Das volle Korn - Data Becker
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8. Kleine Raupe nimmersatt: von Gourmets und Mäklern 113<br />
<strong>Das</strong> <strong>volle</strong> <strong>Korn</strong><br />
Dein Kleines futtert eine komplette Mittagsmahlzeit ? Prima,<br />
dann könnt ihr zwei euch etwa nach einem Monat<br />
Mittagsbrei auf den nächsten Brei freuen. <strong>Das</strong> nachmittägliche<br />
Stillen kannst du nun durch einen Getreide-Obst-<br />
Brei allmählich ersetzen.<br />
Jede feste Mahlzeit ersetzt allmählich eine<br />
Stillmahlzeit oder ein Fläschchen. Damit<br />
sich dein Baby an die Umstellung gewöhnen<br />
kann, empfehlen Ernährungsinstitute,<br />
nicht mehr als eine Mahlzeit pro Monat komplett zu<br />
ersetzen.<br />
Getreidebrei gibt es für Babys fertig in den Supermärkten<br />
und Drogeriemärkten, aber natürlich auch in Reformhäusern<br />
zu kaufen. Auch hier kannst du natürlich das <strong>Korn</strong> für<br />
den Brei selbst kaufen und zermahlen. Die fertigen Produkte<br />
sind aber qualitativ so gut, dass du dir diese Mühe<br />
getrost sparen kannst.<br />
Ob du Vierkorn-, Hirse- oder Dinkelbrei fütterst, liegt an<br />
der geschmacklichen Vorliebe deines Babys. Die meisten<br />
Breie lassen sich entweder nur mit Wasser oder aber auch<br />
mit Milch (Säuglings- oder Vollmilch) zubereiten. Am besten<br />
ist es, den Brei zunächst mit abgekochtem Wasser zuzubereiten.<br />
Denn so kann dein Baby sich wieder langsam<br />
an die neue Mahlzeit gewöhnen. Kommt es gut mit dem<br />
Brei zurecht, kannst du auch Folgemilchpulver oder abgekochte<br />
Vollmilch für die Zubereitung verwenden.<br />
Zu dem Brei kannst du dann auch Obst geben. Auch hier<br />
ist es für das Bäuchlein deines Babys am schonendsten,<br />
gekochte Früchte zu verwenden oder auf fertige Obstgläschen<br />
zurückgreifen. Hier am besten darauf achten, dass<br />
kein zusätzlicher Zucker mit verarbeitet wurde.<br />
Statt der Babyobstgläschen kannst du auch<br />
Apfelmus oder andere fertige Mussorten kaufen.<br />
Achte nur darauf, dass es ohne Zuckerzusatz<br />
ist. Dieses Mus gibt es beispielsweise<br />
von Alnatura oder aber auch bei Penny im Regal<br />
der Bioprodukte. Die großen Gläser sind<br />
viel günstiger als die Babykostprodukte.
