Jahresinhaltsverzeichnis 2013 (PDF) - Pilot und Flugzeug
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Jahresinhaltsverzeichnis 2013 (PDF) - Pilot und Flugzeug
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Titel: Die <strong>Flugzeug</strong>e der Leserreise in Paro, Bhutan © Sigi Kromer / Wartungshalle<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Stoppt den Handling-Wahnsinn! 4<br />
Manchmal hat so eine Steuer prüfung des Finanzamts<br />
auch ihr Gutes. Man lernt, die Dinge mit anderen Augen<br />
zu sehen. Als wir einige Flüge mit gemischtem Privat<strong>und</strong><br />
Firmenanteil kürzlich der Steuerbehörde unseres<br />
Vertrauens im Detail erläutern mussten, stieß der wackere<br />
Finanzbeamte auf eine Position, mit der er nichts<br />
anfangen konnte: Handling!<br />
Wartung<br />
Zusammenfassung TBO-Problematik 42<br />
In den letzten Wochen hat die EASA Decision ED<br />
<strong>2013</strong>/025/R bei Flug zeughaltern jede Menge Ärger <strong>und</strong><br />
Befürchtungen ausgelöst. Auch <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> hatte<br />
sich in den letzten beiden Aus gaben mit Teilaspekten<br />
dieser Neu regelung befasst. Klar ist, die pragmatische<br />
<strong>und</strong> großzügige Regelung der NfL II 70/99 ist in<br />
Deutschland Geschichte. Sie galt zwar zuletzt nur noch<br />
für Annex II <strong>Flugzeug</strong>e, aber die flächendeckende Neuregelung<br />
der EASA bringt erhebliche Nachteile, <strong>und</strong> die<br />
bisherige Interpretation <strong>und</strong> Praxis des LBA verschärft<br />
dies sogar noch. Betroffen sind alle Halter, egal in welcher<br />
<strong>Flugzeug</strong>klasse <strong>und</strong> Betriebsart. Wir stellen die<br />
Neuregelung vor <strong>und</strong> untersuchen, wo es durch die<br />
Interpretation des LBA zusätzliche Probleme gibt.<br />
Routing<br />
Leserreise <strong>2013</strong> Aro<strong>und</strong> the World – 68<br />
Teil 3 von 3: Südasien<br />
Die Crews der Leserreise sind nach Nordatlantik,<br />
Nordpazifik <strong>und</strong> den Abenteuern in Indonesien, Papua<br />
Neuguinea <strong>und</strong> der Südsee in Australien angekommen.<br />
Nach einem langen Flugtag, der die Besatzungen von<br />
Noumea über das Korallenmeer <strong>und</strong> Brisbane führt, landen<br />
die Maschinen in Cairns an der Küste zum Great<br />
Barrier Reef. Morgen werden die Crews in See stechen.<br />
Lesen Sie im dritten <strong>und</strong> letzten Teil unserer Reportage,<br />
wie die Crews den Rückweg über Singapur <strong>und</strong> Mandalay<br />
erlebten, in Bhutan im Himalaja Station machten <strong>und</strong> sich<br />
den Weg durch Indien erarbeiteten.<br />
Buchempfehlung<br />
Und unter mir die Erde – Antiquarische 29<br />
Schlechtwetterlektüre für <strong>Pilot</strong>en<br />
Nieselregen, feuchter Dunst <strong>und</strong> niedrige Wolkenuntergrenzen<br />
– typisches Schmuddelwetter am Niederrhein zu<br />
dieser Jahreszeit. Wenn man nicht beruflich fliegen muss,<br />
setzt man sich am besten mit leichter Lektüre an den<br />
Kachelofen oder den Kamin <strong>und</strong> genießt bei einem heißen<br />
Grog oder einem guten Rotwein die Fliegerabenteuer<br />
unserer Väter <strong>und</strong> Großväter. Wieder einmal hat unser<br />
Redakteur Nils Kramer in seinem Buchf<strong>und</strong>us gekramt<br />
<strong>und</strong> stellt hier vier Werke des Schriftstellers C.<br />
C. Bergius vor.<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Die Sache mit dem Anstellwinkel 14<br />
Nach dem viel beachteten Artikel zum Thema AOA-<br />
Indicator vertieft Ralph Eckhardt in einem weiteren Beitrag<br />
die Gr<strong>und</strong>lagen des Anstellwinkels <strong>und</strong> erklärt, weshalb<br />
seine Messung für den <strong>Pilot</strong>en so hilfreich ist.<br />
IFR-Praxis<br />
Zum Alternate! 32<br />
Wer häufiger nach IFR im deutschen Winterwetter unterwegs<br />
ist, der weiß, dass die Zeit von November bis<br />
Februar nicht nur Vereisung bis in geringe Höhen bringt,<br />
sondern auch oftmals langfristig <strong>und</strong> großflächig schlechte<br />
Sichtwetterbedingungen an Start- <strong>und</strong> Zielort. Mit anderen<br />
Worten: Es ist die Zeit, in der man sich ernsthaft<br />
Gedanken zum Thema Alternate machen sollte.<br />
Avionik<br />
8,33 kHz: Umrüsten, aber wie? 6<br />
Ab 1. Januar 2014 tritt für IFR-Flüge in Deutschland im<br />
Luf traum A, B <strong>und</strong> C die Pflicht in Kraft, im 8,33 kHz-<br />
Kanal raster zu funken. VFR-Flieger sind spätestens ab<br />
1. Januar 2018 dran, nach Artikel 5 Absatz 3 der EU-<br />
Verordnung Nr. 1079/2012 aber auch schon jederzeit<br />
vorher, sofern man in einem Gebiet fliegt, „in [dem] der<br />
Funkverkehr mit einem Kanalabstand von 8,33 kHz durchgeführt<br />
wird“. Das kann überall in Zentraleuropa der Fall<br />
sein. Dank der Arbeit der AOPA Germany wissen wir nun<br />
wenigstens, dass ein solches 8,33 kHz-Funkgerät genügt.<br />
Welche Umrüstoptionen sich zurzeit bieten, erörtert<br />
der folgende Artikel.<br />
Unfallanalyse<br />
Again: Controller gegen TCAS 102<br />
Eine Linienmaschine <strong>und</strong> ein Premier-Jet kommen sich<br />
am 10. Juni 2011 gefährlich nahe. Der Abstand beider<br />
<strong>Flugzeug</strong>e beträgt nur noch ca. 50 Meter vertikal <strong>und</strong> 0,5<br />
NM horizontal. Wieder geschieht solch ein Vorfall, weil<br />
im Konflikt zwischen fehlerhafter Flugsicherungsfreigabe<br />
<strong>und</strong> richtiger TCAS-Anweisung eine der Besatzungen<br />
der Flugsicherung folgt anstatt dem Computer. Der umfangreiche<br />
Untersuchungsbericht der schweizerischen<br />
Unfall unter suchungs stelle SUST zeigt eindrücklich, dass<br />
noch lange nicht alle Lektionen aus der Katastrophe von<br />
Überlingen gelernt sind.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Beech Augsburg <strong>und</strong> Augusta Air 66<br />
trauern um Hans Schneider<br />
FCC plant, Mobil telefon-Dienste in 66<br />
<strong>Flugzeug</strong>en zu erlauben<br />
FAA will dicke <strong>Pilot</strong>en in die 67<br />
Schlafklinik schicken<br />
Impressum12<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/12<br />
3
Titel: Huli-Krieger im Hochland von Papua Neuguinea © Georg Schlatter / PA44 Turbo Seminole © Rüdiger Merck<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
TBO für IFR-<strong>Flugzeug</strong>e zum Zweiten 4<br />
In der letzten Ausgabe von <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> berichteten<br />
wir über eine Richtlinie der EASA, nach der<br />
alle Komponenten, die mit dem IFR-Betrieb verb<strong>und</strong>en<br />
sind („linked to IFR-operations“), keine TBO-Verlängerungen<br />
mehr erhalten sollten. Die etwas eigentümliche<br />
Formulierung wurde vom LBA <strong>und</strong> auch von uns so<br />
ausgelegt, dass sie für Komponenten gelte, die in IFR-<br />
<strong>Flugzeug</strong>en zum Einsatz kämen. Dies wäre der Super-<br />
GAU für private Halter gewesen, da dann bei Triebwerk<br />
oder Prop gar keine TBO-Überschreitungen mehr möglich<br />
gewesen wären.<br />
In einer E-Mail (!) entschärfte die EASA nun diese Formulierung<br />
<strong>und</strong> erklärte, dies gelte nur für Komponenten,<br />
die IFR-spezifisch sind, also nicht für Triebwerk oder<br />
Propeller.<br />
Historie<br />
Flughafen Tempelhof – Herzlichen 46<br />
Glückwunsch zum 90. Geburtstag<br />
Stellen Sie sich vor, Sie werden 90 Jahre <strong>und</strong> niemand<br />
kommt, um mit Ihnen Ihren Geburtstag zu feiern. Am 8.<br />
Oktober 1923 wurde offiziell der Flugbetrieb auf dem<br />
Tempelhofer Feld aufgenommen. Unser Redakteur Nils<br />
Kramer, bekennender Tempelhof-Fan, möchte mit diesem<br />
Artikel die Erinnerung an „Tempelhof, die Mutter aller<br />
Flughäfen“ (Ausspruch des Stararchitekten Norman<br />
Foster) wachhalten.<br />
Reportage<br />
Pilgern mal anders, Teil II 90<br />
Ralph Eckhardt beschreibt im zweiten Teil seiner Reportage<br />
über die Pilgerfliegerei in Saudi Arabien, warum<br />
Zam Zam Wasser zwar heilig, aber gar nicht gut für<br />
die Triebwerke ist, <strong>und</strong> warum man Tote auf dem Hadj-<br />
Rückflug besser nicht nach dem Ticket fragt.<br />
Unfallanalyse<br />
Zu viele Kleinigkeiten 110<br />
Am 30. Mai 2012 startet auf dem Segelflug gelände<br />
Rheinstetten in der Nähe von Karlsruhe eine Robin<br />
DR400/180 mit vier Personen an Bord zu einem R<strong>und</strong>flug.<br />
Die Maschine startet auf der Piste 02 gegen ein<br />
