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-KIDS Aktuell Nr.16 - preprintmedia.de

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Kin<strong>de</strong>r mit Jakob, weil er für ihre Kin<strong>de</strong>r bei vielen<br />

Spielen kein Spielpartner sein kann? O<strong>de</strong>r weil er sich<br />

oft beim Spielen zurückzieht und die an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>r,<br />

die mit ihm spielen möchten, stehen lässt? Vielleicht<br />

bin auch ich nicht offensiv genug, la<strong>de</strong> zu selten an<strong>de</strong>re<br />

Kin<strong>de</strong>r ein? Vielleicht mache ich mir auch einfach viel<br />

zu viele Gedanken … Je<strong>de</strong>nfalls habe ich irgendwie das<br />

Gefühl, hier versagt zu haben.<br />

Unglaublich erleichtert war ich daher, als ich mit Jakob<br />

vor einem Jahr in <strong>de</strong>r Tanzgruppe bei <strong>KIDS</strong> anfing<br />

und es mir dort wie<strong>de</strong>r wie anfangs in <strong>de</strong>r Krabbelgruppe<br />

von <strong>KIDS</strong> erging: Schnell ergaben sich sehr nette<br />

Kontakte zwischen <strong>de</strong>n Müttern und freundschaftliche<br />

Beziehungen zwischen <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn. Wir treffen uns<br />

auch privat, und ich entspanne mich, was das Thema<br />

betrifft. Und so stellte sich wie<strong>de</strong>r eher ein Gefühl von<br />

„Normalität“ in <strong>de</strong>r Gruppe mit behin<strong>de</strong>rten, als mit<br />

nicht behin<strong>de</strong>rten Kin<strong>de</strong>rn ein. Dennoch bin ich nicht<br />

wirklich zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Situation, <strong>de</strong>nn mein<br />

ursprünglicher Wunsch, dass Jakob in <strong>de</strong>r Nachbarschaft,<br />

im Stadtteil dauerhafte Freundschaften mit nicht<br />

behin<strong>de</strong>rten Kin<strong>de</strong>rn haben wür<strong>de</strong>, ließ sich bisher nicht<br />

realisieren.<br />

So ziehe ich mein ganz persönliches Fazit aus diesen<br />

Erfahrungen, welches ich ausdrücklich nicht verall -<br />

gemeinern möchte: Für mich ist es einfacher, sinnvoller<br />

und mit mehr Spaß verbun<strong>de</strong>n, wenn ich Kontakte zu<br />

Familien mit Kin<strong>de</strong>rn mit Down-Syndrom pflege.<br />

Ich empfin<strong>de</strong> es absolut nicht so, dass die an<strong>de</strong>ren<br />

Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Mütter (z.B. im Kin<strong>de</strong>rgarten) Jakob aktiv<br />

ausgrenzen wür<strong>de</strong>n. Freundschaften müssen aber auf<br />

irgen<strong>de</strong>iner gleichwertigen Ebene gelebt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Es muss einen be<strong>de</strong>utsamen gleichen Nenner<br />

geben, nur Sympathie reicht anscheinend nicht für<br />

eine dauerhafte Freundschaft. Möglicherweise ist das<br />

Down-Syndrom ein solcher gemeinsamer Nenner,<br />

sowohl für die Eltern (ähnliche Erlebnisse und Themen),<br />

als auch die Kin<strong>de</strong>r (ähnliches Tempo, vielleicht auch<br />

„Wie<strong>de</strong>r erkennen“ im an<strong>de</strong>ren).<br />

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