114<br />
Guten Abend, gute Nachtmahlzeit<br />
Meist um den achten Monat herum ist es dann soweit:<br />
Dein Baby gehört langsam zu den Großen und bekommt<br />
nun auch abends eine vollwertige Mahlzeit. Anfangs beginnst<br />
du auch hier am besten mit einem Getreidemilchbrei.<br />
Ab etwa neun Monaten kannst du auch versuchen, deinem<br />
Baby Milch mit einer Scheibe Brot anzubieten. Als Brotbelag<br />
eignen sich Butter, Frischkäse und Leberwurst.<br />
Wenn dein Baby keine Milch trinken möchte, kannst du<br />
es auch langsam an einen Joghurt gewöhnen. Am besten<br />
natürlich natur, sprich ungesüßt und selbst mit Früchten<br />
angereichert.<br />
Kein Honig! Im ersten Jahr dürfen Babys<br />
keinen Honig bekommen. In dem Naturprodukt<br />
sind oft gefährliche Bakterien enthalten,<br />
beispielsweise Colostridium botulinum,<br />
der ein sehr lähmendes Gift im Körper deines<br />
Babys bilden kann.<br />
8. Kleine Raupe nimmersatt: von Gourmets und Mäklern<br />
Nach dem neunten Monat<br />
Dein Baby bekommt nun nur noch morgens die Flasche<br />
oder wird gestillt. Insgesamt braucht es aber dennoch fünf<br />
Mahlzeiten über den Tag verteilt. Oft ist der Hunger auch<br />
morgens so groß, dass du als zweite Morgenmahlzeit ein<br />
Brot oder einen Getreidebrei anbieten kannst. Zweimal am<br />
Tag sollte dein Baby noch Milch bekommen, die meisten<br />
Mütter geben daher ihrem Kind nachmittags einen Milchgetreidebrei.<br />
Bei der Milch muss es sich nun nicht mehr<br />
ausschließlich um Säuglingsmilch handeln. Du kannst auch<br />
abgekochte Kuhmilch nehmen. Bis zu 250 Milliliter am Tag<br />
sind okay.<br />
Mahlzeit nach Plan<br />
Fünf Mahlzeiten braucht dein Baby ab dem sechsten Monat<br />
über den Tag verteilt. Dabei gibt es drei Hauptmahlzeiten,<br />
Frühstück, Mittagessen und Abendbrot und zwei<br />
Zwischenmahlzeiten. Die Still- oder Fläschchenmahlzeiten<br />
werden von Monat zu Monat reduziert und durch richtige<br />
Mahlzeiten ersetzt. Die Zwischenmahlzeiten bestehen ab<br />
etwa dem ersten Lebensjahr aus einer Portion Obst. Um<br />
einen Überblick zu gewinnen, fi ndest du auf der nächsten<br />
Seite eine Tabelle.
8. Kleine Raupe nimmersatt: von Gourmets und Mäklern 115<br />
Stufe Zeitraum morgens Zwischenmahlzeit mittags Zwischenmahlzeit abends<br />
1 Geburt bis 4. Monat Stillen nach Bedarf/Fläschchen<br />
2 Ab 4. bis 6. Monat Stillen nach Bedarf/Fläschchen<br />
3 Nach dem 5. Monat Stillen nach Bedarf/Fläschchen<br />
4 Nach dem 6. Monat<br />
5 Nach dem 7. Monat<br />
6 Nach dem 9. Monat<br />
7 Ab 12 Monaten<br />
Stillen/<br />
Fläschchen<br />
Stillen/Fläschchen<br />
(alternativ<br />
abends)<br />
Stillen/<br />
Fläschchen<br />
Brot mit Butter<br />
und Milch oder<br />
Stillen<br />
Allmähliche<br />
Einführung von<br />
Obst-Getreide-Brei<br />
Obst-Getreide-Brei<br />
Obst-Getreide-Brei<br />
Obst<br />
Allmähliche<br />
Einführung von<br />
Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei<br />
Gemüse-Fleisch-<br />
Kartoffelbrei<br />
Gemüse-Fleisch-<br />
Kartoffelbrei<br />
(auch Fisch)<br />
Brei wird mit<br />
kleinen Stücken<br />
angeboten<br />
Allmählich in<br />
die Familienkost<br />
einführen<br />
Mittagsmahlzeit<br />
(alternativ auch<br />
abends)<br />
Stillen nach Bedarf/Fläschchen<br />
Allmähliche Einführung<br />
von (Milch-)<br />
Getreidebrei (auch<br />
als 1. Zwischenmahlzeit)<br />
Milch-Getreidebrei<br />
Obst-Getreide-Brei<br />
oder Milchbrei<br />
Scheibe Brot, Brei<br />
