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Physik und Physiologie der respirativen Sinusarrhythmie - Institut für ...

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3 Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />

3.1 Vergleich verschiedener Atmungskanäle<br />

Für jeden Probanden standen Aufzeichnungen von drei Atmungssignalen (Nase,<br />

Brust, Bauch) zur Verfügung (Abb.3.1(a)). Um diese miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen<br />

nutzte ich den in [40] vorgestellten komplexen Koeffizienten γ (a,b) :<br />

γ (a,b) = 〈γ (a,b)<br />

t 〉 t (3.1)<br />

[<br />

γ (a,b)<br />

t = 〈exp i(ϕ (a)<br />

k<br />

− ϕ (b)<br />

k<br />

]〉 ) k (3.2)<br />

Dabei wurden für zwei zu vergleichende Signale a <strong>und</strong> b die Phasen zum Zeitpunkt<br />

k verwendet <strong>und</strong> <strong>der</strong> Mittelwert 〈...〉 über jeweils t=120 s gebildet. Durch<br />

Mittelung <strong>der</strong> Punkte γ (a,b)<br />

t ergibt sich <strong>der</strong> resultierende Vektor γ (a,b) innerhalb<br />

des Einheitskreises <strong>der</strong> komplexen Ebene (Abb. 3.1(b)). Der Winkel von γ (a,b) zur<br />

reellen Achse ist ein Maß für die charakteristische Phasenverschiebung zwischen<br />

beiden Signalen, die Länge des Vektors für die Stabilität dieser Verschiebung im<br />

Laufe <strong>der</strong> Nacht. Stabilere Signale bedeuten längere Vektoren mit <strong>der</strong> maximalen<br />

Länge 1,0. Für die realen Daten lagen sie im Bereich 0,4 bis 0,7. Dies zeigt, dass<br />

es Unterschiede zwischen den Atemsignalen gibt, die zum Beispiel auf verschiedene<br />

Empfindlichkeiten <strong>und</strong> Zuverlässigkeiten zurückzuführen sind. Weitere Ursachen<br />

können physiologisch bedingt sein <strong>und</strong> durch verschiedene Atemmöglichkeiten wie<br />

nasaler o<strong>der</strong> oraler sowie Bauch- o<strong>der</strong> Brustatmung, unterschiedlich starke Atmung<br />

<strong>und</strong> Bewegungen zustande kommen. Auch äußere Einflüsse wie Luftbewegungen<br />

<strong>und</strong> Temperaturschwankungen im Schlaflabor können Einflüsse auf das aufgezeichnete<br />

Atmungssignal haben. Die Phasenverschiebung zwischen zwei Signalen ist nie<br />

über die gesamte Nacht konstant. Das Atemsignal, welches in den längsten beiden<br />

Vektoren vorhanden war, galt als das zuverlässigste für die entsprechende Nacht des<br />

Probanden.<br />

Für den Vergleich standen mir Daten von 353 Nächten zur Verfügung 1 . Für fast<br />

die Hälfte <strong>der</strong> Nächte (169 Nächte, 48 %) lieferte <strong>der</strong> Abdomenmessgurt das beste<br />

Ergebnis, für 98 Nächte (28 %) <strong>der</strong> Brustgurt <strong>und</strong> für 86 Nächte (24 %) <strong>der</strong> Temperatursensor<br />

an <strong>der</strong> Nase. Die Ergebnisse waren unabhängig vom Schlaflabor. Das<br />

schlechte Abschneiden des Temperatursensors ist auf dessen hohe Empfindlichkeit<br />

auch gegenüber Raumtemperaturän<strong>der</strong>ungen, die Möglichkeit nasaler o<strong>der</strong> oraler<br />

Atmung, verrutschen des Sensors durch Lageän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> auf äußere Störeinflüsse<br />

zurückzuführen.<br />

1 Kriterien: Probanden wurden als „ges<strong>und</strong>“ in die Studie aufgenommen <strong>und</strong> hatten einen<br />

AHI10; Nicht für alle Probanden waren beide Nächte auswertbar.<br />

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