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Jahresbericht 2010/11 - PsychoSozialen Dienstes

Jahresbericht 2010/11 - PsychoSozialen Dienstes

Jahresbericht 2010/11 - PsychoSozialen Dienstes

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club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

PsychoSozialer Dienst<br />

Club Aktiv<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

www.caritas-stpoelten.at<br />

www.psychosozialer-dienst.at


Inhalt<br />

Vorwort Seite 3<br />

Organigramm der Caritas der Diözese St. Pölten Seite 6<br />

Organigramm des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong> Seite 7<br />

Beratungsstellen und MitarbeiterInnen im Überblick Seite 9<br />

Leistungen Seite 12<br />

Leistungen <strong>2010</strong> + 20<strong>11</strong> Seite 13<br />

Ressourcen Seite 15<br />

Ressourcen <strong>2010</strong> + 20<strong>11</strong> Seite 17<br />

Vergleich/Entwicklung: Ressourcen Seite 18<br />

Verbindungsdienst Seite 19<br />

Zuweisungen aus dem Verbindungsdienst Seite 21<br />

Zuweisungsdiagnosen Verbindungsdienst <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> Seite 22<br />

Gruppenangebote Seite 23<br />

Angehörigen- und Betroffenen-Gruppen Seite 25<br />

Vergleich/Entwicklung/Gruppen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> Seite 26<br />

Helferkonferenzen Seite 27<br />

Durchgeführte Helferkonferenzen Seite 28<br />

Club Aktiv Seite 29<br />

Club Aktiv MitarbeiterInnen Seite 31<br />

Statistik der ClubbesucherInnen Seite 33<br />

Cluburlaub in Novigrad Seite 35<br />

Arbeitsgruppe zum Thema 65+ Seite 36<br />

Waldpädagogik Seite 38<br />

IPT – Integriertes Psychologisches Therapieprogramm<br />

bei schizophren Erkrankten Seite 40<br />

Projekt KIPKE Seite 42<br />

Psychosoziale Wohngemeinschaften Seite 46<br />

Mein Leben in der betreuten WG Seite 48<br />

Interdisziplinarität Seite 49<br />

Qualitätssicherung und Kompetenzentwicklung Seite 51<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> Seite 53<br />

1. Vorträge und Präsentationen Seite 54<br />

2. Organisation von Veranstaltungen Seite 61<br />

3. Publikationen Seite 62<br />

4. Bündnis gegen Depression Seite 64<br />

5. Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für Polizeibeamte in NÖ Seite 67<br />

Nachruf Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald Seite 76<br />

Impressum<br />

Psychosoziale Einrichtungen<br />

der Caritas der Diözese St. Pölten<br />

Hasnerstr. 4, 3100 St. Pölten<br />

T 02742/844-0, psd.office@stpoelten.caritas.at<br />

www.caritas-stpoelten.at<br />

Titelbild: PSD Klausur Mai 20<strong>11</strong><br />

Redaktion: DSA Anna Entenfellner,<br />

DSA Klaus Helmreich, DSA Renate Hiesberger,<br />

DSA Angelika Karner, Dr. Irina Taschler, Mag. Annika Urbanitsch<br />

Grafik und Layout: Sigrid Brandl<br />

Druck: NÖ Pressehaus St. Pölten<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 1


PSD-Gesamtleitungsteam:<br />

Dr. Irina Taschler, DSA Anna Entenfellner<br />

Karussell<br />

Geborgen werden,<br />

geborgen sein,<br />

das Licht der Welt erblicken,<br />

im ganzen Sein und Schein des Lebens<br />

zu erfassen, zu empfinden,<br />

zu begreifen und dann –<br />

ja was ist dann,<br />

dann kommen Momente<br />

der Erkennung<br />

dass man zu klein ist,<br />

das Universum zu begreifen.<br />

dass man wie ein Blatt im Wind ist –<br />

wie ein Stein am anderen –<br />

ein Sandkorn in der Wüste –<br />

ein Sonnenstrahl viel schöner ist,<br />

als man je selbst sein kann.<br />

Man versucht zu erhaschen,<br />

zu lieben, zu glauben<br />

und am Ende kommt der Einsinn,<br />

dass alles nur halb so schön ist,<br />

als man es sich vorgestellt hat.<br />

Bescheiden wird man und froher geht<br />

man seinem Weg entgegen.<br />

Was wird sein wenn ich nicht mehr bin –<br />

Es wird das Rad so weitergeh´n wie bisher.<br />

Nur man ist ein Stück im Karussell mit gefahren.<br />

Brigitte<br />

2<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Vorwort<br />

Wenn wir heute einen weiteren <strong>Jahresbericht</strong><br />

des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong>, des Club Aktiv<br />

und der Psychosozialen Wohngemeinschaften<br />

in den Händen halten, dann nicht ohne<br />

uns an den Menschen zu erinnern, der diese<br />

Entwicklungen und Ergebnisse maßgebend<br />

mitverantwortet und mitgetragen hat.<br />

In tiefer Verbundenheit und schmerzlicher<br />

Betroffenheit möchten wir Herrn Univ. Doz.<br />

Dr. Stefan Frühwald gedenken, der Anfang<br />

des Jahres auf Grund einer schweren<br />

Erkrankung viel zu früh von uns gegangen<br />

ist. Mit diesem Bericht wollen wir nicht nur<br />

unsere Leistungen und Arbeitsschwerpunkte<br />

der letzten beiden Jahre darstellen, sondern<br />

besonders Stefan danken, der uns mit seinen<br />

Werten und seiner sozialpsychiatrischen<br />

Haltung geleitet hat und Vorbild war. Lesen<br />

Sie dazu mehr im Nachruf.<br />

In gewohnter Weise wollen wir in diesem Bericht<br />

verstärkt die NutzerInnen unseres Angebotes<br />

zu „Wort und Bild“ kommen lassen, die<br />

mit ihren Beiträgen einen ganz eigenen Blick<br />

auf die Arbeit von und mit psychisch kranken<br />

Menschen einbringen. An dieser Stelle einen<br />

ausdrücklichen Dank an all jene, die uns<br />

dabei unterstützt haben, diesen Bericht mit<br />

ihren Werken zu bereichern – es ist nach wie<br />

vor keine Selbstverständlichkeit, sich so in<br />

der Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

In diesem Sinne möchten wir uns besonders<br />

auch bei den Menschen bedanken, die<br />

unsere Unterstützungsleistungen in Anspruch<br />

genommen haben und uns damit<br />

täglich ihr Vertrauen schenken.<br />

Einen herzlichen Dank an alle Mitarbeiter-<br />

Innen des PSD, des Club Aktiv und der PWG:<br />

gerade das letzte Jahr hat uns ihren engagierten<br />

Einsatz und die Bereitschaft innovativ<br />

bei Weiterentwicklungen mitzuarbeiten,<br />

gezeigt.<br />

Den Fördergebern sei ebenfalls gedankt –<br />

sie haben uns mit der geplanten Zuteilung<br />

neuer Aufgaben und Ressourcen (siehe<br />

Seite 15) ihr Vertrauen bewiesen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 3


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Danke auch der Caritas St. Pölten. Sie stellt<br />

uns als Trägerorganisation ihre organisatorische<br />

und administrative Kompetenz zur<br />

Verfügung.<br />

Mit der Gesamtpräsentation unserer Einrichtungen<br />

und all unseren Angeboten möchten<br />

wir die wesentlichsten Kernleistungen, die<br />

Gruppenarbeit, Helferkonferenzen, den Verbindungsdienst<br />

mit der stationären Psychiatrie<br />

und die Öffentlichkeitsarbeit um einen<br />

weiteren Punkt ergänzen: „Interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit“.<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit stellt ein<br />

Kernthema unserer Aufgabenstellung dar<br />

und wird uns in den nächsten Jahren als<br />

große Herausforderung begleiten.<br />

(siehe Seite 49)<br />

Wir hoffen, dass auch dieser Zweijahresbericht<br />

Ihr Interesse finden wird und<br />

freuen uns auf Ihre Rückmeldung!<br />

Dr. Irina Taschler und<br />

DSA Anna Entenfellner<br />

PSD-Gesamtleitungsteam:<br />

v. l. n. r. Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald, DSA Anna Entenfellner,<br />

DSA Klaus Helmreich, DSA Renate Hiesberger,<br />

Dr. Irina Taschler, Dr. Christian Korbel, DSA Angelika Karner<br />

4<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Nächstenliebe<br />

A Mensch vo vün vaspott,<br />

füt si innerli wia tot!<br />

Ois gabat er dafia,<br />

wa’s offen nua die Tia!<br />

„Gherat i zan Kreis dazua,<br />

daun hätt’ i mei Seelenruah!“<br />

So hot er denkt im Stün.<br />

Kaunst du des nochifühn?<br />

Oft haubm’s eahm sekkiert,<br />

blaunke Vaochtung hot er gspiat!<br />

Wos des mit an mocht,<br />

wiad vo di aundan net bedocht!<br />

Stö da amoi vor,<br />

du bist oiweu nua da Mohr?<br />

Wia gangat’s da damit?<br />

I bitt’ di, denk’ jetzt mit!<br />

Wos Schlimmas kaun da net passiern,<br />

ois waun di die aundan nua sekkiern!<br />

Es is a ständiga Kaumpf,<br />

Außenseita-Sei des is a Kraumpf!<br />

Waun mia eahm net einahoin,<br />

wiad er nu vü weita foin!<br />

Is dia des eigentli kloa?<br />

Es is a Schaund jo wirkli woah,<br />

dass ma auf an Außenseita a nu tritt,<br />

so mauncha mocht do fleißi mit!<br />

Jesus hot echt aun olle denkt,<br />

hot a eahm sei Liebe gschenkt.<br />

Er hot net nua gredt davo,<br />

er hot’s glebt, des sog’ i scho.<br />

Drum an eich mei große Bitt’:<br />

Nehmt’s de Außenseita auf in eicha Mitt!<br />

Nua so kaunst Nächstenliebe lebm.<br />

Vergiss’ des net, i sog’ da’s ebm.<br />

Angelika Tiefengraber<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 5


Organigramm<br />

der Caritas<br />

der Diözese St. Pölten<br />

Bischof<br />

Kuratorium<br />

Direktion<br />

Mag. Friedrich Schuhböck<br />

Geistlicher Assistent<br />

Prl. Mag. Franz Schrittwieser<br />

Familie und<br />

Pflege<br />

Für Menschen<br />

in Not<br />

Für Menschen mit<br />

Behinderungen<br />

PsychoSoziale<br />

Einrichtungen<br />

Wirtschaft und<br />

Finanzen<br />

DSA Walter Reiterlehner<br />

Familie<br />

Familienhilfe<br />

Tagesmütter<br />

Mutter-Kind-Haus<br />

Betreuen und<br />

Pflegen<br />

DSA Beate Schneider<br />

Inlandshilfe<br />

Sozialberatung<br />

Nothilfe<br />

Wohnungssicherung<br />

Flüchtlingsberatung<br />

carla Amstetten<br />

Katastrophenhilfe<br />

DSA Emmerich Hahn<br />

Arbeit<br />

Werkstätten<br />

carla Krems<br />

carla Vitis<br />

Recyclingbetriebe<br />

Wohnen<br />

DSA Anna Durstberger<br />

Beratung und<br />

Begleitung<br />

PsychoSozialer<br />

Dienst<br />

Suchtberatung<br />

Selbstversorgung<br />

und Wohnen<br />

Rechnungswesen,<br />

Controlling, IT, Fuhrpark,<br />

Immobilien und Verträge,<br />

Internes Service, Hörtest<br />

DI Dr. Leopold Wimmer<br />

Personal und<br />

Organisationsentwicklung<br />

Personalverrechnung,<br />

Arbeitsrecht, PE&OE,<br />

Freiwilligenarbeit<br />

Betreuen und<br />

Pflegen zu Hause<br />

Mobile Therapie<br />

Notruftelefon<br />

Essen auf Rädern<br />

Demenzberatung<br />

Haus St. Elisabeth<br />

Pensionisten- und<br />

Pflegeheim<br />

Mobiler<br />

Hospizdienst<br />

Rat&Hilfe<br />

PfarrCaritas<br />

youngCaritas<br />

Auslandshilfe<br />

Wohnhäuser<br />

Begleitetes Wohnen<br />

Wohngemeinschaften<br />

Bildung<br />

Freizeit<br />

Treffpunkte<br />

PsychoSoziale<br />

Wohngemeinschaften<br />

Wohnbereich<br />

Caritas Schloss<br />

Schiltern<br />

Tagesgestaltung<br />

Beschäftigungsbereich<br />

Caritas<br />

Schloss Schiltern<br />

Club Aktiv<br />

Berufliche<br />

Integration<br />

Mag. Martin Kargl<br />

Kommunikation<br />

Medienarbeit, Website,<br />

Fundraising u. Marketing,<br />

Unternehmenskooperation,<br />

Grafik<br />

Karl Lahmer<br />

Bildungszentrum<br />

für Gesundheits- und<br />

Sozialberufe<br />

Mag. Helmut Beroun<br />

Stand Dezember 20<strong>11</strong><br />

Arbeitsassistenz<br />

Clearing<br />

Job-Coaching<br />

Berufsausbildungsassistenz<br />

Reha-Werkstatt<br />

Beschäftigungs- und<br />

Berufsorientierung BBO<br />

6<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Organigramm<br />

PsychoSozialer Dienst, Club Aktiv,<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

Gesamtleitung PSD, Club Aktiv, PWG *<br />

DSA Anna Entenfellner<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />

Bündnis gegen Depression<br />

Assistenz der PSD Leitung<br />

Mag. Annika Urbanitsch<br />

Sekretariat<br />

Daniela Hubauer<br />

Regionalleitung<br />

Mostviertel*<br />

DSA Renate Hiesberger<br />

Dr. Christian Korbel<br />

Regionalleitung<br />

Zentralraum*<br />

DSA Angelika Karner<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />

Regionalleitung<br />

Waldviertel*<br />

DSA Klaus Helmreich<br />

Dr. Irina Taschler<br />

PSD<br />

Amstetten<br />

Melk<br />

Scheibbs<br />

Waidhofen/Ybbs<br />

Club Aktiv<br />

Amstetten<br />

Melk<br />

Scheibbs<br />

Waidhofen/Ybbs<br />

St. Valentin<br />

PWG<br />

Amstetten<br />

PSD<br />

Krems<br />

Lilienfeld<br />

St. Pölten<br />

Club Aktiv<br />

Krems<br />

Lilienfeld<br />

St. Pölten<br />

PWG<br />

Krems<br />

Lilienfeld<br />

St. Pölten<br />

PSD<br />

Gmünd<br />

Horn<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Zwettl<br />

Club Aktiv<br />

Gmünd<br />

Horn<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Zwettl<br />

PWG<br />

Gmünd<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Zwettl<br />

* Die Gesamt-/Regionalleitung leitet und verantwortet die Abläufe in den Einrichtungen gemeinsam. Die inhaltliche und<br />

organisatorische Verantwortung gegenüber dem Club Aktiv und der PWG nimmt die Gesamt-/ Regionalleitung Sozialarbeit wahr.<br />

Stand Dezember 20<strong>11</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 7


PSD Klausur<br />

Stift Göttweig <strong>2010</strong><br />

8<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Gesamtleitung PSD, Club Aktiv<br />

und PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

DSA Anna Entenfellner<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />

Daniela Hubauer<br />

Mag. Annika Urbanitsch<br />

Gesamtleitung<br />

Gesamtleitung & Regionalleitung Zentralraum NÖ<br />

PSD-Sekretariat Caritas-Zentrale<br />

Assistenz PSD-Leitung<br />

Regionalbüro Mostviertel<br />

für die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs und Magistrat Waidhofen/Ybbs<br />

Regionalleitung: DSA Renate Hiesberger, Dr. Christian Korbel<br />

Sekretariat: Sabine Fastl, Daria Spreitzer-Gröbner<br />

3300 Amstetten, Hauptplatz 37, T 07472-65544, e-mail: psd.mostviertel@stpoelten.caritas.at<br />

Standorte Beratungsstellen MitarbeiterInnen <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

Amstetten<br />

Melk<br />

Scheibbs<br />

Waidhofen/Ybbs<br />

St. Valentin<br />

3300 Amstetten<br />

Hauptplatz 37<br />

T 07472-65544<br />

Fax: 07472-65544 4<br />

3390 Melk<br />

Stadtgraben 10<br />

T 02752-51818<br />

Fax: 02752-51818 4<br />

3270 Scheibbs<br />

Kapuzinerstr. 1<br />

T 07482-43 431<br />

Fax: 07482-43 431 6<br />

3340 Waidhofen/Ybbs<br />

Oberer Stadtplatz 20<br />

T 07442-53420<br />

Fax: 07442-53420 4<br />

4300 St. Valentin<br />

Schubertviertel 10<br />

Telefon: 07435/54680<br />

Fax: 07435/54680-90<br />

DSA Maria Abdi, Dr. Karin Auinger, DSA Maria Debrah-Auer,<br />

Angela Fallmann, MSc, DPGuKS Mariella Geirhofer, Martina<br />

Gruber BA, DPGuKS Susanne Gulz, Dr. Birgit Heigl-Steinhauser,<br />

MAS, DSA Marietta Hochstöger, DET Monika Hönigl,<br />

Prim. Dr. Josef Krejcar, Prim. Dr. Rainer Leuteritz, DPGuKP<br />

Helmut Lutz, DET Petra Marksteiner-Fuchs, MSc, DPGuKP<br />

Anton Preining, Margot Schöbl, DET Constanze Schmidt,<br />

Dr. Birgit Schneider, Dr. Karin Schuller-Kalmàr , DSA Heike<br />

Sinn, Sandra Stieglitz, DSA Judith Zehetner, Mag. Birgit Zeiner<br />

Dr. Christoph Blach, DET Lisa Buchinger, Dr. Bärbel Fichtl,<br />

DSA Markus Fladenhofer, Mag. Jennifer Hölzl, Mag. Evelyn<br />

Langthaler, DSA Herta Lechner-Masih, Mag. (FH) Franziska<br />

Pichler, DSA Melanie Schweiger, DSA Petra Stachelberger,<br />

Mag. Iris Vonasek, Mag. (FH) Alexandra Weldschek<br />

Prim. Dr. Karl Ableidinger, Franz Egger, Mag. Nina Garnweidner,<br />

Wolfgang Haydn, Mag. (FH) Eva Hölzl, Dr. Regina<br />

Leitsberger, DSA Susanna Stattler, DSA Elfriede Zöchbauer<br />

DSA Christina Brandstetter, DSA Edeltraud Hopferwieser,<br />

Mag. Margit Kneil, Vera Ledoldis-Streicher,<br />

Dr. Alexandra Swittalek<br />

DSA Monika Dammerer, Mag. (FH) Christine Fellnhofer,<br />

DSA Anna Christa Heidbüchel, Sabine Krenn,<br />

Mag. (FH) Monika Pambalk-Blumauer, Dr. Harald Rasser,<br />

Mag. (FH) Sieglinde Richter<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 9


Regionalbüro Waldviertel<br />

Betriebsausflug <strong>2010</strong><br />

für die Bezirke Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya, Zwettl<br />

Regionalleitung: DSA Klaus Helmreich, Dr. Irina Taschler<br />

Sekretariat: Klara Hofer, Andrea Holl<br />

3910 Zwettl, Landstraße 29, T 02822-53512, e-mail: psd.waldviertel@stpoelten.caritas.at<br />

Standorte Beratungsstellen MitarbeiterInnen <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

Gmünd<br />

Horn<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Zwettl<br />

3950 Gmünd<br />

Pestalozzigasse 3<br />

T 02852-51099<br />

Fax: 02852-51099 44<br />

3580 Horn<br />

Bahnhofstraße 5<br />

T 02982-20420<br />

Fax: 02982-20420 4<br />

3830 Waidhofen/Thaya<br />

Bahnhofstraße 18<br />

Tel: 02842-54150<br />

Fax: 02842-54150 25<br />

3910 Zwettl<br />

Landstraße 29<br />

T 02822-53512<br />

Fax: 02822-53512 16<br />

Doris Anderl, Dr. Jaroslav Boucek, Dr. Elisabeth<br />

Fischer, Mag. Johanna Illner, Mag. (FH) Gabriela<br />

Koppensteiner, DSA Cornelia Prosenbauer,<br />

Sigrid Schübl, Josefine Trappl,<br />

Mag. (FH) Annemarie Winkler<br />

Mag. Astrid Anderlik, Munkhbayar Dondonkhuu,<br />

Ing. Gerlinde Hörmannsdorfer, Mag. (FH) Marlene<br />

Kainz, Bettina Kogler, DSA Elisabeth Lehr,<br />

Dr. Sonja Mistlbachner, Dr. Dieter Preindl,<br />

DSA Natalie Schiller<br />

Dr. Ines Burgstaller, Dr. Christine Freudensprung,<br />

Dr. Sabine Gill, Brigitte Hirtl, Nicole Reiter, Martina<br />

Rotter, DSA Hubert Schneider, MSc, Dr. Christian<br />

Steinhagen, Dr. Monika Thür<br />

Mag. Romana Baumberger, DSA Rosina Bischof,<br />

DET Brigitte Edlinger, Dr. Ines Ghlubner,<br />

DPGuKS Anita Hahn, DSA Edith Koblmüller,<br />

Andrea Kollwig, DGuKS Barbara Lugauer,<br />

DSA Gabriele Pfalz-Weißenhofer, Karin Rauch,<br />

DET Ricarda Ruso, Elisabeth Werner<br />

10<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Regionalbüro Zentralraum St. Pölten<br />

Betriebsausflug 20<strong>11</strong><br />

für die Bezirke St. Pölten, Krems, Lilienfeld<br />

Regionalleitung: Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald, DSA Angelika Karner<br />

Sekretariat: Elisabeth Glitzner, Judith Hubauer, Marion Stein, Renate Gruber<br />

3100 St. Pölten, Brunngasse 23, Telefon: 02742-71000, e-mail: psd.stpoelten@stpoelten.caritas.at<br />

Standorte Beratungsstellen MitarbeiterInnen <strong>2010</strong>/<strong>11</strong><br />

Krems<br />

Lilienfeld<br />

St. Pölten<br />

3500 Krems<br />

Bahnzeile 1, Eingang<br />

Bahnhofplatz 4<br />

T 02732-71843<br />

Fax: 02732-71843 43<br />

3180 Lilienfeld<br />

Platzl 6<br />

T 02762-52789<br />

Fax: 02762-52789 4<br />

3100 St. Pölten<br />

Brunngasse 23<br />

Tel: 02742-71000<br />

Fax: 02742-71000 199<br />

DPGuKS Eva Bader, Karoline Benedikt, MA,<br />

DSA Christa Brunsteiner-Brandl, DSA Anna<br />

Engelhart, Mag. Doris Gottsbachner, Mag. Nadja<br />

Haiminger, Mag. Karin Jaidhauser-Haupt,<br />

DSA Gertraude Kaindl, Mag. Johanna Kargl,<br />

Dr. Renate Kies, Michaela Nigl, DSA Judith<br />

Pfeiffer, Mag. (FH) Andrea Pilgerstorfer, Dr. Nadja<br />

Riess, Dr. Johann Simon, DPGuKS Christine<br />

Stanzl, DSA Alexandra Steiner, DSA Bärbel<br />

Vitovec, Mag. Gerhard Wagner<br />

DSA Gabriele Hinterkörner, Marina Schmidberger,<br />

Bac, DSA Theresia Simmer<br />

Mag. Dr. Sonja Bauch-Prater, DSA Christa Binder,<br />

Dr. Anca-Cornelia Deri, Dr. Bettina Fink, Dr. Dietmar<br />

Gollner, DPGuKS Ulrike Gotsmi, DET Iris Grundböck,<br />

DSA Angelika Hamberger, Dr. Beate Hasslinger,<br />

Dr. Julie Kaiser-Hrasdin, DSA Michaela Karner,<br />

Mag. (FH) Christina Klarer, DPGuKP Manfred<br />

Lenz , DSA Andrea Matzka, DPGuKP Sebastian<br />

Niederhammer, Dr. Jan Markus Purgina, Dr. Igor<br />

Rasperger, Dr. Ljupka Rasperger, Barbara Smek,<br />

Mag. (FH) Florian Waach, DSA Sonja Winter,<br />

DSA Ingrid Wittchen, Elisabeth Zuser<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>11</strong>


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Leistungen<br />

Analog zu den bisherigen Berichten legen<br />

wir im Folgenden die Zahl der erreichten<br />

KlientInnen und die Anzahl der Betreuungskontakte<br />

für die Berichtsjahre <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

vor. In den Tabellen 1.1 und 1.2 sind diese<br />

Leistungen nach Bezirken unseres Versorgungsgebiets<br />

aufgeschlüsselt, sowie nach<br />

den drei Versorgungsregionen unseres<br />

Einzugsgebietes dargestellt. In den Tabellen<br />

ist die Einwohnerzahl der jeweiligen Bezirke<br />

ersichtlich.<br />

da Hausbesuche doch mit einem hohen zeitlichen<br />

Aufwand verbunden sind. Überblicksartig<br />

sind schließlich die in unserem Versorgungsgebiet<br />

angebotenen Gruppen für<br />

Angehörige bzw. Betroffenen nach Bezirken<br />

aufgelistet. Eine etwas genauere Darstellung<br />

der Gruppenangebote, die auch die Zahl der<br />

erreichten GruppenteilnehmerInnen darstellt,<br />

findet sich im Kapitel Gruppenangebot.<br />

Die Zahl der insgesamt betreuten Klient-<br />

Innen hat gegenüber den Vorberichtsjahren<br />

weiter zugenommen, ebenso die Anzahl an<br />

Betreuungskontakten, die im Jahr <strong>2010</strong> auf<br />

58.133 und 20<strong>11</strong> auf 64.256 anstieg. Ebenso<br />

sind eigens die in den Berichtsjahren durchgeführten<br />

Hausbesuche angeführt, einerseits<br />

da Interventionen im unmittelbaren Lebenskontext<br />

der Betroffenen ein bedeutendes<br />

Spezialangebot unseres mobilen und aufsuchenden<br />

<strong>Dienstes</strong> darstellen, andererseits<br />

Manchmal.<br />

Manchmal muss ich weinen, wie ein einsames Kind.<br />

Manchmal muss ich Dinge akzeptieren, die ich gar nicht so<br />

haben will wie sie sind.<br />

Manchmal bin ich auch nur einsam ganz im Stillen meine<br />

Tränen suchend.<br />

Manchmal hinterfrage ich mich, für welchen Augenblick ich<br />

gerade lebe.<br />

Manchmal frage ich mich, wie es weitergehen kann.<br />

Manchmal geht es mir gut, manchmal geht es mir schlechter.<br />

Aber eines bleibt immer gleich, es gibt da ein Leben,<br />

dass mich liebt.<br />

Christian Winkler<br />

12<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Tabelle 1.1 – Leistungen <strong>2010</strong><br />

