Konzeptpapier

1 Einführung
In diesem Beitrag wird ein Konzept beschrieben wie regelbasierte Funktionen als normale Automatisierungsfunktionen
in der Prozessleittechnik eingesetzt werden können. Regelbasierte Funktionen
spielen insbesondere bei der Automatisierung der Automatisierung (AdA) eine wichtige
Rolle. Ein wesentliches Element der Automatisierung der Automatisierung ist die selbsttätige
Manipulation der Automatisierungsfunktionalität durch Automatisierungsfunktionen. Auf diese
Weise können z.B. automatisch Prozessführungs- und Überwachungsfunktionen erzeugt und in
ihrer Struktur dynamisch an die aktuelle Situation angepasst werden.
1.1 Grundstruktur regelbasierter Funktionen
Regelbasierte Funktionen können mit der einfachen Grundlogik if-A-then-B-else-C beschrieben
werden. Bei ihrer operativen Ausführung muss wie in Abbildung 1.1 dargestellt zunächst der Bedingungsteil
A bearbeitet werden. Das Ergebnis ist eine binäre Aussage Result(A)=.TRUE. oder
REC
DO OPERATION T
IF Result(T) = .TRUE.
THEN DO OPERATION P
Operation T
Operation P
Test-Operation
Produktions-Operation
Abbildung 1.1: Grundstruktur einer regelbasierten Funktion
Result(A)=.False. Aufgrund dieses Ergebnisses wird dann im Schlussteil entweder die Operation
PT oder die Operation PF zur Ausführung gebracht. Danach ist die Bearbeitung der Regel abgeschlossen.
Charakteristischerweise ist also die Ausführung einer Regel ein diskreter Vorgang.
Dies unterscheidet eine regelbasierte Funktion auch von einer quasikontinuierlich durchlaufenen
Logikfunktion. Aufgrund ihrer Rolle bezeichnet man die Operation A auch als Testoperation, die
Operationen PT und PF als Produktionsoperationen.
1.2 Einsatzbereiche in der Prozessleittechnik
In Abbildung 1.2 ist dargestellt auf welchen Teil der Steuerungsoftware bestimmte Funktionen
wirken. Zur Diskussion ist es hilfreich, die Funktionen wie folgt zu unterscheiden:
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Epple 1