Reportage AG Ballerstedt - ProteinMarkt
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<strong>AG</strong> <strong>Ballerstedt</strong> – Ein konsequentes „Ja“<br />
zur Schweinehaltung<br />
Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Iden<br />
Der Betrieb<br />
Obwohl in der Altmark auf Grund der<br />
natürlichen Gegebenheiten die Milchkuhhaltung<br />
vorherrscht, finden sich dort auch<br />
einige gute und größere Schweine haltende<br />
Betriebe. Ein leuchtendes Beispiel stellt die<br />
Agrargenossenschaft in <strong>Ballerstedt</strong> dar. Schon<br />
im Jahre 1953 wurden in <strong>Ballerstedt</strong> die ersten<br />
Herdbuchsauen der deutschen Edelschweinzucht<br />
gehalten.<br />
(http://www.mszv.de/sp/archiv/szst/<strong>Ballerstedt</strong>-2.pdf)<br />
Außenansichten der Anlage in Rossau.<br />
Foto: M. Weber<br />
Diese Tradition wurde unter Fritz Grabert über die<br />
DDR-Zeit hinweg weiter gepflegt und von Janette<br />
Deutsch, die zunächst die Leitung der Schweineproduktion<br />
übernahm und vor einigen Jahren auch<br />
die Geschäftsführung der Agrargenossenschaft,<br />
mit gleichem Enthusiasmus fortgeführt. Das<br />
Unternehmen ist in der Nähe von Osterburg<br />
(Landkreis Stendal) angesiedelt und betreibt<br />
neben der Schweinehaltung noch Ackerbau auf<br />
690 ha (Tabelle 1).<br />
Tabelle 1: Betriebsspiegel <strong>AG</strong> <strong>Ballerstedt</strong><br />
Ackerbau und Betrieb<br />
Mitarbeiter: 21<br />
Ackerflächen: 690 ha (Getreide, Mais, Raps)<br />
Ertragsniveau: Getreide 60 dt/ha<br />
Mais 400 dt/ha<br />
Raps 35 dt/ha<br />
Bodenpunkte: 50<br />
Gründland: 39 ha<br />
Außenansichten der Anlage in Rossau.<br />
Foto: M. Weber<br />
Tierhaltung<br />
Schweinehaltung auf 3 Standorten<br />
1500 Sauen<br />
5800Ferkelaufzuchtplätze<br />
700 Jungsauenplätze<br />
3250 Mastplätze<br />
1
Schweinehaltung auf drei<br />
Standorten<br />
Auf drei verschiedenen Standorten widmet man sich<br />
der Erzeugung von Ferkeln, Mastschweinen und<br />
Jungsauen. Im Betriebsteil Storbeck stehen 530<br />
Elterntiere der Herkunft Hermitage (Grundlage die<br />
Rasse Large White). Alle erzeugten Ferkel aus diesem<br />
Betriebsteil werden dann in die Jungsauenaufzucht<br />
(700 Aufzuchtplätze), die Ferkelaufzucht (2200 Plätze)<br />
und die Mastabteile (3250 Mastplätze) am Standort<br />
Zedau verbracht. Dort befindet sich auch der neu<br />
errichtete Schau- und Verkaufsraum für den Jungsauenverkauf.<br />
Der größte Betriebsteil befindet sich im<br />
Dorf Rossau. Hier stehen 1000 Sauen mit der dazu<br />
gehörenden Quarantäne und Ferkelaufzucht.<br />
Auf diesen Teil des Betriebes konzentrieren sich die<br />
folgenden Aussagen.<br />
Nach dem Motto „Lust auf ne Schweinerei“ das als<br />
Aufkleber an allen Stalltüren klebt, befindet sich am<br />
Standort unter der Leitung von Nick Weirauch, eine<br />
hoch motivierte Mannschaft. Mit insgesamt sechs<br />
Personen werden die 1000 Sauenplätze, zwei<br />
Quarantäneabteile und 3600 Ferkelaufzuchtplätze<br />
bearbeitet. Diese auf den ersten Blick sehr gute<br />
Personalausstattung ist nach den Worten von Frau<br />
Deutsch, die übrigens im Jahr 1999 auch Landwirtin<br />
des Jahres des DLZ-Magazins war, unbedingt<br />