Bezirk/Region<br />

Einwohner<br />

NÖ. Psy.Pl.<br />

Klienten Kontakte Hausbesuche<br />

Gruppentermine<br />

Angehörige<br />

Betroffene<br />

Amstetten <strong>11</strong>8.569 774 15.521 2.061 10 137<br />

Melk 73.937 258 2.879 710 4 30<br />

Scheibbs 40.032 178 2.178 251 12<br />

Waidhofen/Ybbs <strong>11</strong>.500 150 2.530 341 3 12<br />

Mostviertel 244.038 1.127 23.108 3.363 29 179<br />

Gmünd 38.699 322 4.183 1.106 9 82<br />

Horn 30.763 150 2.165 204 39<br />

Waidhofen/<br />

Thaya<br />

27.838 149 1.561 589<br />

Zwettl 43.628 407 5.529 1.330 <strong>11</strong> 125<br />

Waldviertel 140.928 785 13.438 3.229 20 246<br />

Krems 75.000 288 5.297 805 <strong>11</strong>1<br />

Lilienfeld 26.214 96 2.243 <strong>11</strong>1 3<br />

St. Pölten 145.084 707 14.047 1.863 30 120<br />

Zentralraum 246.298 991 21.587 2.779 33 231<br />

Alle Regionen 631.264 2.873 58.133 9.371 82 656<br />

Tabelle 1.2 – Leistungen 20<strong>11</strong><br />

Bezirk/Region<br />

Einwohner<br />

NÖ. Psy.Pl.<br />

Klienten Kontakte Hausbesuche<br />

Gruppentermine<br />

Angehörige Betroffene<br />

Amstetten <strong>11</strong>8.569 802 15.523 2.092 10 214<br />

Melk 73.937 325 4.429 1.100 5 26<br />

Scheibbs 40.032 212 2.531 235 <strong>11</strong> 9<br />

Waidhofen/Ybbs <strong>11</strong>.500 153 2.933 384 8 13<br />

Mostviertel 244.038 1.231 25.416 3.8<strong>11</strong> 34 262<br />

Gmünd 38.699 353 4.802 1.338 <strong>11</strong> 90<br />

Horn 30.763 127 3.280 292 13<br />

Waidhofen/<br />

Thaya<br />

27.838 88 1.201 357 8 36<br />

Zwettl 43.628 403 6.051 1.642 <strong>11</strong> 155<br />

Waldviertel 140.928 764 15.334 3.629 30 294<br />

Krems 75.000 403 8.042 1.200 100<br />

Lilienfeld 26.214 128 2.046 85<br />

St. Pölten 145.084 794 13.418 1.464 25 170<br />

Zentralraum 246.298 1.164 23.506 2.749 25 270<br />

Alle Regionen 631.264 3.106 64.256 10.189 89 826<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 13


14<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Ressourcen<br />

Die Grundlage für die Erbringung der Leistungen<br />

im Rahmen des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong><br />

bildet eine Vereinbarung zwischen dem Land<br />

Niederösterreich und der Caritas der Diözese<br />

St. Pölten.<br />

Das NÖ Sozialhilfegesetz 2000 und der NÖ<br />

Psychiatrieplan 1995 definieren weiterführend<br />

das Ziel und den Inhalt der Leistung,<br />

sowie die dafür erforderlichen Ressourcen.<br />

Als Personalausstattung für den PSD sind<br />

hierbei 80-Wochenstunden Sozialarbeit und<br />

40-Wochenstunden FachärztIn für Psychiatrie<br />

je 50.000 Einwohner vorgesehen.<br />

Wie im vorigen <strong>Jahresbericht</strong> 2008/2009<br />

dargelegt, erreichte auch in den Berichtsjahren<br />

<strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> die Personalausstattung<br />

im Bereich der Sozialarbeit annähernd<br />

den Vollausbau. Durch Anstellung weiterer<br />

psychosozialer Berufsgruppen im Rahmen<br />

der Modellprojekte des NÖ Psychiatrieplanes<br />

2003 wurde der Ausbausgrad noch weiter<br />

vorangetrieben, bzw. sogar überschritten<br />

(Personenzentrierte Wohnbetreuung Mostviertel,<br />

Multiprofessionelles Team Waldviertel).<br />

Beide Modelle wurden durchgeführt, um<br />

„Drehtürkarrieren“ und Institutionalisierung<br />

hintanzuhalten.<br />

Der entsprechende Ausbaugrad im Bereich<br />

der ÄrztInnen konnte nicht erreicht werden,<br />

da sich die Personalsuche sehr schwer<br />

gestaltet.<br />

Neupositionierung PSD<br />

Die Empfehlung des NÖ Psychiatrieplan<br />

1995, den dynamischen Ausbau der psychosozialen<br />

Einrichtungen in Niederösterreich<br />

voranzutreiben und die Erfahrungen<br />

aus den bestehenden Modellprojekten des<br />

NÖ Psychiatrieplan 2003, mit dem oben<br />

genannten Ziel den stationären Bereich zu<br />

entlasten, waren Anlass für den Fördergeber<br />

Land Niederösterreich und den Trägerorganisationen<br />

Caritas und PsychoSoziale Zentren<br />

GmbH die Leistungen, die Kompetenzen und<br />

die Finanzierungsgrundlage für den PSD zu<br />

überprüfen.<br />

Nach erfolgtem Projektstart im Herbst <strong>2010</strong>,<br />

damals im Auftrag von LR Mag. Johanna<br />

Mikl-Leitner, wurden in fortlaufenden Arbeitstreffen<br />

mit HR Mag. Martin Wancata und<br />

seinen Mitarbeitern, den Vertretern anderer<br />

Fachabteilungen, Vertretern beider Trägerorganisationen<br />

und eines unabhängigen<br />

Beratungsunternehmens an einem neuen<br />

Leistungskatalog für den PSD gearbeitet.<br />

Unter fachlicher Federführung durch Univ.<br />

Doz. Dr. Stefan Frühwald gelang es, den<br />

Psychosozialen Dienst mit neuen Kompetenzen<br />

auszustatten und ihm neue Aufgaben<br />

zu übertragen. Neben den bestehenden<br />

Dienstleistungen bietet der PSD NÖ ab<br />

2012 ein Intensivcasemanagement (ICM) für<br />

psychisch kranke Menschen an. Das Ziel ist<br />

Heimaufnahmen zu vermeiden, bzw. BewohnerInnen<br />

auf Betreuungsstationen das Leben<br />

im privaten Umfeld wieder zu ermöglichen.<br />

Der entsprechende Ressourcenausbau und<br />

die Implementierung dieser Dienstleistung in<br />

den bestehenden Regelbetrieb wird bei der<br />

Caritas der Diözese St. Pölten 2012<br />

schrittweise erfolgen.<br />

In den nachfolgenden Tabellen finden Sie<br />

die Personalausstattung aller Standorte des<br />

PSD der Caritas der Diözese St. Pölten, und<br />

auch die zur Organisation und Anleitung der<br />

interdisziplinären Teams verfügbaren Leitungsstunden.<br />

Bei den Bezirken Amstetten,<br />

Waidhofen/Ybbs und Zwettl sind die für die<br />

Modellprojekte zur Verfügung gestellten<br />

Personalressourcen inkludiert. Weiters anzumerken<br />

ist, dass die ärztliche Leistung vom<br />

Standort Lilienfeld am Standort St. Pölten<br />

erbracht wurde.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 15


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Der verborgene Schatz<br />

Tief, sehr tief liegt er begraben im Innersten<br />

meines Herzens. was ich auch denke oder fühle<br />

er zeigt sich nicht. Das Herz ist sehr unsicher,<br />

dennoch weiß es genau was es will. Es will die<br />

innersten Gedanken (den Schatz) nicht frei lassen.<br />

Es will meinen Schatz beschützen. Das Herz baut<br />

Mauern aus Tränen und Schmerzen, denn es will<br />

niemanden ran lassen an den Schatz.<br />

Um auszudrücken wie wichtig dieser Schatz für<br />

mich ist, öffne ich zwar das Herz nicht, aber ich<br />

gebe den Schlüssel der den Schatz verschließt<br />

frei. Frei für die, die echtes Interesse an mir<br />

haben. Doch der Schlüssel alleine reicht noch<br />

nicht aus um den Schatz zu öffnen zuerst müssen<br />

die Mauern zerbrochen werden, die das Herz<br />

einschließen. Würde jemand versuchen die<br />

Mauern zu brechen/zerstören, müsste er so ein<br />

großes Maß an Liebe aufbringen, dass er nicht aus<br />

der Mauer Gitterstäbe macht. Die ihn ausschließen<br />

aus meinen Herzen. Scheint vielleicht unmöglich<br />

zu sein, doch es ist es nicht und das sage<br />

ich so wie ich es meine. Wenn jemand so viel<br />

Verständnis aufbringt um zu akzeptieren, die<br />

Situation dann ist er vielleicht echt der der von mir<br />

die Schlüssel bekommt. Nun, ist es den meisten<br />

sowieso egal, ob sie den Schatz in meinen Herzen<br />

kennen oder nicht, wobei sowieso fast niemand<br />

einfach so erkennt, dass dieser Schatz existiert<br />

in mir. er mag zwar verborgen sein, dennoch gibt<br />

es ihn. Wenige sehr wenige Menschen wissen<br />

so viel von mir, dass sie sagen können, ja da ist<br />

ein Schatz verborgen in meinen Herzen. Einige<br />

wenige wissen vielleicht über den Schatz nicht<br />

dennoch haben sie den Schlüssel entweder von<br />

mir bekommen oder ihn in mir gefunden.<br />

Diese wenigen können meisten nichts<br />

anfangen mit dem Schlüssel. Und die wenigen<br />

Auserwählten denen ich den Schlüssel gebe und<br />

die den Schatz finden wollen und nicht aufgeben<br />

bis sie ihn haben. Diese Menschen sind etwas<br />

ganz besonderes. Bis jetzt haben zwar viele<br />

den Schlüssel, aber niemand den Schatz. Oft<br />

frag ich mich ob ich ihn nicht einfach irgendwie<br />

rausschmeißen aus meinen Herzen wie unnötigen<br />

Ballast sollte. Ein anderes Mal denke ich mir und<br />

wenn dieser Schatz eh nur für mich ist, was mir<br />

aber nix bringt, ist das vielleicht auch für was gut.<br />

Bettina Figl<br />

16<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Ressourcen <strong>2010</strong><br />

Bezirk/Region<br />

Einwohner<br />

NÖ. Psy.Pl.<br />

Soz. ψ FP***<br />

Wo. Std.<br />

Durchschn.<br />

Ärzte<br />

Wo. Std.<br />

Durchschn.<br />

Soz. ψ FP***<br />

Soll lt.<br />

NÖ.PL.<br />

Ärzte<br />

Soll lt.<br />

NÖ.PL.<br />

Soz. ψ FP***<br />

ist %<br />

von Soll<br />

Ärzte<br />

ist %<br />

von Soll<br />

Amstetten** <strong>11</strong>8.569 293 72 190 95 154,2 75,6<br />

Melk 73.937 91 28 <strong>11</strong>8 59 77,1 47,7<br />

Scheibbs 40.032 50 31 64 32 78,1 97,4<br />

Waidhofen/Ybbs** <strong>11</strong>.500 45 5 18 9 250,0 54,9<br />

Mostviertel 244.038 479* 136* 390 195 122,8 69,8<br />

Gmünd 38.699 68 19 62 31 109,7 61,3<br />

Horn 30.763 50 7 49 25 102,0 27,4<br />

Waidhofen/Thaya 27.838 25 13 44 22 56,8 57,3<br />

Zwettl** 43.628 106 17 70 35 151,4 47,6<br />

Waldviertel 140.928 249* 55* 225 <strong>11</strong>3 <strong>11</strong>0,7 48,8<br />

Krems 75.000 126 46 120 60 105,0 76,6<br />

Lilienfeld 26.214 35 14 42 21 83,3 67,0<br />

St. Pölten 145.084 2<strong>11</strong> 59 232 <strong>11</strong>6 90,9 51,1<br />

Zentralraum 246.298 372* <strong>11</strong>9* 394 197 94,4 60,6<br />

Alle Regionen 631.264 1.100* 310* 1.009 505 109,0 61,5<br />

Leistungsstunden gesamt<br />

83 37<br />

Ressourcen 20<strong>11</strong><br />

Bezirk/Region<br />

Einwohner<br />

NÖ. Psy.Pl.<br />

Soz. ψ FP***<br />

Wo. Std.<br />

Durchschn.<br />

Ärzte<br />

Wo. Std.<br />

Durchschn.<br />

Soz. ψ FP***<br />

Soll lt.<br />

NÖ.PL.<br />

Ärzte<br />

Soll lt.<br />

NÖ.PL.<br />

Soz. ψ FP***<br />

ist %<br />

von Soll<br />

Ärzte<br />

ist %<br />

von Soll<br />

Amstetten** <strong>11</strong>8.569 302 93 190 95 153,1 47,7<br />

Melk 73.937 71 45 <strong>11</strong>8 59 72,7 72,6<br />

Scheibbs 40.032 50 12 64 32 87,0 36,2<br />

Waidhofen/Ybbs** <strong>11</strong>.500 45 4 18 9 238,4 40,0<br />

Mostviertel 244.038 468* 154* 390 195 121,9 53,0<br />

Gmünd 38.699 68 20 62 31 106,5 58,5<br />

Horn 30.763 50 5 49 25 102,0 9,5<br />

Waidhofen/Thaya 27.838 25 10 44 22 59,7 54,9<br />

Zwettl** 43.628 <strong>11</strong>5 20 70 35 164,4 60,0<br />

Waldviertel 140.928 258* 54* 225 <strong>11</strong>3 <strong>11</strong>4,4 47,4<br />

Krems 75.000 <strong>11</strong>3 41 120 60 90,5 63,2<br />

Lilienfeld 26.214 35 42 21 81,3 28,6<br />

St. Pölten 145.084 218 93 232 <strong>11</strong>6 100,2 41,4<br />

Zentralraum 246.298 365* 134* 394 197 95,2 46,7<br />

Alle Regionen 631.264 1.091* 343* 1.009 505 109,8 49,3<br />

Leistungsstunden gesamt<br />

83 37<br />

Anmerkung: 1 Vollzeitäquivalent (VZÄ) entspricht 38 Wo-h<br />

* Exklusive Leitungsstunden<br />

** Inklusive Modellprojekt<br />

*** Sozialpsychiatrisches Fachpersonal (Sozialarbeit, Ergotherapie, Psychiatrische Pflege)<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 17


Vergleich/Entwicklung/Ressourcen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

Soz. ψ FP* Wo. Std. Durchschn. Ärzte Wo. Std. Durchschn.<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Regionalleitung 15 15 8 8<br />

Amstetten 293 302 72 93<br />

Melk 91 71 28 45<br />

Scheibbs 50 50 31 12<br />

Waidhofen/Ybbs 45 45 5 4<br />

Mostviertel 494 483 144 162<br />

Soz. ψ FP* Wo. Std. Durchschn. Ärzte Wo. Std. Durchschn.<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Regionalleitung 15 15 8 8<br />

Gmünd 68 68 19 20<br />

Horn 50 50 7 5<br />

Waidhofen/Thaya 25 25 13 10<br />

Zwettl 106 <strong>11</strong>5 17 20<br />

Waldviertel 264 273 63 62<br />

Soz. ψ FP* Wo. Std. Durchschn. Ärzte Wo. Std. Durchschn.<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Regionalleitung 15 15 8 8<br />

Krems 126 <strong>11</strong>3 46 41<br />

Lilienfeld 35 35 14<br />

St. Pölten 2<strong>11</strong> 218 59 93<br />

Zentralraum 387 380 127 142<br />

Gesamtleitung 38 38 13 13<br />

Alle Regionen 1.183 1.174 347 380<br />

* Sozialpsychiatrisches Fachpersonal (Sozialarbeit, Ergotherapie, Psychiatrische Pflege)<br />

18<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Verbindungsdienst<br />

Im Berichtszeitraum führte der PSD der<br />

Caritas St. Pölten allwöchentlich einen Verbindungsdienst<br />

zu den akut psychiatrischen<br />

Abteilungen in der Versorgungsregion durch.<br />

Waren in den früheren Jahren durch unsere<br />

Teams nur zwei Standorte anzusteuern,<br />

nämlich Waidhofen/Thaya für das Waldviertel<br />

und Mauer für die Regionen Mostviertel und<br />

Zentralraum, so änderte sich dies im Verlauf<br />

des Jahres 2008 durch die neu geschaffene<br />

Abteilung für Akutpsychiatrie am Landesklinikum<br />

(LK) Tulln. Hintergrund dafür ist die im<br />

Gegensatz zum Psychiatrieplan 1995 veränderte<br />

Regionszuständigkeit der stationären<br />

Therapiezentren. Als Folge des Psychiatrieplans<br />

2003 sind heute Stadt und Bezirk<br />

Krems der Abteilung für Akutpsychiatrie Tulln<br />

zugeordnet. In der nachfolgenden Tabelle 1<br />

zeigen wir einen Überblick über die in den<br />

Berichtsjahren zugewiesenen PatientInnen<br />

der stationären Therapieeinheiten zum PSD<br />

der Caritas St. Pölten, wobei hier in einer<br />

eigenen Spalte die Anzahl der PatientInnen<br />

dargestellt wird, die dem PSD neu vorgestellt<br />

wurden. Ebenso ist in einer Abbildung die<br />

Verteilung der Zuweisungsdiagnosen für die<br />

Berichtsjahre dargestellt.<br />

Wie die Tabelle und die Grafik 1 zeigen, war<br />

in den Berichtsjahren ein leichter Rückgang<br />

von Vorstellungen seitens der stationären<br />

Psychiatrie an den PSD in den Versorgungsregionen<br />

Waldviertel und Mostviertel zu<br />

verzeichnen. Nach der Neuzuordnung von<br />

Stadt und Bezirk Krems zum LK Tulln kam es<br />

zu einem starken Anstieg der Zuweisungen<br />

im Zentralraum.<br />

Insgesamt stellt die regelmäßige Präsenz<br />

der PSD‐Teams in den stationären Therapieeinheiten<br />

einen für die Qualitätsentwicklung<br />

bedeutenden Faktor dar. Die laufende Erfassung<br />

der zugewiesenen PatientInnen und<br />

darauffolgende Auswertungsschritte, welche<br />

PatientInnen schließlich in der konkreten<br />

Betreuung unserer Dienste ankommen,<br />

sichert dies nachhaltig.<br />

»Morgen«<br />

Morgen. Im hellen Lichte des Mondes, vergraben, verborgen,<br />

unbekannt, schaue ich entgegen, einer Welt, die meine<br />

sein sollte, ich trinke traurigen Saft aus gutem weißen Wein,<br />

verbringe die Zeit mit Sachen, die einander nur kaputt machen<br />

würden. Morgen. Jetzt bin ich zerrissen. Und mein Herz in<br />

Schwarz gehüllt, so hoffe ich doch, auf Neues, Angenehmes,<br />

ich liebe es, und du mich doch auch? Oder? Wann kommst du<br />

meine Zungen küssen? Er war genial. Ich nicke und verbeuge<br />

mich. Dem Tod entronnen, extravagant, und doch nicht mit dem<br />

Zug, im Auto fort, er fehlt mir sehr, er ist nur dort. Wohin auch<br />

ich möchte, doch hält es mich zurück, denn morgen, ja denn<br />

meine lieben Leute, morgen ...<br />

Christian Winkler<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 19


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Was ist normal? Was ist verrückt?<br />

Ist der Durchschnitt normal? Ist die klitzekleine<br />

Abweichung vom Durchschnitt normal? Oder ist<br />

normal alles andere als der Durchschnitt, denn der<br />

Durchschnitt ist leider nicht mehr normal, sondern<br />

mehr als verrückt.<br />

Mal abgesehen dass ich vielleicht mehr<br />

als verrückt bin. :-)<br />

Aber ich will das nicht bestimmen, schließlich will ich<br />

nicht bewerten, weder mich noch wen anderen.<br />

Blöde Frage aber wie verrückt muss man eigentlich<br />

sein um normal zu sein. :-)<br />

Vielleicht ist man in der einen Situation normal und<br />

in der anderen verrückt. Beruflich normal, zuhause<br />

verrückt oder umgekehrt.<br />

Letztenendes ist es eigentlich egal verrückt oder<br />

normal Hauptsache man ist.<br />

Man ist, wie man ist und verstellt sich nicht. Denn wie<br />

dumm muss man sein wenn man versucht normal zu<br />

sein was es ja gar nicht gibt. :-)<br />

Vielleicht liegt in der kompletten Verrücktheit die<br />

Normalität verborgen. Gelebt durch das komplexe<br />

Denken in den diversen Situationen.<br />

Wie abnormal oder verrückt, oder wie auch immer<br />

man das bezeichnen mag ist es hier und jetzt so<br />

zu leben ohne drüber nachzudenken was das Tun,<br />

Handeln und die Worte die man sagt bewirken.<br />

Letzeres sind es doch Gedanken die sich in Worten<br />

zum Ausdruck bringen und somit das Gute bewirken<br />

bzw. den Schaden anrichten können.<br />

Wie auch immer es bleibt jeden selbst überlassen,<br />

was er beiträgt zum Geschehen der anderen/der<br />

Welt.<br />

Bettina Figl<br />

20<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Verbindungsdienst<br />

Tabelle 1: Zuweisungen – Kontakte<br />

Landesklinikum Mostviertel<br />

Amstetten-Mauer<br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Bezirk/Region Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu<br />

Amstetten 153 89 124 70 -19,0 -21,3<br />

Melk 35 18 34 22 -2,9 22,2<br />

Scheibbs 20 8 32 16 60,0 100,0<br />

Waidhofen/Ybbs 25 14 20 10 -20,0 -28,6<br />

Mostviertel 233 129 210 <strong>11</strong>8 -9,9 -8,5<br />

Landesklinikum Waldviertel<br />

Waidhofen/Thaya<br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Bezirk/Region Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu<br />

Gmünd 71 27 81 35 14,1 29,6<br />

Horn 27 15 24 <strong>11</strong> -<strong>11</strong>,1 -26,7<br />

Waidhofen/Thaya 46 14 41 14 -10,9 0,0<br />

Zwettl 67 19 54 20 -19,4 5,3<br />

Waldviertel 2<strong>11</strong> 75 200 80 -5,2 6,7<br />

Landesklinikum Mostviertel<br />

Amstetten-Mauer<br />

Landesklinikum<br />

Donauregion Tulln<br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Bezirk/Region Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu Gesamt hievon neu<br />

Krems 39 15 77 33 97,4 120,0<br />

Lilienfeld 2 2 16 8 700,0 300,0<br />

St. Pölten 63 28 105 64 166,7 128,6<br />

Zentralraum 104 45 198 105 90,4 133,3<br />

Alle Regionen 548 294 608 303 10,9 21,7<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 21


Verbindungsdienst<br />

mit stationärer Psychiatrie, Grafik 1<br />

300<br />

250<br />

200<br />

<strong>2010</strong><br />

20<strong>11</strong><br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Mostviertel Waldviertel Zentralraum<br />

Zuweisungsdiagnosen<br />

Verbindungsdienst, Grafik 2<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

F0: organische<br />

psychische Störungen<br />

60%<br />

F1: Substanzmissbrauch<br />

50%<br />

F2: Schizophrenie<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

F3: affektive Störungen<br />

F4: neurot., Belastungsu.<br />

somatof. Störungen<br />

10%<br />

F6: Persönlichkeitsstörungen<br />

0%<br />

<strong>2010</strong><br />

20<strong>11</strong><br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Mostviertel<br />

Waldviertel<br />

Zentralraum<br />

22<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Gruppenangebote<br />

Wanderung am Nebelstein<br />

In den Jahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> wurde an den<br />

Standorten des PSD versucht, qualitativ<br />

hochwertige Gruppenangebote für Angehörige<br />

und Betroffene zu gestalten. Wie in<br />

den Jahren davor konnte bei den Gruppenangeboten<br />

für Betroffene das Angebot noch<br />

deutlicher verdichtet werden: Hatten im Jahr<br />

<strong>2010</strong> noch 4.890 Personen an 738 Gruppenangeboten<br />

im gesamten Versorgungsgebiet<br />

teilgenommen, so stieg die Anzahl angebotener<br />

Gruppen im Jahr 20<strong>11</strong> auf 915, die<br />

Anzahl der Teilnehmer nahm auf 5.567 zu.<br />

Zurückführen lässt sich dieser Anstieg im<br />

weiteren Ausbau der IPT‐Gruppen<br />

(siehe S. 40) sowie im Angebot der<br />

Bewegungsgruppen.<br />

Weiterhin werden an vielen Standorten<br />

Angehörigengruppen, Betroffenengruppen,<br />

Alkoholgruppen, Trialoggruppen, Borderlinegruppen,<br />

ergotherapeutische Gruppen,<br />

Fitnessgruppen und sonstige Gruppenangebote<br />

für verschiedene spezielle Zielgruppen<br />

angeboten. Die Inanspruchnahme<br />

solcher laufender Gruppen stellt eine sehr<br />

wertvolle Ergänzung der Einzelkontakte<br />

und -interventionen dar.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 23


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Der Mut ist’s ...<br />

Zum Leben erwacht,<br />

ganz sacht<br />

schiebt es seinen Stiel aus der Erde,<br />

auf dass es bald größer werde!<br />

Entfaltet ein Blatt, ein zweites, ein drittes,<br />

wagt frohen Schrittes sich seinen Weg zu<br />

bahnen,<br />

sein Eifer lässt Gutes ahnen!<br />

Streckt verwegen<br />

der Sonne sein Köpfchen entgegen!<br />

Das kleine Pflänzchen wagt auf einmal ein<br />

Tänzchen!<br />

Jemand hat es aus dem Schlaf geweckt!<br />

Nun weiß es wie Leben schmeckt!<br />

Ganz ehrlich,<br />

es war beschwerlich!<br />

Trotz alledem, das Pflänzchen hat es nicht<br />

bereut,doch wer hat es aus seinem Schlaf<br />

befreit?<br />

Wer hat es wachgekitzelt, wachgerüttelt,<br />

wer aus seinem Traum geschüttelt?<br />

Wer hat es vorbereitet,<br />

es auf seinem Weg begleitet?<br />

Warum hat es sich hervorgetraut?<br />

Wer hat es derart aufgebaut?<br />

Lang hat es gewartet,<br />

doch auf einmal ist es durchgestartet!<br />

Woher die Kraft, die Energie?<br />

Was war’s, dass es gedieh?<br />

Fängt an zu wachsen ohne Ende,<br />

woher die Wende?<br />

Ein Wunder ist’s, so kann man sagen,<br />

jetzt muss ich Mal das Pflänzchen fragen:<br />

Was hat dir diesen Schub beschert, was war<br />

das nur?<br />

was brachte dich auf diese rätselhafte Spur?<br />

Ich platze fast vor Ungeduld!<br />

Sag’ es endlich, was ist „Schuld“?<br />

Nun denn, ich sag es dir ins Ohr ganz leise!<br />

Der Mut brachte mich auf diese Reise!<br />

Nun kann ich endlich leben,<br />

der Mut hat mir die Kraft gegeben!<br />

Das hat der Mut vollbracht!<br />

Der Mut ist’s, der aus einem Pflänzchen eine<br />

Pflanze macht!<br />

Angelika Tiefengraber<br />

24<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Angehörigen- und<br />

Betroffenen-Gruppen<br />

Gruppentermine<br />

Angehörige<br />

Betroffene<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Amstetten 10 10 137 214<br />

Melk 4 5 30 26<br />

Scheibbs 12 <strong>11</strong> 9<br />

Waidhofen/Ybbs 3 8 12 13<br />

Mostviertel 29 34 179 262<br />

Gruppentermine<br />

Angehörige<br />

Betroffene<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Gmünd 9 <strong>11</strong> 82 90<br />

Horn 39 13<br />

Waidhofen/Thaya 8 36<br />

Zwettl <strong>11</strong> <strong>11</strong> 125 155<br />

Waldviertel 20 30 246 294<br />

Gruppentermine<br />

Angehörige<br />

Betroffene<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Krems <strong>11</strong>1 100<br />

Lilienfeld 3<br />

St. Pölten 30 25 120 170<br />

Zentralraum 33 25 231 270<br />

Zentralraum 82 89 656 826<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 25


Vergleich/Entwicklung/Gruppen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

Anzahl<br />

Teilnehmer<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Amstetten 147 224 52 915 1286 41<br />

Melk 34 31 -9 153 132 -14<br />

Scheibbs 12 20 67 36 54 50<br />

Waidhofen/Ybbs 15 21 40 66 102 55<br />

Mostviertel 208 296 42 1.170 1.574 35<br />

Anzahl<br />

Teilnehmer<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Gmünd 91 101 <strong>11</strong> 524 560 7<br />

Horn 39 13 -67 237 67 -72<br />

Waidhofen/Thaya 44 2<strong>11</strong><br />

Zwettl 136 166 28 1407 1562 13<br />

Waldviertel 266 324 22 2.168 2.400 <strong>11</strong><br />

Anzahl<br />

Teilnehmer<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Krems <strong>11</strong>1 100 -10 684 615 -10<br />