Waldstück. Die Triebwerksleistung reicht augenscheinlich<br />
nicht aus, das <strong>Flugzeug</strong> kann das Waldstück nicht<br />
übersteigen <strong>und</strong> der <strong>Pilot</strong> verliert beim Versuch, nach<br />
links auszuweichen, die Kontrolle.<br />
Flugbetrieb<br />
Dienstreise nach San Marino 100<br />
Turbo-Seminole-Eigner <strong>und</strong> <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong>-Leser<br />
Rüdiger Merck beschreibt in diesem Gastbeitrag ein<br />
typisches Beispiel der sinnvollen <strong>und</strong> ökonomischen<br />
Nutzung der GA.<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Helfen oder hindern? 42<br />
Arbeitsteilung bei Fortgeschrittenenschulung<br />
Für Fluglehrer, die in der Gr<strong>und</strong> ausbildung von <strong>Pilot</strong>en<br />
tätig sind, stellt sich die Frage nach der Rollen verteilung<br />
im Cockpit meistens nicht. Anderes sieht es bei Lehrberechtigten<br />
aus, die in der Fort geschritten enschu lung<br />
tätig sind, also mit <strong>Pilot</strong>en arbeiten, die das anstehende<br />
fliegerische Themengebiet gr<strong>und</strong>sätzlich beherrschen<br />
<strong>und</strong> lediglich ihre Fähigkeiten verbessern oder Teilaspekte<br />
(z.B. Avionik, Technik oder Area) einüben wollen. Für diese<br />
Art der Tätigkeit muss der Fluglehrer sein Rollenbild<br />
im Cockpit deutlich anpassen, um effektiv zu sein.<br />
Technik<br />
Nicht-planare Tragflächen 74<br />
Sofern die Tragflächen eines Flug zeuges nicht vollkommen<br />
in einer Ebene liegen, spricht man von<br />
nicht-planaren Tragflächen oder ‚non-planar wings‘.<br />
Bereits zwei Tragflächen in V-Stellung gehören zu den<br />
nicht-planaren Tragflächen, ebenso die Tragflächen eines<br />
Doppeldeckers, Tragflächen mit Winglets, aber auch<br />
exotischere Konstruktionen der geschlossenen Art wie<br />
eine solche in Form eines Rechtecks (Box Wing) oder<br />
gar eine ringförmige Tragflügelkonstruktion. Wir werfen<br />
in diesem Beitrag einen Blick auf alte <strong>und</strong> neue Ideen<br />
dieser Art, die allesamt auf die Reduzierung des induzierten<br />
Widerstands zielen.<br />
Routing<br />
Leserreise <strong>2013</strong> Aro<strong>und</strong> the World – 6<br />
Teil 2 von 3: Die Südsee<br />
Die neun <strong>Flugzeug</strong>e der Leserreise haben den Nordatlantik<br />
<strong>und</strong> den Nordpazifik überquert <strong>und</strong> sind in Japan angekommen.<br />
Von hier aus führt der Weg das Pazifische<br />
Becken hinab. Die Crews erleben die Mega-Metropole<br />
Tokio, überleben eine Bootsfahrt auf den Philippinen <strong>und</strong><br />
tauchen ein in die Welt der Gewürzinseln Indonesiens.<br />
Eine simple Einreise in Papua Neuguinea entgleist beinahe,<br />
da die eine Behörde nicht mit der anderen spricht<br />
<strong>und</strong> eine Huli-Krieger-Frau demonstriert, weshalb in manchen<br />
Weltgegenden getrennte Frauen- <strong>und</strong> Männerdörfer<br />
gar keine so schlechte Idee sind.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Der deutsche Beamte – 68<br />
ein Diener des Volkes!??<br />
Mögliche Fristverlängerung für 71<br />
Drittstaaten-Lizenzinhaber in der EU<br />
8,33 kHz Funkgeräte – Eins oder zwei? 72<br />
Impressum 40<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/11<br />
3
Titel: Cheyenne-Crew nach dem Wasserfliegen © Ingrid Rögner / Flight Line Hahnweide © Nils Kramer<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
EASA hebt ab: Alle TBOs zukünftig 4<br />
für IFR-<strong>Flugzeug</strong>e verpflichtend<br />
Immer wenn man denkt: „Eigentlich ist im letzten halben<br />
Jahr nichts Schlimmes von der EASA gekommen“, sollte<br />
man sich umsehen. Der nächste Brüller kommt bestimmt.<br />
So mit dem Acceptable Means of Compliance<br />
(AMC) to Part-M, den die EASA am 11. September <strong>2013</strong><br />
herausgegeben hat <strong>und</strong> der als Annex to ED Decision<br />
<strong>2013</strong>/025/R auch sofort wirksam wird. Klein <strong>und</strong> unscheinbar<br />
in dem Achtseiter versteckt findet sich die<br />
Killervorschrift für viele private GA-<strong>Flugzeug</strong>e. IFR darf<br />
nach dem Willen der EASA zukünftig nur noch geflogen<br />
werden, wenn alle Komponenten die TBO einhalten.<br />
Selbst die früher üblichen Verlängerungen um 20<br />
Prozent sind nach dem Willen der EASA im IFR-Betrieb<br />
nicht mehr zulässig.<br />
Routing<br />
Leserreise <strong>2013</strong> Aro<strong>und</strong> the World – 6<br />
Teil 1 von 3: Nordatlantik <strong>und</strong> Nordpazifik<br />
Am 1. September brachen die zehn <strong>Flugzeug</strong>e der Leserreise<br />
<strong>2013</strong> auf zum Flug um die Welt. Die achtwöchige<br />
Leserreise ist auch für <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> ein Trip der<br />
Superlative. 25.000 NM, über dreißig Teilnehmer <strong>und</strong> eine<br />
Strecke, die uns westwärts entlang des pazifischen<br />
Ozeans bis in die Südsee führt. Lesen Sie im ersten Teil<br />
der Reportage, wie die Crews den fliegerisch schwierigsten<br />
Teil der Reise meisterten: Die Überquerung des<br />
Nordpazifiks.<br />
Buchbesprechung<br />
Lektüre für <strong>Pilot</strong>en 65<br />
Fliegerbücher müssen nicht immer zum Lernen <strong>und</strong><br />
Fortbilden sein. Ab <strong>und</strong> zu kann man auch schlicht genießen<br />
<strong>und</strong> in den Erlebnissen <strong>und</strong> Biographien anderer<br />
<strong>Pilot</strong>en schwelgen. Doch welches Fliegerbuch<br />
lohnt sich? Und wo geht es eigentlich um was? Wir<br />
haben für Sie zehn Romane <strong>und</strong> Autobiographien gelesen<br />
<strong>und</strong> einen Kommentar zu jedem verfasst.<br />
Technik<br />
Levil AHRS <strong>und</strong> PFD/EFIS Apps 72<br />
für iPad/iPhone<br />
In der Januarausgabe von <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> haben wir<br />
uns intensiv mit dem Thema iPad im Cockpit beschäftigt,<br />
in der Juniausgabe folgte die Erweiterung des Themas<br />
hinsichtlich der Android Plattform. In beiden Beiträgen<br />
haben wir unter anderem Levils Miniatur-AHRS erwähnt.<br />
In diesem Beitrag nehmen wir das Device etwas genauer<br />
unter die Lupe <strong>und</strong> ergänzen das Thema mit nutzbaren<br />
PFD/EFIS-Apps.<br />
Reportage<br />
Tannkosh versus Hahnweide 94<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Steuerbarkeit mehrmotoriger 40<br />
<strong>Flugzeug</strong>e nach einem Triebwerksausfall <br />
Triebwerksausfälle bei mehrmotorigen <strong>Flugzeug</strong>en führen<br />
weltweit weiterhin häufig zu fatalen Un fällen, obwohl<br />
diese <strong>Flugzeug</strong>e so entwickelt, erprobt <strong>und</strong> zugelassen<br />
wurden, dass sie nach dem Ausfall eines Trieb werks den<br />
Flug sicher fortführen können. Nach Durchsicht zahlreicher<br />
Unfall untersuchungsberichte wurde festgestellt,<br />
dass die meisten Ausbilder, <strong>Pilot</strong>en <strong>und</strong> Unfalluntersucher<br />
die Mindestgeschwindigkeit für die Steuerbarkeit des<br />
<strong>Flugzeug</strong>s nach dem Abheben (V MCA ) anders erklären<br />
<strong>und</strong> anwenden als <strong>Flugzeug</strong>entwicklungsingenieure<br />
<strong>und</strong> Testpiloten.<br />
IFR-Praxis<br />
Holdings <strong>und</strong> Zeitplanung im Approach 36<br />
Klassische Holdings sind in Nord amerika <strong>und</strong> Europa eher<br />
selten. Häufiger als vielleicht dreimal im Jahr bekommt<br />
man eigentlich kein Warteverfahren, außer vielleicht an<br />
bestimmten Airports, z.B. Zürich, die aufgr<strong>und</strong> lokaler<br />
Umstände gern einmal die Warteschleife aufmachen. Aber<br />
auch dann ist es eher selten, dass aus einer Holding-<br />
Clearance auch wirklich ein komplettes Warteverfahren<br />
wird. An Flughäfen, an denen ohne Radar gestaffelt wird,<br />
kommen Holdings sehr viel häufiger vor. Entsprechend<br />
gespannt sind dann auch viele <strong>Pilot</strong>en, wenn es doch<br />
einmal heißt: „You‘re cleared to enter the XYZ-Holding,<br />
hold at 6.000 expect further clearance at ...“<br />
Flugbetrieb<br />
Pilgern einmal anders – Teil 1 82<br />
Unfallanalyse<br />
Triebwerksausfall106<br />
Eine Cessna 425 Conquest Ambu lanz maschine startet<br />
in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 2010 zu einem<br />
Repositio nierungsflug von Hannover nach München. Im<br />
Anflug auf EDDM kommt es zu Problemen mit dem linken<br />