notwendig, um Urlaub, Wochenenddienst, Nachtdienst,<br />
Krankheitsvertretungen und sonstige soziale Belange<br />
abdecken zu können. Innerhalb des Teams hat eine<br />
Spezialisierung stattgefunden, sie sind aber auch in der<br />
Lage zeitbegrenzt Arbeiten in den anderen Bereichen<br />
abzudecken. Hygiene wird nicht nur im Tierbereich<br />
groß geschrieben, sondern drückt sich auch in der<br />
vorbildlich gestalteten Hygieneschleuse aus, die nur<br />
unter Duschzwang, durchquert werden kann. Zudem ist<br />
das Kadaverhaus nur von außen zu leeren, wie auch<br />
die Futtersilos nur von außen zu befüllen sind.<br />
Futtermittelberatung: v. l. n. r. Janette Deutsch<br />
(Geschäftsführerin), Nick Weihrauch<br />
(Chef der Schweineproduktion), Sabine Klohss<br />
(Futtermittelberaterin Deuka). Foto: M. Weber<br />
Leistung<br />
Dass die Betreuer ihr Handwerk verstehen, zeigen die<br />
in Tabelle 2 dargestellten Leistungen.<br />
Tabelle 2: Leistungsdaten in der Rossauer Herde<br />
Parameter Einheit Leistung<br />
Sauenzahl<br />
Zyklusdauer<br />
Umrauscher<br />
IGF je Wurf<br />
LGF je Wurf<br />
Ferkelverluste<br />
Abgesetzte Ferkel/Sau<br />
Stk.<br />
Tage<br />
%<br />
Stk.<br />
Stk.<br />
%<br />
Stk.<br />
905<br />
147,2<br />
16<br />
13,5<br />
12,4<br />
14,8<br />
26,0<br />
In Rossau werden die ca. 1000 Sauen im Drei-<br />
Wochenrhythmus mit vier Wochen Säugezeit<br />
betrieben. Somit ergeben sich Gruppengrößen von 140<br />
Tieren, die jeweils zur Besamung anstehen. Die<br />
produzierten Ferkel werden alle über die Erzeugergemeinschaft<br />
Altmark hauptsächlich an feste<br />
Abnehmer vermarktet.<br />
Besamungsstall. Foto: M. Weber<br />
Ferkelaufzuchtstall im Nürtinger System.<br />
Foto: M. Weber<br />
2
Drei Futtermittel für die Sauen –<br />
Rapsprodukte willkommen<br />
Da im Betrieb keine Mahl- und Mischanlage vorhanden<br />
ist, wird das gesamte Futter als Fertigfutter schon über<br />
einen langen Zeitraum vom gleichen Hersteller<br />
zugekauft. Über die Deutsche Tiernahrung Cremer wird<br />
in <strong>Ballerstedt</strong> auch die Fütterungsberatung durchgeführt.<br />
„Da die Futtermittel aufeinander abgestimmt<br />
sind, kommt es auch beim Futterwechsel zu keinen<br />
Problemen“ berichtet Nick Weirauch und rechtfertigt<br />
Tabelle 3: Inhaltsstoffe der Futtermittel in der Sauenhaltung<br />
damit den Futterbezug von nur einem Unternehmen. Im<br />
Sauenbereich wird auf drei verschiedene Futtermittel<br />
zurückgegriffen und damit den unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse der Sauen sowohl in der Zeit der Niederund<br />
Hochträchtigkeit, wie auch der Säugezeit,<br />
Rechnung getragen. Vom Absetzen bis zum 85.<br />
Tragetag wird das Tragefutter I (siehe Tabelle 3)<br />
eingesetzt.<br />
Futter<br />
ME<br />
(MJ)<br />
Rohprotein<br />
(g)<br />
Lysin<br />
(g)<br />
Ca<br />
(g)<br />
P<br />
(g)<br />
Besonderheiten<br />
Tragefutter I<br />
12,0<br />
13,5<br />
0,7<br />
0,65<br />
0,50<br />
Phytase, Gastrovital, L-<br />
Carnitin<br />
Tragefutter II<br />
13,0<br />
17,0<br />
0,95<br />
0,85<br />
0,55<br />
Phytase, Gastratvital, L-<br />
Carnitin<br />
Säugefutter<br />
12,8<br />
16,5<br />
0,95<br />
0,85<br />
0,85<br />
Phytase, Gastratvital, L-<br />
