ bekommen. Mit Förderung des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Bildung <strong>und</strong> Forschung aus dem Jobstarter-Programm des B<strong>und</strong>es sollen<br />
in den nächsten zwei Jahren zusätzliche Ausbildungsplätze in der Me<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Kommunikationsbranche<br />
geschaffen werden.<br />
SK Stiftung Jugend <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n, Tel. (0221) 226 57 86; weskott@sk-jugend.de<br />
Frauenfilmfest:<br />
Der So<strong>und</strong> zum Bild<br />
Das Internationale Frauenfilmfestival Dortm<strong>und</strong> | Köln widmet<br />
sich in seiner Ausgabe 2007 in Dortm<strong>und</strong> ganz dem Thema Musik. Das Programm<br />
vom 17. bis 22. April bietet neben Filmen auch Workshops, Vorträge<br />
<strong>und</strong> Werkstattgespräche zum Thema. Teilnehmen werden u.a. namhafte<br />
Komponistinnen wie Sonia Wieder-Atherton <strong>und</strong> Maud Nelissen<br />
sowie <strong>die</strong> So<strong>und</strong>forscherin <strong>und</strong> Pianistin Ulrike Haage. Eines der<br />
Highlights: Unter der Moderation der Komponistin Angelika Niescier<br />
sind Musikerinnen <strong>und</strong> Filmkomponistinnen zu einem Pitching in Sachen<br />
Filmmusik eingeladen. Ausgangsmaterial für ihre Musikvorschläge sind der<br />
Dokumentarfilm „Unterm Zelt“ (14 min) von Sibylle Stürmer <strong>und</strong>/oder<br />
das Drehbuch für den Spielfilm „In the Milk“ von Nathalie Percillier. Interessierte<br />
Musikerinnen können sich ab sofort anmelden <strong>und</strong> erhalten auf<br />
Anfrage das gesamte Drehbuch bzw. den Film (im Mpeg-Format). Die Einreichfrist<br />
für Noten, CDs oder DVDs endet am 5. April 2007.<br />
In der Sektion Stummfilme werden eine Reihe „filmhistorischer Schätze“<br />
in neuem akustischen Gewand präsentiert, so etwa <strong>die</strong> Liebestragö<strong>die</strong><br />
„Der fremde Vogel“ mit Asta Nielsen oder „Beyond the Rocks“, der einzige<br />
gemeinsame Film von Gloria Swanson <strong>und</strong> Rudolph Valentino.<br />
Die neue Musik stammt hier von der Schweizer Musikerin Ruth Bieri. Eröffnet<br />
wird das Festival mit dem Kinokonzert „D’Est en Musique“ – zu Bildern<br />
aus dem Film „D’Est“ von Chantal Akerman spielen Sonia Wieder-Atherton<br />
<strong>und</strong> Laurent Cabasso. Das komplette Programm unter<br />
www.frauenfilmfestival.eu.<br />
Int. Frauenfilmfestival Dortm<strong>und</strong>/Köln, Tel: (0231) 5025162;<br />
info@frauenfilmfestival.eu<br />
Meldungen – newsletter@filmstiftung.de<br />
ANZEIGE<br />
Die Komponistin Sonia Wieder-Atherton ist zu Gast in Dortm<strong>und</strong>.<br />
Foto: Int. Frauenfilmfestival Dortm<strong>und</strong>/Köln<br />
11
In seinem Gastbeitrag erinnert Dominik Graf, Regisseur, Drehbuchautor <strong>und</strong> Professor für Spielfilmregie an der ifs internationalen filmschule<br />
köln an <strong>die</strong> kleine westdeutsche Filmwelle der 70er- <strong>und</strong> 80er-Jahre <strong>und</strong> bedauert den Verlust der Seele im Film von heute.<br />
BRD, Mitte der Siebziger: Das altdeutsche<br />
Röhrender-Hirsch-Kino der<br />
Nachkriegsproduzenten balgte sich immer<br />
noch mit dem Bildungsbürgertum<br />
des Autorenfilms um <strong>die</strong> Förderungspfründe.<br />
Ein endloser Vater/Sohn-<br />
Konflikt. Die Schauspieler in den Filmen<br />
knatterten, <strong>die</strong> Dramaturgien quietschten,<br />
<strong>die</strong> Kunst sang in hohen Tonlagen. Als<br />
Filmhochschüler erzählte einem <strong>die</strong> AFN-<br />
Hitparade jeden Sonntag mehr vom Leben<br />
als es das ganze deutsche Kino <strong>und</strong><br />
Fernsehen auch nur für Sek<strong>und</strong>en vermochte.<br />
Wohin also? Wo war ein Hauch<br />
von Orientierungschance? Kurze Zeit danach<br />
kam filmische Rettung aus <strong>NRW</strong>. Es<br />
hatte Vorboten dazu gegeben: Adolf<br />
Winkelmanns „Abfahrer“, einige lockere<br />
Kölner Tatorte. Aber als „Theo“ Marius<br />
Müller- Westernhagen <strong>die</strong> berechtigte<br />
Schimpfkanonade seines Beifahrers<br />
Guido Gagliardi nach einem völlig unnötigen<br />
Unfall auf einsamer französischer<br />
Landstrasse unterbrach mit dem Satz:<br />
„Immer nur Vorwürfe! Kannst Du nicht<br />
einmal sagen, ‘Theo, das hast du toll hingekriegt’?!“<br />
– da war im Jahr 1979 erstmals<br />
offiziell ein anderer Ton im deutschen<br />
Film gef<strong>und</strong>en.<br />
Ein Kino bahnte sich an, das gleichermaßen<br />
aus dem Alltag wie aus Genre-<br />
Anteilen geschöpft schien, mit Verlierern,<br />
lakonischen Abenteurern als Hauptfiguren,<br />
<strong>die</strong> ihre Spiele nicht etwa spielten, um<br />
sie zu gewinnen, sondern letztlich aus reiner<br />
Lust am Spiel. „Du hast keine Chance,<br />
aber nutze sie“ hatte jemand kurz zuvor<br />
am Starnberger See geschrieben, <strong>und</strong><br />
in <strong>NRW</strong> entstanden eine Weile lang <strong>die</strong><br />
Filme dazu. Man könnte heute einen Trailer<br />
schneiden aus Szenen, wie sie in Essen,<br />
Duisburg, Bochum usw. gedreht wurden.<br />
Jeder hat zu <strong>die</strong>ser Ära vielleicht andere<br />
Vorlieben, hier sind meine: Die kühlzarten<br />
Nicht-Liebesdialoge zwischen Dominic<br />
Raacke <strong>und</strong> Despina Pajanou im<br />
(kaum je wiederholten, warum?) zweiteiligen<br />
Polit-Thriller „Gambit“. Federleichte<br />
Momente aus den frühen Schimanskis,<br />
<strong>die</strong> an <strong>die</strong> Amsterdam-Thriller van de<br />
Weterings erinnern. Die Anfangssequenz<br />
aus den „Heartbreakers“. Auch der Augenblick,<br />
in dem Klaus Wennemann im<br />
„Boot“ verschwitzt <strong>und</strong> verdreckt aus der<br />
Tiefe des Maschinenraums auftaucht <strong>und</strong><br />
vermeldet, dass der Kahn wieder flott ist,<br />
war für mich immer ein <strong>NRW</strong>-Moment;<br />
weil mit Wennemann der glaubwürdigste<br />
Gruben-Malocher des Nachkriegskinos<br />
<strong>die</strong> Szene betrat. Dann kam irgendwann<br />
später der Ball an den Kopf des<br />
Ruhrpottjungen in „3D“ (am besten gleich<br />
noch gegengeschnitten mit Peter Lohmeyers<br />
Zeitlupen-Fallrückzieher aus dem<br />
späten „W<strong>und</strong>er von Bern“). Und mit<br />
„Kleine Haie“ von 1992 als womöglich<br />
letztem Höhepunkt endete <strong>die</strong> kleine<br />
westdeutsche Filmwelle des fröhlichen<br />
Verlierertums vielleicht auch schon wieder.<br />
Es versank seither der Humor, der in<br />
12<br />
Es fehlt ein<br />
Stück Seele<br />
VON DOMINIK GRAF<br />
<strong>die</strong>sen Filmen steckte, es versank mithin<br />
auch der trockene, melancholische Ton einer<br />
Drehbuchautoren-Generation, <strong>die</strong> keine<br />
Lust mehr hatte, sich mit der ewig verklemmten<br />
deutschen Filmseele auseinanderzusetzen.<br />
Die auch keine Vatermorde<br />
mehr begehen musste, so wie es der Rest<br />
der deutschen 70er-Kultur lautstark tat.<br />
Die Macher kamen zwar nicht alle original<br />
aus <strong>NRW</strong>, ein Großteil ihrer männlichen<br />
Hauptdarsteller allerdings schon (<strong>die</strong><br />
Sänger Westernhagen <strong>und</strong> Grönemeyer,<br />
Wennemann, später Lohmeyer, Schafmeister,<br />
Rohde etcpp). Und sie nutzten <strong>die</strong><br />
Industrielandschaft, <strong>die</strong> bereits im Abwracken<br />
begriffen war, sie nutzten <strong>die</strong> Illusionslosigkeit<br />
<strong>und</strong> den schnoddrigen Humor<br />
der Gegend, unter deren Haut so<br />
wahrhaftige Gefühle zu finden waren.<br />
Trotzdem: Die kleine Grandezza <strong>die</strong>ser<br />
<strong>NRW</strong>-Filme versank bald nach der Wende<br />
leise blubbernd wieder am Gr<strong>und</strong> des<br />
Rheins. Es war filmisches Gold darunter,<br />
Ein neuer Ton im<br />
deutschen Film:<br />
„Theo gegen den<br />
Rest der <strong>Welt</strong>“,<br />
Foto: Archiv<br />
es liegt gewissermaßen da unten <strong>und</strong><br />
man kann es bergen.<br />
Irgendwie gab’s schon immer so ein<br />
geträumtes Gefühl, dass in <strong>NRW</strong> erzählerische<br />
Schätze zu finden seien. Das<br />
Begräbnis des Ruhrstahlbarons Essenbeck<br />
in Viscontis „Verdammten“ (1967 in Oberitalien<br />
gedreht) hätte man gerne mal so<br />
ähnlich in einem deutschen Film gesehen.<br />
In Bonn – der „kleinen Stadt in Deutschland“<br />
(John le Carré) – gibt es heute noch<br />
viele politische Sagen der Nachkriegsgeschichte<br />
auszugraben. Und da war noch<br />
<strong>die</strong>ses Fußballspiel im goldenen Oktober<br />
1971, als Gladbach – <strong>die</strong> ganz große<br />
Traummannschaft Gladbach – den damaligen<br />
Global Player Inter Mailand eines<br />
Abends am Bökelberg allen Ernstes mit<br />
7:1 schlug. Unfassbar. Und dann wurde<br />
der alberne Büchsenwurf eines Zuschauers<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> eklige Schauspielerei des kaum<br />
getroffenen Interstars Boninsegna dem<br />
glorreichen Abend zum Verhängnis. An-<br />
newsletter@filmstiftung.de – Gastbeitrag<br />
nullierung des Traumspiels. Es hat sozusagen<br />
nie stattgef<strong>und</strong>en. Ein ganz großer<br />
Verlierer-Mythos. So wie auch jene <strong>NRW</strong>-<br />
Sternst<strong>und</strong>en der deutschen Kino-70er <strong>und</strong><br />
-80er seltsam folgenlos blieben, quasi annulliert<br />
wurden. Die oben aufgezählten Trailerszenen<br />
erscheinen einem heute wie Kometen<br />
am germanischen Filmhimmel.<br />
Da, wo der deutsche Film jetzt gerade<br />
steckt, da steckt er recht sicher <strong>und</strong><br />
warm, weil Kritiker <strong>und</strong> Zuschauer für viele<br />
der Produktionen zu begeistern sind.<br />
Heute gibt es keinen öffentlichen Hader<br />
mehr zwischen den Lagern. Das Bild einer<br />
friedlichen Koexistenz der unterschiedlichen<br />
Positionen zum deutschen Kino<br />
täuscht jedoch, denn es findet der Diskurs<br />
darüber einfach nicht mehr statt. Es gibt<br />
zwar viele Diskussionsr<strong>und</strong>en, aber keine<br />
Auseinandersetzung. Nicht mal in der<br />
neuen Filmakademie. Wozu denn auch?<br />
Der Filmmarkt hat sich diversifiziert. Für jeden<br />
gibt’s ein Segment. Für jeden? Was,<br />
wenn irgendwo (in <strong>NRW</strong>?) wieder ein/-e<br />
Filmstudent/-in sitzt <strong>und</strong> von einem deutschen<br />
Kino träumt, das nicht auf <strong>die</strong> Festivals<br />
passt, das keine Kulturpreise abräumen<br />
kann, das aber auch keine Kitsch-Bedürfnisse<br />
befriedigt, <strong>und</strong> das nicht unbedingt<br />
um 20 Uhr 15 im heutigen Fernsehen<br />
gesendet werden kann? Weil es ein<br />
Kino ist, das vielleicht einerseits zu lebenslustig,<br />
zu wenig Undergro<strong>und</strong>, zu formal<br />
konventionell sein könnte für <strong>die</strong> Tempel<br />
der Filmkunst – <strong>und</strong> das andererseits zu<br />
hart, vielleicht zu politisch unkorrekt <strong>und</strong><br />
zuwenig nach Erzählstandards gezimmert<br />
ist für das, was man sich bei uns unter<br />
Mainstream so vorstellt. Für solch einen<br />
Filmtraum wäre kein Marktsegment mehr<br />
zuständig, wäre vielleicht kein Kritiker willens<br />
zu kämpfen, er säße zwischen allen<br />
Stühlen. Und so –mit Blick auf jene <strong>NRW</strong>-<br />
Filme von damals – wächst leise wieder<br />
das Unbehagen an unserer Filmkultur.<br />
Man kommt sich vor wie bei einem Musikerkongress,<br />
auf dem <strong>die</strong> beste Melo<strong>die</strong><br />
gar nicht mehr prämiert werden kann,<br />
weil sie <strong>die</strong> einen nicht mitsingen können,<br />
da sie ihnen zu kompliziert ist, weil den<br />
anderen <strong>die</strong> Begleitung dazu nicht gefällt<br />
<strong>und</strong> weil <strong>die</strong> dritten sowieso jede Art von<br />
Melo<strong>die</strong> in der Musik gr<strong>und</strong>sätzlich ablehnen.<br />
Der US-Drehbuchautor William Goldman<br />
(„Butch Cassidy“), der mit seinen Dialogen<br />
<strong>und</strong> Figuren eigentlich eine Art geistiger<br />
Pate des <strong>NRW</strong>-Kinos von damals<br />
war, schrieb vor 25 Jahren seinen berühmtesten<br />
Satz zum Filmbusiness: „Nobody<br />
knows anything.“ Dazu passte, dass es<br />
„Theo gegen den Rest der <strong>Welt</strong>“ 1978 zunächst<br />
sehr schwer hatte, überhaupt finanziert<br />
<strong>und</strong> später verliehen zu werden.<br />
(Und <strong>die</strong>se Schwierigkeiten hatten trotz<br />
des Riesenerfolgs letzten Endes noch fatale<br />
Folgen.) Alles in allem läuft es blendend<br />
zurzeit. Und trotzdem fehlt ein Stück<br />
der Seele. Vielleicht liegt sie unten am<br />
Gr<strong>und</strong> des breiten Stroms <strong>und</strong> gibt noch<br />
eine Weile lang Lichtzeichen.
