PICourier - Informationen für den professionellen Schweinehalter
PICourier - Informationen für den professionellen Schweinehalter
PICourier - Informationen für den professionellen Schweinehalter
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<strong>PICourier</strong><br />
DEZEMBER 2013<br />
DEZEMBER 2013<br />
Vorbildliches<br />
Hygienemanagement<br />
Inge und Guido Tyman aus<br />
Wilsum, Niedersachsen, sind<br />
von der unabhängigen Jury<br />
als 6. „Leitbetrieb <strong>für</strong> effektiven<br />
Gesundheitsschutz“<br />
ausgewählt wor<strong>den</strong>.<br />
á Seite 9<br />
Never Stop Improving<br />
PIC-Futtereffizienz<br />
auch im Sauenstall<br />
Ergebnisse des Versuchs<br />
„Analyse von Managementaspekten<br />
der PIC-Sau“,<br />
Lehr- und Versuchszentrum<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
Schleswig-Holstein.<br />
á Seite 6<br />
á IN EIGENER SACHE<br />
Im Jahr 2012 hat PIC 50-jähriges<br />
Jubiläum gefeiert, in<br />
Deutschland war es der 40.<br />
Geburtstag.<br />
Das Jahr 2013 war geprägt<br />
von bahnbrechen<strong>den</strong> Neuerungen<br />
im Bereich Zucht. Lesen<br />
Sie hierzu <strong>den</strong> Beitrag „Die<br />
neue Generation Genomics“<br />
von Dr. Craig Lewis, Genetic<br />
Service Manager Europe.<br />
Auch die gezielte Positionierung<br />
der PIC als Ihr kompetenter<br />
und serviceorientierter<br />
Partner vor Ort war eines unserer<br />
Anliegen 2013. Lesen Sie<br />
hierzu die Vorstellung unseres<br />
neuen Verkaufsleiters West.<br />
Seit über 50 Jahren liefert PIC<br />
weltweiten Zuchtfortschritt, in<br />
30 Ländern auf sechs Kontinenten.<br />
Der weltweite Zugriff<br />
auf neueste Technologien, aktuellste<br />
Erkenntnisse und Produkte<br />
machen PIC zum Vorreiter<br />
der Branche. Das Motto<br />
‚Never Stop Improving‘ hat<br />
die PIC in <strong>den</strong> vergangenen<br />
50 Jahren zu einem weltweit<br />
führen<strong>den</strong> Zuchtunternehmen<br />
gemacht und bleibt auch <strong>für</strong><br />
die Zukunft richtungsweisend.<br />
Im kommen<strong>den</strong> Jahr wer<strong>den</strong><br />
wir dies noch deutlicher demonstrieren,<br />
unter anderem<br />
mit der Einführung eines weltweit<br />
einheitlichen Markenauftritts.<br />
Mit dem <strong>PICourier</strong> halten<br />
Sie ein erstes Zeugnis hier<strong>für</strong> in<br />
<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong>.<br />
Willkommen zur ersten<br />
Ausgabe des <strong>PICourier</strong>! Wir<br />
freuen uns auf Ihr Feedback<br />
mit Kommentaren und Anregungen<br />
etc.!<br />
á DIE NEUE GENERATION GENOMICS<br />
Relationship Based Genomic Selection<br />
ist praktische Realität gewor<strong>den</strong><br />
Ende September hat PIC<br />
die Einführung der neuesten<br />
Generation genomischer<br />
Selektion abgeschlossen.<br />
„Genomische<br />
Selektion <strong>für</strong> alle Merkmale<br />
in allen PIC-Linien“<br />
lautet ab sofort die Devise<br />
und setzt damit einen erneuten<br />
Meilenstein in Sachen<br />
Zuchtfortschritt.<br />
Diesem ging ein umfangreicher<br />
Entwicklungsprozess<br />
voraus, mit dem das weltweite<br />
Team der PIC-Genetiker<br />
mit über zwanzig Wissenschaftlern<br />
über einen Zeitraum<br />
von mehreren Jahren befasst<br />
war. Seitdem auf dem Gebiet<br />
á Abb. 1: Nutzung von genomischen <strong>Informationen</strong><br />
der genomischen Technologien<br />
geforscht wird und die<br />
gewonnenen Erkenntnisse zur<br />
Beschleunigung des Zuchtfortschritts<br />
angewendet wer<strong>den</strong>,<br />
ist PIC führend in diesem Bereich.<br />
Auch wenn es zunächst<br />
nur kleinere, schrittweise Verbesserungen<br />
im Zuchtfortschritt<br />
waren, verhalfen die<br />
frühzeitige Erforschung und<br />
Anwendung dieser komplexen<br />
Materie der PIC einen bedeuten<strong>den</strong><br />
Vorsprung. Kontinuierlich<br />
hat PIC diese laufende<br />
Beschleunigung des Zuchtfortschritts<br />
über ihre Partner-<br />
Besamungsstationen und die<br />
PIC-Vermehrungsstufe in die<br />
Kun<strong>den</strong>betriebe in ganz Europa<br />
gebracht.<br />
Relationship Based Genomic<br />
Selection, zu Deutsch „Verwandtschaftsbasierte<br />
Genomische<br />
Selektion”, kurz RBG,<br />
revolutioniert grundlegend die<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> Zuchtunternehmen<br />
wie PIC. PIC bringt<br />
diese bahnbrechende Technologie<br />
über ihre Genetik, wie<br />
zum Beispiel Jungsauen aus<br />
dem PIC-Tochternukleus-Betrieb<br />
Podelzig, Besamungseber<br />
auf <strong>den</strong> Partner-Stationen oder<br />
auch Jungsauen aus der Vermehrung<br />
direkt zu Ihnen in die<br />
Produktionsstufe.<br />
á á<br />
Vater und Mutter geben ihre Gene<br />
in UNTERSCHIEDLICHEN Anteilen<br />
an ihre Nachkommen weiter.<br />
Mit Hilfe der Verwandtschaftsbasierten<br />
Genomischen<br />
Selektion wird exakt bestimmt,<br />
welche Genanteile Nachkommen<br />
von ihren Eltern erhalten<br />
haben. Somit wird die Genauigkeit<br />
der Zuchtwertschätzung<br />
deutlich erhöht.<br />
OHNE genomische <strong>Informationen</strong><br />
Annahmen<br />
Verwandtschaftsgrad von 50 %<br />
ALLE Wurfgeschwister haben dieselben<br />
Genanteile von ihrem Vater und ihrer<br />
Mutter erhalten.<br />
MIT genomische <strong>Informationen</strong><br />
NUR eineiige Zwillinge sind genetisch zu<br />
100 % i<strong>den</strong>tisch<br />
Ratsteich 31 - 24837 Schleswig - Postfach 1630 - 24826 Schleswig - Telefon 0 46 21 / 5 43-0 - Fax 0 46 21 / 5 43-36 - E-Mail: pic.deutschland@genusplc.com - www.picdeutschland.de
DEZEMBER 2013<br />
<strong>PICourier</strong><br />
Relationship Based Genomic Selection revolutioniert die BLUP-Zuchtwertschätzung<br />
Auch weiterhin wer<strong>den</strong> die<br />
bewährten BLUP-Zuchtwertschätzmetho<strong>den</strong><br />
angewandt,<br />
erfahren aber ein Tuning und<br />
damit <strong>den</strong> entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Genauigkeitszuwachs<br />
über die<br />
exakte Zuordnung der genetischen<br />
Verwandtschaftsbeziehungen.<br />
Mit Hilfe der ge-<br />
nomischen <strong>Informationen</strong> wird<br />
geschätzt, welche i<strong>den</strong>tischen<br />
Genabschnitte zwei Tiere haben<br />
- basierend auf ihrer individuellen<br />
Genotypisierung. Ohne<br />
diesen Ansatz würde nur die<br />
theoretische Erwartung von jeweils<br />
einer Hälfte der Gene der<br />
Mutter und des Vaters – wei-<br />
tergegeben nach dem Zufallsprinzip<br />
– in der Zuchtwertschätzung<br />
berücksichtigt, siehe<br />
Abb. 1.<br />
Den größten Nutzen liefert<br />
RBG <strong>für</strong> Merkmale, die geschlechtsgebun<strong>den</strong><br />
sind oder<br />
erst spät im Lebenszyklus<br />
eines Tieres gemessen und er-<br />
fasst wer<strong>den</strong> können oder auch<br />
Merkmale, die nicht am potentiellen<br />
Zuchttier selbst gemessen<br />
wer<strong>den</strong> können. Somit<br />
profitieren Merkmale wie<br />
Fruchtbarkeit (insbesondere in<br />
Mutterlinien) - da geschlechtsgebun<strong>den</strong><br />
- oder Sterblichkeit/<br />
Krankheitsanfälligkeit (insbe-<br />
sondere in Endstufen-Eberlinien<br />
und bis zu einem gewissen<br />
Grad auch in Mutterlinien) - da<br />
erst spät bzw. nicht am Zuchttier<br />
selbst zu messen - am meisten<br />
von der Implementierung<br />
dieser Technologie.<br />
Genetische Variation, Selektionsintensität und Selektionsgenauigkeit bestimmen <strong>den</strong> Zuchtfortschritt<br />
Jede Zuchtwertschätzung berücksichtigt<br />
die drei Komponenten,<br />
die <strong>den</strong> genetischen<br />
Trend beeinflussen: a) die genetische<br />
Variation innerhalb<br />
der Population - σg, 2) die Selektionsintensität<br />
– i - und 3)<br />
die Selektionsgenauigkeit - r Sel<br />
.<br />
Realistisch betrachtet, haben<br />
wir als Zuchtunternehmen<br />
wenige Möglichkeiten, die bestehende<br />
genetische Variation<br />
oder die Erblichkeit eines Merkmals<br />
innerhalb eines kurzen<br />
Zeitraums zu verändern. Hier<br />
ist unser wichtigstes Werkzeug<br />
die exakte und präzise Sammlung<br />
von Daten im Genetischen<br />
Nukleus und aus dem Feld.<br />
In unserem Zuchtprogramm<br />
können wir die Selektionsintensität<br />
verbessern, indem wir<br />
sie fehlerfrei und ohne Kompromisse<br />
sowohl in unseren<br />
eigenen Genetischen Nukleus-<br />
Betrieben als auch bei unseren<br />
Vertragspartnern (Eber- und<br />
