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Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ..................................................................................................................................................... Seite 2<br />

Organigramm der Caritas der Diözese St. Pölten..................................................................................... Seite 3<br />

Organigramm des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong> der Caritas der Diözese St. Pölten..................................... Seite 4<br />

Beratungsstellen im Überblick .................................................................................................................. Seite 5<br />

MitarbeiterInnen........................................................................................................................................ Seite 6<br />

Leistungen ................................................................................................................................................ Seite 8<br />

Leistungen 2004.................................................................................................................................... Seite 9<br />

Leistungen 2005.................................................................................................................................... Seite 10<br />

Vergleich/Entwicklung: Leistungen........................................................................................................ Seite 11<br />

Ressourcen .............................................................................................................................................. Seite 14<br />

Ressourcen 2004 .................................................................................................................................. Seite 15<br />

Ressourcen 2005 .................................................................................................................................. Seite 16<br />

Vergleich/Entwicklung: Ressourcen........................................................................................................ Seite 17<br />

Verbindungsdienst .................................................................................................................................... Seite 18<br />

Zuweisungen aus dem Verbindungsdienst............................................................................................ Seite 19<br />

Zuweisungsdiagnosen Verbindungsdienst 2004/2005 .......................................................................... Seite 20<br />

Gruppenangebote..................................................................................................................................... Seite 21<br />

Gruppenbeschreibungen....................................................................................................................... Seite 21<br />

Angehörigen- und Betroffenen-Gruppen ............................................................................................... Seite 28<br />

Entwicklung der Gruppenangebote ...................................................................................................... Seite 29<br />

Helferkonferenzen .................................................................................................................................... Seite 30<br />

Durchgeführte Helferkonferenzen ......................................................................................................... Seite 31<br />

Umset<strong>zu</strong>ngsprojekt Niederösterreichischer Psychiatrieplan ..................................................................... Seite 32<br />

Öffentlichkeitsarbeit 2004 und 2005 ......................................................................................................... Seite 36<br />

Qualitätssicherung .................................................................................................................................... Seite 45<br />

Personalentwicklung ............................................................................................................................. Seite 45<br />

Organisationshandbuch ........................................................................................................................ Seite 46<br />

Qualität als Prozess (QAP) ................................................................................................................... Seite 46<br />

KundInnenbefragung.............................................................................................................................. Seite 47<br />

Impress<strong>um</strong><br />

Psychosoziale Einrichtungen der Caritas der Diözese St. Pölten, Hasnerstr. 4, 3100 St. Pölten,<br />

T 02742/844-502, pse.office@stpoelten.caritas.at, www.stpoelten.caritas.at<br />

Redaktion: DSA Anna Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald, DSA Angelika Karner,<br />

Mag. Annika Urbanitsch, DSA Martin Zauner, Daniela Hubauer<br />

Druck: gugler print & media und BBO d. Caritas St. Pölten<br />

1


Vorwort<br />

Als Teil des sozialpsychiatrischen Versorgungsnetzes hat sich im Westen Niederösterreichs der<br />

PsychoSoziale Dienst (PSD) der Caritas der Diözese St. Pölten mit seinen Kernleistungen Clearing,<br />

Beratung und Begleitung <strong>zu</strong> einer zentralen Anlaufstelle für Menschen mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen und sozialen Problemstellungen etabliert. Den zweiten 2-Jahres-Tätigkeitsbericht des<br />

PSD der Caritas der Diözese St. Pölten einleitend wollen wir einige Worte des Dankes sagen:<br />

Zuallererst danken wir den KundInnen und Kunden des PSD, die in oft sehr schwierigen<br />

Lebenssituationen Beratung, Begleitung und andere Unterstüt<strong>zu</strong>ngsleistungen in Anspruch genommen<br />

haben. Für Betroffene oder Angehörige stellen schwere seelische Probleme gravierende<br />

Einschränkungen dar und können lähmen, sodass es oft alles andere als einfach ist, Hilfe <strong>zu</strong> suchen oder<br />

z<strong>um</strong>indest <strong>zu</strong><strong>zu</strong>lassen und an<strong>zu</strong>nehmen.<br />

Ohne das konsequente, beispielgebende Engagement der MitarbeiterInnen des PSD wäre es nicht<br />

möglich, einen Bericht über so ermutigende Entwicklungen <strong>zu</strong> geben. Dieses Engagement wiegt <strong>um</strong>so<br />

mehr, wenn man weiß, wie hoch in diesem exponierten Arbeitsfeld die Gefahr ist, aufgrund des<br />

unübersehbaren Leids in Erschöpfung und „burn-out“ <strong>zu</strong> geraten (s.a. Kapitel ÖA, S. 35).<br />

Den Kooperationspartnern und Kostenträgern danken wir für das langjährig entgegengebrachte<br />

Vertrauen. Besonderes Augenmerk wurde in den Berichtsjahren 2004/2005 auf die weitere Qualitätssicherung<br />

unserer Dienstleistungen durch die Beschreibung von zentralen Funktionen (s.a. Organisationshandbuch)<br />

gerichtet. Mit einem verstärkten Angebot von unterschiedlichen Gruppen, der<br />

Einrichtung von themenspezifischen Arbeitsgruppen (s.a. AG Krise) und der Beschreibung von klaren<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ngsstrukturen (Helferkonferenzen) setzten wir uns differenziert mit unserem Auftrag<br />

auseinander. Als wichtiger Meilenstein in der Verbesserung der Versorgung von psychisch kranken<br />

Menschen und ihren Angehörigen kann die Implementierung des Modellprojekts „Personenzentrierte<br />

Wohnbetreuung“ im Rahmen der Umset<strong>zu</strong>ng des NÖ Psychiatrieplans 2003 im Mostviertel angesehen<br />

werden. Gern unterstützen wir dieses Projekt, ist es doch einerseits Bestärkung, den bereits<br />

eingeschlagenen Weg weiter<strong>zu</strong>gehen, andererseits auch Wegweiser für die <strong>zu</strong>künftige Rolle des PSD in<br />

der sozialpsychiatrischen Versorgungslandschaft in NÖ. Den damit verbundenen Anforderungen an<br />

unsere MitarbeiterInnen wurden wir einrichtungsseitig durch kontinuierliche Maßnahmen im Sinne der<br />

Personalentwicklung (s.S. 40) gerecht.<br />

Abschließend hoffen wir, dass dieser Bericht <strong>zu</strong> einem weitergehenden Verständnis der Ansätze,<br />

Arbeitsweisen und der aktuellen Entwicklungen im PSD der Caritas St. Pölten beitragen wird. Wir freuen<br />

uns über eine Reaktion Ihrerseits (psd.entenfellner@stpoelten.caritas.at oder<br />

psd.fruehwald@stpoelten.caritas.at) und wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.<br />

DSA Anna Entenfellner, Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald, DSA Klaus Helmreich, DSA Angelika Karner, Dr.<br />

Christian Korbel, Dr. Irina Taschler, DSA Martin Zauner<br />

Gesamtleitungsteam des PSD<br />

2


Beratungsstellen<br />

Regionalbüro Mostviertel<br />

(für die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs und Magistrat Waidhofen/Ybbs)<br />

Sekretariat: Daria Spreitzer<br />

3300 Amstetten, Hauptplatz 37, Telefon: 07472/65544, e-mail: psd.mostviertel@stpoelten.caritas.at<br />

Bezirke Beratungsstellen<br />

Amstetten<br />

Melk<br />

Scheibbs<br />

Waidhofen/Ybbs<br />

Regionalbüro Waldviertel<br />

(für die Bezirke Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya, Zwettl)<br />

3300 Amstetten<br />

Hauptplatz 37<br />

Telefon: 07472/65544 Fax: 07472/65544-4<br />

3390 Melk<br />

Stadtgraben 10<br />

Telefon: 02752/51818 Fax: 02752/51818-4<br />

3270 Scheibbs<br />

Kapuzinerplatz 1<br />

Telefon: 07482/43431 Fax: 07482/43431-6<br />

3340 Waidhofen/Ybbs<br />

Oberer Stadtplatz 20<br />

Telefon: 07442/53420 Fax: 07442/53420-4<br />

Sekretariat: Gabriele Koppensteiner<br />

3910 Zwettl, Landstraße 29, Tel: 02822/53512, e-mail: psd.waldviertel@stpoelten.caritas.at<br />

Bezirke Beratungsstellen<br />

Gmünd<br />

Horn<br />

Waidhofen/Thaya<br />

Zwettl<br />

Regionalbüro Zentralra<strong>um</strong> St. Pölten<br />

(für die Bezirke St. Pölten, Krems, Lilienfeld)<br />

3950 Gmünd<br />

Pestalozzigasse 3<br />

Telefon: 02852/51099 Fax: 02852/51099-44<br />

3580 Horn<br />

Josef Kirchner-Gasse 5<br />

Telefon: 02982/20420 Fax: 02982/20420-4<br />

3830 Waidhofen/Thaya<br />

Bahnhofstraße 18<br />

Tel: 02842/54150 Fax: 02842/54150-25<br />

3910 Zwettl<br />

Landstr.29<br />

Telefon: 02822/53512 Fax: 02822/53512-16<br />

Sekretariat: Judith Hubauer<br />

3100 St. Pölten, Dr. Karl Renner Promenade 12, Telefon: 02742/71000, e-mail: psd.stpoelten@stpoelten.caritas.at<br />

Bezirke Beratungsstellen<br />

Krems<br />

Lilienfeld<br />

St. Pölten<br />

Die Regionalbüros sind täglich erreichbar: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr.<br />

3500 Krems<br />

Bahnzeile 1, Eingang<br />

Edmund-Hofbauer-Straße<br />

Telefon: 02732/71843 Fax: 02732/71843-43<br />

3180 Lilienfeld,<br />

Platzl 6<br />

Telefon: 02762/52789 Fax: 02762/52789-4<br />

3100 St. Pölten<br />

Dr. Karl Renner Promenade 12<br />

Telefon: 02742/71000 Fax: 02742/841-39<br />

5


MitarbeiterInnen 2004/2005<br />

MitarbeiterIn Beratungsstelle<br />

DSA Maria Abdi Amstetten / Waidhofen/Ybbs<br />

Dr. Karl Ableidinger Scheibbs<br />

DSA Helmut Ba<strong>um</strong>gartner Melk<br />

DSA Ingrid Beneder St.Pölten<br />

DSA Rosina Bischof Zwettl<br />

Dr. Christoph Blach Melk<br />

DSA Christina Brandstetter Waidhofen/Ybbs<br />

Dr. Ines Burgstaller Zwettl<br />

Dr. Martin Dag St. Pölten<br />

DSA Maria Debrah-Auer Amstetten<br />

Dr. Peter Ditzelmüller Lilienfeld<br />

DSA Anna Entenfellner PSD-Leitung<br />

Dr. Suzanne Doreen Erling St. Pölten / Lilienfeld<br />

DSA Ingeborg Fahrngruber Melk<br />

Dr. Bärbel Fichtl St. Pölten<br />

Dr. Bettina Fink St. Pölten<br />

DSA Ingrid Fischer Krems<br />

DSA Markus Fladenhofer Melk<br />

Dr. Christine Freudensprung Waidhofen/Thaya<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald Regionalleitung Zentralra<strong>um</strong> NÖ / PSD-Leitung<br />

