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Konditionieren von Fertigteilen aus Ultramid - BASF Plastics Portal

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<strong>Konditionieren</strong> <strong>von</strong> <strong>Fertigteilen</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ultramid</strong> ®<br />

Allgemeines<br />

<strong>Konditionieren</strong> <strong>von</strong> <strong>Fertigteilen</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>Ultramid</strong> ®<br />

Allgemeines<br />

Die Verarbeitung <strong>von</strong> Polyamid ( PA) erfordert trockene Ausgangs<br />

produkte, so dass die Formteile unmittelbar nach<br />

der Herstellung völlig trocken sind. An feuchter Luft oder<br />

bei Lagerung in Wasser nehmen sie je nach den Bedingungen<br />

mehr oder weniger rasch Feuchtigkeit auf. Um in<br />

möglichst kurzer Zeit den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt<br />

und somit eine Verbesserung <strong>von</strong> Eigenschaften, z. B. der<br />

Schlagzähig keit, zu erhalten, werden die Teile bestimmten<br />

Bedingungen <strong>aus</strong>gesetzt, das heißt, sie werden konditioniert.<br />

Während Polyamid 6, Polyamid 66 und Copolyamid 66 / 6<br />

relativ viel Wasser aufnehmen, kann bei <strong>Ultramid</strong> ® T (Abb. 1)<br />

eine Konditionierung spritzgießfrischer Formteile entfallen,<br />

da hier nur geringe Effekte zu erzielen sind. Lediglich das<br />

Anpassen des Fertigteils an bestimmte maßliche Anforderungen<br />

kann in seltenen Fällen eine Konditionierung sinnvoll<br />

machen.<br />

Warum konditioniert man?<br />

Trockene Teile <strong>aus</strong> PA haben andere Eigenschaften als<br />

feuchte. Bei trockenen Teilen ergeben sich daher durch die<br />

Feuchtigkeitsaufnahme während des Gebrauchs bestimmte<br />

Eigenschafts- und Maßänderun gen, die sich bei manchen<br />

Anwendungen ungünstig <strong>aus</strong>wirken. Teile <strong>aus</strong> <strong>Ultramid</strong> ® ,<br />

die beim Einsatz elastisch stark verformt werden und einer<br />

besonderen Schlagbeanspruchung <strong>aus</strong>gesetzt sind, sollen<br />

deshalb auch <strong>von</strong> Anfang an die für sie charakteristische<br />

hohe Schlag zähigkeit aufweisen (Abb. 2).<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> wird <strong>von</strong> vielen Konstruktionsteilen gefordert,<br />

dass sich ihre Abmessungen, ihre Festigkeit und Steifigkeit<br />

nur innerhalb enger Toleranzen verändern. Die Vor<strong>aus</strong>setzung<br />

hierfür ist ein Feuchtigkeitsgehalt, der dem Gleichgewichtszustand<br />

im jeweiligen Klima annähernd entspricht<br />

(Tabelle 1).<br />

<strong>Konditionieren</strong> ist eine Nachbehandlung trockener Teile <strong>aus</strong><br />

PA mit dem Ziel, sie möglichst rasch mit Feuchtigkeit anzureichern.<br />

Im allgemeinen werden die Teile auf den Feuchtigkeitsgehalt,<br />

der dem Gleichgewichtszustand im Normalklima<br />

(23 °C / 50 % relative Feuchte) entspricht, konditioniert. Es ist<br />

auch möglich, in einem PA-Teil den Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt<br />

einzustellen, der einem beliebigen durch Temperatur<br />

und relative Luftfeuchte gekennzeichneten Klimawert<br />

entspricht.<br />

Da Teile <strong>aus</strong> <strong>Ultramid</strong> ® unter normalen Bedingungen besonders<br />

bei größerer Wanddicke Feuchtigkeit <strong>aus</strong> der Luft nur<br />

sehr langsam aufnehmen (Abb. 3), würde es ohne Konditionierung<br />

sehr lange dauern, bis der Normalfeuchtigkeitsgehalt<br />

und damit die endgültigen Maße erreicht sind. Wird<br />

das Teil hingegen konditioniert, z. B. durch Lagerung im<br />

Feuchtraum bei 40 °C und 90 % relativer Feuchte oder bei<br />

Lagerung in Wasser beispielsweise bei 40 °C, so stellt sich<br />

der Normalfeuchtigkeitsgehalt in kurzer Zeit ein (Abb. 4).<br />

Der Maximalwert der Feuchtigkeitsaufnahme stellt sich nur<br />

bei dem Teil ein, das dauernd unter Wasser eingesetzt wird.<br />

Für die praktische Anwendung ist jedoch nur die Einstellung<br />

des Normalfeuchtigkeits gehaltes (23 °C / 50 % relative<br />

Feuchte) <strong>von</strong> Bedeutung.<br />

Das <strong>Konditionieren</strong> ist also mit einem gewissen Aufwand<br />

verbunden, so dass diese Behandlung nur dann notwendig<br />

wird, wenn die hohe Zähigkeit oder Maßhaltigkeit <strong>von</strong> Polyamid<br />

<strong>von</strong> Anfang an voll <strong>aus</strong>geschöpft werden soll. Dies gilt<br />

auch für glasfaserverstärkte Einstellungen.

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