Sauen-Vermehrer sowie Closed-Herd-Betriebe)<br />
umsetzen.<br />
Darüber hinaus ermöglichen<br />
unser weltweit verknüpftes<br />
Netz von Produktionsbetrieben<br />
und unsere globale Vernetzung<br />
einen schnellen Transfer der<br />
Genetik von unserer höchsten<br />
Zuchtstufe in die Kun<strong>den</strong>stufe,<br />
was zusätzlich die Selektionsintensität<br />
erhöht.<br />
Die Nutzung genomischer<br />
<strong>Informationen</strong> in Verbindung<br />
mit der BLUP-Zuchtwertschätzung<br />
hat zudem Einfluss auf<br />
die Selektionsgenauigkeit – vorausgesetzt,<br />
dies wird korrekt<br />
umgesetzt.<br />
Am einfachsten und anschaulichsten<br />
lässt sich dieser Prozess<br />
als eine ‚simulierte Nachkommenprüfung‘<br />
beschreiben,<br />
<strong>den</strong>n er liefert schon <strong>für</strong> ein sehr<br />
junges Tier einen ersten Zuchtwert,<br />
der in seiner Genauigkeit<br />
vergleichbar ist mit einem, der<br />
geschätzt wird, wenn <strong>für</strong> das<br />
Tier bereits Nachkommeninformationen<br />
vorliegen.<br />
Ein erster Zwischenschritt<br />
DIE FORMEL FÜR ZUCHTFORTSCHRITT:<br />
war Anfang 2012 gesetzt wor<strong>den</strong>,<br />
als in der ersten Implementierungsphase<br />
RBG <strong>für</strong> die<br />
Fruchtbarkeitsmerkmale in <strong>den</strong><br />
Sauenlinien umgesetzt wurde.<br />
Der Erfolg ist beeindruckend,<br />
siehe Abb. 2. Da unsere Indizes<br />
eine Vielzahl ökonomisch<br />
bedeutender Merkmale ein-<br />
∆G = r Sel * σ g * i<br />
mit<br />
∆G<br />
r Sel<br />
σ g<br />
i<br />
- Zuchtfortschritt<br />
- Selektionsgenauigkeit<br />
- genetische Variation<br />
- Selektionsintensität<br />
schließen, demonstriert dieses<br />
Beispiel eindrucksvoll die Möglichkeiten,<br />
die RBG in sich birgt.<br />
Denn ‚Genomische Selektion<br />
<strong>für</strong> ALLE Merkmale in AL-<br />
LEN PIC-Linien‘ umfasst eine<br />
Vielzahl von Merkmalen, wie<br />
Tab. 1 zeigt.<br />
PIC‘s Kreuzungszuchtprogramm (GN-Xbred) plus Relationship Based Genomic Selection –<br />
DIE Werkzeuge <strong>für</strong> <strong>den</strong> entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorsprung im Zuchtfortschritt.<br />
Ausschlaggebendes Kriterium<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Zuchterfolg ist, dass die<br />
Selektionsentscheidungen in der<br />
Kun<strong>den</strong>stufe zu genetischem<br />
Fortschritt führen. Dieser Forderung<br />
trägt das GN-Xbred-Programm<br />
der PIC Rechnung, <strong>den</strong>n<br />
hierdurch fließen zeitgleich erhobene<br />
Daten aus kommerziellen<br />
Produktionsbetrieben und<br />
dem Genetischen Nukleus in die<br />
Zuchtwertschätzung ein. Eine<br />
wichtige Rolle spielen dabei nicht<br />
nur die phänotypischen Daten<br />
aus dem GN-Xbred-Programm,<br />
sondern in besonderem Maße<br />
die genomischen <strong>Informationen</strong><br />
dieser Tiere, die ebenfalls in der<br />
umfangreichen PIC-Datenbank<br />
PICTraq gespeichert sind.<br />
Damit sind wir bei einem weiteren<br />
wichtigen Baustein des<br />
PIC-Zuchtfortschritts: Die globale<br />
Datenbank. In dieser sind<br />
Millionen von Datensätzen gespeichert,<br />
sowohl von Leistungsinformationen<br />
– in Reinzucht<br />
und Kreuzung, als auch von genomischen<br />
Daten. Verknüpft<br />
mit <strong>den</strong> Abstammungsinforma-<br />
Zuchtfortschritt im Merkmal Wurfgröße<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
Vorteil durch RBG mit RBG ohne RBG<br />
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />
Abb. 2:<br />
PIC-Zuchtprogramm: Genomische <strong>Informationen</strong><br />
vervierfachen die Rate des genetischen Fortschritt<br />
á Abb. 2: PIC-Zuchtprogramm: Genomische <strong>Informationen</strong><br />
vervierfachen die Rate des genetischen Fortschritts<br />
tionen bildet diese Datenbank<br />
das fundamentale Rückgrat der<br />
PIC-Zuchtwertschätzung, mit<br />
dem einzigartigen Vorteil, dass<br />
die Referenzdaten <strong>für</strong> die genomische<br />
Selektion täglich aktualisiert<br />
und ergänzt wer<strong>den</strong>. Somit<br />
wer<strong>den</strong> immer die aktuellsten<br />
Daten genutzt und nicht eine externe<br />
Referenzpopulation/-datenbank<br />
zugrunde gelegt.<br />
Durch die neueste Generation<br />
Genomics wird sich die Rate<br />
des jährlichen Zuchtfortschritts<br />
noch einmal signifikant beschleunigen.<br />
Deshalb ist Grundvoraussetzung,<br />
dass die Selektionsentscheidungen<br />
auf <strong>den</strong><br />
Zuchtbetrieben – vom Nukleus<br />
bis hin zur Vermehrungsstufe –<br />
auf verlässliche Daten aus der<br />
kommerziellen Produktion beruhen,<br />
<strong>den</strong>n züchterische Entscheidungen<br />
und damit ihre Auswirkungen<br />
wer<strong>den</strong> noch schneller<br />
bei <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>betrieben ankommen<br />
und direkten Einfluss<br />
auf deren Produktivität und<br />
Wirtschaftlichkeit haben.<br />
Womit wir wieder beim fundamentalen<br />
Baustein des PIC-<br />
Zuchtprogramms sind: Oberstes<br />
Ziel war, ist und bleibt es,<br />
die Gesamtwirtschaftlichkeit der<br />
Schweineproduktion zu erhöhen,<br />
und so <strong>den</strong> Produktionsbetrieben<br />
maximalen wirtschaftlichen<br />
Erfolg zu ermöglichen.<br />
Ein spannendes Jahr mit einschnei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Fortschritten im<br />
PIC-Zuchtprogramm geht zu<br />
Ende. Mit der Implementierung<br />
der Verwandtschaftsbasierten<br />
Genomischen Selektion <strong>für</strong> alle<br />
Merkmale in allen PIC-Linien wird<br />
der genetische Abstand zwischen<br />
Nukleus- und Kun<strong>den</strong>betrieben<br />
noch einmal signifikant verringert.<br />
Zusammen mit PIC‘s Ser-<br />
vice, wie Produktionsberatung<br />
und Veterinärunterstützung, Fütterungsberatung<br />
und Closed-<br />
Herd-Konzepten, verfolgen wir<br />
weiterhin mit voller Kraft das ehrgeizige<br />
Ziel, das ‚ideale‘ Schwein<br />
auf <strong>den</strong> Markt zu bringen.<br />
Tab. 1: Merkmale in der PIC-Zuchtwertschätzung<br />
Merkmalskomplex Merkmale<br />
Fruchtbarkeit á Wurfgröße<br />
á Totgeburten<br />
á Wurfabsetzgewicht<br />
á Geburtsgewicht<br />
á Saugferkelverluste<br />
á Güstzeit<br />
á Strichanzahl<br />
Mastleistung á Futteraufnahme<br />
á Tageszunahmen<br />
Robustheit – Sauen á Fundament<br />
Robustheit – Masttiere á Verluste Absetzen bis Schlachtung<br />
á Fundament<br />
á Binneneber<br />
á Ho<strong>den</strong>brüche<br />
á Nabelbrüche<br />
á Laktat-Level<br />
Schlachtkörperwert á Rückenspeck<br />
á Muskeldicke<br />
á KotelettpH<br />
á SchinkenpH<br />
á Intramuskuläres Fett<br />
CL<br />
2
<strong>PICourier</strong> DEZEMBER 2013<br />
á PICPROFIT+<br />
Die genetische Elite <strong>für</strong> <strong>den</strong> maximalen Profit Ihres Betriebes –<br />
die sicheren und verlässlichen Zuchtinstrumente der PIC machen es möglich!<br />
€ £<br />
$<br />
PICProfit+<br />
Wenn Sie die Leistungen<br />
Ihrer Tiere züchterisch verbessern<br />
wollen, setzen Sie<br />
die genetisch besten Tiere<br />
ein. Das ist das bestechend<br />
einfache, deshalb aber<br />
auch so effektive Prinzip<br />
des Indexmanagements.<br />
Schlachtkörperwert<br />
Die Wirtschaftlichkeit eines<br />
Tieres setzt sich aus einer Reihe<br />
von Merkmalen und deren ökonomischem<br />
Wert zusammen. In<br />
der Schweineproduktion - bezogen<br />
auf die Wahl des ‚richtigen‘<br />
Endstufenebers - legt der Ferkelerzeuger<br />
Wert auf vitale und<br />
frohwüchsige Ferkel. Gleichzeitig<br />
legt er auch <strong>den</strong> Grundstein<br />
da<strong>für</strong>, dass sein Mäster zufrie<strong>den</strong><br />
ist, <strong>den</strong>n der Ferkelerzeuger<br />
bestimmt mit der Entscheidung<br />
<strong>für</strong> eine bestimmte Vaterlinie<br />
auch die späteren Leistungen<br />
in der Mast und am Schlachthaken.<br />
Darüber hinaus freut sich<br />
auch der Mäster über robuste<br />
Mastschweine und wenig Ausfälle<br />
– das Thema ‚Tierwohl‘<br />
wollen wir an dieser Stelle nicht<br />
weiter beleuchten.<br />
Es ist bekannt, dass erst die<br />
Summe der beteiligten Merkmale<br />
und ihre jeweilige wirt-<br />
Vitalität / Robustheit<br />
Mastleistung<br />
á Abb. 1: Zuchtzielgewichtung PIC408<br />
Ökonomische Gewichtungen <strong>für</strong> deutsche Marktgegebenheiten<br />
schaftliche Gewichtung <strong>den</strong><br />
tatsächlichen Wert eines Tieres<br />
ausmachen. Sind die Marktanforderungen<br />