Dr. Ines Ghlubner Zwettl<br />

DPGKS Susanne Gulz Modellprojekt Amstetten-Waidhofen/Ybbs<br />

Dr. Ruth Hartig Scheibbs<br />

Dr. Beate Hasslinger St. Pölten<br />

DSA Erwin Hayden-Hohmann Krems<br />

DSA Anna Christa Heidbüchel Amstetten<br />

Dr. Birgit Heigl-Steinhauser Amstetten<br />

DSA Klaus Helmreich Regionalleitung Waldviertel<br />

DSA Renate Hiesberger St. Pölten<br />

DSA Gabriele Hinterkörner Lilienfeld<br />

DSA Eva Maria Hochgerner St.Pölten<br />

DSA Edeltraud Hopferwieser Amstetten / Waidhofen/Ybbs<br />

Judith Hubauer Regionalsekretariat Zentralra<strong>um</strong> NÖ<br />

DSA Gertraude Kaindl Krems<br />

DSA Angelika Karner Regionalleitung Zentralra<strong>um</strong> NÖ<br />

DSA Michaela Karner St. Pölten<br />

Dr. Christian Korbel Melk/ Regionalleitung Mostviertel<br />

Gabriela Koppensteiner Regionalsekretariat Waldviertel<br />

Dr. Josef Krejcar Regionalleitung Mostviertel / Amstetten<br />

Dr. Gerhard Kremminger Amstetten<br />

6


Edith Kriwanek Sekretariat Caritas-Zentrale<br />

DSA Bettina Lanzenberger Amstetten / Waidhofen/Ybbs<br />

DSA Herta Lechner-Masih Melk<br />

DSA Elisabeth Lehr Horn<br />

Prim. Dr. Rainer Leuteritz Amstetten<br />

DSA Cornelia Loishandl-Weiß Gmünd<br />

Dr. Angelika Lupac Waidhofen/Thaya<br />

DSA Andrea Matzka St. Pölten<br />

DSA Mag. Monika Ohmann St. Pölten<br />

DSA Gabriele Pfalz-Weißenhofer Zwettl<br />

DSA Andrea Pilgerstorfer Krems<br />

Dr. Dieter Preindl Horn<br />

Dr. Igor Radosevic St. Pölten<br />

Dr. Nadja Riess Krems<br />

Prim. Dr. Friedrich Riffer PSD-Leitung<br />

DSA Natalie Schiller Horn<br />

DSA Andrea Schmid Horn<br />

DET Constanze Schmidt Modellprojekt Amstetten-Waidhofen/Ybbs<br />

DSA Hubert Schneider Waidhofen/Thaya<br />

Dr. Karin Schuller-Kalmàr St. Pölten / Amstetten<br />

Dr. Johann Simon Krems<br />

DSA Theresia Simmer Lilienfeld<br />

DSA Heike Sinn Amstetten<br />

Dr. Bernhard Spitzer Krems<br />

Daria Spreitzer-Gröbner Regionalsekretariat Mostviertel<br />

DSA Susanna Stattler Scheibbs<br />

Dr. Christian Steinhagen Waidhofen/Thaya / Gmünd<br />

Dr. Gabriele Sulzer-Hardt St. Pölten<br />

Dr. Alexandra Swittalek Waidhofen/Ybbs<br />

Dr. Irina Taschler Regionalleitung Waldviertel<br />

DSA Sabine Weichinger Melk<br />

Dr. Susanne Wiebogen Melk<br />

Dr. Elvira Wimmer Lilienfeld<br />

DSA Annemarie Winkler Zwettl / Gmünd<br />

DSA Regina Wurzenberger St. Pölten<br />

DSA Martin Zauner Regionalleitung Mostviertel<br />

Dr. Stefan Zechner Lilienfeld<br />

DSA Judith Zehetner Amstetten<br />

DSA Elfriede Zöchbauer Scheibbs<br />

7


Leistungen<br />

Wie bereits im ersten vorgelegten Bericht wurden auch für die Jahre 2004 und 2005 die Anzahl<br />

an KlientInnen und die mit dem PSD stattgefundenen Betreuungskontakte erfasst. Die Tabellen<br />

1.1 und 1.2 beschreiben die Leistungen des PSD für die Jahre 2004 bzw. 2005 aufgeschlüsselt<br />

nach Standorten der Beratungsstellen und nach psychiatrischen Versorgungsregionen.<br />

Erneut stellten wir in den Tabellen die Einwohnerzahl des jeweiligen Bezirks voran. Da es sich<br />

<strong>um</strong> besondere, in der extramuralen Versorgung sonst nur sporadisch erbrachte Dienstleistungen<br />

handelt, sind die jährlichen Hausbesuche eigens angeführt. Hier darf auch auf die in diesem<br />

Bericht näher ausgeführten Details <strong>zu</strong>r Gruppenarbeit im PSD verwiesen werden (s.S 22).<br />

Es folgt mit Tabelle 1.3 ein Vergleich über die Entwicklung der KlientInnen- und Kontaktzahlen<br />

innerhalb des Berichtszeitra<strong>um</strong>s. Hier ist fest<strong>zu</strong>stellen, dass in den meisten Bezirken von 2004<br />

auf 2005 eine Steigerung der Anzahl an KlientInnen <strong>um</strong> 8 % und der Kontakte <strong>um</strong> 4 % erreicht<br />

werden konnte. Demgegenüber steht ein Personalausbau <strong>um</strong> 3 % im Bereich des Fachbereichs<br />

Sozialarbeit (s.a. Kapitel Ressourcen, S. 15). Erfreulicherweise konnte die Anzahl an<br />

Hausbesuchen <strong>um</strong> fast 30 % gesteigert werden, was die Bemühungen des PSD der Caritas St.<br />

Pölten widerspiegelt, nachgehend und aufsuchend <strong>zu</strong> helfen und <strong>zu</strong> unterstützen.<br />

Schließlich ist auch graphisch dargestellt, wie sich die Entwicklung von KlientInnenzahlen und<br />

Betreuungskontakten im Zeitvergleich über den Berichtszeitra<strong>um</strong> hinaus verhält (von 2002 bis<br />

2005, Abb 1.1 und Abb1.2): In allen Versorgungsregionen erreichte der PSD mehr KundInnen,<br />

eine deutliche Steigerung der KundInnenkontakte ist <strong>zu</strong> sehen. In einzelnen Bezirken zeigt sich<br />

allerdings bereits, dass nach einer deutlichen Steigerung KundInnen-Anzahl und -Kontakte auf<br />

höherem Niveau konstant bleiben. Hier würde aus unserer Sicht eine weitere Zunahme bei<br />

konstantem Personalstand auf Kosten der Qualität gehen, was nicht unser Ziel sein kann.<br />

8


Tab. 1.1 Leistungen 2004<br />

Bezirk Einwohner Klienten Kontakte Hausbe- Gruppenangebote<br />

Region NÖ. Psy.Pl. suche Angehörige Betroffene<br />

Amstetten 118.569 292 7.008 1.181 10 34<br />

Melk 73.937 236 3.362 486 8 21<br />

Scheibbs 40.032 147 3.065 237 10 19<br />

Waidhofen/Ybbs 11.500 74 1.664 169<br />

Mostviertel 244.038 749 15.099 2.073 28 74<br />

Bezirk Einwohner Klienten Kontakte Hausbe- Gruppenangebote<br />

Region NÖ. Psy.Pl. suche Angehörige Betroffene<br />

Gmünd 38.699 257 3.758 1.279 16 22<br />

Horn 30.763 137 2.186 331 34<br />

Waidhofen/Thaya 27.838 133 2.353 625<br />

Zwettl 43.628 242 4.769 708 12 24<br />

Waldviertel 140.928 769 13.066 2.943 28 80<br />

Bezirk Einwohner Klienten Kontakte Hausbe- Gruppenangebote<br />

Region NÖ. Psy.Pl. suche Angehörige Betroffene<br />

Krems 75.000 217 4.726 209 10 6<br />

Lilienfeld 26.214 121 1.811 266 10<br />

St. Pölten 145.084 491 11.190 1.699 12 74<br />

Zentralra<strong>um</strong> 246.298 829 17.727 2.174 32 80<br />

Alle Regionen 631.264 2.347 45.892 7.190 88 234<br />

9


Tab. 1.2 Leistungen 2005<br />

Bezirk Einwohner Klienten Kontakte Haus- Gruppenangebote<br />

Region NÖ. Psy.Pl. besuche Angehörige Betroffene<br />

Amstetten 118.569 355 9.989 2.328 10 51<br />

Melk 73.937 239 3.680 649 6 23<br />

Scheibbs 40.032 113 2.714 93 11 19<br />

Waidhofen/Ybbs 11.500 100 2.339 206<br />

Mostviertel 244.038 807 18.722 3.276 27 93<br />

Bezirk Einwohner Klienten Kontakte Haus- Gruppenangebote<br />

Region NÖ. Psy.Pl. besuche Angehörige Betroffene<br />

Gmünd 38.699 294 4.401 1.622 16 18<br />

Horn 30.763 152 2.329 271 40<br />

Waidhofen/Thaya 27.838 141 1.886 491 10<br />

Zwettl 43.628 272 4.725 1401 12 21<br />

Waldviertel 140.928 859 13.341 3.785 38 79<br />

Bezirk Einwohner Klienten Kontakte Hausbe- Gruppenangebote<br />

Region NÖ. Psy.Pl. suche Angehörige Betroffene<br />

Krems 75.000 240 4.475 383 9 16<br />

Lilienfeld 26.214 93 1.448 211 10<br />

St. Pölten 145.084 535 10.096 1.647 11 69<br />

Zentralra<strong>um</strong> 246.298 868 16.019 2.241 30 85<br />

Alle Regionen 631.264 2.534 48.082 9.302 95 257<br />

10


Vergleich/Entwicklung: Leistungen<br />

Regionen Klienten Kontakte Hausbesuche<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Amstetten 292 355 21,6 7.008 9.989 42,5 1.181 2.328 97,1<br />

Melk 236 239 1,3 3.362 3.680 9,5 486 649 33,5<br />

Scheibbs 147 113 -23,1 3.065 2.714 -11,5 237 93 -60,8<br />

Waidhofen/Ybbs 74 100 35,1 1.664 2.339 40,6 169 206 21,9<br />

Mostviertel 749 807 7,7 15.099 18.722 24,0 2.073 3.276 58,0<br />

Regionen Klienten Kontakte Hausbesuche<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Gmünd 257 294 14,4 3.758 4.401 17,1 1.279 1.622 26,8<br />

Horn 137 152 10,9 2.186 2.329 6,5 331 271 -18,1<br />

Waidhofen/Thaya 133 141 6,0 2.353 1.886 -19,8 625 491 -21,4<br />

Zwettl 242 272 12,4 4.769 4.725 -0,9 708 1.401 97,9<br />

Waldviertel 769 859 11,7 13.066 13.341 2,1 2.943 3.785 28,6<br />

Regionen Klienten Kontakte Hausbesuche<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Krems 217 240 10,6 4.726 4.475 -5,3 209 383 83,3<br />

Lilienfeld 121 93 -23,1 1.811 1.448 -20,0 266 211 -20,7<br />

St. Pölten 491 535 9,0 11.190 10.096 -9,8 1.699 1.647 -3,1<br />

Zentralra<strong>um</strong> 829 868 4,7 17.727 16.019 -9,6 2.174 2.241 3,1<br />

Alle Regionen 2.347 2.534 8,0 45.892 48.082 4,8 7.190 9.302 29,4<br />

11


Abb. 1.1 Entwicklung Klientenzahl 2002 - 2005<br />

Anzahl Klienten<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Amstetten 200 235 292 355<br />

Melk 201 219 236 239<br />

Scheibbs 166 164 147 113<br />

Waidhofen/Ybbs 57 56 74 100<br />

Mostviertel 624 674 749 807<br />

Anzahl Klienten<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Gmünd 182 225 257 294<br />

Horn 106 135 137 152<br />

Waidhofen/Thaya 116 155 133 141<br />

Zwettl 175 229 242 272<br />

Waldviertel 579 744 769 859<br />

Anzahl Klienten<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Krems 199 210 217 240<br />

Lilienfeld 53 98 121 93<br />

St. Pölten 392 497 491 535<br />

Zentralra<strong>um</strong> 644 805 829 868<br />

12


Abb. 1.2 Entwicklung Klientenkontakte 2002 - 2005<br />

Gesamtkontakte<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Amstetten 3.891 5.119 7.008 9.989<br />

Melk 3.186 3.352 3.362 3.680<br />

Scheibbs 2.756 3.464 3.065 2.714<br />

Waidhofen/Ybbs 857 1.346 1.664 2.339<br />

Mostviertel 10.690 13.281 15.099 18.722<br />

Gesamtkontakte<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Gmünd 2.837 2.954 3.758 4.401<br />

Horn 1.832 2.470 2.186 2.329<br />

Waidhofen/Thaya 1.519 2.189 2.353 1.886<br />

Zwettl 3.189 3.948 4.769 4.725<br />

Waldviertel 9.377 11.561 13.066 13.341<br />

Gesamtkontakte<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Krems 3.921 4.147 4.726 4.475<br />

Lilienfeld 1.372 1.776 1.811 1.448<br />

St. Pölten 5.608 8.877 11.190 10.096<br />

Zentralra<strong>um</strong> 10.901 14.800 17.727 16.019<br />

13


Ressourcen<br />

Der Niederösterreichische Psychiatrieplan 1995 sieht als Personalausstattung für Psycho-<br />

Soziale Dienste für je 50.000 Einwohner 2 Vollzeitäquivalente Sozialarbeit und 1 Vollzeitäquivalent<br />

Facharzt vor.<br />

Zielvorgabe für den geplanten Ausbau war, bis 2005 einen personellen Ausbaugrad von 80 %<br />

<strong>zu</strong> erreichen. Den Tabellen (Seite 16 sowie Seite 17) ist <strong>zu</strong> entnehmen, dass in den<br />

Berichtsjahren der geplante Ausbaugrad im Fachbereich Sozialarbeit erreicht werden konnte. Im<br />

ärztlichen Fachbereich konnte trotz intensiver Bemühungen auch in den Berichtsjahren 2004<br />

und 2005 kein signifikanter Personalausbau erreicht werden. Mit knapp 65 % Ausbaugrad ist die<br />

Situation im Waldviertel weiter am besten, welche durch die beispielgebende Kooperation mit<br />

dem Waldviertler Zentr<strong>um</strong> für Seelische Gesundheit am Landesklinik<strong>um</strong> Waidhofen/Thaya<br />

erklärbar ist. Hier wird für ÄrztInnen der Abteilung eine Tätigkeit im PSD als eine die Ausbildung<br />

bzw. stationäre fachärztliche Tätigkeit ergänzende und abrundende Erfahrung verstanden.<br />

