Physik und Physiologie der respirativen Sinusarrhythmie - Institut für ...
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1.2 Atmung<br />
Abb. 1.5: Der Einfluss <strong>der</strong> Atmung (Dauer eines Atemzuges 12 s) auf die Herzfrequenz ist<br />
bei einem bei einem jungen <strong>und</strong> älteren Probanden deutlich zu erkennen (aus [16], S.167).<br />
<strong>der</strong> Umkehrschluss, dass eine vermin<strong>der</strong>te <strong>Sinusarrhythmie</strong> auf diese Krankheiten<br />
hinweist, nicht gilt.<br />
Die RSA beschreibt die atmungsabhängige Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Herzfrequenz, wie sie in<br />
Abbildung 1.5 für eine junge <strong>und</strong> eine ältere Person dargestellt ist, sowie <strong>der</strong> Höhen<br />
<strong>der</strong> R-Zacken. Sie ist im Normalfall positiv, was eine RR-Intervall Verkürzung<br />
beginnend kurz vor o<strong>der</strong> zeitgleich mit <strong>der</strong> Inspiration <strong>und</strong> eine Verlängerung während<br />
<strong>der</strong> Exspiration zur Folge hat [39] <strong>und</strong> die respiratorische Effektivität steigert.<br />
Die R-Zacken sind während <strong>der</strong> Einatmung erhöht <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausatmung erniedrigt.<br />
Die Frequenzerhöhung während <strong>der</strong> Inspiration führt zur Energieersparnis, da so<br />
genau dann viel Blut durch die Lungenkapillaren fließt, wenn durch die Atmung<br />
sauerstoffreiche Luft in die Lungenbläschen gelangt ist <strong>und</strong> durch die Dehnung viel<br />
Austauschfläche zur Verfügung steht.<br />
Die Ursache <strong>der</strong> <strong>Sinusarrhythmie</strong> ist zum einen zentral-nerval. Während <strong>der</strong> Inspiration<br />
ist <strong>der</strong> Parasympathikustonus erniedrigt, wodurch die Herzfrequenz steigt.<br />
Sie kommt ebenfalls durch den Baroreflex zustande, welcher zu einer Verlängerung<br />
<strong>der</strong> Herzschläge bei größerer Dehnung <strong>der</strong> Wände im Aortenbogen <strong>und</strong> höherem<br />
Druck auf die Barorezeptoren führt, sowie den Bainbridgereflex, <strong>der</strong> bei Erhöhung<br />
des Druckes im rechten Vorhof zu einer Herzfrequenzerhöhung führt (Quelle?). Der<br />
Anteil dieser Phänomene an <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> <strong>Sinusarrhythmie</strong> ist noch nicht abschließend<br />
erforscht [24]. Die Stärke <strong>der</strong> RSA ist zum einen physiologisch bedingt, hängt<br />
zum an<strong>der</strong>en aber auch stark von verschiedenen Faktoren wie <strong>der</strong> Atemfrequenz<br />
[42], dem Atemvolumen, dem Alter [27], <strong>der</strong> Aktivität o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Position ab. Weitere<br />
Störeinflüsse, die sich auch auf die folgenden Atemphasen übertragen können,<br />
sind unter an<strong>der</strong>em sehr lange o<strong>der</strong> kurze Atemzüge, schluchzen o<strong>der</strong> das Schlucken<br />
von Speichel während <strong>der</strong> Nacht (Quelle?).<br />
Die genauen Ursachen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zusammenspiel, die Auswirkungen sowie weitere<br />
klinische Anwendungen <strong>der</strong> RSA werden nach wie vor intensiv untersucht (z.B.<br />
Ursachen [24], Klinik [29, 41, 43]).<br />
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