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Ausländer als Opfer von Straftaten - Polizei Bayern

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Inhalt 9 |<br />

sehen Bevölkerung <strong>Bayern</strong>s 1988: 44,4%), teilweise aber auch<br />

daran, daß <strong>Straftaten</strong> gegen die sexuelle Selbstbestimmung - einer<br />

wesentlich das Geschlechtsverhältnis der <strong>Opfer</strong> bestimmenden<br />

<strong>Straftaten</strong>gruppe - mit geschädigten ausländischen Frauen vor<br />

allem im ländlichen Raum nur äußerst selten registriert werden.<br />

Zum Anzeigeverhalten läßt sich feststellen, daß <strong>Straftaten</strong> mit<br />

ausländischen <strong>Opfer</strong>n prozentual häufiger <strong>als</strong> <strong>Straftaten</strong> mit<br />

deutschen <strong>Opfer</strong>n nicht <strong>von</strong> den <strong>Opfer</strong>n selbst, sondern <strong>von</strong> ihnen<br />

nahestehenden Personen bei der <strong>Polizei</strong> angezeigt werden. Aber<br />

nicht nur nahestehende Personen, sondern auch unbeteiligte Zeugen<br />

<strong>von</strong> Gewalt<strong>Straftaten</strong> stehen ausländischen Geschädigten eher<br />

bei <strong>als</strong> deutschen, indem sie die <strong>Polizei</strong> verständigen oder den<br />

<strong>Opfer</strong>n aktiv zu Hilfe kommen. Dies mag zum Teil damit zu erklären<br />

sein, daß Ausländer häufiger <strong>als</strong> Deutsche durch Gewaltstraftaten<br />

an Tatörtlichkeiten geschädigt werden, die für jedermann<br />

sichtbar und gut zugänglich sind wie z.B. gastronomische<br />

Betriebe oder Straßen und Plätze innerhalb geschlossener<br />

Ortschaften. Jedenfalls kann - zumindest bezogen auf die Ergebnisse<br />

unserer Aktenauswertung - für das Jahr 1988 nicht <strong>von</strong> einer<br />

vorherrschenden auslanderfeindlichen Einstellung der Bevölkerung<br />

gesprochen werden.<br />

Ausländische <strong>Opfer</strong> sind zum Zeitpunkt ihrer Viktimisierung<br />

deutlich seltener alkoholisiert <strong>als</strong> deutsche. Bei Gewaltstraftaten<br />

werden ausländische <strong>Opfer</strong> weitaus häufiger mit Hieb- und<br />

Stichwaffen bedroht <strong>als</strong> deutsche, vor allem dann, wenn der Tatverdächtige<br />

gleichfalls Ausländer ist. Deutsche <strong>Opfer</strong> entkommen<br />

daher häufiger der Gewaltstraftat unverletzt, ausländische eher<br />

leicht verletzt.<br />

Welche Personen mehrfach <strong>Opfer</strong> werden, ist auf der Grundlage<br />

unserer Aktenauswertung kaum zu beantworten. Für nicht einmal<br />

10% aller <strong>Opfer</strong> konnten den Akten Hinweise auf eine bereits<br />

früher erfolgte Viktimisierung entnommen werden; bei diesen<br />

Fällen war das <strong>Opfer</strong> bereits vorher zumeist durch <strong>Straftaten</strong><br />

gegen die körperliche Unversehrtheit geschädigt worden. In der<br />

Regel handelte es sich sowohl bei der aktuellen wie auch den<br />

früheren <strong>Straftaten</strong> um Gewalt im sozialen Nahraum.

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