oder/und Obst<br />
Obst/Brot/Brei<br />
Stillen nach<br />
Bedarf/<br />
Fläschchen<br />
Stillen/<br />
Fläschchen<br />
Allmähliche<br />
Einführung von<br />
Milch-Getreidebrei<br />
(alternativ<br />
morgens)<br />
Milch-<br />
Getreidebrei<br />
Abendbrot (alternativ<br />
auch mittags)<br />
mit Milch
116<br />
Ob Kuhmilch Babys nach dem sechsten Monat<br />
gegeben werden soll oder nicht, wird in<br />
der Wissenschaft diskutiert. Es wird vermutet,<br />
dass durch die Gabe von Kuhmilch das<br />
Allergierisiko steigt, bewiesen werden kann<br />
das jedoch nicht. Ein viertel Liter abgekochte<br />
Kuhmilch sind aber unbedenklich.<br />
Edles Wässerchen<br />
Sobald dein Baby auf Breikost umsteigt, benötigt es zu der<br />
Flaschenmilch oder Brust auch zusätzliche Flüssigkeit. Am<br />
besten geeignet sind Wasser oder ungesüßte Tees.<br />
Wasser sollte zur Abtötung der Keime mindestens bis zum<br />
sechsten Lebensmonat abgekocht werden. Ausnahmen:<br />
■ <strong>Das</strong> Wasser ist ohne Kohlensäure, idealerweise aus einer<br />
Glasfl asche und mit der Aufschrift „zur Säuglingsernährung<br />
geeignet“ beschriftet.<br />
■ Du verwendest Babywasser . <strong>Das</strong> Wasser ist speziell<br />
auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt und<br />
ist daher trinkfertig. Es sollte allerdings im Kühlschrank<br />
8. Kleine Raupe nimmersatt: von Gourmets und Mäklern<br />
gelagert werden und nach drei Tagen dann auch abgekocht<br />
werden.<br />
Wasser aus der Leitung kannst du (zumindest in Deutschland)<br />
bedenkenlos zur Zubereitung verwenden. Nach dem<br />
Abkochen kannst du es beispielsweise in einer Thermoskanne<br />
prima einen Tag aufbewahren. Vorsicht allerdings,<br />
wenn du in einem alten Haus wohnst, in dem noch Bleileitungen<br />
verlegt sind. Dann ist das Wasser aus der Leitung<br />
nicht zum Trinken geeignet, und du solltest Babywasser<br />
kaufen oder Wasser, das für die Zubereitung von Säuglingsernährung<br />
geeignet ist.<br />
Nur Mineralwasser, das für die Zubereitung von Babynahrung und<br />
-Getränken geeignet ist, darf diese Kennzeichnung tragen.<br />
Es gibt auch gezuckerte Getränke für Babys. Als tägliche<br />
Durstlöscher sind sie aber ungeeignet. Denn auch die Kleinen<br />
sind schon kariesanfällig, und der Zucker greift auch<br />
die Babyzähne an.
8. Kleine Raupe nimmersatt: von Gourmets und Mäklern 117<br />
Lecker! <strong>Das</strong> Getränk schmeckt auch ohne Zucker, gerade wenn es dein Baby<br />
nicht anders kennt.<br />
Babys kennen den Geschmack von Zucker<br />
noch nicht und vermissen ihn so auch nicht<br />
in den Getränken.<br />
Leider tricksen die Hersteller gerne und locken die kauffreudigen<br />
Eltern in die Naivitätsfalle. So gibt es löslichen<br />
Babyfencheltee von Hipp. Vorne stand noch bis vor Kurzem<br />
extra drauf: ohne Zucker. Diesen Zustand haben die Hersteller<br />
nun entfernt. Dennoch ist Vorsicht geboten. Denn<br />
auch wenn kein Zucker deklariert wird, kann Zucker drin<br />
sein: Denn manchem Tee ist Maltroseextrakt beigefügt,<br />
und auch das ist eine Form von Zucker. Wir sind darauf<br />
gekommen, weil wir den Tee probiert hatten und uns sehr<br />
wunderten, weshalb dieser Fencheltee so süß schmeckt.<br />
Babysaft ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Auch hier<br />
sind die Produkte oft mit Zucker versehen.<br />
Generell solltest du stets genau überprüfen,<br />
welche Zusammensetzung das Produkt hat,<br />
für das du dich interessierst.
