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Kinder suchtkranker Eltern. Präventionen, Projekte ... - ProLi-Sucht

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eide Bereiche, Prävention und Förderung, auszulegen. Eine klare Abgrenzung<br />

der beiden Bereiche ist in der Praxis kaum möglich. Hier hat sich eine Arbeit, die<br />

sich an den Rollenmustern der <strong>Kinder</strong> orientiert, bewährt. Ziele bei der Arbeit mit<br />

einem „Helden“ bestünden dann darin, dass dieser lernen sollte Verantwortung<br />

abzugeben und dass es in Ordnung ist auch mal Fehler oder „Blödsinn“ zu<br />

machen. Den „Sündenbock“ hingegen, sollte man dazu animieren, Verantwortung<br />

oder Aufgaben zu übernehmen, so dass hier positive Erfahrungen möglich sind.<br />

Dabei sollte immer auf die Stärken des Kindes eingegangen werden, so dass es<br />

diese langsam in sein Selbstbild integrieren kann. Auch das „verlorene Kind“<br />

sollte animiert werden, Verantwortung zu übernehmen, dabei steht jedoch die<br />

Beteiligung des Kindes im Vordergrund. Es sollte immer wieder zur aktiven<br />

Teilnahme am Gruppengeschehen eingeladen werden. Wichtige Ziele bei der<br />

Arbeit mit dem „Clown“ wären es, dafür zu sorgen, dass auch Ruhe und<br />

Entspannung angenommen werden und ihm zu zeigen, dass auch negative<br />

Gefühle ausgedrückt werden können und müssen. Hier hat sich die Theaterarbeit<br />

besonders bewährt. 115 Der verstärkte Blick auf die bereits vorhandenen Stärken<br />

und Ressourcen der <strong>Kinder</strong> hat sich in den letzten Jahren durchaus bewährt. Dabei<br />

ist unbedingt zu beachten, ob die <strong>Kinder</strong> von ihren <strong>Eltern</strong> die „Erlaubnis“<br />

bekommen haben, sich zu entwickeln. Die <strong>Kinder</strong> können sonst schnell in einen<br />

Loyalitätskonflikt kommen, der dadurch entsteht, dass sie Veränderungen<br />

eingehen, zu denen die <strong>Eltern</strong> noch nicht bereit sind. 116 Hierin besteht ein großes<br />

Problem bei der Arbeit mit <strong>Kinder</strong>n, dessen <strong>Eltern</strong> noch keinen Willen haben, das<br />

Problem zu bearbeiten und keine Einsicht in die Notwendigkeit haben.<br />

115 MAYER, R. (1998): <strong>Kinder</strong> von <strong>Sucht</strong>familien – was ist denn da so Besonderes? In: EHRENFRIED, T.; HEINZELMANN, C.;<br />

KÄHNI, J.; MAYER, R.: Arbeit mit <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen aus Familien <strong>Sucht</strong>kranker. Ein Bericht aus der Praxis für die<br />

Praxis. Eigenverlag: Balingen. S. 34.<br />

116 QUAST, A. (2006): Empfehlungen für die Arbeit mit alkoholbelasteten Familien im Handlungsfeld der <strong>Kinder</strong>- und<br />

Jugendhilfe. In: HINZE, K.; JOST, A. (Hrsg.): Kindeswohl in alkoholbelasteten Familien als Aufgabe der Jugendhilfe.<br />

Lambertus: Freiburg im Breisgau. S. 167.<br />

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