Diese fachliche Einschät<strong>zu</strong>ng des Abteilungsleiters Prim. Dr. Friedrich Riffer teilen wir<br />

vollinhaltlich und danken ihm für sein Engagement in der Region und für den PSD. Es ist an<br />

dieser Stelle auf das Papier der Union Européenne des Médecins Spécialistes (UEMS) <strong>zu</strong><br />

verweisen, wo neben biologischen und psychotherapeutischen Behandlungsverfahren<br />

gleichrangig auch Kompetenzen in sozialpsychiatrischen Interventionen erwähnt werden, welche<br />

in Ausbildung stehende FachärztInnen erwerben sollen. (UEMS, The Profile of a Psychiatrist,<br />

2.10.2005, http://www.uemspsychiatry.org/section/sectionReports.htm).<br />

Für die kommenden Jahre liegt daher ein Schwerpunkt der Bemühungen des PSD der Caritas<br />

St. Pölten darin, den gemäß Psychiatrieplan 1995 bzw. entsprechend dem aktualisierten Vertrag<br />

zwischen Caritas St. Pölten und dem Land NÖ geplanten Ausbau schrittweise <strong>zu</strong> erreichen.<br />

Angesichts des Fachärztemangels in NÖ wird dieses Ziel allerdings nicht leicht erreichbar sein.<br />

Inwieweit der im NÖ Psychiatrieplan 2003 (Katschnig et al. 2003) empfohlene weitere Ausbau<br />

des PSD mit der Integration weiterer Berufsgruppen (z.B. psychiatrische Pflege, Ergotherapie)<br />

<strong>um</strong>gesetzt wird, werden die gesundheitspolitisch Verantwortlichen entscheiden. Unserer<br />

Einschät<strong>zu</strong>ng nach hat sich der in der Modellregion Amstetten erprobte PSD-Ausbau für die<br />

personenzentrierte Wohnbetreuung (s. Bericht S. 32) bewährt.<br />

14


Ressourcen 2004<br />

Bezirk Einwohner DSA Ärzte DSA Ärzte DSA Ärzte<br />

Region NÖ. Psy.Pl. Wo.Std. Wo.Std. Soll lt. Soll lt. Ist % Ist %<br />

Durchschn. Durchschn. NÖ.PL. NÖ.PL. von Soll von Soll<br />

Amstetten 118.569 166 29 190 95 87,3 30,2<br />

Melk 73.937 59 24 118 59 49,8 40,9<br />

Scheibbs 40.032 48 9 64 32 75,5 29,2<br />

Waidhofen/Ybbs 11.500 9 4 18 9 51,2 42,3<br />

Mostviertel 244.038 282 66 390 195 72,4 33,8<br />

Bezirk Einwohner DSA Ärzte DSA Ärzte DSA Ärzte<br />

Region NÖ. Psy.Pl. Wo.Std. Wo.Std. Soll lt. Soll lt. Ist % Ist %<br />

Durchschn. Durchschn. NÖ.PL. NÖ.PL. von Soll von Soll<br />

Gmünd 38.699 36 25 62 31 58,0 81,2<br />

Horn 30.763 49 9 49 25 99,6 36,3<br />

Waidhofen/Thaya 27.838 59 27 44 22 135,0 168,1<br />

Zwettl 43.628 75 16 70 35 107,1 17,9<br />

Waldviertel 140.928 219 77 225 113 97,4 68,6<br />

Bezirk Einwohner DSA Ärzte DSA Ärzte DSA Ärzte<br />

Region NÖ. Psy.Pl. Wo.Std. Wo.Std. Soll lt. Soll lt. Ist % Ist %<br />

Durchschn. Durchschn. NÖ.PL. NÖ.PL. von Soll von Soll<br />

Krems 75.000 84 9 120 60 70,4 15,4<br />

Lilienfeld 26.214 32 7 42 21 76,6 34,0<br />

St. Pölten 145.084 166 62 232 116 71,7 53,5<br />

Zentralra<strong>um</strong> 246.298 283 78 394 197 71,8 39,8<br />

Alle Regionen 631.264 784 206 1.009 505 77,7 43,9<br />

Anmerkung:<br />

Ein Vollzeitäquivalent (VZÄ) entspricht 38 Wochenstunden.<br />

15


Ressourcen 2005<br />

Bezirk Einwohner DSA Ärzte DSA Ärzte DSA Ärzte<br />

Region NÖ. Psy.Pl. Wo.Std. Wo.Std. Soll lt. Soll lt. Ist % Ist %<br />

Durchschn. Durchschn. NÖ.PL. NÖ.PL. von Soll von Soll<br />

Amstetten 118.569 167 41 190 95 88,0 43,3<br />

Melk 73.937 89 14 118 59 75,4 23,0<br />

Scheibbs 40.032 48 7 64 32 75,7 21,8<br />

Waidhofen/Ybbs 11.500 17 4 18 9 96,7 44,4<br />

Mostviertel 244.038 322 66 390 195 82,5 33,7<br />

Bezirk Einwohner DSA Ärzte DSA Ärzte DSA Ärzte<br />

Region NÖ. Psy.Pl. Wo.Std. Wo.Std. Soll lt. Soll lt. Ist % Ist %<br />

Durchschn. Durchschn. NÖ.PL. NÖ.PL. von Soll von Soll<br />

Gmünd 38.699 36 20 62 31 58,6 78,2<br />

Horn 30.763 40 9 49 25 81,7 35,6<br />

Waidhofen/Thaya 27.838 60 21 44 22 136,2 144,2<br />

Zwettl 43.628 80 23 70 35 114,4 24,1<br />

Waldviertel 140.928 216 73 225 113 96,2 64,9<br />

Bezirk Einwohner DSA Ärzte DSA Ärzte DSA Ärzte<br />

Region NÖ. Psy.Pl. Wo.Std. Wo.Std. Soll lt. Soll lt. Ist % Ist %<br />

Durchschn. Durchschn. NÖ.PL. NÖ.PL. von Soll von Soll<br />

Krems 75.000 76 11 120 60 63,4 18,0<br />

Lilienfeld 26.214 28 7 42 21 66,1 32,3<br />

St. Pölten 145.084 181 60 232 116 78,2 52,0<br />

Zentralra<strong>um</strong> 246.298 285 78 394 197 72,4 39,5<br />

Alle Regionen 631.264 824 217 1.009 505 81,6 42,9<br />

Anmerkung:<br />

Ein Vollzeitäquivalent (VZÄ) entspricht 38 Wochenstunden.<br />

16


Vergleich/Entwicklungen: Ressourcen<br />

Regionen DSA Wo.Std. Durch. Ärzte Wo.Std. Durch.<br />

Bezirke 2004 2005 2004 2005<br />

Amstetten 166 167 29 41<br />

Melk 59 89 24 14<br />

Scheibbs 48 48 9 7<br />

Waidhofen/Ybbs 9 17 4 4<br />

Mostviertel 282 322 66 66<br />

Regionen DSA Wo.Std.Durch. Ärzte Wo.Std. Durch.<br />

Bezirke 2004 2005 2004 2005<br />

Gmünd 36 36 25 20<br />

Horn 49 40 9 9<br />

Waidhofen/Thaya 59 60 27 21<br />

Zwettl 75 80 16 23<br />

Waldviertel 219 216 77 73<br />

Regionen DSA Wo.Std.Durch. Ärzte Wo.Std. Durch.<br />

Bezirke 2004 2005 2004 2005<br />

Krems 84 76 9 11<br />

Lilienfeld 32 28 7 7<br />

St. Pölten 166 181 62 60<br />

Zentralra<strong>um</strong> 283 285 76 78<br />

Alle Regionen 784 824 219 217<br />

Anmerkung:<br />

Die im Vergleich z<strong>um</strong> Vorbericht (2002/2003) geringere Ärztestunden<strong>zu</strong>teilung z<strong>um</strong> Standort Zwettl ist<br />

durch eine Verlagerung der Stundenvol<strong>um</strong>ina von Dr. Taschler <strong>zu</strong> Waidhofen/Thaya und Gmünd bedingt<br />

17


Verbindungsdienst<br />

Die stationäre psychiatrische Versorgung der für den PSD der Caritas St. Pölten relevanten<br />

psychiatrischen Versorgungsregionen erfolgt für die Regionen Mostviertel und Zentralra<strong>um</strong><br />

durch das NÖ Landesklinik<strong>um</strong> Mostviertel Amstetten – Mauer (LK MV). In der Region<br />

Waldviertel befindet sich das Zentr<strong>um</strong> für Seelische Gesundheit am NÖ Landesklinik<strong>um</strong><br />

Waldviertel Waidhofen/Thaya (LK WV). Um nach einem stationären Aufenthalt eine<br />

Weiterbetreuung jener Patienten bereit<strong>zu</strong>stellen, für die eine PSD-Betreuung als Ergän<strong>zu</strong>ng z<strong>um</strong><br />

Angebot niedergelassener Fachärzte indiziert ist, besuchen 2 MitarbeiterInnen des PSD<br />

wöchentlich im Rahmen des sog. „Verbindungsdienstes“ sämtliche Akutstationen des<br />

psychiatrischen Fachkrankenhauses bzw. des Zentr<strong>um</strong>s für Seelische Gesundheit (ZfSG)<br />

Waidhofen/Thaya, <strong>um</strong> die PatientInnen kurz kennen <strong>zu</strong> lernen und ihnen die Angebote des PSD<br />

vor<strong>zu</strong>stellen. Da Waidhofen/Thaya noch nicht stationäre Vollversorgung (incl. Behandlung<br />

gemäß Unterbringungsgesetzes (UBG)) erbringt, manche PatientInnen daher noch im LK MV<br />

behandelt werden, besucht der Verbindungsdienst des Waldviertels beide Krankenhäuser (das<br />

LK MV nur monatlich).<br />

Die Entscheidung, welchen PatientInnen das PSD-Angebot vorgestellt wird, obliegt der<br />

klinischen Einschät<strong>zu</strong>ng des stationsführenden Oberarztes. Im Rahmen des kurzen Gespräches<br />

erfolgt die Zuteilung <strong>zu</strong> konkreten PSD-BetreuerInnen (ÄrztInnen und SozialarbeiterInnen) der<br />

Beratungsstellen der Sektoren, die in den Bezirksstädten lokalisiert sind. Die konkret<br />

beauftragten PSD MitarbeiterInnen erhalten vom Verbindungsdienst eine kurze schriftliche Notiz<br />

über das konsensual vereinbarte Betreuungsangebot, welches die PatientInnen z<strong>um</strong> Zeitpunkt<br />

der PSD – Vorstellung in Anspruch <strong>zu</strong> nehmen beabsichtigen.<br />

Wie die Tabelle und Grafik 1 zeigen, war in den Berichtsjahren ein leichter Rückgang von<br />

Vorstellungen seitens der stationären Psychiatrie an den PSD <strong>zu</strong> verzeichnen. In Grafik 2 ist die<br />

Diagnoseverteilung der <strong>zu</strong>gewiesenen PatientInnen dargestellt.<br />

18


Verbindungsdienst<br />

Zuweisungen – Kontakte /Tabelle 1<br />

LK MV<br />

Bezirk 2004 2005 Entwicklung<br />

Region %<br />

Amstetten 133 108 -18,8<br />

Melk 82 87 6,1<br />

Scheibbs 43 30 -30,2<br />

Waidhofen/Ybbs 21 24 14,3<br />

Mostviertel 279 249 -10,8<br />

LK MV ZfSG WT<br />

Bezirk 2004 2005 Entwicklung 2004 2005 Entwicklung<br />

Region % %<br />

Gmünd 24 9 -62,5 64 64 0,0<br />

Horn 8 4 -50,0 14 21 50,0<br />

Waidhofen/Thaya 9 7 -22,2 51 31 -39,2<br />

Zwettl 20 12 -40,0 65 60 -7,7<br />

Waldviertel 61 32 -47,5 194 176 -9,3<br />

LK MV<br />

Bezirk 2004 2005 Entwicklung<br />

Region %<br />

Krems 157 127 -19,1<br />

Lilienfeld 74 60 -18,9<br />

St. Pölten 327 325 -0,6<br />

Zentralra<strong>um</strong> 558 512 -8,2<br />

Alle Regionen 898 793 -67 194 176 -9<br />

19


Verbindungsdienst mit stationärer Psychiatrie, Grafik 1<br />

Anzahl Vorstellungen<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Mostviertel Waldviertel<br />

Regionen<br />

Zentralra<strong>um</strong><br />

Zuweisungsdiagnosen Verbindungsdienst, Grafik 2<br />

Prozent<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

2004 2005 2004 2005 2004 2005<br />

Mostviertel Waldviertel Zentralra<strong>um</strong><br />

Region<br />

2004<br />

2005<br />

F0: organische psychische<br />

Störungen<br />

F1: Substanzmissbrauch<br />

F2: Schizophrenie<br />

F3: affektive Störungen<br />

F4: neurot., Belastungs- u. somatof.<br />

Störungen<br />

F6: Persönlichkeitsstörungen<br />

20


Gruppenangebote<br />

In den letzten Jahren wurde im PSD der Caritas St. Pölten auf die Entwicklung von<br />

Gruppenangeboten besonders Wert gelegt. So wurden im Jahr 2004 alle MitarbeiterInnen des<br />