118<br />
<strong>Das</strong> Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund, kurz Fke bietet<br />
im Internet unter www.fke-do.de den Service, die Inhaltsstoffe von<br />
Gläschenkost zu vergleichen. Dort gibt es auch einen Link zum „Verbraucherfenster<br />
Hessen“, in dem du das Alter deines Babys angeben kannst,<br />
welche Inhaltsstoffe im Brei sein dürfen und auch welche Marke der Brei<br />
haben soll, und schwupp wird dir das geeignete Gläschen ausgespuckt.<br />
Und so kannst du auch mit Gläschenkost beruhigt Löffelchen für Löffelchen<br />
zusehen, wie dein Baby es sich schmecken lässt.<br />
8. Kleine Raupe nimmersatt: von Gourmets und Mäklern<br />
Mit den Fingern essen? Bei Babys sehr beliebt, denn so<br />
kann dein Liebling auch fühlen, was es da so isst.
9. Der große Babyspaß 119<br />
9. Der große Babyspaß<br />
Ein Baby braucht nur Essen, frische Windeln und Schlaf?<br />
Weit gefehlt. Dein Kleines hat noch viel mehr Bedürfnisse.<br />
<strong>Das</strong> schönste und beste Spiel in den ersten Wochen ist<br />
für dein Baby Kuscheln. Die Nähe zu dir schafft Vertrauen,<br />
Wärme und Geborgenheit. Dein Baby lernt langsam die<br />
Welt außerhalb deines Bauches kennen, und um dieser<br />
Welt wohlwollend zu begegnen, braucht es deine Hilfe. Mit<br />
Liebe und Zuneigung gelingt es deinem Kleinen am besten.<br />
Daher kannst du das „Kuschelspiel“ nicht oft genug spielen.<br />
Wenn du dein Baby im Arm hast, dann riecht es den<br />
vertrauten Mama-Geruch, es hört den beruhigenden Mama-Herzschlag<br />
und spürt Mamas Haut. Es lauscht deiner<br />
Stimme und lernt dein Gesicht kennen. Da darf dein Kleines<br />
anfangs auch ruhig mal auf deiner Brust oder in deinem<br />
Arm einschlafen und schlummern. <strong>Das</strong> verschafft ihm<br />
Sicherheit. Im großen Babybett bekommt dein Kleines vielleicht<br />
Angst, weil es das Gefühl hat, alleine zu sein.<br />
So schnell dein Baby auch wächst, umso größer werden die<br />
Freizeitmöglichkeiten und Angebote für das Baby.<br />
Kuscheln mit Papa: Vertrauen gewinnen und Geborgenheit fi nden ist besonders<br />
wichtig für einen guten Start ins Leben. Foto: Christophe Papke.<br />
Babys haben feine Antennen. Sie spüren,<br />
ob es dir gut geht, ob du Stress hast oder<br />
traurig bist. Natürlich ist es für ein Baby am<br />
schönsten, in einem friedlichen Umfeld aufzuwachsen.
120<br />
Ab in die Wanne<br />
Ab etwa zehn Wochen dürft ihr das erste Mal zum Babyschwimmen<br />
. Der Spaß im kühlen Nass kann eine große<br />
Freude für die ganze Familie sein, sofern dein Nachwuchs<br />
Wasser mag. Frage zur Sicherheit vorher bei deinem Kinderarzt,<br />
ob er deinem Baby das Wasser-go erteilen kann.<br />
Ob dein Baby eine Wasserratte oder dem kühlen Element<br />
eher skeptisch gegenübersteht, kannst du prima in der<br />
heimischen Badewanne (oder wenn ihr keine Wanne habt,<br />
bei Familie oder Freunden) oder in der Babywanne oder im<br />
Babybadeeimer ausprobieren.<br />
Denn nicht jedes Baby freut sich gleich beim ersten Mal<br />
über die nasse Überraschung. Und auch wenn Berge von<br />
Badeschaum die Badewanne noch so einladend wirken<br />
lassen, für Babys Haut bedeuten Badezusätze Stress. In<br />
den ersten Wochen ist ein Bad im klaren Wasser eine wahre<br />
Wohltat für dein Kleines. Für die etwas älteren Wasserratten<br />
gibt es spezielle Badezusätze für Babys, die die<br />
