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Kinder suchtkranker Eltern. Präventionen, Projekte ... - ProLi-Sucht

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2. Begriffsklärung<br />

• Woher kommt der Begriff „<strong>Sucht</strong>“?<br />

Das Wort „<strong>Sucht</strong>“ leitet sich etymologisch vom Begriff „siech“, was krank<br />

bedeutet, ab. Im deutschen Sprachgebrauch hat das Wort „<strong>Sucht</strong>“ eine doppelte<br />

Bedeutung. Umgangssprachlich wird <strong>Sucht</strong> zum einen im Sinne der Krankheit<br />

(z.B. bei der Gelbsucht) und zum anderen als charakterliche Schwäche (z.B. bei<br />

der Eifersucht) verstanden. 1<br />

2.1 Definition „<strong>Sucht</strong>“<br />

• Was wird unter „<strong>Sucht</strong>“ verstanden?<br />

Eine einheitliche Definition ist aufgrund der Unschärfe des Begriffs nicht zu<br />

finden. Die Bandbreite der <strong>Sucht</strong> wird in der Definition von WANKE deutlich:<br />

„<strong>Sucht</strong> ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten<br />

Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes<br />

untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit<br />

und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines<br />

Individuums.“ 2<br />

Die <strong>Sucht</strong> beinhaltet in diesem Sinne, im Gegensatz zu der Definition von<br />

KLEINEMEIER, nicht nur die stoffgebundenen Süchte, wie Alkohol-, Drogen- oder<br />

Medikamentenabhängigkeit, sondern auch die nicht-stoffgebundenen Süchte, wie<br />

Spielsucht, Anorexie und Bulimie.<br />

„Bei der Bezeichnung `<strong>Sucht</strong>` handelt es sich um einen unscharfen,<br />

umgangssprachlichen Begriff, um den gesamten Bereich der Drogen- und<br />

Alkoholproblematik zu beschreiben.“ 3<br />

Ich gebrauche das Wort „<strong>Sucht</strong>“ in dieser Arbeit im Sinne der Definition von<br />

KLEINEMEIER.<br />

1 FEUERLEIN, W.; KÜFNER, H.; SOYKA, M. (1998): Alkoholismus – Mißbrauch und Abhängigkeit. Entstehung – Folgen –<br />

Therapie. 5. überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme: Stuttgart. S. 5.<br />

2 WANKE, K. (1985): Normal – abhängig – süchtig: Zur Klärung des <strong>Sucht</strong>begriffs. In: DEUTSCHE HAUPTSTELLE GEGEN<br />

DIE SUCHTGEFAHREN (Hrsg.): Süchtiges Verhalten. Grenzen und Grauzonen im Alltag. Hoheneck: Hamm. S. 20.<br />

3 KLEINEMEIER, E. (2004): Diagnostik und Klassifikation von psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope<br />

Substanzen. In: KRAUSZ, M.; HAASEN, C. (Hrsg.): Kompendium <strong>Sucht</strong>. Thieme: Stuttgart. S. 12<br />

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