ANHANG zu ANHANG Tabellen - Jochen Fahrenberg
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Faktorenanalysen der 60 Items führten außerdem <strong>zu</strong> den zwei Faktoren Dynamic Externality (assoziiert mit<br />
Kollektivismus, Hierachie, Konservatismus und mit Indizes einer geringeren sozialen Entwicklung) sowie<br />
Societal Cynicism (assoziiert mit kognitiven Komponenten eines generellen Misstrauens gegenüber sozialen<br />
Systemen und anderen Menschen). Zum Thema "Persönlichkeit – eine vergessene Grösse der<br />
Sozialforschung"siehe Schuman und Schoen (2005) bzw. hier Jagodzinski (2005).<br />
Im diesem Zusammenhang ist auch der Fragebogen Philosophy of Human Nature von Wrightsman (1992)<br />
interessant. Mehrere Untersuchungen ergaben Unterschiede in den sechs PHN-Skalen zwischen Männern und<br />
Frauen, zwischen ethnischen Gruppen und Berufsgruppen, jedoch nicht zwischen religiösen Bekenntnissen.<br />
Wrightsman gewann den Eindruck, dass sich die Einstellungen von Studenten während der ersten Jahre des<br />
Studiums veränderten, doch liegen keine Längsschnittuntersuchungen vor. Gibt es charakteristische Profile in<br />
verschiedenen Lebensphasen oder sozioökonomischen Gruppen? Wrightsman konstruierte außerdem einen<br />
Behavior Insight Test. Hier werden kurze Beschreibungen von 15 mehrdeutigen Alltagssituationen gegeben, und<br />
der Befragte soll diese Situationen interpretieren und auf drei Fragen eingehen. Die Antworten werden<br />
hinsichtlich der sechs Dimensionen ausgewertet.<br />
Ein andersartiger Versuch, die grundlegenden Themen von Sinn- und Wertfragen <strong>zu</strong> bestimmen, stammt<br />
von Kinnier, Kernes, Tribbensee & van Puymbroeck (2003). Sie werteten 238 Zitate von 195 "eminent people"<br />
über deren Auffassung vom Sinn des Lebens aus. Es waren vor allem Schriftsteller, Philosophen, Künstler,<br />
Wissenschaftler, Politiker, Manager und Geistliche. Die Zitate stammten aus verschiedenen, schriftlichen und<br />
mündlichen Quellen. In absteigender Reihenfolge ergaben sich folgende 10 Themen: "Life is to be enjoyed.<br />
Were are here to love and help others. It is a mystery. There is no cosmic meaning. We are here to serve or<br />
worship God. Life is a struggle. We must make a contribution to society. Our mission in life is to seek<br />
wisdom/truth, and to become self-actualized. We must create meaning for ourselves. Life is absurd or a joke."<br />
(Kinnier et al., 2003, p. 106-107). Ob die ausgewählten Sentenzen überhaupt die jeweiligen Auffassungen und –<br />
oft auch – inneren Widersprüche der Sinn-Deutungen jener Autoren wiedergeben, ist sehr zweifelhaft. Immerhin<br />
zeigen diese Stichworte das grosse Spektrum der in der amerikanisch-westlichen Welt verbreiteten<br />
Überzeugungen, und sprechen, so meinen die Autoren, für deren mögliche Bedeutung im Rahmen von<br />
Psychotherapie und Beratung. Aus Sicht der Existential-Therapie schlug Yalom (1980) die Unterscheidung<br />
zwischen zwei Arten der Sinngebung vor: Kosmischer Sinn besteht, wenn die Sinngebung das Individuum<br />
transzendiert, wobei dies meist als göttlich inspiriert angesehen wird. Irdischer Sinn enthält, was den Einzelnen<br />
als persönlicher Lebenssinn gilt. Wenn diese beiden Kategorien mit der Einstellung, ob Erkenntnis möglich ist<br />
oder nicht, kombiniert werden, ergibt sich die folgende Einteilung: "Life has no cosmic meaning and humans are<br />
doomed to insignificance and inevitable extinction. Life has no cosmic meaning but humans can create their own<br />
meanings(s). Life may have cosmic meaning; through honest and intensive search humans can discover thruth(s)<br />
in life. Life has a cosmic meaning but humans are incapable of comprehending the complexities of it."<br />
Besonders hervor<strong>zu</strong>heben ist Terweys (1993) Taxonomie von Weltauffassungstypen, die sich auf die<br />
ALLBUS-Erhebungen von 1992 stützen. Er beschrieb die sieben häufigsten Typen: Säkulare Naturalisten,<br />
Humanistische Naturalisten, Humanisten mit postmortaler Sinnstiftung, Theisten ohne postmortale Sinnstiftung,<br />
Polyvalente Theisten, Humanistische Theisten, Gottzentrierte Theisten (siehe unten).<br />
Standardisierte Skalen <strong>zu</strong> Wertorientierung und Sinnfragen, Persönlichkeits-Fragebogen<br />
In der deutschsprachigen wie auch der angloamerikanischen Psychologie gibt es eine Anzahl von testmethodisch<br />
konstruierten Fragebogen mit Skalen, die individuelle Wertorientierung, Sinnfragen, Lebensqualität u.a. erfassen<br />
sollen (siehe Tabelle A). Mit diesen Fragebogen gibt es z.T. auch bevölkerungsrepräsentative Normierungen.<br />
Eine Zusammenstellung von Skaleninstrumenten im psychosozialen Bereich (Westhoff, 1993) nennt zwar einige<br />
Fragebogen <strong>zu</strong> Lebensqualität, Wertorientierungen, Lebenszielen, Zukunftsperspektiven, jedoch meist im<br />
Kontext seelischer Gesundheit oder Depressivität. Sinnfragen und Religiosität sind nur sehr selten einbezogen.<br />
Auch unter dem Begriff der Selbstkonzepte findet sich in der Regel nur eine spezielle Auswahl: Interessen,<br />
Fähigkeiten, Aussehen, Gesundheit und ähnliche Themen (vgl. Asendorpf, 2003). Erwähnenswert ist die neuere<br />
deutsche Bearbeitung des Self Description Questionnaire von Marsh SDQ III. Unter dem modischen Begriff<br />
eines "selbstbezogenen Wissenssystems" werden "Generaliserte selbstbezogene Wahrnehmungen" in 16<br />
achtstufigen Antwortskalen erfasst: Fähigkeiten in sieben verschiedenen Bereichen, Aussehen, Emotionale<br />
Stabilität, Ehrlichkeit, generelle Selbstakzeptanz, Beziehungen <strong>zu</strong> anderen Personen, sowie auch Religiosität/-<br />
Spiritualität (Schwanzer, Trautwein, Lüdtke & Sydow, 2005).<br />
Sehr viel mehr Skaleninstrumente für religionspsychologische Forschung sind in dem Buch von Huber<br />
(1996) und für sozialwissenschaftliche Untersuchungen in dem von Glöckner-Rist (2005) herausgegebenen,<br />
umfangreichen Handbuch <strong>zu</strong> finden: ZUMA-Informationssystem enthalten: Elektronisches Handbuch<br />
sozialwissenschaftlicher Erhebungsinstrumente. Version 9.00. Mannheim: Zentrum für Umfragen, Methoden<br />
und Analysen.<br />
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