Lilienfeld 3 15<br />

St. Pölten 150 195 30 853 978 15<br />

Zentralraum 264 295 12 1.552 1.593 3<br />

Alle Regionen 264 295 12 1.552 1.593 3<br />

26<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Helferkonferenzen<br />

Eine wesentliche Aufgabe für den Psycho-<br />

Sozialen Dienst der Caritas St. Pölten<br />

stellt neben den traditionellen Leistungen<br />

von Abklärung, Beratung, Begleitung und<br />

Behandlung auch die Organisation und die<br />

Sicherstellung einer bedürfnisgerechten psychosozialen<br />

Hilfeleistung dar. Als geeignetes<br />

Instrumentarium zur Erfüllung dieser Aufgaben<br />

hat sich in den letzten Jahren die „Helferkonferenz“<br />

herauskristallisiert. Sämtliche<br />

an der konkreten Betreuung eines Betroffenen<br />

beteiligten Dienste und Einrichtungen<br />

treffen sich (in der Regel nach Einladung<br />

durch den PSD) zu einer Besprechung, bei<br />

dem auch die/der Betroffene anwesend ist.<br />

Thema der Zusammenkunft ist die Entwicklung<br />

des Betroffenen des letzten Jahres,<br />

sowie die unterschiedlichen Vorhaben, die<br />

nach Ansicht der verschiedenen Betreuungspersonen<br />

und des Betroffenen selbst Ziele<br />

für die konkrete Betreuungsarbeit der darauffolgenden<br />

Monate sein sollen. Gemeinsame<br />

Beschlüsse und gemeinsam verfasste<br />

Protokolle ermöglichen hohe Verbindlichkeit<br />

in der Umsetzung der vereinbarten Betreuungsschritte.<br />

In der folgenden Tabelle stellen wir die<br />

Helferkonferenzen in den einzelnen Bezirken<br />

und den Versorgungsregionen des PSD der<br />

Caritas St. Pölten dar. Sowohl die Anzahl der<br />

Helferkonferenzen als auch die Anzahl der<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer nimmt über<br />

die Jahre zu; entsprechend dem wesentlichen<br />

Stellenwert von „Unterstützungsplanung<br />

und ‐abstimmung“ bzw. von „Unterstützungssicherung<br />

und ‐koordination“.<br />

Zu erwähnen ist, dass als Helferkonferenzen<br />

lediglich jene patientenbezogenen Besprechungen<br />

gewertet wurden, an denen außer<br />

Team-Mitgliedern des PSD, auch Mitarbeiter-<br />

Innen anderer Einrichtungen, sowie<br />

PatientInnen teilnahmen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 27


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Durchgeführte<br />

Helferkonferenzen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

Anzahl<br />

Teilnehmer<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Amstetten 32 31 -3 143 141 -1<br />

Melk 9 13 44 43 57 33<br />

Scheibbs 5 4 -20 19 15 -21<br />

Waidhofen/Ybbs<br />

Mostviertel 46 48 4 205 213 4<br />

Anzahl<br />

Teilnehmer<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Gmünd 2 4 100 10 19 90<br />

Horn 2 14 600 9 57 533<br />

Waidhofen/Thaya 1 7 600 8 26 225<br />

Zwettl 16 27 69 68 128 88<br />

Waldviertel 21 52 148 95 230 142<br />

Anzahl<br />

Teilnehmer<br />

Bezirk/Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in % <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> Diff. in %<br />

Krems 18 23 28 61 79 30<br />

Lilienfeld 2 1 -50 6 4 -33<br />

St. Pölten 32 38 19 169 173 2<br />

Zentralraum 52 62 19 236 256 8<br />

Alle Regionen <strong>11</strong>9 162 36 536 699 30<br />

28<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Club Aktiv<br />

Aus der Grundidee, einen Begegnungsort<br />

zwischen behinderten und nichtbehinderten<br />

Menschen zu schaffen, angeregt durch<br />

Sozialarbeiter des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong><br />

der Caritas (PSD), entwickelte sich vor mehr<br />

als 20 Jahren ein niederschwelliges Freizeitangebot<br />

für psychisch erkrankte Menschen:<br />

der Club Aktiv !<br />

Jährlich wurde der Ausbau vorangetrieben,<br />

neue Standorte errichtet, die Öffnungszeiten<br />

erweitert und das Angebot des Club Aktiv<br />

fester Bestandteil der Beratungszentren der<br />

psychosozialen Einrichtungen der Caritas.<br />

Mit der Errichtung des Club Aktiv in<br />

St. Valentin im Juni 2007 und dem Ausbau<br />

der Öffnungszeiten in Waidhofen/Ybbs im<br />

Februar 2008 ermöglichte das Land Niederösterreich,<br />

durch entsprechendes zur Verfügung<br />

stellen von Fördermitteln, den Club<br />

Aktiv flächendeckend anzubieten.<br />

Gemalt von Norbert Jessenetschnig<br />

club<br />

In den Jahren 1988 bis<br />

einschließlich 20<strong>11</strong> besuchten<br />

283.735 TeilnehmerInnen die<br />

31.000 Veranstaltungen des<br />

Club Aktiv.<br />

Dadurch kann an 12 Standorten in der<br />

Diözese St. Pölten jeder Club 20 Stunden<br />

in der Woche mit einheitlichem Konzept<br />

und Ausstattung geöffnet sein.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 29


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

PSD und Club Aktiv sind für mich sehr gute Einrichtungen zu<br />

meiner persönlichen Verwirklichung als behinderter Mensch mit<br />

einer chronischen seelischen Erkrankung.<br />

Das BBO hat meine Autobiografie gedruckt und gebunden.<br />

Die Caritas hat mein Buch „Ein starkes ICH in einer zerbrechlichen<br />

Seele“ großzügig gesponsert.<br />

In vielen Clubs konnte ich meine Lebensbeschreibung vorstellen.<br />

Für Mai 2012 ist eine Neuauflage geplant.<br />

In meinem Heimatort Scheibbs ist es mir gelungen, für meine<br />

Biografie eine psychiatrieferne Leserschaft zu gewinnen.<br />

2003 vermittelte mir meine Sozialarbeiterin des PSD Kontakte zum<br />

Fernsehen. Ich bekam die Gelegenheit vor der TV-Kamera Fragen<br />

in eigener Sache zu beantworten.<br />

Vor vier Jahren erhielt ich vom PSD eine Einladung, wo ich über<br />

meine Erfahrungen in persönlichen Krisen berichten durfte.<br />

Bei der Literarischen Einrichtung „Sprachmacht“ wurde ich<br />

mehrmals eingeladen von Frau Durstberger um selbstverfasste<br />

Texte vor Publikum vorzustellen.<br />

PSD und Club Aktiv haben in all diesen Dingen sozusagen<br />

meine Kreativität gefördert.<br />

Stefan Trümmel<br />

Der Autor Stefan Trümmel wagt mit<br />

seiner Biographie einen mutigen,<br />

reflektierten Schritt in die Öffentlichkeit.<br />

Er weckt damit Interesse für Menschen<br />

in seelischen Nöten und wirbt um<br />

Verständnis.<br />

Gehen wir behutsam mit unseren<br />

Nächsten um, wenn sie uns vertrauensvoll<br />

Einblick in ihre Seele gewähren?!<br />

30<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


ClubAktiv MitarbeiterInnen<br />

1<br />

2 3<br />

Clubklausur im Lilienhof März 20<strong>11</strong>:<br />

Bild 1: Gruppenbild aller MitarbeiterInnen<br />

Bild 2: Mitarbeiterinnen Region Mostviertel<br />

Bild 3: MitarbeiterInnen Region Waldviertel<br />

Bild 4: Mitarbeiterinnen Region Zentralraum<br />

4<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 31


Alter der<br />

ClubbesucherInnen<br />

bis 24 Jahre 7%<br />

25-34 Jahre 14%<br />

35-44 Jahre 19%<br />

45-54 Jahre 32%<br />

55-64 Jahre 18%<br />

65-74 Jahre 7%<br />

ab 75 Jahre 3%<br />

Die täglichen Angebote des Club Aktiv stellen<br />

einen unverzichtbaren Bestandteil in der<br />

Versorgung psychisch kranker Menschen dar<br />

und sind damit eine unentbehrliche Ergänzung<br />

zum Angebot des PSD und der PWG.<br />

Teilhabe am Leben, Schutz vor Isolation, Vereinsamung<br />

und sozialer Ausgrenzung, sowie<br />

Sinngebung durch Tätigsein verstehen wir<br />

als Grundanliegen dieses Angebotes.<br />

Damit werden alle Bereiche des Lebens<br />

angesprochen – besonders jene, die so<br />

„normal“ erscheinen, dass es nicht leicht ist,<br />

sie entsprechend zu beschreiben:<br />

Miteinander Zeit – freie Zeit – verbringen,<br />

gestalten und nutzen bedeutet besonders für<br />

chronisch psychisch kranke Menschen ein<br />

hohes Maß an Bereitschaft und Motivation<br />

aufzubringen. Um dies anzuerkennen und zu<br />

fördern und gleichzeitig auf die Bedürfnisse<br />

möglichst vieler BesucherInnen eingehen zu<br />

können, werden die Angebote vielseitig miteinander<br />

gestaltet. Besonderes Augenmerk wird<br />

darauf gelegt, die gesunden Anteile der BesucherInnen<br />

zu aktivieren und zu stabilisieren.<br />

Als Ankerpunkt im Alltäglichen ist der Club<br />

Aktiv derzeit mit seinen Inhalten besonders<br />

in Kooperation mit dem PSD und der PWG<br />

die intensivste und kontinuierlichste Versorgungsform<br />

innerhalb unseres Dienstleistungsverbundes.<br />

Sicherheit durch Gemeinschaft,<br />

Autonomie durch Mitsprache und<br />

Wertschätzung durch Aktivität entfalten auf<br />

vielen Ebenen ihren Nutzen.<br />

Die Niederschwelligkeit im Zugang ermöglicht<br />

dem einzelnen Betroffenen eine selbstbestimmte,<br />

individuelle und bedürfnisabhängige<br />

Teilnahme, die hochprofessionelle<br />

Begleitung durch unsere MitarbeiterInnen<br />

sichert die Qualität dieses Angebotes.<br />

In den Jahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />

besuchten 55.355 TeilnehmerInnen<br />

die 4971 Veranstaltungen.<br />

Lebenspraktische Angebote wie miteinander<br />

Einkaufen, Kochen, Tischdecken und Essen,<br />

Jahresfeste vorbereiten und feiern, Tagesnachrichten<br />

verfolgen und sich darüber<br />

auszutauschen…prägen dabei den Großteil<br />

der angebotenen Veranstaltungen.<br />

Mit annähernd 12 Besuchern pro Veranstaltung<br />

erreicht das Angebot des Club Aktiv<br />

einen bisher noch nie erreichten hohen<br />

Durchschnitt.<br />

32<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Statistik der<br />

ClubbesucherInnen <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

Bilder vom Cluburlaub in Novigrad<br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Bezirk/Region Teilnehmer Veranst. TN/Veranst. Teilnehmer Veranst. TN/Veranst.<br />

Amstetten 3.843 235 16,4 3.831 232 16,5<br />

Gmünd 3.854 231 16,7 4.015 233 17,2<br />

Horn 2.423 230 10,5 3.598 236 15,2<br />

Krems 1.945 222 8,8 2.580 220 <strong>11</strong>,7<br />

Lilienfeld 979 169 5,8 917 169 5,4<br />

Melk 1.292 197 6,6 1.128 198 5,7<br />

Scheibbs 928 199 4,7 901 172 5,2<br />

St. Pölten 3.517 229 15,4 3.366 219 15,4<br />

St. Valentin 753 170 4,4 732 158 4,6<br />

Waidhofen/Thaya 2.<strong>11</strong>5 224 9,4 2.299 219 10,5<br />

Waidhofen/Ybbs 1.058 169 6,3 1.479 159 9,3<br />

Zwettl 3.785 241 15,7 4.017 240 16,7<br />

Summe 26.492 2.516 10,5 28.863 2.455 <strong>11</strong>,8<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 33


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Die Verteilung der Angebote<br />

Lebenspraktische Angebote 51%<br />

Sport&Bewegung 19%<br />

Freizeit&Bildung 15%<br />

Therapie 15%<br />

Fahrtendienst<br />

Der Fahrtendienst (FD) ist eine Zusatzleistung<br />

des PSD und wird über das Land<br />

Niederösterreich seit 2002 finanziert.<br />

Als Leistungen im Rahmen des FD gelten<br />

ausschließlich<br />

• Fahrten, die KundInnen von zu Hause zu<br />

PSD Angeboten und zurück bringen<br />

• Fahrten, die KundInnen von zu Hause zu<br />

Clubangeboten und zurück bringen.<br />

Diese Fahrten werden einerseits durch<br />

ehrenamtlich engagierte Personen<br />

gewährleistet, die mit ihrem Privat PKW<br />

Fahrten anbieten. Andererseits werden<br />

Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />

die durch entsprechende Belege<br />

nachgewiesen werden, den KundInnen<br />

zurückerstattet.<br />

Das Budget wird jährlich beim Kostenträger<br />

beantragt. Es dient zur Finanzierung der anfallenden<br />

Kosten durch Nutzung von öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, sowie der gefahrenen<br />

Kilometer.<br />

Die Gewinnung von Ehrenamtlichen, Zuführung<br />

von KundInnen, sowie die Koordination<br />

und Organisation von Fahrten erfolgt seitens<br />

der ClubkoordinatorInnen in enger Abstimmung<br />

zwischen den MitarbeiterInnen des<br />

PSD und Club Aktiv. Der Fahrtendienst ist oft<br />

die einzige Möglichkeit für Klienten ihrer Isolation<br />

zu entkommen und ihrem krankheitsbedingten<br />

sozialen Rückzug entgegenzuwirken.<br />

Oft fehlt die nötige Infrastruktur an öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, um eine Teilnahme an<br />

unseren Angeboten sicher zu stellen oder die<br />

Benützung von vorhandenen Verkehrsmitteln<br />

ist krankheitsbedingt nicht möglich. Viele unserer<br />

Klienten benötigen diesen geschützten<br />

Rahmen des Fahrtendienstes, um am sozialen<br />

Leben des Club Aktiv oder den Angeboten<br />

des PSD teilnehmen zu können. Durch<br />

die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben<br />

kann der Krankheitsverlauf der PatientInnen<br />

positiv beeinflusst werden.<br />

Im Berichtszeitraum <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> konnten<br />

43 ehrenamtliche FahrerInnen gewonnen<br />

werden. Insgesamt legten diese in den<br />

beiden Jahren 341.434km zurück.<br />

Ca. 250 KundInnen konnte dadurch die<br />

Inanspruchnahme unserer Dienstleistungen<br />

ermöglicht werden.<br />

Aufgrund der knapp bemessenen Finanzmittel<br />

kann der Fahrtendienst nur durch<br />

sozial engagierte Mitmenschen aufrecht<br />

gehalten werden.<br />

Als Herausforderung in der alltäglichen Koordination<br />

und Abwicklung des Fahrtendienstes<br />

zeigt sich die Gewinnung entsprechend<br />

interessierter wie geeigneter Personen, und<br />

dementsprechend folgend die kontinuierliche<br />

Aufrechterhaltung dieses <strong>Dienstes</strong>.<br />

34<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Der Cluburlaub in Novigrad<br />

Die Cluburlaube in den Jahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> führten<br />

uns nach Novigrad, Kroatien, ins Hotel Laguna.<br />

Nach einer jeweils unkomplizierten Anreise kamen wir<br />

am frühen Abend an und inspizierten Zimmer, Hotel und<br />

Umgebung. Einige waren zum ersten Mal am Meer und<br />

genossen auch hier erste „Badeversuche“. Nach einem<br />

tollen Abendessen und einem Abendspaziergang folgte<br />

die erste Nacht.<br />

<strong>2010</strong> wurde der zweite Tag für Baden in Meer bzw. Pool,<br />

Spaziergänge, Eis essen, gemütliches Beisammensein<br />

und am Abend auch für Tanz genutzt. Alle waren „angekommen“<br />

und in Urlaubstimmung.<br />

In den folgenden Tagen zählten v.a. eine Stadtbesichtigung<br />

in Porec und ein Bootsausflug entlang der Küste zu<br />

den Highlights. Letzterer verlief teilweise turbulent, zum<br />

Einen aufgrund des stürmischen Wetters bei der Heimreise,<br />

zum Anderen, weil ein Klient kurzfristig „verloren ging“.<br />

Aber: Ende gut, alles gut!<br />

20<strong>11</strong> verließ uns leider das Glück mit dem Wetter, jedoch<br />

nicht die gute Stimmung. Trotz einiger Regenfälle genossen<br />

wir auch in diesem Jahr viele schöne Highlights.<br />

Wir verbrachten zwei wunderschöne Urlaube in Novigrad,<br />

das wir als sehr schönen Urlaubsort mit vielen Möglichkeiten<br />

kennengelernt haben. Unsere KlientInnen kamen<br />

auch mit anderen UrlauberInnen in Kontakt, „alte Hasen“<br />

und solche, die zum ersten Mal dabei waren, verstanden<br />

sich sehr gut. Auch im BetreuerInnenteam herrschte<br />

Harmonie.<br />

Alles in allem: Zwei perfekte Urlaube!<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 35


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Arbeitsgruppe<br />

zum Thema 65+<br />

Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf durch funktionale<br />

und soziale Beeinträchtigungen im Alter<br />

Hintergrund: Das Waldviertel ist eine Region Niederösterreichs<br />

mit besonders deutlicher Ausprägung der Altersgruppe der über<br />

65-jährigen. Demographische Prognosen sehen eine weitere<br />

Zunahme dieser Gruppe voraus.<br />

Bevölkerung am 1. 1. 20<strong>11</strong>: 65- und Mehrjährige<br />

nach politischen Bezirken<br />

Anteil der Personen im Alter von<br />

65- und Mehrjährige an der<br />

Bevölkerung insgesamt in %<br />

bis 15,0<br />

15,1 bis 17,5<br />

Anzahl 65- und Mehrjährige<br />

421 bis 10.000<br />

Einwohner 65+<br />

Bezirk 20<strong>11</strong> 2030 2050<br />

Gmünd 22,86% 29,61% 34,47%<br />

Horn 21,31% 27,78% 32,44%<br />

Waidhofen/Thaya 21,69% 28,47% 34,85%<br />

Zwettl 19,91% 27,10% 33,85%<br />

17,6 bis 20,0<br />

20,1 bis 22,5<br />

22,6 und mehr<br />

10.001 bis 20.000<br />

20.001 bis 40.000<br />

40.001 bis 288.937<br />

Quelle: STATISTIK AUSTRIA<br />

Statistik des Bevölkerungsstandes<br />

Erstellt am: 27. 05. 20<strong>11</strong><br />

36<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Die Arbeitsgruppe* beschäftigte sich mit<br />

Bedürfnissen der älteren Menschen allgemein<br />

und im speziellen bei psychischen<br />

Erkrankungen. Freizeit- und Beratungsangebote,<br />

mobile Dienste und 24- Stundenpflege,<br />

betreutes Wohnen in Wohnungen von Wohnbaugenossenschaften<br />

und Pflegeheime wurden<br />

inklusive Kontaktadressen aufgelistet,<br />

Spezialangebote in Heimen wie Tagespflege,<br />

Kurzzeitpflege, Übergangspflege, Betreuungsstationen<br />

genannt und beschrieben. Die<br />

Angebote wurden zusammengefasst in einer<br />

Liste den KollegInnen zur Verfügung gestellt.<br />

* DSA Rosina Bischof, DSA Klaus Helmreich, DSA Elisabeth Lehr, DSA Cornelia Prosenbauer,<br />

DSA Hubert Schneider, MSc, Dr. Irina Taschler, Mag. (FH) Annemarie Winkler<br />

Für die Frage „Zuständigkeit des PSD“<br />

unterschieden wir 4 Gruppen:<br />

1. Rat suchend, 65+, im PSD nicht bekannt:<br />

hier bieten wir Info über Abklärungsmöglichkeiten,<br />

Dienste und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

wie Pflegegeld, Mobile Pflegedienste,<br />

Ämter und Behörden, Sachwalterschaft,<br />

Pflegeheime,….<br />

2. Rat suchend, 65+, diagnostizierte<br />

Demenz, nicht bekannt:<br />

hier bieten wir Info wie oben beschrieben,<br />

Unterstützung bei der Einleitung einer entsprechenden<br />

Behandlung und Unterstützung<br />

der Angehörigen.<br />

3. Rat suchend, 65+, diagnostizierte<br />

Demenz und andere psychische<br />

Erkrankung, nicht bekannt:<br />

Info und Unterstützung wie oben beschrieben<br />

und längerfristige Weiterberatung/<br />

-betreuung durch das PSD- Team.<br />

Die Übernahme der Betreuung erfolgt nach<br />

persönlicher Abschätzung und individuellem<br />

Unterstützungsbedarf.<br />

4. 65+, diagnostizierte psychische Erkrankung,<br />

im PSD bekannt, altersbedingte<br />

Veränderungen und Verdacht auf Demenz:<br />

zusätzlich zu den Info- und Unterstützungsmaßnahmen<br />

wie oben beschrieben übernimmt<br />

das PSD- Team, soweit erforderlich,<br />

auch die Organisation, Koordination und<br />

Kontrolle der Dienste und Unterstützungsmöglichkeiten.<br />

KlientInnen 65+<br />

<strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

Bezirk/Region Gesamt hievon neu<br />

Gmünd 78 42<br />

Horn 12 5<br />

Waidhofen/Thaya 19 3<br />

Zwettl 45 26<br />

Zusammenfassend stellten wir fest:<br />

Die Gruppe 65+ stellt nicht die Kernzielgruppe<br />

des PSD dar.<br />

Aber: in der praktischen Arbeit<br />

• begegnen uns immer wieder Menschen<br />

mit vorher genannten Eigenschaften<br />

• haben Menschen Doppel-, Dreifachoder<br />

Multidiagnosen<br />

• finden Menschen sonst nirgendwo eine<br />

Betreuungs- und/oder<br />

Aussprachemöglichkeit<br />

• werden Menschen vor Einsamkeit krank<br />

• werden lange betreute Klienten alt<br />

• sind wir das letzte Auffangnetz<br />

• kommen Menschen zu uns, die von Stelle<br />

zu Stelle geschickt werden, aber niemand<br />

fühlt sich zuständig<br />

• brauchen Angehörige Unterstützung<br />

Die Übernahme in die Betreuung erfolgt<br />

allerdings nach persönlicher Abschätzung<br />

und individuellem Betreuungsbedarf.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 37


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Waldpädagogik<br />

eine kurze Erläuterung über die Tagung<br />

„Wald“ im Oktober 20<strong>11</strong><br />

Das Lebensministerium initiierte erstmalig von 27.10. bis 29.10.20<strong>11</strong><br />

eine Veranstaltung mit dem Titel „Wald und Gesundheit“.<br />

www.lebensministerium.at<br />

Veranstaltungsort war Reichenau an der Rax und in den umliegenden Plätzen in der Natur.<br />

Hierzu gab es verschiedene Referate aber auch Workshops zu dieser Thematik.<br />

Einen Workshop durften DSA Gabi Hinterkörner und DSA Sonja Winter mitgestalten.<br />

Ziel und Inhalt<br />

der Veranstaltung<br />

Am Workshop nahmen 12 Personen aus den<br />

verschiedensten Bereichen und Beweggründen<br />

teil, mit wenig bis keiner Erfahrung im Umgang<br />

mit psychisch erkrankten Menschen.<br />

Ziel und Inhalt der Veranstaltung war es, Aspekte<br />

für Sozialarbeit im Wald mit psychisch<br />

kranken Menschen zu beleuchten und zu<br />

besprechen. Aufgabe war es, einen allgemeinen<br />

Gesundheitsaspekt zu formulieren und diesen<br />

dann auf andere Gruppen umzulegen. Weiters<br />

galt das Interesse der Planung von Aktivitäten:<br />

Zeit, Recherche über den Personenkreis,<br />

Dauer der waldpädagogischen Aktion, wie viel<br />

Wissensvermittlung, mehr Tun und Kreativität,<br />

Freude und Erfolgserlebnis an gelungenen<br />

Aktionen, …<br />

Eine Aktion wurde mit den TeilnehmerInnen<br />

der Tagung vor Ort durchgeführt:<br />

„Blinde Kuh“<br />

Hier geht es um Vertrauen, sich auf<br />

jemanden verlassen, einlassen zu können<br />

und darum, seine eigene Wahrnehmung<br />

intensiv zu spüren.<br />

38<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Vertrauen haben: Ein wichtiger Punkt war, über Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen zu sprechen, die Hemmschwelle abzubauen,<br />

Vertrauen zu haben. Die TeilnehmerInnen waren sehr interessiert und<br />

arbeiteten intensiv mit.<br />

Hierzu noch eine Auflistung im Vergleich „Waldpädagogik“ (die Ausgangsidee galt<br />

Kindern und Jugendlichen) zu „Waldpädagogik im psychosozialen Bereich“.<br />

Wir haben versucht einige Punkte herauszuarbeiten.<br />

Waldpädagogik im Bereich Kinder und Jugendliche will:<br />

• Den Lebensraum Wald als Naturgut und<br />

Wirtschaftsraum vermitteln<br />

• Ökologische und ökonomische<br />

Zusammenhänge verständlich machen<br />

• Die Schönheit des Waldes zeigen und<br />

seine Geheimnisse begreifen helfen<br />

• Zu Kreativität und spielerischem Lernen<br />

in der Natur anregen<br />

• Einen verantwortungsvollen Umgang<br />

mit der Natur im Sinne der<br />

Nachhaltigkeit fördern<br />

• Die Aufmerksamkeit für den<br />

nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugen<br />

Waldpädagogik im Bereich Menschen mit psychischen<br />

Problemen und psychiatrischen Diagnosen will:<br />

• Raus in die Natur: einem Rückzug<br />

entgegen wirken, ein wichtiger Schritt<br />

zur „Erdung“<br />

• Kreativität fördern: aus dem Gefühl heraus,<br />

sich wenig zu trauen, können sich die<br />

Personen durch Kreativität und über<br />

positive Erlebnisse freuen und Spaß an<br />

gelungenen Aktionen haben<br />

• Körperliche Aktivität durch die<br />

verschiedenen Methoden fördern<br />

• Soziale Kompetenz / Kontakte fördern:<br />

durch das Gruppenangebot erweitern sich<br />

soziale Kontakte, durch verschiedene<br />

Aufgaben und Rollen innerhalb der<br />

Gruppen wird soziale Kompetenz<br />

gefördert<br />

• Wissen vermitteln, wo es gefordert wird,<br />

aber nicht als vorrangiges Ziel<br />

Insgesamt war die Teilnahme und Vorbereitung auf diese Tagung eine spannende<br />

und lehrreiche Herausforderung.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 39