PSD im Rahmen der jährlichen Fortbildungstage mit Grundbegriffen von Gruppenarbeit, mit<br />

inhaltlichen Konzepten und konkreten Anleitungen <strong>zu</strong>r Durchführung von Gruppen vertraut<br />

gemacht. Weiters wurde ein für die Anforderungen des PSD maßgeschneidertes allgemeines<br />

Gruppenkonzept für das Organisationshandbuch erstellt und durch konkrete Beschreibungen<br />

der an den verschiedenen Standorten angebotenen Gruppen ergänzt (diese Beschreibungen<br />

finden sich aus<strong>zu</strong>gsweise auch in diesem Bericht). Neben den traditionell im PSD angebotenen<br />

Angehörigengruppen wurden die MitarbeiterInnen besonders <strong>zu</strong>r Gründung und Durchführung<br />

von Patientengruppen motiviert. Als Ergebnis dieser Bemühungen ist in diesem Bericht<br />

ausgeführt, wie sich die standortbezogenen Gruppentermine und die Inanspruchnahme durch<br />

KundInnen im Berichtszeitra<strong>um</strong> entwickelt haben. Der erfreuliche Trend einer Erweiterung des<br />

Angebots wie auch einer <strong>zu</strong>nehmenden Nut<strong>zu</strong>ng soll als Beispiel für die Bemühung des PSD<br />

der Caritas dienen, die Qualität der Angebote kontinuierlich <strong>zu</strong> überprüfen und laufend <strong>zu</strong><br />

verbessern.<br />

GRUPPENBESCHREIBUNGEN ( Auswahl)<br />

1. Angehörigen-Gruppen des PSD der Caritas St. Pölten<br />

Ort: PSD – Beratungsstellen in den Bezirksstädte des Versorgungsgebietes<br />

Zeit: monatlich 120 Minuten<br />

Zweck: Erfahrungsaustausch, Ermutigung und Stüt<strong>zu</strong>ng in der Sorge <strong>um</strong> psychisch kranke<br />

Angehörige, Besprechung von Symptomen und problematischen Verhaltensweisen erkrankter<br />

Angehöriger und den bestmöglichen Umgang damit, Verminderung dysfunktionalen<br />

(krankheitsfördernden)<br />

Lebensprobleme<br />

Verhaltens, Besprechung alternativer Bewältigungsstrategien für<br />

Struktur der TeilnehmerInnen: Angehörige von PatientInnen des jeweiligen Versorgungsgebietes,<br />

Offenheit auch für sonstige Angehörige psychisch Kranker des Versorgungsgebietes<br />

Ausschlusskriterien: fehlende Gruppenfähigkeit<br />

Aufnahme: Zuweisung durch PSD-Arzt/Ärztin oder DSA, offene Gruppe<br />

Leitung: interdisziplinäre Moderation (Arzt+DSA, soweit möglich):<br />

21


In der Anfangsphase: Stüt<strong>zu</strong>ng (Erklärung versch. Krankheitskonzepte, Erklärung<br />

medikamentöser Vorgänge, Entlastung von Schuldgefühlen, Beantwortung von Fragen,<br />

positives Feedback), strukturierte Moderation.<br />

In der Folge: Situationsanalyse, Konfrontation mit und Bearbeitung von krankheitsfördernden<br />

Ereignissen und Verhaltensweisen, Erarbeitung grundlegender dysfunktionaler Muster sowie<br />

konstruktiver Bewältigungsstrategien<br />

Ablauf: klientenzentriert, themenzentriert; Anfangsrunde, Schlussrunde, Feedback.<br />

Beachtung der Verschwiegenheit (der Profis und der Angehörigen untereinander)<br />

Ziele:<br />

Information über psychische Krankheiten und deren Behandlung<br />

Information über Unterstüt<strong>zu</strong>ngsmöglichkeiten in der Sorge <strong>um</strong> kranke Angehörige<br />

Verbesserung der Kommunikation mit kranken Angehörigen<br />

Verbesserung sozialer Kompetenz im Gruppenprozess als Übungsfeld<br />

Wechselseitiges positives Feedback <strong>zu</strong>r realistischeren Selbsteinschät<strong>zu</strong>ng<br />

Krisenintervention bei Bedarf<br />

Ermöglichung der Interaktion zwischen den Angehörigen (Expertise aus Betroffenheit)<br />

Anregung <strong>zu</strong>r Weiterführung der Kontakte zwischen TeilnehmerInnen (Selbsthilfe) auch<br />

außerhalb der Gruppe.<br />

22


2. Frauengruppen des PSD<br />

Ort: PSD Beratungsstelle<br />

Zeit: 14 tägig 90 min<br />

Zweck: Ra<strong>um</strong> und Zeit für Frauen mit psychiatrischen Erkrankungen <strong>zu</strong> bieten, die sich so in<br />

einem geschützten Rahmen mit ihren Problemen auseinandersetzen können.<br />

Der Austausch mit anderen Frauen soll Entlastung und Stärkung des Selbstvertrauens<br />

ermöglichen, „ich bin nicht allein“.<br />

Struktur der TeilnehmerInnen / Krankheitsspektr<strong>um</strong>: inhomogen: v. a. affektive Störungen,<br />

neurotische Störungen, Belastungsstörungen, somatoforme Störungen, grundsätzlich gute Ich-<br />

Struktur mit Reflexionsbereitschaft und –fähigkeit<br />

Ausschlusskriterien: floride Psychose, Substanzmissbrauch, Borderline-PD, Demenz, OPS,<br />

Oligophrenie<br />

Aufnahme: Erstgespräch m. Ärztin od. DSA, dzt. offene Gruppe, sobald 7 – 8 Klienten<br />

regelmäßig kommen: Wechsel <strong>zu</strong> slow-open = Neueintritt nur bei Ausstieg eines<br />

Gruppenmitglieds (Erstgespräch, Probeteilnahme)<br />

Leitung:<br />

Ermutigung z<strong>um</strong> freien Sprechen, Strukturierung u. Moderation<br />

Ablauf: klientenzentriert, themenzentriert, triadische Gesprächsführung<br />

Anfangsrunde, Schlussrunde, Feedback, Erkennen und Benennen von individuellen und von<br />

Gruppen<strong>zu</strong>sammenhängen, Beziehungsmustern<br />

Ziel:<br />

Verbesserung der Realitätsbewältigung, Krisenintervention bei Bedarf, Erlernen, bzw.<br />

Verbesserung sozialer Kompetenz im Gruppenprozess als Übungsfeld, Möglichkeit z<strong>um</strong> Lernen<br />

in der Beziehung<br />

Evtl. auch Weiterführung der Kontakte auch außerhalb der Gruppe.<br />

23


3. Borderline-Gruppe des PSD St. Pölten<br />

Ort: PSD St. Pölten<br />

Zeit: Do 14:30 – 16:00 (zweimal monatlich)<br />

Zweck: Erfahrungsaustausch, Symptombesprechung und –bewältigung, Verminderung<br />

autoaggressiven und impulsiven Verhaltens, Besprechung alternativer Bewältigungsstrategien<br />

für Lebensprobleme<br />

Struktur der Teilnehmer / Krankheitsspektr<strong>um</strong>: homogen: Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />

(ICD-10: F 60.31) mit Reflexionsbereitschaft und –fähigkeit<br />

Ausschlusskriterien: akute Psychose, Substanzmissbrauch (illegaler Bereich)<br />

Aufnahme: Zuweisung durch PSD-Arzt/Ärztin od. DSA, dzt. offene Gruppe, sobald 7 – 8<br />

Klienten regelmäßig kommen: Wechsel <strong>zu</strong> slow-open = Neueintritt bei Ausstieg eines<br />

Gruppenmitglieds (Erstgespräch, Probeteilnahme)<br />

Leitung (interdisziplinäre Moderation (Arzt+DSA):<br />

In der Anfangsphase: Stüt<strong>zu</strong>ng (Krankheitskonzepte, Erklärung medikamentöser Vorgänge,<br />

Ermutigung, pos. feedback), strukturierte Moderation. In der Folge Situationsanalyse,<br />

Bearbeitung autoaggressiver Ereignisse (Selbstverlet<strong>zu</strong>ngen, impulsiver Substanzmissbrauch<br />

u.dgl), Erarbeitung grundlegender dysfunktionaler Muster und Schemata sowie konstruktiver<br />

Bewältigungsstrategien (Integration von Bestandteilen des Linehan-Konzepts)<br />

Ablauf: klientenzentriert, themenzentriert; Anfangsrunde, Schlussrunde, Feed-back.<br />

Ziel:<br />

Verbesserung der Alltags- und Realitätsbewältigung, Krisenintervention bei Bedarf,<br />

Verbesserung sozialer Kompetenz im Gruppenprozess als Übungsfeld, wechselseitiges poitives<br />

Feedback <strong>zu</strong>r realistischeren Selbsteinschät<strong>zu</strong>ng<br />

Weiterführung der Kontakte zwischen TeilnehmerInnen (Selbsthilfe) auch außerhalb der<br />

Gruppe.<br />

24


4. Alkoholnachbetreuungsgruppe des PSD<br />

Ort: PSD Beratungsstellen<br />

Zeit: 14-tägig 1,5 Stunden<br />

Zweck: Nachsorge;<br />

Anleitung <strong>zu</strong>r „Sozialisation“ = Entwicklung einer Identität als Betroffener, Einbindung in<br />

Kreis von Menschen mit gleichem Problem.<br />

Entwicklung und Aufrechterhaltung des Ideales „0,0 Promille“.<br />

Struktur der Teilnehmer: Homogen: Alkoholmissbrauch (F10.1);<br />

Abhängigkeit (F10.2); auch Co- Diagnose;<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng: nach körperlicher Ent<strong>zu</strong>gsbehandlung.<br />

Ausschlusskriteri<strong>um</strong>:<br />

Floride Psychose; manifester Missbrauch/Abhängigkeit von illegalen Drogen; mittleres und<br />

höhergradiges OPS/Demenz; mittel- und höhergradige Oligophrenie;<br />

bei Fremdmotivation: keine Bereitschaft <strong>zu</strong> Probephase;<br />

Relatives Ausschlusskriteri<strong>um</strong>: Alkoholisierung = Verlust der Reflektions- und<br />

Kritikfähigkeit.<br />

Aufnahme:<br />

Offene Gruppe; ab Stamm von ca. 15 Mitgliedern Wechsel <strong>zu</strong> halboffener Gruppe (slow-open) =<br />

Neueintritt bei Ausstieg eines Gruppenmitglieds.<br />

Leitung: PSD-ÄrztIn<br />

Leiterzentriert: Ermutigung frei <strong>zu</strong> sprechen,<br />

Interventionen: Anfangs- und eventuell Schlussrunde; „Blitzlicht“, Benennen (und ev. Deuten)<br />

individueller und Gruppen<strong>zu</strong>sammenhänge; Information; Vorbildwirkung;<br />

Anleitung <strong>zu</strong> freier Gruppendiskussion: problemorientiert, Strukturierung und Moderation.<br />

Ziel:<br />

Erreichung einer Gruppenkohäsion - ev. Übergang in Selbsthilfe, „Eigenmotivation“, Anregung<br />

von Selbsthilfe: z.B. Telefonkontakte in Krisen, Treffen außerhalb des Settings - gemeinsame<br />

Freizeit, Aussprache, Krise, Überbrückung von „Gruppenpausen“ (Ferien, Krankenstand, etc.).<br />

25


5. Gesprächsrunde für Menschen in psychischen Krisen<br />

Ort: PSD Gmünd PSD Zwettl<br />

Zeit: Donnerstag, 16:00-17:30, 14-tägig Mittwoch, 15:30-17:00, 14-tägig<br />

Zweck: Ra<strong>um</strong> und Zeit geben, in einem geschützten Rahmen, unter ärztlicher und<br />

sozialarbeiterischer Leitung, sich mit Problemen auseinander <strong>zu</strong> setzen und von den<br />

Erfahrungen, Lebensstrategien anderer Gruppenteilnehmer <strong>zu</strong> profitieren.<br />

Struktur der Teilnehmer/Krankheitsspektr<strong>um</strong>:<br />

Inhomogen; offene Gruppe;<br />

Menschen in Krisen, welche die Bereitschaft haben, sich mit ihrer Person/Lebenssituation<br />

auseinander <strong>zu</strong> setzen;<br />

Reflexionsfähigkeit und Reflexionsbereitschaft<br />

Ausschlusskriterien: wird im Einzelfall besprochen<br />

Mangelnde Konzentrationsfähigkeit (weniger als 1 ½ Stunden)<br />

Aufnahme: Zuweisung durch PSD-MitarbeiterInnen, derzeit offene Gruppe<br />

Leitung: DSA und ÄrztIn<br />

Strukturierung und Moderation, klientenzentriert, themenzentriert, gruppenzentriert<br />

Ziel:<br />

Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens, Selbstreflexion, Stärken der<br />

