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Physik und Physiologie der respirativen Sinusarrhythmie - Institut für ...

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4 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

Nach meinen Erkenntnissen ist dies die erste Studie, die die respirative <strong>Sinusarrhythmie</strong><br />

in Abhängigkeit <strong>der</strong> Schlafstadien an einer so großen Personengruppe (ca.<br />

200 Personen, je zwei Nächte) untersucht. Die hier gef<strong>und</strong>enen Ergebnisse könnten<br />

zukünftig, nach weiterer Prüfung, als Vergleichswerte dienen.<br />

In dieser Arbeit wird gezeigt, dass eine auschließliche Nutzung realer Herzschläge<br />

zur Untersuchung <strong>und</strong> Erforschung <strong>der</strong> <strong>respirativen</strong> <strong>Sinusarrhythmie</strong> nicht ausreicht,<br />

da sie zu stark von äußeren Faktoren (z.B. Lage des Probanden, Atemfrequenz)<br />

abhängen. Um die RSA realistischer zu beschreiben könnte, statt einer Sinusanpassung,<br />

eine Anpassung zusätzlich mit geradzahlig-vielfachen Frequenzen geschehen<br />

um an<strong>der</strong>e Einflüsse zu berücksichtigen <strong>und</strong> mit Potenzen, um Stauchungen <strong>und</strong><br />

Streckungen zu berücksichtigen.<br />

Die Phasenlage <strong>der</strong> RSA weist zwischen Personen eine große physiologische Schwankungsbreite<br />

auf, wird aber individuell zwischen zwei Nächten konstant gehalten. Es<br />

gibt zwar Phasenverschiebungen zwischen den Schlafstadien bei einzelnen Personen,<br />

doch diese sind nicht zielgerichtet. Die Amplituden <strong>der</strong> RR-Intervalle sind in <strong>der</strong><br />

Wachphase am größten, im Leicht- <strong>und</strong> Tiefschlaf etwa gleich groß aber geringer<br />

als in <strong>der</strong> Wachphase <strong>und</strong> im REM-Schlaf am geringsten. Sie sind zwischen den<br />

Nächten in <strong>der</strong> Wach- <strong>und</strong> Leichtschlafphase ähnlicher, als in den an<strong>der</strong>en beiden<br />

Phasen. Für Untersuchungen ist dies von Bedeutung, da die Messung <strong>der</strong> RSA als<br />

klinischer Parameter somit am besten in Ruhe im Wachzustand stattfindet, da sie<br />

in dieser Phase am stärksten ausgeprägt ist. Ein Weiterer Vorteil ist, dass Patienten<br />

hier kooperieren können.<br />

Kontrolliert werden könnte die Abnahme während <strong>der</strong> Schlafstadien über die Muskeltonuserniedrigung,<br />

welche sich auf die sym- <strong>und</strong> parasympathischen Motoneurone<br />

auswirkt, welche nach Eckberg [23] die RSA mit hervorrufen könnten.<br />

Aus diesen Ergebnissen wird die Schlussfolgerung gezogen, dass die respirative <strong>Sinusarrhythmie</strong><br />

nicht, wie bisher angenommen, in erster Linie <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong> respiratorischen<br />

Effektivität, also einer höheren Sauerstoffsättigung bei gleichzeitiger<br />

Energieersparnis, dient, son<strong>der</strong>n bei Erwachsenen jeden Alters <strong>der</strong> Konstanthaltung<br />

<strong>der</strong> Sauerstoffsättigung des Blutes <strong>und</strong> <strong>der</strong> dazu notwendigen Energie. Die Personen<br />

sind etwa gaußförmig um die positive RSA, mit einem Maximum bei dieser,<br />

verteilt. Im Idealfall führt die respirative <strong>Sinusarrhythmie</strong> somit zu den bekannten<br />

Vorteilen.<br />

Mit zunehmendem Alter nimmt die Stärke <strong>der</strong> RSA sowohl absolut, als auch relativ<br />

zur Herzfrequenz, ab. Die Abnahme von Wach- über Leicht- <strong>und</strong> Tiefschlafphase zu<br />

REM-Schlaf wird nicht beeinflusst.<br />

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