Haut nicht angreifen.<br />
Baden ? Anfangs ein absolut schreckliches Ereignis.<br />
9. Der große Babyspaß
9. Der große Babyspaß 121<br />
Für die richtige Badetemperatur machst du am besten den<br />
Handgelenkcheck: Stecke deine Hand ins Wasser. Ist es<br />
am Handgelenk lauwarm, ist die Temperatur perfekt (etwa<br />
37 Grad Celsius). Die meisten Badethermometer sind<br />
viel zu ungenau. Sie variieren um etwa 2 Grad nach oben<br />
und unten. Dies bedeutet eine Messtoleranz von 4 Grad.<br />
Ist das Wasser aber zu kalt oder zu warm, fühlt sich dein<br />
Baby nicht wohl. Daher gilt hier wieder einmal mehr: nicht<br />
der Technik, sondern dir selbst vertrauen.<br />
Unsere Tochter verabscheute Wasser anfangs. Egal ob<br />
Waschlappen, Babybadewanne, Babybadeeimer oder die<br />
große Wanne mit Mama und Papa. Der Protest war stets<br />
lautstark und anhaltend. Mit einem letzten Tipp rettete<br />
unsere Hebamme uns dann aber doch die Freude am nassen<br />
Element:<br />
Für ältere Babys darf es für das besondere Vergnügen auch mal ausnahmsweise<br />
Babybadeschaum im Wasser geben: Lustig, was Badeschaum alles<br />
kann: sogar einen Bart zaubern. Baden kann ein echtes Freizeitvergnügen<br />
für Babys sein. Bei manchen dauert es aber ein bisschen länger, bis sie die<br />
Freuden des Planschens genießen können.
122<br />
Wenn dein Baby Wasser nicht mag, versuche<br />
es doch einmal hiermit: Wickel es in ein Handtuch<br />
und versuche dann vorsichtig und langsam<br />
dein Baby zu baden. Am besten wenn<br />
Mama oder Papa Körperkontakt bieten können.<br />
Beides vermittelt zusätzliche Sicherheit.<br />
Bei uns ist dadurch der Knoten geplatzt, und so konnten<br />
wir auch das Babyschwimmen in <strong>volle</strong>n Zügen genießen.<br />
Hinein ins warme Nass<br />
Beim Babyschwimmen trifft sich eine kleine Gruppe Eltern.<br />
Meist fi nden die Kurse am Wochenende statt, sodass auch<br />
der Papa mit dem Baby etwas unternehmen kann. Viele<br />
Väter haben Schwierigkeiten, ihren Aufgabenbereich beim<br />
Baby zu fi nden. Denn das Wickeln, das Stillen, das nächtliche<br />
Aufstehen bleibt ja doch meist dir überlassen. Aber<br />
wenn es ums Herumtollen geht, da sind die meisten Papis<br />
in ihrem Element. Denn Männer sind Macher und keine passiven<br />
Stauner – meistens. Also eine wunderbare Möglich-<br />
9. Der große Babyspaß<br />
keit für den Vater, sich mit seinem Nachwuchs zu beschäftigen<br />
und nicht nur hilfl os dabei zuzusehen, wie das Kleine<br />
weint, nuckelt oder schläft.<br />
Im Babyschwimmkurs lernst du zudem ganz automatisch<br />
Gleichgesinnte kennen (die sind ganz schön wichtig für das<br />
Leben mit Baby) und dir wird unter Anleitung gezeigt, was<br />
dein Kleines schon alles kann.<br />
Achte genau auf dein Baby. Ist es aufmerksam<br />
oder ist es müde? Hat es Hunger, ist<br />
ihm kalt oder der ganze Trubel zu viel?<br />
Höre auf, wenn du merkst, dass es deinem<br />
Baby reicht. Denn schließlich soll es Freude am Babyschwimmen<br />
haben.<br />
Eine Babyschwimmstunde dauert maximal eine Stunde<br />
und sollte sich den Bedürfnissen deines Babys anpassen.<br />
Die meisten Gruppen sind nach Alter eingeteilt, und so<br />
haben die Babys im gleichen Alter meist die gleiche lange<br />
oder eben kurze Ausdauer. Im Wasser hat dein Baby endlich<br />
die Möglichkeit, sich zu bewegen.