Auf der Location-Seite finden Sie<br />
in jedem Heft einen bebilderten<br />
Gruß aus einer Stadt der Region.<br />
Ausgewählt werden <strong>die</strong> Motive<br />
von Location-Souts aus <strong>NRW</strong>.<br />
Die Bilder <strong>und</strong> viele weitere kön-<br />
nen Sie auch in der Location-<br />
Datenbank unter www.locati-<br />
onnrw.de abrufen.<br />
Einwohner: 314.000<br />
Realisierte Filme (Auswahl):<br />
„Es gibt kein Morgen mehr“,<br />
„Tatort – Ruhe sanft!“,<br />
„Wilsberg – Misswahl“, „Bloch“,<br />
„Drei Schwestern Made in Germany“,<br />
„Papa <strong>und</strong> Mama“<br />
Treffer in der Motivdatenbank für<br />
Bonn: 14<br />
Wirtschaftsförderung<br />
der B<strong>und</strong>esstadt Bonn:<br />
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ZeitRaumRechercheLocation<br />
Tel. (0177) 8223742;<br />
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Location – newsletter@filmstiftung.de 13
Warum machen Sie internationale<br />
Koproduktionen? Der Stoffe wegen oder<br />
weil Sie Ihre Projekte in Deutschland allein<br />
nicht finanziert bekommen?<br />
Brokemper: Man kommt so an Stoffe,<br />
<strong>die</strong> anders sind als das, was in Deutschland<br />
geschrieben wird. Es gibt einfach Geschichten,<br />
<strong>die</strong> sich in anderen Ländern besser erzählen lassen,<br />
<strong>und</strong> es gibt auch weltpolitische Themen,<br />
<strong>die</strong> sich da einfach zuspitzen <strong>und</strong> <strong>die</strong> mich interessieren.<br />
Ewers: Das würde ich sehr unterstreichen,<br />
ja.<br />
Friedel: Im Bereich der internationalen<br />
Koproduktionen gibt es ein Geben <strong>und</strong> Nehmen.<br />
Wenn man in dem einen Fall das Projekt<br />
eines Produzenten, mit dem man gern zusammenarbeitet,<br />
minoritär unterstützt, wird er sich<br />
im Gegenzug auch mal an einem Projekt beteiligen,<br />
das man selbst majoritär produziert. Ein<br />
gutes Beispiel ist „Bella Martha“. Das hätten an-<br />
dere Produzenten alleine aus Deutschland versucht,<br />
wir aber haben den Film mit Partnern aus<br />
Österreich, der Schweiz <strong>und</strong> Italien produziert,<br />
alles Firmen, mit denen wir vorher auch schon<br />
gearbeitet haben.<br />
Internationale Koproduktionen ins<br />
Land zu holen, ist auch das erklärte Ziel<br />
des neuen deutschen Filmförderfonds. Was<br />
sind Ihre Erwartungen an den Fonds?<br />
Binder: Unsere ausländischen Partner haben<br />
das auch schon wahrgenommen <strong>und</strong> sagen:<br />
Oh, ihr habt ja jetzt auch einen tax-shelter!<br />
Die finden das sehr interessant, aber <strong>die</strong> Hürde<br />
durch <strong>die</strong> Verleihförderung ist sehr hoch. Wie<br />
das umgesetzt wird, wird man bei den ersten<br />
Projekten sehen. Wir sind am Anfang nicht dabei,<br />
weil wir kein Projekt haben, bei dem wir einen<br />
Verleihvertrag mit den entsprechenden<br />
Konditionen vorweisen können.<br />
Weber: Ich finde den Ansatz sehr interessant.<br />
Aber wenn man im europäischen Arthouse-Bereich<br />
Filme koproduziert, wird man,<br />
glaube ich, in den wenigsten Fällen davon<br />
profitieren können.<br />
Friedel: Was nicht ohne Ironie<br />
ist, weil der neue Filmförderfonds<br />
gegenüber Brüssel nur kulturell<br />
zu begrün-<br />
14<br />
Helga Binder ist Produzentin<br />
bei der Kölner<br />
Tatfilm, <strong>die</strong> in den letzten<br />
Jahren zahlreiche Koproduktionen<br />
realisiert hat –<br />
darunter u.a. „Der Mann<br />
von der Botschaft“, „Ein<br />
ganz gewöhnlicher Dieb“<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> TV-Produktion „Jagd nach Gerechtigkeit“,<br />
<strong>die</strong> mit kanadischen Partnern<br />
koproduziert wurde.<br />
An welchen internationalen Koproduktionen<br />
arbeiten Sie gerade?<br />
Wir sind in der Vorbereitung der<br />
deutsch-österreichischen Koproduktion<br />
“Das Vaterspiel“, bei der Michael Glawogger<br />
Regie führt <strong>und</strong> der deutsch-französisch-belgischen<br />
Koproduktion „Within<br />
the Whirlwind“, Regie dort führt Marleen<br />
Gorris.<br />
den ist. Finanziell gesehen ist es leider so, dass<br />
der Filmförderfonds zu einem erheblichen Teil<br />
fehlende Lizenzmittel ersetzt. Es stimmt ja, dass<br />
wir oft nur noch <strong>die</strong> Hälfte der Lizenzen erhalten,<br />
<strong>die</strong> wir noch vor fünf Jahren bekommen<br />
Christoph Friedel ist<br />
Produzent der Kölner<br />
Pandora Film, <strong>die</strong> traditionell<br />
für den internationalen<br />
Arthouse-Film steht.<br />
Pandora realisierte in den<br />
letzten Jahren Filme wie<br />
„Whale Rider“, „The Man<br />
without Past“ <strong>und</strong> „Whisky“. Friedels<br />
Schwerpunkte sind neben europäischen<br />
auch Koproduktionen mit Südamerika.<br />
An welchen internationalen Koproduktionen<br />
arbeiten Sie gerade?<br />
Im Januar drehen wir den neuen<br />
Film des norwegischen Regisseurs Bent<br />
Hamer „Oh Horten“, mit dem wir schon<br />
bei „Faktotum“ zusammengearbeitet haben.<br />
Über Arte wird das Projekt auch einen<br />
französischen Partner haben. Zudem<br />
sind wir an der israelisch-französisch-deutschen<br />
Koproduktion „Disengagement“<br />
mit Juliette Binoche beteiligt, <strong>die</strong> im April<br />
in Köln gedreht werden soll. Regie führt<br />
Amos Gitai. Im Forum der <strong>Berlinale</strong> läuft<br />
außerdem „Madonnen“ von Maria Speth<br />
mit Sandra Hüller in der Hauptrolle. Der<br />
Film ist mit der Schweiz <strong>und</strong> Belgien koproduziert<br />
worden.<br />
haben. So gesehen bekommen wir deutsche<br />
Produzenten immer mehr an Subventionen,<br />
während das Fernsehen immer weniger Geld<br />
investiert, <strong>und</strong> das widerspricht dann den Regeln,<br />
da wir in der Regel nur 50 Prozent öffentliche<br />
Mittel einstellen dürfen.<br />
Weber: Ich befürchte, dass <strong>die</strong> Verleiher,<br />
gerade auch <strong>die</strong> kleinen, mit Verweis auf den<br />
Fonds sagen: Wenn wir jetzt mit euch einen Verleihvertrag<br />
machen mit so <strong>und</strong> so vielen Kopien,<br />
müssen wir euch nicht auch noch eine Minimumgarantie<br />
zusätzlich bezahlen – holt euch<br />
das Geld doch woanders.<br />
Sonja Ewers leitet gemeinsam<br />
mit Benjamina<br />
Mirnik <strong>die</strong> Kölner Produktionsfirma<br />
Ariel Films. Zu<br />
einem der ersten Filme<br />
der jungen Firma, <strong>die</strong><br />
2004 gegründet wurde,<br />
gehört <strong>die</strong> europäische<br />
Koproduktion „True North“ von Steve<br />
Hudson.<br />
An welchen internationalen Koproduktionen<br />
arbeiten Sie gerade?<br />
Wir schließen gerade <strong>die</strong> Koproduktion<br />
„True North“ mit englischen <strong>und</strong> irischen<br />
Partnern ab, bei der wir Hauptproduzent<br />
waren, <strong>und</strong> sind in der Vorbereitung<br />
zu der deutsch-israelischen Koproduktion<br />
„Lebanon“, an der wir minoritär<br />
beteiligt sind.<br />
Brokemper: Die meisten Anforderungen<br />
des Fonds sind nahe an der Praxis, glaube<br />
ich. Die einzige Hürde ist <strong>die</strong>, bereits bei Antragstellung<br />
einen rechtsverbindlichen Verleihvertrag<br />
vorlegen zu müssen, nach dem der Film mit<br />
mindestens 30 Kopien ins Kino gebracht wird.<br />
Friedel: Und mindestens 15 Kopien bei<br />
Filmen, <strong>die</strong> einen Produktionskostenzuschuss<br />
von 320.000 Euro erhalten – was ja auch schon<br />
viel Geld ist.<br />
Haben große Me<strong>die</strong>nhäuser mehr<br />
Möglichkeiten, <strong>die</strong> Bedingungen des<br />
Filmförderfonds zu erfüllen, als mittelständische<br />
Produzenten wie Sie?<br />
Brokemper: Alle, <strong>die</strong> Produktion <strong>und</strong><br />
Verleih im selben Haus haben,<br />
haben natürlich<br />
kein<br />
Problem,<br />
sich von ihrem eigenen<br />
Verleih einen Schrieb<br />
geben zu lassen...<br />
Friedel: Ein Brief reicht nicht, du musst<br />
einen Vertrag haben, <strong>und</strong> <strong>die</strong> FFA kontrolliert<br />
auch, ob der Film tatsächlich in der entsprechenden<br />
Kopiengröße ausgewertet wurde.<br />
Brokemper: Okay, aber auch bei einem<br />
Vertrag sind 30 Kopien für einige Beteiligte Peanuts.<br />
Friedel: Interessant wird es, wenn digital<br />
ausgewertet wird. Aber im Gr<strong>und</strong>e geht es<br />
nur um <strong>die</strong> Verleihfrage. Ansonsten können wir<br />
uns über das Instrument nicht beschweren. Es<br />
sind ganz erhebliche Mittel in Zeiten sehr knapper<br />
Haushalte.<br />
Brokemper: Alles, was den deutschen<br />
Film fördert, ist erst mal gut, egal ob wir da jetzt<br />
rankommen oder nicht.<br />
Ewers: Ein paar große deutsche Filme im<br />
Ausland oder auch kleine, überhaupt ein paar gute<br />
Filme im Ausland, das bringt enorm was für <strong>die</strong><br />
newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />
Landschaft: Über jede erfolgreiche deutsche Koproduktion<br />
<strong>und</strong> jeden erfolgreichen deutschen<br />
Produzenten sollten wir alle uns freuen.<br />
Brokemper: Und auch darüber, dass es<br />
Geld gibt, das sich internationale Produktionen<br />
hier abholen können, das macht es ja auch attraktiv.<br />
Wenn <strong>die</strong> einfach mit im Gespräch sind,<br />
ist das auf Dauer nur gut.<br />
Friedel: Ja, es ist ein sehr starkes Argument,<br />
wenn wir uns mit ausländischen Partnern<br />
treffen <strong>und</strong> sagen können: Wenn der Film <strong>die</strong>se<br />
Bedingungen erfüllt, kriegt ihr <strong>die</strong>sen Betrag<br />
automatisch.<br />
Ewers: Dieser Automatismus ist schon<br />
sehr, sehr gut. Zur Zeit gibt es oft das Problem,<br />
dass man mit einer Förderentscheidung nicht<br />
In Nordrhein-Westfalen gibt es viele Produzenten,<br />
deren tägliches Geschäft es ist, internationale Kopro-<br />
duktionen auf <strong>die</strong> Beine zu stellen. Der Newsletter hat<br />
fünf Produzentinnen <strong>und</strong> Produzenten aus <strong>NRW</strong> an<br />
Ro<strong>und</strong>table mit Koproduzenten aus <strong>NRW</strong><br />
Nicht leicht,<br />
fest rechnen kann. Gerade bei Koproduktionen<br />
kann man ausländischen Partnern den Fonds als<br />
eine klare Struktur anbieten, auf <strong>die</strong> man sich<br />
verlassen kann.<br />
Haben Sie Vorschläge, wie Sie mit<br />
den Verleihern auf eine Ebene kommen?<br />
Brokemper: Nehmen wir <strong>die</strong> Niederlande.<br />
Wenn Holländer koproduzieren, dürfen sie<br />
Prints & Advertising in <strong>die</strong> Verträge schreiben.<br />
Damit bringt der Produzent einen Teil des Verleih-Budgets<br />
mit, was dazu führt, dass er als gleicher<br />
Partner mit dem Verleiher verhandelt. Das<br />
wäre wirklich innovativ, wenn man <strong>die</strong>s auch<br />
in Deutschland dürfte.<br />
Die Forderung richtet sich an wen?<br />
Weber: Das könnte man bei der Novellierung<br />
des Filmfördergesetzes berücksichtigen.<br />
Friedel: Das FFG ist ja ein befristetes Gesetz,<br />
wir müssten das bei der Novellierung als unsere<br />
Forderung ganz oben auf <strong>die</strong> Liste schreiben.
Als international tätige Produzenten<br />
müssen Sie sich immer wieder in <strong>die</strong><br />
Förder-Feinheiten eines bestimmten Landes<br />
vertiefen. Welche Vorteile hätte es,<br />
wenn <strong>die</strong> EU <strong>die</strong> europäische Förderlandschaft<br />
homogenisieren würde?<br />
Brokemper: So unterschiedlich sind <strong>die</strong><br />
Förderungen gar nicht. Es gibt überall kulturelle<br />
Förderung <strong>und</strong> wirtschaftliche Förderung.<br />
Schwer zu handeln sind hauptsächlich Rechte,<br />
besonders schwer in Großbritannien. Dort ist<br />
<strong>die</strong> Struktur sehr kompliziert.<br />
Ewers: So sehr, dass auch noch <strong>die</strong><br />
Rechtsanwälte viel Geld an uns ver<strong>die</strong>nen. Bei<br />
„True North“ hatten wir keine Wahl, wir haben<br />
da einen teuren closing lawyer übernehmen<br />
einen Tisch gebeten, um über Vor- <strong>und</strong> Nachteile,<br />
Erfolge <strong>und</strong> Schwierigkeiten zu diskutieren. Das<br />
Ergebnis war ein langes, engagiertes Gespräch, aus<br />
dem wir einige Auszüge abdrucken.<br />
aber lohnend<br />
müssen, weil gerade das englische <strong>und</strong> das<br />
deutsche Rechtssystem nicht leicht koordinierbar<br />
sind <strong>und</strong> wir eine so große Zahl an Finanzierungspartnern<br />
hatten.<br />
Friedel: In anderen Ländern ist das aber<br />
nicht so schlimm...<br />
Brokemper: ...das ist nur bei den Engländern<br />
so, England ist echt teuer...<br />
Ewers: ...<strong>und</strong> Irland!<br />
Binder: Außerdem gibt es bei der Frage,<br />
ob es sich um einen nationalen Film handelt<br />
oder nicht, in den einzelnen Ländern schon Unterschiede.<br />
Das FFG ist da sehr liberal, wenn<br />
man das den Kollegen im Ausland erzählt, w<strong>und</strong>ern<br />
<strong>die</strong> sich dann immer. Österreich macht das<br />
nicht, Belgien auch nicht, das macht eigentlich<br />
keiner. Wenn man eine Vereinheitlichung durch<br />
<strong>die</strong> EU herbeiführen wollte, sollte sich das auf<br />
keinen Fall nachteilig für Deutschland erweisen.<br />
Friedel: Mein Standardbeispiel ist immer<br />
Kaurismäki. Wir haben alle seine Filme mitproduziert<br />
<strong>und</strong> immer in voller Höhe <strong>die</strong> Referenz-<br />
mittel erhalten. Dafür waren <strong>die</strong> Bedingungen<br />
der FFA ja erfüllt: Kaurismäki <strong>und</strong> <strong>die</strong> beteiligten<br />
Finnen sind Europäer, <strong>die</strong> Koproduktion hatte<br />
mit uns einen deutschen Hersteller, <strong>und</strong> es<br />
gab eine Endfassung des Films in deutscher<br />
Sprache. Das FFG ist wirklich sehr offen für Koproduktionen.<br />
Weber: Die andere Referenzschwelle,<br />
dass Filme 150.000 Zuschauer haben müssen,<br />
ist natürlich gerade auch für eine europäische<br />
Koproduktion sehr schwer zu erreichen. Das<br />
muss man einfach mal sagen.<br />
Friedel: Das denken <strong>die</strong> Franzosen auch,<br />
aber <strong>die</strong> haben überhaupt keine Schwelle. Auch<br />
wenn ein Film mit nur 2.000 Zuschauern floppt,<br />
kriegt man trotzdem ein wenig Geld. Bei uns<br />
hingegen geht es vorwiegend<br />
um Spitzenförderung.<br />
Man kann<br />
mit einem Film<br />
<strong>die</strong> Goldene Palme gewinnen,<br />
erreicht 45.000 Besucher <strong>und</strong> bekommt trotzdem<br />
keinen Euro. Das findet sich auch bei dem<br />
neuen Fonds wieder. Erst ab 30 Kopien soll ein<br />
Film etwas wert sein. Die Grenzen sind bei uns<br />
für Filmkunst sehr hoch.<br />
Weber: Hinzu kommt <strong>die</strong> Cashflow-Problematik.<br />
In Deutschland wird man in der Regel<br />
von keiner Bank Geld kriegen, wenn sie nicht<br />
das gesamte Finanzierungsmodell gesehen <strong>und</strong><br />
jeden einzelnen Vertrag geprüft hat. In Frankreich<br />
ist das schon eher möglich.<br />
Brokemper: In Frankreich ist auch <strong>die</strong><br />
Zwischenfinanzierung kein Problem, wenn du<br />
einen Completion Bond hast. Obwohl durch<br />
den garantiert ist, dass eine Filmproduktion zu<br />
einem bestimmten Zeitpunkt fertig gestellt <strong>und</strong><br />
geliefert wird, reicht das den deutschen Banken<br />
nicht.<br />
Friedel: Wir können uns nicht beschweren,<br />
dass es <strong>die</strong>se Unterschiede gibt. Das ist zwar<br />
sehr kompliziert, aber sonst gäbe es das Geld<br />
ja nicht. Ironie ist es dann, wenn es hinterher<br />
heißt, das ist wieder so ein Euro-Pudding, was<br />
ihr da gemacht habt. Wenn wir versuchen, etwas<br />
Ordentliches zu machen, müssen wir so viele<br />
verschiedene Sachen beachten, <strong>und</strong> manchmal<br />
verweichlicht das den Film. Und dann<br />
kommt ein Journalist <strong>und</strong> sagt, ihr habt ja den<br />
ganzen Film nur wegen der Förderung gemacht.<br />
Das ist schon ziemlich bitter.<br />
Ewers: Den früher oft beklagten Euro-<br />
Pudding gibt es ja gar nicht mehr. Den Stress,<br />
mit drei Ländern zu koproduzieren, würden wir<br />
uns alle gerne ersparen, wenn es nicht um <strong>die</strong><br />
Projekte ginge.<br />
Brokemper: Das kostet ja auch Geld.<br />
Tolle Geschichten, interessante Regisseure, vielleicht<br />
andere Besetzungen, als man sie sonst<br />
hat, das kostet eben einfach Geld. Wenn man<br />
hier vielleicht einen Film für eine Million oder<br />
eineinhalb Millionen machen kann, kostet er als<br />
Koproduktion schnell zwei oder zweieinhalb Millionen,<br />
weil halt viel mehr Leute bezahlt werden<br />
müssen.<br />
Welche Rolle spielen Mentalitätsunterschiede<br />
zwischen den jeweils beteiligten<br />
Ländern?<br />
Weber: Da gibt es große Unterschiede.<br />
Der deutsche Produzent beginnt den Dreh in<br />
der Regel erst dann, wenn <strong>die</strong> Finanzierung einigermaßen<br />
sicher ist. Anderswo wird angefangen,<br />
wenn das erste Geld da ist.<br />
Ewers: Wenn man sich nicht kennt, ist<br />
es wichtig, dass man sich vorher gut erk<strong>und</strong>igt<br />
<strong>und</strong> sich lange zusammensetzt. Denn was nutzt<br />
es, wenn schließlich das ganze Geld da ist, <strong>und</strong><br />
man sich dann nicht über den Film einigen kann.<br />
Brokemper: Dabei sind <strong>die</strong> kulturellen<br />
Unterschiede das eigentlich Spannende. Des-<br />
Bettina Brokemper<br />
gründete in Köln <strong>die</strong> ProduktionsfirmaHeimatfilm,<br />
mit der sie international<br />
ausgezeichnete<br />
Koproduktionen wie<br />
„Sweet Mud“ realisierte.<br />