Triebwerk. Die Besatzung wird mit diesen Problemen<br />
augenscheinlich nicht fertig, <strong>und</strong> das <strong>Flugzeug</strong> verunglückt<br />
einige h<strong>und</strong>ert Meter vor der Piste in München.<br />
Das Bild, das die BFU von der Zusammenarbeit im<br />
Cockpit zeichnet, <strong>und</strong> die Rückschlüsse, welche die<br />
Unfalluntersucher ziehen, werfen kein gutes Licht auf<br />
die Handlungen der Besatzung oder den Stellenwert des<br />
CRM im Unternehmen. Der Unter suchungsbericht bleibt<br />
aber über längere Passagen hinweg auch spekulativ.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Piper bietet elektronische 64<br />
Flughandbücher<br />
US-AOPA beendet Aviation Summit 64<br />
Impressum34<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/10<br />
3
General Aviation Camping in Oshkosh / Wetterradar © Markus Loitfelder<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Pay to fly 4<br />
Dass ein Arbeitsplatz im Airliner-Cockpit schon lange keine<br />
sichere Sache mehr ist <strong>und</strong> einem Berufseinsteiger einiges<br />
an Ent behrungen <strong>und</strong> finanziellen Opfern abverlangt, dürfte<br />
kaum neu sein. Erheb liche Ausbildungskosten von bis<br />
zu 100.000 Euro müssen mit minimalen Einstiegsgehältern<br />
bei nicht vorhandener Job-Sicherheit irgendwie beglichen<br />
werden. Ein in den letzten Jahren aufgekommenes<br />
Geschäftsmodell einiger Airlines setzt dieser schwierigen<br />
Situation jedoch die Krone auf. Junge <strong>Pilot</strong>en müssen<br />
de facto die Airline bezahlen, um im Cockpit arbeiten<br />
zu dürfen.<br />
Reportage<br />
Oshkosh <strong>2013</strong> – Die Allgemeine 12<br />
Luftfahrt in den USA nimmt wieder Fahrt auf<br />
Auch in diesem Jahr hatten wir wie der die Gelegenheit,<br />
das Air Ven ture in Oshkosh zu besuchen. Max war gerade<br />
auf dem Rückweg von einer Alaska-Tour mit K<strong>und</strong>en,<br />
<strong>und</strong> in Oshkosh wechselte die Crew für den Rück flug.<br />
Unser subjektiver Eindruck im Vergleich zu den letzten<br />
Jahren: Es geht langsam wieder aufwärts. Wir möchten<br />
Ihnen die aus unserer Sicht interessantesten Neuigkeiten<br />
auf dem AirVenture vorstellen.<br />
Im Test<br />
MT-Fünfblatt-Propeller16<br />
Die Frischzellenkur für (fast) jede Turboprop<br />
Besucher unseres Messestands auf der AERO haben die<br />
Änderung schon wahrgenommen: Unsere Cheyenne hat<br />
im April Fünfblatt-Propeller von MT in Straubing erhalten.<br />
Wir haben damit die alternden Dreiblatt-Props ersetzt.<br />
Nach dem ersten sehr positiven subjektiven Eindruck<br />
können wir nach über 100 St<strong>und</strong>en Flugbetrieb unter verschiedensten<br />
Bedingungen eine Zwischenbilanz ziehen.<br />
Technik<br />
Blended Wing Body – Airliner 82<br />
der Zukunft ?<br />
Es besteht kein Zweifel, dass die Flug zeugkonstrukteure<br />
ihr In ter esse am Nurflügler trotz der bekannten<br />
Schwierigkeiten im Bereich der Flugstabilität zu keiner<br />
Zeit verloren haben. Insbesondere im Hin blick auf die erstrebte<br />
weitergehende Senkung des Treibstoffverbrauchs<br />
in der Verkehrs luftfahrt hat dieses Konstruktions prin zip<br />
einiges für sich. Kein W<strong>und</strong>er also, dass man sich weltweit<br />
an etlichen Universitäten <strong>und</strong> kommerziellen Forschungs<br />
einrichtungen seit über zwei Jahrzehnten erneut<br />
mit der Frage beschäftigt hat, ob das Konstruktionsprinzip<br />
als Airliner der Zukunft tauglich ist. Da hierbei Rumpf<br />
<strong>und</strong> Tragflügel zu einer Einheit verschmelzen, hat man<br />
dem Thema den Namen Blended Wing Body gegeben.<br />
Im Beitrag schauen wir uns ein wenig an, wie der Stand<br />
der Dinge ist.<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Das Wetterradar 32<br />
Nicht nur <strong>Pilot</strong>en, sondern auch interessierten Laien ist<br />
das Funktionsprinzip eines Wetter radars im <strong>Flugzeug</strong><br />
wohlbekannt. Dessen Bedienung aber wird in der<br />
Ausbildung meist in wenigen Minuten abgehandelt <strong>und</strong><br />
lässt Fragen offen – dabei gibt es mehr zu beachten als<br />
nur „Range“ <strong>und</strong> „Tilt“.<br />
CRM – damals <strong>und</strong> heute 39<br />
IFR-Praxis<br />
Planen für den Missed Approach 26<br />
Das Fehlanflugverfahren – oder Missed Approach – gilt<br />
als der kri tischste Teil des Instru men ten an flugs. Leider<br />
ist es auch der Teil, der am seltensten geübt wird. Wir<br />
wollen uns in diesem Artikel ein paar Gr<strong>und</strong>lagen des<br />
Missed Approach ansehen <strong>und</strong> deren Umsetzung anhand<br />
von praktischen Beispielen nachvollziehen.<br />
Routing<br />
Two Romeo, one Foxtrott – 93<br />
Zwischenlandung in Idar-Oberstein<br />
IFR-Praxis<br />
Meine Begegnung mit Dieter Schmitt 96<br />
Der Langstrecken-Rekordflieger Dieter Schmitt starb am<br />
27. Mai <strong>2013</strong> im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt<br />
Heidelberg. Peter Klant hat den Rekordflieger vor einigen<br />
Jahren besucht.<br />
Unfallanalyse<br />
Tödliche Flugplatzsuche 110<br />
Eine Wassmer WA54 fliegt am 3. September 2010<br />
den Flugplatz Kempten (EDMK) an. Der <strong>Pilot</strong> hat<br />
Schwierigkeiten, den Flugplatz zu finden. Er fliegt tief,<br />
der Flugleiter gibt über Funk Unterstützung. Kurz vor<br />
der Piste 35 kippt die Wassmer ab <strong>und</strong> verunglückt.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
ADL Wetter-Datalink jetzt auch 74<br />
auf dem iPad<br />
DFS gibt VFR-Reiseführer 76<br />
für Europa heraus<br />
US-AOPA benennt neuen Präsidenten 77<br />
Paul Poberezny stirbt mit 91 Jahren 78<br />
Drakonische AD der FAA trifft 79<br />
Conti-ECi-Zylinder<br />
Leserpost81<br />
Impressum24<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/09<br />
3
Titel: Redaktionsflugzeug in Attu © Arnim Stief / TopMeteo-Karte mit potenziellen VFR-St<strong>und</strong>en<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Das BMVBS erlaubt Gastflüge ähnlich 4<br />
der bisherigen Regelung<br />
Es kommt nicht allzu oft vor dass sich deutsche Behörden<br />
<strong>und</strong> Politiker bei der EU offen für die Interessen der<br />
Allgemeinen Luftfahrt in Deutschland einsetzen. Im Falle<br />
der seit 8. April diesen Jahres unzulässigen Gastflüge ist<br />
dies nun geschehen. Herausgekommen ist eine Regelung,<br />
die weitgehend der bisherigen Praxis entspricht. Ein großer<br />
<strong>und</strong> wichtiger Erfolg auch für die Deutsche AOPA.<br />
Der eingeschlagene Weg zur Implementierung ist allerdings<br />
eine offene Aufforderung zum Rechtsbruch durch<br />
das Verkehrsministerium.<br />
Reportage<br />
Explorationsflug nach Attu 8<br />
Die kleine Aleuten-Insel Attu kann man getrost als das<br />
Ende der Welt bezeichnen. Sie ist die westlichste zu den<br />
USA gehörige Insel des Archipels, genau genommen ist<br />
sie soweit westlich, dass sie schon wieder östlich ist. Sie<br />
liegt nämlich auf 173° Ost, die Datumsgrenze hat hier eine<br />
Beule. Von Attu aus sind es nur noch 531 NM nach<br />
Petropavlovsk (UHPP) auf Kamtschatka in Russland.<br />
Nach Japan sind es von dort aus nur noch 1.332 NM. Und<br />
genau wegen dieser geografischen Lage interessieren wir<br />
uns für die seit dem Zweiten Weltkrieg unbewohnte Insel.<br />
Die Casco Cove Coast Guard Loran-Station dort wurde<br />
2010 geschlossen <strong>und</strong> seit drei Jahren war niemand<br />
mehr auf der 1.800 m langen Piste am Ende der Welt.<br />
Für die Überquerung des Nordpazifik im Rahmen der<br />
Leserreise <strong>2013</strong> wollen wir den Crews jedoch aus<br />
Sicherheitsgründen diese Option einer Landung dort<br />
bieten. Daher haben wir uns die Insel <strong>und</strong> die Piste in einem<br />
wahrhaftigen Explorationsflug einmal angesehen..<br />
Technik<br />
Geschwindigkeiten <strong>und</strong> die 72<br />
Unzulänglichkeit von Flughandbüchern<br />
<strong>Flugzeug</strong>e faszinieren durch Ge schwin digkeit, aber dabei<br />
stehen meist die Höchstgeschwindigkeit oder die<br />
maximale Reisegeschwindig keit im Vordergr<strong>und</strong>. Die<br />
Mindestgeschwindig keit findet weit weniger Beachtung.<br />
Dabei ist diese Geschwindigkeit von hoher Relevanz –<br />
zumindest für kleine <strong>Flugzeug</strong>e. Denn die Bauvorschriften<br />
fordern für einmotorige <strong>Flugzeug</strong>e <strong>und</strong> leichte Twins eine<br />
Stallspeed (V s0 ) von maximal 61 kt. Diese Forderung<br />