9. Der große Babyspaß 123<br />
Auf dem Schwimmbrett durch das Becken. Verdammt anstrengend, aber<br />
auch super spannend.<br />
Dennoch: Selbst schwimmen können die Kleinen noch<br />
nicht. Daher heißt es: immer gut festhalten.<br />
Ob mit diversen Schwimmhilfen wie Poolnudeln oder<br />
Schwimmbrettern, auf die du dein Baby setzen oder legen<br />
kannst, oder mit verschiedenen Übungen wie Hochwerfen<br />
oder mit den Füßen planschen: Im Wasser werden<br />
die Muskeln deines Babys ordentlich gefordert. Ein ruhiger<br />
Schlaf ist nach dem Schwimmen nahezu garantiert.<br />
Vor dem Schwimmen solltest du die Tasche bereits gepackt<br />
haben.
124<br />
Hinein gehören für dein Baby folgende Sachen – eigene<br />
Badesachen übrigens nicht vergessen ;-)<br />
■ 1–2 Windeln<br />
■ Saubere Wechselkleidung<br />
■ 2–3 Handtücher für dein Baby<br />
■ 1 Handtuch für dich<br />
■ Mildes Duschzeug für dein Baby<br />
■ 1 milde Pfl egecreme<br />
■ 1 Badehöschen<br />
■ 1 Mützchen für den Kopf auf dem Nachhauseweg<br />
<strong>Das</strong> Badehöschen ziehe ich der Schwimmwindel vor. Die Badehose ist dünner,<br />
passt sich besser an und bietet deinem Baby viel Bewegungsfreiheit.<br />
9. Der große Babyspaß<br />
Schwimmwindeln gibt es in jedem Drogerie- und Supermarkt<br />
zu kaufen. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie<br />
sich im Wasser vollsaugen und schwer an den Beinen deines<br />
Babys kleben. Ganz schön unangenehm. Dabei halten<br />
sie auch nicht den Urin davon ab, in das Wasser zu gelangen.<br />
Daher empfehlen auch die meisten Schwimm schulen<br />
ganz normale Badehöschen und zwar ohne Plastikeinsatz,<br />
denn auch der saugt sich voll mit Wasser. Wenn du kein<br />
Badehöschen hast, tut es auch eine schlichte Baumwollunterhose.<br />
Die meisten Badehöschen fallen eher klein<br />
aus. Im Zweifel also zu Hause einmal Probetragen,<br />
bevor es hinterher im Schwimmbecken<br />
kneift und zwickt.<br />
Babyschwimmen wird von vielen Schwimmschulen und<br />
auch städtischen Schwimmbädern angeboten. Informationen<br />
bieten meist die Internetseiten von öffentlichen<br />
Schwimmbädern.
