GRENZENLOS08 - Ev.-ref. Kirchengemeinde Wülfrath
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In dieser Situation mahnen vor allem<br />
die Kirchenleitungen und Presbyterien<br />
Reformen an. Sie sehen,<br />
dass die bisherigen Strukturen auf<br />
der Gemeindeebene und überregional<br />
nicht mehr funktionieren<br />
werden. Ob die Basis dabei mitgehen<br />
will und wird, ist noch offen.<br />
Was also ist zu tun, wenn es an so<br />
vielen und wichtigen Stellen im<br />
“Gebälk des Hauses Kirche”<br />
knirscht? Gut, wenn wir zuerst einmal<br />
innehalten und nicht in hektische<br />
Aktivität ausbrechen. Nötig<br />
erscheint mir so etwas wie Demut.<br />
Kirche ist kein Selbstzweck, sie ist<br />
nicht einfach für sich selber da.<br />
Sondern Kirche ist Gabe und Geschenk<br />
Gottes und Auftrag an die<br />
Menschen. Dietrich Bonhoeffer<br />
schrieb vor etwa 70 Jahren: Wir<br />
brauchen “aufrichtige Gebete und<br />
verantwortliche Taten” in der Kirche.<br />
Das gilt nach wie vor auch<br />
heute für uns.<br />
Und: Die nötigen Änderungen können<br />
wir nicht ohne einander und<br />
nicht gegeneinander tun. Wir sind<br />
aufeinander angewiesen in den<br />
Gemeinden, im Kirchenkreis und in<br />
der Landeskirche. Nur gemeinsam<br />
können wir das bestehen. Und vielleicht<br />
werden ganz neue Kooperationen<br />
nötig und möglich, auch mit<br />
der katholischen Kirche und anderen<br />
Partnern.<br />
Konkret bedeutet das in unserer<br />
Region: Wir müssen zusammenarbeiten<br />
und konzentrieren, was Sinn<br />
macht. In den Gemeinden setzt ein<br />
neues Denken ein, das die bisherigen<br />
Gemeindebezirke überwindet<br />
und von der ganzen Gemeinde aus<br />
denkt. Das kann zum Beispiel bedeuten:<br />
Es muss nicht mehr in jedem<br />
Bezirk eine eigene Konfirmandenarbeit<br />
oder eine Frauenhilfe geben.<br />
Es kann auch gemeinsam gehen.<br />
Darin stecken Chancen und<br />
Risiken, und gefordert ist die Bereitschaft,<br />
sich auf Neues einzulassen.<br />
Kleinere Gemeinden müssen zusammenarbeiten.<br />
Aufgaben, die an<br />
vielen Stellen unnötig viel Kraft binden,<br />
müssen konzentriert werden.<br />
Das gilt für die Verwaltung, das<br />
kann gelten für die Trägerschaft<br />
der Kindertagesstätten angesichts<br />
von KIBIZ und U3-Betreuung. Jugendarbeit<br />
und Kirchenmusik können<br />
auch übergemeindlich organisiert<br />
werden. Hier müssen wir viele<br />
kleine Schritte aufeinander zugehen<br />
und Gemeinsames erleben,<br />
damit Vertrauen zueinander<br />
wächst. Der “<strong>Ev</strong>en Song” im Juni in<br />
der Stadtkirche als Kirchenkreisveranstaltung<br />
mit Kantoren aus vielen<br />
Gemeinden war ein gutes Beispiel.<br />
Wir werden Gebäude aufgeben<br />
müssen, weil der Unterhalt zu teuer<br />
wird. Auch darin stecken Risiken<br />
und Chancen. Im Kirchenkreis Niederberg<br />
macht die Gemeinde Heiligenhaus<br />
aus der Not heraus hier<br />
gerade die stärksten Veränderungen<br />
durch. In den anderen Gemeinden<br />
besteht jetzt noch die<br />
Chance, aus eigener Kraft den<br />
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