bringt für <strong>Flugzeug</strong>konstrukteure den Nachteil, dass sie<br />
die aerodynamische Effizienz einer Tragfläche nicht auf<br />
Höchstgeschwindigkeit trimmen können, bringen aber<br />
auch Vorteile.<br />
Historie<br />
Junge Bärenbande – Die unendliche 98<br />
Geschichte der Piper Cub<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Früher war das Wetter besser! 40<br />
Obwohl Deutschland inzwischen in der Sommerhitze<br />
schmort, erinnern sich die meisten <strong>Pilot</strong>en noch an<br />
ein wettermäßig geradezu sensationell schlechtes<br />
Frühjahr mit wenigen schönen VFR-Tagen <strong>und</strong> niedrigen<br />
Temperaturen. „Der Sommer war dieses Jahr an einem<br />
Dienstag“ witzelte eine Radiostation im Rhein-Main-<br />
Gebiet. Jon Meis, Diplom-Meteorologe bei TopMeteo,<br />
geht in einem Gastbeitrag für <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> der<br />
Frage nach, ob das Frühjahr <strong>2013</strong> wirklich außerordentlich<br />
schlecht war, <strong>und</strong> erklärt, welche Großwetterlagen<br />
für unser Wettergeschehen maßgeblich <strong>und</strong> in welchem<br />
Zeithorizont Vorhersagen möglich sind.<br />
IFR-Praxis<br />
Runterkommen ohne Radar 32<br />
In den meisten Anflugverfahren, die wir in Deutschland<br />
fliegen, wird man von ATC mittels Radar vorbildlich an die<br />
Hand genommen. Sowohl der Weg zum Final Approach,<br />
wie auch die Höhe wird uns meistens vorgegeben, wir<br />
müssen eigentlich bis zum Final Approach Fix nur tun,<br />
was uns gesagt wird. Dieser Komfort führt schnell zur<br />
Bequemlichkeit <strong>und</strong> die Bequemlichkeit sorgt dafür, dass<br />
wir nicht selten dreimal nachdenken müssen, wenn uns<br />
die Komfortlösung einmal nicht zur Verfügung steht. Am<br />
Beispiel von drei Anflugverfahren wollen wir erörtern, wie<br />
man auch ohne Radarführung von der Reiseflughöhe in<br />
den Endanflug kommt.<br />
Unfallanalyse<br />
56 Sek<strong>und</strong>en 106<br />
Noch nicht einmal eine Minute dauerte der Flug einer<br />
Robin DR400, die in Günzburg-Donauried (EDMG) am<br />
2. August 2011 bei Nebel <strong>und</strong> schlechter Sicht abhob.<br />
Der nicht im Instru mentenflug aus gebildete <strong>Pilot</strong> sowie<br />
ein Passagier kamen ums Leben.<br />
Missverständnis112<br />
Ein einfaches Missverständnis brachten, eine Boeing<br />
777 <strong>und</strong> eine C172 auf der Piste in Leipzig Halle auf<br />
knapp 800 Meter zusammen.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Continental kauft Thielert 64<br />
Schussgeld für Drohnen 67<br />
Einmotorig, gewerblich <strong>und</strong> IFR: 68<br />
TBM-850 im AOC<br />
Bayern: Wie der Wirtschafts minister 70<br />
gegen die Wirtschaft agitiert<br />
Impressum30<br />
Leserpost71<br />
<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/08<br />
3
Titel: Verkehrsflughafen mit GA-Verkehr © FAA Runway Safety Project / Anhörung im Europa-Parlament<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
GA-Anhörung im Europa-Parlament – 4<br />
<strong>und</strong> die EU-Kommission ergreift die Flucht<br />
Am 19. Juni fand auf Initiative der IAOPA <strong>und</strong> der AOPA<br />
Germany hin eine Anhör ung im EU-Parlament unter<br />
dem Titel „GA connecting Europe“ statt. Unter der<br />
Leitung der deutschen Abgeordneten Gesine Meißner<br />
(FDP) waren <strong>Pilot</strong>en, GA-Vertreter, die EASA <strong>und</strong> natürlich<br />
die Europäische Kommission geladen, den<br />
Parlamentsangehörigen den Zustand <strong>und</strong> die Probleme<br />
der All ge meinen Luftfahrt in Europa näher zu bringen.<br />
Und mit Kritik an der für den Großteil der europäischen<br />
Luftfahrtgesetzgebung verantwortlichen Kommission<br />
wurde denn auch nicht gespart. Doch die Kommission<br />
entzog sich sowohl den Vertretern der GA wie auch den<br />
Parla ments abgeordneten. Matthew Baldwin, Director of<br />
Aviation bei der EU-Kommission, ging nach einem kurzen<br />
Statement, <strong>und</strong> Filip Cornelis, Head of Aviation Safety,<br />
verließ die Veranstaltung kurz danach. Der Vorgang zeigt<br />
die wahren Machtverhältnisse zwischen EU-Kommission<br />
<strong>und</strong> Parlament. Diese lassen eine wirksame Kontrolle<br />
der Exekutive durch die Parlamentarier unwahrscheinlich<br />
erscheinen.<br />
Luftrecht<br />
Multipilot-Typeratings für Single-<strong>Pilot</strong>- 12<br />
<strong>Flugzeug</strong>e – Wie das LBA eine<br />
neue Lizenz erfand<br />
Mit der flächendeckenden Eintra gung von Multipilot Ops<br />
„MP ops“ Muster be rechti gungen für CS23-<strong>Flugzeug</strong>e<br />
in die neuen EASA-FCL Lizenzen hat das LBA europaweit<br />
einen Sonderweg beschritten. Mit der daraus folgenden<br />
Unterscheidung im Lizenzwesen zwischen „SP<br />
ops“ <strong>und</strong> „MP ops“ bei Prüfern <strong>und</strong> Lehrberechtigten wurden<br />
Geister gerufen, die kaum mehr zu bändigen sind.<br />
Das Thema ist einigermaßen komplex <strong>und</strong> da uns inzwischen<br />
sogar Behörden vertreter um eine klar verständliche<br />
Erklärung der Problematik gebeten haben, wollen<br />
wir zumindest versuchen, das Thema halbwegs nachvollziehbar<br />
zu erklären.<br />
Routing<br />
Wetterflucht gen Süden 28<br />
Vorhersage <strong>und</strong> reale Bedingungen<br />
Spätestens bei der Aussicht auf das dritte verregnete <strong>und</strong><br />
kalte lange Wochenende ging wohl auch den duldsamsten<br />
Seelen der Gaul durch. Glücklich, wer angesichts solcher<br />
Bedingungen über ein <strong>Flugzeug</strong> verfügt <strong>und</strong> dem<br />
Wetter entkommen kann. Wir zeigen am Beispiel einer<br />
Wetterflucht am 31. Mai (EDFZ-LERS), wie Flug wettervorhersage<br />
<strong>und</strong> reale Bedingungen an diesem Tag bei<br />
einem Flug quer durch Europa zusammenpassten, <strong>und</strong><br />
stellen außerdem eine durchaus lohnende Destination in<br />
Spanien vor, die sowohl kinder- wie pilotenfre<strong>und</strong>lich ist.<br />
EBST – Fast wie in Amerika 40<br />
Ein kleiner Flugplatz unweit von Brüssel zeigt, wie GA<br />
auch funktionieren kann.<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Boden-Betrieb an großen 42<br />
Verkehrsflughäfen<br />
Beim Betrieb an großen Verkehrsflughäfen ist das Rollen<br />
am Boden oftmals komplizierter als die eigentliche<br />
Fliegerei. Mit etwas Vorbereitung kann man den Roll-<br />
Stress jedoch deutlich verringern.<br />
IFR-Praxis<br />
Die Regeln wechseln 18<br />
Wer in Deutschland von einem Flugplatz ohne IFR-Verfahren<br />
startet oder diesen anfliegt, muss für den eigentlichen<br />
IFR-Strecken flug einen Flugregelwechsel durchführen,<br />
denn von einem reinen VFR-Platz kann bei uns kein<br />
I-Plan aufgegeben werden. Der Flugregelwechsel ist also<br />
gerade in Deutschland eine häufige Sache, in anderen<br />
Ländern kann auch ohne IFR-Verfahren vom Boden<br />
weg nach Instrumentenflugregeln geflogen werden. Wir<br />
behandeln zunächst das Verfahren in Deutschland <strong>und</strong><br />
betrachten dann, wie man das in anderen europäischen<br />
Ländern sehr viel einfacher hinkriegt.<br />
Avionik<br />
Xavion – Retter in der Not 96<br />
Ein Motorausfall in einem einmotorigen <strong>Flugzeug</strong> kann<br />
schnell zu einem lebensbedrohenden Notfall führen.<br />
Vor allem dann, wenn man IFR unterwegs ist.<br />
Wo soll man landen? Wie kommt man sicher auf eine<br />
Landebahn? Wie ist das mit der Hindernisfreiheit? Wie<br />
komme ich sicher runter, auch wenn die Bewölkung<br />
bis zum Boden geht?<br />
Technik<br />
Unmanned Aerial Vehicles (UAVs) 76<br />
Maschinen, mit denen wir uns den<br />
Luftraum teilen<br />
Infrastruktur<br />
Zankapfel Flughafen Essen-Mülheim 91<br />
Unfallanalyse<br />
Leer geflogen 108<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Wenn die Hoffnung Flügel trägt 66<br />
Sprachprüfer beim 3-Jahres-Auffrischer 68<br />
EASA veröffentlicht Gesetzesentwurf 69<br />
zum vereinfachten IFR<br />
Die US-AOPA stellt der Grenzpolizei 71<br />
ein paar unangenehme Fragen<br />
Impressum26<br />
Leserpost72<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/07<br />
3
Titel: Cessna F182Q in Zell am See (LOWZ) © Birgit Bubenik / Cessna CJ3 @ Cessna<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
EASA-FCL im Beta-Test: 4<br />
Jet-<strong>Pilot</strong>en ohne Multicrew gegro<strong>und</strong>et<br />
„Herzlichen Glückwunsch! Sie wurden ausgewählt, ein<br />
