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So erfolgen beispielsweise die Organisation und Durchführung von initialen Dysphagie-Assessments,<br />
Überleitungen und Nahrungsdarreichungen durch die Pflege. In nahezu allen besuchten Einrichtungen<br />
- sowohl in Akuteinrichtungen als auch in Rehabilitationskliniken und Pflegeeinrichtungen – basiert<br />
die hierfür nötige Kompetenz auf regelmäßige, interne Schulungen zu den jeweiligen Bereichen. Im<br />
Gegensatz zur heimischen Klinik erfolgen die ersten Einschätzungen der individuellen Fähigkeit des<br />
Patienten/Bewohners zur Nahrungsaufnahme und die Zuordnung zur jeweiligen Kostgruppe bei jeder<br />
neurologischen Neuaufnahme durch das geschulte Schwesternpersonal. Diese fällen auch die<br />
Entscheidung bezüglich der Notwendigkeit einer sprachtherapeutischen Übernahme.<br />
Für die Nahrungsdarreichung bei Risikopatienten oder bei Dysphagiepatienten werden ausschliesslich<br />
examinierte und gesondert trainierte Schwestern eingesetzt. Dieses Personal stellt hierfür alle<br />
anderen Tätigkeiten, wie Schreibarbeiten/Dokumentationen o.a. ein. Zu deren Entlastung erfolgen<br />
notwendige Hilfestellungen für die übrigen nicht-dysphagischen Patienten (wie das Oeffnen von<br />
Verpackungen, Unterstuetzung der Hand-Mund-Fuehrung o.a.) durch Pflegehelfer und Volunteers.<br />
Einige Einrichtungen arbeiteten im äußerst effizienten System der „Doppelbeschichtung“ zu den<br />
Mittagszeiten. Sprachtherapeuten sind in die Nahrungsdarreichungen selten involviert.<br />
Befundungen, Beobachtungen, Veränderungen und Strategien der einzelnen Therapie- und<br />
Pflegebereiche werden in sehr übersichtlicher Form, einheitlich in einem Verlaufsdokument (mit<br />
farblicher Unterscheidung und Markierung) festgehalten. Die Notwendigkeit von Koststufen, Strategien<br />
oder orale Karenz wird ebenfalls farblich dokumentiert und an sämtliche beteiligte Bereiche (Küche,<br />
Therapeuten, Pflege, Angehörige) weitergegeben. In den Krankenhäusern erfolgen – wie auch in der<br />
Klinik des Heimatortes - wöchentliche Teambesprechungen; in den Heimen meist monatliche<br />
Zielplanungen.<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Pflege, Diätassistenz, Küche und<br />
Sprachtherapie ist überall Grundvoraussetzung.<br />
Regelmäßige Schulungen von Pflegepersonal und Volunteeren zur Durchführung der Assessments<br />
bzw. zur Darreichung von Nahrungsmitteln sind immer Grundvoraussetzung und gehören zum<br />
Standard der Einrichtungen; im Rahmen der Akkreditierungsverfahren müssen diese nachgewiesen<br />
werden. Das Pflegepersonal unterliegt einer Fortbildungspflicht.<br />
Das System der regelmäßiger Schulungen und Weiterbildungen weißt in einigen stationären<br />
Einrichtungen eine äußerst komplexe und differenzierte Struktur auf. So wurde auch das Angebot von<br />
Fortbildungsprogrammen durch das Intranet oder gar dem hausinternen Fernsehsender<br />
kennengelernt.<br />
Während der gesamten Hospitationszeit konnte eine Vielzahl an weiteren Programmen kennengelernt<br />
werden, die ein verbessertes Ernährungsmanagement zur Folge hatten. So wurde die Effizienz der<br />
Einführung von Wochenenddiensten für Logopäden erkannt. Der Einsatz des „ Free water Protokolls“<br />
bei Dysphagiepatienten. Hierbei ist es ihnen gestattet, unangedickte Flüssigkeiten zu sich zu<br />
nehmen, sofern bestimmte Voraussetzungen durch die Pflege geschaffen wurden. Folge ist eine<br />
nachweislich steigende Menge an Flüssigkeitszufuhr ohne Zunahme von Aspirationspneumonien.<br />
Auch die Lebensqualität während des stationären Aufenthaltes habe sich nach Angaben der<br />
Betroffenen deutlich erhöht. In einer weiteren Einrichtung wurde die Durchführung von „protected<br />
mealtimes“ beobachtet. Ergebnis war auch hier eine gesteigerte Qualität, Quantität und Freude an<br />
Nahrungsaufnahme bei gesenktem Aspirationsrisiko. Als besonders erfolgreich und nützlich haben<br />
sich die sogenannten „Volunteer-feeding-programme“ erwiesen. Durch die Schulung und den Einsatz<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter konnte ein deutlich verbessertes Zeit- und Personalmanagement erreicht<br />
werden.<br />
In einem der vielen Pflegeheime wird die Aufteilung von Verantwortungsbereichen als Portfolio-<br />
System organisiert. Relevante Bereiche wie beispielsweise die Nahrungsaufnahme und Mundpflege<br />
werden interessierten Mitarbeitern der Pflege als eigene Verantwortungsbereiche übertragen. Eine<br />
regelmäßige Verlaufsbeobachtung und eventuell notwendige Hilfestellung oder Korrektur im Hinblick<br />
auf die fachgerechte Umsetzung der jeweiligen Standards, erfolgt so durch das Pflegepersonal selbst.<br />
Nicht zuletzt für den sprachtherapeutischen Bereich sehr interessant, war der standardisierte Einsatz<br />
von Trinkpackungen mit Flüssigkeiten von verschiedener Konsistenz und Geschmacksrichtung – die<br />
Weitere Informationen oder Kontakt zur Autorin/zum Autor erhalten Sie beim Institut G-plus<br />
g-plus@uni-wh.de // http://www.g-plus.org<br />
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