Prof. Dr. phil., Dipl.-Psych.<br />

Volker Roder<br />

– Universitäre Psychiatrische<br />

Dienste Bern<br />

– Direktion Sozial- und<br />

Gemeindepsychiatrie Bern<br />

– Mitbegründer von IPT<br />

gemeinsam mit Brenner,<br />

Kienzle<br />

IPT –<br />

Integriertes Psychologisches Therapieprogramm<br />

bei schizophren Erkrankten<br />

Die Bedeutung kognitiver Störungen für die Therapie und Rehabilitation<br />

schizophren Erkrankter wurde während der letzten Jahre international<br />

immer mehr wahrgenommen, untersucht und akzeptiert.<br />

Dabei erwiesen sich kognitive Funktionen als entscheidende<br />

Einflussfaktoren für eine optimale (Re-) Integration der Patienten<br />

in die Gesellschaft (Recovery-Perspektive).<br />

Das IPT ist ein Gruppentherapieprogramm<br />

zur Verbesserung neurokognitiver (z.B.:<br />

Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis),<br />

sozialkognitiver (z.B.: Motivation, Emotion,<br />

Realitätsbezug) und sozialer (z.B.: Beziehungsgestaltung,<br />

Kontaktaufnahme, Wohn-,<br />

Arbeits- und Freizeitkompetenz) Funktionen.<br />

Damit fokussiert es auf die für schizophren<br />

Erkrankte typischen Hauptproblembereiche,<br />

die eine unabhängige Lebensführung und<br />

soziale Integration meist erschweren.<br />

Der Grundstein für IPT beim <strong>PsychoSozialen</strong><br />

Dienst wurde durch MitarbeiterInnen, nach<br />

dem Besuch von extern angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />

bei Prof. Dr. Volker<br />

Roder im Jahr 2006 und der anschließenden<br />

Installierung von zwei Gruppen im Jänner<br />

2007 in den Bezirken Gmünd und Zwettl, gelegt.<br />

Bei einer Vorstellung der Gruppenangebote<br />

im Gesamtleitungsteam des PSD wurde<br />

IPT als sinnvolles Angebot erachtet und ein<br />

weiterer Ausbau der IPT Angebote beim PSD<br />

2008 beschlossen.<br />

Die von Prof. Dr. Volker Roder angebotenen<br />

Veranstaltungen gliedern sich in zwei Teile:<br />

Teil 1: „Kognitive Therapie für schizophren<br />

Erkrankte“<br />

Teil 2: „Therapie sozialer Kompetenz bei<br />

schizophren Erkrankten“<br />

Der erste Teil der Schulungsmaßnahmen wurde<br />

für alle PSD MitarbeiterInnen und einige<br />

interessierte MitarbeiterInnen des Club Aktiv<br />

in den Monaten Jänner, Februar und April<br />

2009 angeboten.<br />

40<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Die Gruppen werden, seit Beginn immer<br />

doppelt besetzt durch TherapeutIn und<br />

Co-TherapeutIn, durchgehend einmal pro<br />

Woche für eine Stunde angeboten.<br />

Die Rückmeldungen unserer KlientInnen<br />

und MitarbeiterInnen sind sehr positiv,<br />

hier einige Beispiele:<br />

„Die IPT Gruppe ist ein wichtiger Treffpunkt<br />

für Patienten mit schizophrenen Störungen<br />

und damit verbundenen kognitiven Einschränkungen.<br />

Die geschlossene Gruppe<br />

vermittelt einen hohen Grad an Sicherheit<br />

und therapeutischer Wertschätzung und wird<br />

damit zum Experimentierfeld für Sprache und<br />

Kommunikation. Die spielerischen Übungen<br />

führen zu einer langfristigen Verbesserung<br />

der sozialen und kognitiven Fähigkeiten.“<br />

Dr. Bärbel Fichtl<br />

„Die wöchentlich stattfindende IPT- Gruppe<br />

bietet psychisch kranken Menschen die<br />

Möglichkeit, ihre kognitiven Fähigkeiten trotz<br />

Erkrankung und teilweise jahrelanger schwerer<br />

Medikation zu verbessern. Einerseits sind<br />

die Gruppenteilnehmer durch den erlernten<br />

Umgang mit Emotionen/kognitiven Fähigkeiten<br />

besser für auftretende Alltagssituationen<br />

mit Konfliktpotential gewappnet, andererseits<br />

bietet die Gruppe auch die Chance, der<br />

kognitiven und sozialen Regression gegenzusteuern.“<br />

DSA Markus Fladenhofer<br />

„Was mir hier unheimlich gefällt, sind die kreativen<br />

Wortspiele, wie komme ich sonst dazu,<br />

eventuell eigne ich mir das Buch an und<br />

mache selbst eine Gehirnjogginggruppe auf.<br />

Umgekehrt schätze ich ihre Interventionen,<br />

wie sie Teilnehmer führen, den Umgang mit<br />

ihnen, das schau ich mir ab, saug es auf wie<br />

ein Schwamm.“<br />

Susanne F. 52 Jahre<br />

„Mir gefällt es sehr gut. Reden kann man<br />

üben und wegen der Konzentration. Ich tu<br />

mir schon viel leichter beim Gespräch, der<br />

Faden reißt nicht so ab. Wie das betreut wird<br />

von dem Team, ist gut.“<br />

Frau T.<br />

Derzeit laufende Gruppenangebote<br />

an den Standorten:<br />

IPT Amstetten: Start Oktober <strong>2010</strong><br />

IPT Gmünd: Start Jänner 2007<br />

IPT Horn: Start Mai <strong>2010</strong><br />

IPT Krems: Start Juni 2009<br />

IPT Melk: Start Jänner 2009<br />

IPT St. Pölten: Start Oktober 2009<br />

IPT Waidhofen/Thaya: Start Februar 20<strong>11</strong><br />

IPT Zwettl: Start November 2007<br />

„Die Gruppe ist für mich anstrengend, die<br />

Rollenspiele beanspruchen mich zu sehr,<br />

manchmal positiv, manchmal negativ, weniger<br />

anstrengend sind Wortassoziationen, das<br />

ist unterhaltsam. Man denkt nach.“<br />

Ingrid K. 59 Jahre<br />

„An vielen Tagen ist die Gruppe fordernd.<br />

Mein Wissen ist besser präsent. Ich fühle<br />

mich wohler. Die Rollenspiele sind positiv<br />

aber aufwühlend/emotional. Das Gemeinschaftsgefühl<br />

ist mehr.“<br />

Aloisia M. 52 Jahre<br />

„IPT geht. Rollenspiele sind anstrengend.<br />

Leichter sind Begriffe an der Tafel, wenn<br />

ich es lesen kann und nicht nur hören. Ich<br />

komme unter Leute.“<br />

Klaus W. 45 Jahre<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 41


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Projekt KIPKE<br />

Das Projekt KIPKE hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, für Kinder mit psychisch kranken<br />

Eltern(teilen) in einer spezifisch belasteten<br />

Lebenssituation präventiv tätig zu sein und<br />

Schutzfaktoren zu aktivieren, die einem erhöhten<br />

Erkrankungsrisiko entgegenwirken.<br />

Projektaufbau<br />

Dem Projektantrag entsprechend wurde<br />

umgehend nach Projektbewilligung (Dezember<br />

2009) mit der Personalrekrutierung, der<br />

Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen<br />

und der gezielten Information über diese zusätzliche<br />

Dienstleistung innerhalb des PSD an<br />

die bestehenden MitarbeiterInnen begonnen.<br />

Die bewilligten Stunden wurden in Abhängigkeit<br />

von den Möglichkeiten der neu gewonnenen<br />

KIPKE-Mitarbeiterinnen (Stundenausmaß,<br />

Vertragsverhältnis und Standort)<br />

vergeben. Bereits mit 01.03.<strong>2010</strong> konnte an<br />

4 Standorten im Versorgungsgebiet der Caritas<br />

mit dem Beratungsangebot für betroffene Kinder<br />

und deren Eltern begonnen werden.<br />

Von allen neu gewonnenen KIPKE-MitarbeiterInnen<br />

haben sechs MitarbeiterInnen eine<br />

abgeschlossene Ausbildung zur Klinischenund<br />

GesundheitspsychologIn, eine MitarbeiterIn<br />

ist Ergotherapeutin.<br />

Im Zentrum des Projektes „Beratung von<br />

Kindern mit psychisch kranken Eltern“ steht<br />

daher das Unterstützen der Kinder und<br />

Jugendlichen durch<br />

• kindgerechte Information über die<br />

Erkrankung des Elternteils<br />

(krankheitsbedingte Einschränkungen<br />

und Verhaltensweisen der Eltern)<br />

• Wahrnehmung und Entlastung von<br />

Angst- und Schuldgefühlen sowie von<br />

übergroßer Verantwortung (Parentifizierung)<br />

• Erarbeitung von Krisenmanagement<br />

• Etablierung bzw. Aktivierung einer<br />

Vertrauensperson<br />

• Beratung im Hinblick auf die Freizeitgestaltung<br />

und die Förderung von sozialen Kontakten<br />

Die Beratung der Eltern zielt auf die Erweiterung<br />

des Verständnisses für die Belastungen<br />

und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen,<br />

die Verbesserung der Kommunikationsstrukturen,<br />

die Enttabuisierung innerhalb<br />

der Familie, den Abbau von Schuldgefühlen<br />

und –zuweisungen, die Übernahme von<br />

Verantwortung sowie die Öffnung der Familie<br />

nach außen. Je nach Möglichkeiten und Bedürfnissen<br />

erfolgt die Beratung im Rahmen<br />

von Familiengesprächen, Elterngesprächen<br />

sowie Einzelsitzungen mit den jeweiligen<br />

betroffenen minderjährigen Angehörigen. Die<br />

Gespräche können im PSD oder bei Bedarf<br />

auch in der häuslichen Umgebung durchgeführt<br />

werden. In der weiteren Projektentwicklung<br />

sind auch Gruppenangebote für Kinder<br />

und Jugendliche geplant.<br />

Durch die Finanzierung dieses Projektes<br />

durch die Abteilung für Gesundheitsvorsorge<br />

(NÖGUS) ist es den beiden Trägerorganisationen<br />

(PSZ GmbH und Caritas St. Pölten),<br />

die über ihre bestehenden Einrichtungen<br />

den Zugang zu den erkrankten Eltern haben,<br />

gelungen, diese Beratung in allen Bezirken<br />

NÖs anzubieten.<br />

Der folgende Bericht stellt unsere Aktivitäten<br />

und Ergebnisse dar und soll einen Einblick in<br />

die ersten beiden Projektjahre geben.<br />

Alle MitarbeiterInnen sind im Besitz<br />

von verschiedensten Zusatzausbildungen.<br />

Die Integration der KIPKE-MitarbeiterInnen<br />

in den bestehenden Dienst, die Vertrauensbildung<br />

und dementsprechende Nutzung<br />

der Synergien innerhalb der Teams wurde<br />

durch die sofortige und intensive Einbindung<br />

an die jeweiligen Standortteams gewährleistet.<br />

Standortteams bilden das zentrale und<br />

strukturierte Kommunikationsgremium der<br />

jeweiligen Beratungsstelle innerhalb eines<br />

Bezirks und dienen der Besprechung von<br />

neu zugewiesenen KundInnen, von Entscheidungen<br />

in der Einzelfallarbeit, sowie der<br />

Planung interdisziplinärer Vorgangsweisen.<br />

Für organisatorische und fachliche Fragen,<br />

sowie zur Begleitung der Teams und der einzelnen<br />

Mitarbeiter in fallbezogenen Angelegenheiten<br />

stehen die Regionalleitungen zur Verfügung.<br />

Ich wäre gerne<br />

im Sommercamp<br />

2012!<br />

Nina*<br />

42<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Es war mega lustig und ich freue<br />

mich schon auf das nächste Jahr!<br />

Sarah*<br />

Ergebnisse <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />

KIPKE 20<strong>11</strong>: Gruppenbild<br />

Für die Dokumentation des Projektes wurde<br />

das EDV-gestützte Dokumentationssystem<br />

des PSD adaptiert, wodurch eine Gesamtauswertung<br />

der Ergebnisse möglich wird. Einige<br />

Ergebnisse für die Berichtsjahre sollen im<br />

Folgenden vorgestellt werden.<br />

Seit Beginn der Beratungen (01.03.<strong>2010</strong>)<br />

konnten <strong>11</strong>0 Kinder und Jugendliche<br />

(81 Familien) in einen Beratungsprozess aufgenommen<br />

werden. Dabei handelt es sich<br />

um 48 Buben und 62 Mädchen. Bisher wurden<br />

5 Beratungsprozesse abgeschlossen.<br />

Im folgenden Diagramm ist die Anzahl der beratenen<br />

Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien<br />

in den beiden Berichtsjahren dargestellt:<br />

Anzahl beratener<br />

Kinder und Jugendlicher<br />

Das nächste Mal sollen alle<br />

bis zum Schluss bleiben!<br />

100<br />

90<br />

92<br />

Luise*<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

60<br />

31<br />

53<br />

39<br />

29<br />

66<br />

43<br />

20<br />

10<br />

<strong>2010</strong><br />

0<br />

Kinder Mädchen Buben<br />

Familien<br />

20<strong>11</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 43


Aufteilung nach Regionen<br />

Das ganze Camp hat mir<br />

sehr gut gefallen!<br />

Maximilian*<br />

Std./Woche ber. Kinder ber. Familien<br />

Region <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

MV (ME, SB) 20 19 24 13 14<br />

WV (ZT, GD) 20 14 28 10 22<br />

ZR (KS, P) 20 27 40 20 30<br />

Gesamt 60 60 92 43 66<br />

Das Alter der beratenen Kinder<br />

liegt zwischen 0 und 18 Jahren, das<br />

Durchschnittsalter liegt bei<br />

10,7 Jahren. Den höchsten Anteil<br />

machen derzeit Kinder im Alter von<br />

7 bzw. 14 Jahren aus.<br />

Beratungsbausteine<br />

Die in den Berichtsjahren <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />

durchgeführten Beratungsgespräche,<br />

Hausbesuche und Vorgespräche werden<br />

in der folgenden Grafik dargestellt. In der<br />

Projektdurchführung zeigte sich vor allem ein<br />

unerwartet hoher Bedarf an Elternarbeit, im<br />

besonderen um die Erziehungskompetenzen<br />

zu festigen und die Rolle als Mutter bzw.<br />

Vater zu reflektieren.<br />

Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil<br />

an Hausbesuchen in unseren Versorgungsregionen<br />

(75% der Gespräche finden im<br />

Rahmen eines Hausbesuches statt).<br />

Eine Erklärung dafür lässt sich in den<br />

geografischen Gegebenheiten der Region<br />

finden: Weder im Mostviertel noch im Waldviertel<br />

sind Ballungsräume vorhanden, beide<br />

Viertel sind großflächig strukturiert und eher<br />

verstreut besiedelt, öffentliche Verkehrsmittel<br />

zur Nutzung für betroffene Familien unzureichend<br />

ausgebaut.<br />

Weiters prägen die Einschränkungen der<br />

Eltern in ihrem psychosozialen Funktionsniveau<br />

maßgeblich die Kontaktgestaltung<br />

mit den Kindern.<br />

Hugalele, hugale<br />

hu, hu, hu!<br />

Leonie*<br />

Elterngespr.<br />

Familiengespr.<br />

Gespräche<br />

Kinder/Jugendl.<br />

Gesamt<br />

hievon<br />

Hausbesuche<br />

Region <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong> <strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

MV (ME, SB) 48 58 44 13 139 138 231 209 204 178<br />

WV (ZT, GD) 15 126 13 106 48 314 76 546 32 336<br />

ZR (KS, P) 45 143 42 91 82 148 169 382 136 318<br />

Gesamt 108 327 99 210 269 600 476 <strong>11</strong>37 372 832<br />

44<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Gruppenaktivitäten<br />

Nach einem sehr gelungenen Start in das<br />

Projekt und einem ersten Überblick über die<br />

Anliegen und das Alter der Kinder, die das Angebot<br />

nutzen, entschlossen sich die KIPKE-MitarbeiterInnen<br />

der Caritas ein Gruppenangebot<br />

für den Zentralraum zu entwickeln. Ziel war es,<br />

den Kindern in geschützter Atmosphäre und<br />

unter Anleitung einen Erfahrungsaustausch mit<br />

anderen Kindern des Projekts zu ermöglichen<br />

und in einem anderen Setting als der Einzelberatung<br />

entsprechend dem Auftrag zu wirken.<br />

Zum Aufbau der Gruppen und zur Unterstützung<br />

der inhaltlichen Gestaltung konnten<br />

für dieses Angebot zwei externe Fachkräfte<br />

gewonnen werden, die über einen kreativkünstlerischen<br />

Zugang die Kinder begleiteten.<br />

Die Förderung der persönlichen Selbstwahrnehmung<br />

auf spielerische und nonverbale Art,<br />

sowie das Erleben des kreativen Arbeitens<br />

und Spielens in Gemeinschaft als stärkendes<br />

Element des Selbstwertes standen dabei im<br />

Vordergrund.<br />

In beiden Berichtsjahren fanden in Summe am<br />

Standort St. Pölten in wöchentlichem Rhythmus<br />

32 Gruppenangebote statt.<br />

le,<br />

KIPKE Camp<br />

Aus den positiven Erfahrungen der Gruppentätigkeiten<br />

entschlossen wir uns im Sommer<br />

20<strong>11</strong> erstmals ein Sommercamp für die Kinder<br />

anzubieten. Dies fand vom 29.08. bis<br />

02.09.20<strong>11</strong> in St. Sebastian/Mariazell statt.<br />

HUGALELE,<br />

HUGALELE, HU HU HU…<br />

Sollten Sie diesen Schlachtruf im August 20<strong>11</strong><br />

laut und energisch mehrmals täglich gehört<br />

haben, so waren Sie wahrscheinlich auch im<br />

Jugendgästehaus Mariazell.<br />

Hier fand das erste Sommercamp für Kinder<br />

des KIPKE-Projekts (Projekt innerhalb des PSD<br />

für Kinder psychisch kranker Eltern), finanziert<br />

aus Caritasmitteln, statt.<br />

Resümee<br />

Auf Grund der kontinuierlich ansteigenden Inanspruchnahme<br />

des Angebotes seit Projektbeginn<br />

wurden wir in unserer Grundannahme bestätigt,<br />

eine entsprechende Dienstleistung anzubieten.<br />

Inhaltlich ist anzumerken, dass die Elternberatung<br />

viel mehr Raum einnahm, als ursprünglich<br />

gedacht. Dabei zeigte sich, wie wichtig die<br />

Stärkung der Erziehungskompetenz der psychisch<br />

kranken Eltern ist: sowohl im Hinblick<br />

auf eine Verbesserung der Lebenssituation für<br />

jene Kinder, die derzeit eine Beratung ablehnen,<br />

als auch besonders auf Kinder von Eltern,<br />

die der Kernzielgruppe des PSD angehören und<br />

dementsprechend eine intensivere Begleitung,<br />

besonders in der Motivation und Förderung<br />

ihrer compliance, bedürfen.<br />

Und aufregend, laut und hugalele war diese<br />

Woche für alle: Für die Kinder, die sich vorher<br />

nicht kannten, für die Eltern, die ihre Kinder<br />

zum Teil das erste Mal allein verreisen ließen,<br />

und nicht zuletzt für die OrganisatorInnen und<br />

BetreuerInnen dieses ersten Camps.<br />

Schnell fanden sich jedoch die 17 Kinder und<br />

4 BetreuerInnen zu einer kleinen Gemeinschaft<br />

zusammen. Begleitet von zwei Outdoortrainer-<br />

Innen und zwei GestalttherapeutInnen wurde<br />

jeder Tag zu einem großen Erlebnis. Zwischen<br />

Frühstück und Bettruhe wurde in verschiedenen<br />

Workshops kreativ gewerkt, getrommelt,<br />

gekraxelt, gewandert und natürlich Hugalele<br />

gespielt. Das Campspiel der ganzen<br />

Woche für Groß und Klein. …<br />

Die Betreuung von Kindern, die einen über<br />

die Prävention hinausgehenden Bedarf an<br />

Unterstützung und Begleitung haben, also eher<br />

eines therapeutischen Angebotes bedürfen,<br />

stellt sich derzeit als offene Frage dar. Das<br />

Hauptproblem zeigt sich im Nichtvorhandensein<br />

adäquater, extramuraler Angebote, vor<br />

allem in ländlichen Regionen.<br />

Die Implementierung des Projektes in den Regelbetrieb<br />

stellt sich, nach diesen sehr erfolgreich<br />

verlaufenen zwei Jahren, als indiziert heraus.<br />

Ich hätte mehr<br />

Martin vertragen!<br />

Paul*<br />

Aufgrund der positiven Rückmeldungen<br />

aller Campteilnehmer werden wir auch im<br />

Sommer 2012 wieder ein Feriencamp für<br />

Kinder anbieten, deren Eltern in unseren<br />

Diensten beraten werden.<br />

* Namen von der Redaktion geändert.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 45


PsychoSoziale<br />

Wohngemeinschaften<br />

Geschichte und Gegenwart<br />

Die Caritas der Diözese St. Pölten bietet seit<br />

1972 Beratung für Menschen mit psychiatrischen<br />

Erkrankungen an. 1988 wurde<br />

ein Psychosoziales Tagesheim in Schiltern<br />

gegründet und 1988 im Bereich Freizeit der<br />

Club Aktiv in St. Pölten und Krems eröffnet.<br />

In der Beratung wurde das Problem von<br />

fehlenden leistbaren Wohnungen für unsere<br />

KlientInnen immer drängender und die Erkenntnis,<br />

dass oftmals eine andere Wohnform<br />

als bisher (z. B. bei der Ursprungsfamilie)<br />

aus sozialtherapeutischer Sicht angezeigt<br />

war, waren mit ein Grund, 1989 die ersten<br />

punktbetreuten Wohngemeinschaften für<br />

Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen<br />

in Krems und Traismauer zu besiedeln.<br />

Grundlagen für die <strong>PsychoSozialen</strong> Wohngemeinschaften<br />

sind die Richtlinie des Landes<br />

NÖ „Einrichtungen für psychisch behinderte<br />

Menschen Land NÖ – Wohnen“ und das<br />

Konzept der Caritas der Diözese St. Pölten,<br />

welches 2002 gemeinsam mit Wohnbetreuer-<br />

Innen und der PWG-Leitung erarbeitet wurde.<br />

Am Beginn wurden Wohnungen oder Häuser<br />

(für jeweils 4 Personen), welche die Caritas<br />

angemietet hatte, an die KlientInnen weitervermietet.<br />

Aufnahmekriterien waren unter<br />

anderem Vertragsfähigkeit, ein ausreichend<br />

hohes Maß an Selbständigkeit und der Besuch<br />

einer tagesstrukturierenden Maßnahme,<br />

zumeist das Tagesheim Schiltern.<br />

Seit der Besiedelung der ersten Wohnungen<br />

1989 sind mittlerweile 20 Jahre vergangen.<br />

Die Anzahl der angemieteten Wohnungen<br />

oder Häuser ist angewachsen. Derzeit gibt<br />

es im gesamten Diözesangebiet 12 Psycho-<br />

Soziale Wohngemeinschaften mit insgesamt<br />

42 Plätzen in den Orten Amstetten, Gmünd,<br />

Krems, Lilienfeld, St. Pölten, Waidhofen/T.<br />

und Zwettl. Die Wohneinheiten teilen sich<br />

2 bis 4 Personen. Jeder bewohnt ein Einzelzimmer,<br />

die Küche und Sanitärräume werden<br />

gemeinsam genutzt.<br />

Wohnplätze <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Gesamtwohnplätze 42 42<br />

Standorte 12 12<br />

Bewohner 51 51<br />

Davon neu eingezogen 19 19<br />

Durchschnittliche Auslastung 82,3% 72,6%<br />

Der Nutzungsvertrag, abgeschlossen zwischen der Caritas St. Pölten<br />

und dem/der KlientIn, gilt für ein halbes Jahr und kann, je nach Bedarf,<br />

verlängert werden. Andere Regeln, wie Umgang mit Alkohol, oder<br />

betreffend Übernachtung fremder Personen, zu verrichtende Putzdienste<br />

usw. sind in einer Hausordnung festgeschrieben.<br />

46<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Das ursprüngliche Ziel, kurzzeitiges günstiges<br />

Wohnen zu ermöglichen bzw. die Wohngemeinschaft<br />

als eine sozialtherapeutische Intervention<br />

zu nutzen, hat sich im Zuge der engen<br />

Zusammenarbeit mit dem PSD als Hauptzuweiser<br />

und seiner Konzentration auf das<br />

Kernklientel von schwer psychisch Erkrankten<br />

weiterentwickelt. (Siehe dazu auch unter<br />

www.caritas-stpoelten.at, Hilfen und<br />

Einrichtungen, PSE, Wohnen).<br />

So sind die heutigen Wohngemeinschaften<br />

als „Übergangswohnmöglichkeit“ mit den Zielen:<br />

Selbständiges Wohnen, Teilnehmen am<br />

sozialen Leben (Integration) und die selbstständige<br />

Organisation des Alltags definiert.<br />

Die Zielgruppe unserer heutigen<br />

<strong>PsychoSozialen</strong> Wohngemeinschaften sind<br />

Menschen mit schweren psychiatrischen<br />

Erkrankungen, gekoppelt mit einem deutlich<br />

eingeschränkten sozialen Funktionsbzw.<br />

Aktivitätsniveau.<br />

Eine Grundvoraussetzung für den Einzug<br />

sind die Inanspruchnahme des multiprofessionellen<br />

Teams des PSD und die Teilnahme<br />

an tagesstrukturierenden Maßnahmen (z.B.<br />

Beschäftigungstherapie, Besuch von Club<br />

Aktiv, arbeitsrehabilitative Einrichtungen, wie<br />

BBO, ATZ, usw.).<br />

In den Berichtsjahren <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> nutzten<br />

62 (35 Frauen und 27 Männer) unterschiedliche<br />

Personen die bereitgestellten Wohnplätze.<br />

Der Großteil der Bewohner war weiblich und<br />

im erwerbsfähigen Alter. Auffällig zeichnet sich<br />

für uns der ansteigende Bedarf an Wohnplätzen<br />

für über 60jährige Personen ab.<br />

Die Betreuung in den PWG umfasst alle organisatorischen<br />

Fragen, die Begleitung der Klient-<br />

Innen und wöchentliche Gruppengespräche.<br />

Schwerpunkte sind das Gruppengeschehen,<br />

Motivationsarbeit mit den KlientInnen, um aus<br />

ihrer Isolation herauszukommen und in die<br />

Umgebung integriert zu werden, als auch die<br />

Ängste der Umgebung gegenüber psychisch<br />

erkrankten Menschen abzubauen.<br />

<strong>2010</strong> 20<strong>11</strong><br />

Bezirk/Region Anzahl Teilnehmer Anzahl Teilnehmer<br />

Amstetten 10 19 23 45<br />

Gmünd 59 160 59 145<br />

Waidhofen/Thaya 49 132 43 129<br />

Zwettl 60 156 57 204<br />

Krems 55 137 42 246<br />

Lilienfeld 32 59 18 28<br />

St. Pölten 102 481 103 361<br />

Summe 367 1.144 345 1.158<br />

Im Zuge der Erweiterung des Angebotes wurde deutlich, dass die Abläufe<br />

immer komplexer wurden und sich somit die Notwendigkeit nach Ablaufsbeschreibungen<br />

immer dringender darstellte. Zu diesem Zweck wurde eine<br />

Arbeitsgruppe, bestehend aus PWG Gesamtleitung, Wirtschaftlicher Assistenz,<br />

Regionalleitungen und MitarbeiterInnen des Bereiches PWG etabliert.<br />

Organisatorische Abläufe, Hausordnung, Wohndauer, Vernetzungstätigkeit usw.<br />

wurden neu formuliert und in einem eigenem Organisationshandbuch festgeschrieben,<br />

welches seit Herbst 2009 zur Verfügung steht.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 47