brandneues Regelwerk an der Bleeding-Edge der europäischen<br />
Luftfahrt-Gesetzgebung zu testen. Sie sind<br />
Beta-Tester für den EASA Teil-FCL. Bitte teilen Sie uns<br />
Bugs, die Sie im Betrieb finden, unverzüglich auf dem<br />
beigefügten Formular mit ...“<br />
So oder so ähnlich sollte eigentlich das Anschreiben lauten,<br />
welches das LBA den in den letzten Wochen ausgegebenen<br />
neuen Europäischen Teil-FCL-<strong>Pilot</strong>enlizenzen beilegt.<br />
Denn vor allem <strong>Pilot</strong>en mit Lehr- <strong>und</strong> Prüfberechtigungen<br />
kommen sich im Moment so vor, als ob sie ein höchst<br />
fehlerbehaftetes neues Betriebssystem im frühen Beta-<br />
Stadium testen. Beinahe täglich landen neue ungeklärte<br />
<strong>und</strong> für die Betroffenen höchst hinderliche lizenztechnische<br />
„Blue-Screens“ auf unserem Schreibtisch. Nun<br />
hat es Jet-<strong>Pilot</strong>en, -Lehrer <strong>und</strong> -Prüfer ohne MCC bzw.<br />
MCCI erwischt.<br />
Flight Test<br />
Echte IFR-Viersitzer 12<br />
Budget-Flieger für die Familie<br />
Dass ein <strong>Flugzeug</strong> vier Sitze hat, heißt leider noch lange<br />
nicht, dass man diese Sitze auch nutzen kann. Die<br />
meisten leichten Viersitzer, wie z.B. die C172 oder auch<br />
unser Leserflugzeug Lisa, sind durch ihre maximale<br />
Abflugmasse so beschränkt, dass der vierte oder sogar<br />
auch der dritte Sitz nur in Ausnahmefällen <strong>und</strong> bei kurzen<br />
Flügen mit wenig Kraftstoff nutzbar ist. Im folgenden<br />
Artikel wollen wir drei günstige echte Viersitzer vorstellen,<br />
die nicht nur vier Personen über mindestens 300<br />
NM transportieren können, sondern auch noch ausreichend<br />
Zuladung haben, um dabei IFR-Kraftstoffreserven<br />
mitzuführen. Unsere Kandidaten sind – der Klassiker: die<br />
Cessna 182, der Geheimtipp: die PA28-235 „Cherokee<br />
235“ <strong>und</strong> die Komfortlösung: die Socata TB20.<br />
Unfallanalyse<br />
Überfordert – Wie der Ausfall eines 100<br />
Sys tems eine Airliner-Crew ans<br />
Limit brachte<br />
Der Umgang mit Systemausfällen kann in der Realität einen<br />
ganz anderen Verlauf nehmen als in einer abgegrenzten<br />
Simulator-Übung. Das zeigt sich deutlich anhand<br />
einer zum Glück glimpflich ausgegangenen schweren<br />
Störung im Betrieb eines Avro 146-RJ100 „Jumbolino“<br />
der Swiss, wo der Ausfall eines red<strong>und</strong>ant vorhandenen<br />
Fluglagesensors zeitweilig zum Kontrollverlust <strong>und</strong><br />
zum Zusammenbruch des CRM führte.<br />
Historie<br />
Up, up in the Air – Jagdflugzeuge über 90<br />
Usedom<br />
Flieg Piepmatz flieg! Wie die kleine 94<br />
zweisitzige Emeraude wieder flügge wurde<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Geheimnis Wolke 30<br />
Nachdem wir uns im letzten Heft mit dem Thema Gewitter<br />
befasst hatten, wollen wir uns in dieser Ausgabe von<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> Gedanken über unterschiedliche<br />
Wolken erscheinungen machen. Das passt ziemlich gut<br />
zusammen, denn bei einem Gewitter gibt es auch immer<br />
Wolken. Und ein Gewitter bringt viele Gefahren mit<br />
sich für die Fliegerei. Aber stellt nun auch jede Wolke tatsächlich<br />
eine Gefahr für uns dar? Oder gibt es harmlose<br />
Wolken? Für Sichtflieger ist diese Frage recht einfach zu<br />
beantworten. Wolken? Nicht reinfliegen! Aber wie problematisch<br />
sind Wolken für IFR <strong>Pilot</strong>en? Und wie entstehen<br />
Wolken überhaupt? Wir wollen Ihr Wissen für die<br />
kommende Flugsaison etwas aufpolieren.<br />
IFR-Praxis<br />
Gleitwegsteuerung beim 48<br />
Nicht-Präzi sions anflug<br />
Während man beim Präzisions anflug, also z.B. bei ILS<br />
oder GPS/LPV-Anflug eine eindeutige vertikale Führung<br />
hat, muss man sich beim Non-Precision-Approach etwas<br />
mehr Gedanken machen wie man den Gleitweg steuert,<br />
<strong>und</strong> vor allem wie man ihn überwacht.<br />
Avionik<br />
Android <strong>und</strong> Windows Tablets 70<br />
im Cockpit<br />
In der Januarausgabe von <strong>Pilot</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> haben wir uns<br />
intensiv mit dem Thema iPad<br />
im Cockpit beschäftigt. In dieser<br />
Ausgabe stellen wir nun als<br />
Ergänzung dazu die Frage, inwieweit<br />
<strong>und</strong> wie gut sich auch<br />
andere Tablets mit Android oder<br />
Windows Tablet Betriebssystem<br />
für Flugplanungs- <strong>und</strong> Navi gationsaufgaben<br />
im Cockpit nutzen<br />
lassen. Ohne Zweifel hat Apple wegen seines hohen<br />
Marktanteils <strong>und</strong> insbesondere wegen der Verwendung<br />
des iPads als EFB im Airlinercockpit einen<br />
gewissen Vorsprung. Doch die riesige Menge an verkauften<br />
Android-Tablets sorgt für ges<strong>und</strong>en Wettbewerb<br />
auch in diesem Segment. Nur Microsofts Tablet Version<br />
kann zurzeit noch nicht mithalten, die Stückzahlen sind<br />
für die meisten Apps-Entwickler noch zu unbedeutend,<br />
als dass es sich lohnte, die jeweilige App auch für diese<br />
Platt form anzubieten.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Formationsfliegen leicht gemacht – 66<br />
Neue Termine für Basis- <strong>und</strong><br />
Fortgeschrittenen-Seminar<br />
Pilatus stellt den PC-24 Mehrzweck- 68<br />
Jet vor<br />
Impressum46<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/06<br />
3
AERO Static Display © Messe Friedrichshafen / RNAV SID © Jeppesen<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Knieschuss – Wie Deutschland Gastflüge 4<br />
<strong>und</strong> Werbung für die GA verhindert<br />
Die lange Tradition der Gastflüge bei Flieger festen oder<br />
an schönen Wochen endtagen ist in Deutschland passé.<br />
Seit dem 8. April <strong>2013</strong> sind bezahlte Gastflüge nur noch<br />
im AOC <strong>und</strong> durch CPLer zulässig. Nicht einmal mehr<br />
ein einfaches Cost-Sharing von drei Fre<strong>und</strong>en, die gemeinsam<br />
zum Fußball oder zur AERO fliegen, ist noch<br />
zulässig. Schuld daran ist zuvorderst eine praxisfremde,<br />
GA-feindliche <strong>und</strong> gleichmacherische EU-Gesetzgebung.<br />
Schuld daran sind aber auch ein schlafender DAeC <strong>und</strong><br />
ein Ministerium, das vor einer unübersichtlichen <strong>und</strong><br />
kaltschnäuzigen EU-Verordnungslage den B<strong>und</strong>esbürgern<br />
jene definitorische Rückendeckung verweigert, die z.B.<br />
das Schweizer B<strong>und</strong>esamt für Zivilluftfahrt (BAZL) den<br />
Eidgenossen selbstverständlich gewährt.<br />
Messe<br />
Eindrücke von der AERO <strong>2013</strong> 12<br />
Im Unterschied zu den letzten beiden Jahren war in diesem<br />
Jahr der Wettergott wieder gut gelaunt <strong>und</strong> bescherte<br />
der Messe am Mittwoch <strong>und</strong> am Donnerstag CAVOK-<br />
Wetter. Wer sich dauernd im Static Display aufhielt, für<br />
den war Sonnenschutzmittel angesagt, ansonsten war<br />
(wie beim Autor) ein Sonnenbrand unvermeidbar. Am<br />
Freitag war es dann bedeckt, aber insgesamt immer noch<br />
gut. Eine Front, die bereits am Freitagnachmittag heftige<br />
Regenfälle über der Mitte Deutschlands entlud, erreichte<br />
den Bodensee erst am Samstagmorgen.<br />
Routing<br />
Öfter mal nach Frankreich fliegen! 82<br />
Aus ganz unterschiedlichen Gründen hat uns der<br />
Redaktionsflugbetrieb in den letzten Monaten häufiger<br />
mal nach Frankreich geführt. Auf kleine <strong>und</strong> große Plätze,<br />
an exklusive <strong>und</strong> an alltägliche Destinationen. Und jedes<br />
Mal fällt uns auf: Eine positive Erfahrung! Und das<br />
nicht nur bei Land <strong>und</strong> Leuten, sondern auch in punkto<br />
Infrastruktur <strong>und</strong> vor allem bei den Kosten.<br />
Wartung<br />
Kosten sparen durch Facebook <strong>und</strong> 78<br />
einen Werftwechsel<br />
Avionik<br />
Inflight-Wetter <strong>und</strong> Tracking – 90<br />
auf die einfache Art<br />
Live-Wetter im Cockpit <strong>und</strong> eine Tracking-Lösung, die<br />
einfach zu bedienen <strong>und</strong> abzurufen ist – das ver spicht<br />
ein Berliner Ingenieurbüro in einem einzigen leicht zu installierenden<br />
Gerät im normalen 3 1/8 Zoll Format. Wir<br />
haben uns die Lösung einmal angesehen <strong>und</strong> waren gelinde<br />
gesagt sehr beeindruckt!<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Lichter-Etiquette 34<br />
Was tun mit den vielen Lampen an Bord? Taxi-Light?<br />