Zuvor hatte sie für <strong>die</strong><br />
neue Impuls u.a. „Die syrische Braut“ produziert.<br />
2006 war Bettina Brokemper in<br />
Cannes Producerin on the Move.<br />
An welchen internationalen Koproduktionen<br />
arbeiten Sie gerade?<br />
Wir arbeiten an der deutsch-französisch-israelischen<br />
Koproduktion „Lemon<br />
Tree“, dem neuen Film von Eran Riklis, mit<br />
dem wir auch „Die syrische Braut“ gemacht<br />
haben. Zwei weitere Projekte, eines<br />
mit In<strong>die</strong>n <strong>und</strong> eines mit der Türkei,<br />
sind in der Finanzierungsphase.<br />
wegen versucht man ja auch, mit Partnern, mit<br />
denen man schon mal gute Erfahrungen gemacht<br />
hat, weiter zu arbeiten. Wenn ich jedes<br />
Mal einen neuen Partner habe, wird es nicht<br />
leichter.<br />
Sie sind allesamt in unterschiedlichen<br />
<strong>Welt</strong>gegenden aktiv <strong>und</strong> repräsentieren<br />
dabei immer auch ein Stück <strong>NRW</strong>.<br />
Wie ist <strong>die</strong> Außendarstellung des Filmlandes<br />
Nordrhein-Westfalen?<br />
Brokemper:<br />
Wenn man über Kinofilme redet,<br />
sind wir auf allen wichtigen Märkten<br />
extrem bekannt. Beispielsweise sind auf<br />
dem Festival IFP in New York oder beim Cinelab<br />
in Rotterdam junge <strong>NRW</strong>-Produzenten<br />
unterwegs <strong>und</strong> erzählen, was man hier machen<br />
kann. Natürlich spricht sich auch <strong>die</strong> Filmförderung<br />
herum...<br />
Friedel: ...<strong>die</strong> ja noch liberaler ist als das<br />
Filmförderungsgesetz. In <strong>NRW</strong> kann man auch<br />
Helmut Weber gründete<br />
gemeinsam mit seinem<br />
Partner Thomas<br />
Springer 1998 <strong>die</strong> Kölner<br />
Produktionsfirma Tradewind<br />
Pictures. Zu den internationalenKoproduktionen<br />
der Firma gehören<br />
u.a. „Niceland“ <strong>und</strong> „Erik im Land der Insekten“.<br />
An welchen internationalen Koproduktionen<br />
arbeiten Sie gerade?<br />
Wir haben <strong>die</strong> türkisch-deutsche Koproduktion<br />
„Hidden Faces, bei der Handan<br />
Ipekçi Regie führte, in der Postproduktion.<br />
In der Finanzierung ist das Projekt<br />
„Frieda darf nicht sterben“, das wir gern<br />
mit Österreich <strong>und</strong> der Schweiz koproduzieren<br />
möchten. Dabei handelt es sich um<br />
eine Komö<strong>die</strong>, <strong>die</strong> mein Partner Thomas<br />
Springer geschrieben hat <strong>und</strong> <strong>die</strong> Peter<br />
Timm realisieren wird. Außerdem stehen<br />
wir unmittelbar vor Drehbeginn der<br />
deutsch-schweizerischen Koproduktion<br />
„Bombay Beat“ von Regisseur Lutz Konermann,<br />
<strong>die</strong> wir mit Hugo Film aus Zürich<br />
realisieren.<br />
einen Film in mongolischer Sprache machen, solange<br />
der <strong>NRW</strong>-Effekt erfüllt wird <strong>und</strong> das Projekt<br />
vom Gremium als förderwürdig angesehen<br />
wird.<br />
Binder: Auch wir kriegen Anrufe von Koproduktionspartnern,<br />
<strong>die</strong> von der Förderung in<br />
<strong>NRW</strong> gehört haben <strong>und</strong> uns Projekte vorschlagen,<br />
<strong>die</strong> sie hier im Land postproduzieren möchten.<br />
Was hat sich beim Standing des<br />
deutschen Films im Ausland verändert?<br />
Friedel: Vieles, dafür genügt wiederum<br />
ein Blick nach Frankreich. Dort wird <strong>die</strong> neue,<br />
so genannte Berliner Schule sehr wohl wahrgenommen.<br />
Schließlich haben wir, der schwierigen<br />
Fernsehsituation zum Trotz, viele interessante<br />
junge Regisseure auf den internationalen<br />
Festivals <strong>und</strong> auch europaweit im Kino.<br />
Weber: Anerkennen muss man, dass<br />
durchaus Deutsche Produzenten inzwischen <strong>die</strong><br />
eigenen Filme nicht ausschließlich aus nationalen<br />
Quellen, sondern auch aus internationalen<br />
Quellen finanzieren können.<br />
Friedel: Außerdem gibt es vom neuen<br />
Außenminister aus meiner Sicht sehr ermutigende<br />
Zeichen. Nachdem unser argentinischer Film<br />
„El Custodio“ im Wettbewerb der <strong>Berlinale</strong> einen<br />
Preis gewann, wurde ich als erster Filmproduzent<br />
eingeladen, auf einer Reise von Minister<br />
Steinmeier mit nach Südamerika zu fliegen.<br />
Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 15
Mit Media Luna Entertainment <strong>und</strong> The Match Factory verfügt Köln über gleich zwei <strong>Welt</strong>vertriebe mit erlesenem Portfolio. Von der Domstadt<br />
aus vertreiben sie Filme in <strong>die</strong> ganze <strong>Welt</strong>, <strong>und</strong> in ihrem Angebot sind nicht nur deutsche Produktionen.<br />
1993 gründete Ida Martins <strong>die</strong> Media Luna,<br />
seit 2000 Media Luna Entertainment GmbH<br />
& Co. KG, mit Sitz in Köln <strong>und</strong> einem Büro in<br />
New York, um sich fortan dem Vertrieb <strong>und</strong><br />
dem Marketing des internationalen Independent-Films<br />
zu widmen. Mit reichhaltiger Erfahrung<br />
in Journalismus, Werbung, Fernsehen <strong>und</strong><br />
Hörfunk ausgestattet, sorgte sich Ida Martins<br />
mit ihrer Firma von Beginn an um Spiel- <strong>und</strong> Dokumentarfilm<br />
gleichermaßen. So gehörten zu<br />
den ersten Filmen ihres <strong>Welt</strong>vertriebs <strong>die</strong> Dokumentarfilme<br />
„Nico Icon“ von Susanne Ofteringer,<br />
„Rock Hudson’s Home Movies“ von<br />
Mark Rappaport <strong>und</strong> „Ich bin meine eigene<br />
Frau“ von Rosa von Praunheim sowie etwas<br />
später <strong>die</strong> Dokumentarfilme der Dubini-Brüder,<br />
Pepe Danquarts „Höllentour“ <strong>und</strong> Andrew<br />
Horns „The Nomi Song“.<br />
Bisher noch ohne Dokumentarfilm präsentiert<br />
sich der Katalog von The Match Factory. Michael<br />
Weber gründete <strong>die</strong> Firma exakt vor einem<br />
Jahr <strong>und</strong> verließ dafür <strong>die</strong> Bavaria Film International,<br />
mit der er über zehn Jahre hinweg,<br />
fünf davon als Geschäftsführer, weltweit erfolgreiche<br />
Filme wie „Lola rennt“, „Good Bye, Lenin!“<br />
<strong>und</strong> „Gegen <strong>die</strong> Wand“ vertreten hatte.<br />
Als Koproduzent hatte er sich 2003 gar über den<br />
Oscar für Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“<br />
freuen können. Anfang 2006 aber zog er The<br />
Match Factory auf: „Nach zehn sehr guten Jahren<br />
bei der Bavaria war es einfach Zeit für mich,<br />
etwas Neues zu machen“, sagt Michael Weber.<br />
„Ich kann nun wieder etwas kleiner arbeiten,<br />
konzentrierter <strong>und</strong> vor allem sehr viel näher an<br />
den Projekten.“ Gesellschafter der Firma mit Sitz<br />
in Köln sind <strong>die</strong> Pandora Film-Produzenten Karl<br />
Baumgartner <strong>und</strong> Reinhard Br<strong>und</strong>ig. Filmen aus<br />
dem Hause Pandora Film gegenüber gibt es allerdings<br />
keine Abnahmeverpflichtung, sondern für<br />
Michael Weber lediglich eine Art First-Look-Deal.<br />
Alfred Hürmer<br />
Foto: German Films<br />
Was genau muss man sich unter den<br />
German Films Previews vorstellen?<br />
Im Rahmen der German Films Previews laden<br />
wir etwa 60 ausländische Filmverleiher <strong>und</strong><br />
Fernseheinkäufer für drei Tage nach Deutschland<br />
ein. Zusammen mit den <strong>Welt</strong>vertrieben zeigen<br />
wir ihnen tagsüber deutsche Filme als Preview,<br />
<strong>die</strong> sie vorher noch nicht auf Festivals <strong>und</strong><br />
Märkten sehen konnten. Nach den Filmvorführungen<br />
bieten wir ihnen ein attraktives Abendprogramm<br />
<strong>und</strong> bringen sie mit Vertretern der<br />
16<br />
<strong>Welt</strong>vertriebe in <strong>NRW</strong><br />
Von Köln aus in <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />
VON OLIVER BAUMGARTEN<br />
Beiden <strong>Welt</strong>vertrieben, <strong>die</strong> von Nordrhein-<br />
Westfalen aus agieren, ist gemeinsam, dass sie<br />
sich vorrangig dem Arthouse-Film verschrieben<br />
haben. Ein hoher inhaltlicher <strong>und</strong> technischer<br />
Anspruch der Filme ist <strong>die</strong> erklärte Voraussetzung<br />
für Media Luna Entertainment, um den Handel<br />
mit den Filmrechten weltweit zu übernehmen.<br />
„Media Luna“, so Ida Martins, „unterscheidet<br />
sich von anderen <strong>Welt</strong>vertrieben durch einen<br />
vielfältigen Katalog mit Regisseuren aus aller<br />
<strong>Welt</strong>, <strong>die</strong> eine Besonderheit haben <strong>und</strong> damit<br />
Filmgeschichte schreiben.“ Einer der inhaltlichen<br />
Schwerpunkte liegt dabei unter anderem auf Filmen<br />
mit schwul-lesbischen Themen, wie etwa<br />
der aktuelle US-amerikanische Film „Another<br />
Gay Movie“ von Todd Stephens oder Angelina<br />
Maccarones „Fremde Haut“. Aber auch der<br />
deutsche Arthouse-Film bildet einen Programmschwerpunkt,<br />
angefangen mit „Das Trio“ über<br />
„Berlin is in Germany“ bis hin zu Züli Aladags<br />
„Elefantenherz“. „Gemeinsam versuchen wir, eine<br />
innovative ‘tailor-made‘-Strategie zu konzipieren,<br />
um Media Lunas Filme in der <strong>Welt</strong> bekannt<br />
zu machen. Für ‘Fremde Haut‘ zum Beispiel<br />
waren wir schon 2005 <strong>die</strong> ersten in Europa,<br />
<strong>die</strong> einen Film mit eigener Abspielsoftware auf<br />
SD-Karte überspielten, um ihn an unsere Zielgruppe<br />
zu verteilen“, sagt Ida Martins.<br />
Um ins Programm von The Match Factory<br />
Im Juli zeigt German Films seine Previews erstmals in Köln. Bisher fand <strong>die</strong> Filmpräsentation stets bei den Munich Screenigs<br />
statt. Der Newsletter sprach mit Alfred Hürmer, Aufsichtsratsvorsitzender von German Films, über <strong>die</strong> Verlegung an den Rhein.<br />
German Films Previews in Köln Entspannte Atmosphäre<br />
nationalen Filmbranche zusammen. Besonders<br />
<strong>die</strong> <strong>Welt</strong>vertriebe haben so <strong>die</strong> Möglichkeit, ihre<br />
Kontakte mit den Filmeinkäufern in entspannter<br />
Atmosphäre auszubauen, was ja in der Hektik<br />
von Filmmärkten <strong>und</strong> Festivals meistens gar<br />
nicht möglich ist.<br />
Warum finden sie in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
erstmals in Köln statt?<br />
Wir haben <strong>die</strong> Previews seit 2001 in München<br />
durchgeführt, eigentlich spricht auch gar<br />
Nina Hoss<br />
in Christian<br />
Petzolds<br />
„Yella“. Der<br />
Wettbewerbsbeitrag<br />
der<br />
<strong>Berlinale</strong> wird<br />
von The Match<br />
Factory<br />
vertrieben.<br />
Foto: H. Fromm<br />
übernommen zu werden, braucht der Film eine<br />
erzählerisch <strong>und</strong> visuell eigene Handschrift,<br />
eine erkennbare Vision des Autoren – wie zweifellos<br />
<strong>die</strong> Filme Aki Kaurismäkis, dessen Filmrechte<br />
Michael Weber zur Gänze in <strong>die</strong> neue Firma<br />
mit einbrachte. Ansonsten sollen <strong>die</strong> etwa zwölf<br />
Filme, <strong>die</strong> pro Jahr neu ins Portfolio aufgenom-<br />
nichts dagegen, weiterhin dort zu bleiben. Die<br />
Veranstaltungen waren sehr erfolgreich <strong>und</strong> wir<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Gäste immer hochzufrieden, ganz besonders<br />
in den vergangenen drei Jahren, in denen<br />
wir mit dem Filmfest München zusammengearbeitet<br />
haben. Trotzdem denken wir, dass ein<br />
wenig Abwechslung gut tut, unsere ausländischen<br />
Gäste sollen ja <strong>die</strong> Vielfalt der deutschen<br />
Produktionslandschaft auch in anderen Ecke<br />
Deutschlands kennen lernen. Köln ist ideal, um<br />
newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />
men werden, zudem eine Mischung repräsentieren<br />
aus Filmen erfahrener Filmemacher <strong>und</strong><br />
herausragender Talente. So standen im ersten<br />
Jahr Jasmila Zbanics Erstlingsfilm „Grbavica“ neben<br />
Aki Kaurismäkis neuem Werk „Lights in the<br />
Dusk“, Bahman Ghobadis „Half Moon“ neben<br />
Sven Taddickens „Emmas Glück“ oder Detlev<br />
das neue Konzept mit wechselnden Veranstaltungsorten<br />
zu testen. Die Filmbranche dort ist<br />
sehr dynamisch, im Mediapark finden wir <strong>die</strong><br />
perfekte Infrastruktur für eine solche Veranstaltung<br />
vor, <strong>und</strong> nicht zuletzt haben mit Media Luna<br />
<strong>und</strong> der Match Factory zwei <strong>Welt</strong>vertriebe<br />
ihren Sitz in Köln.<br />
Werden <strong>die</strong> Veranstaltungsorte in<br />
Zukunft weiter wechseln, oder bleibt es<br />
bei Köln?
Bucks „Knallhart“ neben „Madeinusa“ von Claudia<br />
Llosa. 2006, das erste Geschäftsjahr für The<br />
Match Factory, lief mehr als zufrieden stellend.<br />
Die Filme der Firma waren auf allen wichtigen<br />
Festivals der <strong>Welt</strong> vertreten, <strong>die</strong> Verkaufszahlen<br />
stimmten, <strong>und</strong> es wurden (neben zahllosen weiteren<br />
Preisen) zwei A-Festivals gewonnen: Berlin<br />
(Goldener Bär für „Grbavica“) <strong>und</strong> San Sebastián<br />
(Goldene Muschel für „Half Moon“).<br />
Die internationalen Filmfestivals sind auch<br />
für Media Luna ein wichtiger Ort, um ihre Filme<br />
nicht nur dem Publikum vorzustellen, sondern<br />
sie in erster Linie potenziellen Käufern<br />
schmackhaft zu machen. 2006 etwa gelang<br />
<strong>die</strong>s mit Andrea Stakas „Fräulein“, der unter anderem<br />
auf dem Filmfestival in Locarno den Goldenen<br />
Leoparden gewann, zudem konnte Matthias<br />
Luthardts „Pingpong“ zwei Preise bei der<br />
Critic’s Week in Cannes einstreichen. Auch Media<br />
Luna kann mit den Verkäufen des Jahres zufrieden<br />
sein, über 30 Territorien allein dürfen sich<br />
auf Fredi Murers Schweizer Auslands-Oscar-Kandidaten<br />
„Vitus“ freuen, <strong>und</strong> auch der Dokumentarfilm<br />
„12 Tangos“ von Arne Birkenstock wurde<br />
u.a. nach Australien, Neuseeland, Skandinavien<br />
<strong>und</strong> Japan verkauft.<br />
Der erste wichtige Termin für 2007 steht mit<br />
der <strong>Berlinale</strong> unmittelbar ins Haus, <strong>und</strong> neben<br />
der Präsenz beider Firmen auf dem European<br />
Film Market sind beide auch mit Filmen im offiziellen<br />
<strong>Berlinale</strong>-Programm vertreten. The<br />
Match Factory etwa kann erneut fünf Produktionen<br />
in Berlin präsentieren: Im Wettbewerb<br />
läuft Christian Petzolds Schramm Film-Produktion<br />
„Yella“, das Panorama zeigt zum einen den<br />
von Fatih Akin koproduzierten deutsch-türkischen<br />
„Takva“ von Özer Kiziltan <strong>und</strong> zum anderen<br />
<strong>die</strong> serbisch-bulgarisch-österreichischdeutsche<br />
Koproduktion „Gucha“ von Dusan Milic,<br />
im Forum feiert Maria Speths Pandora-Produktion<br />
„Madonnen“ Premiere, während das<br />
internationale Branchenpublikum in der Deutschen<br />
Reihe German Cinema „Emmas Glück“<br />
zu sehen bekommt. Media Luna Entertainment<br />
ist in Berlin mit Matthias Luthardts „Pingpong“<br />
<strong>und</strong> mit „Singapore Dreaming“ von Yen Yen<br />
Woo <strong>und</strong> Colin Goh vertreten.<br />
Da möchten wir uns noch nicht festlegen.<br />
Sollte <strong>die</strong> Veranstaltung in Köln aber auf Anhieb<br />
so gut funktionieren wie wir das erwarten,<br />
könnten <strong>die</strong> Previews durchaus auch 2008 wieder<br />
dort stattfinden.<br />
Seit 2001 gibt es <strong>die</strong> Previews. Welche<br />
Resonanz gibt es international darauf?<br />
Wir messen den Erfolg der Previews nicht<br />
in erster Linie in Verkaufszahlen <strong>und</strong> -statistiken.<br />
Natürlich werden viele der gezeigten Filme im<br />
Anschluss auch verkauft, langfristig ist eine Veranstaltung<br />
<strong>die</strong>ser Art aber vor allem ein Baustein<br />
in unserer Strategie, mit den wichtigsten internationalen<br />
Filmeinkäufern kontinuierlich in Kontakt<br />
zu bleiben. 2001 haben wir mit knapp 20<br />
Gästen relativ klein angefangen, inzwischen<br />
können wir 60 Einkäufer begrüßen. Wir beobachten<br />
seit mehreren Jahren ein zunehmendes<br />
Interesse der Einkäufer an den neuesten Produktionen<br />
aus Deutschland, das spiegelt sich auch<br />
in einem gestiegenen Interesse an den Previews<br />
wider. Darüber freuen wir uns sehr.<br />
Die Qualität des deutschen Dokumentarfilms ist beeindruckend. Beeindruckend<br />
ist aber auch <strong>die</strong> Menge des Geldes, <strong>die</strong> allein durch <strong>die</strong> öffentlich-rechtlichen<br />
Sender dafür aufgebracht wird, findet Leopold Hoesch von der Kölner Broadview<br />
TV in seinem Gastbeitrag für den Newsletter. Mit einer Verbesserung der Rahmen-<br />
bedingungen, der Übertragung der Nebenrechte auf <strong>die</strong> Produzenten <strong>und</strong> einer<br />
strategischen Programmförderung könne jedoch noch mehr erreicht werden.<br />
Die Dokumentarfilmproduktion greift in<br />
Deutschland auf eine gut funktionierende<br />
Industrie von qualifizierten Leuten zurück.<br />
Dies gilt sowohl für <strong>die</strong> technischen,<br />
als auch für <strong>die</strong> künstlerischen Bereiche. Die<br />
Aufzeichnungs- <strong>und</strong> Übertragungsqualität<br />
zählt zu den führenden in der <strong>Welt</strong>. Der<br />
späte Einstieg ins High Definition TV liegt<br />
am bereits jetzt hohen technischen Niveau<br />
des Standard Definition TVs. Das öffentlichrechtliche<br />
System ist ausgestattet mit einer<br />
erheblichen Anzahl von Sendeplätzen <strong>und</strong><br />
jährlich neuen, nachhaltigen Budgets. Hinzu<br />
kommen gelegentliche Event-Dokus der<br />
ProSieben Gruppe oder RTL Group <strong>und</strong><br />