Beziehungsfähigkeit, Zuhören, Annehmen und Akzeptieren des „Anders-Seins“<br />

Verbesserung der Lebensbewältigung<br />

Verbesserung sozialer Kompetenz im Gruppenprozess als Übungsfeld<br />

Überwinden der Einsamkeit<br />

Information über Krankheitsbilder, Medikamente<br />

Weiterführen der Kontakte auch außerhalb der Gruppe<br />

Eventuell Bildung einer Selbsthilfegruppe<br />

26


6. Trialog<br />

Wir sind eine Gruppe von Psychiatrie – Erfahrenen, Angehörigen von Betroffenen und<br />

psychiatrisch Tätigen im Großra<strong>um</strong> St. Pölten. Unser Ziel ist es, gemeinsam über seelische<br />

Gesundheit, Psychosen, Psychiatrie, Erfahrungen mit Behandlung und Heilung <strong>zu</strong> diskutieren.<br />

Wenn Sie psychische Probleme aus eigener Erfahrung kennen oder ein Ihnen nahe stehender<br />

Angehöriger betroffen ist, und Sie in einem offenen For<strong>um</strong> darüber diskutieren wollen, so<br />

kommen Sie z<strong>um</strong> 1. NÖ Trialog. Eine Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich und kostenlos.<br />

AnsprechpartnerInnen:<br />

Gerhard Bertl<br />

Christine Edtmayer<br />

Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald<br />

DSA Angelika Karner<br />

Karoline Pölzl<br />

Erika Wech<br />

Ort: 3100 St. Pölten, Domplatz 1, Pfarr-Rä<strong>um</strong>lichkeiten der Dompfarre<br />

Zeit: 2 Stunden<br />

7. Bewegungsanalytische Gruppe<br />

Ort: PSD Horn<br />

Zeit: Dienstag 18:00-19:30<br />

Zweck: Förderung von Selbstwahrnehmung;<br />

Erkennen von konflikthaft besetzten Themen;<br />

Entwicklung von lösungsorientierten Handlungsansätzen<br />

Struktur der Teilnehmer/Krankheitsspektr<strong>um</strong>: PSD-Kernzielgruppe<br />

Aufnahme: derzeit halboffene Gruppe, max. 6 TeilnehmerInnen<br />

Leitung: PSD-Ärztin<br />

Laufzeit: Dzt. keine terminliche Begren<strong>zu</strong>ng vorgesehen.<br />

27


Angehörigen- und Betroffenen-Gruppen<br />

Gruppenangebote Gruppenangebote<br />

Regionen Angehörige Betroffene<br />

Bezirke 2004 2005 2004 2005<br />

Amstetten 10 10 34 51<br />

Melk 8 6 21 23<br />

Scheibbs 10 11 19 19<br />

Waidhofen/Ybbs 10<br />

Mostviertel 28 37 74 93<br />

Gruppenangebote Gruppenangebote<br />

Regionen Angehörige Betroffene<br />

Bezirke 2004 2005 2004 2005<br />

Gmünd 16 16 22 18<br />

Horn 34 40<br />

Waidhofen/Thaya 10<br />

Zwettl 12 12 24 21<br />

Waldviertel 28 38 80 79<br />

Gruppenangebote Gruppenangebote<br />

Regionen Angehörige Betroffene<br />

Bezirke 2004 2005 2004 2005<br />

Krems 10 9 6 16<br />

Lilienfeld 10 10<br />

St. Pölten 12 11 74 69<br />

Zentralra<strong>um</strong> 32 30 80 85<br />

Alle Regionen 88 105 234 257<br />

28


Entwicklung der Gruppenangebote<br />

Regionen Anzahl Teilnehmer<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Amstetten 44 61 39 285 395 39<br />

Melk 29 29 0 133 176 32<br />

Scheibbs 29 30 3 307 242 -21<br />

Waidhofen/Ybbs 10 100 30 100<br />

Mostviertel 102 130 27 725 843 16<br />

Regionen Anzahl Teilnehmer<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Gmünd 38 34 -11 450 393 -13<br />

Horn 34 40 18 152 294 93<br />

Waidhofen/Thaya 0 10 100 0 188 100<br />

Zwettl 36 33 -8 563 683 21<br />

Waldviertel 108 117 8 1.165 1.558 34<br />

Regionen Anzahl Teilnehmer<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Krems 16 25 56 98 126 29<br />

Lilienfeld 10 10 0 74 43 -42<br />

St. Pölten 86 80 -7 652 544 -17<br />

Zentralra<strong>um</strong> 112 115 3 824 713 -13<br />

Alle Regionen 322 362 12 2.714 3.114 15<br />

29


Helferkonferenzen<br />

Wie im NÖ Psychiatrieplan 2003 (Katschnig et al. 2003, Seite 222ff) ausgeführt, wird in Zukunft<br />

die Rolle des PSD als Dienst, welcher für Unterstüt<strong>zu</strong>ngsplanung, -organisation und –durchführung<br />

Verantwortung übernimmt, <strong>zu</strong>nehmen. Diese Anregungen entsprechen unserem bereits<br />

bestehenden Engagement, interdisziplinäre Abstimmung, einrichtungsübergreifende Absprache<br />

und Vernet<strong>zu</strong>ng wahr<strong>zu</strong>nehmen und in die Routineversorgung der PatientInnen <strong>zu</strong> integrieren.<br />

Nicht <strong>zu</strong>letzt durch den bereits erwähnten NÖ Psychiatrieplan 2003 motiviert, wurde mit einer<br />

systematischen Erfassung der patientenbezogenen Vernet<strong>zu</strong>ngsaktivitäten begonnen.<br />

Eine erste Übersicht über die in den Jahren 2004 und 2005 seitens des PSD veranstalteten<br />

„Helferkonferenzen“ bzw. „Runden Tischen“ findet sich in der nachfolgenden Tabelle.<br />

Fest<strong>zu</strong>stellen war, dass über die vom PSD der Caritas St. Pölten selbst einberufenen<br />

Helferkonferenzen hinaus nur wenige weitere patientenbezogene Vernet<strong>zu</strong>ngstreffen<br />

rückgemeldet wurden, an denen MitarbeiterInnen des PSD teilgenommen hätten. Das heißt,<br />

dass auch schon heute die einrichtungsübergreifende interdisziplinäre Unterstüt<strong>zu</strong>ngsplanung<br />

und -koordination meist in der Verantwortung des PSD liegt. Dem Jahresvergleich 2004/2005 ist<br />

eine Zunahme der veranstalteten Helferkonferenzen sowie der daran teilnehmenden Personen<br />

<strong>zu</strong> entnehmen.<br />

Selbstverständlich erscheint eine solche Intervention nur für KundInnen sinnvoll, bei welchen<br />

angesichts komplexen Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbedarfs auf die Involvierung verschiedener Einrichtungen<br />

des Referats „PsychoSoziale, Einrichtungen - PSE“ (z.B. Club aktiv, Arbeitsassistenz,<br />

Wohngemeinschaften, .....), bzw. von Diensten und Hilfen anderer Träger (z.B.<br />

Sachwalterschaft, Schuldnerberatung, PsychotherapeutInnen etc.) Wert gelegt wird. Um<br />

bestehenden Unsicherheiten betreffend die Einladung und Abwicklung von „Helferkonferenzen“<br />

überwinden <strong>zu</strong> helfen, wurde als Arbeitsbehelf eine Durchführungsanleitung erstellt und ins<br />

Organisationshandbuch integriert.<br />

30


Durchgeführte Helferkonferenzen<br />

Regionen Anzahl Teilnehmer *)<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Amstetten 15 23 53 60 83 38<br />

Melk 1 3 200 4 12 200<br />

Scheibbs 4 7 75 20 38 90<br />

Waidhofen/Ybbs 3 17<br />

Mostviertel 20 36 80 84 150 79<br />

Regionen Anzahl Teilnehmer *)<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Gmünd 5 8 60 29 42 45<br />

Horn 2 2 0 9 14 56<br />

Waidhofen/Thaya 3 6 100 9 33 267<br />

Zwettl 2 5 150 8 23 188<br />

Waldviertel 12 21 75 55 112 104<br />

Regionen Anzahl Teilnehmer *)<br />

Bezirke 2004 2005 % 2004 2005 %<br />

Krems 7 8 14 33 29 -12<br />

Lilienfeld 9 6 -33 37 32 -14<br />

St. Pölten 8 42 425 44 184 318<br />

Zentralra<strong>um</strong> 24 56 133 114 245 115<br />

Alle Regionen 56 113 102 253 507 100<br />

*) incl. Klient/Patient<br />

31


Umset<strong>zu</strong>ngsprojekt Niederösterreichischer Psychiatrieplan<br />

Modellregion Mostviertel<br />

Das Land Niederösterreich hat 2003 beschlossen, den von Prof. Dr. Katschnig und Co-Autoren<br />

1995 verfassten und 2003 evaluierten Niederösterreichischen Psychiatrieplan (NÖP 03)<br />

modellhaft <strong>zu</strong> erproben. Für den <strong>PsychoSozialen</strong> Dienst (PSD) bringt die im NÖP 03<br />

empfohlene Verlagerung der psychosozialen Betreuung in die Gemeinde eine Erweiterung und<br />

Intensivierung der bestehenden Aufgaben.<br />

Die modellhafte Umset<strong>zu</strong>ng des NÖP 03 findet in den drei Regionen, Weinviertel,<br />

Industrieviertel und Mostviertel statt. Im Mostviertel kristallisierte sich die Erprobung einer<br />

personenzentrierten Wohnbetreuung, gekoppelt an den Vollausbau des PSD, als vorrangige<br />

Aufgabe des Umset<strong>zu</strong>ngsmodells heraus.<br />

Konkret wurde so vorgegangen, dass der PSD KlientInnen für das Modell aus<strong>zu</strong>wählen hatte,<br />

bei denen ein Verbleib in der privaten Wohnform aufgrund der Schwere der psychischen<br />

Erkrankung und der komplexen Problemstellung gefährdet erschien. Genau <strong>hier</strong> sollte sich gut<br />

erproben lassen, ob ein vermehrtes Unterstüt<strong>zu</strong>ngsangebot eine größtmögliche<br />

Selbstständigkeit erhalten helfen und einen Wechsel in eine intensiver betreute Wohnform<br />

hintanhalten kann. Es wurden insgesamt 30 KlientInnen (20 PSD und 10 Sozialdienst<br />

Mostviertel (SDM)) in das Projekt übernommen.<br />

Der NÖP 03 beschreibt die Tätigkeit des PSD in Be<strong>zu</strong>g auf die Modellklienten folgendermaßen:<br />

„Als ein für die optimale Unterstüt<strong>zu</strong>ng der <strong>hier</strong> ausgewiesenen Zielgruppe geeignetes<br />

Versorgungsmodell bietet sich ein intensives Case-Management („Assertive Community<br />

Treatment“) an, bei dem neben der Planung und Koordination aller individuellen Hilfen auch die<br />

im Einzelfall nötigen <strong>um</strong>fassenden und hochfrequenten Unterstüt<strong>zu</strong>ngskontakte im individuellen<br />

Lebensfeld der Betroffenen direkt durch ein Be<strong>zu</strong>gsteam übernommen werden, bei dem auch<br />

die zentrale Versorgungsverantwortung liegt.<br />

Dieses <strong>hier</strong> empfohlene intensive Case-Management ist nicht einfach als „Ergän<strong>zu</strong>ng“ z<strong>um</strong><br />

bisherigen Leistungsangebot <strong>zu</strong> sehen, sondern vielmehr als ganzheitliches Konzept, bei dem<br />

die Gesamtheit an komplexen Leistungen individuell gebündelt und durch ein <strong>zu</strong>ständiges<br />

multiprofessionelles Be<strong>zu</strong>gsteam in einer eigenverantwortlichen Weise geplant und z<strong>um</strong><br />

richtigen Zeitpunkt direkt <strong>um</strong>gesetzt wird.<br />

32


Für die optimale Umset<strong>zu</strong>ng dieses Konzepts des intensiven Case-Managements, in das die<br />

bisher schon angebotenen Leistungen der PSDs (Information, Clearing, Beratung, Behandlung,<br />

Begleitung, Vermittlung, Krisenmanagement, Angehörigenarbeit etc.) eingehen, sind personelle<br />

und infrastrukturelle Erweiterungen z<strong>um</strong> derzeitigen Angebot erforderlich.<br />

Zusätzlich <strong>zu</strong> diesem Intensivangebot für die oben definierte Zielgruppe sollte der PSD auch für<br />

Personen tätig werden, die im niedergelassenen Bereich in Behandlung stehen, aber – in<br />

Vereinbarung mit den niedergelassenen ÄrztInnen bzw. TherapeutInnen –ergänzende Hilfen in<br />

den Bereichen „Selbstversorgung und Wohnen“, „Tagesgestaltung und Kontaktfindung“ bzw.<br />

„Arbeit und Ausbildung“ benötigen.“<br />

Zur Umset<strong>zu</strong>ng dieses Konzeptes wurden 140 Personalstunden (3 1/2 Vollzeitäquivalente)<br />

veranschlagt und vom Land bewilligt. Der Personal<strong>zu</strong>sammenset<strong>zu</strong>ng des NÖP 2003 folgend<br />

erweiterten wir unser biprofessionelles Team, bestehend aus Fachärzten für Psychiatrie und<br />

diplomierten Sozialarbeitern, <strong>um</strong> eine Ergotherapeutin und eine psychiatrische Pflegekraft.<br />