Landing-Light? Recognition-Lights? Beacon, Strobes<br />
<strong>und</strong> Nav-Lights? Eine kleine Auffrischung zur Lichter-<br />
Etiquette. Denn Lampen machen nicht einfach nur hell,<br />
sie kommunizieren unsere Flugphase <strong>und</strong> Absichten.<br />
Gewitter – ein nicht zu 36<br />
unterschätzendes Risiko<br />
Für die Fliegerei spielen Gewitter mit Turbulenzen, Vereisung<br />
<strong>und</strong> unter Umständen sogar Tornados <strong>und</strong> gefährliche<br />
Scherwinde in Bodennähe eine bedeutende<br />
Rolle. Das größte deutsche Unglück durch schlechtes<br />
Wetter geschah 1988 nahe Essen, als ein zweimotoriges<br />
Regionalflugzeug des Typs SA 227-AC Metro III<br />
(D-CABB) in einem Gewitter durch einen Blitzschlag abstürzte.<br />
Doch auch weit über diese Tragödie hinaus sind<br />
Gewitter an Abstürzen, Notfällen <strong>und</strong> Störungen in der<br />
Luftfahrt beteiligt.<br />
IFR-Praxis<br />
An die Quelle – Die Balance zwischen 96<br />
terrestrischer <strong>und</strong> GPS-Navigation<br />
Mit unserer neuen Rubrik „IFR-Praxis“ wollen wir dem<br />
Wunsch vieler Leser nachkommen, regelmäßig mehr<br />
Hands-on-Instrument-Themen im Heft zu platzieren.<br />
Denn dieses Thema wird hoffentlich in den nächsten<br />
Jahren dank des EASA NPA 2011-16 für immer mehr<br />
<strong>Pilot</strong>en an Bedeutung gewinnen.<br />
Im ersten Teil geht es dabei um die richtige Balance zwischen<br />
terrestrischer Navigation <strong>und</strong> Flächennavigation<br />
im Terminal-Bereich.<br />
Unfallanalyse<br />
Der VFR-Wetterunfall 106<br />
Ein tschechisches Europa XS Experimental-<strong>Flugzeug</strong><br />
bricht am 14. September 2009 in den Niederlanden mit<br />
Ziel Benesov (LKBE) auf. Der Flug endet für die beiden<br />
Insassen tödlich unterhalb des Flugplatzes Jena. Der<br />
Vorgang erscheint als der Prototyp des Wetterunfalls<br />
in Mitteleuropa, wirft aber auch ein Schlaglicht auf eine<br />
gewisse lizenztechnische Sorglosigkeit der Besatzung.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
LBA behält IR-Rechte von Class Rating 70<br />
Examinern bis 2017 bei<br />
Keine Handein träge durch Fluglehrer 71<br />
mehr in JAR- oder EASA-Lizenzen<br />
Occurance-Reporting-System der 73<br />
EU-Kommission<br />
Crew-Briefing zur Leserreise <strong>2013</strong> 76<br />
in Cannes<br />
Impressum32<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/05<br />
3
Cessna Citation M2 © Cessna<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Mit dem neuen EASA- Medical macht 4<br />
sich das LBA zum Oberdoktor <strong>und</strong> schafft<br />
den Datenschutz ab<br />
Das LBA unter Referatsleiter Dr. Kirklies hat die<br />
Gelegenheit der Umstellung auf das EASA-Medical<br />
genutzt, um die Struktur des Medicals in Deutschland<br />
auf den Kopf zu stellen. Zukünftig sollen beim EASA-<br />
Medical in den meisten Zweifelsfällen nicht mehr die<br />
Flugmediziner selbst oder die Aeromedical Center<br />
entscheiden, sondern direkt die Behörde. Dazu werden<br />
beim LBA vermutlich eigens neue Stellen geschaffen<br />
<strong>und</strong> es wird eine Datensammlung persönlichster<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdaten angelegt, die jeder<br />
Datenschutzbestimmung spottet. Und wer sich mit<br />
der Preisgabe seiner Daten nicht „freiwillig“ einverstanden<br />
erklärt, erhält kein Medical. So einfach ist das.<br />
Routing<br />
Wo der Huli-Krieger auf den Heli zielt 6<br />
Leserreise <strong>2013</strong>: Die Route steht!<br />
Dass wir die Leserreise <strong>2013</strong> nicht in klassischer Form<br />
mit einem Explorationsflug vorbereiten konnten, ergibt<br />
sich aus der Größe des Projekts. Einmal um den<br />
Erdball! Daher haben wir zu einem erheblichen Teil auf<br />
die in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen zurückgegriffen.<br />
Die vielen langen Max-Flüge <strong>und</strong> die<br />
Leserreisen der letzten Jahre waren dabei eine große<br />
Hilfe. Zusätzlich können wir auf die Erfahrung von<br />
Arnim Stief zugreifen, der dieser Tage mit einer Cirrus<br />
nach Australien unterwegs ist <strong>und</strong> vor allem unsere<br />
Kenntnisse in Bhutan <strong>und</strong> Indonesien aktualisiert. Da,<br />
wo die Karte dann immer noch weiß ist, sind wir Mitte<br />
März mit der Linie hingeflogen, um Infrastruktur, Hotels<br />
<strong>und</strong> sonstige Gegebenheiten in Erfahrung zu bringen.<br />
Das Ergebnis dieser Vorbereitung eine Strecke, die nicht<br />
im Sprint um die Welt hetzt, sondern die Teilnehmer in<br />
acht Wochen mit viel Zeit an ausgewählte Destinationen<br />
r<strong>und</strong> um den Globus führt. Destinationen, die divers,<br />
fremd, aufregend <strong>und</strong> interessant sind.<br />
Unfallanalyse<br />
Bruch des Heckrotors 106<br />
Beim Bruch der Heck rotorspindel unmittelbar vor der<br />
Landung eines Selbstbau-Hubschraubers vom Typ Safari<br />
in Lahr am 18. Februar <strong>2013</strong> kam der <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> Erbauer<br />
des Hubschraubers ums Leben. Die Untersuchung des<br />
Wracks zeigte Mängel im Gefüge des Materials. Zudem<br />
handelte es sich keinesfalls um einen Einzelfall.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Diamond Nord amerika stellt den 66<br />
D-Jet ein <strong>und</strong> entlässt die Mitarbeiter<br />
Buschpilot in Alaska – 68<br />
Die vielen Leben des Don Lee<br />
Impressum22<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
PSR <strong>und</strong> die Chester field-Formel 24<br />
In unserem Heft <strong>2013</strong>/01 haben wir unter anderem<br />
das Thema Berech nung von PSR <strong>und</strong> PET anhand der<br />
Nord atlantik-Überquerung via Zwischenstopp auf den<br />
Azoren behandelt. Einige Rück fragen lassen vermuten,<br />
dass an einigen Stellen die Backgro<strong>und</strong>-Information zu<br />
den verwendeten Formeln nicht bei allen <strong>Pilot</strong>en präsent<br />
ist. Daher hier nun als Ergänzung die Hintergründe<br />
von PSR <strong>und</strong> Chesterfield-Formel.<br />
Die Kreisel instrumente 31<br />
Lange nicht alle fliegen mit einem Glascockpit vor<br />
der Nase. Die meisten <strong>Flugzeug</strong>e sind nach wie vor<br />
mit dem Standard-Six-Pack ausgerüstet, das aus<br />
drei Kreiselinstrumenten <strong>und</strong> drei pitot-statischen<br />
Instrumenten besteht. Eine gewisse Kenntnis über<br />
Funktionsprinzip <strong>und</strong> Aufbau dieser Kreiselinstrumente<br />
ist unverzichtbar – <strong>und</strong> das nicht nur für IFR-<strong>Pilot</strong>en.<br />
Risiko-Management für GA-<strong>Pilot</strong>en 36<br />
Technik<br />
Boeing 707 – Erinnerung an eine 72<br />
Legende der Luftfahrt<br />
Der ein oder andere Leser mag sich w<strong>und</strong>ern, warum<br />
wir einen Beitrag über ein <strong>Flugzeug</strong> verfassen, das<br />
man vielleicht bis auf John Travoltas private B707 nirgendwo<br />
mehr auf dem Rollfeld oder in der Luft findet.<br />
Der Gr<strong>und</strong> ist einfach: Kein anderes <strong>Flugzeug</strong> hat eine<br />
so zentrale Rolle beim Umstieg ins Jetzeitalter gespielt<br />
wie die B707. Beim Blick auf die Vergangenheit wird<br />
neben den technischen Details auch eine persönliche<br />
Erinnerung ins Gedächtnis zurückgeholt. Wir wollen<br />
daher in dieser Ausgabe ausnahmsweise einen Airliner<br />
vorstellen, der seine letzte Zuflucht in der Allgemeinen<br />
Luftfahrt gef<strong>und</strong>en hat.<br />
Eclipse 550 – eine Wiederauferstehung? 85<br />
Als die Kollegen der Werbe-Presse die Eclipse noch hochjubelten,<br />
berichteten wir in <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> bereits<br />
in den Jahren 2006-2009 immer wieder kritisch über die<br />
aktuellen Entwicklungen der EA500. Nun soll die Eclipse<br />
erneut auf den Markt kommen.<br />
Cessna Citation M2 – 90<br />
Das vierte Leben des CJ<br />
Cessna hat mit der Vorstellung des Citation M2 nicht nur<br />
die nach dem Produktionsende des CJ1+ entstandene<br />
Lücke zwischen dem Mustang <strong>und</strong> dem CJ2+ geschlossen,<br />
sondern auch eine – wie der Name schon nahelegt<br />
– logische Steigerung des Mustang präsentiert. Dabei<br />
ist der M2 technisch eine Weiterentwicklung des CJ1+<br />
<strong>und</strong> läuft auch im Typerating unter der CE525-Serie. In<br />
der dritten Inkarnation zeigt der Entwurf des Ur-CJ damit,<br />
dass noch eine ganze Menge Leben in ihm steckt.<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/04<br />
