Jahresbericht 2010/11 - PsychoSozialen Dienstes
Jahresbericht 2010/11 - PsychoSozialen Dienstes
Jahresbericht 2010/11 - PsychoSozialen Dienstes
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club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
PsychoSozialer Dienst<br />
Club Aktiv<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
www.caritas-stpoelten.at<br />
www.psychosozialer-dienst.at
Inhalt<br />
Vorwort Seite 3<br />
Organigramm der Caritas der Diözese St. Pölten Seite 6<br />
Organigramm des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong> Seite 7<br />
Beratungsstellen und MitarbeiterInnen im Überblick Seite 9<br />
Leistungen Seite 12<br />
Leistungen <strong>2010</strong> + 20<strong>11</strong> Seite 13<br />
Ressourcen Seite 15<br />
Ressourcen <strong>2010</strong> + 20<strong>11</strong> Seite 17<br />
Vergleich/Entwicklung: Ressourcen Seite 18<br />
Verbindungsdienst Seite 19<br />
Zuweisungen aus dem Verbindungsdienst Seite 21<br />
Zuweisungsdiagnosen Verbindungsdienst <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> Seite 22<br />
Gruppenangebote Seite 23<br />
Angehörigen- und Betroffenen-Gruppen Seite 25<br />
Vergleich/Entwicklung/Gruppen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> Seite 26<br />
Helferkonferenzen Seite 27<br />
Durchgeführte Helferkonferenzen Seite 28<br />
Club Aktiv Seite 29<br />
Club Aktiv MitarbeiterInnen Seite 31<br />
Statistik der ClubbesucherInnen Seite 33<br />
Cluburlaub in Novigrad Seite 35<br />
Arbeitsgruppe zum Thema 65+ Seite 36<br />
Waldpädagogik Seite 38<br />
IPT – Integriertes Psychologisches Therapieprogramm<br />
bei schizophren Erkrankten Seite 40<br />
Projekt KIPKE Seite 42<br />
Psychosoziale Wohngemeinschaften Seite 46<br />
Mein Leben in der betreuten WG Seite 48<br />
Interdisziplinarität Seite 49<br />
Qualitätssicherung und Kompetenzentwicklung Seite 51<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> Seite 53<br />
1. Vorträge und Präsentationen Seite 54<br />
2. Organisation von Veranstaltungen Seite 61<br />
3. Publikationen Seite 62<br />
4. Bündnis gegen Depression Seite 64<br />
5. Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für Polizeibeamte in NÖ Seite 67<br />
Nachruf Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald Seite 76<br />
Impressum<br />
Psychosoziale Einrichtungen<br />
der Caritas der Diözese St. Pölten<br />
Hasnerstr. 4, 3100 St. Pölten<br />
T 02742/844-0, psd.office@stpoelten.caritas.at<br />
www.caritas-stpoelten.at<br />
Titelbild: PSD Klausur Mai 20<strong>11</strong><br />
Redaktion: DSA Anna Entenfellner,<br />
DSA Klaus Helmreich, DSA Renate Hiesberger,<br />
DSA Angelika Karner, Dr. Irina Taschler, Mag. Annika Urbanitsch<br />
Grafik und Layout: Sigrid Brandl<br />
Druck: NÖ Pressehaus St. Pölten<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 1
PSD-Gesamtleitungsteam:<br />
Dr. Irina Taschler, DSA Anna Entenfellner<br />
Karussell<br />
Geborgen werden,<br />
geborgen sein,<br />
das Licht der Welt erblicken,<br />
im ganzen Sein und Schein des Lebens<br />
zu erfassen, zu empfinden,<br />
zu begreifen und dann –<br />
ja was ist dann,<br />
dann kommen Momente<br />
der Erkennung<br />
dass man zu klein ist,<br />
das Universum zu begreifen.<br />
dass man wie ein Blatt im Wind ist –<br />
wie ein Stein am anderen –<br />
ein Sandkorn in der Wüste –<br />
ein Sonnenstrahl viel schöner ist,<br />
als man je selbst sein kann.<br />
Man versucht zu erhaschen,<br />
zu lieben, zu glauben<br />
und am Ende kommt der Einsinn,<br />
dass alles nur halb so schön ist,<br />
als man es sich vorgestellt hat.<br />
Bescheiden wird man und froher geht<br />
man seinem Weg entgegen.<br />
Was wird sein wenn ich nicht mehr bin –<br />
Es wird das Rad so weitergeh´n wie bisher.<br />
Nur man ist ein Stück im Karussell mit gefahren.<br />
Brigitte<br />
2<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Vorwort<br />
Wenn wir heute einen weiteren <strong>Jahresbericht</strong><br />
des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong>, des Club Aktiv<br />
und der Psychosozialen Wohngemeinschaften<br />
in den Händen halten, dann nicht ohne<br />
uns an den Menschen zu erinnern, der diese<br />
Entwicklungen und Ergebnisse maßgebend<br />
mitverantwortet und mitgetragen hat.<br />
In tiefer Verbundenheit und schmerzlicher<br />
Betroffenheit möchten wir Herrn Univ. Doz.<br />
Dr. Stefan Frühwald gedenken, der Anfang<br />
des Jahres auf Grund einer schweren<br />
Erkrankung viel zu früh von uns gegangen<br />
ist. Mit diesem Bericht wollen wir nicht nur<br />
unsere Leistungen und Arbeitsschwerpunkte<br />
der letzten beiden Jahre darstellen, sondern<br />
besonders Stefan danken, der uns mit seinen<br />
Werten und seiner sozialpsychiatrischen<br />
Haltung geleitet hat und Vorbild war. Lesen<br />
Sie dazu mehr im Nachruf.<br />
In gewohnter Weise wollen wir in diesem Bericht<br />
verstärkt die NutzerInnen unseres Angebotes<br />
zu „Wort und Bild“ kommen lassen, die<br />
mit ihren Beiträgen einen ganz eigenen Blick<br />
auf die Arbeit von und mit psychisch kranken<br />
Menschen einbringen. An dieser Stelle einen<br />
ausdrücklichen Dank an all jene, die uns<br />
dabei unterstützt haben, diesen Bericht mit<br />
ihren Werken zu bereichern – es ist nach wie<br />
vor keine Selbstverständlichkeit, sich so in<br />
der Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
In diesem Sinne möchten wir uns besonders<br />
auch bei den Menschen bedanken, die<br />
unsere Unterstützungsleistungen in Anspruch<br />
genommen haben und uns damit<br />
täglich ihr Vertrauen schenken.<br />
Einen herzlichen Dank an alle Mitarbeiter-<br />
Innen des PSD, des Club Aktiv und der PWG:<br />
gerade das letzte Jahr hat uns ihren engagierten<br />
Einsatz und die Bereitschaft innovativ<br />
bei Weiterentwicklungen mitzuarbeiten,<br />
gezeigt.<br />
Den Fördergebern sei ebenfalls gedankt –<br />
sie haben uns mit der geplanten Zuteilung<br />
neuer Aufgaben und Ressourcen (siehe<br />
Seite 15) ihr Vertrauen bewiesen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 3
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Danke auch der Caritas St. Pölten. Sie stellt<br />
uns als Trägerorganisation ihre organisatorische<br />
und administrative Kompetenz zur<br />
Verfügung.<br />
Mit der Gesamtpräsentation unserer Einrichtungen<br />
und all unseren Angeboten möchten<br />
wir die wesentlichsten Kernleistungen, die<br />
Gruppenarbeit, Helferkonferenzen, den Verbindungsdienst<br />
mit der stationären Psychiatrie<br />
und die Öffentlichkeitsarbeit um einen<br />
weiteren Punkt ergänzen: „Interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit“.<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit stellt ein<br />
Kernthema unserer Aufgabenstellung dar<br />
und wird uns in den nächsten Jahren als<br />
große Herausforderung begleiten.<br />
(siehe Seite 49)<br />
Wir hoffen, dass auch dieser Zweijahresbericht<br />
Ihr Interesse finden wird und<br />
freuen uns auf Ihre Rückmeldung!<br />
Dr. Irina Taschler und<br />
DSA Anna Entenfellner<br />
PSD-Gesamtleitungsteam:<br />
v. l. n. r. Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald, DSA Anna Entenfellner,<br />
DSA Klaus Helmreich, DSA Renate Hiesberger,<br />
Dr. Irina Taschler, Dr. Christian Korbel, DSA Angelika Karner<br />
4<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Nächstenliebe<br />
A Mensch vo vün vaspott,<br />
füt si innerli wia tot!<br />
Ois gabat er dafia,<br />
wa’s offen nua die Tia!<br />
„Gherat i zan Kreis dazua,<br />
daun hätt’ i mei Seelenruah!“<br />
So hot er denkt im Stün.<br />
Kaunst du des nochifühn?<br />
Oft haubm’s eahm sekkiert,<br />
blaunke Vaochtung hot er gspiat!<br />
Wos des mit an mocht,<br />
wiad vo di aundan net bedocht!<br />
Stö da amoi vor,<br />
du bist oiweu nua da Mohr?<br />
Wia gangat’s da damit?<br />
I bitt’ di, denk’ jetzt mit!<br />
Wos Schlimmas kaun da net passiern,<br />
ois waun di die aundan nua sekkiern!<br />
Es is a ständiga Kaumpf,<br />
Außenseita-Sei des is a Kraumpf!<br />
Waun mia eahm net einahoin,<br />
wiad er nu vü weita foin!<br />
Is dia des eigentli kloa?<br />
Es is a Schaund jo wirkli woah,<br />
dass ma auf an Außenseita a nu tritt,<br />
so mauncha mocht do fleißi mit!<br />
Jesus hot echt aun olle denkt,<br />
hot a eahm sei Liebe gschenkt.<br />
Er hot net nua gredt davo,<br />
er hot’s glebt, des sog’ i scho.<br />
Drum an eich mei große Bitt’:<br />
Nehmt’s de Außenseita auf in eicha Mitt!<br />
Nua so kaunst Nächstenliebe lebm.<br />
Vergiss’ des net, i sog’ da’s ebm.<br />
Angelika Tiefengraber<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 5
Organigramm<br />
der Caritas<br />
der Diözese St. Pölten<br />
Bischof<br />
Kuratorium<br />
Direktion<br />
Mag. Friedrich Schuhböck<br />
Geistlicher Assistent<br />
Prl. Mag. Franz Schrittwieser<br />
Familie und<br />
Pflege<br />
Für Menschen<br />
in Not<br />
Für Menschen mit<br />
Behinderungen<br />
PsychoSoziale<br />
Einrichtungen<br />
Wirtschaft und<br />
Finanzen<br />
DSA Walter Reiterlehner<br />
Familie<br />
Familienhilfe<br />
Tagesmütter<br />
Mutter-Kind-Haus<br />
Betreuen und<br />
Pflegen<br />
DSA Beate Schneider<br />
Inlandshilfe<br />
Sozialberatung<br />
Nothilfe<br />
Wohnungssicherung<br />
Flüchtlingsberatung<br />
carla Amstetten<br />
Katastrophenhilfe<br />
DSA Emmerich Hahn<br />
Arbeit<br />
Werkstätten<br />
carla Krems<br />
carla Vitis<br />
Recyclingbetriebe<br />
Wohnen<br />
DSA Anna Durstberger<br />
Beratung und<br />
Begleitung<br />
PsychoSozialer<br />
Dienst<br />
Suchtberatung<br />
Selbstversorgung<br />
und Wohnen<br />
Rechnungswesen,<br />
Controlling, IT, Fuhrpark,<br />
Immobilien und Verträge,<br />
Internes Service, Hörtest<br />
DI Dr. Leopold Wimmer<br />
Personal und<br />
Organisationsentwicklung<br />
Personalverrechnung,<br />
Arbeitsrecht, PE&OE,<br />
Freiwilligenarbeit<br />
Betreuen und<br />
Pflegen zu Hause<br />
Mobile Therapie<br />
Notruftelefon<br />
Essen auf Rädern<br />
Demenzberatung<br />
Haus St. Elisabeth<br />
Pensionisten- und<br />
Pflegeheim<br />
Mobiler<br />
Hospizdienst<br />
Rat&Hilfe<br />
PfarrCaritas<br />
youngCaritas<br />
Auslandshilfe<br />
Wohnhäuser<br />
Begleitetes Wohnen<br />
Wohngemeinschaften<br />
Bildung<br />
Freizeit<br />
Treffpunkte<br />
PsychoSoziale<br />
Wohngemeinschaften<br />
Wohnbereich<br />
Caritas Schloss<br />
Schiltern<br />
Tagesgestaltung<br />
Beschäftigungsbereich<br />
Caritas<br />
Schloss Schiltern<br />
Club Aktiv<br />
Berufliche<br />
Integration<br />
Mag. Martin Kargl<br />
Kommunikation<br />
Medienarbeit, Website,<br />
Fundraising u. Marketing,<br />
Unternehmenskooperation,<br />
Grafik<br />
Karl Lahmer<br />
Bildungszentrum<br />
für Gesundheits- und<br />
Sozialberufe<br />
Mag. Helmut Beroun<br />
Stand Dezember 20<strong>11</strong><br />
Arbeitsassistenz<br />
Clearing<br />
Job-Coaching<br />
Berufsausbildungsassistenz<br />
Reha-Werkstatt<br />
Beschäftigungs- und<br />
Berufsorientierung BBO<br />
6<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Organigramm<br />
PsychoSozialer Dienst, Club Aktiv,<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
Gesamtleitung PSD, Club Aktiv, PWG *<br />
DSA Anna Entenfellner<br />
Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />
Bündnis gegen Depression<br />
Assistenz der PSD Leitung<br />
Mag. Annika Urbanitsch<br />
Sekretariat<br />
Daniela Hubauer<br />
Regionalleitung<br />
Mostviertel*<br />
DSA Renate Hiesberger<br />
Dr. Christian Korbel<br />
Regionalleitung<br />
Zentralraum*<br />
DSA Angelika Karner<br />
Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />
Regionalleitung<br />
Waldviertel*<br />
DSA Klaus Helmreich<br />
Dr. Irina Taschler<br />
PSD<br />
Amstetten<br />
Melk<br />
Scheibbs<br />
Waidhofen/Ybbs<br />
Club Aktiv<br />
Amstetten<br />
Melk<br />
Scheibbs<br />
Waidhofen/Ybbs<br />
St. Valentin<br />
PWG<br />
Amstetten<br />
PSD<br />
Krems<br />
Lilienfeld<br />
St. Pölten<br />
Club Aktiv<br />
Krems<br />
Lilienfeld<br />
St. Pölten<br />
PWG<br />
Krems<br />
Lilienfeld<br />
St. Pölten<br />
PSD<br />
Gmünd<br />
Horn<br />
Waidhofen/Thaya<br />
Zwettl<br />
Club Aktiv<br />
Gmünd<br />
Horn<br />
Waidhofen/Thaya<br />
Zwettl<br />
PWG<br />
Gmünd<br />
Waidhofen/Thaya<br />
Zwettl<br />
* Die Gesamt-/Regionalleitung leitet und verantwortet die Abläufe in den Einrichtungen gemeinsam. Die inhaltliche und<br />
organisatorische Verantwortung gegenüber dem Club Aktiv und der PWG nimmt die Gesamt-/ Regionalleitung Sozialarbeit wahr.<br />
Stand Dezember 20<strong>11</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 7
PSD Klausur<br />
Stift Göttweig <strong>2010</strong><br />
8<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Gesamtleitung PSD, Club Aktiv<br />
und PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
DSA Anna Entenfellner<br />
Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />
Daniela Hubauer<br />
Mag. Annika Urbanitsch<br />
Gesamtleitung<br />
Gesamtleitung & Regionalleitung Zentralraum NÖ<br />
PSD-Sekretariat Caritas-Zentrale<br />
Assistenz PSD-Leitung<br />
Regionalbüro Mostviertel<br />
für die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs und Magistrat Waidhofen/Ybbs<br />
Regionalleitung: DSA Renate Hiesberger, Dr. Christian Korbel<br />
Sekretariat: Sabine Fastl, Daria Spreitzer-Gröbner<br />
3300 Amstetten, Hauptplatz 37, T 07472-65544, e-mail: psd.mostviertel@stpoelten.caritas.at<br />
Standorte Beratungsstellen MitarbeiterInnen <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
Amstetten<br />
Melk<br />
Scheibbs<br />
Waidhofen/Ybbs<br />
St. Valentin<br />
3300 Amstetten<br />
Hauptplatz 37<br />
T 07472-65544<br />
Fax: 07472-65544 4<br />
3390 Melk<br />
Stadtgraben 10<br />
T 02752-51818<br />
Fax: 02752-51818 4<br />
3270 Scheibbs<br />
Kapuzinerstr. 1<br />
T 07482-43 431<br />
Fax: 07482-43 431 6<br />
3340 Waidhofen/Ybbs<br />
Oberer Stadtplatz 20<br />
T 07442-53420<br />
Fax: 07442-53420 4<br />
4300 St. Valentin<br />
Schubertviertel 10<br />
Telefon: 07435/54680<br />
Fax: 07435/54680-90<br />
DSA Maria Abdi, Dr. Karin Auinger, DSA Maria Debrah-Auer,<br />
Angela Fallmann, MSc, DPGuKS Mariella Geirhofer, Martina<br />
Gruber BA, DPGuKS Susanne Gulz, Dr. Birgit Heigl-Steinhauser,<br />
MAS, DSA Marietta Hochstöger, DET Monika Hönigl,<br />
Prim. Dr. Josef Krejcar, Prim. Dr. Rainer Leuteritz, DPGuKP<br />
Helmut Lutz, DET Petra Marksteiner-Fuchs, MSc, DPGuKP<br />
Anton Preining, Margot Schöbl, DET Constanze Schmidt,<br />
Dr. Birgit Schneider, Dr. Karin Schuller-Kalmàr , DSA Heike<br />
Sinn, Sandra Stieglitz, DSA Judith Zehetner, Mag. Birgit Zeiner<br />
Dr. Christoph Blach, DET Lisa Buchinger, Dr. Bärbel Fichtl,<br />
DSA Markus Fladenhofer, Mag. Jennifer Hölzl, Mag. Evelyn<br />
Langthaler, DSA Herta Lechner-Masih, Mag. (FH) Franziska<br />
Pichler, DSA Melanie Schweiger, DSA Petra Stachelberger,<br />
Mag. Iris Vonasek, Mag. (FH) Alexandra Weldschek<br />
Prim. Dr. Karl Ableidinger, Franz Egger, Mag. Nina Garnweidner,<br />
Wolfgang Haydn, Mag. (FH) Eva Hölzl, Dr. Regina<br />
Leitsberger, DSA Susanna Stattler, DSA Elfriede Zöchbauer<br />
DSA Christina Brandstetter, DSA Edeltraud Hopferwieser,<br />
Mag. Margit Kneil, Vera Ledoldis-Streicher,<br />
Dr. Alexandra Swittalek<br />
DSA Monika Dammerer, Mag. (FH) Christine Fellnhofer,<br />
DSA Anna Christa Heidbüchel, Sabine Krenn,<br />
Mag. (FH) Monika Pambalk-Blumauer, Dr. Harald Rasser,<br />
Mag. (FH) Sieglinde Richter<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 9
Regionalbüro Waldviertel<br />
Betriebsausflug <strong>2010</strong><br />
für die Bezirke Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya, Zwettl<br />
Regionalleitung: DSA Klaus Helmreich, Dr. Irina Taschler<br />
Sekretariat: Klara Hofer, Andrea Holl<br />
3910 Zwettl, Landstraße 29, T 02822-53512, e-mail: psd.waldviertel@stpoelten.caritas.at<br />
Standorte Beratungsstellen MitarbeiterInnen <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
Gmünd<br />
Horn<br />
Waidhofen/Thaya<br />
Zwettl<br />
3950 Gmünd<br />
Pestalozzigasse 3<br />
T 02852-51099<br />
Fax: 02852-51099 44<br />
3580 Horn<br />
Bahnhofstraße 5<br />
T 02982-20420<br />
Fax: 02982-20420 4<br />
3830 Waidhofen/Thaya<br />
Bahnhofstraße 18<br />
Tel: 02842-54150<br />
Fax: 02842-54150 25<br />
3910 Zwettl<br />
Landstraße 29<br />
T 02822-53512<br />
Fax: 02822-53512 16<br />
Doris Anderl, Dr. Jaroslav Boucek, Dr. Elisabeth<br />
Fischer, Mag. Johanna Illner, Mag. (FH) Gabriela<br />
Koppensteiner, DSA Cornelia Prosenbauer,<br />
Sigrid Schübl, Josefine Trappl,<br />
Mag. (FH) Annemarie Winkler<br />
Mag. Astrid Anderlik, Munkhbayar Dondonkhuu,<br />
Ing. Gerlinde Hörmannsdorfer, Mag. (FH) Marlene<br />
Kainz, Bettina Kogler, DSA Elisabeth Lehr,<br />
Dr. Sonja Mistlbachner, Dr. Dieter Preindl,<br />
DSA Natalie Schiller<br />
Dr. Ines Burgstaller, Dr. Christine Freudensprung,<br />
Dr. Sabine Gill, Brigitte Hirtl, Nicole Reiter, Martina<br />
Rotter, DSA Hubert Schneider, MSc, Dr. Christian<br />
Steinhagen, Dr. Monika Thür<br />
Mag. Romana Baumberger, DSA Rosina Bischof,<br />
DET Brigitte Edlinger, Dr. Ines Ghlubner,<br />
DPGuKS Anita Hahn, DSA Edith Koblmüller,<br />
Andrea Kollwig, DGuKS Barbara Lugauer,<br />
DSA Gabriele Pfalz-Weißenhofer, Karin Rauch,<br />
DET Ricarda Ruso, Elisabeth Werner<br />
10<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Regionalbüro Zentralraum St. Pölten<br />
Betriebsausflug 20<strong>11</strong><br />
für die Bezirke St. Pölten, Krems, Lilienfeld<br />
Regionalleitung: Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald, DSA Angelika Karner<br />
Sekretariat: Elisabeth Glitzner, Judith Hubauer, Marion Stein, Renate Gruber<br />
3100 St. Pölten, Brunngasse 23, Telefon: 02742-71000, e-mail: psd.stpoelten@stpoelten.caritas.at<br />
Standorte Beratungsstellen MitarbeiterInnen <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />
Krems<br />
Lilienfeld<br />
St. Pölten<br />
3500 Krems<br />
Bahnzeile 1, Eingang<br />
Bahnhofplatz 4<br />
T 02732-71843<br />
Fax: 02732-71843 43<br />
3180 Lilienfeld<br />
Platzl 6<br />
T 02762-52789<br />
Fax: 02762-52789 4<br />
3100 St. Pölten<br />
Brunngasse 23<br />
Tel: 02742-71000<br />
Fax: 02742-71000 199<br />
DPGuKS Eva Bader, Karoline Benedikt, MA,<br />
DSA Christa Brunsteiner-Brandl, DSA Anna<br />
Engelhart, Mag. Doris Gottsbachner, Mag. Nadja<br />
Haiminger, Mag. Karin Jaidhauser-Haupt,<br />
DSA Gertraude Kaindl, Mag. Johanna Kargl,<br />
Dr. Renate Kies, Michaela Nigl, DSA Judith<br />
Pfeiffer, Mag. (FH) Andrea Pilgerstorfer, Dr. Nadja<br />
Riess, Dr. Johann Simon, DPGuKS Christine<br />
Stanzl, DSA Alexandra Steiner, DSA Bärbel<br />
Vitovec, Mag. Gerhard Wagner<br />
DSA Gabriele Hinterkörner, Marina Schmidberger,<br />
Bac, DSA Theresia Simmer<br />
Mag. Dr. Sonja Bauch-Prater, DSA Christa Binder,<br />
Dr. Anca-Cornelia Deri, Dr. Bettina Fink, Dr. Dietmar<br />
Gollner, DPGuKS Ulrike Gotsmi, DET Iris Grundböck,<br />
DSA Angelika Hamberger, Dr. Beate Hasslinger,<br />
Dr. Julie Kaiser-Hrasdin, DSA Michaela Karner,<br />
Mag. (FH) Christina Klarer, DPGuKP Manfred<br />
Lenz , DSA Andrea Matzka, DPGuKP Sebastian<br />
Niederhammer, Dr. Jan Markus Purgina, Dr. Igor<br />
Rasperger, Dr. Ljupka Rasperger, Barbara Smek,<br />
Mag. (FH) Florian Waach, DSA Sonja Winter,<br />
DSA Ingrid Wittchen, Elisabeth Zuser<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>11</strong>
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Leistungen<br />
Analog zu den bisherigen Berichten legen<br />
wir im Folgenden die Zahl der erreichten<br />
KlientInnen und die Anzahl der Betreuungskontakte<br />
für die Berichtsjahre <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
vor. In den Tabellen 1.1 und 1.2 sind diese<br />
Leistungen nach Bezirken unseres Versorgungsgebiets<br />
aufgeschlüsselt, sowie nach<br />
den drei Versorgungsregionen unseres<br />
Einzugsgebietes dargestellt. In den Tabellen<br />
ist die Einwohnerzahl der jeweiligen Bezirke<br />
ersichtlich.<br />
da Hausbesuche doch mit einem hohen zeitlichen<br />
Aufwand verbunden sind. Überblicksartig<br />
sind schließlich die in unserem Versorgungsgebiet<br />
angebotenen Gruppen für<br />
Angehörige bzw. Betroffenen nach Bezirken<br />
aufgelistet. Eine etwas genauere Darstellung<br />
der Gruppenangebote, die auch die Zahl der<br />
erreichten GruppenteilnehmerInnen darstellt,<br />
findet sich im Kapitel Gruppenangebot.<br />
Die Zahl der insgesamt betreuten Klient-<br />
Innen hat gegenüber den Vorberichtsjahren<br />
weiter zugenommen, ebenso die Anzahl an<br />
Betreuungskontakten, die im Jahr <strong>2010</strong> auf<br />
58.133 und 20<strong>11</strong> auf 64.256 anstieg. Ebenso<br />
sind eigens die in den Berichtsjahren durchgeführten<br />
Hausbesuche angeführt, einerseits<br />
da Interventionen im unmittelbaren Lebenskontext<br />
der Betroffenen ein bedeutendes<br />
Spezialangebot unseres mobilen und aufsuchenden<br />
<strong>Dienstes</strong> darstellen, andererseits<br />
Manchmal.<br />
Manchmal muss ich weinen, wie ein einsames Kind.<br />
Manchmal muss ich Dinge akzeptieren, die ich gar nicht so<br />
haben will wie sie sind.<br />
Manchmal bin ich auch nur einsam ganz im Stillen meine<br />
Tränen suchend.<br />
Manchmal hinterfrage ich mich, für welchen Augenblick ich<br />
gerade lebe.<br />
Manchmal frage ich mich, wie es weitergehen kann.<br />
Manchmal geht es mir gut, manchmal geht es mir schlechter.<br />
Aber eines bleibt immer gleich, es gibt da ein Leben,<br />
dass mich liebt.<br />
Christian Winkler<br />
12<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Tabelle 1.1 – Leistungen <strong>2010</strong><br />
Bezirk/Region<br />
Einwohner<br />
NÖ. Psy.Pl.<br />
Klienten Kontakte Hausbesuche<br />
Gruppentermine<br />
Angehörige<br />
Betroffene<br />
Amstetten <strong>11</strong>8.569 774 15.521 2.061 10 137<br />
Melk 73.937 258 2.879 710 4 30<br />
Scheibbs 40.032 178 2.178 251 12<br />
Waidhofen/Ybbs <strong>11</strong>.500 150 2.530 341 3 12<br />
Mostviertel 244.038 1.127 23.108 3.363 29 179<br />
Gmünd 38.699 322 4.183 1.106 9 82<br />
Horn 30.763 150 2.165 204 39<br />
Waidhofen/<br />
Thaya<br />
27.838 149 1.561 589<br />
Zwettl 43.628 407 5.529 1.330 <strong>11</strong> 125<br />
Waldviertel 140.928 785 13.438 3.229 20 246<br />
Krems 75.000 288 5.297 805 <strong>11</strong>1<br />
Lilienfeld 26.214 96 2.243 <strong>11</strong>1 3<br />
St. Pölten 145.084 707 14.047 1.863 30 120<br />
Zentralraum 246.298 991 21.587 2.779 33 231<br />
Alle Regionen 631.264 2.873 58.133 9.371 82 656<br />
Tabelle 1.2 – Leistungen 20<strong>11</strong><br />
Bezirk/Region<br />
Einwohner<br />
NÖ. Psy.Pl.<br />
Klienten Kontakte Hausbesuche<br />
Gruppentermine<br />
Angehörige Betroffene<br />
Amstetten <strong>11</strong>8.569 802 15.523 2.092 10 214<br />
Melk 73.937 325 4.429 1.100 5 26<br />
Scheibbs 40.032 212 2.531 235 <strong>11</strong> 9<br />
Waidhofen/Ybbs <strong>11</strong>.500 153 2.933 384 8 13<br />
Mostviertel 244.038 1.231 25.416 3.8<strong>11</strong> 34 262<br />
Gmünd 38.699 353 4.802 1.338 <strong>11</strong> 90<br />
Horn 30.763 127 3.280 292 13<br />
Waidhofen/<br />
Thaya<br />
27.838 88 1.201 357 8 36<br />
Zwettl 43.628 403 6.051 1.642 <strong>11</strong> 155<br />
Waldviertel 140.928 764 15.334 3.629 30 294<br />
Krems 75.000 403 8.042 1.200 100<br />
Lilienfeld 26.214 128 2.046 85<br />
St. Pölten 145.084 794 13.418 1.464 25 170<br />
Zentralraum 246.298 1.164 23.506 2.749 25 270<br />
Alle Regionen 631.264 3.106 64.256 10.189 89 826<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 13
14<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Ressourcen<br />
Die Grundlage für die Erbringung der Leistungen<br />
im Rahmen des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
bildet eine Vereinbarung zwischen dem Land<br />
Niederösterreich und der Caritas der Diözese<br />
St. Pölten.<br />
Das NÖ Sozialhilfegesetz 2000 und der NÖ<br />
Psychiatrieplan 1995 definieren weiterführend<br />
das Ziel und den Inhalt der Leistung,<br />
sowie die dafür erforderlichen Ressourcen.<br />
Als Personalausstattung für den PSD sind<br />
hierbei 80-Wochenstunden Sozialarbeit und<br />
40-Wochenstunden FachärztIn für Psychiatrie<br />
je 50.000 Einwohner vorgesehen.<br />
Wie im vorigen <strong>Jahresbericht</strong> 2008/2009<br />
dargelegt, erreichte auch in den Berichtsjahren<br />
<strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> die Personalausstattung<br />
im Bereich der Sozialarbeit annähernd<br />
den Vollausbau. Durch Anstellung weiterer<br />
psychosozialer Berufsgruppen im Rahmen<br />