Mein Leben in der betreuten WG<br />

Hallo! Um Ihnen einen Einblick in mein vergangenes<br />

WG-Leben zu gewähren, hole ich etwas aus, damit<br />

man den Wert, den das Leben dort für mich hatte,<br />

besser verstehen kann.<br />

Zu meiner Wohnsituation während meiner Kindheit<br />

und Jugend muss ich sagen, dass sie sehr diffus war.<br />

Ich bin oft umgezogen, und habe bei verschiedenen<br />

Verwandten gewohnt.<br />

Ich hatte schon früh mit Depressionen und Borderline<br />

zu kämpfen und war deshalb immer wieder ambulant<br />

in Therapie. Im Herbst 2008 entschied ich mich für<br />

eine stationäre Behandlung in Eggenburg. Dort war<br />

ich drei Monate, danach war ich noch drei Monate im<br />

Übergangswohnheim Maissau.<br />

Im April 2009 zog ich in die neu eröffnete betreute WG in<br />

der Eybnerstraße (St. Pölten). Das erste, was mir auffiel,<br />

waren die hellen Räume und das freundliche Mobiliar.<br />

Am Anfang war ich noch ziemlich unsicher im Umgang<br />

mit meinen drei neuen Mitbewohnerinnen. Doch bald<br />

schon legte sich die Nervosität und ich fand in zwei<br />

von den dreien gute Freundinnen, mit denen ich auch<br />

jetzt nach dem Auszug noch viel Kontakt habe.<br />

Am Anfang war die WG noch voll, aber bald gab<br />

es Wechsel und Auszüge, sodass wir am Ende nur<br />

noch zu zweit waren. Das hielt sich so bis zu meinem<br />

Auszug. Einerseits hatten wir mehr Ruhe und wurden<br />

schnell ein eingespieltes Team, andererseits eckten<br />

wir auch wegen Kleinigkeiten aneinander an und<br />

ließen unsere Probleme manchmal am anderen aus,<br />

weil es einen innerlichen Engraum erzeugte, dass wir<br />

nur zu zweit waren. Ich hätte mir im Nachhinein schon<br />

gewünscht, dass die leeren Zimmer wieder nachbesetzt<br />

werden, weil Abwechslung und mehr Kontakt mit<br />

verschiedenen Menschen ein wichtiger Lernprozess<br />

ist- gerade für psychisch beeinträchtigte Menschen<br />

(ich hatte zum Beispiel u.a. Sozialphobie als Diagnose).<br />

Allerdings hätte ein „volles Haus“ auch negativ<br />

sein können, hätte die Chemie dann nicht gepasst.<br />

Was Anfangs ja teilweise der Fall war.<br />

Einmal in der Woche hatten wir WG-Betreuung. Da haben<br />

wir mit unserem Engel namens Chrissi (Christina<br />

Klarer) darüber geredet, wie es mit dem Haushalt und<br />

dem Zusammenleben funktioniert.<br />

Das Zusammenleben war nicht immer leicht, aber<br />

gemeinsam haben wir jedes Problem lösen können.<br />

Manchmal brauchte es gute Worte von unserer Chrissi,<br />

manchmal brauchten wir auch einfach nur Zeit, um uns<br />

wieder zu beruhigen.<br />

Außerdem hatte ich einmal in der Woche Sozialberatung<br />

mit Frau Wittchen bzw habe ich diese nach<br />

meinem Auszug weiterhin. Sie hilft mir sehr, z.B. bei<br />

Behördenwege, Ausfüllen von Anträgen und steht mir<br />

in eigentlich allen Belangen mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Für das Wohnen in der WG war es wichtig, dass man<br />

einer regelmäßigen Beschäftigung nachging. Ich war<br />

damals 3-4 mal in der Woche für ca 3 Stunden im<br />

Fitnessstudio und diese meine Beschäftigung wurde<br />

zum Glück anerkannt! Nach zwei Jahren wurden bei<br />

mir die Deprressionen leider wieder sehr stark und ich<br />

wollte kaum noch raus gehen. Doch Chrissi und Frau<br />

Wittchen ließen mich nicht hängen und brachten mich<br />

dazu, dass ich mehr am Club Aktiv teilnahm und beim<br />

BBO zum Arbeiten anfing.<br />

Im Oktober 20<strong>11</strong> ging ich wieder nach Eggenburg und<br />

zog gleichzeitig aus der WG aus, da sie leider befristet ist.<br />

Mir hat das Leben in der betreuten WG sehr viel<br />

Sicherheit und Halt gegeben, weil man mit seinen<br />

Problemen und Gedanken, aber auch Freuden niemals<br />

allein gelassen wird. Das Zusammenleben mit meinen<br />

Freundinnen war sehr schön.<br />

Ich kann die WG-Betreuung, die Sozialberatung und<br />

den Club Aktiv nur loben und wusste es sehr zu schätzen,<br />

dass ich in dieser WG leben durfte.<br />

Das einzig wirklich Schwere war für mich, dass die<br />

WG auf drei Jahre befristet ist. Es ist nicht leicht, danach<br />

eine Wohnung zu finden; vor allem, weil gerade<br />

Menschen, die eben solch eine WG brauchen, nicht<br />

viel Geld haben. Es gibt helfende Einrichtungen wie<br />

die Wohnassistenz, aber dort muss man auf eine freie<br />

Wohnung sehr lang warten. Mir wurde zwar früh genug<br />

gesagt, dass ich mich um diese Dinge kümmern muss,<br />

aber leider war es mein Fehler, dass ich das nicht so<br />

ernst genommen habe bzw habe ich es verdrängt,<br />

da ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich mit meinem<br />

wenigen Geld eine eigene Wohnung zahlen soll. Zur<br />

Zeit lebe ich bei meiner Mutter und ich habe vor, beim<br />

BBO ins TOI-Programm zu wechseln. Mit dem Gehalt<br />

müsste ich mir dann eine Wohnung leisten können. Ich<br />

hoffe, ich finde bald eine.<br />

Ich muss aber auch sagen, dass ich aus der WG nicht<br />

rausgeworfen wurde. Ich entwickelte leider innerlich<br />

einen hohen Druck, dass ich aus der WG ausziehen<br />

muss. Und ich dachte, dass das Zusammenleben mit<br />

meiner Mutter leichter wäre, als es tatsächlich ist.<br />

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen guten Einblick verschaffen<br />

und dass Ihnen mein Bericht weiterhilft! Sie können<br />

gern meinen Namen verwenden, ich hab nicht das<br />

Bedürfnis, anonym zu bleiben. Es war eine schöne Zeit in<br />

der WG und sie gehört zu mir wie mein Name.<br />

Evelyn Weiß<br />

48<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Interdisziplinarität<br />

Ein Schlagwort oder mehr?<br />

Interdisziplinarität:<br />

ist die Nutzung von Ansätzen, Denkweisen oder zumindest Methoden<br />

verschiedener Fachrichtungen. Interdisziplinarität bedingt das<br />

Zusammenführen verschiedener Teilaspekte, ein reines Nebeneinander<br />

reicht dafür nicht aus.<br />

Im PSD begannen wir bereits vor einigen<br />

Jahren punktuell, zusätzlich zu den bereits<br />

vorhandenen Berufsgruppen, weitere in der<br />

sozialpsychiatrischen Versorgung nötige<br />

Berufsgruppen in die Betreuung von RisikopatientInnen<br />

zu integrieren. So entstanden<br />

an zwei Standorten (Amstetten 2005 und<br />

Zwettl 2008) zwei Teams, in denen neben<br />

SozialarbeiterInnen und FachärztInnen auch<br />

ErgotherapeutInnen und Krankenschwestern<br />

zum Einsatz kamen.<br />

Ziel dieser Erweiterung war:<br />

1. PatientInnen, denen institutionalisiertes<br />

Wohnen drohte, vor einer<br />

Heimunterbringung zu bewahren.<br />

2. die in der Vorgeschichte wiederholten<br />

und/oder langen stationären Krankenhausaufenthalte<br />

von PatientInnen<br />

zu minimieren.<br />

Ein wesentliches Werkzeug der Interdisziplinarität<br />

sind regelmäßige interdisziplinäre<br />

Besprechungen und Helferkonferenzen<br />

(= Vernetzung mit allen in die Betreuung<br />

involvierten Personen).<br />

Von der Theorie zur Praxis – am Beispiel des<br />

Herrn Harald M.*, geboren 1973, wollen wir<br />

Ihnen unsere interdisziplinäre<br />

Vorgehensweise nahe bringen:<br />

Vorgeschichte:<br />

Herr M. lebt bis 2009 in einem Bauernhof der<br />

Eltern, zuletzt allein. Kurz vor seiner stationären<br />

Aufnahme im Oktober 2009 war seine<br />

Mutter verstorben.<br />

Oktober bis November 2009:<br />

stationäre Behandlung im Waldviertler<br />

Zentrum für seelische Gesundheit<br />

Waidhofen/Th.; Erstaufenthalt in einer<br />

psychiatrischen Abteilung, Entlassungsdiagnose:<br />

Paranoide Schizophrenie.<br />

Im Verbindungsdienst erhielten wir folgende<br />

Informationen: es sei für Herrn M. eine<br />

Langzeittherapie im Landesklinikum Mostviertel/<br />

Amstetten /Mauer geplant, anschließend<br />

werde er sowohl sozialarbeiterische als<br />

auch fachärztliche Betreuung, sowie auch<br />

Sozialkontakte im Club Aktiv brauchen. Insgesamt<br />

sei eine intensive Nachbetreuung nötig.<br />

Im März <strong>2010</strong>, nach der Langzeittherapie im<br />

LKMAM, informierte uns der Hausarzt von<br />

Herrn M., dass sich dieser in katastrophalem<br />

Zustand befinde. Er initiierte die neuerliche<br />

Einweisung ins Waldviertler Zentrum für seelische<br />

Gesundheit.<br />

April <strong>2010</strong>:<br />

Start der interdisziplinären Betreuung (Sozialarbeiterin,<br />

Fachärztin, Diplomierte Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerin) nach seiner<br />

Entlassung aus der stationären Behandlung.<br />

Durch zahlreiche Hausbesuche und Kontakte<br />

mit den Geschwistern von Herrn M. konnte<br />

die weitere Sozialanamnese erhoben werden:<br />

im Jänner <strong>2010</strong> wurde die Landwirtschaft mit<br />

Hilfe seines Bruders verpachtet, die Nutztiere<br />

verkauft, da Herr M. außerstande war, die<br />

Landwirtschaft selbständig weiter zu führen.<br />

Er fand zu Hause keine Tagesstruktur und<br />

entwickelte immer mehr Rückzugstendenzen.<br />

Herr M. war in allen wesentlichen Alltagsar-<br />

* Namen von der Redaktion geändert.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 49


eiten auf die Unterstützung seines Bruders<br />

angewiesen, der zwei Kilometer entfernt<br />

wohnte. Er fuhr nur mehr sporadisch mit seinem<br />

Auto in den nächstgelegenen größeren<br />

Ort, um kleine Einkäufe zu erledigen. Bei<br />

allen notwendigen Haushaltstätigkeiten war<br />

er ebenfalls auf Unterstützung angewiesen,<br />

mit Mittagessen wurde er von seinem Bruder<br />

versorgt. Mangels Bereitschaft von Herrn M.,<br />

in die Beratungsstelle zu kommen, fanden<br />

alle PSD- Kontakte alternierend wöchentlich<br />

bei ihm zu Hause statt. Parallel dazu gab es<br />

regelmäßige Kontakte zu den Angehörigen,<br />

vor allem zum Bruder, der schließlich auch die<br />

Sachwalterschaft für Herrn M. übernahm.<br />

Sozialarbeiterisch vordringlich war zuerst die<br />

Abklärung der Grundsicherung; im pflegerischen<br />

Setting war die Medikamenten(nicht)<br />

einnahme immer Diskussionspunkt. Wegen<br />

der vor allem für die kalte Jahreszeit nicht<br />

adäquaten Wohnsituation wurde immer wieder<br />

der Einzug in die psychosoziale Wohngemeinschaft<br />

thematisiert. Herr M. lehnte vorerst<br />

vehement ab.<br />

Über engmaschige Kontakte gelang es im<br />

August <strong>2010</strong>, Herrn M., gemeinsam mit der<br />

betreuenden DGKS, erstmals zum Besuch<br />

des Club Aktiv zu bewegen. Im September<br />

<strong>2010</strong> bekundete Herr M. Interesse an einem<br />

Wohnplatz in der PWG. Anfang Oktober entschloss<br />

er sich zu einem Probewohnen in der<br />

PWG Waidhofen/Th., verlängerte die zuerst<br />

vereinbarten drei Tage auf 14, dann auf vier<br />

Wochen und lebt bis heute dort.<br />

Im August 20<strong>11</strong> begann unsere Ergotherapeutin,<br />

mit ihm zu arbeiten. In der ersten Zeit<br />

war Herr M. ruhelos, konnte keinen persönlichen<br />

Bezug zu den Mitbewohnern und die<br />

Räumlichkeiten finden. Er wollte im Frühjahr<br />

wieder ausziehen. Über ein Kreativprojekt<br />

und die gemeinsame Auseinandersetzung<br />

mit dem neuen Lebensraum fand er langsam<br />

einen Zugang zu seinem Leben in der WG.<br />

Auch hier zeigten sich seine deutlichen<br />

Schwierigkeiten, alltägliche Verrichtungen<br />

adäquat und selbständig zu verrichten. Durch<br />

seine Zusammenarbeit mit Ergotherapeutin<br />

und Krankenschwester konnte ein gezieltes<br />

Training in der Alltagsbewältigung (kochen<br />

und genießen, Wäsche waschen, Lebensmitteleinkäufe,…)<br />

gestartet werden. Es wurden<br />

die Bereiche Haushaltsführung, Freizeit und<br />

Kommunikation gefördert.<br />

Herr M. geht mittlerweile selbständig einkaufen,<br />

kocht für sich kleine Mahlzeiten und ist<br />

im Sommer für das Rasenmähen in der WG<br />

zuständig. Er besucht mittlerweile regelmäßig<br />

den Club Aktiv. Seine Medikamente erhält er<br />

zwei Mal täglich im Krankenhaus.<br />

Insgesamt konnte Herr M. in der Zeit der interdisziplinären<br />

Betreuung erste Grundkenntnisse<br />

über Verrichtung seiner alltäglichen<br />

Tätigkeiten erwerben.<br />

Er machte Fortschritte hinsichtlich<br />

sozialen Lernens, besonders in Bezug auf<br />

gemeinsame Aktivitäten, Rücksichtnahme und<br />

Kommunikation. Durch anhaltende interdisziplinäre<br />

Förderung seiner Ressourcen sind bei<br />

ihm weitere Fortschritte zu erwarten.<br />

50<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Qualitätssicherung durch<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Die Umsetzung sozialpsychiatrischer Ideen<br />

und Leitlinien in konkretes tägliches Tun<br />

bedingt eine konsequente und gezielte<br />

Weiterbildung und Kompetenzerweiterung<br />

aller MitarbeiterInnen. Weiters verlangt die<br />

personenzentrierte und bedürfnisorientierte<br />

Auslegung unserer Angebote verstärkt nach<br />

einer Professionalisierung des Handelns<br />

durch Fort- und Weiterbildung. Nur so kann<br />

die Beliebigkeit in der Umsetzung der Dienstleistung,<br />

bedingt durch die Unterschiedlichkeit<br />

in der Aufgabenstellung und der Zusammensetzung<br />

der Teams, innerhalb eines<br />

vorgeschriebenen Rahmens definiert werden.<br />

Allen MitarbeiterInnen von PSD, Club Aktiv<br />

und PWG werden jährlich praxisorientierte<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten.<br />

Mit Beginn des Jahres <strong>2010</strong> wurde erstmals<br />

auf Ebene des Bereichs PsychoSoziale<br />

Einrichtungen (PSE) ein speziell zugeschnittenes<br />

Weiterbildungsprogramm zugänglich<br />

gemacht. Entsprechend den Richtlinien zur<br />

Inanspruchnahme standen im Berichtszeitraum<br />

jedem Mitarbeiter 5 Arbeitstage/pro<br />

Jahr Weiterbildung zur Verfügung – 2 davon<br />

individuell wählbar. Mit den anderen 3 Tagen<br />

konnte aus dem vorgenannten Angebot ausgewählt<br />

werden.<br />

In Summe wurden im Berichtszeitraum 580<br />

Tage Weiterbildung von allen MitarbeiterInnen<br />

konsumiert. Das Programm entstand aus<br />

Gesprächen und Bedürfniserhebungen mit<br />

Mitarbeitern und wird inhaltlich durch einen<br />

Weiterbildungsausschuss gesteuert.<br />

Als einzigartige Veranstaltung im Rahmen von<br />

Weiterbildung und Kompetenzerweiterung<br />

verstehen wir besonders auch die Fachtagung<br />

unseres Bereichs.<br />

Diese stand 20<strong>11</strong> unter dem Titel „psychiatrie@oeffentlichkeit“<br />

– Aufklärung über<br />

psychische Erkrankung – Konzepte und<br />

Erfahrungen, und war ein aufschlußreicher<br />

Begegnungsraum für Betroffene, Angehörige,<br />

Kooperationspartner, Kostenträger, Medienfachexperten<br />

und MitarbeiterInnen. Rund 180<br />

Menschen nahmen an dieser Veranstaltung teil.<br />

Folgende Themen standen zur Verfügung:<br />

PSE‐Angebot<br />

• Gruppendynamik, M. Kohlheimer (Wien), 2d<br />

• Stimmenhören, M. Amering, A. Müller<br />

(Wien/Berlin), 2d<br />

• Krisenintervention, G. Sonnek (Linz), 2d<br />

• Affektkontrolltraining, P. Frottier (Wien), 2d<br />

PSD‐Angebot<br />

• <strong>2010</strong>: Spiritualität in der psychiatrischen<br />

Versorgung, Prof. Dr. D. Hell<br />

(Hohenegg/CH), 1d<br />

• 20<strong>11</strong>: Messie-Syndrom,<br />

Univ. Prof. Dr. M.Aigner (Wien), 1d<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 51


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

20<strong>11</strong> feierte Fa. Svoboda Büromöbel ihr<br />

100-jähriges Firmenjubiläum. Seit jeher<br />

sozial engagiert, haben sich Management<br />

und Belegschaft gemeinsam entschieden,<br />

das Jubiläumsjahr mit einem großangelegten<br />

CSR (Corporate Social Responsibility) –<br />

Projekt zu begehen. Unter dem Firmenmotto<br />

„Out of Office- 100 Jahre, 100 gute Taten“<br />

unterstützten sechs MitarbeiterInnen<br />

tatkräftig das PsychoSoziale Sommerfest des<br />

PSDs. Sie halfen beim Aufstellen der Bänke<br />

und Tische, Zubereiten der Salate und<br />

grillten Fleisch, Würstchen und Gemüse.<br />

Dabei hatten sie die Gelegenheit, unsere<br />

KlientInnen kennenzulernen und mit ihnen ins<br />

Gespräch zu kommen.<br />

10 Jahresfeier des PSD und Club-Aktivs<br />

Waidhofen/Ybbs am 16.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong>:<br />

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens feierten<br />

der Psychosoziale Dienst (PSD) und der Club-<br />

Aktiv Waidhofen an der Ybbs am 16. November<br />

20<strong>11</strong> in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle<br />

am Oberen Stadtplatz 20 ihr Jubiläum.<br />

Gefeiert wurde gemeinsam mit KlientInnen,<br />

FreundInnen, Angehörigen und Mitarbeiter-<br />

Innen anderer Sozialeinrichtungen der Stadt.<br />

52<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>2010</strong>/20<strong>11</strong><br />

Schnittstellenmanagement<br />

sozialpsychiatrischer<br />

Arbeitsfelder im Waldviertel<br />

Taschler I¹.<br />

Freudensprung C².<br />

Frühwald S.¹<br />

1: PsychoSozialer Dienst der<br />

Caritas der Diözese St. Pölten<br />

Region Waldviertel<br />

Landstraße 29, 3910 Zwettl<br />

psd.taschler@stpoelten.caritas.at<br />

2: Waldviertler Zentrum für<br />

seelische Gesundheit<br />

LK Waldviertel Waidhofen/Thaya<br />

Moritz Schadekgasse<br />

3830 Waidhofen/Thaya<br />

Literatur<br />

Frühwald, St., A. Karner, M.E. Seyringer,<br />

P. Frottier, A. Entenfellner:<br />

Zum Schnittstellenmanagement zwischen<br />

einem psychiatrischen Krankenhaus und<br />

einem gemeindespychiatrischem Dienst.<br />

Neuropsychiatrie, Band 24, Nr. 3/<strong>2010</strong><br />

S 195–199<br />

Schlüsselwörter<br />

Schnittstellenmanagement<br />

extra-/intramuraler Informationsfluss<br />

Projektarbeit Ergotherapie, Tagesklinik/Zentrum für seelische Gesundheit LK Waidhofen/Thaya<br />

Hintergrund<br />

Für die Zusammenarbeit zwischen <strong>PsychoSozialen</strong> Diensten (PSD)<br />

und psychiatrischen Abteilungen in Krankenhäusern existieren<br />

bisher keine klaren Richtlinien.<br />

Einleitung<br />

Seit 2000 wird in Niederösterreich zwischen der regionalen Fachabteilung<br />

(Waldviertler Zentrum für Seelische Gesundheit in Waidhofen<br />

an der Thaya) und dem PSD ein Verbindungsdienst durchgeführt.<br />

Wöchentlich besprechen ÄrztInnen der Abteilung mit der regionalen<br />

PSD- Leitung (Sozialarbeiter und Ärztin) PatientInnen mit komplexer<br />

Problemstruktur. Ziel ist es, diese PatientInnen einer weiteren<br />

Betreuung durch den PSD zuzuführen. Im Anschluss daran werden<br />

diese durch die MitarbeiterInnen des PSD persönlich kontaktiert.<br />

Methode<br />

Die seitens der regionalen Fachabteilung dem PSD der Region<br />

Waldviertel (ca. 141.000 Einwohner) im nord- westlichen Niederösterreich<br />

vorgestellten PatientInnen wurden ab 2007 systematisch<br />

registriert und den regionalen MitarbeiterInnen des PSD zugewiesen.<br />

Die Routinedaten des Verbindungsdienstes der Jahre 2007 bis 2009<br />

wurden ausgewertet.<br />

Ergebnisse<br />

Im Beobachtungszeitraum wurden dem PSD 690 PatientInnen zur<br />

weiteren Betreuung vorgestellt. Die diagnostische Zuordnung zeigt<br />

hohe Werte bei Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis<br />

(F2: 30%) und einen relativ hohen Anteil an Persönlichkeitsstörungen<br />

(F6: 12,6%). 55% der vorgestellten PatientInnen waren Erstzuweisungen,<br />

45% bereits beim PSD bekannt. Bei 88% der erstmalig<br />

Zugewiesenen kam es in der Folge zu Interventionen (Erstgespräche,<br />

Telefonanrufe, Hausbesuche, …) durch PSD-MitarbeiterInnen.<br />

Zusammenfassung<br />

1. Die vorliegenden Daten zeigen, dass durch einen<br />

systematisierten Verbindungsdienst Patienten, die einen<br />

hohen Unterstützungsbedarf aufweisen, erfolgreich einer<br />

extramuralen Anschlussbehandlung zugeführt werden können.<br />

2. Durch die hohe Anzahl an bereits im PSD bekannten PatientInnen<br />

ist ein intensiver Informationsfluss zwischen intra- und<br />

extramuraler Behandlung und Begleitung gewährleistet.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Diagnosenaufteilung<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2007 2008 2009<br />

beim PSD bekannte/nicht bekannte Klientinnen<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

108 <strong>11</strong>4<br />

82 81<br />

2007 2008 2009<br />

PSD Kontakte nach Entlassung<br />

143 125<br />

95<br />

99<br />

122<br />

F6 Persönlichkeitsstörungen<br />

F4 neurot. Belastungsund<br />

somatof. Störungen<br />

F3 affektive Störungen<br />

F2 Schizophrenie<br />

F1 Substanzmissbrauch<br />

F0 organische<br />

psychische Störungen<br />

neu<br />

bekannt<br />

mehr<br />

46<br />

1–3<br />

43<br />

26 0<br />

30<br />

27<br />

17<br />

2007 2008 2009<br />

Posterpräsentation DGPPN Berlin<br />

November <strong>2010</strong><br />

In den Berichtsjahren konnten Mitarbeiter-<br />

Innen des PSD der Caritas St. Pölten auf<br />

vielfache Weise über psychische Erkrankungen,<br />

deren Behandlungsmöglichkeiten<br />

und über konkrete Versorgungsangebote vor<br />

Ort aufklären und informieren. Durch einen<br />

speziellen Auftrag der NÖ „Agentur für Gesundheitsvorsorge“<br />

im NÖGUS beteiligte sich<br />

der PSD als Hauptpartner am NÖ „Bündnis<br />

gegen Depression“.<br />

Dieses public mental health – Projekt klärt<br />

über Depressionen, deren Erkennungs- und<br />

Behandlungsmöglichkeiten auf, Hauptzielgruppen<br />

sind MultiplikatorInnen, ÄrztInnen,<br />

Betroffene und Angehörige<br />

(www.buendnis-depression.at,<br />

s. eigenes Kapitel „Bündnis gegen<br />

Depression“ S. 66).<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 53


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

1. Vorträge und Präsentationen<br />

• 07.01.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen<br />

„auf der Überholspur“ – trialogischer Vortrag.<br />

(„NÖ Bündnis gegen Depression“) Bfi St. Pölten, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 12.01.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Gesunde Gemeinde Schweiggers, Schweiggers<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 15.01.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen<br />

„auf der Überholspur“ – trialogischer Vortrag.<br />

(„NÖ Bündnis gegen Depression“)<br />

Bundesanstalt für Sozialpädagogik, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 19.01.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Pfarrcaritas Geras, Geras<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 23.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Schule für<br />

allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Scheibbs<br />

Dr. Korbel<br />

• 23.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Gesunde Gemeinde Grafenschlag, Grafenschlag<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 24.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Gesunde<br />

Gemeinde Ardagger, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 27.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der Überholspur“<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Rotes Kreuz Krems, Krems<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 22.01.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Schule für<br />

allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Scheibbs<br />

Dr. Korbel<br />

• 09.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />

Dr. Taschler<br />

• <strong>11</strong>.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bundesgymnasium Schillerplatz, Waidhofen/Ybbs<br />

Dr. Korbel<br />

• <strong>11</strong>.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Gymnasium Englische Fräulein, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 18.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bleib Aktiv – Seniorenmesse VAZ St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 19.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Kath. Bildungswerk Stattersdorf, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 22.02.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

Bild oben: Christa Hausmann, Dr. Christian Korbel, regionales<br />

Fachforum Mostviertel 18.10.<strong>2010</strong><br />

Bild unten: HR Mag. Martin Wancata, LR Mag. Barbara Schwarz,<br />

Caritasdirektor Mag. Friedrich Schuhböck und Univ. Doz. Dr. Stefan<br />

Frühwald, Fachtagung Hippolythaus, St. Pölten 30.09.20<strong>11</strong><br />

54<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


• 02.03.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Fachschule<br />

für wirtschaftliche Berufe Amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 02.03.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Pfarrcaritas Gmünd-Neustadt, Pfarrsaal Pfarre Herz Jesu, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 08.03.<strong>2010</strong><br />

Vorstellung PSD. SchülerInnen, Beratungszentrum<br />

St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Karner<br />

• <strong>11</strong>.03.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Pfarrcaritas Vitis, Vitis<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• <strong>11</strong>.03.<strong>2010</strong><br />

Vorstellung PSD. StudentInnen, Beratungszentrum Krems,<br />

Krems<br />

DSA Karner<br />

• 13.03.<strong>2010</strong><br />

Vorstellung PSD. Frauengesundheitstag, HLW Krems, Krems,<br />

DSA Karner<br />

• 17.03.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Pfarrcaritas,<br />

Pfarre Purgstall<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 19.03.<strong>2010</strong><br />

Depressionen „auf der Überholspur“ – ein update für<br />

AllgemeinmedizinerInnen. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Kammerhof<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 22.03.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />

Dr. Taschler<br />

• 24.03.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). AG Psychologie der AHS NÖ, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 07.04.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Fortbildung für das Bezirkspolizeikommando<br />

St. Pölten-Land, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 08.04.<strong>2010</strong><br />

Diagnose und Rehabilitation von Schizophrenie.<br />

„MiniMed Studium“, Amstetten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Hiesberger<br />

• 09.04.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Fortbildung für das Bezirkspolizeikommando<br />

St. Pölten-Land, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 14.04.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Fortbildung für das Bezirkspolizeikommando<br />

St. Pölten-Land, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 15.04.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Horn, Horn<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 20.04.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Horn, Horn<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 22.04.<strong>2010</strong><br />

Trialogische Öffentlichkeitsarbeit - Erfahrungen aus dem<br />

NÖ „Bündnis gegen Depression“. 10. Jahrestagung der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie &<br />

Psychotherapie (ÖGPP), Gmunden<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 29.04.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Horn, Horn<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 06.05.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). BORG, 6.5.<strong>2010</strong>, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 08.05.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Bezirksstelle<br />

Rotes Kreuz(RK) Melk, Melk<br />

Dr. Auinger, DSA Hiesberger<br />

• <strong>11</strong>.05.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

HSSG Melk, Melk<br />

DSA Hiesberger<br />

• 19.05.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bundesgymnasium Lilienfeld, Lilienfeld<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 01.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

Ybbs, Ybbs an der Donau<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 09.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Verein Soziale Initiative Gmünd lebmit &bunttex, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 55


• 10.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Öffentliches<br />

Stiftsgymnasium und Oberstufenrealgymnasium der<br />

Benediktiner Stift Melk, Melk<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 14.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Gesunde Gemeinde Horn, Kunsthaus Horn, Horn<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 15.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Pfarrcaritas Altenburg, Theatersaal Stift Altenburg, Altenburg<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 16.06.<strong>2010</strong><br />