bekannt und können<br />
ökonomisch quantifiziert<br />
wer<strong>den</strong>, so lässt sich ein sogenannter<br />
Gesamtindex zusammenstellen,<br />
der alle Tiere einer<br />
Population, gemäß ihrem<br />
genetischen Wert ökonomisch<br />
gewichtet, rangiert. Ein Gesamtindex<br />
berücksichtigt auch<br />
die jeweiligen Korrelationen<br />
zwischen <strong>den</strong> Merkmalen, mit<br />
einem reinen Aufsummieren der<br />
wirtschaftlich gewichteten Einzelmerkmale<br />
ist es nicht getan.<br />
So kann ein besonders positiver<br />
Vererber <strong>für</strong> ein Einzelmerkmal<br />
<strong>für</strong> andere wirtschaftlich relevanten<br />
Merkmale eine echte<br />
Bremse sein, so dass der vermeintliche<br />
Vorteil eines Einzelmerkmals<br />
wieder zunichte gemacht<br />
wird.<br />
PIC‘s Prinzip des Gesamtindex<br />
In <strong>den</strong> meisten europäischen<br />
Ländern, so auch in Deutschland,<br />
liegt der Fokus aufgrund<br />
der angewendeten Abrechnungsmasken<br />
der Schlachthöfe<br />
auf fleischreichen Schlachtschweinen.<br />
Dabei wird der<br />
Fleischanteil in erster Linie vom<br />
Rückenspeck bestimmt. In <strong>den</strong><br />
aktuellen Formeln zur Schätzung<br />
des Fleischanteils hat ein<br />
Millimeter Rückenspeck deutlich<br />
mehr Gewicht als ein Millimeter<br />
im Fleischmaß. Aus oben<br />
ausgeführten Grün<strong>den</strong> darf das<br />
Augenmerk jedoch nicht allein<br />
auf dem Fleischanteil liegen,<br />
soll ein wirtschaftliches Mastschwein<br />
produziert wer<strong>den</strong>. In<br />
Zeiten hoher Futterpreise spielt<br />
auch die Futtereffizienz eine<br />
wichtige Rolle. Zusammen mit<br />
<strong>den</strong> Anforderungen an Vitalität<br />
und Robustheit ergibt sich <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> PIC408, <strong>den</strong> reinrassigen<br />
Piétrain-Eber der PIC, eine Indexzusammensetzung<br />
wie in<br />
Abb. 1 dargestellt.<br />
Jeder Indexpunkt ist dabei<br />
echtes Geld wert. Dadurch,<br />
dass die genetischen<br />
Differenzen und deren ökonomischen<br />
Werte bekannt sind,<br />
lässt sich ausrechnen, wie viel<br />
ein Indexpunkt in Euro wert ist.<br />
Ein höherer Index ist demzufolge<br />
gleichbedeutend mit höherem<br />
Profit <strong>für</strong> Ihren Betrieb –<br />
kurz gesagt Profit+.<br />
PIC-Zuchtfortschritt – jedes Jahr –<br />
und dazu PICProfit+ sichert Ihnen <strong>den</strong><br />
ökonomischen Wettbewerbsvorsprung<br />
Das diesjährige Upgrade<br />
und Update des PIC-Zuchtprogramms<br />
sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />
zum einen der Zuchtfortschritt<br />
noch schneller in die Kun<strong>den</strong>betriebe<br />
transferiert wird und<br />
zum anderen der jährliche<br />
Zuchtfortschritt noch einmal<br />
deutlich beschleunigt wird, le-<br />
sen Sie hierzu auch <strong>den</strong> Beitrag<br />
auf <strong>den</strong> vorherigen Seiten.<br />
Profitieren Sie darüber hinaus<br />
von dem zusätzlichen<br />
Vorteil der Profit+ Eber, nutzen<br />
Sie die heutzutage entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Vorteile, um<br />
im Wettbewerb bestehen zu<br />
können.<br />
Das PIC-Prinzip: Return on Investment<br />
Haben Sie sich schon mal<br />
überlegt, wie viel Anteil der eingesetzte<br />
Endstufeneber am verkauften<br />
Ferkel oder am fertigen<br />
Mastschwein hat? Richtig, genetisch<br />
gesehen sind es 50 %. Und<br />
wie viel investieren Sie <strong>für</strong> die<br />
Ebergenetik je Ferkel oder Mastschwein?<br />
Die reinen Genetikkosten<br />
<strong>für</strong> Profit+ belaufen sich<br />
auf 0,20 € je Mastschwein – bei<br />
einem Leistungsniveau von 25<br />
Schlachtschweinen/Sau und Jahr<br />
und einem Spermaeinsatz von 6<br />
Portionen. Bei höheren Leistungen<br />
fällt der Genetikanteil<br />
dementsprechend geringer aus.<br />
Zwanzig Cent, nicht viel, wenn<br />
man be<strong>den</strong>kt, welche Bedeutung<br />
diese Investition <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Gesamterfolg hat, z. B. mehr als<br />
6 € je Wurf …<br />
Das neue Profit+ Program der<br />
PIC startet im Februar 2014.Ihr<br />
PIC-Berater steht Ihnen <strong>für</strong> Fragen<br />
gerne zur Verfügung.<br />
BB<br />
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Never Stop Improving<br />
3
DEZEMBER 2013<br />
<strong>PICourier</strong><br />
á PIC-FUTTEREFFIZIENZ AUCH IM SAUENSTALL<br />
Ergebnisse des Versuchs „Analyse von Managementaspekten der PIC-Sau“,<br />
Lehr- und Versuchszentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp<br />
Unbestritten ist heutzutage<br />
die Aussage, dass<br />
sehr gute Fruchtbarkeitsleistungen<br />
Grundvoraussetzung<br />
<strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Ferkelerzeugung sind.<br />
Unbestritten ist sicherlich<br />
auch die Tatsache, dass <strong>für</strong><br />
hohe Leistungen ein entsprechendes<br />
Management<br />
und der effiziente Einsatz<br />
der Betriebsmittel erforderlich<br />
sind, um die hohen<br />
biologischen Leistungen in<br />
entsprechende wirtschaftliche<br />
Ergebnisse ummün-<br />
zen zu können. Hier gilt es<br />
insbesondere die kostenintensiven<br />
Faktoren zu optimieren.<br />
Unter <strong>den</strong> Direktkosten<br />
machen die<br />
Futterkosten mit über 60 %<br />
<strong>den</strong> größten Anteil aus.<br />
Davon entfällt knapp die<br />
Hälfte auf das Sauenfutter,<br />
vgl. auch Abb. 1. Hier<br />
wird zudem deutlich, dass<br />
die gestiegenen Futterkosten<br />
nicht allein durch die<br />
Verbesserung der biologischen<br />
Leistungen verursacht<br />
wur<strong>den</strong>.<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
13 %<br />
11 %<br />
13 %<br />
34 %<br />
28 %<br />
2012 ALLE<br />
13 %<br />
10 %<br />
12 %<br />
36 %<br />
29 %<br />
25 % ökonomisch<br />
erfolgreiche<br />
12 %<br />
11 %<br />
14 %<br />
34 %<br />
FUTTER<br />
28 %<br />
25 % ökonomisch<br />
weniger erfolgreiche<br />
12 %<br />
12 %<br />
13 %<br />
34 %<br />
27 %<br />
zum Vergleich: 2011<br />
ALLE<br />
Sauenfutter, € /Sau<br />
Ferkelfutter, € /Sau<br />
Veterinär, € /Sau<br />
Tierzukauf, € /Sau<br />
Sonstiges, € /Sau<br />
á Abb. 1: Verteilung<br />
der Direktkosten* in<br />
der Ferkelerzeugung<br />
inkl.Ferkelaufzucht<br />
Rund 30 % der Direktkosten wer<strong>den</strong> durch das Sauenfutter verursacht. Höhere biologische Leistungen<br />
(verkaufte Ferkel) spiegeln sich im höheren Anteil des Ferkelfutters wider. Im Vergleich zu 2011 sind die<br />
Gesamtfutterkosten um rund 9 % gestiegen, wobei der Kostenblock „Sauenfutter“ um 10 % höher ausfiel,<br />
bedingt zum einen durch höhere Preise und zum anderen auch durch einen höheren Verbrauch je Sau.<br />
Futter bleibt teuer<br />
Zuchtzielgewichtung in <strong>den</strong> PIC-Mutterlinien<br />
Erwarten wir von unseren<br />
Sauen hohe bzw. höhere Leistungen,<br />
müssen wir ihnen<br />
auch die entsprechen<strong>den</strong> Voraussetzungen<br />
schaffen, sprich<br />
Haltung und Management<br />
müssen stimmen.<br />
Darüber hinaus muss die Sau<br />
selbst die entsprechen<strong>den</strong> Voraussetzungen<br />
mitbringen,<br />
um hohe Leistungen bei bestmöglicher<br />
Futtereffizienz zu<br />
erbringen.<br />
Wie viel Futter benötigen<br />
Ihre Sauen? Sind es nur 10 dt<br />
oder gar 13 oder mehr dt? Wie<br />
viel kg Sauenfutter müssen Sie<br />
je verkauftes Ferkel einsetzen?<br />
Fruchtbarkeit<br />
Robustheit und Vitalität der<br />
Ferkel und Mastschweine<br />
Bei der züchterischen Weiterentwicklung<br />
der PIC-Hybridsauen<br />
wird neben der stetigen<br />
züchterischen Steigerung der<br />
Fruchtbarkeit besonderer Wert<br />
auf eine hohe Futteraufnahme<br />
Masteigenschaften<br />
á Abb. 2: Zuchtzielgewichtung in <strong>den</strong> PIC-Mutterlinien<br />
Schlachtkörpereigenschaften<br />
und -verwertung gelegt, siehe<br />
Abb. 2.<br />
Davon profitieren Ferkelerzeuger<br />
wie Mäster gleichermaßen<br />
durch effizientere Sauen<br />
und leistungsfähigere Mastferkel,<br />
die bekanntlich die Hälfte<br />
ihrer Gene von der Mutter<br />
erhalten.<br />
Wir wissen heute aus <strong>den</strong><br />
Ergebnissen aus der Praxis,<br />
dass eine hoch fruchtbare PIC-<br />
Sau mit gut 10 dt Futter bei<br />
3-wöchiger Säugezeit auskommt.<br />
Was darüber hinaus<br />
gefüttert wird, wirkt sich negativ<br />
aus – sowohl auf Leistung<br />
als auch auf die Kosten.<br />
