-KIDS Aktuell Nr.16 - preprintmedia.de
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„Ich bin an<strong>de</strong>rs als Du <strong>de</strong>nkst.“<br />
Down-Syndrom –<br />
ein Menschenbild im Wan<strong>de</strong>l<br />
Fotoausstellung im Elbe-Einkaufszentrum<br />
vom 13. bis 16.6.2007<br />
veranstaltet von <strong>KIDS</strong> Hamburg e.V.<br />
von Annika Korte<br />
Mein kleiner Schatz ist knapp drei Jahre alt und für<br />
nichts auf dieser Welt möchte ich ihn missen!<br />
Dem Himmel sei Dank, dass sich belasten<strong>de</strong> Erfahrungen<br />
mit Vorurteilen ihm gegenüber bisher sehr in Grenzen<br />
hielten … Als wir die Nachricht von Lucas Beson<strong>de</strong>rheit<br />
unmittelbar nach seiner Geburt erhielten, hatte ich<br />
mir das weitaus schlimmer vorgestellt! Im Gegenteil<br />
haben mir viele positive, einfühlsame Worte lieber<br />
Mitmenschen geholfen, selbstbewusst und nahezu<br />
selbstverständlich mit <strong>de</strong>r Trisomie meines Sohnes<br />
umzugehen. Und natürlich Luca selbst – mit seinem<br />
fröhlichen, offenen, liebenswerten Wesen.<br />
Was ist aber, wenn er älter ist?, wenn <strong>de</strong>r „Kindchen-<br />
Bonus“ weg ist … Was ist, wenn wir als Eltern nicht<br />
mehr sind, um ihn zu schützen? – Inzwischen bin ich<br />
zuversichtlich, dass wir mit <strong>de</strong>r Zeit auch mit dieser<br />
Sorge umzugehen lernen. Wie in so vieles, wer<strong>de</strong>n wir<br />
auch da hineinwachsen. „Kommt Zeit, kommt Rat“,<br />
hatte meine Nachbarin gesagt, als sie uns zur Geburt<br />
unseres Sohnes gratulierte. Ein weiser Satz!<br />
Außer<strong>de</strong>m können (müssen!) wir als Eltern ja helfen,<br />
Vorurteile gegenüber Menschen mit Down-Syndrom<br />
abzubauen: zum Beispiel mit <strong>de</strong>n negativen Erwartungen<br />
aufräumen, die ihnen von – ich nenne sie jetzt mal<br />
„Unwissen<strong>de</strong>n“ – entgegen gebracht wer<strong>de</strong>n, und die<br />
doch eigentlich das Haupt problem für Menschen mit<br />
einer Trisomie 21 sind:<br />
Der Teufelskreis aus negativen Erwartungen und Unsicherheiten,<br />
die zur Ausgrenzung und schließlich dann zum<br />
tatsächlichen Problem wer<strong>de</strong>n. – Ein bisschen so, wie<br />
es mir selbst unmittelbar nach Lucas Geburt passiert ist,<br />
als ich generell die Ablehnung von Dritten unserem Sohn<br />
gegenüber vorausgesetzt habe.<br />
Vom 13. bis zum 16.06.2007 also konnte unser Verein<br />
24 Portraits von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen <strong>de</strong>s Fotographen<br />
Andreas Bohnenstengel im Elbe-Einkaufszentrum (EEZ)<br />
zeigen. Die großformatigen Schwarz-Weiß Bil<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n<br />
begleitet von kurzen Interviews mit <strong>de</strong>n Portraitierten.<br />
Auch einige unserer Vereinsmitglie<strong>de</strong>r mit 47 Chromosomen<br />
haben wir auf diese Art vorgestellt, ebenso<br />
wie die Vereinsarbeit von <strong>KIDS</strong>.<br />
Die Ausstellung wur<strong>de</strong> ermöglicht vom Down-Syndrom<br />
Netzwerk Deutschland e.V., in <strong>de</strong>m auch <strong>KIDS</strong> Hamburg<br />
e.V. Mitglied ist, und nicht zuletzt durch die umfang -<br />
reiche und kompetente Unterstützung <strong>de</strong>s EEZ.<br />
An dieser Stelle noch einmal sehr herzlichen Dank dafür!<br />
Die Ausstellung ist so gut angekommen, dass wir die<br />
Bil<strong>de</strong>r auf Anregung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rkrankenhauses Wilhelmstift<br />
in Rahlstedt dann anschließend auch noch<br />
sechs Wochen lang im dortigen Eingangsbereich zeigen<br />
konnten.<br />
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<strong>KIDS</strong> <strong>Aktuell</strong> – Nr. 16 – 10 /2007