Zusätzlich wurden für 15 Stunden Mitarbeiterinnen des SDM angestellt, <strong>um</strong> eine Betreuung der<br />

Wohnhausbewohner über ihren Aus<strong>zu</strong>g hinaus durch die <strong>zu</strong>ständige SDM-Betreuerin <strong>zu</strong><br />

gewährleisten.<br />

Dieses Be<strong>zu</strong>gsteam war dann für die Betreuung der ausgewählten Klienten verantwortlich. Zu<br />

Beginn der Tätigkeit wurde jedem Betroffenen ein Case-Manager <strong>zu</strong>geteilt. Dieser hatte den<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbedarf mittels „integriertem Hilfeplan“ ab<strong>zu</strong>fragen. Danach wurde eine<br />

Helferkonferenz einberufen, bei der alle relevanten Versorger aus dem sozialpsychiatrischen<br />

Feld eingeladen wurden <strong>um</strong> die Aufgaben <strong>zu</strong> verteilen. Dem PSD kam dabei die<br />

Versorgungsverantwortung für diese Personengruppe <strong>zu</strong>.<br />

Das Umset<strong>zu</strong>ngsprojekt war vorerst bis 31.03.06 befristet und ist mittlerweile bis 31.12.06<br />

verlängert worden.<br />

Die neuen Berufsgruppen konnten sich sehr schnell in die Betreuungsarbeit integrieren und<br />

wurden schon nach kurzer Zeit ein wesentlicher Bestandteil der mobilen, personenzentrierten<br />

Wohnbetreuung. Die Tätigkeiten der psychiatrischen Pflegekraft werden von ihr selbst wie folgt<br />

beschrieben:<br />

„Die psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege <strong>um</strong>fasst die Betreuung und Pflege<br />

von Menschen mit psychischen Störungen und neurologischen Erkrankungen aller<br />

Alters- und Entwicklungsstufen sowie die Förderung der psychischen Gesundheit bei<br />

psychischen Störungen, Abhängigkeitserkrankungen und neurologischen Erkrankungen.<br />

Ein weiterer Aspekt ist die Beschäftigung und Gesprächsführung mit psychisch und<br />

neurologisch Erkrankten.<br />

33


Ich habe mich für den extramuralen Bereich entschieden, da ich <strong>hier</strong> viele Möglichkeiten<br />

sehe, mich als Person, mit meinen individuellen Fähigkeiten, ein<strong>zu</strong>bringen und mich<br />

immer wieder neuen Herausforderungen <strong>zu</strong> stellen.<br />

Auf einer psychiatrischen Station ist ein Patient in einem geschützten Setting und rund<br />

<strong>um</strong> die Uhr sehr gut betreut und versorgt, was passiert wenn dieser Patient nun wieder in<br />

seine gewohnte Umgebung entlassen wird? Er steht mit seinen Problemen wieder alleine<br />

da!<br />

Doch genauso wie er in der Klinik von mehreren Berufsgruppen betreut wird, ist es auch<br />

<strong>zu</strong>hause in seinem ungeschützten Umfeld notwendig von mehreren spezifischen<br />

Fachkräften Unterstüt<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> bekommen, <strong>um</strong> eine effiziente Nachbetreuung<br />

gewährleisten <strong>zu</strong> können.<br />

Es hat sich dann sehr bald herauskristallisiert, dass sehr viele der PSD-KlientInnen nach<br />

einem stationären Aufenthalt mit den Facharztbesuchen und auch der<br />

Medikamenteneinnahme <strong>zu</strong>hause überfordert sind und deshalb die fachgerechte<br />

medizinische Versorgung vernachlässigen. Dadurch sind Rückfälle und neuerliche Krisen<br />

mit stationärem Aufenthalt schon vorprogrammiert.<br />

Um solche <strong>zu</strong> verhindern oder z<strong>um</strong>indest solange es möglich ist hinaus<strong>zu</strong>zögern,<br />

versuche ich:<br />

- Regelmäßige Facharztkontakte wiederauf<strong>zu</strong>nehmen bzw. her<strong>zu</strong>stellen<br />

- Informationen über die Behandlung bzw. ihre Erkrankung und Symptome <strong>zu</strong><br />

geben<br />

- Die Wichtigkeit der regelmäßigen Medikamenteneinnahme und der Medikamente<br />

im Allgemeinen auf<strong>zu</strong>zeigen<br />

- Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen FachärztInnen <strong>zu</strong> verbessern<br />

- Die KlientInnen <strong>zu</strong> motivieren, wenn sich nicht eine sofortige Verbesserung ihres<br />

Zustandes ergibt, dennoch eine Therapie bzw. eine Behandlung weiter<strong>zu</strong>führen<br />

- Die KlientInnen über gesundheitsfördernde Maßnahmen in allen Lebensbereichen<br />

<strong>zu</strong> informieren bzw. diese auch <strong>um</strong><strong>zu</strong>setzen<br />

- Den Menschen als Ganzes in seiner Einzigartigkeit <strong>zu</strong> sehen und <strong>zu</strong> betreuen“<br />

Die Kollegin der Ergotherapie kommt aus dem stationären Bereich. Sie war im Zentr<strong>um</strong> für<br />

seelische Gesundheit in Mauer tätig. Ihre Aufgaben in der extramuralen Versorgung sieht sie so:<br />

„Ergotherapie geht davon aus, dass Aktiv-Sein/Tätigsein ein menschliches<br />

Grundbedürfnis ist und heilende Wirkung hat. Dipl. ErgotherapeutInnen setzen daher in<br />

der Therapie gezielt individuell angepasste Aktivitäten ein. Der Zugang <strong>zu</strong> den<br />

Ressourcen und Problemen des Klienten geschieht über die Dynamik des Erlebens im<br />

gestalterischen Tun, in Handlung und Bewegung. Den KlientInnen soll die Möglichkeit<br />

gegeben werden, in einer geschützten Situation neue Wahrnehmungen und Erfahrungen<br />

34


<strong>zu</strong> machen. Ergotherapie ist wichtiger Teil einer ganzheitlichen Behandlung. Sie dient<br />

Menschen aller Altersgruppen. Behandelt werden physische, psychische und auch<br />

soziale Beeinträchtigungen, die infolge von Krankheiten, Unfällen oder<br />

Entwicklungsstörungen aufgetreten sind. Ergotherapie ist daher in allen medizinischen<br />

Fachbereichen vertreten.<br />

Ich habe mich deshalb für den ambulanten Bereich entschieden, weil es mir wichtig ist,<br />

direkt mit den KlientInnen in ihren Lebens- und Wohn<strong>um</strong>feld <strong>zu</strong> arbeiten. Weil ich am<br />

besten dort Probleme lösen und Defizite trainieren kann, wo sie meistens entstehen, <strong>zu</strong><br />

Hause. Das bedeutet für unsere KlientInnen ein Stück mehr Lebensqualität und eine<br />

gezielte Nachbetreuung findet statt.<br />

Folgende Instr<strong>um</strong>ente stehen mir dabei <strong>zu</strong>r Verfügung:<br />

• Hirnleistungstraining<br />

• Motorisch-funktionelles Training<br />

• ADL-Training (Activity of Dailyliving)<br />

• Kompetenzzentrierte Werkgruppe.“<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass die personenzentrierte Wohnbetreuung schon lange<br />

eines unserer bedeutenden Anliegen war. Durch die Ergän<strong>zu</strong>ng des Teams <strong>um</strong> die<br />

Fachrichtungen der Ergotherapie und der psychiatrischen Pflege konnten wir diese Aufgabe<br />

noch professioneller wahrnehmen. Die genaue Erfassung des Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbedarfes und die<br />

Betreuung von Klienten durch Be<strong>zu</strong>gsteams wurden durch die <strong>zu</strong>sätzlichen Ressourcen<br />

erleichtert. Die Übernahme des Modells in den Regelbetrieb würde eine sinnvolle Erweiterung<br />

unserer Unterstüt<strong>zu</strong>ngsleistung darstellen und wäre daher sehr <strong>zu</strong> begrüßen. Wir sehen den<br />

Aufgaben, welche uns der NÖ Psychiatrieplan 2003 <strong>zu</strong>schreibt, mit Freude entgegen.<br />

35


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Öffentlichkeitsarbeit 2004 und 2005<br />

Neben Aktivitäten <strong>zu</strong>r Information der allgemeinen Öffentlichkeit ist auch eine Information der<br />

Fachöffentlichkeit über fachliche Grundlagen, gelebte Praxis und zielführende Weiterentwicklung<br />

gemeindepsychiatrischer Angebote nützlich. Um diesem Ziel näher <strong>zu</strong> kommen, engagierte sich<br />

der PSD der Caritas St. Pölten im Berichtzeitra<strong>um</strong> auch in Forschungsaktivitäten, welche in der<br />

Regel in Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen durchgeführt wurden. Erste<br />

Ergebnisse liegen nun vor. Im Berichtszeitra<strong>um</strong> erreichte Publikationen von MitarbeiterInnen des<br />

PSD der Caritas St. Pölten sind im Anschluss an die Auflistung der vom PSD (mit-)<br />

verantworteten öffentlichen Veranstaltungen angeführt. Diese Forschungsaktivitäten führen auch<br />

<strong>zu</strong> einer kontinuierlichen Hinterfragung der Qualität bestehender Angebote, welche sich für<br />

diese längerfristig positiv auswirken sollte. Ebenso sollte die fachliche Kompetenz der<br />

MitarbeiterInnen des PSD im einschlägigen Diskurs dadurch wachsen.<br />

In den Jahren 2004/2005 wurden folgende öffentliche Veranstaltungen durch die<br />

Regionalleitungen des PSD (mit)gestaltet:<br />

• 19.03.2004<br />

Gemeinde Allentsteig, Thema „Schlafstörungen“<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 31.03.2004<br />

Open House, “Angebot der Sachwalterschaft“,<br />

DSA Zauner, Dr. Krejcar<br />

• 21. –24.04.2004<br />

Z<strong>um</strong> Schnittstellenmanagement zwischen einem gemeindepsychiatrischem Dienst<br />

und einem psychiatrischem Krankenhaus. 4. Tagung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Psychiatrie & Psychotherapie (ÖGPP), Gmunden<br />

Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 29.04.2004<br />

Fachaustausch und Vorstellung neuer Angebote PSD für Psychotherapeuten der<br />

Region, BZ Amstetten,<br />

DSA Zauner, Dr. Krejcar<br />

36


• 06.05.2004<br />

Fachaustausch und Vorstellung neuer Angebote des PSD für niedergelassene<br />

Psychiater, BZ Amstetten,<br />

Dr. Krejcar<br />

• 07.-08.05.2004<br />

Wirkungen und unerwünschte Wirkungen außerstationärer Einrichtungen. 10.<br />

HPE-Tagung, Wien<br />

Dr. Frühwald<br />

• 17.05.2004<br />

trialogische PSD Vorstellung in der Modefachschule Krems, Krems<br />

Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 17.06.2004<br />

Vorstellung HPE, „Angehörig sein“, BZ Amstetten,<br />

DSA Zauner, Dr. Krejcar<br />

• 22.06.2004<br />

HLWB Zwettl, Thema „Alkohol“<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 26.08.2004<br />

Telefonseelsorge St. Pölten; trialogische Vorstellung PSD St. Pölten<br />

Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 21.09.2004<br />

BZ Gmünd, „Tag der offenen Tür“<br />

DSA Loishandl-Weiß, Dr. Taschler<br />

• 11.10.2004<br />

Qualitätssicherung des Schnittstellenmanagements zwischen stationärer und<br />

außerstationärer Psychiatrie – das Modell des ZR NÖ. IV. Psychiatrische Abteilung,<br />

OÖ LNK Wagner Jauregg, Linz<br />

Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

� 20.10.2004<br />

Diakonie Horn, Thema „Wege aus der Depression“, trialogisch<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 18.11.2004<br />

Depression, Lebenskrisen – Kath. Bildungswerk, St. Pantaleon,<br />

Dr. Krejcar<br />

37


• 19.11.2004<br />

Vortrag, „Wenn die Seele leidet“, Pfarre Haag,<br />

DSA Zauner, Dr. Krejcar<br />

• 20.11.2004<br />

Tagung HPE: Vortrag<br />

Dr. Krejcar<br />

• 25.11.2004<br />

Open House, “Psychiatrie und Literatur“ Lesung von Dr. Hochgatterer, Raiffeisensaal<br />

Amstetten,<br />

Dr. Krejcar, DSA Zauner<br />

• 02.12.2004<br />

Lesung „Sprachmacht“ im Cinema paradiso, Mitgestaltung, St. Pölten<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 11.12.2004<br />

Vernet<strong>zu</strong>ng der sozialpsychiatrischen Versorgung in NÖ. Tagung der<br />

Österreichischen Gesellschaft f. Depressive Erkrankungen (ÖGDE), Baden.<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald<br />

• 26.02.2005<br />

Tag der offenen Tür im Ostarrichiklinik<strong>um</strong> Mauer, Informationsstand PSD,<br />

DSA Zauner, Dr. Krejcar<br />

• 28.02.-04.03.2005<br />

Endstation Justiz – Sozialpsychiatrische Reformen und Suizide in Gefängnissen.<br />