Damit unterscheidet sich die<br />
PIC-Sau durchaus in einer wesentlichen<br />
Eigenschaft von anderen<br />
Herkünften und sollte<br />
nicht pauschal nach allgemein<br />
praxisüblichen Empfehlungen<br />
LVZ Futterkamp: 150 PIC-Sauen über zwei Produktionszyklen gemessen, gewogen und bonitiert<br />
gefüttert wer<strong>den</strong>.<br />
Nicht nur weil PIC‘s Fütterungsempfehlungen,<br />
insbesondere<br />
mit der verhaltenen<br />
Fütterung in der Trächtigkeit<br />
mit maximal 30 MJ ME pro<br />
Tag, Erstaunen und Zurückhaltung<br />
bei Praktikern hervorrufen,<br />
startete die PIC im September<br />
2011 gemeinsam mit<br />
dem Lehr- und Versuchszentrum<br />
Futterkamp (LVZ), Schleswig-Holstein,<br />
einen großangelegten<br />
Versuch zur „Analyse<br />
von Managementaspekten der<br />
PIC-Sau“. Auf dessen Ergebnisse<br />
wollen wir im Folgen<strong>den</strong><br />
näher eingehen.<br />
Im September 2011 wurde die<br />
erste 30er Gruppe PIC-Camboroughs<br />
aus dem PIC-Tochternukleus<br />
Podelzig in <strong>den</strong> Quarantänestall<br />
des LVZ eingestallt<br />
und – ebenso wie die ihr nachfolgen<strong>den</strong><br />
Gruppen – nahezu<br />
lückenlos während ihrer ersten<br />
bei<strong>den</strong> Produktionszyklen<br />
verfolgt.<br />
Eine Zielsetzung war, <strong>den</strong><br />
Futterbedarf in <strong>den</strong> einzelnen<br />
Produktionsabschnitten von<br />
der Quarantäne über Eingliederung,<br />
Deckzentrum, frühe,<br />
mittlere und Hoch-Trächtigkeit<br />
sowie Säugezeit zu ermitteln<br />
und der Fruchtbarkeitsleistung<br />
gegenüberzustellen.<br />
Nach zweieinhalbwöchiger<br />
Quarantäne und dreiwöchiger<br />
Eingliederungszeit wur<strong>den</strong> die<br />
Jungsauen je nach Altersgruppe<br />
und der in Futterkamp üblichen<br />
Tab. 1: PIC-Fütterungsplan <strong>für</strong> die Versorgung der Jungsauen bis zur Abferkelung<br />
Produktionsabschnitt Energieversorgung, MJ ME/Tag Futtersorte<br />
Quarantäne und Eingliederung max. 35 Eingliederungs-/Trächtigkeitsfutter<br />
Deckzentrum max. 26 - 28 Trächtigkeitsfutter<br />
Deckzentrum bis Belegung max. 24 Trächtigkeitsfutter<br />
Wartestall: 1. bis 90. Trächtigkeitstag max. 24 Trächtigkeitsfutter<br />
Wartestall: ab 91. Trächtigkeitstag max. 30 Trächtigkeitsfutter<br />
Abferkelstall: ca. 109. bis 111. max. 30<br />
Laktationsfutter<br />
Trächtigkeitstag<br />
Konditionsanpassung während der Trächtigkeit <strong>für</strong> dünne bzw. dicke Sauen mit +/- 2 MJ ME<br />
Regumategabe im Deckzentrum<br />
belegt. Innerhalb von vier<br />
Tagen erfolgte die Umstallung<br />
in <strong>den</strong> Wartestall. Hier wer<strong>den</strong><br />
die Sauen in einer dynamischen<br />
Großgruppe gehalten und<br />
über Abrufstationen mit Futter<br />
versorgt.<br />
Der Fütterungsplan, siehe<br />
Tab. 1, enthielt die PIC-Vorgaben<br />
<strong>für</strong> die Versorgung der<br />
Jungsauen bis zur Abferkelung.<br />
Die Jungsauen wur<strong>den</strong> in<br />
7,0<br />
6,5<br />
6,0<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
Gruppe A<br />
Gruppe B<br />
Differenz<br />
-6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />
Laktationstag<br />
á Abb. 3: Täglicher Futterverbrauch im Abferkelstall<br />
zwei Gruppen eingeteilt, um<br />
zu überprüfen, ob bzw. inwiefern<br />
sich das Futteraufnahmeverhalten<br />
der PIC-Sau auf die<br />
Fruchtbarkeitsleistungen auswirkt.<br />
Die erste Gruppe (A) bekam<br />
während der Laktation eine<br />
geringere Futtermenge. Für die<br />
zweite Gruppe (B) wur<strong>den</strong> eine<br />
ad-libitum-Fütterung durch einen<br />
höheren Anspruch auf<br />
Futter während der Säugezeit<br />
nachgestellt. Im Gegensatz zu<br />
einer herkömmlichen trockenen<br />
ad-libitum-Fütterung mit der<br />
die PIC positive Erfahrungen<br />
gesammelt hat, war bei dieser<br />
Spot-Mix Variante Wasser beigemischt.<br />
Die Futtermengen<br />
unterschie<strong>den</strong> sich vor allem<br />
in <strong>den</strong> ersten zwölf Tagen der<br />
Laktation.<br />
In Abb. 3 ist der tatsächliche<br />
Futterverbrauch der Sauen aus<br />
4
<strong>PICourier</strong> DEZEMBER 2013<br />
<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Versuchsvarianten<br />
zu entnehmen. Unterschiede<br />
bis zu einem Kilogramm am<br />
Tag traten zwischen <strong>den</strong> Varianten<br />
in <strong>den</strong> ersten Säugetagen<br />
auf. Im Mittel der ersten bei<strong>den</strong><br />
Würfe verbrauchten die Sauen<br />
aus Gruppe A während der Laktation<br />
4,5 kg Futter je Sau und<br />
Tag, die Sauen der Gruppe B<br />
verbrauchten 4,7 kg Futter.<br />
Während der Trächtigkeit<br />
wur<strong>den</strong> die Sauen gleich gefüttert.<br />
Im Mittel lag der Futterverbrauch<br />
bei 2,3 kg Futter je Sau<br />
und Tag.<br />
Die Futterausstattung war in<br />
<strong>den</strong> Versuchsgruppen i<strong>den</strong>tisch.<br />
Während der Trächtigkeit wurde<br />
ein Futter mit 11,8 MJ ME, 0,7<br />
% Lysin und 7,3 % Rohfaser gefüttert.<br />
Gerste war mit 70 % die<br />
Hauptkomponente. In der Laktation<br />
kam ein Futter mit 13,2<br />
MJ ME, 1,0 Lysin und 5,0 %<br />
Rohfaser zum Einsatz.<br />
Die Fruchtbarkeitsleistungen<br />
mit 14 im ersten und 14,8 lebend<br />
geborenen Ferkeln im<br />
zweiten Wurf bei praxisüblicher<br />
Fütterung nach PIC-Vorgabe<br />
während der Säugezeit spiegeln<br />
das hohe Leistungspotential der<br />
Camborough-Sau wider, siehe<br />
Tab. 2.<br />
Im Wesentlichen unterschie<strong>den</strong><br />
sich die Leistungen beider<br />
Gruppen hinsichtlich der Wurfgröße<br />
im zweiten Wurf, woraus<br />
sich schließen lässt, dass die<br />
volumenmäßig deutlich höhere<br />
Futteraufnahme (Spot-Mix-Fütterung)<br />
während der Säugezeit<br />
negative Auswirkungen auf die<br />
Tab. 2: Wurfleistungen nach Wurfnummer<br />
Würfe* 1. Wurf 2. Wurf Gesamt<br />
Erstbelegealter, Tage 233<br />
Gewicht zur Belegung, kg 129,0 164,9<br />
Gewicht bei Einstallung in <strong>den</strong> Abferkelstall, kg 198,4 225,4<br />
Würfe, n 66 60 126<br />
leb. geb. Ferkel/Wurf 13,97 14,83 14,38<br />
tot geb. Ferkel/Wurf 0,83 0,68 0,76<br />
Geburtsgewicht, kg 1,3 1,4 1,4<br />
abgesetzte Ferkel/Wurf 12,03 12,02 12,02<br />
Absetzgewicht, kg 5,7 6,4 6,0<br />
Säugetagszunahmen, g/Tag 199 239 219<br />
* Gruppe A<br />
Reproduktionsleistung im Folgewurf<br />
hatte.<br />
Im Gegensatz zu <strong>den</strong> gesammelten<br />
Erfahrungen hat<br />
wahrscheinlich der Wasseranteil<br />
des Futters und damit das<br />
gestiegene Volumen zu einem<br />
Überfressen geführt, was zum<br />
Teil eine völlige Futterverweigerung<br />
zur Folge hatte. Bei<br />
Jungsauen kann dieses Überfressen<br />
laut Literatur eher als<br />
bei Altsauen zu Kreislauf- und<br />
Stoffwechselüberforderungen<br />
führen, mit der Folge eines stärkeren<br />
Substanzverlustes während<br />
der Säugezeit.<br />
Die Praxiserfahrungen der<br />
PIC – sowohl in Deutschland<br />
als auch international – beruhen<br />
weitestgehend auf der<br />
Trockenfütterung als echte adlibitum-Fütterung<br />
mit freiem<br />
Zugang zum Futter <strong>für</strong> die<br />
Sauen. So kann ein Überfressen<br />
und mögliche negative Auswirkungen<br />
verhindert wer<strong>den</strong>.<br />
In <strong>den</strong> Geburtsgewichten<br />
bestan<strong>den</strong> zwischen bei<strong>den</strong><br />
Gruppen keine Unterschiede.<br />
Weniger als eine Tonne Futter je Sau bis zum Absetzen des zweiten Wurfes verbraucht<br />
Das entschei<strong>den</strong>de Kriterium<br />
zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Versuchsgruppen<br />
ist der Futterverbrauch<br />
während der Säugezeit.<br />
Im Wartestall wur<strong>den</strong> beide<br />
Gruppen i<strong>den</strong>tisch gefüttert. In<br />
der ersten Trächtigkeit fraßen<br />
die Sauen 2,19 kg (ca. 26 MJ<br />
ME) täglich, in der zweiten<br />
Trächtigkeit waren es 2,38 kg<br />
(ca. 28 MJ ME).<br />
Demzufolge haben die Sauen<br />
der Versuchsgruppe A von Anlieferung<br />
bis Absetzen des<br />
zweiten Wurfes 935 kg Futter<br />
benötigt. Lässt man <strong>den</strong> Zeitraum<br />
von Anlieferung bis zur<br />
ersten Belegung unberücksich-<br />
tigt (70 Tage), so reduziert sich<br />
die benötigte Futtermenge auf<br />
783 kg.<br />
Das deckt sich mit <strong>den</strong> PIC-<br />
Erfahrungen, <strong>den</strong>n übertragen<br />
auf eine normale Her<strong>den</strong>struktur,<br />