der Modellprojekte des NÖ Psychiatrieplanes<br />
2003 wurde der Ausbausgrad noch weiter<br />
vorangetrieben, bzw. sogar überschritten<br />
(Personenzentrierte Wohnbetreuung Mostviertel,<br />
Multiprofessionelles Team Waldviertel).<br />
Beide Modelle wurden durchgeführt, um<br />
„Drehtürkarrieren“ und Institutionalisierung<br />
hintanzuhalten.<br />
Der entsprechende Ausbaugrad im Bereich<br />
der ÄrztInnen konnte nicht erreicht werden,<br />
da sich die Personalsuche sehr schwer<br />
gestaltet.<br />
Neupositionierung PSD<br />
Die Empfehlung des NÖ Psychiatrieplan<br />
1995, den dynamischen Ausbau der psychosozialen<br />
Einrichtungen in Niederösterreich<br />
voranzutreiben und die Erfahrungen<br />
aus den bestehenden Modellprojekten des<br />
NÖ Psychiatrieplan 2003, mit dem oben<br />
genannten Ziel den stationären Bereich zu<br />
entlasten, waren Anlass für den Fördergeber<br />
Land Niederösterreich und den Trägerorganisationen<br />
Caritas und PsychoSoziale Zentren<br />
GmbH die Leistungen, die Kompetenzen und<br />
die Finanzierungsgrundlage für den PSD zu<br />
überprüfen.<br />
Nach erfolgtem Projektstart im Herbst <strong>2010</strong>,<br />
damals im Auftrag von LR Mag. Johanna<br />
Mikl-Leitner, wurden in fortlaufenden Arbeitstreffen<br />
mit HR Mag. Martin Wancata und<br />
seinen Mitarbeitern, den Vertretern anderer<br />
Fachabteilungen, Vertretern beider Trägerorganisationen<br />
und eines unabhängigen<br />
Beratungsunternehmens an einem neuen<br />
Leistungskatalog für den PSD gearbeitet.<br />
Unter fachlicher Federführung durch Univ.<br />
Doz. Dr. Stefan Frühwald gelang es, den<br />
Psychosozialen Dienst mit neuen Kompetenzen<br />
auszustatten und ihm neue Aufgaben<br />
zu übertragen. Neben den bestehenden<br />
Dienstleistungen bietet der PSD NÖ ab<br />
2012 ein Intensivcasemanagement (ICM) für<br />
psychisch kranke Menschen an. Das Ziel ist<br />
Heimaufnahmen zu vermeiden, bzw. BewohnerInnen<br />
auf Betreuungsstationen das Leben<br />
im privaten Umfeld wieder zu ermöglichen.<br />
Der entsprechende Ressourcenausbau und<br />
die Implementierung dieser Dienstleistung in<br />
den bestehenden Regelbetrieb wird bei der<br />
Caritas der Diözese St. Pölten 2012<br />
schrittweise erfolgen.<br />
In den nachfolgenden Tabellen finden Sie<br />
die Personalausstattung aller Standorte des<br />
PSD der Caritas der Diözese St. Pölten, und<br />
auch die zur Organisation und Anleitung der<br />
interdisziplinären Teams verfügbaren Leitungsstunden.<br />
Bei den Bezirken Amstetten,<br />
Waidhofen/Ybbs und Zwettl sind die für die<br />
Modellprojekte zur Verfügung gestellten<br />
Personalressourcen inkludiert. Weiters anzumerken<br />
ist, dass die ärztliche Leistung vom<br />
Standort Lilienfeld am Standort St. Pölten<br />
erbracht wurde.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 15
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Der verborgene Schatz<br />
Tief, sehr tief liegt er begraben im Innersten<br />
meines Herzens. was ich auch denke oder fühle<br />
er zeigt sich nicht. Das Herz ist sehr unsicher,<br />
dennoch weiß es genau was es will. Es will die<br />
innersten Gedanken (den Schatz) nicht frei lassen.<br />
Es will meinen Schatz beschützen. Das Herz baut<br />
Mauern aus Tränen und Schmerzen, denn es will<br />
niemanden ran lassen an den Schatz.<br />
Um auszudrücken wie wichtig dieser Schatz für<br />
mich ist, öffne ich zwar das Herz nicht, aber ich<br />
gebe den Schlüssel der den Schatz verschließt<br />
frei. Frei für die, die echtes Interesse an mir<br />
haben. Doch der Schlüssel alleine reicht noch<br />
nicht aus um den Schatz zu öffnen zuerst müssen<br />
die Mauern zerbrochen werden, die das Herz<br />
einschließen. Würde jemand versuchen die<br />
Mauern zu brechen/zerstören, müsste er so ein<br />
großes Maß an Liebe aufbringen, dass er nicht aus<br />
der Mauer Gitterstäbe macht. Die ihn ausschließen<br />
aus meinen Herzen. Scheint vielleicht unmöglich<br />
zu sein, doch es ist es nicht und das sage<br />
ich so wie ich es meine. Wenn jemand so viel<br />
Verständnis aufbringt um zu akzeptieren, die<br />
Situation dann ist er vielleicht echt der der von mir<br />
die Schlüssel bekommt. Nun, ist es den meisten<br />
sowieso egal, ob sie den Schatz in meinen Herzen<br />
kennen oder nicht, wobei sowieso fast niemand<br />
einfach so erkennt, dass dieser Schatz existiert<br />
in mir. er mag zwar verborgen sein, dennoch gibt<br />
es ihn. Wenige sehr wenige Menschen wissen<br />
so viel von mir, dass sie sagen können, ja da ist<br />
ein Schatz verborgen in meinen Herzen. Einige<br />
wenige wissen vielleicht über den Schatz nicht<br />
dennoch haben sie den Schlüssel entweder von<br />
mir bekommen oder ihn in mir gefunden.<br />
Diese wenigen können meisten nichts<br />
anfangen mit dem Schlüssel. Und die wenigen<br />
Auserwählten denen ich den Schlüssel gebe und<br />
die den Schatz finden wollen und nicht aufgeben<br />
bis sie ihn haben. Diese Menschen sind etwas<br />
ganz besonderes. Bis jetzt haben zwar viele<br />
den Schlüssel, aber niemand den Schatz. Oft<br />
frag ich mich ob ich ihn nicht einfach irgendwie<br />
rausschmeißen aus meinen Herzen wie unnötigen<br />
Ballast sollte. Ein anderes Mal denke ich mir und<br />
wenn dieser Schatz eh nur für mich ist, was mir<br />
aber nix bringt, ist das vielleicht auch für was gut.<br />
Bettina Figl<br />
16<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Ressourcen <strong>2010</strong><br />
Bezirk/Region<br />
Einwohner<br />
NÖ. Psy.Pl.<br />
Soz. ψ FP***<br />
Wo. Std.<br />
Durchschn.<br />
Ärzte<br />
Wo. Std.<br />
Durchschn.<br />
Soz. ψ FP***<br />
Soll lt.<br />
NÖ.PL.<br />
Ärzte<br />
Soll lt.<br />
NÖ.PL.<br />
Soz. ψ FP***<br />
ist %<br />
von Soll<br />
Ärzte<br />
ist %<br />
von Soll<br />
Amstetten** <strong>11</strong>8.569 293 72 190 95 154,2 75,6<br />
Melk 73.937 91 28 <strong>11</strong>8 59 77,1 47,7<br />
Scheibbs 40.032 50 31 64 32 78,1 97,4<br />
Waidhofen/Ybbs** <strong>11</strong>.500 45 5 18 9 250,0 54,9<br />
Mostviertel 244.038 479* 136* 390 195 122,8 69,8<br />
Gmünd 38.699 68 19 62 31 109,7 61,3<br />
Horn 30.763 50 7 49 25 102,0 27,4<br />
Waidhofen/Thaya 27.838 25 13 44 22 56,8 57,3<br />
Zwettl** 43.628 106 17 70 35 151,4 47,6<br />
Waldviertel 140.928 249* 55* 225 <strong>11</strong>3 <strong>11</strong>0,7 48,8<br />
Krems 75.000 126 46 120 60 105,0 76,6<br />
Lilienfeld 26.214 35 14 42 21 83,3 67,0<br />
St. Pölten 145.084 2<strong>11</strong> 59 232 <strong>11</strong>6 90,9 51,1<br />
Zentralraum 246.298 372* <strong>11</strong>9* 394 197 94,4 60,6<br />
Alle Regionen 631.264 1.100* 310* 1.009 505 109,0 61,5<br />
Leistungsstunden gesamt<br />
83 37<br />
Ressourcen 20<strong>11</strong><br />
Bezirk/Region<br />
Einwohner<br />
NÖ. Psy.Pl.<br />
Soz. ψ FP***<br />
Wo. Std.<br />
Durchschn.<br />
Ärzte<br />
Wo. Std.<br />
Durchschn.<br />
Soz. ψ FP***<br />
Soll lt.<br />
NÖ.PL.<br />
Ärzte<br />
Soll lt.<br />
NÖ.PL.<br />
Soz. ψ FP***<br />
ist %<br />
von Soll<br />
Ärzte<br />
ist %<br />
von Soll<br />
Amstetten** <strong>11</strong>8.569 302 93 190 95 153,1 47,7<br />
Melk 73.937 71 45 <strong>11</strong>8 59 72,7 72,6<br />
Scheibbs 40.032 50 12 64 32 87,0 36,2<br />
Waidhofen/Ybbs** <strong>11</strong>.500 45 4 18 9 238,4 40,0<br />
Mostviertel 244.038 468* 154* 390 195 121,9 53,0<br />
Gmünd 38.699 68 20 62 31 106,5 58,5<br />
Horn 30.763 50 5 49 25 102,0 9,5<br />
Waidhofen/Thaya 27.838 25 10 44 22 59,7 54,9<br />
Zwettl** 43.628 <strong>11</strong>5 20 70 35 164,4 60,0<br />
Waldviertel 140.928 258* 54* 225 <strong>11</strong>3 <strong>11</strong>4,4 47,4<br />
Krems 75.000 <strong>11</strong>3 41 120 60 90,5 63,2<br />
Lilienfeld 26.214 35 42 21 81,3 28,6<br />
St. Pölten 145.084 218 93 232 <strong>11</strong>6 100,2 41,4<br />
Zentralraum 246.298 365* 134* 394 197 95,2 46,7<br />
Alle Regionen 631.264 1.091* 343* 1.009 505 109,8 49,3<br />
Leistungsstunden gesamt<br />
83 37<br />
Anmerkung: 1 Vollzeitäquivalent (VZÄ) entspricht 38 Wo-h<br />
* Exklusive Leitungsstunden<br />
** Inklusive Modellprojekt<br />
*** Sozialpsychiatrisches Fachpersonal (Sozialarbeit, Ergotherapie, Psychiatrische Pflege)<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 17
Vergleich/Entwicklung/Ressourcen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
Soz. ψ FP* Wo. Std. Durchschn. Ärzte Wo. Std. Durchschn.<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Regionalleitung 15 15 8 8<br />
Amstetten 293 302 72 93<br />
Melk 91 71 28 45<br />
Scheibbs 50 50 31 12<br />
Waidhofen/Ybbs 45 45 5 4<br />
Mostviertel 494 483 144 162<br />
Soz. ψ FP* Wo. Std. Durchschn. Ärzte Wo. Std. Durchschn.<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Regionalleitung 15 15 8 8<br />
Gmünd 68 68 19 20<br />
Horn 50 50 7 5<br />
Waidhofen/Thaya 25 25 13 10<br />
Zwettl 106 <strong>11</strong>5 17 20<br />
Waldviertel 264 273 63 62<br />
Soz. ψ FP* Wo. Std. Durchschn. Ärzte Wo. Std. Durchschn.<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Regionalleitung 15 15 8 8<br />
Krems 126 <strong>11</strong>3 46 41<br />
Lilienfeld 35 35 14<br />
St. Pölten 2<strong>11</strong> 218 59 93<br />
Zentralraum 387 380 127 142<br />
Gesamtleitung 38 38 13 13<br />
Alle Regionen 1.183 1.174 347 380<br />
* Sozialpsychiatrisches Fachpersonal (Sozialarbeit, Ergotherapie, Psychiatrische Pflege)<br />
18<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Verbindungsdienst<br />
Im Berichtszeitraum führte der PSD der<br />
Caritas St. Pölten allwöchentlich einen Verbindungsdienst<br />
zu den akut psychiatrischen<br />
Abteilungen in der Versorgungsregion durch.<br />
Waren in den früheren Jahren durch unsere<br />
Teams nur zwei Standorte anzusteuern,<br />
nämlich Waidhofen/Thaya für das Waldviertel<br />
und Mauer für die Regionen Mostviertel und<br />
Zentralraum, so änderte sich dies im Verlauf<br />
des Jahres 2008 durch die neu geschaffene<br />
Abteilung für Akutpsychiatrie am Landesklinikum<br />
(LK) Tulln. Hintergrund dafür ist die im<br />
Gegensatz zum Psychiatrieplan 1995 veränderte<br />
Regionszuständigkeit der stationären<br />
Therapiezentren. Als Folge des Psychiatrieplans<br />
2003 sind heute Stadt und Bezirk<br />
Krems der Abteilung für Akutpsychiatrie Tulln<br />
zugeordnet. In der nachfolgenden Tabelle 1<br />
zeigen wir einen Überblick über die in den<br />
Berichtsjahren zugewiesenen PatientInnen<br />
der stationären Therapieeinheiten zum PSD<br />
der Caritas St. Pölten, wobei hier in einer<br />
eigenen Spalte die Anzahl der PatientInnen<br />
dargestellt wird, die dem PSD neu vorgestellt<br />
wurden. Ebenso ist in einer Abbildung die<br />
Verteilung der Zuweisungsdiagnosen für die<br />
Berichtsjahre dargestellt.<br />
Wie die Tabelle und die Grafik 1 zeigen, war<br />
in den Berichtsjahren ein leichter Rückgang<br />
von Vorstellungen seitens der stationären<br />
Psychiatrie an den PSD in den Versorgungsregionen<br />
Waldviertel und Mostviertel zu<br />
verzeichnen. Nach der Neuzuordnung von<br />
Stadt und Bezirk Krems zum LK Tulln kam es<br />
zu einem starken Anstieg der Zuweisungen<br />
im Zentralraum.<br />
Insgesamt stellt die regelmäßige Präsenz<br />
der PSD‐Teams in den stationären Therapieeinheiten<br />
einen für die Qualitätsentwicklung<br />
bedeutenden Faktor dar. Die laufende Erfassung<br />
der zugewiesenen PatientInnen und<br />
darauffolgende Auswertungsschritte, welche<br />
PatientInnen schließlich in der konkreten<br />
Betreuung unserer Dienste ankommen,<br />
sichert dies nachhaltig.<br />
»Morgen«<br />
Morgen. Im hellen Lichte des Mondes, vergraben, verborgen,<br />
unbekannt, schaue ich entgegen, einer Welt, die meine<br />
sein sollte, ich trinke traurigen Saft aus gutem weißen Wein,<br />
verbringe die Zeit mit Sachen, die einander nur kaputt machen<br />
würden. Morgen. Jetzt bin ich zerrissen. Und mein Herz in<br />
Schwarz gehüllt, so hoffe ich doch, auf Neues, Angenehmes,<br />
ich liebe es, und du mich doch auch? Oder? Wann kommst du<br />
meine Zungen küssen? Er war genial. Ich nicke und verbeuge<br />
mich. Dem Tod entronnen, extravagant, und doch nicht mit dem<br />
Zug, im Auto fort, er fehlt mir sehr, er ist nur dort. Wohin auch<br />
ich möchte, doch hält es mich zurück, denn morgen, ja denn<br />
meine lieben Leute, morgen ...<br />
Christian Winkler<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 19
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Was ist normal? Was ist verrückt?<br />
Ist der Durchschnitt normal? Ist die klitzekleine<br />
Abweichung vom Durchschnitt normal? Oder ist<br />
normal alles andere als der Durchschnitt, denn der<br />
Durchschnitt ist leider nicht mehr normal, sondern<br />
mehr als verrückt.<br />
Mal abgesehen dass ich vielleicht mehr<br />
als verrückt bin. :-)<br />
Aber ich will das nicht bestimmen, schließlich will ich<br />
nicht bewerten, weder mich noch wen anderen.<br />
Blöde Frage aber wie verrückt muss man eigentlich<br />
sein um normal zu sein. :-)<br />
Vielleicht ist man in der einen Situation normal und<br />
in der anderen verrückt. Beruflich normal, zuhause<br />
verrückt oder umgekehrt.<br />
Letztenendes ist es eigentlich egal verrückt oder<br />
normal Hauptsache man ist.<br />
Man ist, wie man ist und verstellt sich nicht. Denn wie<br />
dumm muss man sein wenn man versucht normal zu<br />
sein was es ja gar nicht gibt. :-)<br />
Vielleicht liegt in der kompletten Verrücktheit die<br />
Normalität verborgen. Gelebt durch das komplexe<br />
Denken in den diversen Situationen.<br />
Wie abnormal oder verrückt, oder wie auch immer<br />
man das bezeichnen mag ist es hier und jetzt so<br />
zu leben ohne drüber nachzudenken was das Tun,<br />
Handeln und die Worte die man sagt bewirken.<br />
Letzeres sind es doch Gedanken die sich in Worten<br />
zum Ausdruck bringen und somit das Gute bewirken<br />
bzw. den Schaden anrichten können.<br />
Wie auch immer es bleibt jeden selbst überlassen,<br />
was er beiträgt zum Geschehen der anderen/der<br />
Welt.<br />
Bettina Figl<br />
20<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Verbindungsdienst<br />
Tabelle 1: Zuweisungen – Kontakte<br />
Landesklinikum Mostviertel<br />
Amstetten-Mauer<br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Bezirk/Region Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu<br />
Amstetten 153 89 124 70 -19,0 -21,3<br />
Melk 35 18 34 22 -2,9 22,2<br />
Scheibbs 20 8 32 16 60,0 100,0<br />
Waidhofen/Ybbs 25 14 20 10 -20,0 -28,6<br />
Mostviertel 233 129 210 <strong>11</strong>8 -9,9 -8,5<br />
Landesklinikum Waldviertel<br />
Waidhofen/Thaya<br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Bezirk/Region Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu<br />
Gmünd 71 27 81 35 14,1 29,6<br />
Horn 27 15 24 <strong>11</strong> -<strong>11</strong>,1 -26,7<br />
Waidhofen/Thaya 46 14 41 14 -10,9 0,0<br />
Zwettl 67 19 54 20 -19,4 5,3<br />
Waldviertel 2<strong>11</strong> 75 200 80 -5,2 6,7<br />
Landesklinikum Mostviertel<br />
Amstetten-Mauer<br />
Landesklinikum<br />
Donauregion Tulln<br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Bezirk/Region Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu<br />
Krems 39 15 77 33 97,4 120,0<br />
Lilienfeld 2 2 16 8 700,0 300,0<br />
St. Pölten 63 28 105 64 166,7 128,6<br />
Zentralraum 104 45 198 105 90,4 133,3<br />
Alle Regionen 548 294 608 303 10,9 21,7<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 21
Verbindungsdienst<br />
mit stationärer Psychiatrie, Grafik 1<br />
300<br />
250<br />
200<br />
<strong>2010</strong><br />
20<strong>11</strong><br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Mostviertel Waldviertel Zentralraum<br />
Zuweisungsdiagnosen<br />
Verbindungsdienst, Grafik 2<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
F0: organische<br />
psychische Störungen<br />
60%<br />
F1: Substanzmissbrauch<br />
50%<br />
F2: Schizophrenie<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
F3: affektive Störungen<br />
F4: neurot., Belastungsu.<br />
somatof. Störungen<br />
10%<br />
F6: Persönlichkeitsstörungen<br />
0%<br />
<strong>2010</strong><br />
20<strong>11</strong><br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Mostviertel<br />
Waldviertel<br />
Zentralraum<br />
22<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Gruppenangebote<br />
Wanderung am Nebelstein<br />
In den Jahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> wurde an den<br />
Standorten des PSD versucht, qualitativ<br />
hochwertige Gruppenangebote für Angehörige<br />
und Betroffene zu gestalten. Wie in<br />
den Jahren davor konnte bei den Gruppenangeboten<br />
für Betroffene das Angebot noch<br />
deutlicher verdichtet werden: Hatten im Jahr<br />
<strong>2010</strong> noch 4.890 Personen an 738 Gruppenangeboten<br />
im gesamten Versorgungsgebiet<br />
teilgenommen, so stieg die Anzahl angebotener<br />
Gruppen im Jahr 20<strong>11</strong> auf 915, die<br />
Anzahl der Teilnehmer nahm auf 5.567 zu.<br />
Zurückführen lässt sich dieser Anstieg im<br />
weiteren Ausbau der IPT‐Gruppen<br />
(siehe S. 40) sowie im Angebot der<br />
Bewegungsgruppen.<br />
Weiterhin werden an vielen Standorten<br />
Angehörigengruppen, Betroffenengruppen,<br />
Alkoholgruppen, Trialoggruppen, Borderlinegruppen,<br />
ergotherapeutische Gruppen,<br />
Fitnessgruppen und sonstige Gruppenangebote<br />
für verschiedene spezielle Zielgruppen<br />
angeboten. Die Inanspruchnahme<br />
solcher laufender Gruppen stellt eine sehr<br />
wertvolle Ergänzung der Einzelkontakte<br />
und -interventionen dar.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 23
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Der Mut ist’s ...<br />
Zum Leben erwacht,<br />
ganz sacht<br />
schiebt es seinen Stiel aus der Erde,<br />
auf dass es bald größer werde!<br />
Entfaltet ein Blatt, ein zweites, ein drittes,<br />
wagt frohen Schrittes sich seinen Weg zu<br />
bahnen,<br />
sein Eifer lässt Gutes ahnen!<br />
Streckt verwegen<br />
der Sonne sein Köpfchen entgegen!<br />
Das kleine Pflänzchen wagt auf einmal ein<br />
Tänzchen!<br />
Jemand hat es aus dem Schlaf geweckt!<br />
Nun weiß es wie Leben schmeckt!<br />
Ganz ehrlich,<br />
es war beschwerlich!<br />
Trotz alledem, das Pflänzchen hat es nicht<br />
bereut,doch wer hat es aus seinem Schlaf<br />
befreit?<br />
Wer hat es wachgekitzelt, wachgerüttelt,<br />
wer aus seinem Traum geschüttelt?<br />
Wer hat es vorbereitet,<br />
es auf seinem Weg begleitet?<br />
Warum hat es sich hervorgetraut?<br />
Wer hat es derart aufgebaut?<br />
Lang hat es gewartet,<br />
doch auf einmal ist es durchgestartet!<br />
Woher die Kraft, die Energie?<br />
Was war’s, dass es gedieh?<br />
Fängt an zu wachsen ohne Ende,<br />
woher die Wende?<br />
Ein Wunder ist’s, so kann man sagen,<br />
jetzt muss ich Mal das Pflänzchen fragen:<br />
Was hat dir diesen Schub beschert, was war<br />
das nur?<br />
was brachte dich auf diese rätselhafte Spur?<br />
Ich platze fast vor Ungeduld!<br />
Sag’ es endlich, was ist „Schuld“?<br />
Nun denn, ich sag es dir ins Ohr ganz leise!<br />
Der Mut brachte mich auf diese Reise!<br />
Nun kann ich endlich leben,<br />
der Mut hat mir die Kraft gegeben!<br />
Das hat der Mut vollbracht!<br />
Der Mut ist’s, der aus einem Pflänzchen eine<br />
Pflanze macht!<br />
Angelika Tiefengraber<br />
24<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Angehörigen- und<br />
Betroffenen-Gruppen<br />
Gruppentermine<br />
Angehörige<br />
Betroffene<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Amstetten 10 10 137 214<br />
Melk 4 5 30 26<br />
Scheibbs 12 <strong>11</strong> 9<br />
Waidhofen/Ybbs 3 8 12 13<br />
Mostviertel 29 34 179 262<br />
Gruppentermine<br />
Angehörige<br />
Betroffene<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Gmünd 9 <strong>11</strong> 82 90<br />
Horn 39 13<br />
Waidhofen/Thaya 8 36<br />
Zwettl <strong>11</strong> <strong>11</strong> 125 155<br />
Waldviertel 20 30 246 294<br />
Gruppentermine<br />
Angehörige<br />
Betroffene<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Krems <strong>11</strong>1 100<br />
Lilienfeld 3<br />
St. Pölten 30 25 120 170<br />
Zentralraum 33 25 231 270<br />
Zentralraum 82 89 656 826<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 25
Vergleich/Entwicklung/Gruppen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
Anzahl<br />
Teilnehmer<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Amstetten 147 224 52 915 1286 41<br />
Melk 34 31 -9 153 132 -14<br />
Scheibbs 12 20 67 36 54 50<br />
Waidhofen/Ybbs 15 21 40 66 102 55<br />
Mostviertel 208 296 42 1.170 1.574 35<br />
Anzahl<br />
Teilnehmer<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Gmünd 91 101 <strong>11</strong> 524 560 7<br />
Horn 39 13 -67 237 67 -72<br />
Waidhofen/Thaya 44 2<strong>11</strong><br />
Zwettl 136 166 28 1407 1562 13<br />
Waldviertel 266 324 22 2.168 2.400 <strong>11</strong><br />
Anzahl<br />
Teilnehmer<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Krems <strong>11</strong>1 100 -10 684 615 -10<br />
Lilienfeld 3 15<br />
St. Pölten 150 195 30 853 978 15<br />
Zentralraum 264 295 12 1.552 1.593 3<br />
Alle Regionen 264 295 12 1.552 1.593 3<br />
26<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Helferkonferenzen<br />
Eine wesentliche Aufgabe für den Psycho-<br />
Sozialen Dienst der Caritas St. Pölten<br />
stellt neben den traditionellen Leistungen<br />
von Abklärung, Beratung, Begleitung und<br />
Behandlung auch die Organisation und die<br />
Sicherstellung einer bedürfnisgerechten psychosozialen<br />
Hilfeleistung dar. Als geeignetes<br />
Instrumentarium zur Erfüllung dieser Aufgaben<br />
hat sich in den letzten Jahren die „Helferkonferenz“<br />
herauskristallisiert. Sämtliche<br />
an der konkreten Betreuung eines Betroffenen<br />
beteiligten Dienste und Einrichtungen<br />
treffen sich (in der Regel nach Einladung<br />
durch den PSD) zu einer Besprechung, bei<br />
dem auch die/der Betroffene anwesend ist.<br />
Thema der Zusammenkunft ist die Entwicklung<br />
des Betroffenen des letzten Jahres,<br />
sowie die unterschiedlichen Vorhaben, die<br />
nach Ansicht der verschiedenen Betreuungspersonen<br />
und des Betroffenen selbst Ziele<br />
für die konkrete Betreuungsarbeit der darauffolgenden<br />
Monate sein sollen. Gemeinsame<br />
Beschlüsse und gemeinsam verfasste<br />
Protokolle ermöglichen hohe Verbindlichkeit<br />
in der Umsetzung der vereinbarten Betreuungsschritte.<br />
In der folgenden Tabelle stellen wir die<br />
Helferkonferenzen in den einzelnen Bezirken<br />
und den Versorgungsregionen des PSD der<br />
Caritas St. Pölten dar. Sowohl die Anzahl der<br />
Helferkonferenzen als auch die Anzahl der<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer nimmt über<br />
die Jahre zu; entsprechend dem wesentlichen<br />
Stellenwert von „Unterstützungsplanung<br />
und ‐abstimmung“ bzw. von „Unterstützungssicherung<br />
und ‐koordination“.<br />
Zu erwähnen ist, dass als Helferkonferenzen<br />
lediglich jene patientenbezogenen Besprechungen<br />
gewertet wurden, an denen außer<br />
Team-Mitgliedern des PSD, auch Mitarbeiter-<br />
Innen anderer Einrichtungen, sowie<br />
PatientInnen teilnahmen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 27
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Durchgeführte<br />
Helferkonferenzen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
Anzahl<br />
Teilnehmer<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Amstetten 32 31 -3 143 141 -1<br />
Melk 9 13 44 43 57 33<br />
Scheibbs 5 4 -20 19 15 -21<br />
Waidhofen/Ybbs<br />
Mostviertel 46 48 4 205 213 4<br />
Anzahl<br />
Teilnehmer<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Gmünd 2 4 100 10 19 90<br />
Horn 2 14 600 9 57 533<br />
Waidhofen/Thaya 1 7 600 8 26 225<br />
Zwettl 16 27 69 68 128 88<br />
Waldviertel 21 52 148 95 230 142<br />
Anzahl<br />
Teilnehmer<br />
Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />
Krems 18 23 28 61 79 30<br />
Lilienfeld 2 1 -50 6 4 -33<br />
St. Pölten 32 38 19 169 173 2<br />
Zentralraum 52 62 19 236 256 8<br />
Alle Regionen <strong>11</strong>9 162 36 536 699 30<br />
28<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Club Aktiv<br />
Aus der Grundidee, einen Begegnungsort<br />
zwischen behinderten und nichtbehinderten<br />
Menschen zu schaffen, angeregt durch<br />
Sozialarbeiter des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong><br />
der Caritas (PSD), entwickelte sich vor mehr<br />
als 20 Jahren ein niederschwelliges Freizeitangebot<br />
für psychisch erkrankte Menschen:<br />
der Club Aktiv !<br />
Jährlich wurde der Ausbau vorangetrieben,<br />