9. Sozialpsychiatrisches Treffen, Palma, Spanien<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald<br />

• 02.03.2005<br />

Projekt „Leb mit und Bunttex“ Gmünd, Workshop „Psychisch krank“,<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 30.03.2005<br />

Landwirtschaftliche Fachschule Edelhof, Thema „Psychische Krankheiten“,<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 01.04.2005<br />

Pastoralassistenz , Thema „Notfallverantwortlichentreffen Zwettl“,<br />

DSA Helmreich<br />

38


• 07.04.2005<br />

„Mentale Gesundheit“, Vortrag, Vorstellung PSD, Kinderbetreuungseinrichtung „Nest“,<br />

Elternabend,<br />

St. Pölten<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald, DSA Karner<br />

• 11.04.2005<br />

Open House, „Medikamtentöse Behandlung von psychischen Erkrankungen“<br />

Dr. Birgit Heigl - Steinhauser, Dr. Krejcar, DSA Zauner<br />

• 18.04.2005<br />

Trotzdem überleben. Vortrag für Amtsärzte des BMI, Wien<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald<br />

• 28.04.2005<br />

Multiprofessionelle gemeindepsychiatrische Praxis am Beispiel der<br />

Arbeitsrehabilitation. 5. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie &<br />

Psychotherapie (ÖGPP), Gmunden<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald<br />

• 06.05.2005<br />

Psychiatrische Diagnostik nach ICD-10 – eine Einführung für Psychotherapeuten.<br />

Fortbildungsveranstaltung für „Rat & Hilfe“, St. Pölten<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald<br />

• 10.05.2005<br />

Filmprojekt Zwettl, Thema „Stimmenreich“ und Film „Elling II“,<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 01.06.2005<br />

Z<strong>um</strong> Management schwer und chronisch verlaufender psychiatrischer<br />

Erkrankungen.<br />

1. Psychiatrische Soiree, St. Pölten<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald<br />

39


• 02.06.2005<br />

Filmvortrag und Diskussion, „Das Weiße Rauschen“, Stiftsgymnasi<strong>um</strong> Melk 7ten und<br />

8ten Klassen,<br />

DSA Zauner<br />

• 08.06.2005<br />

„Drinnen und Draußen“, Landesklinik<strong>um</strong> Mostviertel Amstetten - Mauer,<br />

Dr. Krejcar, DSA Zauner, DSA Entenfellner<br />

• 04.07.2005<br />

Results of a case-control study of jail and prison suicides. 29 th International<br />

Congress on Law and Mental Health, Paris, France<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald, T. Matschnig, F. König, P. Frottier<br />

• 08.08.2005<br />

Vorstellung PSD, Equal Projekt, Krems<br />

DSA Karner<br />

• 14.09.2005<br />

A longitudinal analysis of prison suicides in Austria. XIII World Congress of<br />

Psychiatry - WPA (World Psychiatric Association), Cairo, Egypt<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald.<br />

• 29.09.2005<br />

Vortrag „Vorstellung PSD – neue Angebote“ bei Bezirksärztetreffen in Amstetten,<br />

DSA Lanzenberger, Dr. Krejcar, Dr. Korbel<br />

• 03.10.2005<br />

Pfarrsaal Horn, Vorstellung PSD,<br />

DSA Helmreich<br />

• 10.10.2005<br />

Langzeitergebnisse beschäftigungsrehabilitativer Einrichtungen der Caritas St.<br />

Pölten. Fachtagung „(Irr-)Wege in die Arbeitswelt“, St. Pölten<br />

Univ.Doz. Dr. Frühwald<br />

• 11.11.2005<br />

Pastoralassistenz , Thema „Notfallverantwortlichentreffen Horn“,<br />

DSA Helmreich<br />

• 19.11.2005<br />

FH-St.Pölten für Sozialarbeit, Filmvortrag mit Diskussion, Das Weiße Rauschen,<br />

DSA Zauner, Dr. Korbel<br />

40


• 28.11.2005<br />

HLWB Zwettl, Lehrerweiterbildung, Thema „Psychisch krank“,<br />

DSA Helmreich, Dr. Taschler<br />

• 03.12.2005<br />

Besuch des PSD-Adventstandes und Besichtigung BST Amstetten durch LR Bohuslav,<br />

DSA Zauner, Dr. Korbel<br />

• 02.-04.12.05<br />

17.-19.12.05<br />

Adventmarkt in Amstetten,<br />

DSA Zauner, Dr. Korbel<br />

• 13.12.2005<br />

Vorstellung PSD-Leistung FH St. Pölten,<br />

DSA Zehetner<br />

41


PUBLIKATIONEN 2004/2005<br />

Frühwald, St., P. Frottier: Warnsignale sollten beachtet werden. Kommunal 1/2004, 12-14,<br />

2004<br />

Fruehwald, St., P. Frottier, T. Matschnig, F. König, P. Bauer: Suicide in custody: a casecontrol<br />

study. British Journal of Psychiatry 185, 494-498, 2004<br />

Fruehwald, St., P. Frottier: Suicide in prison. The Lancet online, published on September 15,<br />

2005, DOI:10.1016/SO140-6736(05)67327-8<br />

Fruehwald, St., P. Frottier: Suicide in prison. The Lancet 366, 1242-1244, 2005<br />

Swoboda, H., I. Sibitz, St. Frühwald, G. Klug, B. Bauer, S. Priebe: Job<strong>zu</strong>friedenheit und Burnout<br />

bei Professionellen der gemeindepsychiatrischen Versorgung in Österreich.<br />

Psychiatrische Praxis 32/8, 386-392, 2005<br />

Eher R., St. Frühwald, P. Frottier: Die standardisierte Begutachtung von Sexualstraftätern<br />

im Österreichischen Strafvoll<strong>zu</strong>g – erste Ergebnisse und Ausblick. Neuropsychiatrie<br />

19/3, 2005 (im Druck)<br />

42


Originalarbeit 386<br />

Job<strong>zu</strong>friedenheit und Burn−out bei Professionellen der<br />

gemeindepsychiatrischen Versorgung in Österreich<br />

Job Satisfaction and Burnout in Professionals in Austrian Mental Health Services<br />

Zusammenfassung<br />

Anliegen: Das Ziel dieser Studie war es, in der österreichischen<br />

gemeindepsychiatrischen Versorgung tätige Professionelle in<br />

Be<strong>zu</strong>g auf ihre Job<strong>zu</strong>friedenheit, ihre Rollenidentifikation und<br />

das Vorliegen von Stress und Burn−out−Symptomen <strong>zu</strong> untersu−<br />

chen. Methode: 195 Mitarbeiter der gemeindepsychiatrischen<br />

Einrichtungen zweier österreichischer Bundesländer wurden<br />

mit dem Minnesota Job Satisfaction Questionnaire, dem GHQ−12,<br />

dem Maslach Burnout Inventory und einem Fragebogen <strong>zu</strong>r<br />

Identifikation mit der beruflichen Rolle befragt. Aspekte der Be−<br />

wertung der Tätigkeit wurden in offenen Fragen erfasst. In multi−<br />

variaten Analysen wurde untersucht, welche Faktoren höhere<br />

Burn−out−Werte prädizieren. Ergebnisse: Die Professionellen<br />

der gemeindepsychiatrischen Versorgung waren generell relativ<br />

<strong>zu</strong>frieden mit ihrer beruflichen Tätigkeit. Sie wiesen zwar erhöh−<br />

te Werte im GHQ−12 auf, zeigten jedoch niedrige Werte auf den<br />

drei Burn−out−Subskalen. Sozialarbeiter konnten sich am<br />

schlechtesten mit ihrer beruflichen Rolle identifizieren und zeig−<br />

ten auch, gemeinsam mit Psychologen, die geringste Job<strong>zu</strong>frie−<br />

denheit. Als Prädiktoren für mehr Job<strong>zu</strong>friedenheit wurden eine<br />

kürzere Tätigkeit an der derzeitigen Stelle und das Verfügen über<br />

psychosoziale Basiskompetenzen identifiziert, während ein<br />

Mangel an berufsübergreifendem Wissen ein Risikofaktor für<br />

Abstract<br />

Hemma Swoboda 1<br />

Ingrid Sibitz 1<br />

Stefan Frühwald 2<br />

Günther Klug 3<br />

Belinda Bauer 1<br />

Stefan Priebe 4<br />

Objective: The aim of this study was to explore job satisfaction,<br />

professional role and burnout among community mental health<br />

staff in Austria. Methods: The Minnesota Job Satisfaction Ques−<br />

tionnaire, the GHQ−12, the Maslach Burnout Inventory and a<br />

questionnaire exploring staff’s professional role and team identi−<br />

ty were administered to 195 community−based mental health<br />

professionals in two Austrian regions. Staff’s job perception was<br />

assessed in open questions. Predictors of burnout scores were<br />

identified in multivariate analyses. Results: While the mental<br />

health professionals had elevated scores on the GHQ−12, their<br />

levels on the three burnout subscales were low. Social workers<br />

and psychologists showed the lowest job satisfaction, social wor−<br />

kers also had low role identity scores. Being in the current job for<br />

a short time and disposing of psychosocial skills were predictors<br />

of high job satisfaction. High burnout scores were predicted by<br />

the lack of basic psychosocial competence and a lack of general<br />

knowledge in mental health care. The effect of caseload on psy−<br />

chological well−being was positive as well as negative. Conclu−<br />

sions: Even if the mental health professionals in our study show<br />

high levels of general stress, they seem to have less emotional<br />

problems resulting from extensively dealing with troubled indi−<br />

viduals. Improving basic psychosocial competence and general<br />

Institutsangaben<br />

1 Abteilung für Sozialpsychiatrie und Evaluationsforschung, Universitätsklinik für Psychiatrie,<br />

Universität Wien<br />

2 Psychosozialer Dienst, Caritas der Diözese St. Pölten<br />

3 Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine Steiermarks<br />

4 Unit for Social and Community Psychiatry, Barts and the London School of Medicine<br />

Danksagung<br />

Die Autoren möchten sich bei all jenen Mitarbeitern der gemeindepsychiatrischen Einrichtungen,<br />

die an dieser Untersuchung teilgenommen haben, herzlich bedanken<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Hemma Swoboda ´ Universitätsklinik für Psychiatrie ´ Währinger Gürtel 18±20 ´<br />

1090 Wien ´ Österreich ´ E−mail: hemma.swoboda@meduniwien.ac.at<br />

Bibliografie<br />

Psychiat Prax 2005; 32: 386 ±392 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ´ New York<br />

DOI 10.1055/s−2004−834672<br />

ISSN 0303−4259


die Entwicklung eines Burn−out−Syndroms <strong>zu</strong> sein scheint. Die<br />

Zahl der betreuten Patienten hatte sowohl positive als auch ne−<br />

gative Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden. Schluss−<br />

folgerungen: Die von uns untersuchten Professionellen weisen<br />

zwar generell ein etwas erhöhtes Stressniveau auf, leiden aber<br />

offensichtlich ka<strong>um</strong> unter den typischerweise aus dem engen<br />

Kontakt mit kranken Menschen resultierenden psychischen<br />

Problemen. Die Förderung von psychosozialen Basiskompeten−<br />

zen und berufsübergreifendem Wissen könnte einen protektiven<br />

Effekt gegen das Burn−out−Syndrom haben.<br />

Einleitung<br />

Menschen, die im psychiatrischen Versorgungssystem tätig sind,<br />

können starkem Stress ausgesetzt sein und haben ein erhöhtes<br />

Risiko, selbst eine psychiatrische Störung <strong>zu</strong> entwickeln, wobei<br />

die mannigfaltigen Auswirkungen von Stress auf die psychische<br />

Gesundheit in dem Begriff des Burn−out−Syndroms ihren Nieder−<br />

schlag gefunden haben. Pines et al. [1] definierten Burnout als<br />

Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung<br />

durch andauernde und wiederholte Belastungen bei Angehöri−<br />

gen helfender Berufe. Maslach u. Jackson [2] identifizierten em−<br />

pirisch drei Dimensionen von Burn−out: emotionale Erschöp−<br />

fung, Depersonalisation (womit ein Verlust der Fähigkeit ge−<br />

meint ist, die Klienten als Individuen und nicht als Objekte <strong>zu</strong> se−<br />

hen) und subjektiv reduzierte Leistungsfähigkeit. In der Literatur<br />

gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass das Burn−out−Syndrom<br />

bei in der psychiatrischen Versorgung tätigen Personen häufig<br />

vorkommt [3±9]. Diese Ergebnisse sind von hoher praktischer<br />

Relevanz, da sie auf den Umstand hinweisen, dass die psychische<br />

Gesundheit von im psychiatrischen Versorgungssystem tätigen<br />

Personen negativ von ihrer Arbeit beeinflusst wird, wodurch<br />

nicht nur die Effizienz ihrer Arbeit für und mit Patienten verrin−<br />

gert ist, sondern auch die Zufriedenheit der Professionellen mit<br />

ihrer beruflichen Tätigkeit [10].<br />

In Studien an unterschiedlichen Professionellen der psychiatri−<br />

schen Versorgung wurden das Ausmaß der Belastung durch den<br />

Beruf und der Einfluss unterschiedlicher Variablen auf die drei<br />

Komponenten des Burn−out−Syndroms untersucht, wobei vor al−<br />

lem im psychiatrischen Bereich tätiges Pflegepersonal [11], ärzt−<br />

liches Personal [12 ± 14] und Sozialarbeiter [15,16] untersucht<br />

wurden. Studien, die die Bedeutung des Arbeitssettings für die<br />

Entwicklung eines Burn−out−Syndroms untersucht haben, sind<br />

<strong>zu</strong> dem Schluss gekommen, dass in der gemeindepsychiatri−<br />

schen Versorgung tätige Personen besonders gefährdet <strong>zu</strong> sein<br />

scheinen, ein Burn−out−Syndrom <strong>zu</strong> entwickeln [3,18,19]. Aller−<br />

dings wurde auch über eine größere Job<strong>zu</strong>friedenheit bei profes−<br />

sionellen Helfern im gemeindepsychiatrischen Bereich berichtet<br />

[3,19].<br />

Im deutschsprachigen Ra<strong>um</strong> wurden bisher ka<strong>um</strong> Studien z<strong>um</strong><br />