Dank der Digitalisierung interessante Zweitverwertungsmöglichkeiten<br />
bei den privaten<br />
Sendern der dritten Generation. Auf der Zuschauerseite<br />
trifft man aller Unkenrufe zum<br />
Trotz in Deutschland auf ein qualifiziertes<br />
Publikum, das anspruchsvolle TV-Dokumentationen<br />
schätzt. Das Umfeld in Deutschland<br />
aus Sendern, Geld <strong>und</strong> Publikum<br />
schafft <strong>die</strong> Voraussetzungen, Dokumentationen<br />
entstehen zu lassen, <strong>die</strong> in anderen<br />
Ländern in der Form im Fernsehen seit langem<br />
nicht mehr möglich sind. Es ist erfreulich<br />
zu beobachten, wie es deutschen Produktionen<br />
gelingt, sich auch im Ausland immer<br />
besser zu behaupten, unter anderem<br />
abzulesen an den steigenden Auslandsverkäufen<br />
<strong>und</strong> kontinuierlichen Erfolgen bei<br />
großen Fernsehpreisen wie zum Beispiel<br />
dem Internationalen Emmy, dem Banff<br />
World Television Award oder dem Magnolia<br />
Award in Shanghai.<br />
Dankenswerter Weise herrscht ein breiter<br />
Konsens, sich ein Qualitätsfernsehen leisten<br />
zu wollen. Gebührengelder schaffen<br />
<strong>die</strong> sichere Gr<strong>und</strong>lage, dass es auch in Zukunft<br />
so bleiben wird. Dauerhafte, sichere<br />
Dokumentarfilmstandort Deutschland<br />
Mehr Erfolg durch<br />
Nebenrechte<br />
VON LEOPOLD HOESCH, BROADVIEW TV<br />
Einnahmegr<strong>und</strong>lagen bringen allerdings<br />
auch <strong>die</strong> Gefahr mit sich, dass strukturelle<br />
Verwachsungen langsamer beseitigt werden<br />
<strong>und</strong> das Ergebnis hinter den Möglichkeiten<br />
zurückbleibt. In Deutschland würde<br />
der Dokumentarfilm davon profitieren,<br />
wenn einige Rahmenbedingungen angepasst<br />
werden würden. Hierzu zählt sicher<br />
<strong>die</strong> nachteilige Wettbewerbssituation der<br />
unabhängigen Anbieter gegenüber den<br />
Sendertöchtern oder <strong>die</strong> überflüssige Praxis<br />
des Stellens einer Bankbürgschaft zum<br />
Erhalt einer Senderanzahlung. Ferner würde<br />
das System gewinnen, wenn es <strong>die</strong> Regel<br />
<strong>und</strong> nicht <strong>die</strong> Ausnahme wäre, dass <strong>die</strong><br />
Nebenrechte beim Produzenten anstatt<br />
beim Sender verbleiben.<br />
Broadview TV bevorzugt seit vielen Jahren<br />
Kofinanzierungen gegenüber Auftragsproduktionen.<br />
Es ist erfreulich zu beobachten,<br />
dass sich bei den Sendern zunehmend<br />
<strong>die</strong> Erkenntnis durchsetzt, den Produzenten<br />
in <strong>die</strong> Vermarktung der Produktionen<br />
zu integrieren <strong>und</strong> <strong>die</strong>se im Erfolgsfall an<br />
den Erlösen zu beteiligen. Dieser Weg müsste<br />
allerdings noch konsequenter beschritten<br />
werden. Es gibt Stimmen, <strong>die</strong> überzeugt<br />
sind, dass es im Bereich des Dokumentarfilms<br />
möglich wäre, durch eine Übertragung<br />
aller Nebenrechte auf den Produzenten bei<br />
gleichen Budgets <strong>die</strong> internationale Ausgangslage<br />
der deutschen Produzenten zu<br />
verbessern; so sehr, dass in einigen Jahren<br />
schon aus dem Altgeschäft substantielle Kofinanzierungsbeteiligungen<br />
für Neuproduktionen<br />
aufgebracht werden könnten. Da es<br />
sich um Rechte handelt, <strong>die</strong> außerhalb des<br />
öffentlich-rechtlichen Programmauftrags liegen,<br />
würde den Anstalten durch den Verlust<br />
an Auslandsrechten kein messbarer<br />
Nachteil erwachsen. Langfristig würde <strong>die</strong><br />
Leopold Hoesch<br />
Foto: Broadview TV<br />
Zusammenarbeit zwischen TV-Sendern <strong>und</strong><br />
rechteinhabenden Produzenten zu einer<br />
Win-Win-Situation für alle Beteiligten führen.<br />
Auch <strong>die</strong> Vertriebsgesellschaften profitierten<br />
durch Produzenten als Auftraggeber,<br />
da <strong>die</strong>se häufig langfristiger an den Produktionen<br />
interessiert sind, als <strong>die</strong> betreuende<br />
Senderredaktion, <strong>die</strong> an einem möglichen<br />
Erfolg nicht beteiligt ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> wesentlichen<br />
Kapazitäten auf <strong>die</strong> neuen Produktionen<br />
richtet.<br />
Im Fall von Broadview TV hat sich der<br />
Rückbehalt von Rechten in der Vergangenheit<br />
für alle Beteiligten (Produzent, Vertrieb,<br />
Sender) als sehr vorteilhaft erwiesen. Neben<br />
internationalen Filmpreisen <strong>und</strong> Nominierungen,<br />
zum Beispiel bei den Produktionen „Stalingrad“<br />
<strong>und</strong> „Das Drama von Dresden“ (International<br />
Emmy) oder „Das W<strong>und</strong>er von<br />
Bern – Die wahre Geschichte“ (Deutscher<br />
Fernsehpreis), haben sich auch alle anderen<br />
Kofinanzierungen wesentlich besser verkauft<br />
als <strong>die</strong> reinen Auftragsproduktionen. Insgesamt<br />
steigert <strong>die</strong> Beteiligung der Produzenten<br />
an ihren Produktionen den Programmexport<br />
<strong>und</strong> Programmexport ist Kulturexport,<br />
was am Ende des Tages ja auch erfreulich ist.<br />
Insgesamt ist in den letzten Jahren auf<br />
Senderseite ein positiver Trend zu beobachten,<br />
<strong>die</strong> Produzenten in fairer Weise am Risiko<br />
der Produktionen zu beteiligen. Die Initiative<br />
von Staatsminister Bernd Neumann,<br />
den deutschen Film zu unterstützen, ist darüber<br />
hinaus ein interessanter Weg. Die Ausweitung<br />
<strong>die</strong>ser Initiative auf TV-Dokumentationen<br />
mit internationaler Verwertungsaussicht<br />
sowie eine Flankierung <strong>die</strong>ser Maßnahme<br />
durch <strong>die</strong> regionalen Förderinstitutionen<br />
würde <strong>die</strong> Rolle der deutschen Dokumentarfilm-Produzenten<br />
im In- <strong>und</strong> Ausland<br />
weiter stärken.<br />
Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 17
In Sachen Studios braucht der Standort Nordrhein-Westfalen den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. In den MMC-Studios in Köln <strong>und</strong><br />
Hürth <strong>und</strong> den Bottroper Movie Park Studios wird Qualität geboten.<br />
Wenn Ende Januar „One Way“, der neue<br />
Film von Til Schweiger, in <strong>die</strong> Kinos<br />
kommt, wird der Zuschauer nicht erkennen,<br />
dass er zu großen Teilen in den Kölner Studios<br />
des Coloneum gedreht wurde. Dort wurden <strong>die</strong><br />
New York-Schauplätze „originalgetreu, haarklein<br />
<strong>und</strong> stilsicher“ nachgebaut <strong>und</strong> ausgestattet,<br />
so Mike Krüger, Geschäftsführer der MMC<br />
Independent GmbH. Für den Studio<strong>die</strong>nstleister,<br />
in dessen Hallen schon erfolgreiche Titel<br />
wie „Die fabelhafte <strong>Welt</strong> der Amélie“ oder „Das<br />
W<strong>und</strong>er von Bern“ entstanden, eine Kleinigkeit,<br />
schließlich wurde für Ottos „Sieben Zwerge“<br />
im Coloneum sogar ein ganzer Wald nachgebaut.<br />
Die MMC bietet in Köln <strong>und</strong> Hürth nicht<br />
nur Studios aller Größen zwischen 150 <strong>und</strong><br />
2.600 qm <strong>und</strong> einer Höhe von bis zu 23 Metern,<br />
sondern auch den kompletten Service von<br />
technischem Know-how über alle Arten der<br />
Studio- <strong>und</strong> Regietechnik bis hin zur Ausstattung,<br />
Bühnenbau, Requisite <strong>und</strong> qualifiziertes<br />
Personal. Den internationalen Vergleich müsse<br />
man nicht scheuen, so der Chef. Ein weiteres<br />
Plus: <strong>die</strong> mittlerweile große Erfahrung der<br />
MMC Independent als internationaler Koproduzent.<br />
Derzeit arbeite man „intensiv an diversen<br />
eigenen Inhalten <strong>und</strong> Projekten, <strong>die</strong> hoffentlich<br />
noch im Laufe <strong>die</strong>ses Jahres in Produktion<br />
gehen“ können, so Krüger. Unabhängig<br />
davon stehen in den ersten Monaten des Jahres<br />
bereits einige Drehs an, wie <strong>die</strong> Romanver-<br />
Ulrich Deppendorf<br />
Foto: WDR<br />
Welche Erfolge konnte der WDR in<br />
der Vergangenheit mit europäischen Koproduktionen<br />
erzielen?<br />
Das Engagement des WDR auf dem Feld<br />
der internationalen Koproduktionen ist beeindruckend.<br />
Auf <strong>die</strong>se Art <strong>und</strong> Weise sind beispielsweise<br />
<strong>die</strong> meisten Lars von Trier-Filme der<br />
jüngeren Zeit („Dancer in the Dark“, „Dogville“,<br />
„Manderlay“) nach Nordrhein-Westfalen gelangt.<br />
Wir haben uns an Patrice Chéreaus „Intimacy“<br />
ebenso beteiligt wie an Eran Riklis’ „Die syrische<br />
Braut“ oder an Michael Hanekes „Caché“. Seit<br />
2000 hat der WDR etliche Preise für seine europäischen<br />
Koproduktionen erlangt: von der Goldenen<br />
Palme für „Dancer in the Dark“ über diverse<br />
Europäische Filmpreise für „Caché“ bis zum<br />
Goldenen Bären für „Intimacy“<br />
Welche Rolle spielt da Arte?<br />
Arte ist – wie für unsere übrigen, nationalen<br />
Kinokoproduktionen auch – ein wichtiges<br />
Standbein bei unserem Gesamt-Beteiligungspaket.<br />
Der WDR hat einen Sitz in der „Arte Groupe<br />
Cinéma“, in der er mittelbar auch auf <strong>die</strong> Entscheidungen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Realisierungen großer internationaler<br />
Produktionen Einfluss nehmen kann.<br />
18<br />
Studios in <strong>NRW</strong> Wo <strong>die</strong> Kulissen tanzen<br />
filmung „Die Entdeckung der Currywurst“ mit<br />
Barbara Sukowa <strong>und</strong> Alexander Khuon unter<br />
der Regie von Ulla Wagner. Oder <strong>die</strong> deutschspanisch-französische<br />
Koproduktion „Die Frau<br />
des Anarchisten“ von Marie Noelle <strong>und</strong> Peter<br />
Sehr – beide gefördert von der <strong>Filmstiftung</strong>.<br />
Auch das Qualitätsfernsehen kommt nicht zu<br />
kurz. In der zweiten Jahreshälfte werden im Coloneum<br />
<strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong> von Heinrich Breloers<br />
„Die Buddenbrooks“ beginnen, eine Studioproduktion,<br />
<strong>die</strong> in der Ausstattung höchsten<br />
Ansprüchen genügen muss.<br />
Eine weitere Stärkung des Standortes verspricht<br />
sich Krüger vom neuen Deutschen Filmförderfonds.<br />
Damit stehen in den nächsten drei<br />
Jahren neben den bisherigen Fördertöpfen insgesamt<br />
180 Millionen Euro für <strong>die</strong> Produktion<br />
von Kinofilmen zur Verfügung. Produzenten<br />
werden danach bis zu einem Fünftel der in<br />
Deutschland ausgegebenen Produktionskosten<br />
erstattet. Krüger: „Wir halten das German-<br />
Spend-Modell für ein sehr begrüßenswertes Finanzierungsmodell.<br />
Vor allem für Studioproduk-<br />
VON WOLFGANG HIPPE<br />
tionen macht es großen Sinn <strong>und</strong> stärkt <strong>die</strong> inländische<br />
Filmbranche – damit auch sicher gestellt<br />
ist, dass öffentliche Finanzierungsgelder<br />
für deutsche Filme bei deutschen Dienstleistern<br />
ankommen.“ Das Modell habe bereits „einen<br />
kreativen Anschub für Produzenten“ bewirkt:<br />
„Viele Produzenten planen damit mögliche Finanzierungsstrukturen.“<br />
Warum also noch in <strong>die</strong> Ferne schweifen?<br />
Auch wenn es Orte mit besserem Wetter <strong>und</strong><br />
niedrigeren Preisen gibt – Nordrhein-Westfalen<br />
bietet „Vorteile jenseits des Preis-Wettbewerbs“:<br />
<strong>die</strong> qualifizierten Serviceleistungen bei Studiowie<br />
bei Koproduktionen <strong>und</strong> <strong>die</strong> weitreichende<br />
Infrastruktur der MMC-Studios. Krüger: „Diese<br />
optimalen Produktionsbedingungen werden<br />
von deutschen <strong>und</strong> internationalen Produzenten<br />
geschätzt. Deshalb konnte <strong>die</strong> MMC ihre<br />
Position im internationalen Vergleich behaupten<br />
<strong>und</strong> festigen.“<br />
Reisen sollte man deshalb von Köln aus allenfalls<br />
nach Bottrop-Kirchhellen. Die dortigen<br />
Movie Park Studios bieten auf einem fünf Hekt-<br />
ar großen Gelände ebenfalls alles, was für eine<br />
internationale Filmproduktion notwendig ist.<br />
Die zwei schalldichten Filmstudios mit Gr<strong>und</strong>flächen<br />
von 1.850 bzw. 1.450 qm <strong>und</strong> einer<br />
Deckenhöhe von jeweils 13 Metern entsprechen<br />
modernen Standards. Neben einer Blue<br />
Screen von 60 x 10 Metern gibt es ein Wasserbecken<br />
(12 x 6 x 3,5 Meter), das <strong>die</strong> Realisierung<br />
von Unterwasser-Szenen jeder Art ermöglicht.<br />
Und natürlich eine komplette Werkstatt für<br />
Schreiner-, Schweiß-, Maler- <strong>und</strong> Stuckateur-Arbeiten.<br />
Hier wurden „Der kleine Vampir“ von Uli<br />
Edel oder Tom Tykwers „Heaven“ gedreht. Derzeit<br />
arbeiten hier Regisseur Marco Kreuzpaintner<br />
<strong>und</strong> seine Crew an der Verfilmung von Otfried<br />
Preußlers Kinderbuch-Klassiker „<strong>Krabat</strong>“. Mit dabei<br />
sind Daniel Brühl, Christian Redl <strong>und</strong> David<br />
Kross. Einen Setbericht finden Sie auf Seite 23.<br />
MMC, Tel. (0221)2501678;<br />
samira.draebing@mmc.de<br />
Movie Park Germany,<br />
Tel. (02045) 899 950;<br />
jalbers@starparkscorp.com<br />
Im Gespräch mit dem Newsletter berichtet WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf, der im Mai nach Berlin wechselt <strong>und</strong> Leiter<br />
des ARD-Hauptstadtstudios wird, über Koproduktionen des Kölners Senders <strong>und</strong> Sendeplätze für den europäischen Film.<br />
Interview mit Ulrich Deppendorf Blick auf <strong>die</strong> Nachbarn<br />
Wie stark ist der WDR derzeit, mit<br />
<strong>und</strong> ohne Arte, auf dem Gebiet der internationalen<br />
Koproduktionen aktiv?<br />
Ohne Arte kann der WDR keine großen<br />
Beiträge auf dem Feld der internationalen Koproduktionen<br />
leisten.<br />
Zurzeit hat der WDR drei europäische Kinokoproduktionen,<br />
<strong>die</strong> alle gemeinsam mit Arte realisiert<br />
werden: „Hope“, „Old Love“ <strong>und</strong> „You the<br />
Living“. „Old Love“ wurde im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst<br />
2006 als Koproduktion mit Österreich gedreht.<br />
Kinostart wird Ende 2007 oder Anfang 2008 sein.<br />
Der WDR ist dort mit 100.000 Euro beteiligt, <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> 300.000 Euro <strong>und</strong> Arte 200.000<br />
Euro. „You the Living“, eine deutsch-schwedischdänisch<br />
<strong>und</strong> französische Koproduktion, ist eine<br />
Arte Groupe Cinéma-Beteiligung, der WDR ist also<br />
nur über Arte beteiligt.<br />
Gibt es Pläne, das Engagement des<br />
WDR in Zukunft zu verstärken?<br />
Das Engagement des WDR in <strong>die</strong>sem Bereich<br />
wurde soeben verstärkt, da <strong>die</strong> Dok-Film-<br />
Sendeplätze im Rahmen der Kinozeit ab Januar<br />
2007 verdoppelt wurden. Damit finden auch<br />
internationale Koproduktionen künftig wesent-<br />
lich mehr Raum. Wir bemühen uns auch aufgr<strong>und</strong><br />
der Finanzentwicklung, <strong>die</strong> Degeto für<br />
<strong>die</strong>se großen internationalen Produktionen zu<br />
interessieren <strong>und</strong> sind dabei auch mehrmals erfolgreich<br />
gewesen. So hat <strong>die</strong> Degeto durch<br />
Vermittlung des WDR <strong>die</strong> terrestrischen Rechte<br />
an mehreren Filmen von Lars von Trier, an „Intimacy“<br />
sowie an der kanadisch-deutschen Koproduktion<br />
„Jagd nach Gerechtigkeit“ erworben.<br />
Wo bietet der WDR Platz für europäische<br />
Koproduktionen?<br />
Im Bereich Dokumentarfilm platziert <strong>die</strong><br />
Filmredaktion des WDR jährlich r<strong>und</strong> 20 internationale<br />
Koproduktionen. Hinzu kommen Dokumentarfilme<br />
im Ersten, wie etwa „Ein deutscher<br />
Terrorist – Die Geschichte des Hans Joachim<br />
Klein“, eine deutsch-niederländische Koproduktion<br />
zusammen mit HR <strong>und</strong> WDR, <strong>die</strong> im<br />
Sommer 2006 in der ARD gesendet wurde, <strong>und</strong><br />
WDR-Sonderprogrammierungen. Auf den Kino-Sendeplätzen<br />
im Ersten <strong>und</strong> WDR Fernsehen<br />
werden sowohl deutsche als auch internationale<br />
Kinofilme gezeigt, zum Teil werden auch<br />
Kinofilme <strong>und</strong> Fernsehfilme gemischt. In der<br />
newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />
ARD handelt es sich um <strong>die</strong> Sendeplätze Samstag<br />
spät (ca. 23.40 Uhr), Sonntag spät (ca.<br />
23.30 Uhr) <strong>und</strong> Freitag spät im Wechsel mit<br />
Fernsehfilmen (ca. 22.45 Uhr), im WDR sind <strong>die</strong><br />
Kino-Sendeplätze Samstag 23.45 Uhr, Dienstag<br />
22.10 Uhr, Mittwoch 23.15 Uhr <strong>und</strong> Freitag<br />
23.00 Uhr.<br />
Wäre beim WDR eine Reihe „Der europäische<br />
Film“ denkbar, in dem europäische<br />
Koproduktionen einen festen Platz<br />
erhalten?<br />
Eine solche Reihe wäre sicher denkbar,<br />
wenn man an eine nicht allzu hohe Schlagzahl<br />
denkt. Reihen <strong>die</strong>ser Art hat <strong>die</strong> WDR-Filmredaktion<br />
immer wieder programmiert. Wichtig<br />
ist auch, dass <strong>die</strong> Betonung nicht allein auf Koproduktionen<br />
liegt – denn dafür reichen unsere<br />
Koproduktionen nicht aus. Den Zuschauer interessiert<br />
auch erfahrungsgemäß <strong>die</strong>se Entstehungsart<br />
in keiner Weise. Ankäufe <strong>und</strong> Koproduktionen<br />
werden in der Regel völlig gleich<br />
wahrgenommen. Der Blick auf das Leben <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Kultur unserer Nachbarn steht uns aber als<br />
öffentlich-rechtlichem europäischem Sender allemal<br />
gut zu Gesicht!