3
Titel: Piaggio P.180 Avanti II @ Piaggio / Isafjordur an der Nordspitze Islands<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Probleme bei der Einführung der 4<br />
EASA-FCL-Lizenzen<br />
Auf CRIs, CREs <strong>und</strong> Inhaber nationaler Lehr berechtigungen<br />
kommen mit Ein führung von Teil-FCL am 8.<br />
April <strong>2013</strong> in diesem Bereich erhebliche Änderungen<br />
zu. Besonders betroffen sind Class Rating Examiner<br />
(CREs) mit IR <strong>und</strong> einige Class Rating Instructors (CRIs)<br />
mit Rechten für High-Performance-Flug zeuge, wie z.B.<br />
PA46 oder TBM. Diese werden nach augenblicklichem<br />
Sachstand einen Großteil ihrer Rechte verlieren. Seit unserer<br />
Erstveröffentlichung zu den Umwandlungsberichten<br />
des BMVBS im Internet unter dem Titel „Trainwreck: Die<br />
Einführung der EASA-Lizenzen droht wegen mangelhafter<br />
Umwandlungsberichte zum Desaster zu werden“ haben<br />
sich in einigen Teilbereichen neue Erkenntnisse ergeben.<br />
In einem Bereich ruderte das Ministerium eiligst<br />
zurück. Hier unsere Zusammenfassung des aktuellen<br />
Sachstandes zu den fünf drängendsten Problemen.<br />
Flight Test<br />
Piaggio P.180 Avanti II 12<br />
Ein Midsize-Jet mit den Betriebs kosten einer Turboprop:<br />
Wenn man solche Werbeaussagen vernimmt, wird man<br />
naturgemäß etwas misstrauisch. Klassensprünge sind<br />
sehr selten im kommerziellen <strong>Flugzeug</strong>bau. Je intensiver<br />
man sich jedoch mit der Piaggio P.180 Avanti beschäftigt,<br />
desto eindeutiger kommt man zu der Erkenntnis:<br />
Dieses <strong>Flugzeug</strong> ist eine Klasse für sich!<br />
Die P.180 übertrifft die Performance der meisten VLJs,<br />
hat den Innenraum eines Midsize-Jets, liegt im Verbrauch<br />
jedoch unter einer King Air 200 <strong>und</strong> bei den Kosten im<br />
üblichen Rahmen einer großen Twin-Turboprop. Der<br />
geniale Entwurf von Alessandro Mazzoni zeigt, dass<br />
auch bei konsequenter Optimierung der Aerodynamik<br />
weder Komfort noch Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit oder<br />
Flugeigenschaften leiden müssen.<br />
Technik<br />
3LS: Die Drei <strong>und</strong> nur die Drei ... 76<br />
Im Februarheft <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> haben wir uns mit<br />
dem Pro <strong>und</strong> Kontra der Canard-Auslegung eines <strong>Flugzeug</strong>s<br />
beschäftigt. In dieser Ausgabe wollen wir uns –<br />
gewissermaßen als Fortsetzung – mit dem verwandtenThema<br />
‚Three Lifting Surface‘(TLS/3LS) Design beschäftigen.<br />
In dieser Kategorie werden viele <strong>Pilot</strong>en<br />
als einziges Beispiel Piaggios Geschäftsreiseflugzeug<br />
P.180 Avanti kennen. Ein Blick in die Luftfahrtgeschichte<br />
zeigt, dass es eine ganze Reihe weiterer 3LS-Entwürfe<br />
gab, die sich allerdings im Mainstream nicht durchsetzen<br />
konnten. Wie bereits im letzten Beitrag fragen wir<br />
nach den Gründen dafür.<br />
Routing<br />
Die Lust, auf dem Vulkan zu landen – 99<br />
Mit einer Cessna 182 nach Lanzarote<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Human Factors II – Systemk<strong>und</strong>e 36<br />
für den <strong>Pilot</strong>en<br />
Im zweiten Teil der Reihe zu unserem Körper <strong>und</strong> seinem<br />
Leistungs vermögen, insbesondere beim Führen eines<br />
<strong>Flugzeug</strong>es, widmen wir uns einigen Stolperfallen.<br />
Auch große Flugerfahrung nutzt nichts, wenn es nicht<br />
gelingt, Wissen <strong>und</strong> Fähigkeiten korrekt anzuwenden.<br />
Vor allem: Zum richtigen Zeitpunkt! Dies ist ein besonders<br />
wichtiges Kriterium, um ein <strong>Flugzeug</strong> erfolgreich<br />
<strong>und</strong> sicher zu führen. Denn was bringt es, wenn mir eine<br />
St<strong>und</strong>e nach der Landung wieder einfällt, wie ich<br />
das Verfahren zur Rapid Decompression durchführe?<br />
Dieses Wissen muss präsent sein, wenn es gefordert<br />
wird! Normalerweise wissen wir unsere „Dinge“ ja auch<br />
– wir führen erforderliche Handgriffe vor, während <strong>und</strong><br />
nach dem Fliegen mehr oder weniger souverän aus.<br />
Normalerweise! Wenn da nicht der Stress wäre.<br />
Reportage<br />
Drei Kurztrips mit Max zum Festpreis 22<br />
Island, Istanbul <strong>und</strong> Casablanca?<br />
Sie wollten schon lange mal nach Island fliegen, scheuen<br />
aber die 600 NM übers Wasser? Oder in Istanbul <strong>und</strong><br />
auf der Krim landen, aber Sie haben Avgas-Sorgen?<br />
Wie wär’s mit marokkanischem Flair in Casablanca?<br />
Wir haben im Frühjahr für Sie drei Kurztrips mit unserer<br />
Cheyenne vorbereitet, auf denen Sie zu erträglichen<br />
Fixkosten selber im Cockpit diese Destinationen<br />
ansteuern können.<br />
Unfallanalyse<br />
Streik nach 34 Jahren 106<br />
Eine PA-32R-300 Lance verunglückt kurz nach dem<br />
Start in Saanen (LSGK). Augenscheinlich hatte das<br />
Triebwerk an Leistung verloren. Der <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> zwei<br />
Passagiere kommen ums Leben. Die Untersuchung<br />
der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (SUST,<br />
ehem. BFU) fördert einen wahrhaft katastrophalen<br />
Verschleiß des Triebwerks zutage. Der Motor war seit<br />
34 Jahren ohne Gr<strong>und</strong>überholung in Betrieb. Der Unfall<br />
zeigt, dass das Spektrum der Halter ver antwortung bei<br />
der Instandhaltung privat genutzter <strong>Flugzeug</strong>e <strong>und</strong><br />
Triebwerke auch missbraucht werden kann.<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Beechcraft beendet das 70<br />
Insolvenz verfahren<br />
Another Blimp bites the Dust 71<br />
Buchbesprechung: Fliegen in den USA 72<br />
sowie Umgang mit US-Lizenzen <strong>und</strong> US-<br />
<strong>Flugzeug</strong>en<br />
Impressum34<br />
Leserpost74<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/03<br />
3
Titel: Arrow D-EGKK © Peter Klant / Long EZ<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Gurt-Überholung – 4<br />
Das nächste Gro<strong>und</strong>ing der EASA<br />
Eine besonders bizarre Wettbewerbs verzerrung hat die<br />
EASA in den letzten Jahren im Bereich der <strong>Flugzeug</strong>gurte<br />
vollbracht. Überholungsbetrieben aus Europa ist per<br />
Entzug der Genehmigung explizit verboten, was<br />
Instandhaltungsfirmen aus den USA ausdrücklich nach<br />
Europa liefern dürfen: gr<strong>und</strong>überholte Sicherheitsgurte.<br />
Damit aber nicht genug. Mit der am 27. November 2012<br />
vorgeschlagenen AD (PAD) Nr. 12-151 sollen nun tausende<br />
Gurtsysteme aus europäischen <strong>Flugzeug</strong>en ausgebaut<br />
<strong>und</strong> ersetzt werden. Freilich weiß kein Mensch, mit was<br />
diese ersetzt werden sollen, denn viele Originalhersteller<br />
gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr.<br />
Reportage<br />
Wer den Laden am Laufen hält 10<br />
Wir sind ja bei <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> nicht gerade sparsam,<br />
wenn es darum geht, die Zustände im System<br />
der Allgemeinen Luftfahrt in Europa <strong>und</strong> insbesondere<br />
die oft absonderlichen Hindernisse in der Flugplatz-<br />
Infrastruktur zu kritisieren. Doch, dass das System<br />
General Aviation angesichts von Öffnungszeiten, Slots,<br />
zoll- <strong>und</strong> grenzpolizeilichen Auflagen, CFMU-Flugplan-<br />
Verhinderungssystem, Security-Slapstick <strong>und</strong> mannigfaltiger<br />
anderer Erschwernisse überhaupt noch funktioniert,<br />
liegt daran, dass viele Akteure deutlich mehr machen<br />
als nur ihren Job. Dass sie mit Verstand, Geduld <strong>und</strong><br />
viel Einsatz dafür sorgen, dass <strong>Pilot</strong>en <strong>und</strong> Passagiere<br />
dann trotz verpatztem Slot, verlorenem Flugplan oder<br />
wetterbedingter Verspätung doch noch von A nach B<br />
kommen.<br />
Vom Airbus auf die Arrow 18<br />
Reiseflüge mit kleinen GA-Ma schi nen quer durch Europa<br />
stellen auch für erfahrene Linien-Kapitäne durchaus eine<br />
Aufgabe dar. Die Anfor derungen beim Single-<strong>Pilot</strong>-IFR<br />
ohne Operations-Zentrale, Wetter-Briefer <strong>und</strong> Gro<strong>und</strong>-<br />
Handling sind ganz andere als beim Management <strong>und</strong><br />
bei der Durchführung eines Linienfluges. <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Flugzeug</strong>-Leser <strong>und</strong> A380 Kapitän Peter Klant beschreibt<br />
hier seine Erfahrungen bei der „Big-to-small“-Transition<br />