Carnitin, org.<br />
Spurenelemente<br />
Tabelle 4: Inhaltsstoffe der Futtermittel in der Ferkelaufzucht<br />
Futter<br />
ME<br />
(MJ)<br />
Rohprotein<br />
(g)<br />
Lysin<br />
(g)<br />
Ca<br />
(g)<br />
P<br />
(g)<br />
Besonderheiten<br />
Starter<br />
(bis Tag 14)<br />
14,6<br />
18,5<br />
1,5<br />
0,75<br />
0,60<br />
Fischöl, MCP,<br />
Molkepulver<br />
Ferkelfutter I<br />
(14-28)<br />
13,8<br />
17,5<br />
1,3<br />
0,75<br />
0,55<br />
Molkepulver, MCP<br />
Ferkelfutter II<br />
(ab Tag 28)<br />
13,6<br />
17,5<br />
1,3<br />
0,75<br />
0,55<br />
MCP<br />
Alle Futtermittel enthalten ein Enzymmix zum Kohlehydratabbau, organische Säuren und Probiotica<br />
Neben einem hohen Energiegehalt von 12 MJME ist<br />
der Rohproteingehalt mit 13,5 % sehr niedrig, mit 0,7%<br />
die Aminosäureversorgung der Tiere aber gewährleistet.<br />
Ab dem 85. Tragetag wird auf ein Futter mit 13<br />
MJME und 0,95% Lysin umgestellt, dass gleichzeitig<br />
eine höhere Ausstattung mit Calcium und Phosphor<br />
besitzt und somit auf den Bedarf der wachsenden<br />
Ferkel im Uterus ausgerichtet ist. In beiden<br />
Futtermitteln sind je nach Preisrelation von Soja und<br />
Raps zwischen 4 und 8% Rapsprodukte (RES und<br />
Rapskuchen) enthalten. Nach Aussagen des<br />
Anlagenleiters gab es nur gute Erfahrungen mit dem<br />
Verfüttern von Rapsprodukten. Aus seiner Sicht<br />
könnten auch 10% Rapsprodukte eingemischt werden,<br />
wenn damit das Futter günstiger zu erstellen ist. Leider<br />
gibt es aber nach Aussagen der Fütterungsberaterin<br />
immer noch unbegründete Aversionen der Tierhalter<br />
und Tierärzte gegen Rapsprodukte im Schweinefutter.<br />
Die Zuteilung der Futter geschieht konditionsabhängig.<br />
Erläuterungen dazu werden weiter unten gegeben.<br />
Ferkelaufzuchtstall im Nürtinger System.<br />
Foto: M. Weber<br />
3
Mit dem Umstallen in den Abferkelbereich wird dann<br />
auf ein Laktationsfutter umgestellt. Besonders wichtig<br />
ist Herrn Weirauch dabei die Kotkonsistenz. Daher hat<br />
er sich in diesem Haltungsabschnitt für ein Futter mit<br />
hoher Energie, aber auch einem höheren Rohfaseranteil<br />
von 6,5 % entschieden. Die beim Betriebsbesuch<br />
vorgefundene Kotkonsistenz war auch bei den<br />
Sauen, die kurz vor bzw. kurz nach der Abferkelung<br />
angetroffen wurden, optimal. Daher rät der Osterburger<br />
bei Zusammenkünften mit anderen Betrieben diesen,<br />
solche Futter im Abferkelbereich einzusetzen.<br />
entschlossen solche Mannlöcher nachrüsten zu lassen<br />
und alle Silos einer professionellen Reinigung zu<br />
unterziehen. „Ausgezahlt hat sich diese Maßnahme<br />
schon jetzt, da nach jedem Durchgang die Silos viel<br />
einfacher grob zu reinigen sind“ stellt der Anlagenleiter<br />
schon nach drei Monaten fest.<br />
Im Ferkelaufzuchtbereich greift man in Rossau auf drei<br />
Futtermittel zurück. Nachdem in der Abferkelung schon<br />
ab dem fünften Tag eine hochverdauliches und<br />
energiereiches Futter in kleinen Mengen angeboten<br />
wird, folgt darauf ein mit aufgeschlossenen Getreiden<br />
und 8,5 % Molkepulver versehenes Futter, dass<br />
ebenfalls hoch verdaulich und dem Bedarf der Ferkel in<br />
diesem Alter angepasst ist. Zudem sollen mit einem<br />