neue Standorte errichtet, die Öffnungszeiten<br />
erweitert und das Angebot des Club Aktiv<br />
fester Bestandteil der Beratungszentren der<br />
psychosozialen Einrichtungen der Caritas.<br />
Mit der Errichtung des Club Aktiv in<br />
St. Valentin im Juni 2007 und dem Ausbau<br />
der Öffnungszeiten in Waidhofen/Ybbs im<br />
Februar 2008 ermöglichte das Land Niederösterreich,<br />
durch entsprechendes zur Verfügung<br />
stellen von Fördermitteln, den Club<br />
Aktiv flächendeckend anzubieten.<br />
Gemalt von Norbert Jessenetschnig<br />
club<br />
In den Jahren 1988 bis<br />
einschließlich 20<strong>11</strong> besuchten<br />
283.735 TeilnehmerInnen die<br />
31.000 Veranstaltungen des<br />
Club Aktiv.<br />
Dadurch kann an 12 Standorten in der<br />
Diözese St. Pölten jeder Club 20 Stunden<br />
in der Woche mit einheitlichem Konzept<br />
und Ausstattung geöffnet sein.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 29
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
PSD und Club Aktiv sind für mich sehr gute Einrichtungen zu<br />
meiner persönlichen Verwirklichung als behinderter Mensch mit<br />
einer chronischen seelischen Erkrankung.<br />
Das BBO hat meine Autobiografie gedruckt und gebunden.<br />
Die Caritas hat mein Buch „Ein starkes ICH in einer zerbrechlichen<br />
Seele“ großzügig gesponsert.<br />
In vielen Clubs konnte ich meine Lebensbeschreibung vorstellen.<br />
Für Mai 2012 ist eine Neuauflage geplant.<br />
In meinem Heimatort Scheibbs ist es mir gelungen, für meine<br />
Biografie eine psychiatrieferne Leserschaft zu gewinnen.<br />
2003 vermittelte mir meine Sozialarbeiterin des PSD Kontakte zum<br />
Fernsehen. Ich bekam die Gelegenheit vor der TV-Kamera Fragen<br />
in eigener Sache zu beantworten.<br />
Vor vier Jahren erhielt ich vom PSD eine Einladung, wo ich über<br />
meine Erfahrungen in persönlichen Krisen berichten durfte.<br />
Bei der Literarischen Einrichtung „Sprachmacht“ wurde ich<br />
mehrmals eingeladen von Frau Durstberger um selbstverfasste<br />
Texte vor Publikum vorzustellen.<br />
PSD und Club Aktiv haben in all diesen Dingen sozusagen<br />
meine Kreativität gefördert.<br />
Stefan Trümmel<br />
Der Autor Stefan Trümmel wagt mit<br />
seiner Biographie einen mutigen,<br />
reflektierten Schritt in die Öffentlichkeit.<br />
Er weckt damit Interesse für Menschen<br />
in seelischen Nöten und wirbt um<br />
Verständnis.<br />
Gehen wir behutsam mit unseren<br />
Nächsten um, wenn sie uns vertrauensvoll<br />
Einblick in ihre Seele gewähren?!<br />
30<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
ClubAktiv MitarbeiterInnen<br />
1<br />
2 3<br />
Clubklausur im Lilienhof März 20<strong>11</strong>:<br />
Bild 1: Gruppenbild aller MitarbeiterInnen<br />
Bild 2: Mitarbeiterinnen Region Mostviertel<br />
Bild 3: MitarbeiterInnen Region Waldviertel<br />
Bild 4: Mitarbeiterinnen Region Zentralraum<br />
4<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 31
Alter der<br />
ClubbesucherInnen<br />
bis 24 Jahre 7%<br />
25-34 Jahre 14%<br />
35-44 Jahre 19%<br />
45-54 Jahre 32%<br />
55-64 Jahre 18%<br />
65-74 Jahre 7%<br />
ab 75 Jahre 3%<br />
Die täglichen Angebote des Club Aktiv stellen<br />
einen unverzichtbaren Bestandteil in der<br />
Versorgung psychisch kranker Menschen dar<br />
und sind damit eine unentbehrliche Ergänzung<br />
zum Angebot des PSD und der PWG.<br />
Teilhabe am Leben, Schutz vor Isolation, Vereinsamung<br />
und sozialer Ausgrenzung, sowie<br />
Sinngebung durch Tätigsein verstehen wir<br />
als Grundanliegen dieses Angebotes.<br />
Damit werden alle Bereiche des Lebens<br />
angesprochen – besonders jene, die so<br />
„normal“ erscheinen, dass es nicht leicht ist,<br />
sie entsprechend zu beschreiben:<br />
Miteinander Zeit – freie Zeit – verbringen,<br />
gestalten und nutzen bedeutet besonders für<br />
chronisch psychisch kranke Menschen ein<br />
hohes Maß an Bereitschaft und Motivation<br />
aufzubringen. Um dies anzuerkennen und zu<br />
fördern und gleichzeitig auf die Bedürfnisse<br />
möglichst vieler BesucherInnen eingehen zu<br />
können, werden die Angebote vielseitig miteinander<br />
gestaltet. Besonderes Augenmerk wird<br />
darauf gelegt, die gesunden Anteile der BesucherInnen<br />
zu aktivieren und zu stabilisieren.<br />
Als Ankerpunkt im Alltäglichen ist der Club<br />
Aktiv derzeit mit seinen Inhalten besonders<br />
in Kooperation mit dem PSD und der PWG<br />
die intensivste und kontinuierlichste Versorgungsform<br />
innerhalb unseres Dienstleistungsverbundes.<br />
Sicherheit durch Gemeinschaft,<br />
Autonomie durch Mitsprache und<br />
Wertschätzung durch Aktivität entfalten auf<br />
vielen Ebenen ihren Nutzen.<br />
Die Niederschwelligkeit im Zugang ermöglicht<br />
dem einzelnen Betroffenen eine selbstbestimmte,<br />
individuelle und bedürfnisabhängige<br />
Teilnahme, die hochprofessionelle<br />
Begleitung durch unsere MitarbeiterInnen<br />
sichert die Qualität dieses Angebotes.<br />
In den Jahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />
besuchten 55.355 TeilnehmerInnen<br />
die 4971 Veranstaltungen.<br />
Lebenspraktische Angebote wie miteinander<br />
Einkaufen, Kochen, Tischdecken und Essen,<br />
Jahresfeste vorbereiten und feiern, Tagesnachrichten<br />
verfolgen und sich darüber<br />
auszutauschen…prägen dabei den Großteil<br />
der angebotenen Veranstaltungen.<br />
Mit annähernd 12 Besuchern pro Veranstaltung<br />
erreicht das Angebot des Club Aktiv<br />
einen bisher noch nie erreichten hohen<br />
Durchschnitt.<br />
32<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Statistik der<br />
ClubbesucherInnen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
Bilder vom Cluburlaub in Novigrad<br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Bezirk/Region Teilnehmer Veranst. TN/Veranst. Teilnehmer Veranst. TN/Veranst.<br />
Amstetten 3.843 235 16,4 3.831 232 16,5<br />
Gmünd 3.854 231 16,7 4.015 233 17,2<br />
Horn 2.423 230 10,5 3.598 236 15,2<br />
Krems 1.945 222 8,8 2.580 220 <strong>11</strong>,7<br />
Lilienfeld 979 169 5,8 917 169 5,4<br />
Melk 1.292 197 6,6 1.128 198 5,7<br />
Scheibbs 928 199 4,7 901 172 5,2<br />
St. Pölten 3.517 229 15,4 3.366 219 15,4<br />
St. Valentin 753 170 4,4 732 158 4,6<br />
Waidhofen/Thaya 2.<strong>11</strong>5 224 9,4 2.299 219 10,5<br />
Waidhofen/Ybbs 1.058 169 6,3 1.479 159 9,3<br />
Zwettl 3.785 241 15,7 4.017 240 16,7<br />
Summe 26.492 2.516 10,5 28.863 2.455 <strong>11</strong>,8<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 33
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Die Verteilung der Angebote<br />
Lebenspraktische Angebote 51%<br />
Sport&Bewegung 19%<br />
Freizeit&Bildung 15%<br />
Therapie 15%<br />
Fahrtendienst<br />
Der Fahrtendienst (FD) ist eine Zusatzleistung<br />
des PSD und wird über das Land<br />
Niederösterreich seit 2002 finanziert.<br />
Als Leistungen im Rahmen des FD gelten<br />
ausschließlich<br />
• Fahrten, die KundInnen von zu Hause zu<br />
PSD Angeboten und zurück bringen<br />
• Fahrten, die KundInnen von zu Hause zu<br />
Clubangeboten und zurück bringen.<br />
Diese Fahrten werden einerseits durch<br />
ehrenamtlich engagierte Personen<br />
gewährleistet, die mit ihrem Privat PKW<br />
Fahrten anbieten. Andererseits werden<br />
Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />
die durch entsprechende Belege<br />
nachgewiesen werden, den KundInnen<br />
zurückerstattet.<br />
Das Budget wird jährlich beim Kostenträger<br />
beantragt. Es dient zur Finanzierung der anfallenden<br />
Kosten durch Nutzung von öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln, sowie der gefahrenen<br />
Kilometer.<br />
Die Gewinnung von Ehrenamtlichen, Zuführung<br />
von KundInnen, sowie die Koordination<br />
und Organisation von Fahrten erfolgt seitens<br />
der ClubkoordinatorInnen in enger Abstimmung<br />
zwischen den MitarbeiterInnen des<br />
PSD und Club Aktiv. Der Fahrtendienst ist oft<br />
die einzige Möglichkeit für Klienten ihrer Isolation<br />
zu entkommen und ihrem krankheitsbedingten<br />
sozialen Rückzug entgegenzuwirken.<br />
Oft fehlt die nötige Infrastruktur an öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln, um eine Teilnahme an<br />
unseren Angeboten sicher zu stellen oder die<br />
Benützung von vorhandenen Verkehrsmitteln<br />
ist krankheitsbedingt nicht möglich. Viele unserer<br />
Klienten benötigen diesen geschützten<br />
Rahmen des Fahrtendienstes, um am sozialen<br />
Leben des Club Aktiv oder den Angeboten<br />
des PSD teilnehmen zu können. Durch<br />
die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben<br />
kann der Krankheitsverlauf der PatientInnen<br />
positiv beeinflusst werden.<br />
Im Berichtszeitraum <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> konnten<br />
43 ehrenamtliche FahrerInnen gewonnen<br />
werden. Insgesamt legten diese in den<br />
beiden Jahren 341.434km zurück.<br />
Ca. 250 KundInnen konnte dadurch die<br />
Inanspruchnahme unserer Dienstleistungen<br />
ermöglicht werden.<br />
Aufgrund der knapp bemessenen Finanzmittel<br />
kann der Fahrtendienst nur durch<br />
sozial engagierte Mitmenschen aufrecht<br />
gehalten werden.<br />
Als Herausforderung in der alltäglichen Koordination<br />
und Abwicklung des Fahrtendienstes<br />
zeigt sich die Gewinnung entsprechend<br />
interessierter wie geeigneter Personen, und<br />
dementsprechend folgend die kontinuierliche<br />
Aufrechterhaltung dieses <strong>Dienstes</strong>.<br />
34<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Der Cluburlaub in Novigrad<br />
Die Cluburlaube in den Jahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> führten<br />
uns nach Novigrad, Kroatien, ins Hotel Laguna.<br />
Nach einer jeweils unkomplizierten Anreise kamen wir<br />
am frühen Abend an und inspizierten Zimmer, Hotel und<br />
Umgebung. Einige waren zum ersten Mal am Meer und<br />
genossen auch hier erste „Badeversuche“. Nach einem<br />
tollen Abendessen und einem Abendspaziergang folgte<br />
die erste Nacht.<br />
<strong>2010</strong> wurde der zweite Tag für Baden in Meer bzw. Pool,<br />
Spaziergänge, Eis essen, gemütliches Beisammensein<br />
und am Abend auch für Tanz genutzt. Alle waren „angekommen“<br />
und in Urlaubstimmung.<br />
In den folgenden Tagen zählten v.a. eine Stadtbesichtigung<br />
in Porec und ein Bootsausflug entlang der Küste zu<br />
den Highlights. Letzterer verlief teilweise turbulent, zum<br />
Einen aufgrund des stürmischen Wetters bei der Heimreise,<br />
zum Anderen, weil ein Klient kurzfristig „verloren ging“.<br />
Aber: Ende gut, alles gut!<br />
20<strong>11</strong> verließ uns leider das Glück mit dem Wetter, jedoch<br />
nicht die gute Stimmung. Trotz einiger Regenfälle genossen<br />
wir auch in diesem Jahr viele schöne Highlights.<br />
Wir verbrachten zwei wunderschöne Urlaube in Novigrad,<br />
das wir als sehr schönen Urlaubsort mit vielen Möglichkeiten<br />
kennengelernt haben. Unsere KlientInnen kamen<br />
auch mit anderen UrlauberInnen in Kontakt, „alte Hasen“<br />
und solche, die zum ersten Mal dabei waren, verstanden<br />
sich sehr gut. Auch im BetreuerInnenteam herrschte<br />
Harmonie.<br />
Alles in allem: Zwei perfekte Urlaube!<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 35
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Arbeitsgruppe<br />
zum Thema 65+<br />
Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf durch funktionale<br />
und soziale Beeinträchtigungen im Alter<br />
Hintergrund: Das Waldviertel ist eine Region Niederösterreichs<br />
mit besonders deutlicher Ausprägung der Altersgruppe der über<br />
65-jährigen. Demographische Prognosen sehen eine weitere<br />
Zunahme dieser Gruppe voraus.<br />
Bevölkerung am 1. 1. 20<strong>11</strong>: 65- und Mehrjährige<br />
nach politischen Bezirken<br />
Anteil der Personen im Alter von<br />
65- und Mehrjährige an der<br />
Bevölkerung insgesamt in %<br />
bis 15,0<br />
15,1 bis 17,5<br />
Anzahl 65- und Mehrjährige<br />
421 bis 10.000<br />
Einwohner 65+<br />
Bezirk 20<strong>11</strong> 2030 2050<br />
Gmünd 22,86% 29,61% 34,47%<br />
Horn 21,31% 27,78% 32,44%<br />
Waidhofen/Thaya 21,69% 28,47% 34,85%<br />
Zwettl 19,91% 27,10% 33,85%<br />
17,6 bis 20,0<br />
20,1 bis 22,5<br />
22,6 und mehr<br />
10.001 bis 20.000<br />
20.001 bis 40.000<br />
40.001 bis 288.937<br />
Quelle: STATISTIK AUSTRIA<br />
Statistik des Bevölkerungsstandes<br />
Erstellt am: 27. 05. 20<strong>11</strong><br />
36<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Die Arbeitsgruppe* beschäftigte sich mit<br />
Bedürfnissen der älteren Menschen allgemein<br />
und im speziellen bei psychischen<br />
Erkrankungen. Freizeit- und Beratungsangebote,<br />
mobile Dienste und 24- Stundenpflege,<br />
betreutes Wohnen in Wohnungen von Wohnbaugenossenschaften<br />
und Pflegeheime wurden<br />
inklusive Kontaktadressen aufgelistet,<br />
Spezialangebote in Heimen wie Tagespflege,<br />
Kurzzeitpflege, Übergangspflege, Betreuungsstationen<br />
genannt und beschrieben. Die<br />
Angebote wurden zusammengefasst in einer<br />
Liste den KollegInnen zur Verfügung gestellt.<br />
* DSA Rosina Bischof, DSA Klaus Helmreich, DSA Elisabeth Lehr, DSA Cornelia Prosenbauer,<br />
DSA Hubert Schneider, MSc, Dr. Irina Taschler, Mag. (FH) Annemarie Winkler<br />
Für die Frage „Zuständigkeit des PSD“<br />
unterschieden wir 4 Gruppen:<br />
1. Rat suchend, 65+, im PSD nicht bekannt:<br />
hier bieten wir Info über Abklärungsmöglichkeiten,<br />
Dienste und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
wie Pflegegeld, Mobile Pflegedienste,<br />
Ämter und Behörden, Sachwalterschaft,<br />
Pflegeheime,….<br />
2. Rat suchend, 65+, diagnostizierte<br />
Demenz, nicht bekannt:<br />
hier bieten wir Info wie oben beschrieben,<br />
Unterstützung bei der Einleitung einer entsprechenden<br />
Behandlung und Unterstützung<br />
der Angehörigen.<br />
3. Rat suchend, 65+, diagnostizierte<br />
Demenz und andere psychische<br />
Erkrankung, nicht bekannt:<br />
Info und Unterstützung wie oben beschrieben<br />
und längerfristige Weiterberatung/<br />
-betreuung durch das PSD- Team.<br />
Die Übernahme der Betreuung erfolgt nach<br />
persönlicher Abschätzung und individuellem<br />
Unterstützungsbedarf.<br />
4. 65+, diagnostizierte psychische Erkrankung,<br />
im PSD bekannt, altersbedingte<br />
Veränderungen und Verdacht auf Demenz:<br />
zusätzlich zu den Info- und Unterstützungsmaßnahmen<br />
wie oben beschrieben übernimmt<br />
das PSD- Team, soweit erforderlich,<br />
auch die Organisation, Koordination und<br />
Kontrolle der Dienste und Unterstützungsmöglichkeiten.<br />
KlientInnen 65+<br />
<strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
Bezirk/Region Gesamt hievon neu<br />
Gmünd 78 42<br />
Horn 12 5<br />
Waidhofen/Thaya 19 3<br />
Zwettl 45 26<br />
Zusammenfassend stellten wir fest:<br />
Die Gruppe 65+ stellt nicht die Kernzielgruppe<br />
des PSD dar.<br />
Aber: in der praktischen Arbeit<br />
• begegnen uns immer wieder Menschen<br />
mit vorher genannten Eigenschaften<br />
• haben Menschen Doppel-, Dreifachoder<br />
Multidiagnosen<br />
• finden Menschen sonst nirgendwo eine<br />
Betreuungs- und/oder<br />
Aussprachemöglichkeit<br />
• werden Menschen vor Einsamkeit krank<br />
• werden lange betreute Klienten alt<br />
• sind wir das letzte Auffangnetz<br />
• kommen Menschen zu uns, die von Stelle<br />
zu Stelle geschickt werden, aber niemand<br />
fühlt sich zuständig<br />
• brauchen Angehörige Unterstützung<br />
Die Übernahme in die Betreuung erfolgt<br />
allerdings nach persönlicher Abschätzung<br />
und individuellem Betreuungsbedarf.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 37
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Waldpädagogik<br />
eine kurze Erläuterung über die Tagung<br />
„Wald“ im Oktober 20<strong>11</strong><br />
Das Lebensministerium initiierte erstmalig von 27.10. bis 29.10.20<strong>11</strong><br />
eine Veranstaltung mit dem Titel „Wald und Gesundheit“.<br />
www.lebensministerium.at<br />
Veranstaltungsort war Reichenau an der Rax und in den umliegenden Plätzen in der Natur.<br />
Hierzu gab es verschiedene Referate aber auch Workshops zu dieser Thematik.<br />
Einen Workshop durften DSA Gabi Hinterkörner und DSA Sonja Winter mitgestalten.<br />
Ziel und Inhalt<br />
der Veranstaltung<br />
Am Workshop nahmen 12 Personen aus den<br />
verschiedensten Bereichen und Beweggründen<br />
teil, mit wenig bis keiner Erfahrung im Umgang<br />
mit psychisch erkrankten Menschen.<br />
Ziel und Inhalt der Veranstaltung war es, Aspekte<br />
für Sozialarbeit im Wald mit psychisch<br />
kranken Menschen zu beleuchten und zu<br />
besprechen. Aufgabe war es, einen allgemeinen<br />
Gesundheitsaspekt zu formulieren und diesen<br />
dann auf andere Gruppen umzulegen. Weiters<br />
galt das Interesse der Planung von Aktivitäten:<br />
Zeit, Recherche über den Personenkreis,<br />
Dauer der waldpädagogischen Aktion, wie viel<br />
Wissensvermittlung, mehr Tun und Kreativität,<br />
Freude und Erfolgserlebnis an gelungenen<br />
Aktionen, …<br />
Eine Aktion wurde mit den TeilnehmerInnen<br />
der Tagung vor Ort durchgeführt:<br />
„Blinde Kuh“<br />
Hier geht es um Vertrauen, sich auf<br />
jemanden verlassen, einlassen zu können<br />
und darum, seine eigene Wahrnehmung<br />
intensiv zu spüren.<br />
38<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Vertrauen haben: Ein wichtiger Punkt war, über Menschen mit besonderen<br />
Bedürfnissen zu sprechen, die Hemmschwelle abzubauen,<br />
Vertrauen zu haben. Die TeilnehmerInnen waren sehr interessiert und<br />
arbeiteten intensiv mit.<br />
Hierzu noch eine Auflistung im Vergleich „Waldpädagogik“ (die Ausgangsidee galt<br />
Kindern und Jugendlichen) zu „Waldpädagogik im psychosozialen Bereich“.<br />
Wir haben versucht einige Punkte herauszuarbeiten.<br />
Waldpädagogik im Bereich Kinder und Jugendliche will:<br />
• Den Lebensraum Wald als Naturgut und<br />
Wirtschaftsraum vermitteln<br />
• Ökologische und ökonomische<br />
Zusammenhänge verständlich machen<br />
• Die Schönheit des Waldes zeigen und<br />
seine Geheimnisse begreifen helfen<br />
• Zu Kreativität und spielerischem Lernen<br />
in der Natur anregen<br />
• Einen verantwortungsvollen Umgang<br />
mit der Natur im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit fördern<br />
• Die Aufmerksamkeit für den<br />
nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugen<br />
Waldpädagogik im Bereich Menschen mit psychischen<br />
Problemen und psychiatrischen Diagnosen will:<br />
• Raus in die Natur: einem Rückzug<br />
entgegen wirken, ein wichtiger Schritt<br />
zur „Erdung“<br />
• Kreativität fördern: aus dem Gefühl heraus,<br />
sich wenig zu trauen, können sich die<br />
Personen durch Kreativität und über<br />
positive Erlebnisse freuen und Spaß an<br />
gelungenen Aktionen haben<br />
• Körperliche Aktivität durch die<br />
verschiedenen Methoden fördern<br />
• Soziale Kompetenz / Kontakte fördern:<br />
durch das Gruppenangebot erweitern sich<br />
soziale Kontakte, durch verschiedene<br />
Aufgaben und Rollen innerhalb der<br />
Gruppen wird soziale Kompetenz<br />
gefördert<br />
• Wissen vermitteln, wo es gefordert wird,<br />
aber nicht als vorrangiges Ziel<br />
Insgesamt war die Teilnahme und Vorbereitung auf diese Tagung eine spannende<br />
und lehrreiche Herausforderung.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 39
Prof. Dr. phil., Dipl.-Psych.<br />
Volker Roder<br />
– Universitäre Psychiatrische<br />
Dienste Bern<br />
– Direktion Sozial- und<br />
Gemeindepsychiatrie Bern<br />
– Mitbegründer von IPT<br />
gemeinsam mit Brenner,<br />
Kienzle<br />
IPT –<br />
Integriertes Psychologisches Therapieprogramm<br />
bei schizophren Erkrankten<br />
Die Bedeutung kognitiver Störungen für die Therapie und Rehabilitation<br />
schizophren Erkrankter wurde während der letzten Jahre international<br />
immer mehr wahrgenommen, untersucht und akzeptiert.<br />
Dabei erwiesen sich kognitive Funktionen als entscheidende<br />
Einflussfaktoren für eine optimale (Re-) Integration der Patienten<br />
in die Gesellschaft (Recovery-Perspektive).<br />
Das IPT ist ein Gruppentherapieprogramm<br />
zur Verbesserung neurokognitiver (z.B.:<br />
Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis),<br />
sozialkognitiver (z.B.: Motivation, Emotion,<br />
Realitätsbezug) und sozialer (z.B.: Beziehungsgestaltung,<br />
Kontaktaufnahme, Wohn-,<br />
Arbeits- und Freizeitkompetenz) Funktionen.<br />
Damit fokussiert es auf die für schizophren<br />
Erkrankte typischen Hauptproblembereiche,<br />
die eine unabhängige Lebensführung und<br />
soziale Integration meist erschweren.<br />
Der Grundstein für IPT beim <strong>PsychoSozialen</strong><br />
Dienst wurde durch MitarbeiterInnen, nach<br />
dem Besuch von extern angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />
bei Prof. Dr. Volker<br />
Roder im Jahr 2006 und der anschließenden<br />
Installierung von zwei Gruppen im Jänner<br />
2007 in den Bezirken Gmünd und Zwettl, gelegt.<br />
Bei einer Vorstellung der Gruppenangebote<br />
im Gesamtleitungsteam des PSD wurde<br />
IPT als sinnvolles Angebot erachtet und ein<br />
weiterer Ausbau der IPT Angebote beim PSD<br />
2008 beschlossen.<br />
Die von Prof. Dr. Volker Roder angebotenen<br />
Veranstaltungen gliedern sich in zwei Teile:<br />
Teil 1: „Kognitive Therapie für schizophren<br />
Erkrankte“<br />
Teil 2: „Therapie sozialer Kompetenz bei<br />
schizophren Erkrankten“<br />
Der erste Teil der Schulungsmaßnahmen wurde<br />
für alle PSD MitarbeiterInnen und einige<br />
interessierte MitarbeiterInnen des Club Aktiv<br />
in den Monaten Jänner, Februar und April<br />
2009 angeboten.<br />
40<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Die Gruppen werden, seit Beginn immer<br />
doppelt besetzt durch TherapeutIn und<br />
Co-TherapeutIn, durchgehend einmal pro<br />
Woche für eine Stunde angeboten.<br />
Die Rückmeldungen unserer KlientInnen<br />
und MitarbeiterInnen sind sehr positiv,<br />
hier einige Beispiele:<br />
„Die IPT Gruppe ist ein wichtiger Treffpunkt<br />
für Patienten mit schizophrenen Störungen<br />
und damit verbundenen kognitiven Einschränkungen.<br />
Die geschlossene Gruppe<br />
vermittelt einen hohen Grad an Sicherheit<br />
und therapeutischer Wertschätzung und wird<br />
damit zum Experimentierfeld für Sprache und<br />
Kommunikation. Die spielerischen Übungen<br />
führen zu einer langfristigen Verbesserung<br />
der sozialen und kognitiven Fähigkeiten.“<br />
Dr. Bärbel Fichtl<br />
„Die wöchentlich stattfindende IPT- Gruppe<br />
bietet psychisch kranken Menschen die<br />
Möglichkeit, ihre kognitiven Fähigkeiten trotz<br />
Erkrankung und teilweise jahrelanger schwerer<br />
Medikation zu verbessern. Einerseits sind<br />
die Gruppenteilnehmer durch den erlernten<br />
Umgang mit Emotionen/kognitiven Fähigkeiten<br />
besser für auftretende Alltagssituationen<br />
mit Konfliktpotential gewappnet, andererseits<br />
bietet die Gruppe auch die Chance, der<br />
kognitiven und sozialen Regression gegenzusteuern.“<br />
DSA Markus Fladenhofer<br />
„Was mir hier unheimlich gefällt, sind die kreativen<br />
Wortspiele, wie komme ich sonst dazu,<br />
eventuell eigne ich mir das Buch an und<br />
mache selbst eine Gehirnjogginggruppe auf.<br />
Umgekehrt schätze ich ihre Interventionen,<br />
wie sie Teilnehmer führen, den Umgang mit<br />
ihnen, das schau ich mir ab, saug es auf wie<br />
ein Schwamm.“<br />
Susanne F. 52 Jahre<br />
„Mir gefällt es sehr gut. Reden kann man<br />
üben und wegen der Konzentration. Ich tu<br />
mir schon viel leichter beim Gespräch, der<br />
Faden reißt nicht so ab. Wie das betreut wird<br />
von dem Team, ist gut.“<br />
Frau T.<br />
Derzeit laufende Gruppenangebote<br />
an den Standorten:<br />
IPT Amstetten: Start Oktober <strong>2010</strong><br />
IPT Gmünd: Start Jänner 2007<br />
IPT Horn: Start Mai <strong>2010</strong><br />
IPT Krems: Start Juni 2009<br />
IPT Melk: Start Jänner 2009<br />
IPT St. Pölten: Start Oktober 2009<br />
IPT Waidhofen/Thaya: Start Februar 20<strong>11</strong><br />
IPT Zwettl: Start November 2007<br />
„Die Gruppe ist für mich anstrengend, die<br />
Rollenspiele beanspruchen mich zu sehr,<br />
manchmal positiv, manchmal negativ, weniger<br />
anstrengend sind Wortassoziationen, das<br />
ist unterhaltsam. Man denkt nach.“<br />
Ingrid K. 59 Jahre<br />
„An vielen Tagen ist die Gruppe fordernd.<br />
Mein Wissen ist besser präsent. Ich fühle<br />
mich wohler. Die Rollenspiele sind positiv<br />
aber aufwühlend/emotional. Das Gemeinschaftsgefühl<br />