9. Der große Babyspaß 125<br />
Der Vorteil der öffentlichen Schwimmbäder ist, dass die<br />
Babyschwimmkurse bedeutend günstiger sind als von privaten<br />
Schwimmschulen.<br />
Tauchen oder nicht?<br />
Es gibt so süße Fotos von Babys unter Wasser. Ob es gut<br />
ist, das Baby zu tauchen oder nicht, darüber streiten sich<br />
Schwimmschulen, Eltern und Experten. Ich selbst bin ein<br />
Gegner des Tauchens. Aber es gibt natürlich etliche Für und<br />
Wider. Wenn du dich für das Tauchen entscheidest, solltest<br />
du auch hier wieder auf dein Baby achten:<br />
Wie fi ndet es das Tauchen? Wirkt es ängstlich?<br />
Schreit es? Wenn es das Tauchen mitmacht,<br />
okay. Wenn es das Tauchen nicht<br />
möchte, solltest du es respektieren.<br />
Bevor du dich für einen Schwimmkurs entscheidest, kannst<br />
du übrigens nahezu überall eine Probestunde machen. So<br />
kannst du prüfen, ob ihr Spaß am Schwimmen habt, ob<br />
euch die Gruppe und der Kursleiter gefällt.<br />
Einige Babys leiden übrigens unter dem chlorhaltigen Wasser.<br />
Daher ist es wichtig, dein Baby nach dem Schwimmen<br />
gründlich abzuduschen. Auch wenn der harte Duschstrahl<br />
der Schwimmbäder meist ein kleiner Schock für deinen<br />
Liebling ist.<br />
Ich habe es immer so gemacht, dass das Wasser nicht direkt<br />
auf meine Tochter kam, sondern ich sie mit den Händen<br />
und einem Waschlappen vorsichtig abgeduscht habe.<br />
Dennoch: Allein der laut zischende Wasserstrahl bot noch<br />
lange ein unschönes Ende beim Babyschwimmen .<br />
Nach dem Babyschwimmen ist es wichtig, das Baby gründlich<br />
abzutrocknen (besonders die Ohren) und auch einzucremen,<br />
damit die Haut sich vom Chlor erholen kann.<br />
Es gibt auch Schwimmbäder, die auf Chlor im Wasser verzichten.<br />
Die Solebäder vertragen die meistens Babys besser<br />
und reagieren signifi kant geringer mit Hautausschlägen.<br />
Während Chlorwasser laut richtigfi t.de die Haut austrocknet,<br />
gilt Schwimmen im Salzwasser oder Solebädern<br />
für Menschen mit Hautproblemen, beispielsweise Neurodermitis,<br />
sogar als heilend.
126<br />
Wir sind PEKiP<br />
Dein Baby wird älter, und du merkst, es fordert mehr und<br />
mehr, die Welt zu entdecken. Zu Hause gibt es jede Menge<br />
Möglichkeiten, auch ein kleines Baby gut zu beschäftigen.<br />
Wenn du aber andere Muttis kennenlernen möchtest und<br />
deinem Baby die Möglichkeit bieten willst, auch mal andere<br />
Babys zu beschnuppern, dann ist PEKiP eine tolle Sache.<br />
Nackt dürfen die Babys sich bei PEKiP spielerisch entwickeln und andere<br />
Altersgenossen kennenlernen. Auch die Muttis können hier neue Kontakte<br />
knüpfen. Foto: PEKiP.<br />
9. Der große Babyspaß<br />
»PEKiP« steht für das Prager-Eltern-Kind-Programm.<br />
Ab der vierten Lebenswoche gibt es hier altersangemessene<br />
Lern- und Spielangebote in kleinen Gruppen.<br />
PEKiP ist ein Angebot für Babys im ersten Lebensjahr.<br />
Bei den echten PEKiP -Gruppen fi ndet sich stets nur ein<br />
kleiner Kreis von Müttern mit ihren Babys zusammen. In<br />
einem gut geheizten Raum dürfen die Kleinen vollkommen<br />
nackt die gemeinsame Zeit genießen. Je nach Alter und<br />
Fortschritt der Babys werden die Spiel-, Bewegungs- und<br />
Sinnesanregungen angepasst und so altersgerecht gefördert.<br />
Die Babys beschäftigen sich miteinander und mit ihren<br />
Eltern, so sollen die Babys nicht nur erste Sozialkontakte<br />
knüpfen, sondern auch die Mama-Baby-Beziehung<br />
gestärkt werden. Die Mütter haben zudem Zeit, sich auszutauschen<br />
und Fragen an die Kursleiterin zu stellen. Die<br />
Leiterin ist stets eine ausgebildete Fachkraft.<br />
In der PEKiP -Gruppe haben wir zu Anfang immer gesungen<br />
und dadurch schon früh festgestellt, dass unser Töchterchen<br />
das Singen liebt. Doch auch viele Spielanregungen<br />
konnten wir mit nach Hause nehmen und so in den Alltag<br />
integrieren, um unser Baby spielerisch zu fördern.