siehe Tab. 3, und einen<br />
steigen<strong>den</strong> Futterverbrauch<br />
bis zum dritten Wurf aufgrund<br />
der Lebendmassezunahme der<br />
Sau, würde dies einen durchschnittlichen<br />
Futterverbrauch<br />
von 10 bis 11 dt/Sau und Jahr<br />
bedeuten. Oder auf ein Ferkel<br />
bezogen ca. 35 bis 37 kg Sauenfutter<br />
je abgesetztem Ferkel.<br />
Zusammen mit einem frühen<br />
Erstbelegealter (ab 210 Tagen)<br />
Tab. 3: Optimale Her<strong>den</strong>struktur<br />
Anteil Sauen je Wurfnr.<br />
1. Wurf 21 %<br />
2. Wurf 20 %<br />
3. Wurf 17 %<br />
4. Wurf 15 %<br />
5. Wurf 12 %<br />
6. Wurf 9 %<br />
7. Wurf u. höher 6 %<br />
und einem Gewicht bei Erstbelegung<br />
von 135 bis 145 kg beeinflusst<br />
die PIC-Futtereffizienz<br />
die Ökonomie der Ferkelerzeugung<br />
damit nicht unerheblich.<br />
An dieser Stelle sei nur kurz auf<br />
eine Auswertung der Universität<br />
Wageningen verwiesen,<br />
die <strong>den</strong> ökonomischen Effekt<br />
eines höheren Erstbelegealters<br />
bzw. eines höheren Gewichts<br />
bei Erstbelegung verdeutlicht,<br />
siehe Tab. 4<br />
Das heißt, eine um 30 Tage<br />
älter belegte Jungsau, die 20<br />
kg schwerer ist (und bleibt), hat<br />
um 1,19 € höhere Produktionskosten<br />
<strong>für</strong> jedes in ihrem Leben<br />
produzierte Ferkel!<br />
Mehr produzierte Ferkel reduzieren<br />
sicherlich die zusätzlichen<br />
Produktionskosten je<br />
Ferkel, aber später / schwerer<br />
zum ersten Mal belegte Sauen<br />
bleiben immer teurer.<br />
Deshalb gilt es, ein besonderes<br />
Augenmerk auf Aufzucht,<br />
Eingliederung sowie <strong>den</strong><br />
ersten und zweiten Wurf zu<br />
legen. Sind dies doch die Lebensabschnitte,<br />
die einen besonders<br />
hohen Einfluss auf<br />
die Lebensleistung einer Sau<br />
haben.<br />
Tab. 4: Kosten verursacht durch 30 Tage spätere Erstbelegung und<br />
20 kg schwerere Jungsauen*<br />
Kostenfaktoren durch 30 Tage höheres Erstbelegealter<br />
€/Jungsau<br />
zusätzliche Futterkosten 21,75<br />
zusätzliche Haltungskosten 3,90<br />
zusätzliche Kosten durch Abschreibung etc. 0,51<br />
zusätzliche Kosten <strong>für</strong> Arbeit 0,51<br />
zusätzliche sonstige Kosten (Strom, Wasser, Gülleentsorgung etc.) 2,40<br />
zusätzliche Kosten pro Sauenleben durch 30 Tage höheres Erstbelegealter 29,07<br />
Kosten durch 20 kg höheres Gewicht bei Erstbelegung<br />
€/Sau<br />
zusätzliche Futterkosten pro Jahr durch höheren Erhaltungsbedarf 19,71<br />
zusätzliche Kosten pro Sauenleben durch 20 kg höheres Gewicht bei Erstbelegung 42,24<br />
GESAMT (zusätzliche Kosten durch ältere und schwerere Sauen bei Erstbelegung)<br />
€ / Sau<br />
zusätzliche Kosten durch ältere und schwerere Sauen bei Erstbelegung 71,31<br />
Lebensleistung je Sau, abgesetzte Ferkel 60<br />
zusätzliche Kosten je Ferkel bezogen auf die Lebensleistung der Sau 1,19<br />
*Daten: Landbouw-Economisch Instituut, Wageningen, NL<br />
5
DEZEMBER 2013<br />
<strong>PICourier</strong><br />
Konditionsbestimmung leicht gemacht …<br />
Eine weitere Zielsetzung<br />
des Versuchs<br />
im LVZ Futterkamp<br />
bestand<br />
darin, Managementhilfen<br />
zur Konditionsbeurteilung<br />
auf ihre Verlässlichkeit<br />
und Praktikabilität<br />
zu überprüfen.<br />
Zuverlässigstes Messinstrument<br />
ist natürlich die Waage,<br />
die allerdings <strong>für</strong> <strong>den</strong> täglichen<br />
Gebrauch nicht ideal oder<br />
auch gar nicht in jedem Sauenstall<br />
vorhan<strong>den</strong> ist. Ein oft<br />
angeführtes Hilfsmittel ist das<br />
BCS-System (Body-Condition-<br />
Score), bei dem die Sau visuell<br />
in eine von fünf Klassen eingestuft<br />
wird. Die<br />
Rückenspeckdicke<br />
gilt ebenfalls als<br />
ein Konditionskriterium.<br />
PIC<br />
und die Kansas<br />
State University haben das so<br />
genannte Flank-to-Flank-<br />
Tape – oder auch PIC-Gewichtsmaßband<br />
– entwickelt,<br />
mit dem durch Messen von<br />
Flanke zu Flanke der richtige<br />
Gewichtsbereich zur<br />
Erstbelegung ermittelt wer<strong>den</strong><br />
kann.<br />
Tab. 5: Korrelation der Sauenkonditionsmaße<br />
Korrelation Sauengewicht mit … 1. Wurf 2. Wurf Gesamt<br />
Rückenspeck 0,668 0,562 0,659<br />
BCS 0,112 0,513 0,114<br />
PIC-Gewichtsmaßband 0,974 0,791 0,967<br />
Welches dieser Hilfsmittel liefert nun die beste Korrelation<br />
zum Sauengewicht?<br />
240<br />
19<br />
á VERSTÄRKUNG IM TEAM!<br />
220<br />
18<br />
200<br />
17<br />
180<br />
16<br />
160<br />
15<br />
140<br />
14<br />
120<br />
13<br />
100<br />
12<br />
80<br />
Sauengewicht, kg<br />
Gewicht nach PIC-Gewichtsmaßband, kg<br />
Rückenspeck, mm<br />
11<br />
Quarantäne, Eingliederung,<br />
Deckzentrum bis 1. Belegung<br />
Zwischen dem PIC-Gewichtsmaßband<br />
und dem Sauengewicht<br />
bestand eine sehr hohe<br />
Korrelation insbesondere im ersten<br />
Wurf, siehe Tab. 5. Auch<br />
im zweiten Wurf liefert das Gewichtsmaßband<br />
– im Vergleich<br />
zu <strong>den</strong> übrigen Metho<strong>den</strong> – hinreichend<br />
zuverlässige Werte.<br />
1. Wurf 2. Wurf<br />
á Abb. 4: Sauengewicht, PIC-Gewichtsmaßband und Rückenspeck<br />
zu <strong>den</strong> aufeinander folgen<strong>den</strong> Zeitpunkten<br />
Die sehr niedrige Korrelation<br />
von Sauengewicht und BCS-<br />
Score im ersten Wurf und ihrem<br />
Anstieg im zweiten Wurf spricht<br />
da<strong>für</strong>, dass die BCS-Bewertung<br />
erst bei älteren Sauen zuverlässiger<br />
wird.<br />
Die sehr gute Übereinstimmung<br />
der Sauengewichte mit<br />
<strong>den</strong> mit Hilfe des PIC-Gewichtsmaßbandes<br />
ermittelten Werten<br />
bestätigt die Zuverlässigkeit dieses<br />
doch verblüffend einfachen<br />
Hilfsmittels zur Konditionsbeurteilung,<br />
siehe Abb. 4.<br />
BB<br />
FAZIT<br />
á PIC‘s Camborough-Sauen zeigen ein hohes Fruchtbarkeitspotenzial gepaart mit einer<br />
sehr hohen Futtereffizienz.<br />
á Das von der PIC empfohlene Sauengewicht von 135 bis 145 kg hat sich als vorteilhaft<br />
<strong>für</strong> die Fruchtbarkeitsleistung erwiesen.<br />
á Bei der hier beschriebenen Fütterung im Abferkelstall (Spot-Mix-Fütterung mit Wasserzugabe)<br />
muss beim Management der PIC-Sauen da<strong>für</strong> gesorgt wer<strong>den</strong>, dass sich die<br />
Sauen – besonders Jungsauen – in <strong>den</strong> ersten zwölf Säugetagen nicht überfressen<br />
können. Negative Auswirkungen auf die Wurfgröße im Folgewurf können die<br />
Konsequenz sein. Bei Trockenfütterung hat die PIC in der Praxis sehr gute Erfahrungen<br />
mit der ad-libitum-Fütterung während der Säugezeit gemacht.<br />
á Bis zum Ende des zweiten Wurfes haben die Sauen weniger als eine Tonne Futter verbraucht.<br />
Negative Auswirkungen auf die Kondition konnten nicht festgestellt wer<strong>den</strong>.<br />
á Als zuverlässiges und äußerst praktikables Hilfsmittel zur Gewichts- und damit Konditionsbestimmung<br />
vor allem bei Jungsauen und mit Abstrichen <strong>für</strong> Sauen zum zweiten<br />
Wurf hat sich das PIC-Gewichtsmaßband erwiesen.<br />
Am 01. November 2013 hat<br />
Johan Wikkerink seine Tätigkeit<br />
als neuer PIC-Verkaufsleiter<br />
<strong>für</strong> Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinland-Pfalz und das Saarland<br />
aufgenommen und kümmert<br />
sich gemeinsam mit seinem<br />
Team um Ihre Belange.<br />
Johan Wikkerink bringt 30<br />
Jahre Erfahrung auf dem Gebiet<br />
der Schweineproduktion<br />
mit, die er u. a. bei seinen Tätigkeiten<br />
als Spezialberater <strong>für</strong><br />
Schweinehaltung und -fütterung<br />
sowie als Verkäufer von<br />
Futtermitteln erworben hat.<br />
Bereits von 1998 bis 2002<br />
war er <strong>für</strong> die PIC als Regionalleiter<br />
der PIC Benelux bv im<br />
Nor<strong>den</strong> Hollands im direkten<br />
(Jungsauenverkauf) und indirekten<br />
(Closed-Herd) Geschäft<br />
aktiv. Zuletzt bekleidete Johan<br />
Wikkerink die Position des Verkaufsleiters<br />
Deutschland bei<br />
BOCM Pauls (For Farmers) und<br />
war u. a. als Marketingkoordinator<br />
verantwortlich <strong>für</strong> die Betreuung<br />
von Key Accounts.<br />
Sein breites Fachwissen in der<br />
Schweineproduktion und seine<br />
umfassen<strong>den</strong> Vertriebs- und<br />
Marketingerfahrungen machen<br />
Johan Wikkerink zu einem<br />
kompetenten Ansprechpartner<br />
in einer Region, die <strong>für</strong> die<br />
weitere Entwicklung der PIC in<br />