Wenn <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> reist,<br />
dann geht es immer um <strong>die</strong> Filme<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Filme machen.<br />
Ziel ihrer vielen Auslandsaktivitäten<br />
ist es, <strong>die</strong> heimische Produzentenlandschaft<br />
zu stärken <strong>und</strong> ein internationales<br />
Produktionsnetzwerk zu schaffen sowie<br />
<strong>die</strong> Filmkultur in Europa <strong>und</strong> auf der <strong>Welt</strong><br />
zu fördern. Es geht aber auch darum,<br />
durch <strong>die</strong> internationale Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> mit den erzählten Geschichten nationale<br />
Grenzen zu überwinden.<br />
Seit der Gründung der <strong>Filmstiftung</strong><br />
entstanden so durch ihr internationales<br />
Engagement qualitativ hochwertige Produktionen<br />
mit Beteiligung aus <strong>NRW</strong>. Nicht<br />
umsonst sind europäische <strong>und</strong> internationale<br />
Koproduktionen ein wichtiger Aspekt<br />
der Arbeit der Düsseldorfer Filmförderung<br />
(siehe Leiste). Sie bringen Know-how <strong>und</strong><br />
Arbeit ins Land. Außerdem werben sie für<br />
den Standort, wenn <strong>die</strong> Filme später auf<br />
der ganzen <strong>Welt</strong> auf Festivals <strong>und</strong> in den<br />
Kinos zu sehen sind.<br />
Festival-Präsenz<br />
Die Präsentation des Standortes<br />
dort, wo sich <strong>die</strong> Filmbranche<br />
auf ihren Festivals trifft, hat für<br />
das Land vielerlei Effekte: Internationale<br />
Partner <strong>und</strong><br />
Produktionen können nach<br />
<strong>NRW</strong> geholt <strong>und</strong> <strong>die</strong> heimische<br />
Infrastruktur so auf<br />
Dauer gestärkt werden. Außerdem<br />
wird für den Drehort<br />
<strong>NRW</strong> geworben <strong>und</strong> das Engagement<br />
des Landes für den<br />
deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />
Film auf internationaler Ebene bekannt<br />
gemacht.<br />
Seit über zehn Jahren ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
in Cannes mit dem Stand von Focus<br />
Germany präsent, dem Zusammenschluss<br />
der deutschen Filmförderer. Seit 2001 lädt<br />
sie während der Filmfestspiele in Venedig<br />
in den Palazzo Zenobio ein – seit dem letzten<br />
Jahr gemeinsam mit German Films. In<br />
Locarno veranstaltete <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> 2002 erstmals eine Empfang, an<br />
dem auch German Films <strong>und</strong> Arte beteiligt<br />
ist. Im selben Jahr startete sie mit der<br />
Landesregierung auch <strong>die</strong> Tradition, zu einem<br />
gemeinsamen Empfang während<br />
der <strong>Berlinale</strong> zu bitten.<br />
Außerdem fördert <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>die</strong><br />
Präsentation von <strong>NRW</strong>-Filmen auf internationalen<br />
Festivals, um neben den Effekten<br />
für das Land auch das Image des deutschen<br />
Films auf internationaler Ebene weiter<br />
zu erhöhen.<br />
Delegations-Reisen,<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong><br />
Kulturaustausch<br />
Auch auf Delegationsreisen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
im Ausland abseits des Festivaltrubels<br />
wirbt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> für das Filmland<br />
<strong>NRW</strong>: Sie stellt Produktions- <strong>und</strong> Koproduktionsmöglichkeiten<br />
vorgestellt, intensiviert<br />
<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit internationalen<br />
Förderinstitutionen <strong>und</strong> akquiriert<br />
gezielt Projekte für das Land. Deutsche Filme,<br />
<strong>die</strong> mit Hilfe aus <strong>NRW</strong> entstanden,<br />
finden in den begleitenden Filmreihen nebenbei<br />
ein internationales Publikum.<br />
2001 <strong>und</strong> 2003 reisten Filmschaffende<br />
aus <strong>NRW</strong> nach Polen <strong>und</strong> führten gezielte<br />
Gespräche mit polnischen Produzenten,<br />
aus denen sich Projekte wie „Unkenrufe”<br />
oder „Leben in mir!” entwickelten.<br />
2002 veranstalteten <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong>,<br />
Arte <strong>und</strong> CNC ein gemeinsames Kolloquium<br />
in Paris, der Beginn einer andauernden<br />
engen Kooperation mit Frankreich.<br />
Im selben Jahr präsentierten <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> <strong>und</strong> der WDR Fatih Akins Film<br />
„Solino“ in Brüssel beim 5. Europa-Forum.<br />
2004 flog eine <strong>NRW</strong>-Delegation nach<br />
In<strong>die</strong>n, wo mit dem Goethe-Institut eine<br />
Filmreihe organisiert wurde, <strong>die</strong> mit großer<br />
Begeisterung aufgenommen wurde.<br />
Im selben Jahr reisten Vertreter<br />
der <strong>NRW</strong>-Filmbranche<br />
nach Israel,<br />
wo Kooperationsgespräche<br />
geführt wurden. Ziel war<br />
es, <strong>die</strong> Zusammenarbeit zu intensivieren.<br />
2004 lud <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> außerdem zu einem<br />
Treffen zwischen israelischen <strong>und</strong><br />
nordrhein-westfälischen Filmschulen,<br />
„Reel IL”. Hieraus entstand das Kooperationsabkommen<br />
„Joint Venture”.<br />
2006 warb eine <strong>NRW</strong>-Delegation in<br />
Montreal für das Filmland. In einer Kooperation<br />
mit dem Goethe-Institut wurden in<br />
der Provinz Quebec geförderte Filme präsentiert<br />
<strong>und</strong> ein Koproduktionstreffen arrangiert.<br />
Auch in der Schweiz lud <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> 2006 in Kooperation mit<br />
der Zürcher <strong>Filmstiftung</strong> zu einem Koproduktionstreffen<br />
zwischen Schweizer <strong>und</strong><br />
<strong>NRW</strong>-Produzenten als Fortsetzung des<br />
deutsch-schweizerischen Koproduktionstreffen<br />
2005 beim Internationalen<br />
Filmkongress in Köln.<br />
Seit 2004 findet zudem im Rahmen<br />
des regelmäßig initiierten europäischen<br />
Kulturaustausches der Staatskanzlei des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen eine Präsentation<br />
des Filmlandes <strong>NRW</strong> in den jeweiligen<br />
Partnerländern statt: 2004 präsentierte<br />
<strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> in Kooperation mit<br />
dem Goethe-Institut London das hiesige<br />
The Wind<br />
that shakes<br />
the Barley<br />
Familia<br />
Rodante<br />
Klimt<br />
Paradise<br />
Now<br />
Caché<br />
Filmschaffen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Koproduktionsmöglichkeiten<br />
vor englischen Produzenten,<br />
2005 wurden auf dem Filmfestival in Helsinki<br />
Filme aus <strong>NRW</strong> vorgeführt sowie Koproduktionsmöglichkeiten<br />
zwischen <strong>NRW</strong><br />
<strong>und</strong> Skandinavien erörtert. Ebenfalls 2005<br />
reiste eine <strong>NRW</strong> Delegation nach Kattowitz,<br />
um auch dort <strong>die</strong> Produktionsmöglichkeiten<br />
an Rhein <strong>und</strong> Ruhr vorzustellen.<br />
Koproduktionsabkommen<br />
<strong>Welt</strong>weit ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> unterwegs,<br />
Mit einigen Partnerländern hat <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
Abkommen geschlossen, <strong>die</strong> gezielt<br />
Koproduktionen voran bringen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> internationale Zusammenarbeit erleichtern<br />
sollen.<br />
Im Jahr 2000 wurde ein Koproduktionsabkommen<br />
mit den Nie-<br />
um das Filmland bekannt zu machen <strong>und</strong> internationale<br />
Koproduktionen nach <strong>NRW</strong> zu holen. Für den Newsletter hat Katharina Blum,<br />
bei der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> für Kongresse <strong>und</strong> internationale Kontakte<br />
verantwortlich, eine Auswahl der Aktivitäten zusammengestellt.<br />
R<strong>und</strong> um <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />
in 15 Jahren<br />
Dear Wendy<br />
Die syrische<br />
Braut<br />
Whisky<br />
Dogville<br />
Die<br />
fabelhafte<br />
<strong>Welt</strong> der<br />
Amélie<br />
Nomaden<br />
der Lüfte<br />
Whale<br />
Rider<br />
Geförderte internationaleKoproduktionen<br />
(Auswahl)<br />
derlandenbesiegelt, 2002 folgte ein Koproduktionsvertrag<br />
(Joint Project) mit Israel, der <strong>die</strong><br />
gegenseitige Herausbringung der Filme im<br />
jeweiligen Partnerland unterstützen soll.<br />
Mit Produzenten <strong>und</strong> Förderern angrenzender<br />
Beneluxländer pflegt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
einen regelmäßigen Austausch, um<br />
<strong>die</strong> Zusammenarbeit zu optimieren.<br />
Unterstützung für junge<br />
Produzenten<br />
Auch Produzenten aus <strong>NRW</strong> können bei<br />
der Präsentation ihrer Projekte im Ausland<br />
<strong>und</strong> bei der Suche nach ausländischen Koproduktionspartnern<br />
<strong>und</strong> Finanziers mit<br />
der Unterstützung der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
rechen. So werden Nachwuchsproduzenten<br />
aus <strong>NRW</strong> regelmäßig zum IFP nach<br />
New York geschickt. Beim Cinemaart in<br />
Rotterdam ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> seit mehreren<br />
Jahren ein verlässlicher Partner: Für<br />
ihre Unterstützung des Marktes darf sie<br />
jeweils zwei Produzenten in das Programm<br />
einbringen, <strong>die</strong> dort ihre Projekte<br />
vorstellen können.<br />
Seit 2006 unterstützt <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> das europäische Trainingsprogramm<br />
Ekran, bei dem Filmschaffende (möglichst<br />
im Filmteam) mittels der Visualisierung ihrer<br />
Filmvorhaben den weiteren Stoffentwicklungsprozess<br />
erörtern.<br />
Internationaler Filmkongress<br />
der <strong>Filmstiftung</strong><br />
Seit über zehn Jahren veranstaltet <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong><br />
<strong>NRW</strong> während des Me<strong>die</strong>nforums<br />
<strong>NRW</strong> ihren internationalen Filmkongress.<br />
Der hier geführte filmpolitische Diskurs<br />
stellt oftmals internationale Themen<br />
in den Mittelpunkt <strong>und</strong> lädt Gäste aus aller<br />
<strong>Welt</strong> ein. Zudem werden internationale<br />
Filmpremieren veranstaltet <strong>und</strong> ein Koproduktionstreffen<br />
„Made in <strong>NRW</strong>” organisiert,<br />
Gastländer waren bis jetzt: Frankreich,<br />
Spanien, Italien, UK, USA, Kanada,<br />
Österreich <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schweiz.<br />
Internationale<br />
Beteiligungen<br />
Um Nordrhein-Westfalen noch stärker in<br />
<strong>die</strong> internationale Filmszene einzubinden<br />
<strong>und</strong> bei der Präsentation des<br />
deutschen Films im Ausland zu<br />
helfen, ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> an diversen<br />
internationalen Zusammenschlüssen,Förderungen<br />
<strong>und</strong> Initiativen beteiligt.<br />
Die MEDIA Antenne bei<br />
der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> existiert<br />
bereits seit 1992: Mit<br />
gezielter Beratung werden<br />
hier <strong>NRW</strong>-Produzenten bei<br />
Anträgen an das europäische<br />
Förderprogramm unterstützt.<br />
Seit 1998 unterstützt <strong>die</strong><br />
<strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong> <strong>die</strong> „Shooting<br />
Stars“-Initiative der European Film Promotion<br />
der in der Pressearbeit.<br />
1999 gründet <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> ihre<br />
Film Commission als Anlaufstelle auch für<br />
nationale <strong>und</strong> internationale Produzenten,<br />
<strong>die</strong> in <strong>NRW</strong> drehen wollen. Seit 1998 ist<br />
sie Teil der Association of International<br />
Filmcomissons (AFCI).<br />
Seit 2003 ist <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> außerdem<br />
Mitglied im Verein Les Rendez-Vous<br />
Franco-Allemands. Ziel des Vereins ist es,<br />
<strong>die</strong> Kooperation zwischen <strong>NRW</strong> <strong>und</strong><br />
Frankreich zu fördern. 2005 fand der jährliche<br />
Kongress des Vereins nach zwei Jahren<br />
in Lyon erstmals in Köln statt.<br />
2004 wurde <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> Gesellschafter<br />
bei German Films, um <strong>NRW</strong> bei der<br />
internationalen Präsentation des deutschen<br />
Films besser zu vertreten <strong>und</strong> Synergieeffekte<br />
zu nutzen.<br />
Filmstarts im Ausland<br />
Auch bei den Filmstarts ihrer geförderten<br />
Filme im Ausland hat <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> geholfen,<br />
um besonderes Augenmerk auf<br />
das deutsche Filmschaffen zu lenken. Zwei<br />
Beispiele:<br />
2003 half <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> bei der Premiere<br />
von „Good bye, Lenin!“ in Paris.<br />
2004 unterstützte <strong>die</strong> <strong>Filmstiftung</strong> gemeinsam<br />
mit dem WDR <strong>die</strong> Premiere von<br />
Pepe Danquarts Tour de France-Doku „Höllentour“<br />
am Schlusstag der Tour in Paris.<br />
Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 19
In „The Children of Huang Shi” spielt Jonathan<br />
Rhys Meyers („Match Point“) den<br />
jungen Engländer George Hogg, der während<br />
einer <strong>Welt</strong>reise in den 30ern des letzten<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts in China als Kriegskorrespondent<br />
<strong>und</strong> Fotograf zwischen <strong>die</strong> Fronten<br />
des japanisch-chinesischen Kriegs gerät.<br />
Nur knapp vor seiner Hinrichtung durch<br />
<strong>die</strong> Japaner wird George von einer kommunistischen<br />
Guerilla-Gruppe gerettet, deren<br />
Anführer Chow Yun Fat („Tiger and Dragon“)<br />
ist. Da Hogg nun vor den Kriegsparteien<br />
versteckt werden muss, schicken ihn<br />
<strong>die</strong> Untergr<strong>und</strong>kämpfer mit einer Gruppe<br />
von Kriegswaisen zu einer weit im Norden<br />
Chinas liegenden Missionsstation. Auf der<br />
über 1500 Kilometer langen, gefährlichen<br />
Reise mit 60 Kindern wird Hogg von der australischen<br />
Krankenschwester Lee begleitet<br />
– gespielt von Rhada Mitchell.<br />
Diese Geschichte, <strong>die</strong> auf wahren Begebenheiten<br />
beruht, wird bis Ende Februar an<br />
Originaldrehorten <strong>und</strong> einem Studio in China<br />
von einem deutsch-australisch-chinesischen<br />
Team gedreht; <strong>die</strong> Postproduktion mit<br />
großen CGI-Anteilen wird in <strong>die</strong>sem Sommer<br />
bei dem Mitfinanzier Pictorion/das werk in<br />
Nordrhein-Westfalen stattfinden.<br />
Die großen kulturellen Unterschiede<br />
zwischen den jungen „Westlern“, ihrem chinesischen<br />
Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> den ihnen anvertrauten<br />
Kindern, aber auch <strong>die</strong> gemeinsame Erkenntnis,<br />
dass sie letztlich durch universelle<br />
humanitäre Werte verb<strong>und</strong>en sind, prägt<br />
<strong>die</strong> abenteuerliche Reise von Shanghai nach<br />
Nanking <strong>und</strong> danach in den Norden bis<br />
hoch in <strong>die</strong> Mongolei. Hier, in den rauen,<br />
20<br />
<strong>Dreharbeiten</strong> zu „The Children of Huang Shi“ in China<br />
Ein Heer von Übersetzer<br />
VON MARTIN HAGEMANN, ZERO FILM ZERO FICTION<br />
fast unpassierbaren Bergen der südlichen<br />
Seidenstrasse <strong>und</strong> in der Wüste Gobi, wo<br />
sie sich mit der nördlichen Route trifft, begann<br />
der Dreh – ein Abenteuer für sich.<br />
Heftiger Schneeeinbruch, Szenen mit<br />
Nomaden <strong>und</strong> ihren Tieren, mit H<strong>und</strong>erten<br />
von Komparsen, <strong>die</strong> von der chinesischen<br />
Armee gestellt wurden <strong>und</strong> viele Special Effects<br />
waren gleich am Anfang eine große<br />
Herausforderung. Inzwischen ist das vielsprachige<br />
Team in den „backlots“ der Hengdian-Studios<br />
angekommen. Dieses Studio<br />
zeichnet sich durch annähernd 100 Gebäude<br />
aus den verschiedenen Epochen Chinas<br />
aus, <strong>die</strong> von den Studiobetreibern in ganz<br />
China abgebaut <strong>und</strong> drehgerecht auf dem<br />
Studiogelände wieder errichtet wurden. Hier<br />
entstehen <strong>die</strong> meisten der Innenaufnahmen<br />
des Films, <strong>die</strong> im Studio befindlichen Hotels<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen machen<br />
den Dreh gegenüber den bisherigen Drehorten,<br />
<strong>die</strong> teilweise St<strong>und</strong>en von den Team-<br />
Hotels entfernt waren, sehr bequem. Dies<br />
bietet etwas Zeit, <strong>die</strong> doch noch großen Unterschiede<br />
zwischen den Arbeitsweisen der<br />
Nach drei Jahren Entwicklung, Finanzie-<br />
rung <strong>und</strong> Vorbereitung begannen im<br />
November 2006 <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong> für<br />
<strong>die</strong> Koproduktion „The Children of<br />
Huang Shi”. Die Kölner Zero west pro-<br />
duziert den von der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
unterstützten Film zusammen mit der<br />
chinesischen Ming Productions <strong>und</strong><br />
Bluewater Pictures aus Australien. Für<br />
den Newsletter berichtet zero film-<br />
Produzent Martin Hagemann von dem<br />
Abenteuer, in China zu drehen.<br />
newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />
„westlichen“ <strong>und</strong> der „östlichen“ Crews anzugleichen<br />
<strong>und</strong> zu versuchen, <strong>die</strong> Kommunikation<br />