Gemeindepsychiatrische Betreuung Bipolarer Patienten.<br />

6. Psychiatrische Soiree, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 17.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Betreuen und Pflegen, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 18.06.<strong>2010</strong><br />

Vorstellung PSD. SchülerInnen, Gymnasium Josefstr., St. Pölten<br />

Dr. Purgina<br />

• 21.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

transjob amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 22.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

unida services, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 22.06.<strong>2010</strong><br />

Alkohol und Alkoholkrankheit. Fortbildungsveranstaltung<br />

der Jugendhilfe NÖ, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 24.06.<strong>2010</strong><br />

Versorgungskonzepte und –kontexte der Schizophrenie.<br />

Vortrag für ÄrztInnen, Maria Taferl<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 24.06.<strong>2010</strong><br />

1x Burnout und zurück – trialogischer Vortrag.<br />

(„NÖ Bündnis gegen Depression“). ZIB-Akademie, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, DSA Karner<br />

• 24.06.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“). Verein JOB,<br />

Altstoffsammelzentrum, Waidhofen/Ybbs<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 28.06.<strong>2010</strong><br />

Vorstellung PSD. SchülerInnen Gesundheits-und<br />

Krankenpflegeschule Krems, Krems<br />

DSA Kaindl<br />

• 09.07.<strong>2010</strong><br />

Psychopharmakotherapie psychisch kranker Menschen.<br />

Donau-Universität Krems/PSY-III, Krems<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 15.07.<strong>2010</strong><br />

Vorstellung PSD. Beratungszentrum St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Waach<br />

• 19.07.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 02.09.<strong>2010</strong><br />

Vorstellung PSD. Kirchenrat der Pfarre Kapistran, St. Pölten<br />

DSA Wittchen<br />

• 06.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Scheibbs, Scheibbs<br />

DSA Entenfellner, Dr. Korbel<br />

• 08.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 13.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Scheibbs, Scheibbs<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 15.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Betreuen und Pflegen, Wieselburg<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 23.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Krankenhaus Scheibbs Pflege, Scheibbs<br />

Dr. Korbel<br />

• 23.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). HLW St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, DSA Karner<br />

• 25.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Rotes Kreuz, Bezirksstelle Horn, Horn<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 27.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Scheibbs, Scheibbs<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 28.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Betreuen und Pflegen, Kirchberg/Walde<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 28.09.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

56<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

• 06.10.<strong>2010</strong><br />

Das Stigma psychischer Erkrankungen und<br />

Anti-Stigma-Interventionen. LK Tulln, Tulln<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 06.10.<strong>2010</strong><br />

Diagnose und Rehabilitation von Schizophrenie.<br />

„MiniMed Studium“, Krems<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 09.10.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Rotes Kreuz Amstetten, Amstetten<br />

Dr. Korbel<br />

• 09.10.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Tiertherapeuten, Horn<br />

Dr. Taschler<br />

• 12.10.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 17.10.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Gesunde Gemeinde Tag, St. Martin Karlsbach<br />

DSA Fladenhofer<br />

• 22.10.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Krems, Krems<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 28.10.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Volkshochschule Waidhofen/Ybbs, Waidhofen/Ybbs<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 02.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Thaya<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 08.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />

Begegnung mit dem seelischen Notfall. PfarrCaritas,<br />

Krems-Lerchenfeld<br />

DSA Karner<br />

• 10.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Thaya<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 12.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Pfarre Haag, CaritashelferInnen-Treffen <strong>2010</strong>, Haag<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 18.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Thaya<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 19.<strong>11</strong>.<strong>2010</strong><br />

Gemeindepsychiatrische Dienste und Interventionen –<br />

Evidenz und Versorgungswirklichkeit. LK Tulln, Tulln<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 12.01.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Gymnasium Englische Fräulein, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 19.01.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. ("NÖ Bündnis gegen Depression").<br />

Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 25.01.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 25.01.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Fachschule für Sozialberufe Langenlois,<br />

Langenlois<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 26.01.20<strong>11</strong><br />

Auf der dunklen Seite: Diagnostik und Behandlung der<br />

Depression. Fortbildung für TurnusärztInnen,<br />

Landesklinikum St. Pölten, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 28.01.20<strong>11</strong><br />

Zur Prävalenz psychiatrischer Störungen und zur<br />

Entwicklung des NÖ Versorgungssystems.<br />

8. NÖ Turnusärztekongress, Wien<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 01.02.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Scheibbs<br />

Dr. Korbel<br />

• 01.02.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Zwettl, Zwettl<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 14.02.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 16.02.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Pfarre Haitzendorf, Haitzendorf<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 57


• 21.02.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 23.02.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 01.03.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 02.03.20<strong>11</strong><br />

„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich<br />

aufhängt!“ Evaluation einer Seminarreihe für PolizistInnen<br />

zum Thema Depression.<br />

15. Sozialpsychiatrisches Treffen Mallorca, Palma<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 02.03.20<strong>11</strong><br />

Vorstellung des Projekts KIPKE. 15. Sozialpsychiatrisches<br />

Treffen Mallorca, Palma<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 07.03.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 07.03.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 21.03.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 26.03.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Angst zur Krankheit wird: Diagnose und<br />

Therapie von Depressionen. Fortbildung für<br />

TurnusärztInnen, Landesklinikum St. Pölten, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 28.03.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando Lilienfeld, Lilienfeld<br />

DSA Entenfellner, DSA Karner<br />

• 28.03.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 02.04.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

6. NÖ. Frauengesundheitstag, Stadthalle Schrems, Schrems<br />

S. Schübl, Dr. Taschler<br />

• 05.04.20<strong>11</strong><br />

Zum Thema „Gruppenarbeit“ in der Suchtberatung:<br />

Erfahrungen „aus der Nachbarschaft““.<br />

Gruppen-Workshop der Caritas-Suchtberatung, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 29.04.20<strong>11</strong><br />

„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich<br />

aufhängt“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für<br />

Polizeibeamte in Niederösterreich.<br />

Jahrestagung der ÖGPP, Gmunden<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 02.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 03.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Zwettl, Zwettl<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 04.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Angst zur Krankheit wird – Epidemiologie,<br />

Diagnostik und Therapie von Angststörungen. Fortbildung<br />

für TurnusärztInnen, Landesklinikum St. Pölten, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 05.05.20<strong>11</strong><br />

Der PSD der Caritas St. Pölten – Standortbestimmung und<br />

Ergebnisse. Fortbildung im Wagner-Jauregg KH, Linz<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 09.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 16.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 18.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Zwettl, Zwettl<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 23.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Melk, Melk<br />

DSA Entenfellner, Dr. Korbel<br />

• 27.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Zwettl, Zwettl<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 28.05.20<strong>11</strong><br />

Hssg-Tagung, Hippolythaus St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner<br />

• 28.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Tiere als Therapeuten, Horn<br />

Dr. Taschler<br />

• 30.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

HAK Amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

58<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

• 31.05.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Betroffenengruppe Horn, Landesklinikum Waldviertel Horn, Horn<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 06.06.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

BHAK/BHAS Amstetten, Amstetten<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 14.06.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Dorfernerneuerung, St. Peter in der Au<br />

Dr. Korbel<br />

• 15.06.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Beratungszentrum Zwettl, Tag der offenen Tür,<br />

HaussammlerInnen, Zwettl<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 17.06.20<strong>11</strong><br />

Vorstellung des PSD. Freiwilligen Tag St. Pölten<br />

Rathausplatz, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, DSA Karner<br />

• 24.06.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Seniorenbund Stadtgruppe Gmünd, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 20.07.20<strong>11</strong><br />

„Über den Berg“ – Trialogische Podiumsdiskussion nach<br />

Filmvorführung. Cinema Paradiso, St. Pölten<br />

DSA Durstberger, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 14.09.20<strong>11</strong><br />

Zur Positionierung des PSD im psychosozialen Feld.<br />

Exkursion der Telefonseelsorge, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 20.09.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 21.09.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 27.09.20<strong>11</strong><br />

Vitalwoche des Magistrats Waidhofen/Ybbs, Waidhofen/Ybbs<br />

DSA Brandstetter, DSA Hopferwieser, Mag. Kneil<br />

• 27.09.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 28.09.20<strong>11</strong><br />

„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich<br />

aufhängt“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für<br />

Polizeibeamte in Niederösterreich. Österreichisches<br />

Vernetzungstreffen „Bündnis gegen Depression“, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 28.09.20<strong>11</strong><br />

Aktuelle Situation beim Bündnis NÖ. Österreichisches<br />

Vernetzungstreffen „Bündnis gegen Depression“, St. Pölten<br />

Mag. Rath, Mag. Urbanitsch<br />

• 29.09.20<strong>11</strong><br />

Trialogische Öffentlichkeitsarbeit im NÖ „Bündnis gegen<br />

Depression“, Fachtagung „psychiatrie@oeffentlichkeit“, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, S. Schiebendrein<br />

• 04.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 04.10.20<strong>11</strong><br />

Vorstellung PSD. Beratungszentrum St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Karner<br />

• 04.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 06.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Verein Soziale Initiative Gmünd lebmit &bunttex, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 07.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Ostarrichi-Kaserne Amstetten, Amstetten<br />

Dr. Korbel<br />

• 07.10.20<strong>11</strong><br />

Psychiatrische Versorgung gestern, heute und<br />

(über-)morgen. Tagung „Wer hat an der Uhr gedreht?“ –<br />

Sozialpsychiatrie und Zeit. Graz<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 13.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• 21.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 25.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 59


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

• 25.10.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depressionen „auf der<br />

Überholspur“ – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Bezirkspolizeikommando St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 03.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Volkshochschule Waidhofen/Ybbs, Waidhofen/Ybbs<br />

Dr. Korbel<br />

• 04.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Caritas Werkstatt Schrems, Schrems<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 04.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 06.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen –<br />

Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Vorstellung PSD. Litschau<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 07.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Vorstellung PSD. Beratungszentrum St. Pölten, St. Pölten<br />

DSA Karner<br />

• 07.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Tätigkeitsschwerpunkte der Caritas-suchtberatung im<br />

Zentralraum NÖ. Qualitätszirkel Lilienfeld, Eschenau<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Göber<br />

• 09.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Depressionen „auf der Überholspur“ – update Diagnostik<br />

und Therapie depressiver Störungen. Bezirksärztetreffen<br />

St. Pölten-Land, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald<br />

• 10.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Begegnung mit dem seelischen<br />

Notfall – trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen<br />

Depression“). Pfarre Pottenbrunn, Pottenbrunn<br />

DSA Karner<br />

• 10.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Sicherheitsakademie Ybbs, Ybbs<br />

DSA Hiesberger, Dr. Korbel<br />

• <strong>11</strong>.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– trialogischer Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Bezirkspolizeikommando Gmünd, Gmünd<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 15.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. („NÖ Bündnis gegen Depression“).<br />

Betreuen und Pflegen, Wieselburg<br />

Dr. Auinger<br />

• 24.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

(Irr-)Wege in die Arbeitswelt – Langzeitergebnisse<br />

gemeindenaher Arbeitsrehabilitation in NÖ.<br />

DGPPN Kongress, Berlin<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 30.<strong>11</strong>.20<strong>11</strong><br />

Suizid, Suizidalität und Suizidverhütung. Vortrag<br />

(„NÖ Bündnis gegen Depression“)<br />

Telefonseelsorge St. Pölten, St. Pölten<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 15.12.20<strong>11</strong><br />

Wenn die Seele krank ist: Depression kann jeden treffen<br />

– Vortrag. ("NÖ Bündnis gegen Depression").<br />

Dekanatskonferenz St. Valentin, St. Valentin<br />

Dr. Korbel<br />

60<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


2. Organisation von Veranstaltungen<br />

• 13.06.<strong>2010</strong><br />

Sechste Psychiatrische Soiree, St. Pölten<br />

Wissenschaftliches Thema:<br />

1. Epidemiologie & Diagnostik bipolarer<br />

Störungen- Univ. Prof. Dr. Peter Hofmann (Graz)<br />

2. Herausforderung psychopharmakologische<br />

Behandlung - Univ. Prof. Dr. Christian Simhandl<br />

(Wr. Neustadt)<br />

3. Psychotherapeutische Besonderheiten der<br />

Behandlung bipolarer Patienten -<br />

Univ. Prof. Dr. Gerhard Lenz (Wien)<br />

4. Gemeindepsychiatrische Betreuung bipolarer<br />

Patienten - Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald (St. Pölten)<br />

St. Frühwald<br />

• 25.06.<strong>2010</strong><br />

Sechstes PsychoSoziales Sommerfest<br />

Gemeinsam statt einsam, St. Pölten<br />

St. Frühwald, A. Karner, J. Hubauer<br />

• 05.07.<strong>2010</strong><br />

Niederösterreichisches Treffen der TrialogparnterInnen<br />

Bündnis gegen Depression, St. Pölten<br />

St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />

• 30.09.<strong>2010</strong><br />

Österreichisches Vernetzungstreffen Bündnis gegen<br />

Depression, St. Pölten<br />

Erfahrungsaustausch Bündnispartner<br />

1. Erfahrungen aus dem Tiroler Bündnis gegen<br />

Depression ‐ Univ. Prof. Dr. Meise<br />

Mag. Angela Ibelshäuser (Innsbruck)<br />

2. Bündnis für psychische Gesundheit in<br />

Oberösterreich - Mag. Martina Ecker (Linz)<br />

3. Aktuelle Situation beim Bündnis NÖ - Univ. Doz. Dr.<br />

Stefan Frühwald (St. Pölten), Mag. Doris Rath<br />

(Stockerau)<br />

4. Vorstellung des Projektes KIPKE - DSA Anna<br />

Entenfellner (St. Pölten), Dr. Grill (Stockerau)<br />

5. Die europäische Dimension des Bündnisses gegen<br />

Depression (EAAD) - Univ. Prof. Dr. Meise<br />

6. Kooperationsmöglichkeiten unter den regionalen<br />

BündnispartnerInnen - Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />

(St. Pölten), Dr. Grill (Stockerau)<br />

St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />

• 16.06.20<strong>11</strong><br />

Niederösterreichisches Treffen der TrialogparnterInnen<br />

Bündnis gegen Depression, St. Pölten<br />

St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 61


• 08.07.20<strong>11</strong><br />

Siebentes PsychoSoziales Sommerfest<br />

Gemeinsam statt einsam, St. Pölten<br />

St. Frühwald, E. Glitzner, A. Karner, M. Stein<br />

• 09.09.20<strong>11</strong><br />

Erster Trialogischer Betriebsausflug<br />

Bündnis gegen Depression, Krems<br />

St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />

• 28.09.20<strong>11</strong><br />

Österreichisches Vernetzungstreffen<br />

Bündnis gegen Depression, St. Pölten<br />

Erfahrungsaustausch Bündnispartner<br />

1. Erfahrungen aus der Fachtagung „TabuSuizid –<br />

Wir reden darüber“ - Univ. Prof. Dr. Meise ,<br />

Mag. Angela Ibelshäuser (Innsbruck)<br />

2. Erfahrungsbericht aus der Steiermark,<br />

DDr. Susanna Krainz (Graz)<br />

3. Aktuelle Situation beim Bündnis NÖ - Mag. Doris<br />

Rath (Stockerau), Mag. Annika Urbanitsch (St. Pölten)<br />

4. Evaluation der Zusammenarbeit mit der Polizei ab<br />

<strong>2010</strong>, Univ. Doz. Dr. Frühwald (St. Pölten)<br />

St. Frühwald, A. Urbanitsch<br />

• 29.09.20<strong>11</strong><br />

„psychiatrie@oeffentlichkeit“ –<br />

Aufklärung über psychische Erkrankungen –<br />

Konzepte und Erfahrungen, St. Pölten<br />

1. Öffentlichkeit, Medien und Psychiatrie,<br />

Dr. Florian Klenk (Wien)<br />

2. Trialogische Öffentlichkeitsarbeit im<br />

NÖ „Bündnis gegen Depression“ -<br />

Univ. Doz. Dr. Frühwald, S. Schiebendrein (St. Pölten)<br />

3. Zum Stigma psychischer Erkrankungen –<br />

Prof. Dr. Matthias C. Angermeyer (Leipzig)<br />

4. SprachMacht: Ent-Stigmatisierung durch Literatur‐<br />

DSA Anna Durstberger, Bettina Figl,<br />

Angelika Tiefengraber, Christian Winkler (St. Pölten)<br />

5. Kennzeichen gelingender Anti-Stigma-Aktivitäten –<br />

Prof. Dr. Ullrich Meise (Innsbruck)<br />

Workshops:<br />

1. SprachMacht – Ent-Stigmatisierung durch Literatur<br />

2. Aufklärung durch Betroffene in Film und Fernsehen<br />

3. Trialogische Öffentlichkeitsarbeit –<br />

authentisch Erfahrungen weitergeben<br />

4. Psychiatrie in den Medien – ein Dialog<br />

St. Frühwald, A. Durstberger<br />

62<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

3. Publikationen und Abstracts<br />

• Frühwald, St., W. Grill<br />

Wege zum Patienten - die Entwicklung der gemeindepsychiatrischen Versorgung in NÖ.<br />

Das Österreichische Gesundheitswesen (ÖKZ) 51, 27-29, <strong>2010</strong><br />

• Frühwald, St., A. Karner, M.E.Seyringer, P.Frottier, A. Entenfellner<br />

Zum Schnittstellenmanagement zwischen einem psychiatrischen Krankenhaus<br />

und einem gemeindepsychiatrischem Dienst. Neuropsychiatrie 24, 195-199, <strong>2010</strong><br />

• Frühwald, St.<br />

Zur Menschenrechtssituation in der (extramuralen) Psychiatrie.<br />

In: O. Dangl & T. Schrei (Hrsg): „… gefeiert – verachtet – umstritten“ –<br />

Menschenrechte und Menschenrechtsbildung. LIT-Verlag, Wien <strong>2010</strong>, 165-171<br />

• Frühwald, St., A. Entenfellner, W. Grill. C. Korbel, P. Frottier<br />

„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt“ –<br />

Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für Polizeibeamte in Niederösterreich.<br />

Neuropsychiatrie 25, 1-9, 20<strong>11</strong><br />

• Frühwald, St., A. Karner, P. Frottier<br />

„Verlorene Seele an Psychiatrie“ – Fallbeispiel einer online-Behandlungsvorbereitung.<br />

Psychiatrische Praxis (im Druck)<br />

Siehe Text „Manchmal.“ Seite 14<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 63


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

4. Bündnis gegen Depression<br />

Ergebnisse <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong><br />

Veranstaltungen<br />

Auch <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> war das Interesse an Veranstaltungen zum<br />

Thema Depression ungebrochen. FachärztInnen für Psychiatrie<br />

und SozialarbeiterInnen gestalten gemeinsam mit Betroffenen und<br />

Angehörigen (bei mehr als 65 % der Veranstaltungen) die Vorträge.<br />

Insgesamt konnten <strong>2010</strong> in den Bezirken des<br />

Caritas Versorgungsgebietes 69 Veranstaltungen<br />

mit 2.304 TeilnehmerInnen durchgeführt<br />

werden:<br />

• 14 Veranstaltungen für die Allgemeine<br />

Bevölkerung mit 809 TeilnehmerInnen<br />

(im Rahmen von Gesunde Gemeinde<br />

Tagen, in Volkshochschulen usw.)<br />

• 12 Workshops mit insgesamt<br />

438 SchülerInnen<br />

• 38 Vorträge und Seminare für 976<br />

MultiplikatorInnen (388 PolizeibeamtInnen,<br />

588 TeilnehmerInnen aus dem<br />

pädagogischen Bereich, von sozialen<br />

Diensten, der Seelsorge usw.) sowie<br />

• 5 Veranstaltungen für ÄrztInnen,<br />

Betroffene/Angehörige und Selbsthilfegruppen<br />

mit 81 TeilnehmerInnen<br />

Auch im Projektjahr 20<strong>11</strong> war das Interesse<br />

an Veranstaltungen zum Thema Depression<br />

ungebrochen. Vergleichbar mit dem Jahr<br />

<strong>2010</strong> lag der Schwerpunkt bei der Erreichung<br />

von MultiplikatorInnen (zweiter Teil der<br />

Schulung für PolizeibeamtInnen). Insgesamt<br />

konnten 20<strong>11</strong> 62 Veranstaltungen mit 2.327<br />

TeilnehmerInnen durchgeführt werden:<br />

• 13 Veranstaltungen für die Allgemeine<br />

Bevölkerung mit 1.000 TeilnehmerInnen<br />

(im Rahmen von Gesunde Gemeinde<br />

Tagen, in Volkshochschulen usw.)<br />

• 6 Workshops mit insgesamt<br />

243 SchülerInnen<br />

• 36 Vorträge und Seminare für 905<br />

MultiplikatorInnen (705 PolizeibeamtInnen,<br />

200 TeilnehmerInnen aus dem pädagogischen<br />

Bereich, von sozialen Diensten,<br />

der Seelsorge usw.) sowie<br />

• 7 Veranstaltungen für ÄrztInnen,<br />

Betroffene/Angehörige und Selbsthilfegruppen<br />

mit 179 TeilnehmerInnen<br />

Besondere Veranstaltungen<br />

• Treffen der TrialogpartnerInnen<br />

(05.07.<strong>2010</strong>)<br />

• Vernetzungstreffen der österreichischen<br />

BündnispartnerInnen (30.09.<strong>2010</strong>)<br />

• Treffen der TrialogpartnerInnen<br />

(16.06.20<strong>11</strong>)<br />

• Trialogischer Betriebsausflug (09.09.20<strong>11</strong>)<br />

• Österreichisches Vernetzungstreffen der<br />

Bündnispartner (28.09.20<strong>11</strong>)<br />

• Fachtagung zum Thema<br />

„psychiatrie@oeffentlichkeit“ (29.09.20<strong>11</strong>)<br />

Weitere Projektaktivitäten<br />

Öffentlichkeitsarbeit: Neben einigen Artikeln<br />

in Printmedien (z.B. Consilium der Ärztekammer<br />

NÖ; Caritas&Wir der Caritas St. Pölten)<br />

zum Bündnis gegen Depression NÖ bzw.<br />

zum Thema Depression wurde das Bündnis<br />

und seine Aktivitäten bei verschiedenen<br />

Fachtagungen präsentiert: z.B.<br />

• 10. Jahrestagung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie (22.04.<strong>2010</strong>)<br />

• Europäisches Forum für evidenzbasierte<br />

Prävention mit Poster, Baden (17.06.<strong>2010</strong>)<br />

• Treffen der deutschsprachigen<br />

SozialpsychiaterInnen in Mallorca<br />

(1.3.20<strong>11</strong>-4.3.20<strong>11</strong>, Ergebnisse der<br />

Polizeievaluierung)<br />

• <strong>11</strong>. Jahrestagung der österreichischen<br />

Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Gmunden (27. bis 30. 04.20<strong>11</strong>,<br />

Ergebnisse der Polizeievaluierung)<br />

64<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Trialogischer Betriebsausflug September 20<strong>11</strong><br />

Fortbildung der ReferentInnen<br />

Auch <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> fand in der Caritas<br />

St. Pölten wieder eine Klausur mit den<br />

ReferentInnen und TrialogpartnerInnen statt<br />

(05.07.<strong>2010</strong> und 16.06.20<strong>11</strong> im Hippolythaus).<br />

Ziel dieser Veranstaltungen ist es,<br />

Erfahrungen über gemeinsam abgehaltene<br />

Vorträge auszutauschen, Ideen zur Verbesserung<br />

der gemeinsamen Workshops zu<br />

sammeln sowie Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für die Bedürfnisse der TrialogpartnerInnen<br />

aufzuzeigen. So haben wir in den Berichtsjahren<br />

eine Fortbildung für unsere TrialogpartnerInnen<br />

zum Thema: „So haben Sie<br />

Spaß am öffentlichen Auftritt“ angeboten.<br />

Kooperation mit Bündnis<br />

gegen Depression Österreich<br />

In den Berichtsjahren fanden auch wieder<br />

Vernetzungstreffen (30.09.<strong>2010</strong> und<br />

28.09.20<strong>11</strong>) statt. Ziel dieser Treffen ist<br />

neben einem Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den VertreterInnen der Bündnisse aus der<br />

Steiermark, Tirol und Niederösterreich die<br />

Gewinnung neuer Zielgruppen wie z. B. die<br />

Schulung der PolizeibeamtInnen in Niederösterreich<br />

sowie die Kooperation im Rahmen<br />

des europäischen Bündnisses.<br />

Evaluierung<br />

Die Veranstaltungen <strong>2010</strong> und 20<strong>11</strong> werden<br />

mittels Feedbackbogen mit Ausnahme der<br />

Zielgruppe der Polizei evaluiert. Für diese<br />

wurde der Evaluierungsrahmen im Hinblick<br />

auf erreichte Wirkungen erweitert und eine<br />

gesonderte Auswertung durchgeführt. (siehe<br />

auch Artikel: „Ein ordentlicher Polizist erschießt<br />

sich, bevor er sich erhängt!“, Seite 67)<br />

Wie in den Vorjahren ist aus den Evaluierungsergebnissen<br />

die hohe inhaltliche Qualität<br />

der Veranstaltungen deutlich erkennbar.<br />

Durchwegs sehr gute Beurteilungen gab<br />

es für die verständlichen Vorträge (97,1 %<br />

Zustimmungsrate), die gute Planung<br />

(95,2 %) und die nützlichen wie interessanten<br />

Inhalte (95,7%). Die positiven Wirkungen<br />

des Projekts im Sinne von Wissensgewinn,<br />

Veränderung von Sichtweisen und Erhöhung<br />

der Handlungskompetenz als Beitrag zum<br />

Abbau von Vorurteilen und Stigmatisierung<br />

sind durch die Analyse des Datenmaterials<br />

eindeutig zu belegen.<br />

Die Teilnahme der TrialogpartnerInnen hat<br />

sich wie in den Vorjahren wiederum als<br />

wesentlicher Erfolgsfaktor erwiesen. Dies<br />

ist bei der positiven Bewertung der Veranstaltung<br />

zu Wissensgewinn, Erhöhung der<br />

Handlungskompetenz und Veränderung der<br />

Sichtweise erkennbar. Hier gilt es besonders<br />

auch den Beitrag zur Reduktion von Vorurteilen<br />

hervorzuheben. (detaillierter Evaluationsbericht<br />

auf http://www.buendnis-depression.at/<br />

Niederösterreich.331.0.html-Rückblick)<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 65


Bündnis gegen Depression <strong>2010</strong><br />

Ergebnisübersicht der Caritas St. Pölten<br />

Anzahl<br />

Mostviertel<br />

Waldviertel<br />

Zentralraum<br />

Bezirk/Region Veranst. Teilnehmer Trialogp. Zielgruppe Art Zielgruppen<br />

Amstetten 7 253 2 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

Melk 7 181 3 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

Scheibbs 8 253 5 2 Allg.Bev. + Multipl.<br />

Waidhofen/Ybbs 3 76 1 3 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Schül.<br />

Summe 25 763 <strong>11</strong> 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

Gmünd 4 157 6 2 Allg. Bev. + Multipl.<br />

Horn 8 130 5 2 Allg.Bev. + Multipl.<br />

Waidhofen/Thaya 4 93 4 1 Multipl.<br />

Zwettl 4 94 3 2 Allg.Bev. + Schül.<br />

Summe 20 474 18 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />

Krems 7 256 7 3 Allg.Bev. + Ärzt. + Multipl.<br />

Lilienfeld 1 31 2 1 Schül.<br />

St. Pölten 16 780 24 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />

Summe 24 1067 33 4 Allg.Bev. + Ärzt. + Multipl. + Schül.<br />

Summe 69 2304 62 5 Allg.Bev. + Ärzt. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

Bündnis gegen Depression 20<strong>11</strong><br />

Ergebnisübersicht der Caritas St. Pölten<br />

Anzahl<br />

Mostviertel<br />

Waldviertel<br />

Zentralraum<br />

Bezirk/Region Veranst. Teilnehmer Trialogp. Zielgruppe Art Zielgruppen<br />

Amstetten 9 351 6 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />

Melk 9 204 12 1 Multipl.<br />

Scheibbs 2 58 1 1 Multipl.<br />

Waidhofen/Ybbs 1 10 1 Allg.Bev.<br />

Summe 21 623 19 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />

Gmünd 9 456 6 2 Allg. Bev. + Multipl.<br />

Horn 2 29 1 2 Betr./Ang. + Multipl.<br />

Waidhofen/Thaya 1 27 1 1 Allg. Bev.<br />

Zwettl 6 137 5 3 Allg.Bev. + Multipl. + Schül.<br />

Summe 18 649 13 4 Allg.Bev. + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