ist mehr.“<br />
Aloisia M. 52 Jahre<br />
„IPT geht. Rollenspiele sind anstrengend.<br />
Leichter sind Begriffe an der Tafel, wenn<br />
ich es lesen kann und nicht nur hören. Ich<br />
komme unter Leute.“<br />
Klaus W. 45 Jahre<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 41
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Projekt KIPKE<br />
Das Projekt KIPKE hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, für Kinder mit psychisch kranken<br />
Eltern(teilen) in einer spezifisch belasteten<br />
Lebenssituation präventiv tätig zu sein und<br />
Schutzfaktoren zu aktivieren, die einem erhöhten<br />
Erkrankungsrisiko entgegenwirken.<br />
Projektaufbau<br />
Dem Projektantrag entsprechend wurde<br />
umgehend nach Projektbewilligung (Dezember<br />
2009) mit der Personalrekrutierung, der<br />
Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen<br />
und der gezielten Information über diese zusätzliche<br />
Dienstleistung innerhalb des PSD an<br />
die bestehenden MitarbeiterInnen begonnen.<br />
Die bewilligten Stunden wurden in Abhängigkeit<br />
von den Möglichkeiten der neu gewonnenen<br />
KIPKE-Mitarbeiterinnen (Stundenausmaß,<br />
Vertragsverhältnis und Standort)<br />
vergeben. Bereits mit 01.03.<strong>2010</strong> konnte an<br />
4 Standorten im Versorgungsgebiet der Caritas<br />
mit dem Beratungsangebot für betroffene Kinder<br />
und deren Eltern begonnen werden.<br />
Von allen neu gewonnenen KIPKE-MitarbeiterInnen<br />
haben sechs MitarbeiterInnen eine<br />
abgeschlossene Ausbildung zur Klinischenund<br />
GesundheitspsychologIn, eine MitarbeiterIn<br />
ist Ergotherapeutin.<br />
Im Zentrum des Projektes „Beratung von<br />
Kindern mit psychisch kranken Eltern“ steht<br />
daher das Unterstützen der Kinder und<br />
Jugendlichen durch<br />
• kindgerechte Information über die<br />
Erkrankung des Elternteils<br />
(krankheitsbedingte Einschränkungen<br />
und Verhaltensweisen der Eltern)<br />
• Wahrnehmung und Entlastung von<br />
Angst- und Schuldgefühlen sowie von<br />
übergroßer Verantwortung (Parentifizierung)<br />
• Erarbeitung von Krisenmanagement<br />
• Etablierung bzw. Aktivierung einer<br />
Vertrauensperson<br />
• Beratung im Hinblick auf die Freizeitgestaltung<br />
und die Förderung von sozialen Kontakten<br />
Die Beratung der Eltern zielt auf die Erweiterung<br />
des Verständnisses für die Belastungen<br />
und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen,<br />
die Verbesserung der Kommunikationsstrukturen,<br />
die Enttabuisierung innerhalb<br />
der Familie, den Abbau von Schuldgefühlen<br />
und –zuweisungen, die Übernahme von<br />
Verantwortung sowie die Öffnung der Familie<br />
nach außen. Je nach Möglichkeiten und Bedürfnissen<br />
erfolgt die Beratung im Rahmen<br />
von Familiengesprächen, Elterngesprächen<br />
sowie Einzelsitzungen mit den jeweiligen<br />
betroffenen minderjährigen Angehörigen. Die<br />
Gespräche können im PSD oder bei Bedarf<br />
auch in der häuslichen Umgebung durchgeführt<br />
werden. In der weiteren Projektentwicklung<br />
sind auch Gruppenangebote für Kinder<br />
und Jugendliche geplant.<br />
Durch die Finanzierung dieses Projektes<br />
durch die Abteilung für Gesundheitsvorsorge<br />
(NÖGUS) ist es den beiden Trägerorganisationen<br />
(PSZ GmbH und Caritas St. Pölten),<br />
die über ihre bestehenden Einrichtungen<br />
den Zugang zu den erkrankten Eltern haben,<br />
gelungen, diese Beratung in allen Bezirken<br />
NÖs anzubieten.<br />
Der folgende Bericht stellt unsere Aktivitäten<br />
und Ergebnisse dar und soll einen Einblick in<br />
die ersten beiden Projektjahre geben.<br />
Alle MitarbeiterInnen sind im Besitz<br />
von verschiedensten Zusatzausbildungen.<br />
Die Integration der KIPKE-MitarbeiterInnen<br />
in den bestehenden Dienst, die Vertrauensbildung<br />
und dementsprechende Nutzung<br />
der Synergien innerhalb der Teams wurde<br />
durch die sofortige und intensive Einbindung<br />
an die jeweiligen Standortteams gewährleistet.<br />
Standortteams bilden das zentrale und<br />
strukturierte Kommunikationsgremium der<br />
jeweiligen Beratungsstelle innerhalb eines<br />
Bezirks und dienen der Besprechung von<br />
neu zugewiesenen KundInnen, von Entscheidungen<br />
in der Einzelfallarbeit, sowie der<br />
Planung interdisziplinärer Vorgangsweisen.<br />
Für organisatorische und fachliche Fragen,<br />
sowie zur Begleitung der Teams und der einzelnen<br />
Mitarbeiter in fallbezogenen Angelegenheiten<br />
stehen die Regionalleitungen zur Verfügung.<br />
Ich wäre gerne<br />
im Sommercamp<br />
2012!<br />
Nina*<br />
42<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Es war mega lustig und ich freue<br />
mich schon auf das nächste Jahr!<br />
Sarah*<br />
Ergebnisse <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />
KIPKE 20<strong>11</strong>: Gruppenbild<br />
Für die Dokumentation des Projektes wurde<br />
das EDV-gestützte Dokumentationssystem<br />
des PSD adaptiert, wodurch eine Gesamtauswertung<br />
der Ergebnisse möglich wird. Einige<br />
Ergebnisse für die Berichtsjahre sollen im<br />
Folgenden vorgestellt werden.<br />
Seit Beginn der Beratungen (01.03.<strong>2010</strong>)<br />
konnten <strong>11</strong>0 Kinder und Jugendliche<br />
(81 Familien) in einen Beratungsprozess aufgenommen<br />
werden. Dabei handelt es sich<br />
um 48 Buben und 62 Mädchen. Bisher wurden<br />
5 Beratungsprozesse abgeschlossen.<br />
Im folgenden Diagramm ist die Anzahl der beratenen<br />
Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien<br />
in den beiden Berichtsjahren dargestellt:<br />
Anzahl beratener<br />
Kinder und Jugendlicher<br />
Das nächste Mal sollen alle<br />
bis zum Schluss bleiben!<br />
100<br />
90<br />
92<br />
Luise*<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
60<br />
31<br />
53<br />
39<br />
29<br />
66<br />
43<br />
20<br />
10<br />
<strong>2010</strong><br />
0<br />
Kinder Mädchen Buben<br />
Familien<br />
20<strong>11</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 43
Aufteilung nach Regionen<br />
Das ganze Camp hat mir<br />
sehr gut gefallen!<br />
Maximilian*<br />
Std./Woche ber. Kinder ber. Familien<br />
Region <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
MV (ME, SB) 20 19 24 13 14<br />
WV (ZT, GD) 20 14 28 10 22<br />
ZR (KS, P) 20 27 40 20 30<br />
Gesamt 60 60 92 43 66<br />
Das Alter der beratenen Kinder<br />
liegt zwischen 0 und 18 Jahren, das<br />
Durchschnittsalter liegt bei<br />
10,7 Jahren. Den höchsten Anteil<br />
machen derzeit Kinder im Alter von<br />
7 bzw. 14 Jahren aus.<br />
Beratungsbausteine<br />
Die in den Berichtsjahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />
durchgeführten Beratungsgespräche,<br />
Hausbesuche und Vorgespräche werden<br />
in der folgenden Grafik dargestellt. In der<br />
Projektdurchführung zeigte sich vor allem ein<br />
unerwartet hoher Bedarf an Elternarbeit, im<br />
besonderen um die Erziehungskompetenzen<br />
zu festigen und die Rolle als Mutter bzw.<br />
Vater zu reflektieren.<br />
Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil<br />
an Hausbesuchen in unseren Versorgungsregionen<br />
(75% der Gespräche finden im<br />
Rahmen eines Hausbesuches statt).<br />
Eine Erklärung dafür lässt sich in den<br />
geografischen Gegebenheiten der Region<br />
finden: Weder im Mostviertel noch im Waldviertel<br />
sind Ballungsräume vorhanden, beide<br />
Viertel sind großflächig strukturiert und eher<br />
verstreut besiedelt, öffentliche Verkehrsmittel<br />
zur Nutzung für betroffene Familien unzureichend<br />
ausgebaut.<br />
Weiters prägen die Einschränkungen der<br />
Eltern in ihrem psychosozialen Funktionsniveau<br />
maßgeblich die Kontaktgestaltung<br />
mit den Kindern.<br />
Hugalele, hugale<br />
hu, hu, hu!<br />
Leonie*<br />
Elterngespr.<br />
Familiengespr.<br />
Gespräche<br />
Kinder/Jugendl.<br />
Gesamt<br />
hievon<br />
Hausbesuche<br />
Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
MV (ME, SB) 48 58 44 13 139 138 231 209 204 178<br />
WV (ZT, GD) 15 126 13 106 48 314 76 546 32 336<br />
ZR (KS, P) 45 143 42 91 82 148 169 382 136 318<br />
Gesamt 108 327 99 210 269 600 476 <strong>11</strong>37 372 832<br />
44<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Gruppenaktivitäten<br />
Nach einem sehr gelungenen Start in das<br />
Projekt und einem ersten Überblick über die<br />
Anliegen und das Alter der Kinder, die das Angebot<br />
nutzen, entschlossen sich die KIPKE-MitarbeiterInnen<br />
der Caritas ein Gruppenangebot<br />
für den Zentralraum zu entwickeln. Ziel war es,<br />
den Kindern in geschützter Atmosphäre und<br />
unter Anleitung einen Erfahrungsaustausch mit<br />
anderen Kindern des Projekts zu ermöglichen<br />
und in einem anderen Setting als der Einzelberatung<br />
entsprechend dem Auftrag zu wirken.<br />
Zum Aufbau der Gruppen und zur Unterstützung<br />
der inhaltlichen Gestaltung konnten<br />
für dieses Angebot zwei externe Fachkräfte<br />
gewonnen werden, die über einen kreativkünstlerischen<br />
Zugang die Kinder begleiteten.<br />
Die Förderung der persönlichen Selbstwahrnehmung<br />
auf spielerische und nonverbale Art,<br />
sowie das Erleben des kreativen Arbeitens<br />
und Spielens in Gemeinschaft als stärkendes<br />
Element des Selbstwertes standen dabei im<br />
Vordergrund.<br />
In beiden Berichtsjahren fanden in Summe am<br />
Standort St. Pölten in wöchentlichem Rhythmus<br />
32 Gruppenangebote statt.<br />
le,<br />
KIPKE Camp<br />
Aus den positiven Erfahrungen der Gruppentätigkeiten<br />
entschlossen wir uns im Sommer<br />
20<strong>11</strong> erstmals ein Sommercamp für die Kinder<br />
anzubieten. Dies fand vom 29.08. bis<br />
02.09.20<strong>11</strong> in St. Sebastian/Mariazell statt.<br />
HUGALELE,<br />
HUGALELE, HU HU HU…<br />
Sollten Sie diesen Schlachtruf im August 20<strong>11</strong><br />
laut und energisch mehrmals täglich gehört<br />
haben, so waren Sie wahrscheinlich auch im<br />
Jugendgästehaus Mariazell.<br />
Hier fand das erste Sommercamp für Kinder<br />
des KIPKE-Projekts (Projekt innerhalb des PSD<br />
für Kinder psychisch kranker Eltern), finanziert<br />
aus Caritasmitteln, statt.<br />
Resümee<br />
Auf Grund der kontinuierlich ansteigenden Inanspruchnahme<br />
des Angebotes seit Projektbeginn<br />
wurden wir in unserer Grundannahme bestätigt,<br />
eine entsprechende Dienstleistung anzubieten.<br />
Inhaltlich ist anzumerken, dass die Elternberatung<br />
viel mehr Raum einnahm, als ursprünglich<br />
gedacht. Dabei zeigte sich, wie wichtig die<br />
Stärkung der Erziehungskompetenz der psychisch<br />
kranken Eltern ist: sowohl im Hinblick<br />
auf eine Verbesserung der Lebenssituation für<br />
jene Kinder, die derzeit eine Beratung ablehnen,<br />
als auch besonders auf Kinder von Eltern,<br />
die der Kernzielgruppe des PSD angehören und<br />
dementsprechend eine intensivere Begleitung,<br />
besonders in der Motivation und Förderung<br />
ihrer compliance, bedürfen.<br />
Und aufregend, laut und hugalele war diese<br />
Woche für alle: Für die Kinder, die sich vorher<br />
nicht kannten, für die Eltern, die ihre Kinder<br />
zum Teil das erste Mal allein verreisen ließen,<br />
und nicht zuletzt für die OrganisatorInnen und<br />
BetreuerInnen dieses ersten Camps.<br />
Schnell fanden sich jedoch die 17 Kinder und<br />
4 BetreuerInnen zu einer kleinen Gemeinschaft<br />
zusammen. Begleitet von zwei Outdoortrainer-<br />
Innen und zwei GestalttherapeutInnen wurde<br />
jeder Tag zu einem großen Erlebnis. Zwischen<br />
Frühstück und Bettruhe wurde in verschiedenen<br />
Workshops kreativ gewerkt, getrommelt,<br />
gekraxelt, gewandert und natürlich Hugalele<br />
gespielt. Das Campspiel der ganzen<br />
Woche für Groß und Klein. …<br />
Die Betreuung von Kindern, die einen über<br />
die Prävention hinausgehenden Bedarf an<br />
Unterstützung und Begleitung haben, also eher<br />
eines therapeutischen Angebotes bedürfen,<br />
stellt sich derzeit als offene Frage dar. Das<br />
Hauptproblem zeigt sich im Nichtvorhandensein<br />
adäquater, extramuraler Angebote, vor<br />
allem in ländlichen Regionen.<br />
Die Implementierung des Projektes in den Regelbetrieb<br />
stellt sich, nach diesen sehr erfolgreich<br />
verlaufenen zwei Jahren, als indiziert heraus.<br />
Ich hätte mehr<br />
Martin vertragen!<br />
Paul*<br />
Aufgrund der positiven Rückmeldungen<br />
aller Campteilnehmer werden wir auch im<br />
Sommer 2012 wieder ein Feriencamp für<br />
Kinder anbieten, deren Eltern in unseren<br />
Diensten beraten werden.<br />
* Namen von der Redaktion geändert.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 45
PsychoSoziale<br />
Wohngemeinschaften<br />
Geschichte und Gegenwart<br />
Die Caritas der Diözese St. Pölten bietet seit<br />
1972 Beratung für Menschen mit psychiatrischen<br />
Erkrankungen an. 1988 wurde<br />
ein Psychosoziales Tagesheim in Schiltern<br />
gegründet und 1988 im Bereich Freizeit der<br />
Club Aktiv in St. Pölten und Krems eröffnet.<br />
In der Beratung wurde das Problem von<br />
fehlenden leistbaren Wohnungen für unsere<br />
KlientInnen immer drängender und die Erkenntnis,<br />
dass oftmals eine andere Wohnform<br />
als bisher (z. B. bei der Ursprungsfamilie)<br />
aus sozialtherapeutischer Sicht angezeigt<br />
war, waren mit ein Grund, 1989 die ersten<br />
punktbetreuten Wohngemeinschaften für<br />
Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen<br />
in Krems und Traismauer zu besiedeln.<br />
Grundlagen für die <strong>PsychoSozialen</strong> Wohngemeinschaften<br />
sind die Richtlinie des Landes<br />
NÖ „Einrichtungen für psychisch behinderte<br />
Menschen Land NÖ – Wohnen“ und das<br />
Konzept der Caritas der Diözese St. Pölten,<br />
welches 2002 gemeinsam mit Wohnbetreuer-<br />
Innen und der PWG-Leitung erarbeitet wurde.<br />
Am Beginn wurden Wohnungen oder Häuser<br />
(für jeweils 4 Personen), welche die Caritas<br />
angemietet hatte, an die KlientInnen weitervermietet.<br />
Aufnahmekriterien waren unter<br />
anderem Vertragsfähigkeit, ein ausreichend<br />
hohes Maß an Selbständigkeit und der Besuch<br />
einer tagesstrukturierenden Maßnahme,<br />
zumeist das Tagesheim Schiltern.<br />
Seit der Besiedelung der ersten Wohnungen<br />
1989 sind mittlerweile 20 Jahre vergangen.<br />
Die Anzahl der angemieteten Wohnungen<br />
oder Häuser ist angewachsen. Derzeit gibt<br />
es im gesamten Diözesangebiet 12 Psycho-<br />
Soziale Wohngemeinschaften mit insgesamt<br />
42 Plätzen in den Orten Amstetten, Gmünd,<br />
Krems, Lilienfeld, St. Pölten, Waidhofen/T.<br />
und Zwettl. Die Wohneinheiten teilen sich<br />
2 bis 4 Personen. Jeder bewohnt ein Einzelzimmer,<br />
die Küche und Sanitärräume werden<br />
gemeinsam genutzt.<br />
Wohnplätze <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Gesamtwohnplätze 42 42<br />
Standorte 12 12<br />
Bewohner 51 51<br />
Davon neu eingezogen 19 19<br />
Durchschnittliche Auslastung 82,3% 72,6%<br />
Der Nutzungsvertrag, abgeschlossen zwischen der Caritas St. Pölten<br />
und dem/der KlientIn, gilt für ein halbes Jahr und kann, je nach Bedarf,<br />
verlängert werden. Andere Regeln, wie Umgang mit Alkohol, oder<br />
betreffend Übernachtung fremder Personen, zu verrichtende Putzdienste<br />
usw. sind in einer Hausordnung festgeschrieben.<br />
46<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Das ursprüngliche Ziel, kurzzeitiges günstiges<br />
Wohnen zu ermöglichen bzw. die Wohngemeinschaft<br />
als eine sozialtherapeutische Intervention<br />
zu nutzen, hat sich im Zuge der engen<br />
Zusammenarbeit mit dem PSD als Hauptzuweiser<br />
und seiner Konzentration auf das<br />
Kernklientel von schwer psychisch Erkrankten<br />
weiterentwickelt. (Siehe dazu auch unter<br />
www.caritas-stpoelten.at, Hilfen und<br />
Einrichtungen, PSE, Wohnen).<br />
So sind die heutigen Wohngemeinschaften<br />
als „Übergangswohnmöglichkeit“ mit den Zielen:<br />
Selbständiges Wohnen, Teilnehmen am<br />
sozialen Leben (Integration) und die selbstständige<br />
Organisation des Alltags definiert.<br />
Die Zielgruppe unserer heutigen<br />
<strong>PsychoSozialen</strong> Wohngemeinschaften sind<br />
Menschen mit schweren psychiatrischen<br />
Erkrankungen, gekoppelt mit einem deutlich<br />
eingeschränkten sozialen Funktionsbzw.<br />
Aktivitätsniveau.<br />
Eine Grundvoraussetzung für den Einzug<br />
sind die Inanspruchnahme des multiprofessionellen<br />
Teams des PSD und die Teilnahme<br />
an tagesstrukturierenden Maßnahmen (z.B.<br />
Beschäftigungstherapie, Besuch von Club<br />
Aktiv, arbeitsrehabilitative Einrichtungen, wie<br />
BBO, ATZ, usw.).<br />
In den Berichtsjahren <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> nutzten<br />
62 (35 Frauen und 27 Männer) unterschiedliche<br />
Personen die bereitgestellten Wohnplätze.<br />
Der Großteil der Bewohner war weiblich und<br />
im erwerbsfähigen Alter. Auffällig zeichnet sich<br />
für uns der ansteigende Bedarf an Wohnplätzen<br />
für über 60jährige Personen ab.<br />
Die Betreuung in den PWG umfasst alle organisatorischen<br />
Fragen, die Begleitung der Klient-<br />
Innen und wöchentliche Gruppengespräche.<br />
Schwerpunkte sind das Gruppengeschehen,<br />
Motivationsarbeit mit den KlientInnen, um aus<br />
ihrer Isolation herauszukommen und in die<br />
Umgebung integriert zu werden, als auch die<br />
Ängste der Umgebung gegenüber psychisch<br />
erkrankten Menschen abzubauen.<br />
<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />
Bezirk/Region Anzahl Teilnehmer Anzahl Teilnehmer<br />
Amstetten 10 19 23 45<br />
Gmünd 59 160 59 145<br />
Waidhofen/Thaya 49 132 43 129<br />
Zwettl 60 156 57 204<br />
Krems 55 137 42 246<br />
Lilienfeld 32 59 18 28<br />
St. Pölten 102 481 103 361<br />
Summe 367 1.144 345 1.158<br />
Im Zuge der Erweiterung des Angebotes wurde deutlich, dass die Abläufe<br />
immer komplexer wurden und sich somit die Notwendigkeit nach Ablaufsbeschreibungen<br />
immer dringender darstellte. Zu diesem Zweck wurde eine<br />
Arbeitsgruppe, bestehend aus PWG Gesamtleitung, Wirtschaftlicher Assistenz,<br />
Regionalleitungen und MitarbeiterInnen des Bereiches PWG etabliert.<br />
Organisatorische Abläufe, Hausordnung, Wohndauer, Vernetzungstätigkeit usw.<br />
wurden neu formuliert und in einem eigenem Organisationshandbuch festgeschrieben,<br />
welches seit Herbst 2009 zur Verfügung steht.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 47
Mein Leben in der betreuten WG<br />
Hallo! Um Ihnen einen Einblick in mein vergangenes<br />
WG-Leben zu gewähren, hole ich etwas aus, damit<br />
man den Wert, den das Leben dort für mich hatte,<br />
besser verstehen kann.<br />
Zu meiner Wohnsituation während meiner Kindheit<br />
und Jugend muss ich sagen, dass sie sehr diffus war.<br />
Ich bin oft umgezogen, und habe bei verschiedenen<br />
Verwandten gewohnt.<br />
Ich hatte schon früh mit Depressionen und Borderline<br />
zu kämpfen und war deshalb immer wieder ambulant<br />
in Therapie. Im Herbst 2008 entschied ich mich für<br />
eine stationäre Behandlung in Eggenburg. Dort war<br />
ich drei Monate, danach war ich noch drei Monate im<br />
Übergangswohnheim Maissau.<br />
Im April 2009 zog ich in die neu eröffnete betreute WG in<br />
der Eybnerstraße (St. Pölten). Das erste, was mir auffiel,<br />
waren die hellen Räume und das freundliche Mobiliar.<br />
Am Anfang war ich noch ziemlich unsicher im Umgang<br />
mit meinen drei neuen Mitbewohnerinnen. Doch bald<br />
schon legte sich die Nervosität und ich fand in zwei<br />
von den dreien gute Freundinnen, mit denen ich auch<br />
jetzt nach dem Auszug noch viel Kontakt habe.<br />
Am Anfang war die WG noch voll, aber bald gab<br />
es Wechsel und Auszüge, sodass wir am Ende nur<br />
noch zu zweit waren. Das hielt sich so bis zu meinem<br />
Auszug. Einerseits hatten wir mehr Ruhe und wurden<br />
schnell ein eingespieltes Team, andererseits eckten<br />
wir auch wegen Kleinigkeiten aneinander an und<br />
ließen unsere Probleme manchmal am anderen aus,<br />
weil es einen innerlichen Engraum erzeugte, dass wir<br />
nur zu zweit waren. Ich hätte mir im Nachhinein schon<br />
gewünscht, dass die leeren Zimmer wieder nachbesetzt<br />
werden, weil Abwechslung und mehr Kontakt mit<br />
verschiedenen Menschen ein wichtiger Lernprozess<br />
ist- gerade für psychisch beeinträchtigte Menschen<br />
(ich hatte zum Beispiel u.a. Sozialphobie als Diagnose).<br />
Allerdings hätte ein „volles Haus“ auch negativ<br />
sein können, hätte die Chemie dann nicht gepasst.<br />
Was Anfangs ja teilweise der Fall war.<br />
Einmal in der Woche hatten wir WG-Betreuung. Da haben<br />
wir mit unserem Engel namens Chrissi (Christina<br />
Klarer) darüber geredet, wie es mit dem Haushalt und<br />
dem Zusammenleben funktioniert.<br />
Das Zusammenleben war nicht immer leicht, aber<br />
gemeinsam haben wir jedes Problem lösen können.<br />
Manchmal brauchte es gute Worte von unserer Chrissi,<br />
manchmal brauchten wir auch einfach nur Zeit, um uns<br />
wieder zu beruhigen.<br />
Außerdem hatte ich einmal in der Woche Sozialberatung<br />
mit Frau Wittchen bzw habe ich diese nach<br />
meinem Auszug weiterhin. Sie hilft mir sehr, z.B. bei<br />
Behördenwege, Ausfüllen von Anträgen und steht mir<br />
in eigentlich allen Belangen mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Für das Wohnen in der WG war es wichtig, dass man<br />
einer regelmäßigen Beschäftigung nachging. Ich war<br />
damals 3-4 mal in der Woche für ca 3 Stunden im<br />
Fitnessstudio und diese meine Beschäftigung wurde<br />
zum Glück anerkannt! Nach zwei Jahren wurden bei<br />
mir die Deprressionen leider wieder sehr stark und ich<br />
wollte kaum noch raus gehen. Doch Chrissi und Frau<br />
Wittchen ließen mich nicht hängen und brachten mich<br />
dazu, dass ich mehr am Club Aktiv teilnahm und beim<br />
BBO zum Arbeiten anfing.<br />
Im Oktober 20<strong>11</strong> ging ich wieder nach Eggenburg und<br />
zog gleichzeitig aus der WG aus, da sie leider befristet ist.<br />
Mir hat das Leben in der betreuten WG sehr viel<br />
Sicherheit und Halt gegeben, weil man mit seinen<br />
Problemen und Gedanken, aber auch Freuden niemals<br />
allein gelassen wird. Das Zusammenleben mit meinen<br />
Freundinnen war sehr schön.<br />
Ich kann die WG-Betreuung, die Sozialberatung und<br />
den Club Aktiv nur loben und wusste es sehr zu schätzen,<br />
dass ich in dieser WG leben durfte.<br />
Das einzig wirklich Schwere war für mich, dass die<br />
WG auf drei Jahre befristet ist. Es ist nicht leicht, danach<br />
eine Wohnung zu finden; vor allem, weil gerade<br />
Menschen, die eben solch eine WG brauchen, nicht<br />
viel Geld haben. Es gibt helfende Einrichtungen wie<br />
die Wohnassistenz, aber dort muss man auf eine freie<br />
Wohnung sehr lang warten. Mir wurde zwar früh genug<br />
gesagt, dass ich mich um diese Dinge kümmern muss,<br />
aber leider war es mein Fehler, dass ich das nicht so<br />
ernst genommen habe bzw habe ich es verdrängt,<br />
da ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich mit meinem<br />
wenigen Geld eine eigene Wohnung zahlen soll. Zur<br />
Zeit lebe ich bei meiner Mutter und ich habe vor, beim<br />
BBO ins TOI-Programm zu wechseln. Mit dem Gehalt<br />
müsste ich mir dann eine Wohnung leisten können. Ich<br />
hoffe, ich finde bald eine.<br />
Ich muss aber auch sagen, dass ich aus der WG nicht<br />
rausgeworfen wurde. Ich entwickelte leider innerlich<br />
einen hohen Druck, dass ich aus der WG ausziehen<br />
muss. Und ich dachte, dass das Zusammenleben mit<br />
meiner Mutter leichter wäre, als es tatsächlich ist.<br />
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen guten Einblick verschaffen<br />
und dass Ihnen mein Bericht weiterhilft! Sie können<br />
gern meinen Namen verwenden, ich hab nicht das<br />
Bedürfnis, anonym zu bleiben. Es war eine schöne Zeit in<br />
der WG und sie gehört zu mir wie mein Name.<br />
Evelyn Weiß<br />
48<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Interdisziplinarität<br />
Ein Schlagwort oder mehr?<br />
Interdisziplinarität:<br />
ist die Nutzung von Ansätzen, Denkweisen oder zumindest Methoden<br />
verschiedener Fachrichtungen. Interdisziplinarität bedingt das<br />
Zusammenführen verschiedener Teilaspekte, ein reines Nebeneinander<br />
reicht dafür nicht aus.<br />
Im PSD begannen wir bereits vor einigen<br />
Jahren punktuell, zusätzlich zu den bereits<br />
vorhandenen Berufsgruppen, weitere in der<br />
sozialpsychiatrischen Versorgung nötige<br />
Berufsgruppen in die Betreuung von RisikopatientInnen<br />
zu integrieren. So entstanden<br />
