PDF (6,4 MB) - PritzwalkErleben
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KOLUMNE<br />
Susanne<br />
Liedtke<br />
„ ... über das<br />
Älterwerden.“<br />
Der totale Durchblick<br />
Wann haben Sie es das erste Mal bemerkt? Bei mir begann es vor<br />
einem Jahr im Supermarkt - mit den klein gedruckten Preisen. Dann<br />
waren bei der morgendlichen Zeitungslektüre die Arme nicht lang genug.<br />
Als ich mir im Restaurant die Speisekarte vorlesen lassen musste,<br />
wurde klar: Ich komme um eine Brille nicht mehr herum. Hilfe, werde<br />
ich jetzt alt? Ich sah mich schon im Schaukelstuhl Enkel hüten und mit<br />
dicken Horngläsern Märchen aus staubigen Büchern vorlesen.<br />
Dabei bin ich in guter Gesellschaft, auch mit meinen Ängsten. Denn<br />
nach und nach holen immer mehr Altersgenossen ihre Lesebrille heraus<br />
– ganz verstohlen. Erst steckt sie nur in der Handtasche oder im<br />
Hemd. Es gibt sie ganz klein und apart, sogar zum Zusammenfalten.<br />
Man kann sie ziemlich unauffällig im Drogeriemarkt aufprobieren.<br />
Inzwischen reicht mir auch die Lesehilfe nicht mehr. Nach einem Besuch<br />
beim Augenoptiker trage ich jetzt eine Gleitsichtbrille. Ein ganz<br />
jugendlich-schickes Modell. Damit kann ich zumindest den sichtbaren<br />
Alterungsprozess einigermaßen erfolgreich aufhalten.<br />
Eigentlich ist eine Brille ja auch kein Makel mehr, sondern das i-Tüpfelchen<br />
am modischen Outfit, oder? Nun, so habe ich mich arrangiert:<br />
mit der Brille und ein wenig auch mit dem Älterwerden. Allerdings<br />
sagen meine Kinder in letzter Zeit, ich würde langsam auch etwas<br />
schlechter hören ….<br />
Susanne Liedtke hat jetzt<br />
öfter mal die Brille auf:)<br />
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