Deutschland von wichtiger Bedeutung<br />
ist.<br />
„Ich freue mich auf die anstehen<strong>den</strong><br />
Aufgaben in einer<br />
zukunftsträchtigen Region in<br />
Deutschland, in der ein international<br />
hervorragend aufgestelltes<br />
Unternehmen wie PIC einen<br />
wichtigen Beitrag <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />
Schweineproduktion<br />
liefern kann. Von <strong>den</strong> Ferkelproduzenten<br />
über die Schweinemäster<br />
bis hin zu <strong>den</strong> Vermarktern<br />
und verarbeiten<strong>den</strong><br />
Unternehmen – in der Region<br />
sehen sich alle spannen<strong>den</strong> Herausforderungen<br />
gegenüber.<br />
Hier möchte ich mit meinem<br />
Team als service- und marktorientierter<br />
Partner nachhaltige<br />
Unterstützung und Lösungen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft anbieten“, so<br />
Johan Wikkerink.<br />
6
<strong>PICourier</strong> DEZEMBER 2013<br />
á FÜTTERUNG VON PIC-MASTSCHWEINEN –<br />
Camborough × PIC408 - ein Update<br />
sind schon bei der Geburt homogener<br />
als andere Tiere, ihre<br />
Vitalität lässt sie wesentlich<br />
schneller am Gesäuge sein und<br />
so früher Kolostrum aufnehmen.<br />
Ergebnisse aus der Praxis<br />
zeigen, dass die Saugferkelverluste<br />
um durchschnittlich fünf<br />
Prozent zurückgehen und auch<br />
im Flatdeck und in der Mast<br />
sich die Verluste auf Grund der<br />
höheren Vitalität der Tiere und<br />
ihres Wachstumswillens deutlich<br />
sinken. Drei und mehr Umtriebe<br />
je Mastplatz sind Realität.<br />
Entschei<strong>den</strong>d hier<strong>für</strong> ist<br />
das kontinuierliche Wachstum<br />
vom Flatdeck über die<br />
Vormast bis zur Endmast, die<br />
sich zum Schluss positiv in der<br />
Schlachtabrechnung der Landwirte<br />
widerspiegelt:<br />
PIC-Mastschweine<br />
sind<br />
anders.<br />
Mit der Belegung einer PIC-<br />
Sau mit einem PIC408-Eber<br />
legen Sie bereits <strong>den</strong> Grundstein<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> zukünftigen Erfolg<br />
in der Mast. Die Ferkel<br />
CAMBOROUGH × PIC408 FÜR:<br />
á hohe Fleischanteile<br />
á magere Bäuche<br />
á gute bis sehr gute Schinkengewichte<br />
á hohe bis sehr hohe Lachsgewichte<br />
á niedriges Speckmaß<br />
á hohe Indexpunkte/kg Schlachtgewicht<br />
á hohe Magerfleischanteile bei FOM-Klassifizierung<br />
á passend <strong>für</strong> jede Schlachthofmaske<br />
á sehr gute Futterverwertung von 1 : 2,4 bis 1 : 2,7 je nach Fütterungssystem<br />
á tägliche Zunahmen von durchschnittlich 900 bis 1.000 g<br />
Was zeichnet PIC-Mastschweine gegenüber anderen Genetiken aus?<br />
Das Produkt Camborough<br />
x PIC408 hat einen anderen<br />
Wachstumsverlauf.<br />
Nach einem zügigen Jugendwachstum,<br />
gefolgt von einem<br />
sehr guten Wachstum in der<br />
Phase von der Vormast zur<br />
Mittelmast, setzt sich dieses<br />
Wachstum auf einem sehr hohen<br />
Niveau in der Endmast fort.<br />
Während bei anderen genetischen<br />
Kombinationen die täglichen<br />
Zunahmen ihren Höhepunkt<br />
bei 80 - 90 kg erreichen<br />
und dann zurückgehen, stellt<br />
sich das Bild bei PIC-Mastschweinen<br />
in der Praxis anders<br />
dar. Die Wachstumskurve<br />
von PIC-Ferkeln/Mastschweinen<br />
(Camborough x PIC408)<br />
verläuft nahezu linear weiter<br />
bis zum Ende der Mast. Dieses<br />
stabile Wachstum in der Mast<br />
ab 80 kg ist Fleisch- und nicht<br />
Fettansatz und erfordert deshalb,<br />
wenn es erwünscht wird,<br />
eine entsprechende Eiweiß- und<br />
Aminosäurenversorgung. Denn<br />
Fleischansatz ist Proteinwachstum,<br />
und Proteinwachstum benötigt<br />
Eiweiß bzw. Aminosäuren<br />
im Futter. Die Folge sind<br />
wesentlich mehr Fleisch und<br />
weniger Speck. Insgesamt wer<strong>den</strong><br />
die Umtriebe je Tierplatz<br />
und die Futterverwertung wesentlich<br />
erhöht und so die Wirtschaftlichkeit<br />
gesteigert.<br />
Vor allem Betriebe, die zum<br />
ersten Mal PIC-Genetik mästen,<br />
bestätigen, dass die Tiere<br />
schneller und gleichmäßiger<br />
wachsen. Deshalb können<br />
die Verkaufstermine wesentlich<br />
enger gesetzt und damit<br />
ein schnellerer Umtrieb erzielt<br />
wer<strong>den</strong>. Dies ist bei der Optimierung<br />
des Verkaufsmanageá<br />
Abb. 1: Unterschiede in der Entwicklung des Körpergewebes<br />
Modernes Schwein vs. durchschnittliches Schwein<br />
ments auf je<strong>den</strong> Fall zu beachten,<br />
<strong>den</strong>n sonst wer<strong>den</strong> die<br />
Tiere zu schwer und die Schinkengewichte<br />
zu hoch.<br />
Jugendwachstum fördert Fleischansatz<br />
Um dem Wachstumsvermögen<br />
der PIC-Ferkel Rechnung<br />
zu tragen und keine Leistungseinbrüche<br />
erleben zu müssen,<br />
ist die Abstimmung der Fütterungsstrategie<br />
beim Übergang<br />
von der Ferkelaufzucht in die<br />
Mast besonders wichtig.<br />
Achten Sie auf folgende<br />
Eckpunkte:<br />
á konsequentes Rein-Raus-<br />
Management mit Reinigung<br />
und Desinfektion<br />
á Stalltemperatur von 26° C<br />
bis 28° C – auf Spaltenbo<strong>den</strong>niveau,<br />
nicht nur Lufttemperatur<br />
á funktionsfähige Wasserversorgung<br />
mit ausreichendem<br />
Wasserdurchfluss von mindestens<br />
1 l/min<br />
Wie Abb. 2 zeigt, führt jeder<br />
Leistungseinbruch, egal<br />
in welcher Phase der Vormast<br />
oder Mast, zu Verlusten im<br />
Muskelfleischanteil, die später<br />
durch das kompensatorische<br />
Wachstum nicht mehr<br />
ausgeglichen wer<strong>den</strong> können.<br />
Dieses führt zu geringeren<br />
durchschnittlichen Zunahmen,<br />
schlechteren Magerfleischanteilen<br />
und damit einer verringerten<br />
Wirtschaftlichkeit des<br />
Mastdurchganges.<br />
á Abb. 2: Wachstumsverlauf bei hoher und niedriger Aufzuchtintensität<br />
7
DEZEMBER 2013<br />
<strong>PICourier</strong><br />
Die Mastabschnitte<br />
1<br />
Die Einstallung in die Mast<br />
á „Begrüßungsfutter“ auf Basis des Ferkelaufzuchtfutter II <strong>für</strong><br />
einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen<br />
á leicht lösliche Kohlenhydrate wie Keks, Waffel, Schokolade,<br />
aufgeschlossenes Getreide<br />
á hoch verdauliches Protein wie Kartoffeleiweiß, Sojaproteinkonzenrat,<br />
Milchprodukte, Soja, KEIN Rapsschrot<br />
á maximal 18 % Rohprotein – nicht mehr, um Colidurchfall zu<br />
vermei<strong>den</strong><br />
á 13,4 bis 13,8 MJ ME<br />
á 1,15 bis 1,25 % Lysin<br />
á Absicherung durch organische Säuren<br />
Um <strong>den</strong> Stress zu reduzieren und einen gleiten<strong>den</strong><br />
Übergang zu schaffen (Umstallung vom Flatdeck<br />
in die Vormast, Betriebswechsel, Transportstress, andere<br />
Umgebung, andere Keimflora u.v.m.), sollte in dieser Phase<br />
ein Begrüßungsfutter auf Basis des Ferkelaufzuchtfutter II<br />
angeboten wer<strong>den</strong>.<br />
2<br />
Die Vormast<br />
á verlängerte Vormast von 30 bis 60 kg Lebendgewicht<br />
á mind. 13,2 bis 13,6 (13,4) MJ ME<br />
á 17,0 bis 17,5 % Rohprotein<br />
á 1,1 bis 1,15 % Lysin<br />
á Absicherung durch Säurenkombination (Ameisensäuren,<br />
Milchsäure, Ortho-Phosphorsäure, Essigsäure, Propionsäure)<br />
Wichtig: Besonders bei Flüssigfütterungsanlagen ist darauf zu<br />
achten, dass sich keine Pilzbrücken, weder in <strong>den</strong> Anmischbe-<br />
hältern, noch in <strong>den</strong> Leitungen<br />
bil<strong>den</strong>. Dies wird gewährleistet<br />
durch <strong>den</strong> Einsatz von Säuren,<br />
die gleichzeitig <strong>den</strong> pH-Wert<br />
des Futters absenken. Der<br />
pH-Wert sollte knapp unter<br />
5 liegen, aber nach Möglichkeit<br />
mehr als 4,5 betragen, da<br />
sonst die Futteraufnahme zurückgeht.<br />
Des Weiteren sollte<br />
dem Futter im Anmischbehälter<br />
eine gewisse Quellzeit gegeben<br />
wer<strong>den</strong>, damit nach<br />
dem Pumpen in <strong>den</strong> Trog bei<br />
reinen Getreidemischungen<br />
mit Soja-Mineral oder Ergänzern<br />
keine Entmischung auftritt,<br />
die zu Auseinanderwachsen<br />
der Gruppe führen kann.<br />
Aus diesen Grün<strong>den</strong> wer<strong>den</strong><br />
der Mischung in Betrieben mit<br />
Flüssigfütterung häufig Nebenprodukte<br />
hinzugefügt und so<br />
ein homogener Futterbrei erreicht.<br />
Bei Trockenfütterung ist<br />
diese Problematik nicht gegeben,<br />
allerdings sollte hier darauf<br />
geachtet wer<strong>den</strong>, dass die<br />
