Konzeptpapier

1 Einführung
In vielen Fällen wenig beachtet wird der Zwischenbereich des „nicht dokumentierten“
Instanznetzwerkes. Die Notwendigkeit für die Existenz dieses Zwischenbereiches ergibt
sich aus der Anforderung, flexibel temporär zusätzliche Automatisierungsfunktionalitäten
im Zielsystem realisieren zu können. Typische Beispiele sind z.B. das Laden von Rezeptabläufen
oder das Ausführen temporärer Führungsmaßnahmen, das zeitweise Aufschalten
eines externen Optimierungs- oder Adaptionsmechanismus, die situationsabhängige
temporäre Implementierung von dynamischen Diagnosefunktionen usw. Das typische an
diesen Funktionen ist, dass sie
– das Instanznetzwerk tatsächlich verändern (z.B. wie in Abbildung 1.2 dargestellt
durch den grauen Anteil) ohne dabei die korrekte Funktion des fest projektierten
(dokumentierten) Instanznetzwerkes zu beeinflussen,
– während des laufenden operativen Betriebes im Zielsystem dynamisch angelegt und
gelöscht werden und dass sie
– von Automaten selbst implementiert werden können.
Heute werden solche Funktionen durch spezielle herstellerspezifische Anwendungslösungen
realisiert (z.B. Rezeptsysteme..).
• Regel-basierte Automatisierung-der-Automatisierung-Funktionen
AdA-Funktionen haben typischerweise das Ziel, das Instanznetzwerk zu manipulieren.
Dabei gibt es zwei Anwendungsbereiche:
1. die Automatisierung des externen Engineeringvorganges zur Erzeugung dokumentierter
Steuerungssoftware
2. die Ablösung der spezellen Anwendungsfunktionen zur Erzeugung undokumentierter
Steuerungssoftware
Im ersten Anwendungsbereich sind AdA-Funktionen externe Funktionen die parallel zum
Planer automatisiert Planungsunterlagen erzeugen. Ein Beispiel ist die automatisierte Erzeugung
von Einzelsteuerfunktionen und grundlegenden Verriegelungen aus dem RuI-
Fließbild. Im zweiten Anwendungsbereich sind die AdA-Funktionen selbst operative Automatikfunktionen
die aus dem aktuellen Kontext heraus das Instanznetzwerk online manipulieren.
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Epple Konzeptpapier Stand: 12.Oktober 2004 3