innerhalb des großen Teams zu verbessern.<br />
Wenige der chinesischen Team-<br />
Mitglieder können gut genug Englisch, von<br />
den Europäern <strong>und</strong> Australiern kann niemand<br />
Chinesisch, so dass eine direkte Kommunikation<br />
zwischen den deutschen, den<br />
englischen <strong>und</strong> australischen „Heads of Department“<br />
<strong>und</strong> ihren chinesischen Kollegen<br />
nicht wirklich möglich ist. Ein Heer von<br />
Übersetzern versucht, <strong>die</strong> oft auch großen<br />
Mentalitätsunterschiede so gut es geht auszugleichen.<br />
Sind <strong>die</strong> westlichen Crews eher<br />
gewohnt, Probleme direkt zu diskutieren<br />
<strong>und</strong> lösungsorientiert anzusprechen, wählen<br />
<strong>die</strong> chinesischen Kollegen oft andere<br />
Wege, <strong>die</strong> auch zu guten Resultaten führen<br />
– vor allem dann, wenn Abteilungen<br />
komplett chinesisch besetzt sind, wie z.B.<br />
<strong>die</strong> des Kameramanns Xiaoding Zhao<br />
(„House of Flying Daggers“). Die Muster aus<br />
China, <strong>die</strong> per Internet in den Produktionsfirmen<br />
<strong>und</strong> beim <strong>Welt</strong>vertrieb (Hyde Park)<br />
eintreffen, sorgen regelmäßig für telefoni
n<br />
Schwieriger Dreh in China: Heftiger<br />
Schneefall <strong>und</strong> Szenen mit H<strong>und</strong>erten<br />
von Komparsen gehörten zu den<br />
Herausforderungen in der Wüste Gobi.<br />
Foto: zero west<br />
sche Begeisterungsstürme zwischen Europa <strong>und</strong><br />
China.<br />
Möglich gemacht haben <strong>die</strong>ses Projekt Wieland<br />
Schulz-Keil als federführender Produzent<br />
<strong>und</strong> Regisseur Roger Spottiswoode, <strong>die</strong> beide<br />
Mitte der 90er Jahre schon einmal bei „Mesmer“<br />
zusammengearbeitet haben. Sie haben<br />
„The Children of Huang Shi“ entwickelt <strong>und</strong> im<br />
letzten Jahr nach dem Drehbuch von Jane<br />
Hawksley maßgeblich vorbereitet. Ihr Enthusiasmus<br />
half sehr, <strong>die</strong> unterschiedlichen Temperamente<br />
<strong>und</strong> Arbeitsweisen zusammenzubringen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> chinesischen Behörden von dem<br />
Projekt zu überzeugen. So können jetzt z.B. historische<br />
Gebäude für den Dreh genutzt werden,<br />
<strong>die</strong> bisher noch nie für <strong>Dreharbeiten</strong> zugänglich<br />
waren.<br />
Die Finanzierung des Films, <strong>die</strong> wie bei „Independent“-Projekten<br />
<strong>die</strong>ser Art langwierig <strong>und</strong><br />
kompliziert war, stützt sich neben mehreren Verkäufen<br />
in europäischen Territorien <strong>und</strong> in China<br />
auch auf einen US-Domestic Deal mit Sony<br />
Classic, so dass der Film nach Fertigstellung zum<br />
Weihnachtsgeschäft 2007 einen breiten internationalen<br />
Start erleben wird.<br />
Jennifer Huang leitet CemCom, ein mittelständisches Kommunikationshaus in<br />
Shanghai, <strong>und</strong> dessen Büro in Düsseldorf. Ihr Angebot: chinesische Produzenten auf<br />
dem deutschen <strong>und</strong> deutsche Produzenten auf dem chinesischen Film- <strong>und</strong> Fern-<br />
sehmarkt zu unterstützen. Im letzten Jahr organisierte sie u.a. einen deutsch-chi-<br />
nesischen Worksshop im Rahmen des Me<strong>die</strong>nforum <strong>NRW</strong>. Peter Hanemann<br />
sprach mit der Fachfrau über Kooperationen mit dem Reich der Mitte – <strong>und</strong> dar-<br />
über, was ihnen im Wege steht.<br />
Interview mit Jennifer Huang<br />
Man braucht Partner,<br />
<strong>die</strong> sich auskennen<br />
Welche Bedeutung hat <strong>die</strong> Olympiade<br />
2008 in Peking für internationale<br />
Me<strong>die</strong>n-Kooperationen?<br />
Der Groß-Event macht es möglich, China<br />
weltweit zu präsentieren. Vielfach fehlt<br />
es ja noch an Verständnis für das riesengroße<br />
Land <strong>und</strong> seine sich unglaublich schnell<br />
ändernde Gesellschaft. Für uns ist <strong>die</strong> Olympiade<br />
eine gute Chance, chinesische Me<strong>die</strong>nfirmen<br />
<strong>und</strong> -produkte in Europa zu vermarkten,<br />
gerade auch in <strong>NRW</strong>.<br />
Sie selbst pendeln zwischen<br />
Shanghai <strong>und</strong> Ihrem Büro in Düsseldorf.<br />
Was sind Ihre geschäftlichen<br />
Schwerpunkte?<br />
Wir bieten unsere Dienstleistungen auf<br />
beiden Seiten an. Zu unseren chinesischen<br />
K<strong>und</strong>en zählen einige staatliche Sender, vor<br />
allem aber über 100 freie Produzenten, denen<br />
wir helfen, ihre Filme in Europa zu vermarkten.<br />
Den deutschen Me<strong>die</strong>nunternehmen<br />
bieten wir unser Know-how <strong>und</strong> unsere<br />
Netzwerke in China an.<br />
Wenn Sie hierzulande Besuch von<br />
Film- oder Fernsehschaffenden aus<br />
China bekommen – was interessiert<br />
<strong>die</strong> Kollegen?<br />
Im Normalfall hoffen sie, in <strong>NRW</strong> für<br />
ihre Projekte Investoren oder Produktionspartner<br />
zu finden. Wir helfen ihnen, den richtigen<br />
Sender, Verleih oder eine Produktionsfirma<br />
zu finden. Daneben möchten unsere<br />
chinesischen K<strong>und</strong>en auch gern wissen, wie<br />
das deutsche Me<strong>die</strong>nsystem funktioniert <strong>und</strong><br />
welche Kooperationsmöglichkeiten langfristig<br />
für den chinesischen Markt möglich sein<br />
könnten. Oft möchten sie auch wichtige<br />
deutsche oder europäische Me<strong>die</strong>npolitiker<br />
treffen, um <strong>die</strong> deutsche oder europäische<br />
Me<strong>die</strong>npolitik zu verstehen.<br />
Stichwort Film: Was haben chinesische<br />
Produzenten, mit denen Sie zu<br />
tun haben, im Angebot?<br />
Vor allem Dokumentarfilme. Die chinesischen<br />
Produzenten wissen, dass China in<br />
Europa ein großes Thema ist <strong>und</strong> passen sich<br />
dementsprechend dem europäischen Geschmack<br />
an. Jedenfalls haben wir auf etwa<br />
100 Dokumentationen, <strong>die</strong> wir an <strong>die</strong> Sender<br />
geschickt haben, ein sehr positives Feedback<br />
bekommen. Man wird im deutschen<br />
Fernsehen also demnächst auch chinesische<br />
Dokumentation über China sehen können.<br />
Was macht umgekehrt den chinesischen<br />
Markt für Koproduktionspartner<br />
aus dem Ausland interessant?<br />
Thematisch lässt sich in China alles<br />
Mögliche unterbringen – Filme über westliche<br />
Kultur, Lifestyle, Mode, Sport insbesondere,<br />
auch touristische Themen. Das alles<br />
mögen <strong>die</strong> chinesischen Konsumenten.<br />
Sie sprechen von TV-Konsumenten.<br />
Ja. Es ist schon mehrfach vorgekommen,<br />
dass deutsche Sender oder Produktionsfirmen<br />
Formate in China verkauft haben.<br />
Beispielsweise ist „Deutschland sucht den Superstar“<br />
in China sehr erfolgreich umgesetzt<br />
worden. Aktuell passiert das mit dem Wissensmagazin<br />
„Galileo“ von ProSieben.<br />
Welche Möglichkeiten sehen Sie<br />
für Filmproduzenten, mit den Chinesen<br />
ins Geschäft zu kommen?<br />
Chinesische Produzenten sind derzeit<br />
vorwiegend an Koproduktionen interessiert.<br />
Wenn das Konzept stimmt <strong>und</strong> man zusammen<br />
dreht, kann man sich dann vielleicht<br />
auch über <strong>die</strong> Vermarktung verständigen –<br />
auf dem asiatischen Markt, in Europa oder<br />
in Nord-Amerika. Natürlich sind <strong>die</strong> Chinesen<br />
auch am Know-how ihrer europäischen<br />
Kollegen interessiert.<br />
Jennifer Huang<br />
Foto: privat<br />
Welche Dienstleistungen bieten<br />
Sie hiesigen Produzenten für China an?<br />
Wir geben Tipps zur regionalen Umsetzung<br />
des Themas, suchen nach dem richtigen<br />
Koproduktionspartner <strong>und</strong> leisten Unterstützung<br />
bei der Logistik, bis hin zur Zusammenstellung<br />
eines Teams. Wir helfen<br />
auch gern beim Marketing.<br />
Welche Hindernisse kann es auf<br />
dem Weg nach China noch geben?<br />
Das Problem ist, dass jede Produktion<br />
genehmigt werden muss, egal für welches<br />
Thema. Eine erste Prüfung erfährt ein Projekt<br />
ja schon durch <strong>die</strong> Beantragung bei der<br />
chinesischen Botschaft. Das wird inzwischen<br />
sehr liberal <strong>und</strong> locker gehandhabt. Aber es<br />
gibt noch andere Faktoren, <strong>die</strong> man nicht<br />
vergessen darf. Wenn ein Thema sehr politisch<br />
ist oder es um einen Skandal geht, ist<br />
es in China immer noch sehr schwierig, <strong>die</strong><br />
Genehmigung zu bekommen.<br />
Und wenn man auf <strong>die</strong> Idee käme,<br />
in China das Liebesleben von Mao<br />
Tse-tung zu verfilmen?<br />
Wenn es nur darum ginge, eine positive<br />
Liebesgeschichte zwischen Mao <strong>und</strong> einer<br />
Frau zu verfilmen <strong>und</strong> man nicht allzu kritisch<br />
mit der Historie umginge, gäbe es wohl<br />
kein großes Problem – schließlich ist Mao<br />
auch in China längst Geschichte. Aber man<br />
muss eben für alle Produktionen <strong>die</strong> Freigabe<br />
der Behörden bekommen. Dafür braucht<br />
man chinesische Partner, <strong>die</strong> sich auskennen.<br />
Wird sich durch <strong>die</strong> Olympiade an<br />
den noch bestehenden Zensurmechanismen<br />
etwas ändern?<br />
Eher nicht, glaube ich. Denn <strong>die</strong> großen<br />
Player haben sich längst arrangiert. Die<br />
meisten Me<strong>die</strong>nprofis, mit denen ich gesprochen<br />
habe, insbesondere auf dem Sportsektor,<br />
halten es für schwierig, in <strong>die</strong> Debatte<br />
einzusteigen.<br />
Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 21
In der Verfilmung des Romans „<strong>Krabat</strong>“ von Otfried Preußler unter der Regie von Marco<br />
Kreuzpaintner spielt <strong>die</strong> authentische Ausstattung eine große Rolle. Drei Monate lang<br />
arbeitete ein Team von etwa 100 Leuten in einem einsamen Tal in Rumänien, um <strong>die</strong><br />
Außenszenen filmisch umzusetzen. Noch bis April 2007 werden <strong>die</strong> Innenaufnahmen im<br />
Studio 4 des Bottroper Movie Park Germany gedreht.<br />
Den Wunsch, <strong>Krabat</strong>s Schicksal zu verfilmen,<br />
hegt der Münchner Produzent<br />
Thomas Wöbke (Claussen+Wöbke+Putz-Filmproduktion)<br />
schon seit<br />
mehreren Jahren. Die Geschichte des arglos<br />
in Gefahr geratenen Jungen birgt große<br />
Gefühle <strong>und</strong> <strong>die</strong> packende Faszination<br />
schwarzer Magie. In den Wirren des<br />
Dreißigjährigen Krieges findet <strong>die</strong> Hauptfigur<br />
<strong>Krabat</strong> Unterschlupf in einer entlegenen<br />
Mühle. Die Mühle stellt sich als<br />
Zauberschule heraus, der Lehrherr ist ein<br />
Meister der schwarzen Magie. <strong>Krabat</strong> <strong>und</strong><br />
elf andere Müllerburschen kämpfen um<br />
Leben <strong>und</strong> Tod. Viele im Team, wie Regisseur<br />
Marco Kreuzpaintner, Szenenbildner<br />
Christian M. Goldbeck oder auch<br />
Maskenbildnerin Heike Merker haben das<br />
spannende Buch als Jugendliche gelesen.<br />
In ihren Köpfen entstand der Film schon<br />
damals.<br />
Goldbeck <strong>und</strong> seine Kollegen haben<br />
Museumsdörfer in ganz Europa besucht,<br />
bevor sie <strong>die</strong> Zaubermühle einmal in Rumänien<br />
<strong>und</strong> einmal in Bottrop nachbauten.<br />
Küche, Schlafraum, schwarze Kammer,<br />
Zimmer des Meisters <strong>und</strong> Gesellenstube<br />
– alle Räume wurden im Studio mit<br />
großer Liebe zum Detail ausgestattet. Drei<br />
Monate dauerte der Aufbau. Die Wände<br />
alterten künstlich, mit Feuer geschwärzt<br />
<strong>und</strong> mit Äxten gekerbt. Die Magie der<br />
schwarzen Kammer verdeutlichen geschnitzte<br />
Vogelköpfe <strong>und</strong> geheimnisvolle<br />
Zeichen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Szenenbildner aus alten<br />
Lehrbüchern über Alchemie <strong>und</strong> Himmelszeichen<br />
entliehen haben.<br />
Ebenso aufwändig hat Kostümbildnerin<br />
Anke Winckler <strong>die</strong> Garderobe der düsteren<br />
Gesellen entworfen. Bei einer ihrer<br />
vielen Recherchen in der Neuen Pinakothek<br />
in München entdeckte sie Werke<br />
des spanischen Malers Bartolomé Esteban<br />
Murillo aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert, <strong>die</strong> sie<br />
als eine wichtige Vorlage nutzte. An Hand<br />
der Bilder versuchte sie <strong>die</strong> Frage zu klä-<br />
22<br />
Am Set von „<strong>Krabat</strong>“<br />
Ein Traum<br />
wird wahr<br />
VON TATJANA KIMMEL<br />
ren, ob <strong>die</strong> Menschen damals gestrickte<br />
Strümpfe trugen. Auch <strong>die</strong> Färbung der<br />
Kleider mit Naturfarben in Erdtönen, Blau,<br />
Rot <strong>und</strong> Grün entstand in Anlehnung an<br />
<strong>die</strong> zeitgenössischen Gemälde. Für jede<br />
Figur entwickelte Winckler eine eigene<br />
Garderobe, <strong>die</strong> in einer Münchner Modellschnittabteilung<br />
umgesetzt <strong>und</strong> in Rumänien<br />
genäht wurde. Winckler bestand darauf,<br />
dass alle Nähte von Hand genäht<br />
sind. „Das hat mich Nerven gekostet,<br />
denn <strong>die</strong> rumänischen Schneider haben<br />
nicht verstanden, dass <strong>die</strong>se Details <strong>die</strong><br />
Stimmung des Films beeinflussen“, erzählt<br />
Winckler. Immer wieder seien Maschinennähte<br />
gemacht worden, mit dem Argument,<br />
das <strong>die</strong> Stelle später nicht zu sehen<br />
sei. Winckler ließ sie alle wieder auftrennen.<br />
Prachtstücke der Kostümausstattung<br />
sind Kutten aus fließender, schwarzer Seide,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Müllerburschen in der schwarzen<br />
Kammer tragen, bevor sie sich in Raben<br />
verwandeln. In den weiten Mänteln<br />
imitieren <strong>die</strong> Schauspieler den Flügelschlag<br />
der Raben. Die Verwandlung vom Mensch<br />
zum Vogel zaubert dann VFX-Supervisor<br />
Alex Lemke am Computer. Oft steigt Lemke<br />
erst nach dem Dreh in eine Produktion<br />
ein, doch bei <strong>Krabat</strong> ist er <strong>die</strong> ganze Zeit dabei<br />
<strong>und</strong> entwickelt seine Effekte parallel zu<br />
den <strong>Dreharbeiten</strong>. Das empfindet er als<br />
sehr spannend <strong>und</strong> effektiv. So sorgt Lemke<br />
etwa dafür, dass <strong>die</strong> Müllergesellen unsichtbar<br />
werden <strong>und</strong> dass auf den Bergen<br />
im Hintergr<strong>und</strong> Schnee liegt, auch wenn<br />
der Schnee an der Mühle nur aus Papierschnipseln<br />
besteht.<br />
Regisseur Kreuzpaintner will bei seinem<br />
<strong>Krabat</strong> eine hohe Authentizität erreichen.<br />
Eine besondere Herausforderung<br />
für <strong>die</strong> Maske ist es, das Gesicht des Meisters,<br />
gespielt von Christian Redl, mal zu<br />
altern <strong>und</strong> mal zu verjüngen, denn durch<br />
den Tod eines Müllerburschen gewinnt er<br />
neue Lebenskraft. Maskenbildner Heike<br />
Merker, Tatjana Krauskopf <strong>und</strong> Georg Kor-<br />
pas haben für jede der 16 Figuren einen<br />
anderen Charakter entworfen. Dreidimensionale<br />
Pockennarben aus Silikon, drekkige<br />
Gebisse, Flecken, ausgefranste Ohren,<br />
Perücken <strong>und</strong> Bärte prägen <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />
Rollen der zwölf Gesellen.<br />
„Das Casting war super, das hat uns <strong>die</strong><br />
Aufgabe leichter gemacht“, sind sich <strong>die</strong><br />
Maskenbildner einig. Mit David Kross als<br />
<strong>Krabat</strong>, Daniel Brühl als seinem Fre<strong>und</strong><br />
Tonda, Robert Stadlober als Lyschko, Charly<br />
Hübner als Michal oder Sven Hönig als<br />
Andrusch hat <strong>die</strong> Agentin An Dorthe Braker<br />
gegensätzliche Typen ausgewählt.<br />
Regisseur Kreuzpaintner sieht <strong>die</strong><br />
größte Herausforderung des Films darin,<br />
„jeder Figur ein eigenes Leben zu geben“.<br />
Um alle Protagonisten in <strong>die</strong> Geschichte<br />
einzubeziehen, lässt er Kameramann Daniel<br />
Gottschalk jede Szene aus mehreren<br />
Perspektiven drehen. So entstehen für eine<br />
kleine Szene, <strong>die</strong> nur eine Seite im<br />
Drehbuch einnimmt, 26 mit zwei Kameras<br />
aufgenommene Einstellungen. Das kostet<br />
auch <strong>die</strong> Schauspieler Nerven. Mit<br />
<strong>Krabat</strong> geht das Team an seine Grenzen,<br />
oft wird bis in <strong>die</strong> Nacht hinein gedreht.<br />
Regisseur Kreuzpaintner ist überzeugt,<br />
dass sie etwas Besonderes schaffen, mit<br />
dem sie auch internationalen Ansprüchen<br />
gerecht werden können. Hat er ein filmisches<br />
Vorbild? „Nein“, sagt er lachend,<br />
„mein Vorteil ist, dass ich filmhistorisch<br />
nicht so bewandert bin, <strong>und</strong> so habe ich<br />
keine fremden Bilder im Kopf, sondern<br />
schaffe mir meine eigenen.“<br />
Online kann man <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong> unter<br />
www.krabat-blog.de hautnah verfolgen.<br />
Charly Hübner, Stefan Haschke,<br />
Sven Hönig, Tom Wlaschiha,<br />
David Fischbach, Hanno Koffler,<br />
David Kross als <strong>Krabat</strong> <strong>und</strong><br />
liegend Moritz Grove (von links).<br />
Foto: Twentieth Century Fox of Germany<br />
newsletter@filmstiftung.de – Setbericht
Setbericht – newsletter@filmstiftung.de 23
Geförderte Kinofilme der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mit besten Empfehlungen<br />