an zwei Standorten (Amstetten 2005 und<br />
Zwettl 2008) zwei Teams, in denen neben<br />
SozialarbeiterInnen und FachärztInnen auch<br />
ErgotherapeutInnen und Krankenschwestern<br />
zum Einsatz kamen.<br />
Ziel dieser Erweiterung war:<br />
1. PatientInnen, denen institutionalisiertes<br />
Wohnen drohte, vor einer<br />
Heimunterbringung zu bewahren.<br />
2. die in der Vorgeschichte wiederholten<br />
und/oder langen stationären Krankenhausaufenthalte<br />
von PatientInnen<br />
zu minimieren.<br />
Ein wesentliches Werkzeug der Interdisziplinarität<br />
sind regelmäßige interdisziplinäre<br />
Besprechungen und Helferkonferenzen<br />
(= Vernetzung mit allen in die Betreuung<br />
involvierten Personen).<br />
Von der Theorie zur Praxis – am Beispiel des<br />
Herrn Harald M.*, geboren 1973, wollen wir<br />
Ihnen unsere interdisziplinäre<br />
Vorgehensweise nahe bringen:<br />
Vorgeschichte:<br />
Herr M. lebt bis 2009 in einem Bauernhof der<br />
Eltern, zuletzt allein. Kurz vor seiner stationären<br />
Aufnahme im Oktober 2009 war seine<br />
Mutter verstorben.<br />
Oktober bis November 2009:<br />
stationäre Behandlung im Waldviertler<br />
Zentrum für seelische Gesundheit<br />
Waidhofen/Th.; Erstaufenthalt in einer<br />
psychiatrischen Abteilung, Entlassungsdiagnose:<br />
Paranoide Schizophrenie.<br />
Im Verbindungsdienst erhielten wir folgende<br />
Informationen: es sei für Herrn M. eine<br />
Langzeittherapie im Landesklinikum Mostviertel/<br />
Amstetten /Mauer geplant, anschließend<br />
werde er sowohl sozialarbeiterische als<br />
auch fachärztliche Betreuung, sowie auch<br />
Sozialkontakte im Club Aktiv brauchen. Insgesamt<br />
sei eine intensive Nachbetreuung nötig.<br />
Im März <strong>2010</strong>, nach der Langzeittherapie im<br />
LKMAM, informierte uns der Hausarzt von<br />
Herrn M., dass sich dieser in katastrophalem<br />
Zustand befinde. Er initiierte die neuerliche<br />
Einweisung ins Waldviertler Zentrum für seelische<br />
Gesundheit.<br />
April <strong>2010</strong>:<br />
Start der interdisziplinären Betreuung (Sozialarbeiterin,<br />
Fachärztin, Diplomierte Gesundheits-<br />
und Krankenpflegerin) nach seiner<br />
Entlassung aus der stationären Behandlung.<br />
Durch zahlreiche Hausbesuche und Kontakte<br />
mit den Geschwistern von Herrn M. konnte<br />
die weitere Sozialanamnese erhoben werden:<br />
im Jänner <strong>2010</strong> wurde die Landwirtschaft mit<br />
Hilfe seines Bruders verpachtet, die Nutztiere<br />
verkauft, da Herr M. außerstande war, die<br />
Landwirtschaft selbständig weiter zu führen.<br />
Er fand zu Hause keine Tagesstruktur und<br />
entwickelte immer mehr Rückzugstendenzen.<br />
Herr M. war in allen wesentlichen Alltagsar-<br />
* Namen von der Redaktion geändert.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 49
eiten auf die Unterstützung seines Bruders<br />
angewiesen, der zwei Kilometer entfernt<br />
wohnte. Er fuhr nur mehr sporadisch mit seinem<br />
Auto in den nächstgelegenen größeren<br />
Ort, um kleine Einkäufe zu erledigen. Bei<br />
allen notwendigen Haushaltstätigkeiten war<br />
er ebenfalls auf Unterstützung angewiesen,<br />
mit Mittagessen wurde er von seinem Bruder<br />
versorgt. Mangels Bereitschaft von Herrn M.,<br />
in die Beratungsstelle zu kommen, fanden<br />
alle PSD- Kontakte alternierend wöchentlich<br />
bei ihm zu Hause statt. Parallel dazu gab es<br />
regelmäßige Kontakte zu den Angehörigen,<br />
vor allem zum Bruder, der schließlich auch die<br />
Sachwalterschaft für Herrn M. übernahm.<br />
Sozialarbeiterisch vordringlich war zuerst die<br />
Abklärung der Grundsicherung; im pflegerischen<br />
Setting war die Medikamenten(nicht)<br />
einnahme immer Diskussionspunkt. Wegen<br />
der vor allem für die kalte Jahreszeit nicht<br />
adäquaten Wohnsituation wurde immer wieder<br />
der Einzug in die psychosoziale Wohngemeinschaft<br />
thematisiert. Herr M. lehnte vorerst<br />
vehement ab.<br />
Über engmaschige Kontakte gelang es im<br />
August <strong>2010</strong>, Herrn M., gemeinsam mit der<br />
betreuenden DGKS, erstmals zum Besuch<br />
des Club Aktiv zu bewegen. Im September<br />
<strong>2010</strong> bekundete Herr M. Interesse an einem<br />
Wohnplatz in der PWG. Anfang Oktober entschloss<br />
er sich zu einem Probewohnen in der<br />
PWG Waidhofen/Th., verlängerte die zuerst<br />
vereinbarten drei Tage auf 14, dann auf vier<br />
Wochen und lebt bis heute dort.<br />
Im August 20<strong>11</strong> begann unsere Ergotherapeutin,<br />
mit ihm zu arbeiten. In der ersten Zeit<br />
war Herr M. ruhelos, konnte keinen persönlichen<br />
Bezug zu den Mitbewohnern und die<br />
Räumlichkeiten finden. Er wollte im Frühjahr<br />
wieder ausziehen. Über ein Kreativprojekt<br />
und die gemeinsame Auseinandersetzung<br />
mit dem neuen Lebensraum fand er langsam<br />
einen Zugang zu seinem Leben in der WG.<br />
Auch hier zeigten sich seine deutlichen<br />
Schwierigkeiten, alltägliche Verrichtungen<br />
adäquat und selbständig zu verrichten. Durch<br />
seine Zusammenarbeit mit Ergotherapeutin<br />
und Krankenschwester konnte ein gezieltes<br />
Training in der Alltagsbewältigung (kochen<br />
und genießen, Wäsche waschen, Lebensmitteleinkäufe,…)<br />
gestartet werden. Es wurden<br />
die Bereiche Haushaltsführung, Freizeit und<br />
Kommunikation gefördert.<br />
Herr M. geht mittlerweile selbständig einkaufen,<br />
kocht für sich kleine Mahlzeiten und ist<br />
im Sommer für das Rasenmähen in der WG<br />
zuständig. Er besucht mittlerweile regelmäßig<br />
den Club Aktiv. Seine Medikamente erhält er<br />
zwei Mal täglich im Krankenhaus.<br />
Insgesamt konnte Herr M. in der Zeit der interdisziplinären<br />
Betreuung erste Grundkenntnisse<br />
über Verrichtung seiner alltäglichen<br />
Tätigkeiten erwerben.<br />
Er machte Fortschritte hinsichtlich<br />
sozialen Lernens, besonders in Bezug auf<br />
gemeinsame Aktivitäten, Rücksichtnahme und<br />
Kommunikation. Durch anhaltende interdisziplinäre<br />
Förderung seiner Ressourcen sind bei<br />
ihm weitere Fortschritte zu erwarten.<br />
50<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Qualitätssicherung durch<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Die Umsetzung sozialpsychiatrischer Ideen<br />
und Leitlinien in konkretes tägliches Tun<br />
bedingt eine konsequente und gezielte<br />
Weiterbildung und Kompetenzerweiterung<br />
aller MitarbeiterInnen. Weiters verlangt die<br />
personenzentrierte und bedürfnisorientierte<br />
Auslegung unserer Angebote verstärkt nach<br />
einer Professionalisierung des Handelns<br />
durch Fort- und Weiterbildung. Nur so kann<br />
die Beliebigkeit in der Umsetzung der Dienstleistung,<br />
bedingt durch die Unterschiedlichkeit<br />
in der Aufgabenstellung und der Zusammensetzung<br />
der Teams, innerhalb eines<br />
vorgeschriebenen Rahmens definiert werden.<br />
Allen MitarbeiterInnen von PSD, Club Aktiv<br />
und PWG werden jährlich praxisorientierte<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten.<br />
Mit Beginn des Jahres <strong>2010</strong> wurde erstmals<br />
auf Ebene des Bereichs PsychoSoziale<br />
Einrichtungen (PSE) ein speziell zugeschnittenes<br />
Weiterbildungsprogramm zugänglich<br />
gemacht. Entsprechend den Richtlinien zur<br />
Inanspruchnahme standen im Berichtszeitraum<br />
jedem Mitarbeiter 5 Arbeitstage/pro<br />
Jahr Weiterbildung zur Verfügung – 2 davon<br />
individuell wählbar. Mit den anderen 3 Tagen<br />
konnte aus dem vorgenannten Angebot ausgewählt<br />
werden.<br />
In Summe wurden im Berichtszeitraum 580<br />
Tage Weiterbildung von allen MitarbeiterInnen<br />
konsumiert. Das Programm entstand aus<br />
Gesprächen und Bedürfniserhebungen mit<br />
Mitarbeitern und wird inhaltlich durch einen<br />
Weiterbildungsausschuss gesteuert.<br />
Als einzigartige Veranstaltung im Rahmen von<br />
Weiterbildung und Kompetenzerweiterung<br />
verstehen wir besonders auch die Fachtagung<br />
unseres Bereichs.<br />
Diese stand 20<strong>11</strong> unter dem Titel „psychiatrie@oeffentlichkeit“<br />
– Aufklärung über<br />
psychische Erkrankung – Konzepte und<br />
Erfahrungen, und war ein aufschlußreicher<br />
Begegnungsraum für Betroffene, Angehörige,<br />
Kooperationspartner, Kostenträger, Medienfachexperten<br />
und MitarbeiterInnen. Rund 180<br />
Menschen nahmen an dieser Veranstaltung teil.<br />
Folgende Themen standen zur Verfügung:<br />
PSE‐Angebot<br />
• Gruppendynamik, M. Kohlheimer (Wien), 2d<br />
• Stimmenhören, M. Amering, A. Müller<br />
(Wien/Berlin), 2d<br />
• Krisenintervention, G. Sonnek (Linz), 2d<br />
• Affektkontrolltraining, P. Frottier (Wien), 2d<br />
PSD‐Angebot<br />
• <strong>2010</strong>: Spiritualität in der psychiatrischen<br />
Versorgung, Prof. Dr. D. Hell<br />
(Hohenegg/CH), 1d<br />
• 20<strong>11</strong>: Messie-Syndrom,<br />
Univ. Prof. Dr. M.Aigner (Wien), 1d<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 51
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
20<strong>11</strong> feierte Fa. Svoboda Büromöbel ihr<br />
100-jähriges Firmenjubiläum. Seit jeher<br />
sozial engagiert, haben sich Management<br />
und Belegschaft gemeinsam entschieden,<br />
das Jubiläumsjahr mit einem großangelegten<br />
CSR (Corporate Social Responsibility) –<br />
Projekt zu begehen. Unter dem Firmenmotto<br />
„Out of Office- 100 Jahre, 100 gute Taten“<br />
unterstützten sechs MitarbeiterInnen<br />
tatkräftig das PsychoSoziale Sommerfest des<br />
PSDs. Sie halfen beim Aufstellen der Bänke<br />
und Tische, Zubereiten der Salate und<br />
grillten Fleisch, Würstchen und Gemüse.<br />
Dabei hatten sie die Gelegenheit, unsere<br />
KlientInnen kennenzulernen und mit ihnen ins<br />
Gespräch zu kommen.<br />
10 Jahresfeier des PSD und Club-Aktivs<br />
Waidhofen/Ybbs am 16.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong>:<br />
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens feierten<br />
der Psychosoziale Dienst (PSD) und der Club-<br />
Aktiv Waidhofen an der Ybbs am 16. November<br />
20<strong>11</strong> in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle<br />
am Oberen Stadtplatz 20 ihr Jubiläum.<br />
Gefeiert wurde gemeinsam mit KlientInnen,<br />
FreundInnen, Angehörigen und Mitarbeiter-<br />
Innen anderer Sozialeinrichtungen der Stadt.<br />
52<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />
Schnittstellenmanagement<br />
sozialpsychiatrischer<br />
Arbeitsfelder im Waldviertel<br />
Taschler I¹.<br />
Freudensprung C².<br />
Frühwald S.¹<br />
1: PsychoSozialer Dienst der<br />
Caritas der Diözese St. Pölten<br />
Region Waldviertel<br />
Landstraße 29, 3910 Zwettl<br />
psd.taschler@stpoelten.caritas.at<br />
2: Waldviertler Zentrum für<br />
seelische Gesundheit<br />
LK Waldviertel Waidhofen/Thaya<br />
Moritz Schadekgasse<br />
3830 Waidhofen/Thaya<br />
Literatur<br />
Frühwald, St., A. Karner, M.E. Seyringer,<br />
P. Frottier, A. Entenfellner:<br />
Zum Schnittstellenmanagement zwischen<br />
einem psychiatrischen Krankenhaus und<br />
einem gemeindespychiatrischem Dienst.<br />
Neuropsychiatrie, Band 24, Nr. 3/<strong>2010</strong><br />
S 195–199<br />
Schlüsselwörter<br />
Schnittstellenmanagement<br />
extra-/intramuraler Informationsfluss<br />
Projektarbeit Ergotherapie, Tagesklinik/Zentrum für seelische Gesundheit LK Waidhofen/Thaya<br />
Hintergrund<br />
Für die Zusammenarbeit zwischen <strong>PsychoSozialen</strong> Diensten (PSD)<br />
und psychiatrischen Abteilungen in Krankenhäusern existieren<br />
bisher keine klaren Richtlinien.<br />
Einleitung<br />
Seit 2000 wird in Niederösterreich zwischen der regionalen Fachabteilung<br />
(Waldviertler Zentrum für Seelische Gesundheit in Waidhofen<br />
an der Thaya) und dem PSD ein Verbindungsdienst durchgeführt.<br />
Wöchentlich besprechen ÄrztInnen der Abteilung mit der regionalen<br />
PSD- Leitung (Sozialarbeiter und Ärztin) PatientInnen mit komplexer<br />
Problemstruktur. Ziel ist es, diese PatientInnen einer weiteren<br />
Betreuung durch den PSD zuzuführen. Im Anschluss daran werden<br />
diese durch die MitarbeiterInnen des PSD persönlich kontaktiert.<br />
Methode<br />
Die seitens der regionalen Fachabteilung dem PSD der Region<br />
Waldviertel (ca. 141.000 Einwohner) im nord- westlichen Niederösterreich<br />
vorgestellten PatientInnen wurden ab 2007 systematisch<br />
registriert und den regionalen MitarbeiterInnen des PSD zugewiesen.<br />
Die Routinedaten des Verbindungsdienstes der Jahre 2007 bis 2009<br />
wurden ausgewertet.<br />
Ergebnisse<br />
Im Beobachtungszeitraum wurden dem PSD 690 PatientInnen zur<br />
weiteren Betreuung vorgestellt. Die diagnostische Zuordnung zeigt<br />
hohe Werte bei Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis<br />
(F2: 30%) und einen relativ hohen Anteil an Persönlichkeitsstörungen<br />
(F6: 12,6%). 55% der vorgestellten PatientInnen waren Erstzuweisungen,<br />
45% bereits beim PSD bekannt. Bei 88% der erstmalig<br />
Zugewiesenen kam es in der Folge zu Interventionen (Erstgespräche,<br />
Telefonanrufe, Hausbesuche, …) durch PSD-MitarbeiterInnen.<br />
Zusammenfassung<br />
1. Die vorliegenden Daten zeigen, dass durch einen<br />
systematisierten Verbindungsdienst Patienten, die einen<br />
hohen Unterstützungsbedarf aufweisen, erfolgreich einer<br />
extramuralen Anschlussbehandlung zugeführt werden können.<br />
2. Durch die hohe Anzahl an bereits im PSD bekannten PatientInnen<br />
ist ein intensiver Informationsfluss zwischen intra- und<br />
extramuraler Behandlung und Begleitung gewährleistet.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Diagnosenaufteilung<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2007 2008 2009<br />
beim PSD bekannte/nicht bekannte Klientinnen<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
108 <strong>11</strong>4<br />
82 81<br />
2007 2008 2009<br />
PSD Kontakte nach Entlassung<br />
143 125<br />
95<br />
99<br />
122<br />
F6 Persönlichkeitsstörungen<br />
F4 neurot. Belastungsund<br />
somatof. Störungen<br />
F3 affektive Störungen<br />
F2 Schizophrenie<br />
F1 Substanzmissbrauch<br />
F0 organische<br />
psychische Störungen<br />
neu<br />
bekannt<br />
mehr<br />
46<br />
1–3<br />
43<br />
26 0<br />
30<br />
27<br />
17<br />
2007 2008 2009<br />
Posterpräsentation DGPPN Berlin<br />
November <strong>2010</strong><br />
In den Berichtsjahren konnten Mitarbeiter-<br />
Innen des PSD der Caritas St. Pölten auf<br />
vielfache Weise über psychische Erkrankungen,<br />
deren Behandlungsmöglichkeiten<br />
und über konkrete Versorgungsangebote vor<br />
Ort aufklären und informieren. Durch einen<br />
speziellen Auftrag der NÖ „Agentur für Gesundheitsvorsorge“<br />
im NÖGUS beteiligte sich<br />
der PSD als Hauptpartner am NÖ „Bündnis<br />
gegen Depression“.<br />
Dieses public mental health – Projekt klärt<br />
über Depressionen, deren Erkennungs- und<br />
Behandlungsmöglichkeiten auf, Hauptzielgruppen<br />
sind MultiplikatorInnen, ÄrztInnen,<br />
Betroffene und Angehörige<br />
(www.buendnis-depression.at,<br />
s. eigenes Kapitel „Bündnis gegen<br />
Depression“ S. 66).<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 53
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
1. Vorträge und Präsentationen<br />
• 07.01.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen<br />
„auf der Überholspur“ – trialogischer Vortrag.<br />
(„NÖ Bündnis gegen Depression“) Bfi St. Pölten, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 12.01.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Gesunde Gemeinde Schweiggers, Schweiggers<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 15.01.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen<br />
„auf der Überholspur“ – trialogischer Vortrag.<br />
(„NÖ Bündnis gegen Depression“)<br />
Bundesanstalt für Sozialpädagogik, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 19.01.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Pfarrcaritas Geras, Geras<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 23.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Schule für<br />
allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Scheibbs<br />
Dr. Korbel<br />
• 23.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Gesunde Gemeinde Grafenschlag, Grafenschlag<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 24.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Gesunde<br />
Gemeinde Ardagger, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 27.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der Überholspur“<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Rotes Kreuz Krems, Krems<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 22.01.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Schule für<br />
allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Scheibbs<br />
Dr. Korbel<br />
• 09.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />
Dr. Taschler<br />
• <strong>11</strong>.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bundesgymnasium Schillerplatz, Waidhofen/Ybbs<br />
Dr. Korbel<br />
• <strong>11</strong>.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Gymnasium Englische Fräulein, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 18.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bleib Aktiv – Seniorenmesse VAZ St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 19.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Kath. Bildungswerk Stattersdorf, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 22.02.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
Bild oben: Christa Hausmann, Dr. Christian Korbel, regionales<br />
Fachforum Mostviertel 18.10.<strong>2010</strong><br />
Bild unten: HR Mag. Martin Wancata, LR Mag. Barbara Schwarz,<br />
Caritasdirektor Mag. Friedrich Schuhböck und Univ. Doz. Dr. Stefan<br />
Frühwald, Fachtagung Hippolythaus, St. Pölten 30.09.20<strong>11</strong><br />
54<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
• 02.03.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Fachschule<br />
für wirtschaftliche Berufe Amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 02.03.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Pfarrcaritas Gmünd-Neustadt, Pfarrsaal Pfarre Herz Jesu, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 08.03.<strong>2010</strong><br />
Vorstellung PSD. SchülerInnen, Beratungszentrum<br />
St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Karner<br />
• <strong>11</strong>.03.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Pfarrcaritas Vitis, Vitis<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• <strong>11</strong>.03.<strong>2010</strong><br />
Vorstellung PSD. StudentInnen, Beratungszentrum Krems,<br />
Krems<br />
DSA Karner<br />
• 13.03.<strong>2010</strong><br />
Vorstellung PSD. Frauengesundheitstag, HLW Krems, Krems,<br />
DSA Karner<br />
• 17.03.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Pfarrcaritas,<br />
Pfarre Purgstall<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 19.03.<strong>2010</strong><br />
Depressionen „auf der Überholspur“ – ein update für<br />
AllgemeinmedizinerInnen. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Kammerhof<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 22.03.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />
Dr. Taschler<br />
• 24.03.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). AG Psychologie der AHS NÖ, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 07.04.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Fortbildung für das Bezirkspolizeikommando<br />
St. Pölten-Land, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 08.04.<strong>2010</strong><br />
Diagnose und Rehabilitation von Schizophrenie.<br />
„MiniMed Studium“, Amstetten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Hiesberger<br />
• 09.04.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Fortbildung für das Bezirkspolizeikommando<br />
St. Pölten-Land, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 14.04.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Fortbildung für das Bezirkspolizeikommando<br />
St. Pölten-Land, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 15.04.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Horn, Horn<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 20.04.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Horn, Horn<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 22.04.<strong>2010</strong><br />
Trialogische Öffentlichkeitsarbeit - Erfahrungen aus dem<br />
NÖ „Bündnis gegen Depression“. 10. Jahrestagung der<br />
Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie &<br />
Psychotherapie (ÖGPP), Gmunden<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 29.04.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Horn, Horn<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 06.05.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). BORG, 6.5.<strong>2010</strong>, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 08.05.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Bezirksstelle<br />
Rotes Kreuz(RK) Melk, Melk<br />
Dr. Auinger, DSA Hiesberger<br />
• <strong>11</strong>.05.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
HSSG Melk, Melk<br />
DSA Hiesberger<br />
• 19.05.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bundesgymnasium Lilienfeld, Lilienfeld<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 01.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />
Ybbs, Ybbs an der Donau<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 09.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Verein Soziale Initiative Gmünd lebmit &bunttex, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 55
• 10.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Öffentliches<br />
Stiftsgymnasium und Oberstufenrealgymnasium der<br />
Benediktiner Stift Melk, Melk<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 14.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Gesunde Gemeinde Horn, Kunsthaus Horn, Horn<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 15.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Pfarrcaritas Altenburg, Theatersaal Stift Altenburg, Altenburg<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 16.06.<strong>2010</strong><br />
Gemeindepsychiatrische Betreuung Bipolarer Patienten.<br />
6. Psychiatrische Soiree, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 17.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Betreuen und Pflegen, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 18.06.<strong>2010</strong><br />
Vorstellung PSD. SchülerInnen, Gymnasium Josefstr., St. Pölten<br />
Dr. Purgina<br />
• 21.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
transjob amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 22.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
unida services, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 22.06.<strong>2010</strong><br />
Alkohol und Alkoholkrankheit. Fortbildungsveranstaltung<br />
der Jugendhilfe NÖ, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 24.06.<strong>2010</strong><br />
Versorgungskonzepte und –kontexte der Schizophrenie.<br />
Vortrag für ÄrztInnen, Maria Taferl<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 24.06.<strong>2010</strong><br />
1x Burnout und zurück – trialogischer Vortrag.<br />
(„NÖ Bündnis gegen Depression“). ZIB-Akademie, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, DSA Karner<br />
• 24.06.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Verein JOB,<br />
Altstoffsammelzentrum, Waidhofen/Ybbs<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 28.06.<strong>2010</strong><br />
Vorstellung PSD. SchülerInnen Gesundheits-und<br />
Krankenpflegeschule Krems, Krems<br />
DSA Kaindl<br />
• 09.07.<strong>2010</strong><br />
Psychopharmakotherapie psychisch kranker Menschen.<br />
Donau-Universität Krems/PSY-III, Krems<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 15.07.<strong>2010</strong><br />
Vorstellung PSD. Beratungszentrum St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Waach<br />
• 19.07.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 02.09.<strong>2010</strong><br />
Vorstellung PSD. Kirchenrat der Pfarre Kapistran, St. Pölten<br />
DSA Wittchen<br />
• 06.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Scheibbs, Scheibbs<br />
DSA Entenfellner, Dr. Korbel<br />
• 08.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 13.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Scheibbs, Scheibbs<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 15.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Betreuen und Pflegen, Wieselburg<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 23.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Krankenhaus Scheibbs Pflege, Scheibbs<br />