Thema Burn−out bei psychiatrisch tätigen Professionellen veröf−<br />

fentlicht. Amstutz u. Mitarb. [14] untersuchten in der Schweiz<br />

307 in Institutionen oder in freier Praxis tätige Psychiater in Be−<br />

<strong>zu</strong>g auf das Vorliegen eines Burn−out−Syndroms und fanden bei<br />

23 % der Befragten Werte im Bereich des mittleren Burn−out, bei<br />

18 % Werte im Bereich des hohen und bei 4% Werte im Bereich<br />

expertise in mental health care might have a protective effect<br />

against developing a burnout syndrome.<br />

des sehr hohen Burn−out. In der gemeindepsychiatrischen Ver−<br />

sorgung tätige Professionelle wurden bisher im deutschsprachi−<br />

gen Ra<strong>um</strong> noch nicht bezüglich ihrer Job<strong>zu</strong>friedenheit und<br />

Stressbelastung untersucht. Die Ergebnisse von Studien im eng−<br />

lischsprachigen Ra<strong>um</strong>, die eine hohen Burn−out−Rate bei in der<br />

Gemeindepsychiatrie tätigen Personen gefunden haben, sind<br />

aus verschiedenen Gründen nur begrenzt auf die Verhältnisse<br />

im deutschsprachigen Ra<strong>um</strong> übertragbar. Es besteht also Bedarf,<br />

das Erleben von Professionellen der gemeindepsychiatrischen<br />

Versorgung im deutschsprachigen Ra<strong>um</strong> in Be<strong>zu</strong>g auf ihre Job<strong>zu</strong>−<br />

friedenheit und ihre subjektive Belastung durch die Arbeit <strong>zu</strong> er−<br />

fassen.<br />

Das Ziel dieser Studie war heraus<strong>zu</strong>finden, wie die in der ge−<br />

meindepsychiatrischen Versorgung tätigen Professionellen ihre<br />

Tätigkeit erleben, wobei deren Job<strong>zu</strong>friedenheit, deren Identifi−<br />

kation mit der beruflichen Rolle und dem Team, und das Vorlie−<br />

gen von Stress und Burn−out−Symptomen erfasst wurden.<br />

Material und Methode<br />

Stichprobe und Vorgangsweise<br />

Die Untersuchung wurde in den gemeindepsychiatrischen Ein−<br />

richtungen zweier österreichischer Bundesländer, und zwar in<br />

Niederösterreich und der Steiermark durchgeführt. Die extramu−<br />

rale sozialpsychiatrische Versorgung von Niederösterreich er−<br />

folgt durch zwei Trägereinrichtungen, die Beratungsstellen in<br />

den Bezirksstädten betreiben; teilweise an die Beratungsstellen<br />

angeschlossen finden sich <strong>zu</strong>sätzlich Wohnheime, Tagesstätten<br />

sowie Einrichtungen der Arbeitsrehabilitation. Die gemeinde−<br />

psychiatrische Versorgung in der Steiermark erfolgt durch sechs<br />

Trägervereine, die in einem Dachverband <strong>zu</strong>sammengefasst sind,<br />

wobei neben Beratungsstellen in allen Bezirksstädten Wohnhei−<br />

me, Tagesstätten und arbeitsrehabilitative Einrichtungen betrie−<br />

ben werden. Der Fragebogen wurde anonymisiert an alle Mitar−<br />

beiter der Einrichtungen ausgegeben, wobei die Ausgabe über<br />

die für die jeweiligen Berufsgruppen verantwortlichen Personen<br />

erfolgte. Die Mitarbeiter wurden gebeten, den Fragebogen ausge−<br />

füllt an die Erstautorin <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>senden. Jene Mitarbeiter, die<br />

nicht in Vollzeitbeschäftigung in den gemeindepsychiatrischen<br />

Einrichtungen angestellt waren, wurden ausdrücklich gebeten,<br />

sich beim Ausfüllen des Fragebogens nur auf den sozialpsychi−<br />

atrischen Anteil ihrer Arbeit <strong>zu</strong> beziehen.<br />

Swoboda H et al. Job<strong>zu</strong>friedenheit und Burn−out ¼ Psychiat Prax 2005; 32: 386 ± 392<br />

Originalarbeit 387


Qualitätssicherung<br />

Personalentwicklung<br />

Unsere MitarbeiterInnen sind unser wichtigstes Potential. So unterschiedlich wie unsere<br />

KundInnen in ihren Bedürfnissen und Erwartungen sind, so individuell und<br />

persönlichkeitsspezifisch sind auch die Stärken und Fähigkeiten einer jeden Mitarbeiterin, eines<br />

jeden Mitarbeiters.<br />

Um diese Stärken <strong>zu</strong> erkennen und weiter <strong>zu</strong> fördern, sowie die individuellen Fähigkeiten in die<br />

direkte Arbeit einfließen <strong>zu</strong> lassen, werden in regelmäßigen Abständen Mitarbeitergespräche<br />

geführt und Zielvereinbarungen getroffen. Diese dienen der Benennung eventueller<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ngsmöglichkeiten.<br />

In unserer Einrichtung besteht ein klar beschriebenes Weiterbildungskonzept: Jede/r<br />

MitarbeiterIn kann jährlich in Rücksprache mit dem Regionalleiter 5 Arbeitstage an<br />

Weiterbildung kons<strong>um</strong>ieren. Zwei davon sind individuell wählbar und werden <strong>zu</strong>r Förderung der<br />

persönlichen Fähigkeiten verwendet. Die anderen drei Tage werden über einen<br />

Weiterbildungsausschuss organisiert und stehen unter einem bestimmten, konzeptrelevanten<br />

Motto. Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ist für alle MitarbeiterInnen verpflichtend.<br />

2004 wurde ein konkretes Gruppenkonzept ausgearbeitet. An fast allen Standorten konnten<br />

Gruppenangebote eingeführt werden. Die drei Weiterbildungstage 2004 wurden dem Thema<br />

„Aufbau von Gruppen“ gewidmet. 2003/2004 wurde aufgrund von schwierigen Situationen in der<br />

Beratungs- und Betreuungstätigkeit (Gefahr gewalttätiger Eskalationen, psychiatrische Akutbzw.<br />

Notfallsituationen) eine „Arbeitsgruppe Krise“ installiert. Von den MitarbeiterInnen wurden<br />

Handlungsansätze und Hilfsstrukturen <strong>zu</strong>r Bewältigung spannungsgeladener Situationen mit<br />

Gefährdungspotential und Gewaltgefahr erarbeitet. Außerdem fanden 2005 für alle<br />

MitarbeiterInnen Weiterbildungstage <strong>zu</strong> deeskalierenden Maßnahmen statt.<br />

Insgesamt wurden in den Berichtsjahren durch die MitarbeiterInnen ca. 1450 Arbeitsstunden an<br />

Weiterbildung kons<strong>um</strong>iert. Die S<strong>um</strong>me der Kosten für Referenten, Dienstzeit, Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />

etc. kann mit rund 54.000 € beziffert werden.<br />

Weiters sehen wir Supervision als wichtigen Bestandteil der Arbeit und der<br />

Personalentwicklung. Auch <strong>hier</strong>für steht im Organisationshandbuch unserer Einrichtung eine<br />

Beschreibung der Kriterien für die Inanspruchnahme von Supervision <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

45


Zur burn-out-Prophylaxe nahm der PSD an einer Untersuchung teil, welche die Job<strong>zu</strong>friedenheit<br />

und Arbeitsbelastungen von MitarbeiterInnen gemeindepsychiatrischer Einrichtungen in Österreich<br />

beschrieb. Hier<strong>zu</strong> erschien 2005 eine erste Publikation (Swoboda et al., 2005, s.S 39).<br />

Organisationshandbuch<br />

Ursprung des heute vorliegenden Organisationshandbuches, war eine „Begrüßungsmappe“ für<br />

neue MitarbeiterInnen. Darin waren die Grundlagen der sozialarbeiterischen Tätigkeiten im<br />

<strong>PsychoSozialen</strong> Dienst beschrieben, sowie die wichtigsten Formulare <strong>zu</strong>r Dok<strong>um</strong>entation und<br />

bestehende Dienstanweisungen <strong>zu</strong>sammengefasst.<br />

Durch den stetigen Ausbau des <strong>PsychoSozialen</strong> <strong>Dienstes</strong> und die Übernahme der ärztlichen<br />

KollegInnen in den Dienst der Caritas war eine Überarbeitung dieser Unterlagen angesichts<br />

veränderter Strukturen, Arbeitsmethoden und Arbeitsabläufen erforderlich. In Arbeitsgruppen<br />

wurden seit Beginn 2004 <strong>zu</strong> unterschiedlichen Themen (Gliederung des<br />

Organisationshandbuches, Stellenbeschreibung, Qualitätssichernde Maßnahmen,<br />

Dok<strong>um</strong>entation, praktische Arbeitsanleitungen, u.dgl.) die derzeit geltenden Bestimmungen,<br />

Formulare und Anweisungen erarbeitet, <strong>zu</strong>sammengefasst und in eine einheitliche Form<br />

gebracht. Durch die übersichtliche Gliederung und Gestaltung des Organisationshandbuches<br />

sind die darin enthaltenen Informationen für jede/n MitarbeiterIn übersichtlich und rasch<br />

<strong>zu</strong>gänglich. Durch die n<strong>um</strong>erische Gliederung und die Ausführung in Ordnerform ist es jederzeit<br />

möglich den Inhalt einzelner Kapitel <strong>zu</strong> adaptieren oder neue Texte hin<strong>zu</strong><strong>zu</strong>fügen.<br />

Das Organisationshandbuch liegt in jeder Beratungsstelle auf und soll in Zukunft im Caritaseigenen<br />

Intranet abrufbar sein.<br />

QAP – Qualitätsmanagement in der Caritas St. Pölten<br />

Qualität als Prozess – dieses entwicklungsorientierte System steht der Caritas bereits im 4.<br />

Jahr als Instr<strong>um</strong>ent der Qualitätssicherung <strong>zu</strong> Verfügung. Mittlerweile sind wir in der Lage durch<br />

Forschrittskontrollen gezielt auf Abläufe <strong>zu</strong> schauen und Veränderungen <strong>zu</strong> benennen. Dies<br />

geschieht in direkter Absprache mit den QAP Beauftragten unseres Hauses und fließt<br />

unmittelbar in den Arbeitsalltag ein (s. a. KundInnenbefragung).<br />

Auch 2004/2005 wurden nach einem innerhalb der Referatsleiterkonferenz bestimmten<br />

Reglement QAP Workshops durchgeführt. Spezifikationen <strong>zu</strong> denen wir arbeiteten waren unter<br />

anderem:<br />

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- Vereinbarungen mit KundInnen,<br />

- Nut<strong>zu</strong>ng von Technologien und Verfahren<br />

- Einen Prozess führen und KundInnenbedürfnisse ermitteln. (siehe nachfolgenden Artikel)<br />

KundInnenbefragung<br />

Nach der Einführung eines Beschwerdemanagements (s.a. PSD Jahresbericht 2002/2003) als<br />

Folge eines Maßnahmevorschlages innerhalb von QAP, zeichnete sich schon länger die<br />

Notwendigkeit einer Zufriedenheitsbefragung der KundInnen ab.<br />

Alle da<strong>zu</strong> erforderlichen Vorarbeiten und ein entsprechendes Konzept wurden in<br />

Zusammenarbeit mit den KollegInnen des PSD der PSZ GesmbH Stockerau in beiden<br />

Berichtsjahren erarbeitet. Um die Miteinbeziehung der KundInnen in diesen Prozess <strong>zu</strong><br />

gewährleisten, initiierten wir im Frühjahr 2005 einen Pilotdurchgang der Befragung. Die daraus<br />

gewonnenen Ergebnisse wurden verarbeitet und flossen in den Plan wie auch in den<br />

eigentlichen Fragebogen ein.<br />

Die Ergebnisse dieser Befragung werden im ersten Halbjahr 2006 erwartet – wir werden<br />

berichten.<br />

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