Krems 2 75 4 2 Allg.Bev. + Schül.<br />

Lilienfeld 5 149 4 2 Allg. Bev. + Multipl.<br />

St. Pölten 16 831 12 5 Allg.Bev. + ÄrztInnen + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

Summe 23 1.055 20 5 Allg.Bev. + ÄrztInnen + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

Summe 62 2.327 52 5 Allg.Bev. + ÄrztInnen + Betr./Ang. + Multipl. + Schül.<br />

66<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Original<br />

Original<br />

Neuropsychiatrie, Band 25, Nr. 4/20<strong>11</strong>, S. 1–9<br />

„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich,<br />

bevor er sich aufhängt!“<br />

(Oberst Peter M. Bezirkspolizeikommandant in Y.)<br />

Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen für<br />

Polizeibeamte in Niederösterreich<br />

Stefan Frühwald 1 , Anna Entenfellner 1 , Wolfgang Grill 2 ,<br />

Christian Korberl 1 und Patrick Frottier 3<br />

1<br />

Psycho-Sozialer Dienst der Caritas der Diözese St. Pölten<br />

2<br />

Psycho-Sozialer Dienst der PSZ GmbH, Stockerau<br />

3<br />

Abteilung für Kinder- & Jugendpsychiatrie, Krankenhaus Hierzing mit<br />

Neurologischem Zentrum Rosenhügel, Wien<br />

Schlüsselwörter:<br />

Depression – Öffentlichkeitsarbeit – Aufklärung<br />

Key words:<br />

depression – public awareness – public<br />

mental health<br />

„Ein ordentlicher Polizist erschießt<br />

sich, bevor er sich aufhängt!“<br />

(Oberst Peter M., Bezirkspolizeikommandant<br />

in Y.)<br />

Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen<br />

für Polizeibeamte in Niederösterreich<br />

Anliegen: Polizisten sind mit einem belastenden<br />

Berufsalltag konfrontiert, in<br />

dem häufig schwierig zu bewältigende<br />

Einsätze mit akut psychisch schwer erkrankten<br />

Menschen vorkommen. Selten<br />

wurde eine orientierende Einschätzung<br />

der Belastungen durch depressive Symptome<br />

bei Polizeibeamten vorgelegt,<br />

bisher fehlen Bezüge zu möglichen Zusammenhängen<br />

zwischen eigener Belastung<br />

und Stereotypien sowie sozialer<br />

Distanz gegenüber psychisch kranken<br />

© 20<strong>11</strong><br />

Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle<br />

ISSN 0948-6259<br />

Menschen. Methode: Im Rahmen von<br />

Pflicht-Weiterbildungstagen wurden<br />

Polizisten in Niederösterreich für einen<br />

halben Tag trialogisch über Depressionen,<br />

psychische Erkrankungen,<br />

Hilfsmöglichkeiten und die Bewältigung<br />

herausfordernder Situationen im<br />

Berufsalltag geschult. Vor den Seminaren<br />

wurde mittels der Gotland Scale<br />

of Male Depression eine orientierende<br />

Einschätzung depressiver Symptome<br />

erhoben, und es wurde die Fallvignette<br />

einer fiktiven depressiven Person vorgelegt<br />

mit Fragen zur Stereotypen, der<br />

emotionalen Reaktion und der sozialen<br />

Distanz. Ergebnisse: Es wurden im<br />

Jahr <strong>2010</strong> in 38 Seminaren insgesamt<br />

852 Polizisten geschult. Eine mögliche<br />

depressive Störung lag bei 9% der Befragten<br />

vor. Die Rückmeldungen die<br />

Seminare betreffend waren durchwegs<br />

positiv, die Beamten fühlten sich im<br />

Nachklang besser informiert und besser<br />

in der Lage zu helfen. Nach den<br />

Seminaren kam es zu einer Zunahme<br />

der Interpretation der Fallvignette als<br />

„psychisch krank“ bzw. „geisteskrank“<br />

und zu einer Zunahme der Angstgefühle.<br />

Schussfolgerungen: Persönliche<br />

Erfahrungen mit Suizid im Umfeld<br />

oder mit von Depressionen Betroffenen<br />

hatten mehr Einfluss auf das Vorhandensein<br />

depressiver Symptome bei<br />

Polizisten als deren (Dienst-)Alter. Die<br />

Begegnung mit einer von psychischer<br />

Erkrankung betroffen gewesenen, zum<br />

Zeitpunkt des Seminars jedoch wieder<br />

genesenen Person dürfte in Verbindung<br />

mit dem Slogan „Depression kann jeden<br />

treffen“ zu einer gewissen Verunsicherung<br />

der teilnehmenden Polizisten<br />

geführt haben.<br />

Raising awareness about depression<br />

together with service users and relatives<br />

­ results of workshops for police<br />

officers in Lower Austria<br />

Objective: Within the European Alliance<br />

Against Depression (EAAD),<br />

community mental health services inform<br />

in their service region in Lower<br />

Austria (pop. 1.600.000) about symptoms<br />

of depression, about treatment<br />

options and service characteristics.<br />

Social distance can be overcome preferably<br />

by public mental health projects<br />

involving users and relatives. Therefore,<br />

community mental health services<br />

in Lower Austria routinely inform the<br />

public about depression, treatment options<br />

and services together with service<br />

users and relatives. This paper presents<br />

an evaluation of workshops for police<br />

officers. Methods: During the year<br />

<strong>2010</strong>, 38 workshops for the police were<br />

conducted. All officers were asked to<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 67


St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 2<br />

fill in the Gotland Scale of Male Depression,<br />

and to rate social distance and<br />

stereotypes regarding a case vignette of<br />

a fictitious depressive person. One week<br />

after the workshop, social distance and<br />

stereotypes were again rated. Results:<br />

852 police officers took part in the<br />

workshops, 703 were screened by the<br />

Gotland Scale of Male Depression. 9 %<br />

showed depressive symptoms. The officers<br />

were content with the workshops,<br />

they felt better informed afterwards and<br />

thought they could better help affected<br />

persons. The interpretation of the case<br />

vignette was more often “mentally ill”<br />

or “insane”. Conclusions: Personal<br />

experience with depression was more<br />

strongly related to present depressive<br />

symptoms than age or years on duty.<br />

Personal contact with a person that had<br />

been affected by depression before, and<br />

the slogan “depression can affect anybody”<br />

may have increased feelings of<br />

anxiety in officers that had taken part in<br />

the workshops.<br />

Einleitung<br />

Nicht nur für forschungsorientierte Institutionen<br />

stellt die Bekämpfung von<br />

Stigma und Diskriminierung aufgrund<br />

psychischer Erkrankungen einen bedeutsamen<br />

Arbeitsschwerpunkt dar<br />

[10, 17]. Seit 2008 engagiert sich der<br />

PsychoSoziale Dienst (PSD) der Caritas<br />

St. Pölten gemeinsam mit dem<br />

PSD der Psychosoziale Zentren (PSZ)<br />

GmbH in NÖ im Rahmen des europaweiten<br />

Netzwerkes der European<br />

Alliance Against Depression (Europäisches<br />

„Bündnis gegen Depression“).<br />

Das Europäische „Bündnis gegen Depression“,<br />

dem mittlerweile Initiativen<br />

in 17 EU Ländern angehören, stellt<br />

eine Dachorganisation lokaler „public<br />

mental health“-Projekte dar, die sich<br />

zum Ziel gesetzt haben, Aufklärung<br />

und Information über psychische Störungen<br />

(insbesondere Depression) für<br />

verschiedene Zielgruppen („Ebenen“:<br />

Allgemeinbevölkerung, Multiplikatorinnen,<br />

ÄrztInnen, Angehörige und Betroffene)<br />

zu leisten [8].<br />

In NÖ wurde die Konzepterstellung<br />

für eine Aufklärungs- und Informationskampagne<br />

durch die Agentur für<br />

Gesundheitsvorsorge im NÖGUS (Niederösterreichischer<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialfonds) beauftragt. Erklärtes Ziel<br />

war, ein Konzept für ein überwiegend<br />

kleinstädtisch-ländlich strukturiertes<br />

Flächenbundesland mit 1.600.000<br />

Einwohnern zu erstellen, welches<br />

Veranstaltungen möglichst in allen 23<br />

Verwaltungsbezirken ermöglicht. Die<br />

Hauptfragen waren, wie alle Bezirke<br />

erreicht werden könnten, wie Effekte<br />

möglichst mit Nachhaltigkeit erreicht<br />

werden könnten und wie neben Aufklärung<br />

über psychische Erkrankungen<br />

auch eine Entstigmatisierung von Betroffenen<br />

und des Versorgungssystems<br />

bewirkt werden könnte.<br />

Wegweisende wissenschaftliche Arbeiten,<br />

die Leitlinien der in NÖ formulierten<br />

Konzepte darstellten, waren Arbeiten<br />

der Gruppe um M.C. Angermeyer<br />

in Leipzig [2-4], die Einstellungsuntersuchungen<br />

der Bevölkerung durchführten<br />

und Beeinflussungsmöglichkeiten<br />

der Einstellung der Bevölkerung durch<br />

Vorträge, Seminare u. dgl. erforschten.<br />

In Österreich wiesen U. Meise und<br />

Mitarbeiter darauf hin, dass sich „bei<br />

Schulveranstaltungen negative Vorurteile<br />

verstärkten, wenn Profis alleine<br />

aufklärten; Vorurteile verringerten sich,<br />

wenn Profis gemeinsamen mit Betroffenen<br />

auftraten und der persönliche<br />

Austausch mit der betroffenen Person<br />

Identifikation mit dem Erkrankten ermöglichte<br />

…“ [13].<br />

Im Konzept für die Umsetzung des<br />

„Bündnis gegen Depression“ in NÖ<br />

wurde besonders auf Regionalität Wert<br />

gelegt: Der PSD wurde beauftragt, in<br />

allen 23 NÖ Bezirken Veranstaltungen<br />

durchzuführen. Ziel des Umsetzungskonzeptes<br />

war, jährlich mindestens<br />

eine Veranstaltung je Bezirk und Quartal<br />

zu organisieren, und zwar möglichst<br />

in Art trialogischer Präsentationen. Im<br />

Einzelnen handelt es um Veranstaltungen<br />

zu Themen wie Symptome von<br />

Depressionen, Erkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Es wurden<br />

Kooperationen mit der Initiative der<br />

„Gesunden Gemeinden“, mit Volkshochschulen,<br />

Höheren Schulen, der<br />

Ärztekammer, der Polizei und anderen<br />

Kooperationspartnern angestrebt. In der<br />

Regel folgten die meist etwa drei Stunden<br />

dauernden Veranstaltungen einem<br />

typischen Ablauf: nach einem fachlichen<br />

Kurzvortrag gab es ausführlich<br />

Zeit für einen trialogischen Austausch<br />

mit Betroffenen und Angehörigen, der<br />

von Fragen aus dem Publikum gefolgt<br />

war. In NÖ wurden in den Jahren 2008,<br />

2009 und <strong>2010</strong> insgesamt <strong>11</strong>4, <strong>11</strong>2 und<br />

127 Veranstaltungen durchgeführt, mit<br />

4445, 4043 und 3635 Teilnehmern.<br />

<strong>2010</strong> konnte bei fast 60 % der Veranstaltungen<br />

ein Trialogpartner zur Mitwirkung<br />

motiviert werden, wodurch<br />

der PSD dem Ziel einer möglichst routinemäßigen<br />

systematischen Kooperation<br />

mit Betroffenen bzw. Angehörigen<br />

bereits recht nahe kam (Tab 1).<br />

Polizeibeamte kommen in ihrem beruflichen<br />

Alltag immer wieder in schwierigen,<br />

eskalierten Amtshandlungen<br />

mit psychisch akut schwer erkrankten<br />

Menschen in Kontakt. Zweifellos<br />

stellen diese Situationen bedeutende<br />

berufliche Belastungsfaktoren für PolizistInnen<br />

dar, die in Verbund mit weiteren<br />

Faktoren sowohl zu physischer<br />

als auch zu psychischer Vulnerabilität<br />

führen [5]. Diese Belastungsfaktoren<br />

wirken insbesondere deshalb nachhaltig,<br />

da nur ein geringer Teil der belasteten<br />

Beamten psychosoziale Hilfsangebote<br />

in Anspruch nimmt [6]. Unter<br />

den zahlreichen heute vorliegenden Ergebnissen<br />

verschiedenster zielgruppenspezifischer<br />

Schulungsprogramme über<br />

psychische Erkrankungen mit deren<br />

Wirksamkeit auf Stigma und soziale<br />

Distanz [<strong>11</strong>] finden sich mehrere Studien<br />

über Interventionen mit Polizeibeamten.<br />

In England hatten Seminare<br />

mit Polizeibeamten positive Effekte in<br />

Bezug auf Veränderung von negativen<br />

Stereotypen, die Beamten fühlten sich<br />

besser informiert und empfanden die<br />

Schulungen als wertvoll für ihren Berufsalltag<br />

[15]. Im deutschen Sprachraum<br />

informierten Betroffene und Angehörige<br />

gemeinsam mit Profis zukünftige<br />

Führungskräfte der Polizei im Rahmen<br />

eines Aufbaustudiums: wiederum<br />

war die Akzeptanz hoch, das Bedürfnis<br />

68<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 3<br />

Anzahl Veranst. Anzahl Teiln. Anzahl Trialogp.<br />

2008 2009 <strong>2010</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong> 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Weinviertel GF 3 4 <strong>11</strong> 68 62 238 2 2 8<br />

HL 5 2 7 150 74 165 3 1 9<br />

KO 4 5 4 73 324 77 0 3 2<br />

MI 8 5 3 257 71 65 2 2 3<br />

TU 3 2 4 77 22 52 1 0 0<br />

WU 4 4 2 101 75 60 1 1 0<br />

Summe 27 22 31 726 628 657 9 9 22<br />

Industrieviertel BN 3 1 4 100 18 <strong>11</strong>2 1 1 3<br />

BL 2 3 2 89 45 44 3 1 1<br />

MD 6 6 3 218 214 78 1 0 0<br />

NK 4 3 7 60 60 140 1 2 6<br />

SW 3 3 2 44 52 62 3 2 3<br />

WN 4 7 7 73 170 200 1 3 3<br />

Summe 22 23 25 584 559 636 10 9 16<br />

überregional Summe 5 2 206 38 1 3<br />

Summe PSZ 49 50 58 1310 1393 1331 19 19 41<br />

Mostviertel AM 12 5 7 421 236 253 5 3 2<br />

ME 10 6 7 521 301 181 5 6 3<br />

SB 5 4 8 215 <strong>11</strong>3 253 5<br />

WY 2 2 3 134 77 76 1<br />

Summe 29 17 25 1291 727 763 10 9 <strong>11</strong><br />

Waldviertel GD 4 5 4 174 149 157 4 4 6<br />

HO 3 6 8 107 141 130 1 5<br />

WT 3 4 4 107 169 93 4<br />

ZT 7 5 4 297 121 94 4 2 3<br />

Summe 17 20 20 685 580 474 8 7 18<br />

Zentralraum KR 5 4 7 288 151 256 8 8 7<br />

LF 2 4 1 57 94 31 3 6 2<br />

P 12 17 16 814 1087 780 21 26 24<br />

Summe 19 25 24 <strong>11</strong>59 1332 1067 32 40 33<br />

Summe Caritas 65 62 69 3135 2639 2304 50 56 62<br />

Ergebnis NÖ <strong>11</strong>4 <strong>11</strong>2 127 4445 4032 3635 69 75 103<br />

Abkürzungen bezeichnen die politischen Bezirke in NÖ:<br />

GF - Gänserndorf, HL - Hollabrunn, KO - Korneuburg, MI - Mistelbach, TU - Tulln, WU - Wien Umgebung, BN - Baden, BL - Bruck/Leitha,<br />

MD - Mödling, NK - Neunkirchen, SW - Schwechat, WN - Wiener Neustadt, AM - Amstetten, ME - Melk, SB - Scheibbs, WY - Waidhofen/Ybbs,<br />

GD - Gmünd, HO - Horn, WT - Waidhofen/Thaya, ZT - Zwettl, KR - Krems, LF - Lilienfeld, P - St. Pölten<br />

Tabelle 1: Das “Bündnis gegen Depression“ in Niederösterreich – Ergebnisse 2008-<strong>2010</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 69


St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 4<br />

nach sozialer Distanz hatte nach den<br />

Seminaren abgenommen, ebenso die<br />

Zustimmung zu negativen Stereotypen<br />

[19]. Bisher wurde aber kaum ein Bezug<br />

zwischen den belastenden Arbeitsbedingungen<br />

der Polizeibeamten, deren<br />

persönlicher Betroffenheit von depressiven<br />

Symptomen und ihrer Einstellung<br />

gegenüber psychisch Erkrankten, bzw.<br />

der Beeinflussbarkeit dieser Einstellungen<br />

hergestellt.<br />

Methode<br />

Der PSD wird in NÖ von zwei großen<br />

Trägerorganisationen vorgehalten:<br />

im Osten des Bundeslandes versorgt<br />

die PsychoSoziale Zentren GmbH 12<br />

einwohnerstarke Bezirke (mit etwa<br />

900.000 Einwohnern), im Westen<br />

des Bundeslandes ist die Caritas der<br />

Diözese St. Pölten Trägerin der psychosozialen<br />

Einrichtungen, die <strong>11</strong><br />

flächenmäßig große Bezirke versorgt<br />

(etwa 630.000 Einwohner). Die Versorgungsregionen<br />

der Träger sind in weitere<br />

Sektoren unterteilt, bei der Caritas<br />

sind es das Mostviertel mit 4 Bezirken<br />

(244.000 Einwohner), das Waldviertel<br />

mit 4 Bezirken (141.000 Einwohner)<br />

und der NÖ Zentralraum mit 3 Bezirken<br />

(246.000 Einwohner). Das Versorgungsgebiet<br />

der PSZ GmbH wird in<br />

sechs Regionen zu je zwei Bezirken<br />

unterteilt.<br />

Seit dem Jahr <strong>2010</strong> stellt die Kooperation<br />

mit den Polizeibehörden einen<br />

wesentlichen Schwerpunkt der Aktivitäten<br />

des „Bündnis gegen Depression“<br />

in NÖ dar. Ursache dafür ist, dass die<br />

Polizei aufgrund ebenfalls häufiger Interaktionen<br />

mit schwer und chronisch<br />

psychisch kranken Menschen als bedeutender<br />

Kooperationspartner für den<br />

PSD zu betrachten ist, weshalb eine<br />

Vernetzung mit der Polizei im PSD<br />

für bedeutsam gehalten wird. Im Dezember<br />

2009 wurde ein Kurzvortrag<br />

bei der Klausur aller NÖ Bezirkspolizeikommandanten<br />

gehalten, der von<br />

der Entscheidung gefolgt war, dass ab<br />

Jänner <strong>2010</strong> eine Schulung aller NÖ<br />

PolizistInnen durch den PSD NÖ im<br />

Rahmen des Pflicht-Weiterbildungsprogramms<br />

der Beamten starten sollte.<br />

Vorgesehen waren typische trialogische<br />

Bündnisveranstaltungen im Ausmaß<br />

von etwa einem halben Seminar-Tag,<br />

in deren Rahmen auch für die Polizei<br />

relevante spezifische Themen diskutiert<br />

werden könnten, wie z. B. Bewältigung<br />

von Akutsituationen oder der Umgang<br />

mit dem österreichischen Unterbringungsgesetz<br />

(UbG). Für das Team jedes<br />

Bezirks wurden mehrere halbtätige<br />

Schulungen angeboten, sodass jedem<br />

Polizisten eine Teilnahme ermöglicht<br />

wurde.<br />

Der PSD entschied sich dazu, das Polizeiprojekt<br />

einer speziellen Begleitevaluation<br />

mit Nutzung standardisierter<br />

Instrumente zu unterziehen: vor jeder<br />

Veranstaltung wurden die teilnehmenden<br />

Beamten gebeten, den Depressions-Quickcheck<br />

(Gotland Scale<br />

of Male Depression) [16] auszufüllen.<br />

Dieser besteht aus 13 Items, die auf<br />

einer 4-stufigen Likert-Skala von 0<br />

(„überhaupt nicht“) bis 3 („sehr“) für<br />

die zurückliegenden 4 Wochen beantwortet<br />

werden. Grenzwerte und Summenscores<br />

wurden in Analogie zu einer<br />

deutschen Untersuchung gewählt<br />

[14]. Weiters wurde ein Fragebogen<br />

zu Stereotypen und Gefühlen angesichts<br />

einer Fallvignette eines fiktiven<br />

gemäß DSM-IV-Kriterien depressiven<br />

Patienten vorgelegt, sowie ein Fragebogen<br />

zur sozialen Distanz. Schließlich<br />

wurde ersucht, eine Woche nach der<br />

Veranstaltung die Fragebögen zu Stereotypen,<br />

Gefühlen und zur sozialen<br />

Distanz neuerlich auszufüllen sowie<br />

ein Veranstaltungsfeedback zu geben.<br />

Die Beurteilung der emotionalen Reaktion,<br />

der kognitiv-affektiven Einordnung<br />

und der sozialen Distanz folgte<br />

den Vorschlägen der Gruppe um Meise<br />

et al [13]. Für die Prä-Post Vergleiche<br />

wurde der t-Test für den Vergleich der<br />

Mittelwerte bei abhängigen Stichproben<br />

eingesetzt. Als Signifikanzniveau<br />

wurde p < 0,05 festgelegt.<br />

Ergebnisse<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> konnten<br />

insgesamt 852 Polizisten im Rahmen<br />

von Schulungsveranstaltungen erreicht<br />

werden, zu Jahresende lagen 703 beantwortete<br />

Fragebögen des Depressions-<br />

Quickcheck vor; insgesamt konnten<br />

208 komplette Datensätze ausgewertet<br />

werden (28,5 %), welche den Prä-Bogen,<br />

den Post-Bogen und den Depressions-Quickcheck<br />

umfassten (Übersicht<br />

zum Rücklauf: Tab. 2).<br />

Angesichts der Zielgruppe überrascht<br />

nicht, dass 94,2% der Teilnehmer<br />

männlichen Geschlechts waren. Beim<br />

Depressions-Quickcheck zeigten sich<br />

bei 91% der Teilnehmer mit einem<br />

Summenscore von unter 13 keine Anzeichen<br />

einer depressiven Störung. Bei<br />

8,4% bestand die Möglichkeit, dass<br />

eine depressive Störung vorlag (Summenscore<br />

13 - 26), bei 0,6% zeigten<br />

sich deutliche Anzeichen einer depressiven<br />

Störung (Summen- Score ≥ 27).<br />

Dieses Bild wandelte sich jedoch, wenn<br />

der Depressions-Quickcheck in Relation<br />

zur Betroffenheit von Depression<br />

und Suizidalität in der eigenen Familie<br />

gesetzt wurde: jene Personen, welche<br />

eine Betroffenheit von Depression oder<br />

Suizidalität in der eigenen Familie angegeben<br />

hatten, wiesen in 14,1 % die<br />

Möglichkeit des Bestehens einer depressiven<br />

Störung und in 2.2 % deutliche<br />

Anzeichen einer depressiven Störung<br />

auf (p


„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 5<br />

Rücklauf­<br />

Quote in %<br />

Anzahl<br />

gesamt weiblich männlich k.A.<br />

PRÄ Fragebögen 100 729 65 644 29<br />

POST Fragebögen 29,1 213 9 200 4<br />

Depressions Quick Check (=DQC) 96,4 703 46 630 27<br />

komplette PRÄ Datensätze (PRÄ/DQC) 96,4 703 46 630 27<br />

komplette PRÄ/POST Datensätze (PRÄ/POST) 29,2 213 9 200 4<br />

komplette Datensätze (PRÄ/DQC/POST) 28,5 208 8 196 4<br />

Tabelle 2:<br />

Übersicht Rücklauf Polizei-Projekt<br />

Depression und Suizidalität in der Familie – eigene Betroffenheit entlang des Depressions Quick Check<br />

keine Anzeichen einer<br />

depressiven Störung<br />

Es ist möglich, dass<br />

eine depressive Störung<br />

vorhanden ist.<br />

Deutliche Anzeichen einer<br />

depressiven Störung<br />

Total<br />

Nein<br />

Anzahl<br />

Prozent<br />

550,0<br />

92,3<br />

44,0<br />

7,4<br />

2,0<br />

0,3<br />

596,0<br />

100<br />

Ja<br />

Anzahl<br />

Prozent<br />

77,0<br />

83,7<br />

13,0<br />

14,1<br />

2,0<br />

2,2<br />

92,0<br />

100,0<br />

Total<br />

Anzahl<br />

Prozent<br />

627,0<br />

91,1<br />

57,0<br />

8,3<br />

4,0<br />

0,6<br />

688,0<br />

100,0<br />

Tabelle 3:<br />

Eigene Betroffenheit von Depression nach familiärer Erfahrung<br />

die Eigenschaften „psychisch krank“<br />

und „geisteskrank“ nach dem Workshop<br />

signifikant stärker als zutreffend<br />

rückgemeldet wurden (Tab. 4).<br />

Im Feedback der Polizistinnen zu Zufriedenheit<br />

der Veranstaltung gab ein<br />

überwältigend hoher Prozentsatz nach<br />

der Veranstaltung an, sich nun besser<br />

informiert zu fühlen (89,9%), mehr<br />

Verständnis für psychisch Kranke aufzubringen<br />

(82,5%), sich besser in Betroffene<br />

hineinfühlen zu können (73 %),<br />

in Situationen Hilfe anbieten zu können<br />

(95,1%); allerdings gab auch ein großer<br />

Teil an, dass Vorurteile gegenüber Betroffenen<br />

in der Gesellschaft vorhanden<br />

wären (88,8%), und dass Betroffene<br />

eine Gefahr für andere darstellen würden<br />

(37,8%). Mehr als 60% äußerten,<br />

mehr über dieses Thema erfahren zu<br />

wollen (Tab. 5).<br />

Bei genauerer Analyse der Veränderungen<br />

der mit der Fallvignette in Verbindung<br />

gebrachten Gefühle zeigt sich,<br />

dass bei den Männer die Angstgefühle<br />

nach der Veranstaltung signifikant zugenommen<br />

hatten (Angstgefühle betrafen<br />

„lösen bei mir Angst aus“, „ich fühle<br />

mich unbehaglich“, „ich fühle mich<br />

unsicher“, „ich fühle mich unwohl“).<br />

Aggressive Regungen und prosoziale<br />

Regungen veränderten sich nicht signifikant<br />

(Tab. 6). Bei Betrachtung des<br />

Bedürfnisses nach sozialer Distanz im<br />

prä-post Vergleich zeigte sich, dass die<br />

Bereitschaft, ein Zimmer zu vermieten<br />

nach der Veranstaltung signifikant zurückgegangen<br />

war. Die anderen Fragen<br />

hinsichtlich sozialer Distanz (Akzeptanz<br />

eines Betroffenen als Kollegen am<br />

Arbeitsplatz, als Wohnungsnachbar,<br />

als Babysitter oder als Ehepartner der<br />

eigenen Schwester) veränderten sich<br />

nicht signifikant. Hier ist allerdings<br />

zu erwähnen, dass die Ausgangswerte<br />

vor den durchgeführten Workshop sehr<br />

hoch waren (im Mittelwert über 3 auf<br />

der fünfstufig skalierten Likert-Skala)<br />

(Tab. 7).<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 71


St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 6<br />

zugeschriebene Eigenschaft Mittelwerte PRÄ(1), (3) Mittelwerte POST Veränderung (2)<br />

unbeherrscht 1,97 1,99 0,014 n.s.<br />

bizarr 1,97 1,94 -0,03 n.s.<br />

psychisch krank 3,29 3,51 0,22 *<br />

wahnsinnig 1,49 1,58 0,09 n.s.<br />

unberechenbar 2,42 2,48 0,06 n.s.<br />

hilfsbedürftig 4,03 3,94 -0,09 n.s.<br />

geisteskrank 1,65 1,86 0,21**<br />

gefährlich 1,87 1,92 0,05 n.s.<br />

wunderlich 2,22 2,29 0,07 n.s.<br />

mitleiderregend 3,01 2,95 0,06 n.s.<br />

unheimlich 1,89 2,03 0,14 n.s.<br />

nervlich überbelastet 4,02 3,98 -0,04 n.s.<br />

1 Bewertung von 1 "trifft überhaupt nicht zu bis 5 (trifft sehr stark zu)<br />

2 ** = p< 0,01; * = p< 0,05; n.s.= nicht signifikant (T-Test für abhängige Stichproben)<br />