Dr. Korbel<br />
• 23.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). HLW St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, DSA Karner<br />
• 25.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Rotes Kreuz, Bezirksstelle Horn, Horn<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 27.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Scheibbs, Scheibbs<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 28.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Betreuen und Pflegen, Kirchberg/Walde<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 28.09.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
56<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
• 06.10.<strong>2010</strong><br />
Das Stigma psychischer Erkrankungen und<br />
Anti-Stigma-Interventionen. LK Tulln, Tulln<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 06.10.<strong>2010</strong><br />
Diagnose und Rehabilitation von Schizophrenie.<br />
„MiniMed Studium“, Krems<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 09.10.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Rotes Kreuz Amstetten, Amstetten<br />
Dr. Korbel<br />
• 09.10.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Tiertherapeuten, Horn<br />
Dr. Taschler<br />
• 12.10.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 17.10.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Gesunde Gemeinde Tag, St. Martin Karlsbach<br />
DSA Fladenhofer<br />
• 22.10.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 28.10.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Volkshochschule Waidhofen/Ybbs, Waidhofen/Ybbs<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 02.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Thaya<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 08.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />
Begegnung mit dem seelischen Notfall. PfarrCaritas,<br />
Krems-Lerchenfeld<br />
DSA Karner<br />
• 10.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Thaya<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 12.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Pfarre Haag, CaritashelferInnen-Treffen <strong>2010</strong>, Haag<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 18.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Thaya<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 19.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />
Gemeindepsychiatrische Dienste und Interventionen –<br />
Evidenz und Versorgungswirklichkeit. LK Tulln, Tulln<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 12.01.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Gymnasium Englische Fräulein, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 19.01.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. ("NÖ Bündnis gegen Depression").<br />
Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 25.01.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 25.01.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Fachschule für Sozialberufe Langenlois,<br />
Langenlois<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 26.01.20<strong>11</strong><br />
Auf der dunklen Seite: Diagnostik und Behandlung der<br />
Depression. Fortbildung für TurnusärztInnen,<br />
Landesklinikum St. Pölten, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 28.01.20<strong>11</strong><br />
Zur Prävalenz psychiatrischer Störungen und zur<br />
Entwicklung des NÖ Versorgungssystems.<br />
8. NÖ Turnusärztekongress, Wien<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 01.02.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Scheibbs<br />
Dr. Korbel<br />
• 01.02.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 14.02.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 16.02.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Pfarre Haitzendorf, Haitzendorf<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 57
• 21.02.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 23.02.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 01.03.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 02.03.20<strong>11</strong><br />
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich<br />
aufhängt!“ Evaluation einer Seminarreihe für PolizistInnen<br />
zum Thema Depression.<br />
15. Sozialpsychiatrisches Treffen Mallorca, Palma<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 02.03.20<strong>11</strong><br />
Vorstellung des Projekts KIPKE. 15. Sozialpsychiatrisches<br />
Treffen Mallorca, Palma<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 07.03.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 07.03.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 21.03.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 26.03.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Angst zur Krankheit wird: Diagnose und<br />
Therapie von Depressionen. Fortbildung für<br />
TurnusärztInnen, Landesklinikum St. Pölten, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 28.03.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />
DSA Entenfellner, DSA Karner<br />
• 28.03.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 02.04.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
6. NÖ. Frauengesundheitstag, Stadthalle Schrems, Schrems<br />
S. Schübl, Dr. Taschler<br />
• 05.04.20<strong>11</strong><br />
Zum Thema „Gruppenarbeit“ in der Suchtberatung:<br />
Erfahrungen „aus der Nachbarschaft““.<br />
Gruppen-Workshop der Caritas-Suchtberatung, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 29.04.20<strong>11</strong><br />
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich<br />
aufhängt“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für<br />
Polizeibeamte in Niederösterreich.<br />
Jahrestagung der ÖGPP, Gmunden<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 02.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 03.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Zwettl, Zwettl<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 04.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Angst zur Krankheit wird – Epidemiologie,<br />
Diagnostik und Therapie von Angststörungen. Fortbildung<br />
für TurnusärztInnen, Landesklinikum St. Pölten, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 05.05.20<strong>11</strong><br />
Der PSD der Caritas St. Pölten – Standortbestimmung und<br />
Ergebnisse. Fortbildung im Wagner-Jauregg KH, Linz<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 09.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 16.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 18.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Zwettl, Zwettl<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 23.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />
DSA Entenfellner, Dr. Korbel<br />
• 27.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Zwettl, Zwettl<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 28.05.20<strong>11</strong><br />
Hssg-Tagung, Hippolythaus St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner<br />
• 28.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Tiere als Therapeuten, Horn<br />
Dr. Taschler<br />
• 30.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
HAK Amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
58<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
• 31.05.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Betroffenengruppe Horn, Landesklinikum Waldviertel Horn, Horn<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 06.06.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
BHAK/BHAS Amstetten, Amstetten<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 14.06.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Dorfernerneuerung, St. Peter in der Au<br />
Dr. Korbel<br />
• 15.06.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Beratungszentrum Zwettl, Tag der offenen Tür,<br />
HaussammlerInnen, Zwettl<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 17.06.20<strong>11</strong><br />
Vorstellung des PSD. Freiwilligen Tag St. Pölten<br />
Rathausplatz, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, DSA Karner<br />
• 24.06.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Seniorenbund Stadtgruppe Gmünd, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 20.07.20<strong>11</strong><br />
„Über den Berg“ – Trialogische Podiumsdiskussion nach<br />
Filmvorführung. Cinema Paradiso, St. Pölten<br />
DSA Durstberger, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 14.09.20<strong>11</strong><br />
Zur Positionierung des PSD im psychosozialen Feld.<br />
Exkursion der Telefonseelsorge, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 20.09.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 21.09.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 27.09.20<strong>11</strong><br />
Vitalwoche des Magistrats Waidhofen/Ybbs, Waidhofen/Ybbs<br />
DSA Brandstetter, DSA Hopferwieser, Mag. Kneil<br />
• 27.09.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 28.09.20<strong>11</strong><br />
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich<br />
aufhängt“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für<br />
Polizeibeamte in Niederösterreich. Österreichisches<br />
Vernetzungstreffen „Bündnis gegen Depression“, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 28.09.20<strong>11</strong><br />
Aktuelle Situation beim Bündnis NÖ. Österreichisches<br />
Vernetzungstreffen „Bündnis gegen Depression“, St. Pölten<br />
Mag. Rath, Mag. Urbanitsch<br />
• 29.09.20<strong>11</strong><br />
Trialogische Öffentlichkeitsarbeit im NÖ „Bündnis gegen<br />
Depression“, Fachtagung „psychiatrie@oeffentlichkeit“, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, S. Schiebendrein<br />
• 04.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 04.10.20<strong>11</strong><br />
Vorstellung PSD. Beratungszentrum St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Karner<br />
• 04.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 06.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Verein Soziale Initiative Gmünd lebmit &bunttex, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 07.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Ostarrichi-Kaserne Amstetten, Amstetten<br />
Dr. Korbel<br />
• 07.10.20<strong>11</strong><br />
Psychiatrische Versorgung gestern, heute und<br />
(über-)morgen. Tagung „Wer hat an der Uhr gedreht?“ –<br />
Sozialpsychiatrie und Zeit. Graz<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 13.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• 21.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 25.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 59
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
• 25.10.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />
Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 03.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Volkshochschule Waidhofen/Ybbs, Waidhofen/Ybbs<br />
Dr. Korbel<br />
• 04.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Caritas Werkstatt Schrems, Schrems<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 04.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 06.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />
Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Vorstellung PSD. Litschau<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 07.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Vorstellung PSD. Beratungszentrum St. Pölten, St. Pölten<br />
DSA Karner<br />
• 07.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Tätigkeitsschwerpunkte der Caritas-suchtberatung im<br />
Zentralraum NÖ. Qualitätszirkel Lilienfeld, Eschenau<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Göber<br />
• 09.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Depressionen „auf der Überholspur“ – update Diagnostik<br />
und Therapie depressiver Störungen. Bezirksärztetreffen<br />
St. Pölten-Land, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />
• 10.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Begegnung mit dem seelischen<br />
Notfall – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />
Depression“). Pfarre Pottenbrunn, Pottenbrunn<br />
DSA Karner<br />
• 10.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />
DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />
• <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 15.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />
Betreuen und Pflegen, Wieselburg<br />
Dr. Auinger<br />
• 24.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
(Irr-)Wege in die Arbeitswelt – Langzeitergebnisse<br />
gemeindenaher Arbeitsrehabilitation in NÖ.<br />
DGPPN Kongress, Berlin<br />
DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />
• 30.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />
Suizid, Suizidalität und Suizidverhütung. Vortrag<br />
(„NÖ Bündnis gegen Depression“)<br />
Telefonseelsorge St. Pölten, St. Pölten<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />
• 15.12.20<strong>11</strong><br />
Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />
– Vortrag. ("NÖ Bündnis gegen Depression").<br />
Dekanatskonferenz St. Valentin, St. Valentin<br />
Dr. Korbel<br />
60<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
2. Organisation von Veranstaltungen<br />
• 13.06.<strong>2010</strong><br />
Sechste Psychiatrische Soiree, St. Pölten<br />
Wissenschaftliches Thema:<br />
1. Epidemiologie & Diagnostik bipolarer<br />
Störungen- Univ. Prof. Dr. Peter Hofmann (Graz)<br />
2. Herausforderung psychopharmakologische<br />
Behandlung - Univ. Prof. Dr. Christian Simhandl<br />
(Wr. Neustadt)<br />
3. Psychotherapeutische Besonderheiten der<br />
Behandlung bipolarer Patienten -<br />
Univ. Prof. Dr. Gerhard Lenz (Wien)<br />
4. Gemeindepsychiatrische Betreuung bipolarer<br />
Patienten - Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald (St. Pölten)<br />
St. Frühwald<br />
• 25.06.<strong>2010</strong><br />
Sechstes PsychoSoziales Sommerfest<br />
Gemeinsam statt einsam, St. Pölten<br />
St. Frühwald, A. Karner, J. Hubauer<br />
• 05.07.<strong>2010</strong><br />
Niederösterreichisches Treffen der TrialogparnterInnen<br />
Bündnis gegen Depression, St. Pölten<br />
St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />
• 30.09.<strong>2010</strong><br />
Österreichisches Vernetzungstreffen Bündnis gegen<br />
Depression, St. Pölten<br />
Erfahrungsaustausch Bündnispartner<br />
1. Erfahrungen aus dem Tiroler Bündnis gegen<br />
Depression ‐ Univ. Prof. Dr. Meise<br />
Mag. Angela Ibelshäuser (Innsbruck)<br />
2. Bündnis für psychische Gesundheit in<br />
Oberösterreich - Mag. Martina Ecker (Linz)<br />
3. Aktuelle Situation beim Bündnis NÖ - Univ. Doz. Dr.<br />
Stefan Frühwald (St. Pölten), Mag. Doris Rath<br />
(Stockerau)<br />
4. Vorstellung des Projektes KIPKE - DSA Anna<br />
Entenfellner (St. Pölten), Dr. Grill (Stockerau)<br />
5. Die europäische Dimension des Bündnisses gegen<br />
Depression (EAAD) - Univ. Prof. Dr. Meise<br />
6. Kooperationsmöglichkeiten unter den regionalen<br />
BündnispartnerInnen - Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />
(St. Pölten), Dr. Grill (Stockerau)<br />
St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />
• 16.06.20<strong>11</strong><br />
Niederösterreichisches Treffen der TrialogparnterInnen<br />
Bündnis gegen Depression, St. Pölten<br />
St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 61
• 08.07.20<strong>11</strong><br />
Siebentes PsychoSoziales Sommerfest<br />
Gemeinsam statt einsam, St. Pölten<br />
St. Frühwald, E. Glitzner, A. Karner, M. Stein<br />
• 09.09.20<strong>11</strong><br />
Erster Trialogischer Betriebsausflug<br />
Bündnis gegen Depression, Krems<br />
St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />
• 28.09.20<strong>11</strong><br />
Österreichisches Vernetzungstreffen<br />
Bündnis gegen Depression, St. Pölten<br />
Erfahrungsaustausch Bündnispartner<br />
1. Erfahrungen aus der Fachtagung „TabuSuizid –<br />
Wir reden darüber“ - Univ. Prof. Dr. Meise ,<br />
Mag. Angela Ibelshäuser (Innsbruck)<br />
2. Erfahrungsbericht aus der Steiermark,<br />
DDr. Susanna Krainz (Graz)<br />
3. Aktuelle Situation beim Bündnis NÖ - Mag. Doris<br />
Rath (Stockerau), Mag. Annika Urbanitsch (St. Pölten)<br />
4. Evaluation der Zusammenarbeit mit der Polizei ab<br />
<strong>2010</strong>, Univ. Doz. Dr. Frühwald (St. Pölten)<br />
St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />
• 29.09.20<strong>11</strong><br />
„psychiatrie@oeffentlichkeit“ –<br />
Aufklärung über psychische Erkrankungen –<br />
Konzepte und Erfahrungen, St. Pölten<br />
1. Öffentlichkeit, Medien und Psychiatrie,<br />
Dr. Florian Klenk (Wien)<br />
2. Trialogische Öffentlichkeitsarbeit im<br />
NÖ „Bündnis gegen Depression“ -<br />
Univ. Doz. Dr. Frühwald, S. Schiebendrein (St. Pölten)<br />
3. Zum Stigma psychischer Erkrankungen –<br />
Prof. Dr. Matthias C. Angermeyer (Leipzig)<br />
4. SprachMacht: Ent-Stigmatisierung durch Literatur‐<br />
DSA Anna Durstberger, Bettina Figl,<br />
Angelika Tiefengraber, Christian Winkler (St. Pölten)<br />
5. Kennzeichen gelingender Anti-Stigma-Aktivitäten –<br />
Prof. Dr. Ullrich Meise (Innsbruck)<br />
Workshops:<br />
1. SprachMacht – Ent-Stigmatisierung durch Literatur<br />
2. Aufklärung durch Betroffene in Film und Fernsehen<br />
3. Trialogische Öffentlichkeitsarbeit –<br />
authentisch Erfahrungen weitergeben<br />
4. Psychiatrie in den Medien – ein Dialog<br />
St. Frühwald, A. Durstberger<br />
62<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
3. Publikationen und Abstracts<br />
• Frühwald, St., W. Grill<br />
Wege zum Patienten - die Entwicklung der gemeindepsychiatrischen Versorgung in NÖ.<br />
Das Österreichische Gesundheitswesen (ÖKZ) 51, 27-29, <strong>2010</strong><br />
• Frühwald, St., A. Karner, M.E.Seyringer, P.Frottier, A. Entenfellner<br />
Zum Schnittstellenmanagement zwischen einem psychiatrischen Krankenhaus<br />
und einem gemeindepsychiatrischem Dienst. Neuropsychiatrie 24, 195-199, <strong>2010</strong><br />
• Frühwald, St.<br />
Zur Menschenrechtssituation in der (extramuralen) Psychiatrie.<br />
In: O. Dangl & T. Schrei (Hrsg): „… gefeiert – verachtet – umstritten“ –<br />
Menschenrechte und Menschenrechtsbildung. LIT-Verlag, Wien <strong>2010</strong>, 165-171<br />
• Frühwald, St., A. Entenfellner, W. Grill. C. Korbel, P. Frottier<br />
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt“ –<br />
Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für Polizeibeamte in Niederösterreich.<br />
Neuropsychiatrie 25, 1-9, 20<strong>11</strong><br />
• Frühwald, St., A. Karner, P. Frottier<br />
„Verlorene Seele an Psychiatrie“ – Fallbeispiel einer online-Behandlungsvorbereitung.<br />
Psychiatrische Praxis (im Druck)<br />
Siehe Text „Manchmal.“ Seite 14<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 63
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
4. Bündnis gegen Depression<br />
Ergebnisse <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Auch <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> war das Interesse an Veranstaltungen zum<br />
Thema Depression ungebrochen. FachärztInnen für Psychiatrie<br />
und SozialarbeiterInnen gestalten gemeinsam mit Betroffenen und<br />
Angehörigen (bei mehr als 65 % der Veranstaltungen) die Vorträge.<br />
Insgesamt konnten <strong>2010</strong> in den Bezirken des<br />
Caritas Versorgungsgebietes 69 Veranstaltungen<br />
mit 2.304 TeilnehmerInnen durchgeführt<br />
werden:<br />
• 14 Veranstaltungen für die Allgemeine<br />
Bevölkerung mit 809 TeilnehmerInnen<br />
(im Rahmen von Gesunde Gemeinde<br />
Tagen, in Volkshochschulen usw.)<br />
• 12 Workshops mit insgesamt<br />
438 SchülerInnen<br />
• 38 Vorträge und Seminare für 976<br />
MultiplikatorInnen (388 PolizeibeamtInnen,<br />
588 TeilnehmerInnen aus dem<br />
pädagogischen Bereich, von sozialen<br />
Diensten, der Seelsorge usw.) sowie<br />
• 5 Veranstaltungen für ÄrztInnen,<br />
Betroffene/Angehörige und Selbsthilfegruppen<br />
mit 81 TeilnehmerInnen<br />
Auch im Projektjahr 20<strong>11</strong> war das Interesse<br />
an Veranstaltungen zum Thema Depression<br />
ungebrochen. Vergleichbar mit dem Jahr<br />
<strong>2010</strong> lag der Schwerpunkt bei der Erreichung<br />
von MultiplikatorInnen (zweiter Teil der<br />
Schulung für PolizeibeamtInnen). Insgesamt<br />
konnten 20<strong>11</strong> 62 Veranstaltungen mit 2.327<br />
TeilnehmerInnen durchgeführt werden:<br />
• 13 Veranstaltungen für die Allgemeine<br />
Bevölkerung mit 1.000 TeilnehmerInnen<br />
(im Rahmen von Gesunde Gemeinde<br />
Tagen, in Volkshochschulen usw.)<br />
• 6 Workshops mit insgesamt<br />
243 SchülerInnen<br />
• 36 Vorträge und Seminare für 905<br />
MultiplikatorInnen (705 PolizeibeamtInnen,<br />
200 TeilnehmerInnen aus dem pädagogischen<br />
Bereich, von sozialen Diensten,<br />
der Seelsorge usw.) sowie<br />
• 7 Veranstaltungen für ÄrztInnen,<br />
Betroffene/Angehörige und Selbsthilfegruppen<br />
mit 179 TeilnehmerInnen<br />
Besondere Veranstaltungen<br />
• Treffen der TrialogpartnerInnen<br />
(05.07.<strong>2010</strong>)<br />
• Vernetzungstreffen der österreichischen<br />
BündnispartnerInnen (30.09.<strong>2010</strong>)<br />
• Treffen der TrialogpartnerInnen<br />
(16.06.20<strong>11</strong>)<br />
• Trialogischer Betriebsausflug (09.09.20<strong>11</strong>)<br />
• Österreichisches Vernetzungstreffen der<br />
Bündnispartner (28.09.20<strong>11</strong>)<br />
• Fachtagung zum Thema<br />
„psychiatrie@oeffentlichkeit“ (29.09.20<strong>11</strong>)<br />
Weitere Projektaktivitäten<br />
Öffentlichkeitsarbeit: Neben einigen Artikeln<br />
in Printmedien (z.B. Consilium der Ärztekammer<br />
NÖ; Caritas&Wir der Caritas St. Pölten)<br />
zum Bündnis gegen Depression NÖ bzw.<br />
zum Thema Depression wurde das Bündnis<br />
und seine Aktivitäten bei verschiedenen<br />
Fachtagungen präsentiert: z.B.<br />
• 10. Jahrestagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie (22.04.<strong>2010</strong>)<br />
• Europäisches Forum für evidenzbasierte<br />
Prävention mit Poster, Baden (17.06.<strong>2010</strong>)<br />
• Treffen der deutschsprachigen<br />
SozialpsychiaterInnen in Mallorca<br />
(1.3.20<strong>11</strong>-4.3.20<strong>11</strong>, Ergebnisse der<br />
Polizeievaluierung)<br />
• <strong>11</strong>. Jahrestagung der österreichischen<br />
Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Gmunden (27. bis 30. 04.20<strong>11</strong>,<br />
Ergebnisse der Polizeievaluierung)<br />
64<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Trialogischer Betriebsausflug September 20<strong>11</strong><br />
Fortbildung der ReferentInnen<br />
Auch <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> fand in der Caritas<br />
St. Pölten wieder eine Klausur mit den<br />
ReferentInnen und TrialogpartnerInnen statt<br />
(05.07.<strong>2010</strong> und 16.06.20<strong>11</strong> im Hippolythaus).<br />
Ziel dieser Veranstaltungen ist es,<br />
Erfahrungen über gemeinsam abgehaltene<br />
Vorträge auszutauschen, Ideen zur Verbesserung<br />
der gemeinsamen Workshops zu<br />
sammeln sowie Unterstützungsmöglichkeiten<br />
für die Bedürfnisse der TrialogpartnerInnen<br />
aufzuzeigen. So haben wir in den Berichtsjahren<br />
eine Fortbildung für unsere TrialogpartnerInnen<br />
zum Thema: „So haben Sie<br />
Spaß am öffentlichen Auftritt“ angeboten.<br />
Kooperation mit Bündnis<br />
gegen Depression Österreich<br />
In den Berichtsjahren fanden auch wieder<br />
Vernetzungstreffen (30.09.<strong>2010</strong> und<br />
28.09.20<strong>11</strong>) statt. Ziel dieser Treffen ist<br />
neben einem Erfahrungsaustausch zwischen<br />
den VertreterInnen der Bündnisse aus der<br />
Steiermark, Tirol und Niederösterreich die<br />
Gewinnung neuer Zielgruppen wie z. B. die<br />
Schulung der PolizeibeamtInnen in Niederösterreich<br />
sowie die Kooperation im Rahmen<br />
des europäischen Bündnisses.<br />
Evaluierung<br />
Die Veranstaltungen <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> werden<br />
mittels Feedbackbogen mit Ausnahme der<br />
Zielgruppe der Polizei evaluiert. Für diese<br />
wurde der Evaluierungsrahmen im Hinblick<br />
auf erreichte Wirkungen erweitert und eine<br />
gesonderte Auswertung durchgeführt. (siehe<br />
auch Artikel: „Ein ordentlicher Polizist erschießt<br />
sich, bevor er sich erhängt!“, Seite 67)<br />
Wie in den Vorjahren ist aus den Evaluierungsergebnissen<br />
die hohe inhaltliche Qualität<br />