Anteil von Fischölen die Akzeptanz gesteigert werden.<br />
Im Folgefutter ist der Aminosäurengehalt, wie auch der<br />
Molkeanteil leicht reduziert, aber auch dort werden<br />
aufgeschlossene Getreideanteile genutzt. Das in der<br />
dritten Aufzuchtphase gefütterte Futter beinhaltet dann<br />
keine Milchbestandteile mehr, da die Ferkel in dieser<br />
Zeit bereits in der Lage sind allein aus pflanzlichem<br />
Protein ihren Bedarf zu decken. Allen<br />
Ferkelfuttermitteln sind zur Darmstabilisierung und<br />
Verdaulichkeitsverbesserung organische Säuren,<br />
Probiotika und NSP-spaltende Enzyme zugesetzt. Die<br />
Ferkelversorgung ist somit als optimal zu bezeichnen.<br />
Abferkelstall. Foto: M. Weber<br />
Quarantäne für Jungsauen<br />
obligatorisch<br />
Silos mit neu eingebauten Säuberungsöffnungen.<br />
Foto: M. Weber<br />
Futterhygiene wird<br />
großgeschrieben<br />
Im Hinblick auf eine optimale Futterhygiene weist Nick<br />
Weirauch insbesondere auf die Silohygiene hin.<br />
Nachdem es in den letzten Jahren mangels Mannloch<br />
an den Silos sehr viel Mühe machte diese zu reinigen,<br />
hat man sich in <strong>Ballerstedt</strong> in diesem Jahr dazu<br />
Mit einem Alter von etwa 180 Tagen kommen die neu<br />
in die Herde einzuführenden Jungsauen aus der<br />
Zuchtherde in die Quarantäne nach Rossau. Dort<br />
verbleiben sie unter regelmäßiger intensiver Brunstbeobachtung<br />
für 6 Wochen in Gruppenhaltung. Wichtig<br />
dabei ist dem Betreuungspersonal auch der direkte<br />
Kontakt mit dem Menschen. So lassen sich die Tiere<br />
auch in der weiteren Zeit viel besser handhaben. In<br />
den sechs Wochen sollen sich die Schweine 5-6 mm<br />
Speck anfressen, damit sie zur ersten Besamung (ca.<br />
240-250 Lebenstag) eine ausreichende Kondition<br />
besitzen. Sowohl bei Jungsauen, als auch bei den<br />
Altsauen wird die gesamte Palette der Biotechnik<br />
eingesetzt, um eine erfolgreiche Besamung hin zu<br />
bekommen. Nicht allein aus Kostengründen soll diese<br />
Praktik in der nächsten Zeit aber überprüft und ggf.<br />
verändert werden, so die Geschäftsführerin. Nach der<br />
zweimaligen Besamung, die nach den Empfehlungen<br />
4
von Prof. Uwe Hühn durchgeführt werden (Montag und<br />
Dienstag), verbleiben die Sauen noch für 4 Wochen im<br />
Deckstall in Einzelhaltung. Trotz der alten Bausubstanz<br />
wurde sehr gute Stallluft angetroffen.<br />
Abferkelstall. Foto: M. Weber<br />
Quarantänestall für Jungsauen. Foto: M. Weber<br />
Gruppenhaltung mit<br />
Rundautomaten schon lange aktuell<br />
Nach der Deckstallperiode haben die Tiere einen<br />
kurzen Weg zum Wartestall. Insgesamt zwei mit je 288<br />
Plätzen gibt es davon in Rossau. Bestehende<br />
Altgebäude erhielten dazu vor einigen Jahren eine<br />
neue Inneneinrichtung. Gruppenhaltung war schon<br />
damals, vor der gesetzlichen Forderung, unbedingt<br />
gewollt. Die Tiere stehen in 16er Gruppen (wegen der<br />
Übersichtlichkeit nicht größer) am Rundautomaten, die<br />
in Reihe in der Mitte der Bucht angeordnet und mit<br />
Fressplatzteilern versehen sind, so dass alle Sauen<br />
gleichzeitig fressen können. Über Dosatoren , die über<br />
den Rundautomaten hängen, ist eine reduzierte<br />
