Kinder suchtkranker Eltern. Präventionen, Projekte ... - ProLi-Sucht
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o „Angemessene Bewältigungsstrategien“<br />
Studien belegen, dass <strong>Kinder</strong> <strong>suchtkranker</strong> <strong>Eltern</strong> häufig, aufgrund von<br />
mangelnden positiven Vorbildern, vermeidende Bewältigungsstrategien<br />
einsetzen. Wurden hingegen konstruktive Bewältigungsmuster erlernt,<br />
reduziert sich das Abhängigkeitsrisiko.<br />
o „Geringe Erwartungen von positiven Alkoholeffekte“<br />
Das Risiko einer <strong>Sucht</strong>entwicklung wird auch dadurch minimiert, dass der<br />
Alkoholkonsum nicht mit Erwartungen von positiven Alkoholeffekten<br />
verknüpft ist.<br />
o „Soziale Kompetenzen“<br />
Schützend wirkt sich auch die Fähigkeit der <strong>Kinder</strong> aus, soziale<br />
Beziehungen außerhalb der Familie zu knüpfen. Das Vorhandensein eines<br />
sozialen Netzwerkes, auf das bei Schwierigkeiten zurückgegriffen werden<br />
kann, ist für die Entwicklung des Kindes ein Gewinn. KLEIN beschreibt,<br />
dass in diesem Zusammenhang die positiven oder negativen Effekte des<br />
Vorhandenseins von Geschwisterkindern diskutiert werden. In einer<br />
suchtbelasteten Familie können sich die Geschwister vor allem dann<br />
fördert auf die Entwicklung auswirken, wenn sie, in Gegensatz zu den<br />
<strong>Eltern</strong>, jederzeit emotional erreichbar sind und sich in stressreichen<br />
Situationen gegenseitig unterstützen. 72<br />
Die relevanten umgebungsbezogenen Schutzfaktoren bei ZOBEL 73 lauten:<br />
o „Einhalten von familiären Ritualen“<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass das Einhalten von familiären Ritualen<br />
ein protektiver Faktor, bezogen auf die Entwicklung einer Abhängigkeit<br />
bei KaE, ist.<br />
o „Emotionale Beziehung zum nicht-abhängigen <strong>Eltern</strong>teil und/oder zu<br />
anderen Personen“<br />
Wie unter dem Punkt „soziale Kompetenz“ bereits beschrieben, können<br />
stabile Beziehungen innerhalb oder außerhalb der Familie schützenden<br />
Charakter haben. Hier sei betont, dass allein die Bestätigung der<br />
72 KLEIN, M.; FERRARI, T.; KÜRSCHNER, K. (2003): Abschlussbericht. <strong>Kinder</strong> unbehandelter <strong>suchtkranker</strong> <strong>Eltern</strong>. Eine<br />
Situationsanalyse und mögliche Hilfen. URL: www.bmgs.bund.de/cln_040/nn_603380/SharedDocs/Publikationen/<br />
Forschungsberichte/f305-10149,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/f305-10149.pdf. 04.01.2006. S. 34ff.<br />
73 ZOBEL, M. (2000): <strong>Kinder</strong> aus alkoholbelasteten Familien. Entwicklungsrisiken und –chancen. Hogrefe: Göttingen. S.<br />
182ff.<br />
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