der Veranstaltungen deutlich erkennbar.<br />
Durchwegs sehr gute Beurteilungen gab<br />
es für die verständlichen Vorträge (97,1 %<br />
Zustimmungsrate), die gute Planung<br />
(95,2 %) und die nützlichen wie interessanten<br />
Inhalte (95,7%). Die positiven Wirkungen<br />
des Projekts im Sinne von Wissensgewinn,<br />
Veränderung von Sichtweisen und Erhöhung<br />
der Handlungskompetenz als Beitrag zum<br />
Abbau von Vorurteilen und Stigmatisierung<br />
sind durch die Analyse des Datenmaterials<br />
eindeutig zu belegen.<br />
Die Teilnahme der TrialogpartnerInnen hat<br />
sich wie in den Vorjahren wiederum als<br />
wesentlicher Erfolgsfaktor erwiesen. Dies<br />
ist bei der positiven Bewertung der Veranstaltung<br />
zu Wissensgewinn, Erhöhung der<br />
Handlungskompetenz und Veränderung der<br />
Sichtweise erkennbar. Hier gilt es besonders<br />
auch den Beitrag zur Reduktion von Vorurteilen<br />
hervorzuheben. (detaillierter Evaluationsbericht<br />
auf http://www.buendnis-depression.at/<br />
Niederösterreich.331.0.html-Rückblick)<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 65
Bündnis gegen Depression <strong>2010</strong><br />
Ergebnisübersicht der Caritas St. Pölten<br />
Anzahl<br />
Mostviertel<br />
Waldviertel<br />
Zentralraum<br />
Bezirk/Region Veranst. Teilnehmer Trialogp. Zielgruppe Art Zielgruppen<br />
Amstetten 7 253 2 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
Melk 7 181 3 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
Scheibbs 8 253 5 2 Allg.Bev. + Multipl.<br />
Waidhofen/Ybbs 3 76 1 3 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Schül.<br />
Summe 25 763 <strong>11</strong> 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
Gmünd 4 157 6 2 Allg. Bev. + Multipl.<br />
Horn 8 130 5 2 Allg.Bev. + Multipl.<br />
Waidhofen/Thaya 4 93 4 1 Multipl.<br />
Zwettl 4 94 3 2 Allg.Bev. + Schül.<br />
Summe 20 474 18 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />
Krems 7 256 7 3 Allg.Bev. + Ärzt. + Multipl.<br />
Lilienfeld 1 31 2 1 Schül.<br />
St. Pölten 16 780 24 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />
Summe 24 1067 33 4 Allg.Bev. + Ärzt. + Multipl. + Schül.<br />
Summe 69 2304 62 5 Allg.Bev. + Ärzt. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
Bündnis gegen Depression 20<strong>11</strong><br />
Ergebnisübersicht der Caritas St. Pölten<br />
Anzahl<br />
Mostviertel<br />
Waldviertel<br />
Zentralraum<br />
Bezirk/Region Veranst. Teilnehmer Trialogp. Zielgruppe Art Zielgruppen<br />
Amstetten 9 351 6 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />
Melk 9 204 12 1 Multipl.<br />
Scheibbs 2 58 1 1 Multipl.<br />
Waidhofen/Ybbs 1 10 1 Allg.Bev.<br />
Summe 21 623 19 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />
Gmünd 9 456 6 2 Allg. Bev. + Multipl.<br />
Horn 2 29 1 2 Betr./Ang. + Multipl.<br />
Waidhofen/Thaya 1 27 1 1 Allg. Bev.<br />
Zwettl 6 137 5 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />
Summe 18 649 13 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
Krems 2 75 4 2 Allg.Bev. + Schül.<br />
Lilienfeld 5 149 4 2 Allg. Bev. + Multipl.<br />
St. Pölten 16 831 12 5 Allg.Bev. + ÄrztInnen + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
Summe 23 1.055 20 5 Allg.Bev. + ÄrztInnen + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
Summe 62 2.327 52 5 Allg.Bev. + ÄrztInnen + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />
66<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Original<br />
Original<br />
Neuropsychiatrie, Band 25, Nr. 4/20<strong>11</strong>, S. 1–9<br />
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich,<br />
bevor er sich aufhängt!“<br />
(Oberst Peter M. Bezirkspolizeikommandant in Y.)<br />
Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für<br />
Polizeibeamte in Niederösterreich<br />
Stefan Frühwald 1 , Anna Entenfellner 1 , Wolfgang Grill 2 ,<br />
Christian Korberl 1 und Patrick Frottier 3<br />
1<br />
Psycho-Sozialer Dienst der Caritas der Diözese St. Pölten<br />
2<br />
Psycho-Sozialer Dienst der PSZ GmbH, Stockerau<br />
3<br />
Abteilung für Kinder- & Jugendpsychiatrie, Krankenhaus Hierzing mit<br />
Neurologischem Zentrum Rosenhügel, Wien<br />
Schlüsselwörter:<br />
Depression – Öffentlichkeitsarbeit – Aufklärung<br />
Key words:<br />
depression – public awareness – public<br />
mental health<br />
„Ein ordentlicher Polizist erschießt<br />
sich, bevor er sich aufhängt!“<br />
(Oberst Peter M., Bezirkspolizeikommandant<br />
in Y.)<br />
Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen<br />
für Polizeibeamte in Niederösterreich<br />
Anliegen: Polizisten sind mit einem belastenden<br />
Berufsalltag konfrontiert, in<br />
dem häufig schwierig zu bewältigende<br />
Einsätze mit akut psychisch schwer erkrankten<br />
Menschen vorkommen. Selten<br />
wurde eine orientierende Einschätzung<br />
der Belastungen durch depressive Symptome<br />
bei Polizeibeamten vorgelegt,<br />
bisher fehlen Bezüge zu möglichen Zusammenhängen<br />
zwischen eigener Belastung<br />
und Stereotypien sowie sozialer<br />
Distanz gegenüber psychisch kranken<br />
© 20<strong>11</strong><br />
Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle<br />
ISSN 0948-6259<br />
Menschen. Methode: Im Rahmen von<br />
Pflicht-Weiterbildungstagen wurden<br />
Polizisten in Niederösterreich für einen<br />
halben Tag trialogisch über Depressionen,<br />
psychische Erkrankungen,<br />
Hilfsmöglichkeiten und die Bewältigung<br />
herausfordernder Situationen im<br />
Berufsalltag geschult. Vor den Seminaren<br />
wurde mittels der Gotland Scale<br />
of Male Depression eine orientierende<br />
Einschätzung depressiver Symptome<br />
erhoben, und es wurde die Fallvignette<br />
einer fiktiven depressiven Person vorgelegt<br />
mit Fragen zur Stereotypen, der<br />
emotionalen Reaktion und der sozialen<br />
Distanz. Ergebnisse: Es wurden im<br />
Jahr <strong>2010</strong> in 38 Seminaren insgesamt<br />
852 Polizisten geschult. Eine mögliche<br />
depressive Störung lag bei 9% der Befragten<br />
vor. Die Rückmeldungen die<br />
Seminare betreffend waren durchwegs<br />
positiv, die Beamten fühlten sich im<br />
Nachklang besser informiert und besser<br />
in der Lage zu helfen. Nach den<br />
Seminaren kam es zu einer Zunahme<br />
der Interpretation der Fallvignette als<br />
„psychisch krank“ bzw. „geisteskrank“<br />
und zu einer Zunahme der Angstgefühle.<br />
Schussfolgerungen: Persönliche<br />
Erfahrungen mit Suizid im Umfeld<br />
oder mit von Depressionen Betroffenen<br />
hatten mehr Einfluss auf das Vorhandensein<br />
depressiver Symptome bei<br />
Polizisten als deren (Dienst-)Alter. Die<br />
Begegnung mit einer von psychischer<br />
Erkrankung betroffen gewesenen, zum<br />
Zeitpunkt des Seminars jedoch wieder<br />
genesenen Person dürfte in Verbindung<br />
mit dem Slogan „Depression kann jeden<br />
treffen“ zu einer gewissen Verunsicherung<br />
der teilnehmenden Polizisten<br />
geführt haben.<br />
Raising awareness about depression<br />
together with service users and relatives<br />
results of workshops for police<br />
officers in Lower Austria<br />
Objective: Within the European Alliance<br />
Against Depression (EAAD),<br />
community mental health services inform<br />
in their service region in Lower<br />
Austria (pop. 1.600.000) about symptoms<br />
of depression, about treatment<br />
options and service characteristics.<br />
Social distance can be overcome preferably<br />
by public mental health projects<br />
involving users and relatives. Therefore,<br />
community mental health services<br />
in Lower Austria routinely inform the<br />
public about depression, treatment options<br />
and services together with service<br />
users and relatives. This paper presents<br />
an evaluation of workshops for police<br />
officers. Methods: During the year<br />
<strong>2010</strong>, 38 workshops for the police were<br />
conducted. All officers were asked to<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 67
St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 2<br />
fill in the Gotland Scale of Male Depression,<br />
and to rate social distance and<br />
stereotypes regarding a case vignette of<br />
a fictitious depressive person. One week<br />
after the workshop, social distance and<br />
stereotypes were again rated. Results:<br />
852 police officers took part in the<br />
workshops, 703 were screened by the<br />
Gotland Scale of Male Depression. 9 %<br />
showed depressive symptoms. The officers<br />
were content with the workshops,<br />
they felt better informed afterwards and<br />
thought they could better help affected<br />
persons. The interpretation of the case<br />
vignette was more often “mentally ill”<br />
or “insane”. Conclusions: Personal<br />
experience with depression was more<br />
strongly related to present depressive<br />
symptoms than age or years on duty.<br />
Personal contact with a person that had<br />
been affected by depression before, and<br />
the slogan “depression can affect anybody”<br />
may have increased feelings of<br />
anxiety in officers that had taken part in<br />
the workshops.<br />
Einleitung<br />
Nicht nur für forschungsorientierte Institutionen<br />
stellt die Bekämpfung von<br />
Stigma und Diskriminierung aufgrund<br />
psychischer Erkrankungen einen bedeutsamen<br />
Arbeitsschwerpunkt dar<br />
[10, 17]. Seit 2008 engagiert sich der<br />
PsychoSoziale Dienst (PSD) der Caritas<br />
St. Pölten gemeinsam mit dem<br />
PSD der Psychosoziale Zentren (PSZ)<br />
GmbH in NÖ im Rahmen des europaweiten<br />
Netzwerkes der European<br />
Alliance Against Depression (Europäisches<br />
„Bündnis gegen Depression“).<br />
Das Europäische „Bündnis gegen Depression“,<br />
dem mittlerweile Initiativen<br />
in 17 EU Ländern angehören, stellt<br />
eine Dachorganisation lokaler „public<br />
mental health“-Projekte dar, die sich<br />
zum Ziel gesetzt haben, Aufklärung<br />
und Information über psychische Störungen<br />
(insbesondere Depression) für<br />
verschiedene Zielgruppen („Ebenen“:<br />
Allgemeinbevölkerung, Multiplikatorinnen,<br />
ÄrztInnen, Angehörige und Betroffene)<br />
zu leisten [8].<br />
In NÖ wurde die Konzepterstellung<br />
für eine Aufklärungs- und Informationskampagne<br />
durch die Agentur für<br />
Gesundheitsvorsorge im NÖGUS (Niederösterreichischer<br />
Gesundheits- und<br />
Sozialfonds) beauftragt. Erklärtes Ziel<br />
war, ein Konzept für ein überwiegend<br />
kleinstädtisch-ländlich strukturiertes<br />
Flächenbundesland mit 1.600.000<br />
Einwohnern zu erstellen, welches<br />
Veranstaltungen möglichst in allen 23<br />
Verwaltungsbezirken ermöglicht. Die<br />
Hauptfragen waren, wie alle Bezirke<br />
erreicht werden könnten, wie Effekte<br />
möglichst mit Nachhaltigkeit erreicht<br />
werden könnten und wie neben Aufklärung<br />
über psychische Erkrankungen<br />
auch eine Entstigmatisierung von Betroffenen<br />
und des Versorgungssystems<br />
bewirkt werden könnte.<br />
Wegweisende wissenschaftliche Arbeiten,<br />
die Leitlinien der in NÖ formulierten<br />
Konzepte darstellten, waren Arbeiten<br />
der Gruppe um M.C. Angermeyer<br />
in Leipzig [2-4], die Einstellungsuntersuchungen<br />
der Bevölkerung durchführten<br />
und Beeinflussungsmöglichkeiten<br />
der Einstellung der Bevölkerung durch<br />
Vorträge, Seminare u. dgl. erforschten.<br />
In Österreich wiesen U. Meise und<br />
Mitarbeiter darauf hin, dass sich „bei<br />
Schulveranstaltungen negative Vorurteile<br />
verstärkten, wenn Profis alleine<br />
aufklärten; Vorurteile verringerten sich,<br />
wenn Profis gemeinsamen mit Betroffenen<br />
auftraten und der persönliche<br />
Austausch mit der betroffenen Person<br />
Identifikation mit dem Erkrankten ermöglichte<br />
…“ [13].<br />
Im Konzept für die Umsetzung des<br />
„Bündnis gegen Depression“ in NÖ<br />
wurde besonders auf Regionalität Wert<br />
gelegt: Der PSD wurde beauftragt, in<br />
allen 23 NÖ Bezirken Veranstaltungen<br />
durchzuführen. Ziel des Umsetzungskonzeptes<br />
war, jährlich mindestens<br />
eine Veranstaltung je Bezirk und Quartal<br />
zu organisieren, und zwar möglichst<br />
in Art trialogischer Präsentationen. Im<br />
Einzelnen handelt es um Veranstaltungen<br />
zu Themen wie Symptome von<br />
Depressionen, Erkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Es wurden<br />
Kooperationen mit der Initiative der<br />
„Gesunden Gemeinden“, mit Volkshochschulen,<br />
Höheren Schulen, der<br />
Ärztekammer, der Polizei und anderen<br />
Kooperationspartnern angestrebt. In der<br />
Regel folgten die meist etwa drei Stunden<br />
dauernden Veranstaltungen einem<br />
typischen Ablauf: nach einem fachlichen<br />
Kurzvortrag gab es ausführlich<br />
Zeit für einen trialogischen Austausch<br />
mit Betroffenen und Angehörigen, der<br />
von Fragen aus dem Publikum gefolgt<br />
war. In NÖ wurden in den Jahren 2008,<br />
2009 und <strong>2010</strong> insgesamt <strong>11</strong>4, <strong>11</strong>2 und<br />
127 Veranstaltungen durchgeführt, mit<br />
4445, 4043 und 3635 Teilnehmern.<br />
<strong>2010</strong> konnte bei fast 60 % der Veranstaltungen<br />
ein Trialogpartner zur Mitwirkung<br />
motiviert werden, wodurch<br />
der PSD dem Ziel einer möglichst routinemäßigen<br />
systematischen Kooperation<br />
mit Betroffenen bzw. Angehörigen<br />
bereits recht nahe kam (Tab 1).<br />
Polizeibeamte kommen in ihrem beruflichen<br />
Alltag immer wieder in schwierigen,<br />
eskalierten Amtshandlungen<br />
mit psychisch akut schwer erkrankten<br />
Menschen in Kontakt. Zweifellos<br />
stellen diese Situationen bedeutende<br />
berufliche Belastungsfaktoren für PolizistInnen<br />
dar, die in Verbund mit weiteren<br />
Faktoren sowohl zu physischer<br />
als auch zu psychischer Vulnerabilität<br />
führen [5]. Diese Belastungsfaktoren<br />
wirken insbesondere deshalb nachhaltig,<br />
da nur ein geringer Teil der belasteten<br />
Beamten psychosoziale Hilfsangebote<br />
in Anspruch nimmt [6]. Unter<br />
den zahlreichen heute vorliegenden Ergebnissen<br />
verschiedenster zielgruppenspezifischer<br />
Schulungsprogramme über<br />
psychische Erkrankungen mit deren<br />
Wirksamkeit auf Stigma und soziale<br />
Distanz [<strong>11</strong>] finden sich mehrere Studien<br />
über Interventionen mit Polizeibeamten.<br />
In England hatten Seminare<br />
mit Polizeibeamten positive Effekte in<br />
Bezug auf Veränderung von negativen<br />
Stereotypen, die Beamten fühlten sich<br />
besser informiert und empfanden die<br />
Schulungen als wertvoll für ihren Berufsalltag<br />
[15]. Im deutschen Sprachraum<br />
informierten Betroffene und Angehörige<br />
gemeinsam mit Profis zukünftige<br />
Führungskräfte der Polizei im Rahmen<br />
eines Aufbaustudiums: wiederum<br />
war die Akzeptanz hoch, das Bedürfnis<br />
68<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 3<br />
Anzahl Veranst. Anzahl Teiln. Anzahl Trialogp.<br />
2008 2009 <strong>2010</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Weinviertel GF 3 4 <strong>11</strong> 68 62 238 2 2 8<br />
HL 5 2 7 150 74 165 3 1 9<br />
KO 4 5 4 73 324 77 0 3 2<br />
MI 8 5 3 257 71 65 2 2 3<br />
TU 3 2 4 77 22 52 1 0 0<br />
WU 4 4 2 101 75 60 1 1 0<br />
Summe 27 22 31 726 628 657 9 9 22<br />
Industrieviertel BN 3 1 4 100 18 <strong>11</strong>2 1 1 3<br />
BL 2 3 2 89 45 44 3 1 1<br />
MD 6 6 3 218 214 78 1 0 0<br />
NK 4 3 7 60 60 140 1 2 6<br />
SW 3 3 2 44 52 62 3 2 3<br />
WN 4 7 7 73 170 200 1 3 3<br />
Summe 22 23 25 584 559 636 10 9 16<br />
überregional Summe 5 2 206 38 1 3<br />
Summe PSZ 49 50 58 1310 1393 1331 19 19 41<br />
Mostviertel AM 12 5 7 421 236 253 5 3 2<br />
ME 10 6 7 521 301 181 5 6 3<br />
SB 5 4 8 215 <strong>11</strong>3 253 5<br />
WY 2 2 3 134 77 76 1<br />
Summe 29 17 25 1291 727 763 10 9 <strong>11</strong><br />
Waldviertel GD 4 5 4 174 149 157 4 4 6<br />
HO 3 6 8 107 141 130 1 5<br />
WT 3 4 4 107 169 93 4<br />
ZT 7 5 4 297 121 94 4 2 3<br />
Summe 17 20 20 685 580 474 8 7 18<br />
Zentralraum KR 5 4 7 288 151 256 8 8 7<br />
LF 2 4 1 57 94 31 3 6 2<br />
P 12 17 16 814 1087 780 21 26 24<br />
Summe 19 25 24 <strong>11</strong>59 1332 1067 32 40 33<br />
Summe Caritas 65 62 69 3135 2639 2304 50 56 62<br />
Ergebnis NÖ <strong>11</strong>4 <strong>11</strong>2 127 4445 4032 3635 69 75 103<br />
Abkürzungen bezeichnen die politischen Bezirke in NÖ:<br />
GF - Gänserndorf, HL - Hollabrunn, KO - Korneuburg, MI - Mistelbach, TU - Tulln, WU - Wien Umgebung, BN - Baden, BL - Bruck/Leitha,<br />
MD - Mödling, NK - Neunkirchen, SW - Schwechat, WN - Wiener Neustadt, AM - Amstetten, ME - Melk, SB - Scheibbs, WY - Waidhofen/Ybbs,<br />
GD - Gmünd, HO - Horn, WT - Waidhofen/Thaya, ZT - Zwettl, KR - Krems, LF - Lilienfeld, P - St. Pölten<br />
Tabelle 1: Das “Bündnis gegen Depression“ in Niederösterreich – Ergebnisse 2008-<strong>2010</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 69
St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 4<br />
nach sozialer Distanz hatte nach den<br />
Seminaren abgenommen, ebenso die<br />
Zustimmung zu negativen Stereotypen<br />
[19]. Bisher wurde aber kaum ein Bezug<br />
zwischen den belastenden Arbeitsbedingungen<br />
der Polizeibeamten, deren<br />
persönlicher Betroffenheit von depressiven<br />
Symptomen und ihrer Einstellung<br />
gegenüber psychisch Erkrankten, bzw.<br />
der Beeinflussbarkeit dieser Einstellungen<br />
hergestellt.<br />
Methode<br />
Der PSD wird in NÖ von zwei großen<br />
Trägerorganisationen vorgehalten:<br />
im Osten des Bundeslandes versorgt<br />
die PsychoSoziale Zentren GmbH 12<br />
einwohnerstarke Bezirke (mit etwa<br />
900.000 Einwohnern), im Westen<br />
des Bundeslandes ist die Caritas der<br />
Diözese St. Pölten Trägerin der psychosozialen<br />
Einrichtungen, die <strong>11</strong><br />
flächenmäßig große Bezirke versorgt<br />
(etwa 630.000 Einwohner). Die Versorgungsregionen<br />
der Träger sind in weitere<br />
Sektoren unterteilt, bei der Caritas<br />
sind es das Mostviertel mit 4 Bezirken<br />
(244.000 Einwohner), das Waldviertel<br />
mit 4 Bezirken (141.000 Einwohner)<br />
und der NÖ Zentralraum mit 3 Bezirken<br />
(246.000 Einwohner). Das Versorgungsgebiet<br />
der PSZ GmbH wird in<br />
sechs Regionen zu je zwei Bezirken<br />
unterteilt.<br />
Seit dem Jahr <strong>2010</strong> stellt die Kooperation<br />
mit den Polizeibehörden einen<br />
wesentlichen Schwerpunkt der Aktivitäten<br />
des „Bündnis gegen Depression“<br />
in NÖ dar. Ursache dafür ist, dass die<br />
Polizei aufgrund ebenfalls häufiger Interaktionen<br />
mit schwer und chronisch<br />
psychisch kranken Menschen als bedeutender<br />
Kooperationspartner für den<br />
PSD zu betrachten ist, weshalb eine<br />
Vernetzung mit der Polizei im PSD<br />
für bedeutsam gehalten wird. Im Dezember<br />
2009 wurde ein Kurzvortrag<br />
bei der Klausur aller NÖ Bezirkspolizeikommandanten<br />
gehalten, der von<br />
der Entscheidung gefolgt war, dass ab<br />
Jänner <strong>2010</strong> eine Schulung aller NÖ<br />
PolizistInnen durch den PSD NÖ im<br />
Rahmen des Pflicht-Weiterbildungsprogramms<br />
der Beamten starten sollte.<br />
Vorgesehen waren typische trialogische<br />
Bündnisveranstaltungen im Ausmaß<br />
von etwa einem halben Seminar-Tag,<br />
in deren Rahmen auch für die Polizei<br />
relevante spezifische Themen diskutiert<br />
werden könnten, wie z. B. Bewältigung<br />
von Akutsituationen oder der Umgang<br />
mit dem österreichischen Unterbringungsgesetz<br />
(UbG). Für das Team jedes<br />
Bezirks wurden mehrere halbtätige<br />
Schulungen angeboten, sodass jedem<br />
Polizisten eine Teilnahme ermöglicht<br />
wurde.<br />
Der PSD entschied sich dazu, das Polizeiprojekt<br />
einer speziellen Begleitevaluation<br />
mit Nutzung standardisierter<br />
Instrumente zu unterziehen: vor jeder<br />
Veranstaltung wurden die teilnehmenden<br />
Beamten gebeten, den Depressions-Quickcheck<br />
(Gotland Scale<br />
of Male Depression) [16] auszufüllen.<br />
Dieser besteht aus 13 Items, die auf<br />
einer 4-stufigen Likert-Skala von 0<br />
(„überhaupt nicht“) bis 3 („sehr“) für<br />
die zurückliegenden 4 Wochen beantwortet<br />
werden. Grenzwerte und Summenscores<br />
wurden in Analogie zu einer<br />
deutschen Untersuchung gewählt<br />
[14]. Weiters wurde ein Fragebogen<br />
zu Stereotypen und Gefühlen angesichts<br />
einer Fallvignette eines fiktiven<br />
gemäß DSM-IV-Kriterien depressiven<br />
Patienten vorgelegt, sowie ein Fragebogen<br />
zur sozialen Distanz. Schließlich<br />
wurde ersucht, eine Woche nach der<br />
Veranstaltung die Fragebögen zu Stereotypen,<br />
Gefühlen und zur sozialen<br />
Distanz neuerlich auszufüllen sowie<br />
ein Veranstaltungsfeedback zu geben.<br />
Die Beurteilung der emotionalen Reaktion,<br />
der kognitiv-affektiven Einordnung<br />
und der sozialen Distanz folgte<br />
den Vorschlägen der Gruppe um Meise<br />
et al [13]. Für die Prä-Post Vergleiche<br />
wurde der t-Test für den Vergleich der<br />
Mittelwerte bei abhängigen Stichproben<br />
eingesetzt. Als Signifikanzniveau<br />
wurde p < 0,05 festgelegt.<br />
Ergebnisse<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> konnten<br />
insgesamt 852 Polizisten im Rahmen<br />
von Schulungsveranstaltungen erreicht<br />
werden, zu Jahresende lagen 703 beantwortete<br />
Fragebögen des Depressions-<br />
Quickcheck vor; insgesamt konnten<br />
208 komplette Datensätze ausgewertet<br />
werden (28,5 %), welche den Prä-Bogen,<br />
den Post-Bogen und den Depressions-Quickcheck<br />
umfassten (Übersicht<br />
zum Rücklauf: Tab. 2).<br />
Angesichts der Zielgruppe überrascht<br />
nicht, dass 94,2% der Teilnehmer<br />
männlichen Geschlechts waren. Beim<br />
Depressions-Quickcheck zeigten sich<br />
bei 91% der Teilnehmer mit einem<br />
Summenscore von unter 13 keine Anzeichen<br />
einer depressiven Störung. Bei<br />
8,4% bestand die Möglichkeit, dass<br />
eine depressive Störung vorlag (Summenscore<br />
13 - 26), bei 0,6% zeigten<br />
sich deutliche Anzeichen einer depressiven<br />
Störung (Summen- Score ≥ 27).<br />
Dieses Bild wandelte sich jedoch, wenn<br />
der Depressions-Quickcheck in Relation<br />
zur Betroffenheit von Depression<br />
und Suizidalität in der eigenen Familie<br />
gesetzt wurde: jene Personen, welche<br />
eine Betroffenheit von Depression oder<br />
Suizidalität in der eigenen Familie angegeben<br />
hatten, wiesen in 14,1 % die<br />
Möglichkeit des Bestehens einer depressiven<br />
Störung und in 2.2 % deutliche<br />
Anzeichen einer depressiven Störung<br />
auf (p
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 5<br />
Rücklauf<br />
Quote in %<br />
Anzahl<br />
gesamt weiblich männlich k.A.<br />
PRÄ Fragebögen 100 729 65 644 29<br />
POST Fragebögen 29,1 213 9 200 4<br />
Depressions Quick Check (=DQC) 96,4 703 46 630 27<br />
komplette PRÄ Datensätze (PRÄ/DQC) 96,4 703 46 630 27<br />
komplette PRÄ/POST Datensätze (PRÄ/POST) 29,2 213 9 200 4<br />
komplette Datensätze (PRÄ/DQC/POST) 28,5 208 8 196 4<br />
Tabelle 2:<br />
Übersicht Rücklauf Polizei-Projekt<br />
Depression und Suizidalität in der Familie – eigene Betroffenheit entlang des Depressions Quick Check<br />
keine Anzeichen einer<br />
depressiven Störung<br />
Es ist möglich, dass<br />
eine depressive Störung<br />
vorhanden ist.<br />
Deutliche Anzeichen einer<br />
depressiven Störung<br />
Total<br />
Nein<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
550,0<br />
92,3<br />
44,0<br />
7,4<br />
2,0<br />
0,3<br />
596,0<br />
100<br />
Ja<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
77,0<br />
83,7<br />
13,0<br />
14,1<br />
2,0<br />
2,2<br />
92,0<br />
100,0<br />
Total<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
627,0<br />
91,1<br />
57,0<br />
8,3<br />
4,0<br />
0,6<br />
688,0<br />
100,0<br />
Tabelle 3:<br />
Eigene Betroffenheit von Depression nach familiärer Erfahrung<br />
die Eigenschaften „psychisch krank“<br />
und „geisteskrank“ nach dem Workshop<br />
signifikant stärker als zutreffend<br />
rückgemeldet wurden (Tab. 4).<br />
Im Feedback der Polizistinnen zu Zufriedenheit<br />
der Veranstaltung gab ein<br />
überwältigend hoher Prozentsatz nach<br />
der Veranstaltung an, sich nun besser<br />
informiert zu fühlen (89,9%), mehr<br />
Verständnis für psychisch Kranke aufzubringen<br />
(82,5%), sich besser in Betroffene<br />
hineinfühlen zu können (73 %),<br />
in Situationen Hilfe anbieten zu können<br />
(95,1%); allerdings gab auch ein großer<br />
Teil an, dass Vorurteile gegenüber Betroffenen<br />
in der Gesellschaft vorhanden<br />
wären (88,8%), und dass Betroffene<br />