Rennschwein Rudi<br />
Rüssel 2<br />
Kinostart: 8. März<br />
Verleih: Warner Bros. Pictures<br />
Germany<br />
Vater <strong>und</strong> Sohn sollten keine Geheimnisse<br />
voreinander haben. Genau das aber ist bei<br />
Thomas Grusig <strong>und</strong> seinem neunjährigen Sohn<br />
Nickel der Fall. Thomas hat verheimlicht, dass<br />
er schon seit einiger Zeit in <strong>die</strong> Kinderärztin Anja<br />
verliebt ist, während Nickel ein Schweinchen<br />
als Haustier in der Wohnung verbergen will.<br />
Beim Streit, ob nun Schwein oder Frau aus dem<br />
Haus soll, setzt sich der Vater natürlich durch.<br />
Nickel ist frustriert, <strong>und</strong> Anjas Tochter Feli ist ihm<br />
auch nicht gerade ein Trost. Als es dann aber<br />
ernst werden soll mit dem Ferkel, bilden Nikkel<br />
<strong>und</strong> Feli eine Notgemeinschaft. Zusammen<br />
mit dem Schweinchen nehmen sie Reißaus. Es<br />
beginnt eine abenteuerliche Reise durch<br />
Deutschland, <strong>die</strong> gefährlich wird, als <strong>die</strong> Kinder<br />
auf <strong>die</strong> Ganoven Bomber <strong>und</strong> Spacko treffen.<br />
Zwölf Jahre sind vergangen seit Peter Timms<br />
amüsantem Familienabenteuer „Rennschwein<br />
Rudi Rüssel“. Der Film, entstanden nach dem<br />
gleichnamigen Kinderbuch von Uwe Timm,<br />
lockte damals r<strong>und</strong> 900.000 Zuschauer in <strong>die</strong><br />
Kinos <strong>und</strong> erntete den Bayerischen Filmpreis als<br />
bester Kinderfilm des Jahres 1995. Die naheliegende<br />
Idee einer Fortsetzung musste jedoch immer<br />
wieder wegen anderer Projekte aufgeschoben<br />
werden. 2004 schließlich trat Produzentin<br />
Close to Home<br />
Kinostart: 8. März<br />
Verleih: mîtosfilm<br />
In Israel besteht für Frauen wie für Männer<br />
Wehrpflicht <strong>und</strong> zwar bereits seit Gründung<br />
des Staates 1948. Allerdings werden aus religiösen<br />
Gründen nicht alle Mädchen eingezogen.<br />
Für <strong>die</strong> Soldatinnen ist das normale Teenager-Leben<br />
mit 18 zu Ende.<br />
Vidi Bilu, eine der beiden Regisseurinnen von<br />
„Close to Home“, wurde einst bei den Patrouil-<br />
24<br />
Heike Wiehle-Timm mit der Sequel-Konzept an<br />
Günter Rohrbach heran, mit dem sie <strong>und</strong> Peter<br />
Timm u.a. schon den ersten „Rudi Rüssel“-Film<br />
produziert hatten, <strong>und</strong> konnte ihn als Beteiligten<br />
auf kreativer Seite für <strong>die</strong> Fortsetzung gewinnen.<br />
Die <strong>Dreharbeiten</strong> fanden von Ende Juni<br />
bis Anfang September 2006 in Köln sowie im<br />
brandenburgischen Bad Freienwalde statt. Neben<br />
prominenten Schauspielern konnten zudem<br />
mit Ausstatterin Monika Bauert <strong>und</strong> Kameramann<br />
Achim Poulheim erfahrene Kreativkräfte<br />
ins Projekt eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />
Deutschland 2006<br />
Regie: Peter Timm; Buch: Peter Timm, Karsten Willutzki;<br />
Darsteller: Maurice Teichert, Sina Richardt,<br />
Sebastian Koch, Sophie von Kessel, Dominique<br />
Horwitz, Andreas Schmidt, Sybille J. Schedwill, Dorothea<br />
Walda, Wolfgang Völz; Produktion: Relevant<br />
Film unter Senderbeteiligung des WDR<br />
le-Kräften der Polizei in Jerusalem eingesetzt. Auf<br />
ihren Erfahrungen basiert „Close to Home“: Zwei<br />
Mädchen beginnen gemeinsam ihren Dienst.<br />
Auf Patrouille sollen sie in Jerusalem Palästinenser<br />
aus den Passanten herausgreifen. Mirit ist mit<br />
vollem Einsatz bei der Sache <strong>und</strong> strebt eine Beförderung<br />
an. Smadar hält nicht viel von Arbeitseifer.<br />
Ihr ist mehr an einem Einkaufsbummel gelegen,<br />
bis <strong>die</strong> brutale Realität sie einholt.<br />
Wie bei „Paradise Now“, einem Film über<br />
palästinensische Selbstmordattentäter, steht<br />
auch hier der Nahost-Konflikt aus subjektiver<br />
Sicht im Mittelpunkt. Diesmal auf der anderen<br />
Seite, bei israelischen Heranwachsenden. „Viele<br />
Filme, <strong>die</strong> sich mit der israelischen Armee beschäftigen,<br />
basieren auf den Erfahrungen von<br />
Männern“, erklären <strong>die</strong> beiden Regisseurinnen<br />
Dalia Hager <strong>und</strong> Vidi Bilu. „Es gab bisher keinen<br />
einzigen Film über <strong>die</strong> Erfahrungen von Frauen<br />
in der israelischen Armee, <strong>und</strong> das, obwohl <strong>die</strong>se<br />
dort schon immer vertreten waren.“<br />
Im Forum der <strong>Berlinale</strong> 2006 wurde „Close<br />
to Home“ uraufgeführt. Der Film erhielt dort<br />
<strong>die</strong> Auszeichnung der C.E.I.C.E (Confédération<br />
Internationale des Cinémas D’Art et Essai).<br />
Israel 2005<br />
Regie: Dalia Hager, Vidi Bilu; Drehbuch: Dalia Hager,<br />
Vidi Bilu; Darsteller: Smadar Sayar, Naama<br />
Schendar, Irit Suki, Katja Zimbris, Ami Weinberg,<br />
Sharon Reginiano, Sandra Schonwald; Produktion:<br />
Marek Rosenbaum, Itai Tamir, Transfax Film Production;<br />
www.mitosfilm.com<br />
Losers and Winners<br />
<strong>NRW</strong>-Kinostart: 15. März<br />
Verleih: GM Films<br />
Die Nachricht machte deutschlandweit<br />
Schlagzeilen: Chinesische Arbeiter zerlegen<br />
eine komplette Kokerei in Einzelteile, um sie<br />
nach dem Transport in der Heimat erneut wieder<br />
aufzubauen. Die deutschen Angestellten der<br />
Dortm<strong>und</strong>er Kokerei waren dazu gezwungen,<br />
bei ihrer letzten Tätigkeit ihren bisherigen Arbeitsplatz<br />
eigenhändig mit abzubauen. Eine Allegorie<br />
schlechthin für Globalisierung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Verlegung von Arbeit ins billigere China. Die Dokumentarfilmer<br />
Ulrike Franke <strong>und</strong> Michael Loeken<br />
erfuhren frühzeitig von dem Vorhaben –<br />
Franke ist Dortm<strong>und</strong>erin – <strong>und</strong> begleiteten das<br />
Unternehmen anderthalb Jahre mit der Kamera.<br />
Nicht der Komplettabriss <strong>und</strong> Wiederaufbau<br />
ist für Ulrike Franke das eigentlich Schockierende:<br />
„Dass <strong>die</strong> Chinesen in Deutschland ganze<br />
Industriekomplexe abbauen <strong>und</strong> nach China<br />
bringen, ist ja an sich nichts Neues, das machen<br />
sie schon seit Mitte der achtziger Jahre.“ Sondern<br />
dass mit der Kokerei Kaiserstuhl <strong>die</strong> erst<br />
2000 eingeweihte, damals modernste Kokerei<br />
verschwand, ein Stolz der Bewohner des Ruhrgebiets.<br />
„Es drängte uns, da mal genauer zu<br />
Die wilden Hühner<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe<br />
Kinostart: 5. April<br />
Verleih: Constantin Film Verleih<br />
Die erste Liebe ist der Feind aller Banden.<br />
Sollte es denn wirklich so sein? Die wilden<br />
Hühner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Pygmäen jedenfalls pflegen<br />
schon länger weit mehr als nur Waffenstillstand.<br />
Sprotte <strong>und</strong> Fred halten innig Händchen <strong>und</strong><br />
stehen auch gern für <strong>die</strong> Hauptrollen der Aufführung<br />
von Shakespeares „Sommernachtstraum“<br />
zur Verfügung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lehrerin Frau Rose<br />
für <strong>die</strong> Bühne einstu<strong>die</strong>ren lässt. Frieda unterhält<br />
eine Wochenendbeziehung mit Maik<br />
vom Reiterhof. Willi <strong>und</strong> Melanie dagegen haben<br />
Stress, da Willi sich in Nana verknallt hat,<br />
obwohl <strong>die</strong> schon zwei Klassen weiter ist. Noch<br />
schwieriger gestaltet sich <strong>die</strong> Liebe bei Wilma,<br />
<strong>die</strong> mit Leonie ein neues Mitglied in <strong>die</strong> Hühnerbande<br />
gebracht hat <strong>und</strong> auch sonst ganz begeistert<br />
von der Neuen ist. Aber auch <strong>die</strong> Erwachsenen<br />
haben so ihre Mühe mit der Liebe.<br />
Sprottes Mutter Sybille bekommt das, kurz vor<br />
der Hochzeit mit dem Fahrlehrer Thorben, den<br />
Sprotte so gar nicht mag, zu spüren. Denn<br />
plötzlich steht Christian in der Tür, Sybilles Ex-<br />
Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Sprottes Vater, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Karten werden<br />
neu gemischt.<br />
Früher Vogel fängt den Wurm: Als im Jahre<br />
2005 <strong>die</strong> erste Verfilmung nach Cornelia Funkes<br />
erfolgreichen Kinderbüchern um <strong>die</strong> Mädchenbande<br />
„Die wilden Hühner“ konkrete Gestalt<br />
annahm, sicherten sich <strong>die</strong> Produzenten<br />
newsletter@filmstiftung.de – Kinovorschau<br />
schauen.“ Wer ist Gewinner, wer Verlierer? In<br />
ihrem Film haben Franke <strong>und</strong> Loeken zahlreiche<br />
Einzelschicksale dokumentiert.<br />
Der deutsche Kinostart des Films (15. März)<br />
ist zunächst nur auf Dortm<strong>und</strong> beschränkt. Gleichwohl<br />
hat „Losers and Winners“ bereits das Interesse<br />
vieler Filmfestivals erregt, von Lünen <strong>und</strong> Duisburg<br />
über Prag <strong>und</strong> Marrakesch bis Guangzhou<br />
in China. Auf der Film<strong>Welt</strong>Wirtschaft 2 in München<br />
wurde der Film Ende Januar vorgestellt.<br />
Im September-Heft 2006 des Newsletter<br />
schilderten <strong>die</strong> Filmemacher ausführlich <strong>die</strong> Entstehungsgeschichte<br />
ihres Films.<br />
Deutschland 2006<br />
Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken; Drehbuch:<br />
Ulrike Franke, Michael Loeken; Produktion: Christian<br />
Fürst, filmproduktion loekenfranke;<br />
www.losers-and-winners.net;<br />
www.loekenfranke.de<br />
Uschi Reich <strong>und</strong> Peter Zenk bereits <strong>die</strong> Option,<br />
ihre Darsteller auch für eine Fortsetzung zu verpflichten.<br />
Als der Film „Die wilden Hühner“ im<br />
Frühjahr 2006 mit r<strong>und</strong> 1,2 Millionen Zuschauern<br />
ein Erfolg wurde, waren alle Weichen für ein<br />
rasches Sequel gestellt. Während der erste Film<br />
auf dem dritten „Hühner“-Band „Fuchsjagd“ basierte,<br />
schrieben Uschi Reich, Regisseurin Vivian<br />
Naefe <strong>und</strong> Marie Graf das Drehbuch nach<br />
Vorlage des fünften Bandes, der dem Film dann<br />
auch seinen Titel gab.<br />
„Die wilden Hühner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe“ entstand<br />
für ein Budget von fünf Millionen Euro. Gedreht<br />
wurde vom 24. Juli bis zum 30. August 2006<br />
an nordrhein-westfälischen Schauplätzen in Xanten,<br />
Köln-Porz <strong>und</strong> am Kloster Burbach nahe<br />
dem Otto-Maigler-See. Anfang November folgten<br />
fünf Drehtage in München.<br />
Deutschland 2006<br />
Regie: Vivian Naefe; Buch: Marie Graf, Uschi Reich,<br />
Vivian Naefe; Darsteller: Michelle von Treuberg, Lucie<br />
Hollmann, Paula Riemann, Zsa Zsa Inci Bürkle,<br />
Jette Hering, Jeremy Mockridge, Philip Wiegratz,<br />
Martin Kurz, Vincent Redetzki, Veronica Ferres, Doris<br />
Schade, Jessica Schwarz, Thomas Kretschmann,<br />
Oliver Stokowski, Svea Bein, Benno Fürmann, Nora<br />
Quest; Produktion: Bavaria Filmverleih- <strong>und</strong> Produktions-GmbH<br />
in Koproduktion mit Lunaris Film<strong>und</strong><br />
Fernsehproduktion <strong>und</strong> Constantin Film sowie<br />
unter Senderbeteiligung des ZDF
L’Avion – Das Zauberflugzeug<br />
Kinostart: 29. März<br />
Verleih: farbfilm verleih<br />
Vertrieb: Barnsteiner-Film<br />
Der achtjährige Charly ist enttäuscht. Nicht<br />
das ersehnte Fahrrad hat er von seinem Vater<br />
Pierre zu Weihnachten bekommen, sondern<br />
ein selbst gebautes Flugzeugmodell. Das Versprechen<br />
für ein Fahrrad kann Pierre nicht mehr<br />
einlösen. Er kommt bei einem Unfall ums Leben.<br />
Charly begreift nicht, dass sein Vater nicht<br />
wiederkommen wird. Er will Pierre unbedingt<br />
finden, um ihm noch etwas zu sagen. Über<br />
Nacht entwickelt das bislang verschmähte Flugzeugmodell<br />
magische Kräfte; es kann von allein<br />
fliegen. Charly ist überzeugt, dass das Flugzeug<br />
ihm helfen wird, seinen Vater noch einmal<br />
zu sprechen. Doch dann schreitet Charlys<br />
Mutter Catherine ein <strong>und</strong> nimmt dem Jungen<br />
das Flugzeug weg, doch Charly will sich von seinem<br />
Entschluss nicht mehr abbringen lassen.<br />
Loslassen <strong>und</strong> Abschiednehmen nach dem<br />
Verlust eines geliebten Menschen ist das Thema<br />
<strong>die</strong>ses liebevoll gestalteten Kinderfilmes, der<br />
von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat<br />
„Besonders wertvoll“ versehen wurde. Cédric<br />
Kahn, 1994 für seinen Film „Glück“ mit dem<br />
Jean-Vigo-Preis ausgezeichnet, erweist sich einmal<br />
mehr als behutsamer Regisseur. Besonderes<br />
Augenmerk galt dabei der Besetzung der<br />
Hauptrolle. Bei Talentsichtungen in Paris <strong>und</strong><br />
Toulouse stieß man auf den siebenjährigen Roméo<br />
Botzaris, als der von der Schule unterwegs<br />
nach Hause war. Unter 700 weiteren Kindern<br />
machte er schließlich das Rennen.<br />
Die <strong>Dreharbeiten</strong> für „L’Avion – Das Zauberflugzeug“<br />
begannen Ende September 2004.<br />
Drehorte waren neben Paris, Bordeaux <strong>und</strong> dem<br />
Pyrenäen-Ort Pau auch <strong>die</strong> MMC-Studios in<br />
Köln, wo <strong>die</strong> Sets für zahlreiche Innenaufnahmen<br />
eingerichtet wurden. Der außergewöhnliche<br />
Kinderfilm erlebte seine Premiere am 20.<br />
Juli 2005 simultan in Frankreich <strong>und</strong> Belgien. Im<br />
gleichen Jahr gewann „L´Avion“ den Lucas auf<br />
dem Int. Kinderfilmfestival in Frankfurt.<br />
Frankreich/Deutschland 2006<br />
Regie: Cédric Kahn; Buch: Cédric Kahn, Ismaël<br />
Ferroukhi unter Mitarbeit von Gilles Marchand,<br />
Raphaelle Desplechin, Christophe Morand, Denis<br />
Lapière; Darsteller: Roméo Botzaris, Isabelle Carré,<br />
Vincent Lindon, Nicolas Briançon, Alicia Djemaï;<br />
Produktion: Fidélité SAS <strong>und</strong> Akkord Film Produktion<br />
GmbH<br />
Disengagement –<br />
Trennung<br />
Als Koproduzent realisiert Pandora Film den<br />
neuen Film von Amos Gitai, der von Februar<br />
bis April in der Provence, Triest <strong>und</strong> Israel entstehen<br />
soll. In der ersten Aprilwoche sind auch<br />
<strong>Dreharbeiten</strong> in Köln geplant. In dem Drehbuch<br />
zu „Disengagement“, das Gitai zusammen<br />
mit Marie José Sanselme geschrieben hat,<br />
erzählt er <strong>die</strong> Geschichte von Uli (Lior Ashkenasi)<br />
<strong>und</strong> seiner Adoptivschwester Ana (Juliette<br />
Binoche), <strong>die</strong> sich seit 20 Jahren nicht mehr<br />
gesehen haben. Sie treffen sich am Totenbett<br />
ihres Vaters in Aix-en-Provence wieder.<br />
Produziert wird <strong>die</strong> circa vier Millionen Euro<br />
teure Kinoproduktion von der Pariser AGAV<br />
Film. Neben Pandora ist auch <strong>die</strong> italienische<br />
R&C als Koproduzent beteiligt. Neben Binoche<br />
<strong>und</strong> Ashkenasi stehen Dana Ivgi, Itay Tiran,<br />
Jeanne Moreau, Asia Argento, Hanna<br />
Schygulla sowie Umberto Orsine vor der<br />
Kamera von Renato Berta.<br />
Pandora Film, Tel. (0221) 973320;<br />
info@pandorafilm.com<br />
Unter Bauern<br />
In ihrem Buch „Retter in der Nacht“ erinnert sich<br />
Marga Spiegel, Tante des verstorbenen, ehemaligen<br />
Präsidenten des Zentralrats der Juden,<br />
Paul Spiegel, an ihre Rettung vor den Nazis.<br />
Nun wird das Buch unter dem Titel „Unter<br />
Bauern“ verfilmt. Westfälische Bauern versteckten<br />
während des Zweiten <strong>Welt</strong>kriegs ihren<br />
ehemaligen jüdischen Pferdehändler Menne<br />
Spiegel <strong>und</strong> dessen Familie <strong>und</strong> ermöglichten<br />
ihnen so, <strong>die</strong> Naziherrschaft zu überleben.<br />
Das Drehbuch haben Otto Jägersberg <strong>und</strong><br />
Imo Moszkowicz, selbst Überlebende des<br />
Holocaust, verfasst. Regie führt Ludi Boeken,<br />
für <strong>die</strong> Bilder sorgt Kameramann Mario Masini<br />
Das Drama, das FilmForumKöln <strong>und</strong><br />
Pandora gemeinsam mit einem Budget von<br />
drei Millionen Euro realisieren, soll im kommenden<br />
Herbst im Münsterland gedreht werden.<br />
Produzent Joachim von Mengershausen<br />
arbeitet mit Koproduzent Pascal Judelewicz<br />
zusammen. Als Verleih steht bereits Tiberius<br />
Film fest.<br />
Pandora Film, (0221) 973320;<br />
info@pandorafilm.com<br />
Schöne Bescherung<br />
Nicht immer gibt es fröhliche Weihnachten: Das<br />
von Sara für <strong>die</strong> gesamte Großfamilie organisierte<br />
Weihnachtsfest entwickelt sich im Gegenteil<br />
zu einem Drama, bis es am Ende doch zu<br />
einer versöhnlichen Überraschung kommt. Die<br />
Komö<strong>die</strong> „Schöne Bescherung“ handelt von<br />
den tiefer liegenden Konflikten scheinbar harmonischer<br />
Patchwork-Familien. Gemeinsam mit<br />
Kamerafrau Judith Kaufmann dreht Regisseurin<br />
Vanessa Jopp <strong>die</strong> turbulente Kino-Komö<strong>die</strong><br />
ab 28. März bis 11. Mai zum Teil in Nordrhein-Westfalen.<br />
Das Drehbuch stammt von<br />
Monica Rolfner (Adaption: Eva Callenbo<br />
<strong>und</strong> Harald Hamrall; Bearbeitung: Marc<br />
Terjung). Als Produzentin steht Manuela<br />
Stehr hinter dem 3,1 Millionen Euro teuren<br />
Projekt der Berliner X Filme. Die Darsteller castet<br />
Simone Bär.<br />
X Filme, Tel. (030) 23083311;<br />
info@x-filme.de<br />
Clara<br />
Helma Sanders Brahms verfilmt <strong>die</strong> Liebe<br />
von Clara <strong>und</strong> Robert Schumann für <strong>die</strong> Kinoleinwand.<br />
Als Koproduktion der Integral Film<br />
<strong>und</strong> der Helma Sanders Filmproduktion<br />