anhand eines Fluges nach Wien.<br />
Routing<br />
Oshkosh-Rückflug – 26<br />
Es sind noch Plätze frei<br />
Leserflugzeug<br />
Lisa <strong>und</strong> Kollegen – Kosten, Erlöse <strong>und</strong> 100<br />
Überraschungen im Flugbetrieb 2012<br />
Historie<br />
Treffpunkt Casablanca oder 94<br />
Wie ich viele Dirham sparte<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
Human Factors – Systemk<strong>und</strong>e für 30<br />
den <strong>Pilot</strong>en<br />
Schon wieder dieses Thema“, werden einige sagen.<br />
Schon wieder stehen der <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> sein Handeln im<br />
Mittelpunkt des Interesses. Das hat gute Gründe: Der<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> sein Handeln sind essentiell, wenn es um<br />
Flugsicherheit, Flugablauf <strong>und</strong> Fehlervermeidung geht.<br />
Als Kampfflieger hatte ich täglich mit den menschlichen<br />
Leistungsgrenzen beim Fliegen zu tun. Doch auch jetzt,<br />
als 747-<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> Fluglehrer, erkenne ich regelmäßig,<br />
wie wichtig das Bewusstsein ist, dass der Mensch im<br />
Cockpit deutliche Betriebsgrenzen hat.<br />
Wir wollen die Subsysteme des <strong>Pilot</strong>en unter die Lupe<br />
nehmen <strong>und</strong> erörtern, wo die Schwächen <strong>und</strong> Stärken<br />
der Maschine Mensch liegen.<br />
Eintrag ins Klassenbuch – 46<br />
Das persönliche QS-System<br />
Kleine Ungenauigkeiten <strong>und</strong> Fehler stehen oft am Anfang<br />
einer High-Workload-Situation <strong>und</strong> tragen unter ungünstigen<br />
Umständen zu Unfällen <strong>und</strong> Zwischenfällen bei.<br />
Diese Kleinigkeiten wahrzunehmen, zu quantifizieren<br />
<strong>und</strong> zu problematisieren, ohne sich mit allzu kritischem<br />
Blick selbst fertigzumachen, ist Aufgabe eines persönlichen<br />
Qualitätssicherungssystems im Cockpit. Wir zeigen<br />
anhand einiger Beispiele, wie man solche Fehler identifizieren,<br />
einteilen <strong>und</strong> messen kann. Oft genügt nämlich<br />
schon das reine Bewusstsein, dass man an dieser<br />
oder jener Stelle Fehler macht, um diese zu reduzieren.<br />
Unfallanalyse<br />
Crash nach dem tiefen Überflug 110<br />
Eine Liberty XL2 verunglückte am 11. Februar 2012<br />
kurz nach einem tiefen Überflug der Piste in Marburg-<br />
Schönstadt (EDFN). Es war der erste schwere Unfall<br />
mit dem zweisitzigen Trainer in Deutschland. Beide<br />
Insassen kamen ums Leben.<br />
Technik<br />
Von Entenfliegern 70<br />
Im vierten Teil unserer Reihe zu Per for mancetheorie<br />
beschäftigen wir uns mit der praktischen Anwendung<br />
der performance-basierten Vorschriften bei ein- <strong>und</strong><br />
zweimotorigen <strong>Flugzeug</strong>en, die nach CS-23 zugelassen<br />
sind <strong>und</strong> gewerblich genutzt werden.<br />
Cobalt 50 Valkyrie 93<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Ex-Cessna Chef startet 64<br />
Remanufacturing-Firma <br />
8.33 kHz kommt zum 1.1.2014 66<br />
bzw. 1.1.2018<br />
Seminare im Frühjahr 68<br />
Impressum28<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/02<br />
3
Titel: Cheyenne I „Max“ auf dem Vorfeld in Horta LPHR / Diverse iPad Cockpit-Apps<br />
In diesem Heft<br />
Editorial<br />
Flugsicherheit <strong>2013</strong> – Wer produziert 4<br />
eigentlich Sicherheit in der Luft?<br />
Statt – wie üblich – im Ausblick auf <strong>2013</strong> die Untaten<br />
der Behörden im vergangenen Jahr nochmals Revue<br />
pa ssieren zu lassen, wollen wir uns diesmal mit gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Fragen zur Sicherheit beim Fliegen beschäftigen:<br />
Wie kann man das persönliche Streben nach mehr<br />
Flugsicherheit angesichts begrenzter Ressourcen verwirklichen<br />
<strong>und</strong> welchen gedanklichen Trugschlüssen<br />
sitzen wir bei solchen Optimierungs-Problemen oftmals<br />
auf?<br />
Routing<br />
Nordatlantik-Route: Die Azoren 8<br />
Es muss nicht immer Grönland sein!<br />
Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn in Grönland,<br />
Nord kanada <strong>und</strong> Island Temperaturen bis -30 °C,<br />
Winde von mehr als 50 Knoten <strong>und</strong> Vereisung herrschen,<br />
gepaart mit kurzen Tagen <strong>und</strong> knappen Flugplatz<br />
öffnungszeiten, sehen sich viele <strong>Pilot</strong>en nach einer<br />
etwas wärmeren Alternativ-Route um.<br />
Der Weg über die Azoren ist zumindest in West-Ost-<br />
Richtung eine interessante Option, allerdings nur für<br />
<strong>Flugzeug</strong>e mit deutlich mehr als 1.000 NM Reichweite.<br />
Wir haben die Route im November getestet <strong>und</strong> erörtern<br />
die Vor- <strong>und</strong> Nachteile dieser Strecke.<br />
Unfallanalyse<br />
Zusammenstoß am Pflichtmeldepunkt 106<br />
Zwei Cessna 152 stoßen im Sep tem ber 2002 beim<br />
Einflug in die Kon troll zone Mön chenglad bach (EDLN)<br />
un mittel bar nach Passieren des Pflicht melde punkts<br />
TANGO zusammen. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />
sind heute so aktuell wie vor zehn Jahren <strong>und</strong> stellen einige<br />
verbreitete Thesen zur Kollisions vermeidung in Frage.<br />
Wartung<br />
Bild: Cyrill Wipfli<br />
Klimawandel im Cockpit 96<br />
Auch Turboprops können zicken!<br />
Ein zum Glück nicht allzu gravierendes, aber dafür umso<br />
hartnäckigeres Problem an der Klimaanlage unserer<br />
Cheyenne hat uns im letzten Jahr sehr viele Einblicke<br />
in die Kältetechnik der 1970er-Jahre beschert <strong>und</strong> uns<br />
darüber hinaus mit einem uns bislang unbekannten<br />
Zeitgenossen bekannt gemacht: Dem schwarzen Harry!<br />
<strong>Pilot</strong> Training<br />
PAR <strong>und</strong> SRA – <strong>und</strong> der unbekannte 32<br />
Platz nebenan<br />
In meiner Militärzeit waren sie Teil des täglichen Flugdienstes.<br />
Auch während meiner Zeit in der Business-<br />
Aviation gehörten sie öfter dazu. Und auch jetzt, auf dem<br />
Jumbo, erkenne ich gelegentlich diese Anflugvarianten<br />
auf meinen Approach-Charts wieder. Die Rede ist von<br />
den weltweit praktizierten militärischen Präzisions- <strong>und</strong><br />
Nicht-Präzisionsanflügen mit den Namen Precision<br />
Approach Radar (PAR) <strong>und</strong> Surveillance Radar Approach<br />
(SRA). Diese können aber nicht nur in der Berufsfliegerei<br />
geflogen werden. Auch Privatpiloten steht es frei,<br />
sich beim nahe gelegenen Militärplatz spontan über<br />
Funk anzumelden <strong>und</strong> nach einem PAR- oder SRA-<br />
Übungsanflug zu fragen.<br />
Never-Come-Back-Rechnung46<br />
Für Flüge, die an die Grenzen der Reichweite unserer<br />
<strong>Flugzeug</strong>e führen, wie z.B. das in diesem Heft beschriebene<br />
Leg von Kanada auf die Azoren, sollte man<br />
sich vor dem Start Gedanken zu den Eventualitäten<br />
machen. An welchem Punkt können Sie spätestens<br />
noch zurückkehren? Wann sind Sie „committed“, zu<br />
Ihrer Destination zu fliegen? Erreichen Sie den Enroute<br />
Alternate noch? Wir zeigen einige praktische Ansätze,<br />
sich diesem Problem zu nähern.<br />
Avionik<br />
iPad im Cockpit 72<br />
Seit Jahren nimmt die Nutzung von iPad-Applikationen<br />
für Flugplanung <strong>und</strong> Navigation bei steigender<br />
Produktvielfalt ständig zu. Man darf annehmen, dass<br />
mit dem Erscheinen des 7-Zoll-iPads ein weiterer Boost<br />
stattfinden wird. Waren die ersten Apps noch einfache<br />
Moving Maps, so erreichen die Leistungsmerkmale heute<br />
schon fast die Eigenschaften eines fest installierten<br />
Glas-Cockpits. Wetter-Overlays, Traffic-Overlays via<br />
ADS-B <strong>und</strong> Synthetic Vision gehören in den USA bereits<br />
zum Standard. Wir stellen die Frage, wie gut das<br />
iPad für Aufgaben im Cockpit eigentlich geeignet ist,<br />
<strong>und</strong> geben einen kleinen Überblick über marktgängige<br />
Applikationen.<br />
Infrastruktur<br />
Das Aus für die UL-Flieger in EDLN 72<br />
Aktuelles aus der Redaktion<br />
Lesen, Bewerten, Verlinken – 64<br />
Neuerungen im <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong>-Forum<br />
Beechcraft-Sanierung vom 67<br />
Insolvenzrichter genehmigt<br />
Leserreise <strong>2013</strong>: Westbo<strong>und</strong> it is! 68<br />
Leserpost71<br />
Impressum30<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> <strong>2013</strong>/01<br />
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