eine Gefahr für andere darstellen würden<br />
(37,8%). Mehr als 60% äußerten,<br />
mehr über dieses Thema erfahren zu<br />
wollen (Tab. 5).<br />
Bei genauerer Analyse der Veränderungen<br />
der mit der Fallvignette in Verbindung<br />
gebrachten Gefühle zeigt sich,<br />
dass bei den Männer die Angstgefühle<br />
nach der Veranstaltung signifikant zugenommen<br />
hatten (Angstgefühle betrafen<br />
„lösen bei mir Angst aus“, „ich fühle<br />
mich unbehaglich“, „ich fühle mich<br />
unsicher“, „ich fühle mich unwohl“).<br />
Aggressive Regungen und prosoziale<br />
Regungen veränderten sich nicht signifikant<br />
(Tab. 6). Bei Betrachtung des<br />
Bedürfnisses nach sozialer Distanz im<br />
prä-post Vergleich zeigte sich, dass die<br />
Bereitschaft, ein Zimmer zu vermieten<br />
nach der Veranstaltung signifikant zurückgegangen<br />
war. Die anderen Fragen<br />
hinsichtlich sozialer Distanz (Akzeptanz<br />
eines Betroffenen als Kollegen am<br />
Arbeitsplatz, als Wohnungsnachbar,<br />
als Babysitter oder als Ehepartner der<br />
eigenen Schwester) veränderten sich<br />
nicht signifikant. Hier ist allerdings<br />
zu erwähnen, dass die Ausgangswerte<br />
vor den durchgeführten Workshop sehr<br />
hoch waren (im Mittelwert über 3 auf<br />
der fünfstufig skalierten Likert-Skala)<br />
(Tab. 7).<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 71
St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 6<br />
zugeschriebene Eigenschaft Mittelwerte PRÄ(1), (3) Mittelwerte POST Veränderung (2)<br />
unbeherrscht 1,97 1,99 0,014 n.s.<br />
bizarr 1,97 1,94 -0,03 n.s.<br />
psychisch krank 3,29 3,51 0,22 *<br />
wahnsinnig 1,49 1,58 0,09 n.s.<br />
unberechenbar 2,42 2,48 0,06 n.s.<br />
hilfsbedürftig 4,03 3,94 -0,09 n.s.<br />
geisteskrank 1,65 1,86 0,21**<br />
gefährlich 1,87 1,92 0,05 n.s.<br />
wunderlich 2,22 2,29 0,07 n.s.<br />
mitleiderregend 3,01 2,95 0,06 n.s.<br />
unheimlich 1,89 2,03 0,14 n.s.<br />
nervlich überbelastet 4,02 3,98 -0,04 n.s.<br />
1 Bewertung von 1 "trifft überhaupt nicht zu bis 5 (trifft sehr stark zu)<br />
2 ** = p< 0,01; * = p< 0,05; n.s.= nicht signifikant (T-Test für abhängige Stichproben)<br />
3 Abweichungen sind abhängig von der Anzahl der jeweils kompletten Datensätze PRÄ/POST<br />
Tabelle 4:<br />
Einer Fallvignette zugeschriebene Eigenschaften vor bzw. eine Woche nach dem Informations-Workshop<br />
Sichtweise nach der Veranstaltung - Angaben in %<br />
weiblich männlich gesamt<br />
ja nein ja nein ja nein<br />
besser informiert 88,9 <strong>11</strong>,1 89,9 10,1 89,9 10,1<br />
mehr Verständnis 87,5 12,5 82,3 17,7 82,5 17,5<br />
besser hineinfühlen 75 25 73 27 73 27<br />
Info Behandlungsmöglichkeiten 75 25 80,8 19,2 80,6 19,4<br />
kann man helfen 100 0 94,9 5,1 95,1 4,9<br />
Info Einrichtungen 75 25 82,8 17,2 82,5 17,5<br />
Vorurteile in Gesellschaft 87,5 12,5 88,9 <strong>11</strong>,1 88,8 <strong>11</strong>,2<br />
stellen Betroffene Gefahr dar 14,3 85,7 38,8 61,2 37,8 62,2<br />
will mehr zum Thema erfahren 55,6 44,4 62,1 37,9 61,8 38,2<br />
Tabelle 5:<br />
Subjektive Zufriedenheit mit den Informationsveranstaltungen<br />
72<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 7<br />
Veränderung Gefühle Männer<br />
Subskala [1] Mittelwerte PRÄ Mittelwerte POST Veränderung [2]<br />
Angstgefühle 2,13 2,31 0,18**<br />
Aggressive Regungen 1,47 1,52 n.s.<br />
Prosoziale Gefühle 3,25 3,26 n.s.<br />
[1] Skala von 1 (Überhaupt nicht) bis 5 (sehr stark), Subskalenbildung:<br />
• Angstgefühle (löst Angst aus, sich unbehaglich fühlen, sich verunsichert fühlen, sich unwohl fühlen)<br />
• Aggressive Regungen (Unverständnis, belustigt sein, Ärger empfinden, Abscheu empfinden)<br />
• Prosoziale Gefühle (Mitleid empfinden, Sympathie verspüren, Bedürfnis zu helfen, besorgt sein)<br />
[2] ** = p< 0,01; * = p< 0,05; n.s.= nicht signifikant (T-Test für abhängige Stichproben)<br />
Tabelle 6:<br />
Veränderungen der Gefühle angesichts einer Fallvignette<br />
Alltagssituation Mittelwerte PRÄ(1), (3) Mittelwerte POST Veränderung (2)<br />
Zimmer vermieten 3,30 3,09 ´´-0,21**<br />
als Kollege am Arbeitsplatz 3,49 3,37 -0,<strong>11</strong> n.s.<br />
als Wohnungsnachbar 3,47 3,37 -0,10 n.s.<br />
beaufsichtigt die eigenen Kinder 2,28 2,17 -0,<strong>11</strong> n.s.<br />
heiratet die eigene Schwester 2,72 2,62 -0,10 n.s.<br />
Person mit ihm bekannt machen 3,42 3,31 -0,<strong>11</strong> n.s.<br />
für Arbeitsstelle empfehlen 2,78 2,72 -0,07 n.s.<br />
(1) Bewertung von 1 "sicher nicht" bis 5 "auf jeden Fall"<br />
(2) ** = p< 0,01; * = p< 0,05; n.s.= nicht signifikant (T-test für abhängige Stichproben)<br />
(3) Abweichungen sind abhängig von der Anzahl der jeweils kompletten Datensätze PRÄ/POST<br />
Tabelle 7:<br />
Bedürfnis nach sozialer Distanz vor und nach der Informationsveranstaltung<br />
Diskussion<br />
Bei 38 meist trialogisch moderierten<br />
Seminaren in NÖ wurden im Lauf<br />
des Jahres <strong>2010</strong> insgesamt 852 Polizeibeamte<br />
geschult. Ein Depressions-<br />
Screening wurde von 703 Beamten<br />
ausgefüllt, in Summe lagen 208 komplette<br />
Datensätze inklusive prä- und<br />
post-Bögen vor. Generell überwogen<br />
die Männer, im höheren Alter antworteten<br />
ausschließlich Männer, da Frauen<br />
erst seit wenigen Jahren zum österreichischen<br />
Polizeidienst zugelassen sind.<br />
Bei nicht mehr als 9% der Befragten<br />
zeigten sich im Depressions-Quickcheck<br />
Hinweise auf das Vorliegen<br />
einer depressiven Störung. Dies überrascht<br />
insofern, als in Studien mit Polizeibeamten<br />
bisher von einer höheren<br />
Prävalenz depressiver Verstimmungen<br />
ausgegangen wurde [1,6]. Es kann allerdings<br />
nicht ausgeschlossen werden,<br />
dass die Offenheit bei der Beantwortung<br />
der Fragen nach eigener Betroffenheit<br />
durch Angst vor befürchteten<br />
dienstrechtlichen Konsequenzen gering<br />
war. Sofern Erfahrungen mit Depression,<br />
Suizid- oder selbstgefährdendem<br />
Verhalten in der Familie vorlagen, waren<br />
mit 16,3% signifikant häufiger Anzeichen<br />
einer depressiven Störung zu<br />
bemerken (p< ,01). Diese persönlichen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 73
St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 8<br />
Berührungspunkte hatten bedeutend<br />
mehr Einfluss auf das Vorhandensein<br />
eigener Symptome als das Geschlecht<br />
oder das (Dienst-)Alter. Dies bestätigt<br />
Ergebnisse einer aktuellen US-amerikanischen<br />
Untersuchung, die als bedeutsamste<br />
Prädiktoren depressiver<br />
Symptome bei Polizisten traumatische<br />
Kindheits-Erlebnisse noch vor geringem<br />
Selbstwertgefühl und stärkerer Arbeitsbelastung<br />
nannte [18].<br />
Die Veranstaltungen erhielten durchwegs<br />
ein positives Feedback und eine<br />
hohe Zustimmung (welche mit dem<br />
Alter der Befragten noch anstieg). Die<br />
geschulten Polizisten fühlten sich besser<br />
informiert und meinten, nun mehr<br />
Verständnis für psychisch Erkrankte<br />
aufzubringen. Einer Fallvignette zugeschriebene<br />
Eigenschaften waren nach<br />
der Veranstaltung häufiger „psychisch<br />
krank“ und „geisteskrank“. Vor der<br />
Veranstaltung wurden auffallend häufig<br />
prosoziale Gefühle geäußert (76%<br />
Mitleid, 82% Besorgnis, 60% Sympathie,<br />
in 86% das Bedürfnis helfen zu<br />
wollen). Selbst Betroffene (höherer<br />
Depressions- Quickcheck) wiesen allerdings<br />
weniger prosoziale Gefühle,<br />
dafür mehr Angst oder Aggression auf.<br />
Nach der Veranstaltung kam es bei den<br />
Männern zu einer signifikanten Zunahme<br />
der Angstgefühle. Ebenso war<br />
nach der Veranstaltung die Abnahme<br />
der Bereitschaft, ein Zimmer an einen<br />
fiktiven Betroffenen unterzuvermieten<br />
festzustellen. Auch sonst kam es<br />
zu einer nicht signifikanten Zunahme<br />
des Bedürfnisses nach sozialer Distanz<br />
von allerdings relativ hohen initialen<br />
Werten aus (der Mittelwert sämtlicher<br />
Items bei anfangs 3,1 veränderte sich<br />
nicht signifikant auf 2,95); in einer österreichischen<br />
Untersuchung an Schülern<br />
höherer Schulen – die üblicherweise<br />
nicht im Berufsalltag in schwer<br />
zu bewältigenden Situationen mit psychisch<br />
kranken Menschen zu tun haben<br />
- wurde eine initiale Zustimmungsrate<br />
von 3,2 berichtet [12]. Dies führt zur<br />
möglichen Interpretation einer initialen<br />
Beantwortung durch die PolizistInnen<br />
gemäß des in der Workshop-Situation<br />
sozial Erwünschten. Andererseits<br />
könnte die im Polizeidienst häufigere<br />
Konfrontation mit von psychischen<br />
Krisen betroffenen Menschen auch zu<br />
einer größeren Vertrautheit mit dem<br />
Phänomen psychischer Erkrankungen,<br />
somit zu einem geringeren Bedürfnis<br />
nach sozialer Distanz geführt haben.<br />
Die Zunahme der Angstgefühle könnte<br />
so erklärt werden, dass angesichts des<br />
fordernden und belastenden Berufsalltags<br />
der Beamten, welcher bei den Seminaren<br />
stets thematisiert wurde, und<br />
angesichts einer möglichen Identifikation<br />
mit dem das Seminar mitgestaltenden<br />
Trialogpartner tatsächlich der Inhalt<br />
der Kernbotschaft „Depression kann jeden<br />
treffen“ ankam und zu emotionalen<br />
Reaktionen führte. Wir vermuten, dass<br />
die PolizistInnen als Folge der Schulung<br />
erkannten, dass auch sie eventuell<br />
von psychischen Störungen betroffen<br />
sein könnten, wodurch die Angst davor<br />
nach der Veranstaltung wuchs.<br />
Wie bei vergleichbaren Studien stellt<br />
das Fehlen einer Kontrollgruppe eine<br />
wichtige Limitation dieser Untersuchung<br />
dar. Andererseits halten wir die<br />
Repräsentativität der Studie für hoch,<br />
da sämtliche Beamte verschiedener<br />
Bezirke geschult wurden, sofern sie<br />
nicht urlaubs- oder krankheitsbedingt<br />
abwesend waren oder dienstliche Akutsituationen<br />
eine Teilnahme verunmöglichten.<br />
Da die Kommandanten des Bezirks<br />
über die Abhaltung der Seminare<br />
entschieden, jedoch nicht selbst teilnahmen,<br />
entfällt hier der oft vermutete<br />
Selektionseffekt einer häufigeren Teilnahme<br />
a priori positiver eingestellter<br />
Personen zumindest für das Screening<br />
nach depressiven Symptomen und die<br />
Einstellungsuntersuchung vor der Befragung<br />
(96,4 % Response). Allerdings<br />
können Selektionseffekte bei Rücklauf<br />
der Post-Bögen (29,2 % des gesamten<br />
Sample) nicht ausgeschlossen werden.<br />
Bei den Angaben zu eigener Betroffenheit<br />
(Depressions-Quickcheck) könnte<br />
Sorge um befürchtete negative dienstrechtliche<br />
Folgen die Ergebnisse nach<br />
unten verzerrt haben.<br />
20<strong>11</strong> werden die Veranstaltungen des<br />
„Bündnis gegen Depression“ fortgesetzt.<br />
So sind mehrere Seminare mit<br />
Schulung von Polizeischülern geplant;<br />
die flächendeckende Schulungen der<br />
PolizistInnen sollte abgeschlossen werden.<br />
Schulungen zu psychiatrischen<br />
Störungen am Arbeitsplatz der Beamten<br />
mit der Möglichkeit, auf spezifische<br />
Probleme des Berufsalltags einzugehen,<br />
wurde als ideal zur Vermittlung<br />
eingehenderer Kenntnisse, sowie zum<br />
Abbau von negativen Einstellungen<br />
und Vorurteilen beschrieben [15]. Allerdings<br />
ist ein bekanntes Phänomen,<br />
dass punktuelle Schulungen keine<br />
nachhaltigen Effekte erzielen können<br />
[9, <strong>11</strong>], weshalb Anti-Stigma-Interventionen<br />
stets über längere Zeiträume<br />
kontinuierlich durchgeführt werden<br />
sollten [9]. Ob der PSD in NÖ neben<br />
anderen Projekten eine neuerliche Seminarreihe<br />
mit psychiatrischem Inhalt<br />
für die Exekutive, etwa zum ebenfalls<br />
relevanten Thema Alkoholmissbrauch<br />
und -krankheit, durchführen wird, ist<br />
heute noch offen.<br />
Die europäische Kommission hat in<br />
ihrem „EU Compass for Action on<br />
Mental Health and Well-Being“ [7]<br />
eine Sammlung von „best practice“-<br />
Modellen aus allen Mitgliedsstaaten<br />
vorgelegt. Wir freuen uns, dass der NÖ<br />
Ansatz innerhalb des „Bündnis gegen<br />
Depression“ – in trialogischer Weise<br />
über psychische Störungen und psychiatrische<br />
Versorgung aufzuklären - als<br />
ein Beispiel von „best practice“ im<br />
Mental Health Kompass gelistet wurde<br />
[8]. Der NÖ PSD ist zuversichtlich,<br />
auch in den kommenden Jahren einen<br />
Beitrag zu öffentlicher Aufklärung über<br />
psychische Störungen in NÖ und einer<br />
positiven Präsentation von Psychiatrie<br />
in der allgemeinen und der Fachöffentlichkeit<br />
leisten zu können.<br />
Danksagung<br />
Die Bemühungen des PSD um öffentliche<br />
Aufklärung und Ent-Stigmatisierung<br />
in NÖ wurde finanziell durch<br />
„Gesundes Niederösterreich“ des NÖ<br />
Gesundheits- und Sozialfonds (NÖ-<br />
GUS) unterstützt. Die Autoren danken<br />
Annika Urbanitsch und Doris Rath für<br />
die Unterstützung bei der Durchführung<br />
der Evaluation, Marlene Mayrhofer für<br />
74<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 9<br />
die Unterstützung bei der Datenauswertung.<br />
Dem Polizeikommandanten<br />
von NÖ, Herrn Generalmajor Arthur<br />
Reis, sei gemeinsam mit seinem Team<br />
für die Offenheit für das Schulungsprojekt<br />
und für die wohlwollende Unterstützung<br />
Dank gesagt. Außerdem danken<br />
wir den engagiert mitwirkenden<br />
ReferentInnen aus den Reihen des PSD<br />
der Caritas und der PSZ GmbH, sowie<br />
ganz besonders den Co-ReferentInnen<br />
aus den Reihen der Betroffenen und der<br />
Angehörigen.<br />
Literatur<br />
[1] Andrews ME, McCanlies EC, Burchfiel<br />
CM, Charles LE, Hartley TA, Fekedulegn<br />
D, Violanti JM. Hardiness<br />
and psychological distress in a cohort<br />
of police officers. Int J Emerg Ment<br />
Health 2008; 10: 137-146.<br />
[2] Angermeyer MC. Das Stigma psychischer<br />
Krankheit aus Sicht der Patienten<br />
– Ein Überblick. Psychiat Prax<br />
2003; 30: 358-366.<br />
[3] Angermeyer MC, Holzinger A. Erlebt<br />
die Psychiatrie zurzeit einen Boom der<br />
Stigmaforschung? Eine Analyse wissenschaftlicher<br />
Zeitschriften. Psychiat<br />
Prax 2005; 32: 399-407.<br />
[4] Angermeyer MC, Matschinger H. The<br />
effect of personal experience with<br />
mental illness on the attitude towards<br />
individuals suffering from mental disorders.<br />
Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol<br />
1996; 31: 321-326.<br />
[5] Berg AM, Hem E, Lau B, Ekeberg O.<br />
An exploration of job stress and health<br />
in the Norwegian police service: a<br />
cross sectional study. J Occupat Med<br />
Toxicol 2006; 1: 26 doi:10.<strong>11</strong>86/1745-<br />
6673-1-26 (Zugriff am 27.7.20<strong>11</strong>).<br />
[6] Berg AM, Hem E, Lau B, Ekeberg O.<br />
Help-seeking in the Norwegian police<br />
service. J Occupat Health 2006; 48:<br />
145-153.<br />
[7] Europäische Kommission. EU-Compass<br />
for Action on Mental Health<br />
and Well Being, http://ec.europa.eu/<br />
health/mental_health/eu_compass/index_en.htm<br />
(Zugriff am 27.7.20<strong>11</strong>).<br />
[8] Europäische Kommission. EU-Compass<br />
for Action on Mental Health<br />
and Well Being, https://webgate.<br />
ec.europa.eu/sanco_mental_health/<br />
public/GOOD_PRACTICE/241/show.<br />
html (Zugriff am 27.7.20<strong>11</strong>).<br />
[9] Grausgruber A, Schöny W, Grausgruber-Berner<br />
R, Koren G, Frajo Apor B,<br />
Wancata J, Meise U. „Schizophrenie<br />
hat viele Gesichter“ – Evaluierung der<br />
österreichischen Anti-Stigma-Kampagne<br />
2000-2002. Psychiat Prax 2009;<br />
36: 327-333.<br />
[10] Hinterhuber H, Meise U, Wancata J.<br />
Ein Vierteljahrhundert „Neuropsychiatrie“.<br />
Neuropsychiatrie 20<strong>11</strong>; 25: 57-<br />
58.<br />
[<strong>11</strong>] Holzinger A, Dietrich S, Heitmann<br />
S, Angermeyer MC. Evaluation zielgruppenspezifischer<br />
Anti-Stigma-Aktivitäten.<br />
Psychiat Prax 2008; 35: 376-<br />
386.<br />
[12] Kohlbauer D, Meise U, Schenner M,<br />
Sulzenbacher H, Frajo-Apor B, Meller<br />
H, Günther V. Verändert der Unterricht<br />
über Depression die Einstellung<br />
gegenüber Schizophrenie? Eine zielgruppen-orientierte<br />
Anti-Stigma-Intervention.<br />
Neuropsychiatrie <strong>2010</strong>;<br />
24: 132-140.<br />
[13] Meise U, Sulzenbacher H, Kemmler<br />
G, Schmid R, Rössler W, Günther<br />
V. „…nicht gefährlich, aber doch<br />
furchterregend“ Ein Programm gegen<br />
Stigmatisierung von Schizophrenie in<br />
Schulen. Psychiat Prax 2000; 27: 340-<br />
346<br />
[14] Möller-Leimkühler AM, Paulus NC,<br />
Heller J. Male depression bei jungen<br />
Männern. Blickpunkt der Mann 2009;<br />
7: 15-20.<br />
[15] Pinfold V, Huxley P, Thronicroft G,<br />
Farmer P, Toulmin H, Graham T. Reducing<br />
psychiatric stigma and discrimination<br />
– evaluating an educational<br />
intervention with the police force in<br />
England. Soc Psychiatry Psychiatr<br />
Epidemiol 2003; 38: 337-344.<br />
[16] Rutz W. Improvement of care for<br />
people suffering from depression: the<br />
need for comprehensive education.<br />
Int Clin Psychopharmacol 1999; 14:<br />
27–33.<br />
[17] Schöny W: Stigma. In: Wancata J &<br />
Rittmannsberger H: Österreichischer<br />
Schizophreniebericht 2008. Buchplus,<br />
Linz, S. 199-206.<br />
[18] Wang Z, Inslicht SS, Metzler TJ,<br />
Henn-Haase C, McCaslin SE, Tong H,<br />
Neylan TC, Marmar CR. A prospective<br />
study of predictors of depression<br />
symptoms in police. Psychiatry Research<br />
<strong>2010</strong>; 175: 2<strong>11</strong>-216.<br />
[19] Wundsam K, Pitschel-Walz G, Leucht<br />
S, Kissling W. Psychisch Erkrankte<br />
und Angehörige unterrichten Polizeibeamte.<br />
Psychiat Prax 2007; 34: 181-<br />
187.<br />
Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />
Psycho-Sozialer Dienst der Caritas der<br />
Diözese St. Pölten<br />
psd.fruehwald@stpoelten.caritas.at<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 75
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr,<br />
er ist mein Retter. (Ex. 15,2)<br />
Im Gedenken an<br />
Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald (1968-2012)<br />
Diese Bibelstelle hat Stefan Frühwald für<br />
seine Parte ausgesucht. Wie auf alles in<br />
seinem Leben hat er sich auch wohldurchdacht<br />
auf sein Sterben und sein<br />
Begräbnis vorbereitet.<br />
So haben wir ihn kennengelernt im Mai<br />
2001: vorausschauend, umsichtig und<br />
besonnen, alles vorbereitend. Er hatte<br />
viele Ideen, in denen es darum ging, sein<br />
Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“ umzusetzen.<br />
Und er ging immer zielstrebig voran,<br />
diese Ideen auch Realität werden zu<br />
lassen. Bis zuletzt – kurz vor Weihnachten<br />
20<strong>11</strong>, bei einem letzten Besuch bei ihm<br />
– waren seine Gedanken noch ganz bei<br />
seinen wichtigsten Zielen: der Errichtung<br />
der Sozialpsychiatrischen Ambulanzen<br />
und der Neupositionierung des PSDs.<br />
Wir im <strong>PsychoSozialen</strong> Dienst hatten<br />
das Glück, mit ihm seine Pläne in unsere<br />
Arbeit einfließen lassen zu können. Wir<br />
starteten Projekte, die in unserer Tätigkeit<br />
jetzt fixer Bestandteil und selbstverständlich<br />
sind; die wir im Bewusstsein, gute<br />
Arbeit zu leisten, weiterführen.<br />
Stefan war stets bemüht, die Ergebnisse<br />
unserer Arbeit auch über Niederösterreichs<br />
Grenzen bekannt zu machen. Die<br />
Erfolge seiner Bemühungen lassen sich<br />
in einer langen Liste von Publikationen<br />
zusammenfassen. Stefans Vorträge und<br />
Posterpräsentationen waren bereits obligat<br />
auf Psychiatriekongressen in Gmunden,<br />
Berlin, Mallorca,…..<br />
Aber Stefans Bemühungen beschränkten<br />
sich nicht auf den PSD allein. Er wirkte in<br />
der Emmausgemeinschaft in St. Pölten,<br />
SOMA St. Pölten und den NÖ Sozialmärkten.<br />
Er arbeitete wissenschaftlich.<br />
Er war Vorsitzender der Fachgruppe<br />
Psychiatrie der NÖ Ärztekammer.<br />
Er war ein Netzwerker. Er war in der<br />
Jugendarbeit in der Dompfarre<br />
engagiert … Er war tief gläubig.<br />
Mit Stefan haben wir einen Menschen<br />
verloren, der uns alle tief beeindruckt<br />
hat mit seiner Schaffenskraft, seinem<br />
Wissen, seiner Menschlichkeit.<br />
Wir werden ihn vermissen. Aber wir<br />
werden auch die von ihm gelegten<br />
Grundsteine weiter für seine Projekte<br />
ausbauen – in seinem Sinn.<br />
„Jeder Patient soll<br />
die Erfahrung machen:<br />
Ich werde geliebt.“<br />
Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />
76<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
Beruflicher Werdegang<br />
Der Ärztliche Leiter des <strong>PsychoSozialen</strong><br />
<strong>Dienstes</strong> der Caritas St. Pölten, Univ.<br />
Doz. Dr. Stefan Frühwald ist am 4. Jänner<br />
2012 nach langem, mit großer Geduld<br />
ertragenem Leiden im 44. Lebensjahr<br />
verstorben.<br />
Seit Mai 2001 war Dr. Stefan Frühwald regionaler<br />
ärztlicher Leiter des <strong>PsychoSozialen</strong><br />
<strong>Dienstes</strong> im Zentralraum NÖ. Im selben<br />
Jahr wird er Konsiliarfacharzt und Vorstandsmitglied<br />
der Emmausgemeinschaft<br />
St. Pölten. 2004 Habilitation zum Universitätsdozenten<br />
für Psychiatrie an der Medizinischen<br />
Universität Wien. Im gleichen Jahr<br />
wird Stefan Frühwald Gesellschafter von<br />
SAM/NÖ Sozialmärkte. Seit 2005 war er<br />
ärztlicher Gesamtleiter des <strong>PsychoSozialen</strong><br />
<strong>Dienstes</strong> der Caritas St. Pölten und arbeitete<br />
in der diözesanen Ombudsstelle mit.<br />
Abbau von Schranken zwischen<br />
psychisch Kranken und Gesunden<br />
Schranken zwischen gesunden und<br />
psychisch kranken Menschen abzubauen,<br />
war Dr. Stefan Frühwald ein großes<br />
Anliegen. Er hielt zahlreiche Vorträge über<br />
psychische Erkrankungen in Schulen,<br />
Pfarren, Gemeinden und Vereinen, oft<br />
begleitet von einer/m Betroffenen und<br />
einer/m Angehörigen. So gelang es ihm,<br />
Vorurteile zu entkräften und Verständnis<br />
für diese oft ausgegrenzten Menschen<br />
zu wecken. Als Partner für diese Aufgabe<br />
fungierte das „NÖ Bündnis gegen Depression“.<br />
Damit die vom Stigma der psychischen<br />
Krankheit Betroffenen weniger<br />
diskriminiert und ausgegrenzt werden,<br />
war Dr. Stefan Frühwald eine gute Öffentlichkeitsarbeit<br />
wichtig. Vielen Menschen<br />
war und ist er als in den Medien häufig<br />
zitierter Experte für psychiatrische Belange<br />
bekannt.<br />
Psychisch Kranke sollten nicht nur in psychiatrischen<br />
Anstalten Hilfe finden, sondern<br />
im Sinn einer „Enthospitalisierung“<br />
auch in gemeindenahen und niederschwelligen<br />
Einrichtungen, das war seine<br />
Überzeugung. Er setzte sich für ihre Integration<br />
in den Arbeitsmarkt ebenso ein<br />
wie für einen Verbleib in ihrem sozialen<br />
Umfeld, solange dies möglich war, sowie<br />
für die Einführung von betreuten Wohngruppen.<br />
Dr. Stefan Frühwald hat durch<br />
sein beharrliches Engagement und seine<br />
fachliche Kompetenz die Entwicklung des<br />
<strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong> geprägt. Dafür<br />
möchte die Caritas der Diözese St. Pölten<br />
ihren aufrichtigen Dank aussprechen.<br />
Sein Denken und Wirken wird unserer<br />
Organisation nachhaltig erhalten bleiben.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 77
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Ergotherapie in Bildern<br />
Links oben: Skulpturen aus Speckstein<br />
Oben: Baum auf Leinwand (Acryl)<br />
Links: Buntes Legebild<br />
78<br />
PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften
KIPKE –<br />
Kreative Werkgruppe St. Pölten<br />
Oben: Schatzkistchen<br />
Rechts: Collagen,<br />
Zeichnungen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 79
club<br />
PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />
PWG<br />
Caritas<br />
Diözese St. Pölten<br />
Wenn die Seele<br />
krank ist …<br />
Hilfe in psychischen Krisen<br />
ist möglich.<br />
Regionalbüro Mostviertel<br />
für die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs<br />
und Magistrat Waidhofen/Ybbs<br />
T 07472-655 44<br />
Hauptplatz 37, 3300 Amstetten<br />
Regionalbüro Waldviertel<br />
für die Bezirke Gmünd, Horn,<br />
Waidhofen/Thaya, Zwettl<br />
T 02822-535 12<br />
Landstraße 29, 3910 Zwettl<br />
Regionalbüro St. Pölten<br />
für die Bezirke St. Pölten, Krems, Lilienfeld<br />
T 02742-710 00<br />
Brunngasse 23, 3100 St. Pölten<br />
www.caritas-stpoelten.at<br />
www.psychosozialer-dienst.at<br />
82<br />
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