3 Abweichungen sind abhängig von der Anzahl der jeweils kompletten Datensätze PRÄ/POST<br />

Tabelle 4:<br />

Einer Fallvignette zugeschriebene Eigenschaften vor bzw. eine Woche nach dem Informations-Workshop<br />

Sichtweise nach der Veranstaltung - Angaben in %<br />

weiblich männlich gesamt<br />

ja nein ja nein ja nein<br />

besser informiert 88,9 <strong>11</strong>,1 89,9 10,1 89,9 10,1<br />

mehr Verständnis 87,5 12,5 82,3 17,7 82,5 17,5<br />

besser hineinfühlen 75 25 73 27 73 27<br />

Info Behandlungsmöglichkeiten 75 25 80,8 19,2 80,6 19,4<br />

kann man helfen 100 0 94,9 5,1 95,1 4,9<br />

Info Einrichtungen 75 25 82,8 17,2 82,5 17,5<br />

Vorurteile in Gesellschaft 87,5 12,5 88,9 <strong>11</strong>,1 88,8 <strong>11</strong>,2<br />

stellen Betroffene Gefahr dar 14,3 85,7 38,8 61,2 37,8 62,2<br />

will mehr zum Thema erfahren 55,6 44,4 62,1 37,9 61,8 38,2<br />

Tabelle 5:<br />

Subjektive Zufriedenheit mit den Informationsveranstaltungen<br />

72<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 7<br />

Veränderung Gefühle Männer<br />

Subskala [1] Mittelwerte PRÄ Mittelwerte POST Veränderung [2]<br />

Angstgefühle 2,13 2,31 0,18**<br />

Aggressive Regungen 1,47 1,52 n.s.<br />

Prosoziale Gefühle 3,25 3,26 n.s.<br />

[1] Skala von 1 (Überhaupt nicht) bis 5 (sehr stark), Subskalenbildung:<br />

• Angstgefühle (löst Angst aus, sich unbehaglich fühlen, sich verunsichert fühlen, sich unwohl fühlen)<br />

• Aggressive Regungen (Unverständnis, belustigt sein, Ärger empfinden, Abscheu empfinden)<br />

• Prosoziale Gefühle (Mitleid empfinden, Sympathie verspüren, Bedürfnis zu helfen, besorgt sein)<br />

[2] ** = p< 0,01; * = p< 0,05; n.s.= nicht signifikant (T-Test für abhängige Stichproben)<br />

Tabelle 6:<br />

Veränderungen der Gefühle angesichts einer Fallvignette<br />

Alltagssituation Mittelwerte PRÄ(1), (3) Mittelwerte POST Veränderung (2)<br />

Zimmer vermieten 3,30 3,09 ´´-0,21**<br />

als Kollege am Arbeitsplatz 3,49 3,37 -0,<strong>11</strong> n.s.<br />

als Wohnungsnachbar 3,47 3,37 -0,10 n.s.<br />

beaufsichtigt die eigenen Kinder 2,28 2,17 -0,<strong>11</strong> n.s.<br />

heiratet die eigene Schwester 2,72 2,62 -0,10 n.s.<br />

Person mit ihm bekannt machen 3,42 3,31 -0,<strong>11</strong> n.s.<br />

für Arbeitsstelle empfehlen 2,78 2,72 -0,07 n.s.<br />

(1) Bewertung von 1 "sicher nicht" bis 5 "auf jeden Fall"<br />

(2) ** = p< 0,01; * = p< 0,05; n.s.= nicht signifikant (T-test für abhängige Stichproben)<br />

(3) Abweichungen sind abhängig von der Anzahl der jeweils kompletten Datensätze PRÄ/POST<br />

Tabelle 7:<br />

Bedürfnis nach sozialer Distanz vor und nach der Informationsveranstaltung<br />

Diskussion<br />

Bei 38 meist trialogisch moderierten<br />

Seminaren in NÖ wurden im Lauf<br />

des Jahres <strong>2010</strong> insgesamt 852 Polizeibeamte<br />

geschult. Ein Depressions-<br />

Screening wurde von 703 Beamten<br />

ausgefüllt, in Summe lagen 208 komplette<br />

Datensätze inklusive prä- und<br />

post-Bögen vor. Generell überwogen<br />

die Männer, im höheren Alter antworteten<br />

ausschließlich Männer, da Frauen<br />

erst seit wenigen Jahren zum österreichischen<br />

Polizeidienst zugelassen sind.<br />

Bei nicht mehr als 9% der Befragten<br />

zeigten sich im Depressions-Quickcheck<br />

Hinweise auf das Vorliegen<br />

einer depressiven Störung. Dies überrascht<br />

insofern, als in Studien mit Polizeibeamten<br />

bisher von einer höheren<br />

Prävalenz depressiver Verstimmungen<br />

ausgegangen wurde [1,6]. Es kann allerdings<br />

nicht ausgeschlossen werden,<br />

dass die Offenheit bei der Beantwortung<br />

der Fragen nach eigener Betroffenheit<br />

durch Angst vor befürchteten<br />

dienstrechtlichen Konsequenzen gering<br />

war. Sofern Erfahrungen mit Depression,<br />

Suizid- oder selbstgefährdendem<br />

Verhalten in der Familie vorlagen, waren<br />

mit 16,3% signifikant häufiger Anzeichen<br />

einer depressiven Störung zu<br />

bemerken (p< ,01). Diese persönlichen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 73


St. Frühwald, A. Entenfellner, W. Grill, Ch. Korberl, P. Frottier 8<br />

Berührungspunkte hatten bedeutend<br />

mehr Einfluss auf das Vorhandensein<br />

eigener Symptome als das Geschlecht<br />

oder das (Dienst-)Alter. Dies bestätigt<br />

Ergebnisse einer aktuellen US-amerikanischen<br />

Untersuchung, die als bedeutsamste<br />

Prädiktoren depressiver<br />

Symptome bei Polizisten traumatische<br />

Kindheits-Erlebnisse noch vor geringem<br />

Selbstwertgefühl und stärkerer Arbeitsbelastung<br />

nannte [18].<br />

Die Veranstaltungen erhielten durchwegs<br />

ein positives Feedback und eine<br />

hohe Zustimmung (welche mit dem<br />

Alter der Befragten noch anstieg). Die<br />

geschulten Polizisten fühlten sich besser<br />

informiert und meinten, nun mehr<br />

Verständnis für psychisch Erkrankte<br />

aufzubringen. Einer Fallvignette zugeschriebene<br />

Eigenschaften waren nach<br />

der Veranstaltung häufiger „psychisch<br />

krank“ und „geisteskrank“. Vor der<br />

Veranstaltung wurden auffallend häufig<br />

prosoziale Gefühle geäußert (76%<br />

Mitleid, 82% Besorgnis, 60% Sympathie,<br />

in 86% das Bedürfnis helfen zu<br />

wollen). Selbst Betroffene (höherer<br />

Depressions- Quickcheck) wiesen allerdings<br />

weniger prosoziale Gefühle,<br />

dafür mehr Angst oder Aggression auf.<br />

Nach der Veranstaltung kam es bei den<br />

Männern zu einer signifikanten Zunahme<br />

der Angstgefühle. Ebenso war<br />

nach der Veranstaltung die Abnahme<br />

der Bereitschaft, ein Zimmer an einen<br />

fiktiven Betroffenen unterzuvermieten<br />

festzustellen. Auch sonst kam es<br />

zu einer nicht signifikanten Zunahme<br />

des Bedürfnisses nach sozialer Distanz<br />

von allerdings relativ hohen initialen<br />

Werten aus (der Mittelwert sämtlicher<br />

Items bei anfangs 3,1 veränderte sich<br />

nicht signifikant auf 2,95); in einer österreichischen<br />

Untersuchung an Schülern<br />

höherer Schulen – die üblicherweise<br />

nicht im Berufsalltag in schwer<br />

zu bewältigenden Situationen mit psychisch<br />

kranken Menschen zu tun haben<br />

- wurde eine initiale Zustimmungsrate<br />

von 3,2 berichtet [12]. Dies führt zur<br />

möglichen Interpretation einer initialen<br />

Beantwortung durch die PolizistInnen<br />

gemäß des in der Workshop-Situation<br />

sozial Erwünschten. Andererseits<br />

könnte die im Polizeidienst häufigere<br />

Konfrontation mit von psychischen<br />

Krisen betroffenen Menschen auch zu<br />

einer größeren Vertrautheit mit dem<br />

Phänomen psychischer Erkrankungen,<br />

somit zu einem geringeren Bedürfnis<br />

nach sozialer Distanz geführt haben.<br />

Die Zunahme der Angstgefühle könnte<br />

so erklärt werden, dass angesichts des<br />

fordernden und belastenden Berufsalltags<br />

der Beamten, welcher bei den Seminaren<br />

stets thematisiert wurde, und<br />

angesichts einer möglichen Identifikation<br />

mit dem das Seminar mitgestaltenden<br />

Trialogpartner tatsächlich der Inhalt<br />

der Kernbotschaft „Depression kann jeden<br />

treffen“ ankam und zu emotionalen<br />

Reaktionen führte. Wir vermuten, dass<br />

die PolizistInnen als Folge der Schulung<br />

erkannten, dass auch sie eventuell<br />

von psychischen Störungen betroffen<br />

sein könnten, wodurch die Angst davor<br />

nach der Veranstaltung wuchs.<br />

Wie bei vergleichbaren Studien stellt<br />

das Fehlen einer Kontrollgruppe eine<br />

wichtige Limitation dieser Untersuchung<br />

dar. Andererseits halten wir die<br />

Repräsentativität der Studie für hoch,<br />

da sämtliche Beamte verschiedener<br />

Bezirke geschult wurden, sofern sie<br />

nicht urlaubs- oder krankheitsbedingt<br />

abwesend waren oder dienstliche Akutsituationen<br />

eine Teilnahme verunmöglichten.<br />

Da die Kommandanten des Bezirks<br />

über die Abhaltung der Seminare<br />

entschieden, jedoch nicht selbst teilnahmen,<br />

entfällt hier der oft vermutete<br />

Selektionseffekt einer häufigeren Teilnahme<br />

a priori positiver eingestellter<br />

Personen zumindest für das Screening<br />

nach depressiven Symptomen und die<br />

Einstellungsuntersuchung vor der Befragung<br />

(96,4 % Response). Allerdings<br />

können Selektionseffekte bei Rücklauf<br />

der Post-Bögen (29,2 % des gesamten<br />

Sample) nicht ausgeschlossen werden.<br />

Bei den Angaben zu eigener Betroffenheit<br />

(Depressions-Quickcheck) könnte<br />

Sorge um befürchtete negative dienstrechtliche<br />

Folgen die Ergebnisse nach<br />

unten verzerrt haben.<br />

20<strong>11</strong> werden die Veranstaltungen des<br />

„Bündnis gegen Depression“ fortgesetzt.<br />

So sind mehrere Seminare mit<br />

Schulung von Polizeischülern geplant;<br />

die flächendeckende Schulungen der<br />

PolizistInnen sollte abgeschlossen werden.<br />

Schulungen zu psychiatrischen<br />

Störungen am Arbeitsplatz der Beamten<br />

mit der Möglichkeit, auf spezifische<br />

Probleme des Berufsalltags einzugehen,<br />

wurde als ideal zur Vermittlung<br />

eingehenderer Kenntnisse, sowie zum<br />

Abbau von negativen Einstellungen<br />

und Vorurteilen beschrieben [15]. Allerdings<br />

ist ein bekanntes Phänomen,<br />

dass punktuelle Schulungen keine<br />

nachhaltigen Effekte erzielen können<br />

[9, <strong>11</strong>], weshalb Anti-Stigma-Interventionen<br />

stets über längere Zeiträume<br />

kontinuierlich durchgeführt werden<br />

sollten [9]. Ob der PSD in NÖ neben<br />

anderen Projekten eine neuerliche Seminarreihe<br />

mit psychiatrischem Inhalt<br />

für die Exekutive, etwa zum ebenfalls<br />

relevanten Thema Alkoholmissbrauch<br />

und -krankheit, durchführen wird, ist<br />

heute noch offen.<br />

Die europäische Kommission hat in<br />

ihrem „EU Compass for Action on<br />

Mental Health and Well-Being“ [7]<br />

eine Sammlung von „best practice“-<br />

Modellen aus allen Mitgliedsstaaten<br />

vorgelegt. Wir freuen uns, dass der NÖ<br />

Ansatz innerhalb des „Bündnis gegen<br />

Depression“ – in trialogischer Weise<br />

über psychische Störungen und psychiatrische<br />

Versorgung aufzuklären - als<br />

ein Beispiel von „best practice“ im<br />

Mental Health Kompass gelistet wurde<br />

[8]. Der NÖ PSD ist zuversichtlich,<br />

auch in den kommenden Jahren einen<br />

Beitrag zu öffentlicher Aufklärung über<br />

psychische Störungen in NÖ und einer<br />

positiven Präsentation von Psychiatrie<br />

in der allgemeinen und der Fachöffentlichkeit<br />

leisten zu können.<br />

Danksagung<br />

Die Bemühungen des PSD um öffentliche<br />

Aufklärung und Ent-Stigmatisierung<br />

in NÖ wurde finanziell durch<br />

„Gesundes Niederösterreich“ des NÖ<br />

Gesundheits- und Sozialfonds (NÖ-<br />

GUS) unterstützt. Die Autoren danken<br />

Annika Urbanitsch und Doris Rath für<br />

die Unterstützung bei der Durchführung<br />

der Evaluation, Marlene Mayrhofer für<br />

74<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


„Ein ordentlicher Polizist erschießt sich, bevor er sich aufhängt!“ – Ergebnisse von Schulungsveranstaltungen ... 9<br />

die Unterstützung bei der Datenauswertung.<br />

Dem Polizeikommandanten<br />

von NÖ, Herrn Generalmajor Arthur<br />

Reis, sei gemeinsam mit seinem Team<br />

für die Offenheit für das Schulungsprojekt<br />

und für die wohlwollende Unterstützung<br />

Dank gesagt. Außerdem danken<br />

wir den engagiert mitwirkenden<br />

ReferentInnen aus den Reihen des PSD<br />

der Caritas und der PSZ GmbH, sowie<br />

ganz besonders den Co-ReferentInnen<br />

aus den Reihen der Betroffenen und der<br />

Angehörigen.<br />

Literatur<br />

[1] Andrews ME, McCanlies EC, Burchfiel<br />

CM, Charles LE, Hartley TA, Fekedulegn<br />

D, Violanti JM. Hardiness<br />

and psychological distress in a cohort<br />

of police officers. Int J Emerg Ment<br />

Health 2008; 10: 137-146.<br />

[2] Angermeyer MC. Das Stigma psychischer<br />

Krankheit aus Sicht der Patienten<br />

– Ein Überblick. Psychiat Prax<br />

2003; 30: 358-366.<br />

[3] Angermeyer MC, Holzinger A. Erlebt<br />

die Psychiatrie zurzeit einen Boom der<br />

Stigmaforschung? Eine Analyse wissenschaftlicher<br />

Zeitschriften. Psychiat<br />

Prax 2005; 32: 399-407.<br />

[4] Angermeyer MC, Matschinger H. The<br />

effect of personal experience with<br />

mental illness on the attitude towards<br />

individuals suffering from mental disorders.<br />

Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol<br />

1996; 31: 321-326.<br />

[5] Berg AM, Hem E, Lau B, Ekeberg O.<br />

An exploration of job stress and health<br />

in the Norwegian police service: a<br />

cross sectional study. J Occupat Med<br />

Toxicol 2006; 1: 26 doi:10.<strong>11</strong>86/1745-<br />

6673-1-26 (Zugriff am 27.7.20<strong>11</strong>).<br />

[6] Berg AM, Hem E, Lau B, Ekeberg O.<br />

Help-seeking in the Norwegian police<br />

service. J Occupat Health 2006; 48:<br />

145-153.<br />

[7] Europäische Kommission. EU-Compass<br />

for Action on Mental Health<br />

and Well Being, http://ec.europa.eu/<br />

health/mental_health/eu_compass/index_en.htm<br />

(Zugriff am 27.7.20<strong>11</strong>).<br />

[8] Europäische Kommission. EU-Compass<br />

for Action on Mental Health<br />

and Well Being, https://webgate.<br />

ec.europa.eu/sanco_mental_health/<br />

public/GOOD_PRACTICE/241/show.<br />

html (Zugriff am 27.7.20<strong>11</strong>).<br />

[9] Grausgruber A, Schöny W, Grausgruber-Berner<br />

R, Koren G, Frajo Apor B,<br />

Wancata J, Meise U. „Schizophrenie<br />

hat viele Gesichter“ – Evaluierung der<br />

österreichischen Anti-Stigma-Kampagne<br />

2000-2002. Psychiat Prax 2009;<br />

36: 327-333.<br />

[10] Hinterhuber H, Meise U, Wancata J.<br />

Ein Vierteljahrhundert „Neuropsychiatrie“.<br />

Neuropsychiatrie 20<strong>11</strong>; 25: 57-<br />

58.<br />

[<strong>11</strong>] Holzinger A, Dietrich S, Heitmann<br />

S, Angermeyer MC. Evaluation zielgruppenspezifischer<br />

Anti-Stigma-Aktivitäten.<br />

Psychiat Prax 2008; 35: 376-<br />

386.<br />

[12] Kohlbauer D, Meise U, Schenner M,<br />

Sulzenbacher H, Frajo-Apor B, Meller<br />

H, Günther V. Verändert der Unterricht<br />

über Depression die Einstellung<br />

gegenüber Schizophrenie? Eine zielgruppen-orientierte<br />

Anti-Stigma-Intervention.<br />

Neuropsychiatrie <strong>2010</strong>;<br />

24: 132-140.<br />

[13] Meise U, Sulzenbacher H, Kemmler<br />

G, Schmid R, Rössler W, Günther<br />

V. „…nicht gefährlich, aber doch<br />

furchterregend“ Ein Programm gegen<br />

Stigmatisierung von Schizophrenie in<br />

Schulen. Psychiat Prax 2000; 27: 340-<br />

346<br />

[14] Möller-Leimkühler AM, Paulus NC,<br />

Heller J. Male depression bei jungen<br />

Männern. Blickpunkt der Mann 2009;<br />

7: 15-20.<br />

[15] Pinfold V, Huxley P, Thronicroft G,<br />

Farmer P, Toulmin H, Graham T. Reducing<br />

psychiatric stigma and discrimination<br />

– evaluating an educational<br />

intervention with the police force in<br />

England. Soc Psychiatry Psychiatr<br />

Epidemiol 2003; 38: 337-344.<br />

[16] Rutz W. Improvement of care for<br />

people suffering from depression: the<br />

need for comprehensive education.<br />

Int Clin Psychopharmacol 1999; 14:<br />

27–33.<br />

[17] Schöny W: Stigma. In: Wancata J &<br />

Rittmannsberger H: Österreichischer<br />

Schizophreniebericht 2008. Buchplus,<br />

Linz, S. 199-206.<br />

[18] Wang Z, Inslicht SS, Metzler TJ,<br />

Henn-Haase C, McCaslin SE, Tong H,<br />

Neylan TC, Marmar CR. A prospective<br />

study of predictors of depression<br />

symptoms in police. Psychiatry Research<br />

<strong>2010</strong>; 175: 2<strong>11</strong>-216.<br />

[19] Wundsam K, Pitschel-Walz G, Leucht<br />

S, Kissling W. Psychisch Erkrankte<br />

und Angehörige unterrichten Polizeibeamte.<br />

Psychiat Prax 2007; 34: 181-<br />

187.<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />

Psycho-Sozialer Dienst der Caritas der<br />

Diözese St. Pölten<br />

psd.fruehwald@stpoelten.caritas.at<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 75


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr,<br />

er ist mein Retter. (Ex. 15,2)<br />

Im Gedenken an<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald (1968-2012)<br />

Diese Bibelstelle hat Stefan Frühwald für<br />

seine Parte ausgesucht. Wie auf alles in<br />

seinem Leben hat er sich auch wohldurchdacht<br />

auf sein Sterben und sein<br />

Begräbnis vorbereitet.<br />

So haben wir ihn kennengelernt im Mai<br />

2001: vorausschauend, umsichtig und<br />

besonnen, alles vorbereitend. Er hatte<br />

viele Ideen, in denen es darum ging, sein<br />

Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“ umzusetzen.<br />

Und er ging immer zielstrebig voran,<br />

diese Ideen auch Realität werden zu<br />

lassen. Bis zuletzt – kurz vor Weihnachten<br />

20<strong>11</strong>, bei einem letzten Besuch bei ihm<br />

– waren seine Gedanken noch ganz bei<br />

seinen wichtigsten Zielen: der Errichtung<br />

der Sozialpsychiatrischen Ambulanzen<br />

und der Neupositionierung des PSDs.<br />

Wir im <strong>PsychoSozialen</strong> Dienst hatten<br />

das Glück, mit ihm seine Pläne in unsere<br />

Arbeit einfließen lassen zu können. Wir<br />

starteten Projekte, die in unserer Tätigkeit<br />

jetzt fixer Bestandteil und selbstverständlich<br />

sind; die wir im Bewusstsein, gute<br />

Arbeit zu leisten, weiterführen.<br />

Stefan war stets bemüht, die Ergebnisse<br />

unserer Arbeit auch über Niederösterreichs<br />

Grenzen bekannt zu machen. Die<br />

Erfolge seiner Bemühungen lassen sich<br />

in einer langen Liste von Publikationen<br />

zusammenfassen. Stefans Vorträge und<br />

Posterpräsentationen waren bereits obligat<br />

auf Psychiatriekongressen in Gmunden,<br />

Berlin, Mallorca,…..<br />

Aber Stefans Bemühungen beschränkten<br />

sich nicht auf den PSD allein. Er wirkte in<br />

der Emmausgemeinschaft in St. Pölten,<br />

SOMA St. Pölten und den NÖ Sozialmärkten.<br />

Er arbeitete wissenschaftlich.<br />

Er war Vorsitzender der Fachgruppe<br />

Psychiatrie der NÖ Ärztekammer.<br />

Er war ein Netzwerker. Er war in der<br />

Jugendarbeit in der Dompfarre<br />

engagiert … Er war tief gläubig.<br />

Mit Stefan haben wir einen Menschen<br />

verloren, der uns alle tief beeindruckt<br />

hat mit seiner Schaffenskraft, seinem<br />

Wissen, seiner Menschlichkeit.<br />

Wir werden ihn vermissen. Aber wir<br />

werden auch die von ihm gelegten<br />

Grundsteine weiter für seine Projekte<br />

ausbauen – in seinem Sinn.<br />

„Jeder Patient soll<br />

die Erfahrung machen:<br />

Ich werde geliebt.“<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />

76<br />

PsychoSozialer Dienst | Club Aktiv | PsychoSoziale Wohngemeinschaften


Beruflicher Werdegang<br />

Der Ärztliche Leiter des <strong>PsychoSozialen</strong><br />

<strong>Dienstes</strong> der Caritas St. Pölten, Univ.<br />

Doz. Dr. Stefan Frühwald ist am 4. Jänner<br />

2012 nach langem, mit großer Geduld<br />

ertragenem Leiden im 44. Lebensjahr<br />

verstorben.<br />

Seit Mai 2001 war Dr. Stefan Frühwald regionaler<br />

ärztlicher Leiter des <strong>PsychoSozialen</strong><br />

<strong>Dienstes</strong> im Zentralraum NÖ. Im selben<br />

Jahr wird er Konsiliarfacharzt und Vorstandsmitglied<br />

der Emmausgemeinschaft<br />

St. Pölten. 2004 Habilitation zum Universitätsdozenten<br />

für Psychiatrie an der Medizinischen<br />

Universität Wien. Im gleichen Jahr<br />

wird Stefan Frühwald Gesellschafter von<br />

SAM/NÖ Sozialmärkte. Seit 2005 war er<br />

ärztlicher Gesamtleiter des <strong>PsychoSozialen</strong><br />

<strong>Dienstes</strong> der Caritas St. Pölten und arbeitete<br />

in der diözesanen Ombudsstelle mit.<br />

Abbau von Schranken zwischen<br />

psychisch Kranken und Gesunden<br />

Schranken zwischen gesunden und<br />

psychisch kranken Menschen abzubauen,<br />

war Dr. Stefan Frühwald ein großes<br />

Anliegen. Er hielt zahlreiche Vorträge über<br />

psychische Erkrankungen in Schulen,<br />

Pfarren, Gemeinden und Vereinen, oft<br />

begleitet von einer/m Betroffenen und<br />

einer/m Angehörigen. So gelang es ihm,<br />

Vorurteile zu entkräften und Verständnis<br />

für diese oft ausgegrenzten Menschen<br />

zu wecken. Als Partner für diese Aufgabe<br />

fungierte das „NÖ Bündnis gegen Depression“.<br />

Damit die vom Stigma der psychischen<br />

Krankheit Betroffenen weniger<br />

diskriminiert und ausgegrenzt werden,<br />

war Dr. Stefan Frühwald eine gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

wichtig. Vielen Menschen<br />

war und ist er als in den Medien häufig<br />

zitierter Experte für psychiatrische Belange<br />

bekannt.<br />

Psychisch Kranke sollten nicht nur in psychiatrischen<br />

Anstalten Hilfe finden, sondern<br />

im Sinn einer „Enthospitalisierung“<br />

auch in gemeindenahen und niederschwelligen<br />

Einrichtungen, das war seine<br />

Überzeugung. Er setzte sich für ihre Integration<br />

in den Arbeitsmarkt ebenso ein<br />

wie für einen Verbleib in ihrem sozialen<br />

Umfeld, solange dies möglich war, sowie<br />

für die Einführung von betreuten Wohngruppen.<br />

Dr. Stefan Frühwald hat durch<br />

sein beharrliches Engagement und seine<br />

fachliche Kompetenz die Entwicklung des<br />

<strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong> geprägt. Dafür<br />

möchte die Caritas der Diözese St. Pölten<br />

ihren aufrichtigen Dank aussprechen.<br />

Sein Denken und Wirken wird unserer<br />

Organisation nachhaltig erhalten bleiben.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 77


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Ergotherapie in Bildern<br />

Links oben: Skulpturen aus Speckstein<br />

Oben: Baum auf Leinwand (Acryl)<br />

Links: Buntes Legebild<br />

78<br />

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KIPKE –<br />

Kreative Werkgruppe St. Pölten<br />

Oben: Schatzkistchen<br />

Rechts: Collagen,<br />

Zeichnungen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> 79


club<br />

PsychoSoziale Wohngemeinschaften<br />

PWG<br />

Caritas<br />

Diözese St. Pölten<br />

Wenn die Seele<br />

krank ist …<br />

Hilfe in psychischen Krisen<br />

ist möglich.<br />

Regionalbüro Mostviertel<br />

für die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs<br />

und Magistrat Waidhofen/Ybbs<br />

T 07472-655 44<br />

Hauptplatz 37, 3300 Amstetten<br />

Regionalbüro Waldviertel<br />

für die Bezirke Gmünd, Horn,<br />

Waidhofen/Thaya, Zwettl<br />

T 02822-535 12<br />

Landstraße 29, 3910 Zwettl<br />

Regionalbüro St. Pölten<br />

für die Bezirke St. Pölten, Krems, Lilienfeld<br />

T 02742-710 00<br />

Brunngasse 23, 3100 St. Pölten<br />

www.caritas-stpoelten.at<br />

www.psychosozialer-dienst.at<br />

82<br />

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