Tiere ausreichend Zugang zu<br />
frischem Wasser haben.<br />
3<br />
Die Mittelmast<br />
á von 60 bis 100 kg Lebendgewicht<br />
á 13,2 bis 13,4 MJ ME<br />
á 17,0 Rohprotein<br />
á 1,05 bis 1,1 % Lysin<br />
4<br />
Die Endmast<br />
á von 100 bis 120 kg (max. 125 kg) Lebendgewicht<br />
á 15,5 bis 16,0 Rohprotein<br />
á 0,95 bis 1,0 % Lysin<br />
á Rohfaser zur Begrenzung der Futteraufnahme, mind. 4 %<br />
á bei Quertrog- und Sensorfütterung hohe<br />
Trockensubstanzgehalte im Flüssigfutter<br />
á keine weitere Reduzierung von Aminosäuren und Protein, da<br />
dies zu mehr Fettsansatz (Rückenspeck) und schlechterer<br />
Futterverwertung führt.<br />
Futterspezifikation <strong>für</strong> PIC-Mastschweine Camborough x PIC408<br />
In dieser Phase haben die<br />
Tiere das größte Wachstum.<br />
Außerdem zeigt sich, dass<br />
sich die Phase des höchsten<br />
Wachstums durch <strong>den</strong> gene-<br />
In der Endmastphase sollte<br />
darauf geachtet wer<strong>den</strong>, dass<br />
der Rohfasergehalt die angegebenen<br />
4 % nicht unterschreitet,<br />
da ein hoher Rohfasergehalt<br />
nicht nur zu einem<br />
guten Sättigungsgefühl führt,<br />
sondern auch die Energieaufnahme<br />
begrenzt (besonders<br />
bei Börgen).<br />
Der Rohfasergehalt spielt in<br />
Sauen und Börge Maststarter Vormast Mittelmast Endmast<br />
MJ ME/ kg Futter 13,4 - 13,8 13,4 13,2 - 13,4 12,8 - 13<br />
tischen Fortschritt immer weiter<br />
nach hinten verschiebt, was<br />
zu einer immer besseren Futterverwertung<br />
und damit Wirtschaftlichkeit<br />
führt.<br />
der gesamten Mast eine immer<br />
größere Rolle. Durch optimale<br />
Rohfasergehalte in allen<br />
Phasen, wird die Darmpassagegeschwindigkeit<br />
erhöht und<br />
somit negative Auswirkungen<br />
von eventuell enthaltenen Toxinen<br />
abgemildert. Die Darmgesundheit<br />
und das Wohlbefin<strong>den</strong><br />
der Tiere verbessern<br />
sich.<br />
Rohproteingehalt % max. 18 17,5 17 15,5 - 16<br />
g Lysin/MJ 0,89 0,82 - 0,84 0,8 0, 74<br />
Lysin % 1,15 - 1,25 1,1 - 1,15 1,05 - 1,1 0,95 - 1<br />
Methionin % 0,39 0,35 0,34 0,29<br />
Threonin % 0,81 0,73 0,71 0,62<br />
Tryptophan % 0,25 0,23 0,21 0,19<br />
Rohfasergehalt % mind. 3,5 mind. 3,5 4 mind. 4<br />
Ca g/kg 6,5 6,5 6,5 6<br />
P g/kg 5 5 4,5 4<br />
vP g/kg 2,5 2,5 2,2 2<br />
Na g/kg 0,2 - 0,25 0,2 - 0,25 0,2 - 0,25 0,2 - 0,25<br />
Ein Teil des Phosphors sollte aus Monocalciumphosphat bestehen.<br />
Ca und P können bei Einsatz von Phytase um 0,5 g niedriger eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
und weiter verschärften<br />
Auflagen in der Schweinehaltung<br />
wird es immer<br />
wichtiger, die Fütterung<br />
optimal zu gestalten, damit<br />
wir <strong>den</strong> steigen<strong>den</strong><br />
Anforderungen souverän<br />
entgegentreten können.<br />
Um <strong>den</strong> Medikamentenverbrauch<br />
in allen Phasen<br />
zu senken bzw. gegen<br />
Null zu fahren, bedarf es<br />
neben der optimalen Genetik<br />
mit frohwüchsigen,<br />
homogenen und vitalen<br />
Tieren immer auch eines<br />
angepassten Fütterungsregimes<br />
mit optimierten<br />
Futtermischungen <strong>für</strong> je<strong>den</strong><br />
Mastabschnitt – egal<br />
<strong>für</strong> welches Fütterungssystem,<br />
egal mit welchen<br />
Komponenten und ob mit<br />
oder ohne Nebenprodukte.<br />
Sollten Sie Fragen zur<br />
Fütterung haben, können<br />
Sie uns jederzeit kontaktieren,<br />
damit wir gemeinsam<br />
<strong>den</strong> wirtschaftlichen<br />
Erfolg ihres Betriebes<br />
steigern.<br />
HWi<br />
8
<strong>PICourier</strong> DEZEMBER 2013<br />
á PIC-VERMEHRER SCHWARZ, FRAUENHOLZ:<br />
WELTWEIT BESTER PIC-VERMEHRER PRODUZIERT IN DEUTSCHLAND<br />
Im weltweiten Ranking<br />
der<br />
PIC-Vermehrungsbetriebe<br />
mit Reinzuchtsauen<br />
belegte im vergangenen<br />
Wirtschaftsjahr der Betrieb<br />
Frauenholz gemessen an abgesetzten<br />
Ferkeln/Sau/Jahr<br />
mit 29,3 <strong>den</strong> ersten Platz.<br />
Gut Frauenholz in Schleswig-<br />
Holstein in der Nähe von Bad<br />
Oldesloe, im Besitz von Familie<br />
Schwarz, kann auf über 30<br />
Jahre erfolgreiche PIC-Jungsauenvermehrung<br />
zurückblicken.<br />
Seit 1979 besteht die<br />
Partnerschaft mit der PIC, zunächst<br />
als Jungsauenaufzucht-<br />
Betrieb und seit 1994 auch als<br />
Vermehrungsbetrieb.<br />
Nach einem Neubau, der<br />
mit einer Erweiterung des Bestandes<br />
auf 500 Sauen einherging,<br />
war der Betrieb vor gut<br />
vier Jahren mit hochgesun<strong>den</strong><br />
L03-Jungsauen bestückt wor<strong>den</strong>.<br />
Seitdem wer<strong>den</strong> die Jungsauen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> eigenen Nachersatz<br />
selbst erzeugt. Rund zehn<br />
Monate nach der Bestückung<br />
verließen die ersten Camborough-Jungsauen<br />
aus dem<br />
neuen Bestand <strong>den</strong> Betrieb in<br />
Richtung Westfalen.<br />
Anfang Oktober hat es sich<br />
Jürgen Kramer, weltweit verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Nukleusund<br />
Vermehrungsbetriebe der<br />
PIC, nicht nehmen lassen, die<br />
Auszeichnung persönlich zu<br />
übergeben.<br />
Werner Schwarz, seines Zeichens<br />
Bauernverbandspräsi<strong>den</strong>t<br />
in Schleswig-Holstein und<br />
Vizepräsi<strong>den</strong>t des Deutschen<br />
Bauernverbandes, betonte<br />
im Rahmen der kleinen Feierstunde:<br />
„Wir sind sehr stolz auf<br />
diese Gemeinschaftsleistung<br />
des gesamten Teams um Her<strong>den</strong>managerin<br />
Ulrike Tiefensee“,<br />
und bedankte sich bei<br />
allen Beteiligten auf das Herzlichste.<br />
Ohne die eigenverantwortliche<br />
Arbeit des Teams und<br />
die Unterstützung durch seine<br />
Frau Susanne Schwarz, unter<br />
anderem auch bei der Jungsauenselektion,<br />
sei sein ehrenamtliches<br />
Engagement <strong>für</strong> die<br />
Landwirtschaft nicht möglich,<br />
fügte er hinzu. Fast neun verkaufte<br />
Jungsauen je Stammsau<br />
sind ein eindrucksvoller Beleg<br />
hier<strong>für</strong>.<br />
Vor dem Hintergrund der<br />
weltweiten PIC-Vermehrung<br />
legte Jürgen Kramer zudem<br />
dar, dass die PIC-Vermehrung<br />
in Deutschland mit im Schnitt<br />
27,6 abgesetzten Ferkeln/<br />
Sau und Jahr das führende<br />
Land der PIC-Vermehrung im<br />
á Von links nach rechts: Reinhard Redweik, Nicole Kühl, Ulrike<br />
Tiefensee, Susanne Schwarz, Jürgen Kramer, Werner Schwarz<br />
Wirtschaftsjahr 2012/13 war.<br />
Gut aufgestellt <strong>für</strong> die Zukunft,<br />
heißt es da, nicht nur<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb Schwarz, sondern<br />
<strong>für</strong> die PIC-Vermehrung in<br />
Deutschland generell.<br />
So lautete der Wunsch von<br />
Jürgen Kramer an das Frauenholzer<br />
Team zwar „Weiterhin<br />
viel Schwein!“, doch war dies<br />
eher in Bezug auf die Produktionsergebnisse<br />
als auf ‚Glück‘<br />
zu verstehen, <strong>den</strong>n ein ‚glückliches‘<br />
Händchen <strong>für</strong> die Sauen<br />
hat man in Frauenholz, das ist<br />
hinlänglich bewiesen.<br />
BB<br />
á VORBILDLICHES HYGIENEMANAGEMENT: BOEHRINGER INGELHEIM<br />
ZEICHNET SAUENHALTER TYMAN ALS 6. LEITBETRIEB AUS<br />
á Von links: Jan Willem Haverkate (Tierarzt), Dr. Kerstin Reiners (PIC), Prof. Dr. Martin Ziron (FH Soest),<br />
Kim Schulze und Herbert Heger (Boehringer Ingelheim), Marius Tyman, Guido Tyman, Inge Tyman,<br />
Ina Tyman, Johann Meyenburg (Vion), Jonas Tyman und Ulrich Peschel (Rothkötter).<br />
Text und Foto: Boehringer Ingelheim / Werkbild<br />
Inge und Guido Tyman aus<br />
Wilsum, Niedersachsen, sind<br />
von der unabhängigen Jury<br />
als 6. „Leitbetrieb <strong>für</strong> effektiven<br />
Gesundheitsschutz“<br />
ausgezeichnet wor<strong>den</strong>.<br />
Nicht nur seit die Ferkelerzeuger<br />
2009 einen neuen Stall<br />
<strong>für</strong> rund 900 Sauen gebaut haben,<br />
beachten sie ein ausgeklügeltes<br />
Hygienemanagement.<br />
48 Stun<strong>den</strong> schweinefrei, Einduschen,<br />
eigene Stallkleidung,<br />
im Stall vorrätige Arbeitsgeräte<br />
oder Sprühdesinfektion<br />
<strong>für</strong> alles, was in <strong>den</strong> Stall muss<br />
usw. – die Tymans achten sehr<br />
auf Einhaltung dieser Biosicherheitsmaßnahmen.<br />
Der Lohn ist<br />
eine hohe Tiergesundheit: Ihr<br />
Arzneimittelaufwand liegt bei<br />
50 % des Durchschnitts der<br />
Emslandbetriebe, Antibiotika<br />