9. Der große Babyspaß 127<br />
So ein PEKiP -Kurs ist eine tolle Sache, leider aber auch nicht gerade günstig.<br />
Gruppen in deiner Nähe fi ndest du unter www.pekip.de.<br />
Anregungen für spielerische Frühförderung zu Hause:<br />
■ Kleine Plastikfl äschchen, beispielsweise Actimel gut<br />
ausspülen und trocknen lassen. Dann mit unterschied-<br />
lichen Materialen aus der Küche füllen. (Nudeln, Erbsen,<br />
Reis, Haferfl ocken …). Dein Baby freut sich am Rasseln<br />
und lauscht gespannt den unterschiedlich lauten Geräuschen.<br />
Die Rasseln schulen die Handmotorik und<br />
lehren dein Baby: Bewegst du den Gegenstand, macht<br />
er ein Geräusch. Dein Baby lernt, dass es selbst Geräusche<br />
produziert. Ganz schön spannend!<br />
■ Paketschnur und Knöpfe. Die Knöpfe gut und sicher<br />
an der Paketschnur verknoten. Ein unglaubliches Fühlereignis<br />
für dein Baby und ein tolles Beißvergnügen.<br />
Die Feinmotorik wird geschult. Die Knöpfe und der Faden<br />
trainieren den Pinzettengriff .<br />
■ Eine leere Keksdose und Tischtennisbälle. <strong>Das</strong> Baby<br />
sieht sich in der Aluminiumdose verzerrt. Ein wahres<br />
Vergnügen für die neugierigen Kleinen. Die Tischtennisbälle<br />
machen tolle Geräusche in der Dose, und dein<br />
Baby lernt, Gegenstände aus der Dose rauszunehmen<br />
und auch wieder hineinzustecken.<br />
■ Ein Gymnastikball, beispielsweise einen Pezziball. Für<br />
Babys ab drei Monaten: <strong>Das</strong> Baby auf dem Bauch auf<br />
den Ball legen und langsam auf und ab rollen. <strong>Das</strong> trainiert<br />
die Koordination und die Muskeln.<br />
Lasse dein Baby beim Spielen nie unbeaufsichtigt.
128<br />
Krabbelgruppen<br />
Krabbel- und Spielgruppen werden privat initiiert oder von<br />
Kirchen oder Hebammen angeboten ... eine erste soziale<br />
Schnupperstunde für dein Baby sozusagen. Denn hier<br />
hat es die Gelegenheit, mal Artgenossen live zu entdecken.<br />
Und das ist ganz schön spannend, wenn da auf einmal<br />
noch jemand krabbelnd den Boden erobert, und auch<br />
herausfordernd, wenn da der Junge mit den braunen Augen<br />
auf einmal das Lieblingsspielzeug deines Babys klaut.<br />
Es ist aber schön zu beobachten, wie schon die Kleinsten<br />
Kontakt miteinander aufnehmen, wie es Sympathien und<br />
genauso auch Abneigungen gibt und wie dein Baby sich<br />
Dinge von den Altersgenossen abschaut. Und auch für dich<br />
kann eine Krabbelgruppe eine schöne Abwechslung sein.<br />
Denn hier triffst du auf Mütter, mit denen du deine Erfahrungen<br />
austauschen kannst.<br />
In Krabbel- und Spielgruppen wird das gemeinsame Spielen<br />
angeregt, aber die Babys dürfen sich auch mit sich<br />
selbst beschäftigen. Im Gegensatz zu PEKiP-Angeboten<br />
krabbeln die Babys hier aber angezogen oder zumindest<br />
mit Windel.<br />
9. Der große Babyspaß<br />
Lernen, sich durchzusetzen, und das schon in den ersten Lebensmonaten.<br />
Eine wichtige Erfahrung für dein Baby.<br />
Musikalisch lernen<br />
Babys lieben Musik. Egal ob du ein Singvogel oder eine<br />
Schräge-Ton-Trefferin bist: Deinem Baby ist es egal, Hauptsache<br />
es kann zu „Backe, backe Kuchen“ klatschen oder<br />
das „Fähnchen auf dem Turme“ bestaunen. Bei Schmerzen<br />
beruhigt ein Liedchen, bei Müdigkeit lullt es dein Baby<br />
in den Schlaf und bei Langeweile peppt ein Lied den Moment<br />
richtig auf.