Fütterung der Gruppe möglich. Zwischen 3,2 und 3,8<br />
kg bekommen die Sauen je nach Kondition. Bei acht<br />
bis neun Buchten je Sauengruppe lassen sich die<br />
Sauen sehr gut konditionsabhängig einstallen. Davon<br />
konnte man sich beim Betriebsrundgang vor Ort<br />
überzeugen.<br />
Dokumentation im Abferkelstall. Foto: M. Weber<br />
Intensive Betreuung der<br />
Neugeborenen ist Pflicht<br />
Am 105. Tragetag werden die Sauen in den 2003 neu<br />
gebauten Abferkelstall (vorher mussten alle Sauen<br />
nach <strong>Ballerstedt</strong> gefahren werden) überführt. Dieser<br />
Neubau brachte deutliche Ersparnisse hinsichtlich<br />
Arbeitszeit, aber auch deutlich geringeren Stress für<br />
die Sauen. Große Aufmerksamkeit wird im Stall der<br />
Geburtsphase geschenkt. Neben einer obligatorischen<br />
Abferkelwache (auch Nachts), die die Ergebnisse<br />
deutlich verbessert hat, werden alle Ferkel unmittelbar<br />
nach der Geburt, die zur Reduzierung des<br />
Geburtenzeitraumes spätestens am 114. Tag<br />
eingeleitet wird, mit Sägespänen trocken gerieben, an<br />
das Gesäuge angelegt und verirrte Ferkel auf die<br />
Fußbodenheizung im Ferkelnest gelegt. Diese werden<br />
vor der Geburt auf optimale Temperaturen mittel<br />
Infrarotthermometer (mind. 39°C) überprüft und notf alls<br />
nachjustiert. Weitere Maßnahmen sind:<br />
1. Tag: orale Eisengabe und Abschleifen der Eckzähne<br />
wenn nötig<br />
3. Tag: Kastration mit Schmerzlinderung<br />
Wartestall mit Rundtrog-Fütterung. Foto: M. Weber<br />
ab 5. Tag: Zufüttern von Prestarter<br />
5
10. Tag: Eiseninjektion (1ml Ursoferan)<br />
Ein Wurfausgleich erfolgt bei Bedarf, der aber bei 120<br />
Sauen unumgänglich ist. Bei Würfen mit sehr kleinen<br />
Ferkeln wird ab dem ersten Tag über einen<br />
eingestellten Trog Elektrolyte verabreicht.<br />
Energiesparende Ferkelaufzucht in<br />
Altgebäuden<br />
Die Ferkelaufzucht wird in Altgebäuden (ohne Heizung)<br />
im Nürtinger System durchgeführt. Allerdings hat man<br />
in den Ferkelkisten anstatt der Warmluftgebläse<br />
Wastraelemente (Warmwasser-Aluprofile) nachgerüstet.<br />
Hintergrund ist die seit vier Jahren erfolgte<br />
Wärmelieferung einer nebenstehenden Biogasanlage.<br />
Allerdings können im Winter nicht die benötigten<br />
420 KW sondern nur 230 KW geliefert werden, so dass<br />
auch im Wärmemanagement Sparsamkeit angesagt<br />
ist. Eine Zonenheizung ist dazu natürlich besonders<br />
geeignet.<br />
Einspar- und Verbesserungsmöglichkeiten sieht das<br />
Rossauer-Team in folgenden Bereichen:<br />
• Einsparung der Kosten für die Biotechnik<br />
• Reserven in den Zunahmen im Flatdeck<br />
(bisher ca. 430 g)<br />
• Erhöhung der Wärmelieferung durch größeren<br />
Wärmetauscher in der Biogasanlage<br />
• Einsatz von höheren RES-Anteilen evtl. auch<br />
in Säugefutter<br />
Ich danke dem Schweineteam der <strong>AG</strong> <strong>Ballerstedt</strong> für<br />
die ausführlichen Informationen und die ehrlichen<br />
Einblicke in ihre Arbeit.<br />
Trockenreiben der Ferkel nach der Geburt.<br />
Foto: M. Weber<br />
Dr. Manfred Weber<br />
Telefon: 039390 ● 6283<br />
eMail: manfred.weber@llfg.mlu.sachsen-anhalt.de<br />
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