sind so gut wie nicht mehr<br />
nötig.<br />
„Der Betrieb ist seit Beginn<br />
an PRRS-unverdächtig – eine<br />
Meisterleistung in dieser Region<br />
mit sehr hoher Schweinedichte“,<br />
sind sich die Jurymitglieder<br />
Prof. Dr. Martin Ziron,<br />
FH Südwestfalen Soest, und<br />
Dipl. Ing. Hans-Günther Munz,<br />
PQS, einig. Die Jury würdigte<br />
das konsequente Hygienemanagement<br />
und die Strukturiertheit<br />
der Arbeitsabläufe. Die Tymans<br />
sind nun auch wie schon<br />
die fünf Leitbetriebe zuvor Mitglied<br />
im Arbeitskreis der Leitbetriebe<br />
und freuen sich auf<br />
<strong>den</strong> Austausch mit <strong>den</strong> „Besten<br />
der Besten“.<br />
Die Auszeichnung ist Bestandteil<br />
der Initiative „Tiergesundheit<br />
im Sinne nachhaltiger<br />
Schweineproduktion“ von Boehringer<br />
Ingelheim Vetmedica<br />
GmbH.<br />
Weitere <strong>Informationen</strong> sowie<br />
das Bewerbungsformular<br />
<strong>für</strong> interessierte Betriebe sind<br />
im Internet zu fin<strong>den</strong> unter<br />
www.leitbetrieb.de.<br />
IMPRESSUM<br />
PIC Deutschland GmbH<br />
Ratsteich 31<br />
24837 Schleswig<br />
Telefon 04621 543-0<br />
www.picdeutschland.de<br />
Chefredakteurin: Barbara Berger<br />
Gestaltung: Stamp Media / Produktion: Schmidt & Klaunig im Medienhaus Kiel<br />
Abonnement kostenlos <strong>für</strong> Ferkelerzeuger, Mäster und andere Fachleute aus Beratung, Vermarktung und Forschung.<br />
Abobestellungen, Fragen, Anregungen etc. bitte an die Redaktion (barbara.berger@genusplc.com).<br />
Nachdruck mit Quellenangabe gestattet bei Belegzusendung an die Redaktionsanschrift.<br />
9
DEZEMBER 2013<br />
á 35 JAHRE PIC…..UND NOCH<br />
IMMER MIT LEIB UND SEELE DABEI!<br />
Es gibt sicher in der heutigen<br />
Zeit nicht mehr viele Firmen, die<br />
ihren Mitarbeitern zum 35-jährigen<br />
Jubiläum gratulieren können.<br />
Umso schöner war es <strong>für</strong><br />
die PIC Deutschland GmbH,<br />
Heinrich Schulz am 14.08.2013<br />
zu seinem 35-jährigen Jubiläum<br />
gratulieren zu dürfen.<br />
Trotz der geographischen<br />
Nähe zum Wettbewerb – er<br />
wohnt im schönen Landkreis<br />
Lüneburg – hält Heinrich Schulz<br />
der PIC schon so viele Jahre lang<br />
die Treue. Da<strong>für</strong> danken wir ihm<br />
sehr. Von Anfang an war Heinrich<br />
Schulz stark in <strong>den</strong> Produktionsaufbau<br />
involviert. Angefangen<br />
damit, dass er einen<br />
der ersten PIC-Nukleusbetriebe<br />
in Deutschland – in Springhirsch<br />
nördlich von Hamburg – mit ca.<br />
400 Sauen geleitet hat, was<br />
vor 30 Jahren schon ein richtiger<br />
Großbetrieb war. Als Produktionsbetreuer<br />
war er federführend<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Aufbau des<br />
Betriebs Ortberg zuständig, damals<br />
der Genetische Nukleusbetrieb<br />
schlechthin in und <strong>für</strong><br />
Deutschland. Mit steigender<br />
Nachfrage nach PIC Genetik<br />
war der Aufbau weiterer Vermehrungskapazitäten<br />
notwendig.<br />
Hier leistete Heinrich Schulz<br />
einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Beitrag.<br />
Des Weiteren war er Mitte der<br />
80er Jahre maßgeblich bei der<br />
Einführung der künstlichen Besamung<br />
im gesamten Vermehrungsbereich<br />
der PIC Deutschland<br />
GmbH beteiligt.<br />
Mit der Wende begann dann<br />
Heinrichs Einsatz im Kun<strong>den</strong>bereich<br />
in Ostdeutschland, der<br />
Begriff „PIC-System“ ist hier nahezu<br />
untrennbar mit seiner Person<br />
verbun<strong>den</strong>. Außerdem leistete<br />
er Pionierarbeit mit ersten<br />
Kontakten nach Ungarn, Tschechien<br />
und der Slowakei.<br />
Häufig genug erreicht uns in<br />
der modernen Arbeitswelt die<br />
Forderung nach belastbaren<br />
und insbesondere jungen Arbeitnehmern,<br />
die <strong>den</strong> Herausforderungen<br />
des so schnelllebigen<br />
und anspruchsvollen<br />
heutigen Geschäftes gewachsen<br />
sind.<br />
Ist das wirklich so? Ist das Alter<br />
maßgebend <strong>für</strong> eine gute<br />
und erfolgreiche Arbeit? Sicherlich<br />
kein Patentrezept, <strong>den</strong>n wo<br />
á Heinrich Schulz<br />
bleiben Erfahrung – sowohl im<br />
Leben als auch im Arbeitsalltag<br />
– , wo bleibt die Kontinuität<br />
und wo bleiben teilweise die<br />
„guten alten Tugen<strong>den</strong>“, die<br />
uns doch über die Landesgrenzen<br />
hinweg voraus eilen?<br />
Heinrich Schulz ist der Beweis,<br />
dass die richtige Mischung entschei<strong>den</strong>d<br />
ist. Er steht <strong>für</strong> Verlässlichkeit,<br />
ist ein Teamplayer,<br />
immer vorbereitet, verliert nie<br />
die Balance. Dies macht ihn<br />
seit Jahrzehnten zu einem geschätzten<br />
und kompetenten<br />
Ansprechpartner, sowohl <strong>für</strong><br />
unsere Kun<strong>den</strong> als auch <strong>für</strong><br />
seine Kollegen.<br />
Wir freuen uns auf weitere<br />
Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit<br />
mit Heinrich Schulz! KR<br />
á 20 JAHRE<br />
KUNDENTREUE ZU PIC<br />
Es war schon ein mutiger<br />
Schritt, als Gerd Prehn nach<br />
der Wende die Sauenanlage<br />
der LPG Gnevsdorf in<br />
die „Gnevsdorfer Läuferproduktion<br />
GmbH & Co KG“<br />
umwandelte!<br />
1.000 Sauen, bewährte Genetik<br />
des VEB Tierzucht und<br />
seinen Züchtungshochburgen<br />
in <strong>den</strong> Bezirken Leipzig, Cottbus,<br />
Magdeburg (Leicoma)<br />
sollten von nun an <strong>den</strong> Lebensinhalt<br />
der Familie Prehn bestimmen.<br />
Der neugegründete<br />
Hybridschweinezuchtverband<br />
des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />
übernahm die Aufgaben<br />
des abgewickelten VEB<br />
Tierzucht.<br />
In diese Umbruchphase hinein<br />
erreicht Gnevsdorf die Hiobsbotschaft<br />
Tierseuchenausbruch,<br />
Aujetzkysche Krankheit,<br />
in Ostdeutschland gleichbedeutend<br />
mit Keulung.<br />
Es mussten neue Sauen her.<br />
Aber wer kann eine solche<br />
Stückzahl liefern?<br />
Es gab zahlreiche schlaflose<br />
Nächte im Hause Prehn, Angebote<br />
von diversen Bewerbern<br />
und schließlich die Entscheidung<br />
<strong>für</strong> PIC. Am 3. September<br />
1993 wurde der erste Liefervertrag<br />
über Jungsauen unterschrieben<br />
und seither begleitet<br />
die PIC Deutschland <strong>den</strong> Betrieb<br />
auf der Sauenseite.<br />
Eine erneute Herausforderung<br />
ergab sich 2008. Der Gesundheitsstatus<br />
des Sauenbestandes<br />
hatte sich im Laufe<br />
der Zeit in eine Richtung entwickelt,<br />
die auf eine Entscheidung<br />
hinauslief, weiter hohe Tierarztkosten<br />
zu veranschlagen<br />
oder eine nochmalige Sanierung<br />
ins Auge zu fassen. Herr<br />
Prehn entschied sich <strong>für</strong> die Variante<br />
Sanierung. PIC hat diese<br />
über ihren Vermehrungsbetrieb<br />
Osterwohle gemeistert. Die<br />
Jungsauen konnten frei von allen<br />
relevanten Schweinekrankheiten<br />
bereitgestellt wer<strong>den</strong>,<br />
so dass ein Läuferlieferant mit<br />
höchstem Gesundheitsstatus<br />
entstand. Damit hatte Gnevsdorf<br />
beste Voraussetzungen <strong>für</strong><br />
die Ferkelvermarktung.<br />
Das wäre sicher auch heute<br />
noch so, wenn nicht Einflussfaktoren<br />
wie Sperma, Tiertransporte<br />
usw. die Gesundheit<br />
eines Sauenbestandes beeinflussen<br />
wür<strong>den</strong>.<br />
Aber wir wären nicht PIC,<br />
wenn wir nicht versuchen wür<strong>den</strong><br />
das Beste aus der entstan<strong>den</strong>en<br />
Situation zu machen.<br />
Inzwischen ist auch in Gnevsdorf<br />
ein Generationswechsel<br />
eingetreten und mit Jörg Prehn<br />
der Sohn in der Unternehmensführung<br />
tätig.<br />
Wir wünschen der Familie<br />
Prehn weiterhin alles Gute bei<br />
einer erfolgreichen Schweinezucht<br />
und freuen uns auf eine<br />
gute Zusammenarbeit! DGF<br />
FACHFORUM SCHWEIN<br />
á á 04.02.2014<br />
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen,<br />
der Deutsche Landwirtschaftsverlag, die Ol<strong>den</strong>burger<br />
Schweinezuchtgesellschaft und die<br />
Bauförderung Landwirtschaft veranstalten am<br />
4. Februar 2014 von 13:30 - 21:00 Uhr zum inzwischen<br />
sechsten Mal die überregionale Tagung<br />
„Fachforum Schwein“ in der Münsterlandhalle<br />
in Cloppenburg.<br />
Auch die PIC wird wieder vertreten sein.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
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