thematisiert sie <strong>die</strong> nicht immer einfache Beziehung<br />
der beiden Musiker <strong>und</strong> <strong>die</strong> Dreiecksbeziehung<br />
zu Johannes Brahms. Isabelle Huppert<br />
<strong>und</strong> Ulrich Tukur spielen <strong>die</strong> Schumanns,<br />
Jérémie Renier den Komponisten<br />
Brahms. Gedreht werden soll das Liebesdrama<br />
ab 15. April bis in den Juni in Düsseldorf <strong>und</strong><br />
Umgebung sowie in Budapest.<br />
Gemeinsam mit Alfred Hürmer produziert<br />
Helga Sanders-Brahms den Kinofilm, für den sie<br />
selbst das Drehbuch geschrieben hat, mit einem<br />
Budget von 4,7 Millionen Euro. Als Koproduzenten<br />
sind Martine de Clermont Tonnerre<br />
(MACT Productions, Paris) <strong>und</strong> János<br />
Rózsa (Objektivfilmstúdió, Budapest) mit<br />
im Boot. Für <strong>die</strong> Bilder soll Kameramann Jürgen<br />
Jürges sorgen. Als Verleih steht bereits<br />
Concorde fest.<br />
Integral Film,<br />
Tel. (08151) 979548;<br />
integralfilm@aol.com<br />
Sonst keine Couch-Potatoes: Dietmar Bär<br />
<strong>und</strong> Klaus J.Behrendt. Foto: WDR<br />
Colonia Media<br />
„Müll“ heißt <strong>die</strong> neue „Tatort“-Folge,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Colonia Media im Auftrag des<br />
WDR (Redaktion: Andrea Hanke)<br />
vom 27. Februar bis 28. März in Köln<br />
<strong>und</strong> Umgebung dreht. Diesmal müssen<br />
<strong>die</strong> Kommissare Schenk (Dietmar<br />
Bär) <strong>und</strong> Ballauf (Klaus J.Behrendt)<br />
den Mord an einer Unbekannten aufklären,<br />
deren verstümmelte Leiche auf<br />
einer Mülldeponie gef<strong>und</strong>en wird. Regie<br />
führt Kaspar Heidelbach nach<br />
einem Buch von Achim Scholz. Neben<br />
Bär <strong>und</strong> Behrendt stehen noch<br />
Tessa Mittelstaedt, Christian Tasche <strong>und</strong> Joe Bausch vor der Kamera von Daniel Koppelkamm.<br />
Produzentin Sonja Goslicki hat Anja Dihrberg mit dem Casting beauftragt.<br />
Colonia Media, (0221) 9514040; coloniamedia@coloniamedia.de<br />
Nina Hoss, hier in „Elementarteilchen“, steht<br />
demnächst für „Die Frau des Anarchisten“ vor der<br />
Kamera. Foto: Constantin Film<br />
Die Frauen des<br />
Anarchisten<br />
Für seinen neuen Film arbeitet Peter Sehr mit<br />
Koregisseurin Marie Noelle zusammen, <strong>die</strong><br />
auch das Drehbuch geschrieben hat. In „Die<br />
Frauen des Anarchisten“ erzählen sie eine Liebesgeschichte<br />
aus dem spanischen Bürgerkrieg<br />
<strong>und</strong> der Resistance.<br />
Nina Hoss wird eine der Hauptrollen spielen.<br />
Außerdem stehen Juan Diego Botto,<br />
Irene Montalà, Laura Morante, Nathalie<br />
Grauwin <strong>und</strong> Jean-Marc Barr vor der<br />
Kamera von Javier Aguirresarobe. Das Casting<br />
besorgen Serrano & Leira (Madrid).<br />
P’Artisan Filmproduktion realisiert den Kinofilm<br />
in Zusammenarbeit mit den Koproduzenten<br />
Cargo Films (Frankreich), KV-Entertainment/<br />
Ibarretxe & Co <strong>und</strong> Zip Films (beide<br />
Spanien). Ausführender Produzent ist Goldkind<br />
Film. Als Sender steht der Bayerische<br />
R<strong>und</strong>funk (Redaktion: Bettina Reitz, Hubert<br />
von Spreti) <strong>und</strong> arte (Jochen Kölsch,<br />
Monika Lobkowicz) hinter der mit fünf Millionen<br />
Euro veranschlagten Produktion, <strong>die</strong> Zorro<br />
Film in <strong>die</strong> deutschen Kinos bringen soll. Für<br />
den weltweiten Vertrieb ist Bavaria International<br />
zuständig. Die <strong>Dreharbeiten</strong> sind für Ende<br />
März bis Mitte Juni 2007 in Madrid, Barcelona,<br />
in der Region Rhône-Alpes, Cérbère <strong>und</strong><br />
Argelès terminiert. Im Mai/Juni dreht das Team<br />
auch in den MMC Studios in Köln.<br />
P’Artisan Filmproduktion,<br />
Tel. (089) 54243982;<br />
info@partisanfilm.de<br />
Goldkind Film, Tel. (089) 36049120;<br />
gauger@goldkindfilm.com<br />
Capri 1934<br />
Julia Jentsch <strong>und</strong> Thomas Thieme sollen<br />
<strong>die</strong> Hauptrollen in dem neuen Film von Benoit<br />
Jacquot spielen. Gemeinsam mit Gilles Taurand<br />
hat er den Roman „1934“ von Alberto<br />
Moravia als Drehbuch adaptiert. Integral<br />
Film <strong>und</strong> Heimatfilm realisieren „Capri 1934“<br />
mit einem Budget von 5,9 Millionen Euro voraussichtlich<br />
im April <strong>und</strong> Mai in <strong>NRW</strong> <strong>und</strong> auf<br />
Capri. Produzent ist Pyramide Productions<br />
SAS mit Programm 33 SA als Koproduzenten.<br />
Arte (Redaktion: Lucia Keuter) <strong>und</strong> Canal<br />
+ sind als Sender an dem Drama beteiligt.<br />
An Dorthe Braker castet <strong>die</strong> Darsteller. Für<br />
<strong>die</strong> Bilder soll Kamerafrau Caroline Champetier<br />
sorgen. World Sales Pyramide International<br />
will den Film in <strong>die</strong> Kinos bringen.<br />
Integral Film Tel. (08151) 979548;<br />
integralfilm@aol.com<br />
Heimatfilm Tel. (0221) 9777990;<br />
office@heimatfilm.biz<br />
<strong>Dreharbeiten</strong> – newsletter@filmstiftung.de 25
Ramstein – Das<br />
durchstoßene Herz<br />
Nach einem Drehbuch von Holger Karsten<br />
Schmidt setzt Regisseur Stephan Wagner<br />
das TV-Drama „Ramstein - Das durchstoßene<br />
Herz“ in Szene. Er stellt dabei <strong>die</strong> Menschen<br />
in den Mittelpunkt, <strong>die</strong> 1988 das Unglück<br />
auf dem Militärflughafen der US-Air-Force im<br />
pfälzischen Ramstein bei der alljährliche Flugshow<br />
erlebt <strong>und</strong> überlebt haben.<br />
Die Kölner 20:15 Film- <strong>und</strong> Fernsehproduktion<br />
steht hinter dem Projekt, das ein Budget<br />
von 2,3 Millionen Euro vorsieht. Produzent<br />
Martin Zimmermann arbeitet dabei mit dem<br />
Koproduzenten Telepool zusammen. Die <strong>Dreharbeiten</strong><br />
sind für Ende Mai/Anfang Juni geplant.<br />
Vor der Kamera von Thomas Benesch sollen<br />
Armin Rohde, Nadja Uhl, Thomas Heinze<br />
<strong>und</strong> Jürgen Schornagel spielen. Bei dem<br />
Zusammenstoß mehreren Maschinen der italienischen<br />
Kunstflugstaffel Frecce Tricolori waren damals<br />
offiziell 70 Menschen getötet <strong>und</strong> mehr als<br />
450 zum Teil schwer verletzt worden.<br />
20:15 Film- <strong>und</strong> Fernsehproduktion<br />
Tel. (0221) 48490880;<br />
info@2015-film.de<br />
Ironman<br />
Max Riemelt, Jasmin Schwiers, Axel<br />
Stein, Robert Gwisdek, Ingo Naujocks,<br />
Ismail Deniz, Udo Schenk <strong>und</strong> Leslie<br />
Malton spielen in „Ironman“, einem Kinofilm,<br />
der auf der wahren Geschichte des oererkenschwicker<br />
<strong>Welt</strong>klasse-Triathleten Andreas<br />
Niedrig basiert.<br />
Max Riemelt spielt den „Ironman“.<br />
Foto: Robert Recker<br />
Als Junkie versucht er, seine Drogensucht<br />
vor seiner Frau <strong>und</strong> seiner Tochter zu verheimlichen,<br />
bis alles außer Kontrolle gerät. Verlassen<br />
von seiner Familie <strong>und</strong> verfolgt von der Drogenmafia<br />
fasst er den Entschluss, sein Leben zu ändern,<br />
sich vom Drogenabhängigen zum „Ironman“<br />
zu wandeln. Die <strong>Dreharbeiten</strong> zu dem<br />
gleichnamigen Film finden vom 13. Februar bis<br />
voraussichtlich Ende März in Dinslaken <strong>und</strong> Umgebung<br />
statt. Für einige Drehtage geht es auch<br />
nach Amsterdam <strong>und</strong> Lanzarote. Das Buch<br />
stammt von Adnan G. Köse, der auch Regie<br />
führt, <strong>und</strong> Fritjof Hohagen, der den Film<br />
gemeinsam mit Clarens Grollmann <strong>und</strong><br />
enigma film produziert An der Kamera:<br />
James Jacobs. Für das Casting ist Bünker<br />
Casting zuständig.<br />
enigma film, Tel. (089) 64958172;<br />
contact@enigmafilm.de<br />
26<br />
Hanna’s Words<br />
Die <strong>Dreharbeiten</strong> zu „Hanna’s Words“ haben<br />
sich auf den Sommer verschoben. Dann soll<br />
das romantische Künstlerdrama nach dem Buch<br />
von Dagmar Gabler von Regisseurin Sabine<br />
Derflinger in Szene gesetzt werden. Es<br />
handelt von Martin, einem Nu-Jazz Trompeter,<br />
der enttäuscht seine Liebe <strong>und</strong> sein bisheriges<br />
Leben verlässt. Am Rande der Gesellschaft trifft<br />
er auf eine sterbende Frau, <strong>die</strong> ihm ihren<br />
Schmerz <strong>und</strong> ihre Sehnsucht in Form von Gedichten<br />
hinterlässt. Im Auftrag des WDR (Redaktion:<br />
Andrea Hanke) will Mediopolis<br />
Köln den Kinofilm mit Dschoint Ventschr<br />
als Koproduzenten <strong>und</strong> einem Budget von zwei<br />
Millionen Euro realisieren. Als Produzent zeichnet<br />
Alexander Ris für das Projekt verantwortlich.<br />
Das Casting besorgt Anja Dihrberg. Als<br />
Verleih steht bereits Neue Visionen fest.<br />
Mediopolis Köln,<br />
Tel. (0221) 952903-21;<br />
koeln.office@mediopolis-online.de<br />
Meet the Devil<br />
Die <strong>Dreharbeiten</strong> zu dem Thriller „Meet the<br />
Devil“ beginnen nun voraussichtlich erst im<br />
April in Vancouver, bevor das Team um Regisseur<br />
Josef Rusnak im Mai nach Köln wechselt.<br />
Als Darsteller stehen u.a. Joshua Jackson<br />
<strong>und</strong> Jessica Schwarz vor der Kamera<br />
von Wedigo von Schultzendorff. Das<br />
Drehbuch, das Rusnak selbst verfasst hat, erzählt<br />
eine düstere Geschichte von einem Detektiv im<br />
Morddezernat einer Großstadt, der einen zweifelhaften<br />
Handel mit einem Mörder eingeht.<br />
Screencraft Entertainment steht gemeinsam<br />
mit den Koproduzenten Gynormous<br />
Pictures <strong>und</strong> Eagle Pictures hinter dem 5,5<br />
Millionen Euro teuren Kinofilm. Die Produzenten<br />
Mathias Wittich <strong>und</strong> Julia Volk arbeiten<br />
mit den Koproduzenten Rosanne Milliken<br />
<strong>und</strong> Ciro Dammicco zusammen.<br />
Screencraft, Tel (089) 95995400;<br />
j.volk@screencraft.de<br />
Die Entdeckung der<br />
Currywurst<br />
Uwe Timms Novelle „Die Entdeckung<br />
der Currywurst“ wird ab April in den MMC-<br />
Studios in Köln verfilmt. Barbara Sukowa<br />
<strong>und</strong> Alexander Khuon spielen <strong>die</strong> Hauptrollen<br />
in der Produktion von Känguruh Film unter<br />
Produzent Volker Ullrich. Im Mai wechselt<br />
<strong>die</strong> Crew dann für weitere <strong>Dreharbeiten</strong><br />
nach Riga <strong>und</strong> Umgebung. Als Sender ist der<br />
NDR (Redaktion: Jeanette Würl) an dem Kinofilm<br />
beteiligt. Regisseurin Ulla Wagner hat<br />
selbst das Drehbuch verfasst. Die Geschichte<br />
spielt in den letzten Wochen des Zweiten <strong>Welt</strong>krieges:<br />
Lena nimmt den viel jüngeren Soldaten<br />
Bremer in ihr Haus auf. Es entwickelt sich<br />
eine heftige Liebe zwischen dem ungleichen<br />
Paar, <strong>die</strong> Bremer dazu bringt, nicht zu seiner Einheit<br />
zurückzukehren. Doch auch der Frieden bedroht<br />
<strong>die</strong> Beziehung, er würde Bremer in sein<br />
altes Leben zurückschicken. Lena verschweigt<br />
ihm <strong>die</strong> Kapitulation. Für das Casting ist Anja<br />
Dihrberg zuständig, für den Vertrieb Bavaria<br />
International.<br />
Känguruh Film, Tel. (030) 8532017;<br />
info@kaenguruh-film.de<br />
Finnischer Tango<br />
Alexander ist Tango-Musiker. Auf der Flucht vor<br />
Geldeintreibern taucht er bei einer Behindertengruppe<br />
unter. Allerdings muss er, um eine Rolle<br />
in dem Theater zu bekommen, sich selbst als<br />
behindert ausgeben. Mit Hilfe der liebenswerten,<br />
aber manchmal auch abgründigen Leute,<br />
gewinnt er seinen Glauben an den Wert von<br />
Fre<strong>und</strong>schaft zurück. Im Februar starten <strong>die</strong><br />
<strong>Dreharbeiten</strong> zu der Kino-Komö<strong>die</strong> „Finnischer<br />
Tango“ von Regisseurin Buket Alakus<br />
an Schauplätzen in Köln, Bremen <strong>und</strong> Niedersachsen.<br />
Das Drehbuch stammt von Marcus<br />
Hertneck. Mit einem Budget von 1,3 Millionen<br />
Euro realisieren Geisberg Studios <strong>und</strong><br />
Eike Besuden Film in Kooperation mit dem<br />
NDR (Redaktion: Jeanette Würl) den Film.<br />
Geisberg Studios, (0421) 790100;<br />
info@geisbergstudios.de<br />
Die Tränen meiner<br />
Mutter<br />
Am 13. Februar starten in Köln <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />
zu dem Kinofilm „Die Tränen meiner<br />
Mutter“, einer Coming-of-Age-Geschichte<br />
über einen jungen Mann, der in den 80er Jahren<br />
mit seiner Familie von Argentinien nach<br />
Deutschland flüchten musste. In Koproduktion<br />
mit dem ZDF (Redaktion: Burkhard Althoff)<br />
realisieren filmworker <strong>und</strong> Produzent Nicolas<br />
Grupe den Kinofilm, den Regisseur Alejandro<br />
Cardenas nach einem Drehbuch inszeniert,<br />
das er selbst mit Cuini Amelio <strong>und</strong><br />
Christoph Silber verfasst hat. Am 21. März<br />
zieht das Team weiter nach Berlin <strong>und</strong> Buenos<br />
Aires. Vor der Kamera von Florian Schilling<br />
stehen Adrian Gössel, Rafael Ferro, Erica<br />
Rivas, Volkmar Kleinert, Alice Dwyer,<br />
Kristian Kiehling, Kida Khodr Ramadan,<br />
Joachim Paul Assböck sowie Fabian<br />
Busch. Für das Casting sind Jacqueline<br />
Rietz <strong>und</strong> Lutz Heineking Jr. zuständig. Als<br />
Verleih konnte bereits Farbfilm gewonnen<br />
werden.<br />
filmworker, Tel. (0221) 50088-65<br />
Crazy Race 4<br />
In Kapstadt beginnen am 14. Februar <strong>die</strong> <strong>Dreharbeiten</strong><br />
zu der Komö<strong>die</strong> „Crazy Race 4“.<br />
Vom 12. bis Ende März dreht <strong>die</strong> Crew um Regisseur<br />
Axel Sand dann in Köln <strong>und</strong> Umgebung.<br />
Sand wird dabei auch selbst <strong>die</strong> Kamera<br />
be<strong>die</strong>nen. Als Darsteller stürzen sich Jan Sosniok,<br />
Mirja Boes, Lars Niedereichholz<br />
<strong>und</strong> Ande Werner (beide bekannt als<br />
„M<strong>und</strong>stuhl“), Dirk Bach, Kati Karrenbauer<br />
sowie der Comedian Zack in den neuen<br />
Wettlauf mit der Zeit. In dem Comedy-Abenteuer<br />
geht es darum, den Kölner Dom zu retten.<br />
Crazy Film produziert den Fernsehfilm im<br />
Auftrag von RTL (Redaktion: Sascha Mürl,<br />
Holger Anderson). Das Buch zu der mit vier<br />
Millionen Euro ausgestatteten Produktion<br />
stammt von Günter Knarr <strong>und</strong> Philipp<br />
Weinges.<br />
Crazy Film, Tel. (0221) 1704970;<br />
ubrauk@aol.com<br />
newsletter@filmstiftung.de – <strong>Dreharbeiten</strong><br />
Propheta<br />
Mit einigen Drehtagen im Februar enden <strong>die</strong><br />
Aufnahmen für den Kurzfilm „Propheta“ in<br />
Essen. Ralf Bauer spielt in der Me<strong>die</strong>nsatire<br />
<strong>die</strong> Hauptrolle, Prof. Kaiser, einen heuchlerischen<br />
Werte-Propagandisten. Er trifft auf David, einen<br />
idealistischen Außenseiter, der verbittert für Werte<br />
kämpft. Der Kurzfilm bewirbt ein reales Artprojekt,<br />
das in den nächsten Jahren realisiert<br />
werden soll. Philipp Hebestreit führt Regie<br />
bei der Produktion der Hebestreit Film. Er<br />
arbeitet mit Kameramann Ernst Kubitza zusammen.<br />
Hebestreit Film, Tel. (0201) 84379915;<br />
info@hebestreitfilm.com<br />
Die Tanzlehrerin<br />
Leo verliert seinen Job als Tanzlehrer, doch beim<br />
Arbeitsamt liegt nur ein Stellenangebot für eine<br />
Tanzlehrerin vor. Aus Leo wird Leonore, <strong>und</strong><br />
Leonore bekommt den Job.<br />
„Die Tanzlehrerin“ heißt <strong>die</strong> TV-Komö<strong>die</strong>,<br />
<strong>die</strong> Brigitte Müller nach ihrem eigenen Buch<br />
inszeniert. Cologne Film produziert den Film für<br />
Sat.1 (Redaktion: Jochen Ketschau). Die <strong>Dreharbeiten</strong><br />
in Köln dauern noch bis zum 2. März.<br />
Bis dahin stehen Fritz Karl, Jule Ronstedt,<br />
Barbara Focke <strong>und</strong> Kaddis Wandaogo vor<br />
der Kamera von Markus Hausen. Als Produzentin<br />
zeichnet Micha Terjung verantwortlich.<br />
Cologne Film, Tel. (0221) 9347080;<br />
info@colognefilm.de<br />
Legenden: Heinz<br />
Rühmann<br />
Broadview TV produziert ein Porträt über<br />
den Schauspieler Heinz Rühmann. Die Dokumentation<br />
über das Leben des Mimen entsteht<br />
noch bis März in Essen. Sebastian Dehnhardt<br />
führt dabei Regie nach seinem eigenen<br />
Drehbuch. Der Film entsteht in Kooperation mit<br />
dem WDR (Redaktion: Matthias Kremin)<br />
<strong>und</strong> soll dort voraussichtlich im Juni 2007 ausgestrahlt<br />
werden. Als Produzent steht Leopold<br />
Hoesch hinter der Doku.<br />
Broadview TV, (0221) 5796430;<br />
info@broadview.tv<br />
Das Vaterspiel<br />
Als deutsch-österreichische Koproduktion realisiert<br />
<strong>die</strong> Kölner Tatfilm in Zusammenarbeit<br />
mit der Wiener Lotus Film <strong>die</strong> Verfilmung<br />
des Romans „Das Vaterspiel“ von Josef<br />
Haslinger. In Szene gesetzt wird der Bestseller<br />
von Regisseur Michael Glawogger ab<br />
dem 13. März zuerst in Österreich, dann auch<br />
in <strong>NRW</strong> <strong>und</strong> New York. Als Produzentin zeichnet<br />
Christine Ruppert <strong>und</strong> als Koproduzent<br />
Erich Lackner für den Kinofilm verantwortlich.<br />
Schauspieler stehen noch nicht fest, das<br />
Casting läuft. Erzählt wird <strong>die</strong> Geschichte von<br />
Ratz, einem unpolitischen jungen Mann, der<br />
sich als Sohn eines österreichischen Ministers<br />
plötzlich mit den Schicksalen von drei Familien<br />
<strong>und</strong> Generationen auseinandersetzen muss.<br />
Tatfilm, Tel. (0221) 330025;<br />
info@tatfilm.de
Sebastian Koch Sophie von Kessel