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Kunden-Magazin der <strong>Putzmeister</strong> AG 70<br />
Riesige Kaverne mit<br />
minimalem Aufwand betoniert<br />
Japanische PM Tochter<br />
auf eigenem Grundstück<br />
BAUMA Rückblick<br />
Neuer Betonpumpen-Rekord<br />
am Burj Dubai<br />
Starke Typen im Schmücketunnel<br />
PM 3925
Inhalt<br />
Kurzmeldungen<br />
Kurzmeldungen<br />
Uni Karlsruhe ehrt <strong>Putzmeister</strong> Gründer Karl Schlecht<br />
Erste Großmastpumpe M 63-5 in Irland<br />
Ultrahochfester Beton mit 6-facher Druckfestigkeit<br />
Titelstory<br />
Kraftwerk Kops II<br />
Riesige Kaverne mit minimalem Aufwand betoniert<br />
PM im Fokus<br />
3<br />
4<br />
6<br />
10<br />
1<br />
2<br />
Uni Karlsruhe ehrt <strong>Putzmeister</strong> Gründer<br />
Karl Schlecht<br />
In feierlichem Rahmen und in Anwesenheit<br />
von ca. 150 Gästen wurde Anfang Mai 2007<br />
Herrn Dipl.-Ing. Karl Schlecht, <strong>Putzmeister</strong><br />
Firmengründer und PM Aufsichtsratsvorsitzender,<br />
der Karlsruher Innovationspreis<br />
für Baubetrieb verliehen.<br />
Der Karlsruher Innovationspreis für Baubetrieb<br />
wurde erstmals im Jahre 2002 von<br />
der Gesellschaft der Freunde des Instituts<br />
für Technologie und Management im Baube-<br />
trieb verliehen. Ziel der Auszeichnung ist<br />
es, die Leistung besonders aktiver Persönlichkeiten<br />
für hervorragende Entwicklungen<br />
in der Bau- und Baumaschinenindustrie zu<br />
würdigen. Dabei berücksichtigt die Gesellschaft<br />
vor allem die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Industrie und Wissenschaft. Auch<br />
die geleisteten Investitionen in die Zukunft<br />
des Standortes Deutschland werden bei der<br />
Nominierung des Preisträgers bewertet.<br />
Die Auszeichnung ist übrigens nicht zu verwechseln<br />
mit den vom VDMA an<br />
<strong>Putzmeister</strong> vergebenen BAUMA Innovationspreisen.<br />
5<br />
Ultrahhochfester Beton mit 6-facher<br />
Druckfestigkeit<br />
An der Universität Kassel wurde die Rezeptur<br />
für einen besonders belastbaren Beton<br />
entwickelt, der bis zu sechsmal mehr Druck<br />
aufnehmen kann als ein üblicher Normbeton<br />
der Festigkeitsklasse C30/35. Dies berichtete<br />
kürzlich die Zeitschrift TECHNOLOGY<br />
REVIEW (Ausgabe 3/2007). Der ultrahochfeste<br />
Beton (UHPC) erreicht eine Druckfestigkeit<br />
von 150 N/mm 2 bis 200 N/mm 2 und<br />
verfügt über einen auffallend niedrigen<br />
Wasser-/Zement-Wert. Aufgrund der sehr<br />
dichten Packung des Feinstkorns ist der<br />
ultrahochfeste Beton wesentlich gefügedichter<br />
und damit besonders korrosionswiderstandsfähig.<br />
In Kassel wurde jetzt die erste<br />
größere Brücke mit UHPC fertig gestellt.<br />
Japanische PM Tochter auf eigenem Grundstück<br />
BAUMA Rückblick: Beste Stimmung und schöne Aufträge<br />
Einsatz<br />
Neuer Betonpumpen-Rekord am Burj Dubai<br />
Fast 1.700 m langer Container-Terminal fugenlos betoniert<br />
PUMI ® bei Gleisbauarbeiten<br />
Starke Typen im Schmücketunnel<br />
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18<br />
14<br />
3<br />
Der neue ultrahochfeste Beton besteht u.a.<br />
aus sehr feinen, nur rund 0,1 mm großen<br />
Kiespartikeln, die nach dem Abbinden eine<br />
so glatte Oberfläche erzielen, dass sie sogar<br />
spiegelt. Darüber hinaus bestehen ca. 2,5 %<br />
des UHPC-Volumens aus 0,1 mm dicken und<br />
10 bis 17 mm langen Stahlfasern. Abhängig<br />
davon, wie der ultrahochfeste Beton in die<br />
Schalung gepumpt wird, richten sich diese<br />
Fasern entweder in beliebiger Richtung oder<br />
aber parallel aus. Beim Aushärten verbakken<br />
sie dann untrennbar mit dem Beton.<br />
Damit wird die Herstellung besonders filigraner<br />
und deutlich leichterer Bauteile möglich.<br />
Praxis-Tipp<br />
Achtung: Hochspannung<br />
Technik<br />
Elektronische Zauberer<br />
Wettbewerb<br />
Gesucht:<br />
<strong>Putzmeister</strong> Geschichte(n)<br />
Titelbild: Vorarlberger Illwerke<br />
21<br />
22<br />
24<br />
18<br />
4<br />
Erste Großmastpumpe M 63-5 in Irland<br />
Die irische Baufachzeitschrift „Plant Man“<br />
berichtete in ihrer März-Ausgabe von der<br />
Auslieferung der ersten M 63 Großmast-<br />
Autobetonpumpe an den irischen Pumpendienst<br />
Kilbride. Die offizielle Schlüsselübergabe<br />
erfolgte durch John Ledwith, dem Inhaber<br />
der lokalen PM Vertretung Irlequip Ltd.<br />
Hier der Auszug eines Interviews in sinngemäßer<br />
Übersetzung, das Seamus Kilbride,<br />
Gründer und Inhaber des Kilbride Betonpumpendienstes,<br />
der Zeitschrift „Plant Man“<br />
gab: „Wir fühlen uns den Kunden gegenüber<br />
verpflichtet, einen bestmöglichen Pumpenservice<br />
zu wettbewerbsfähigen Konditionen<br />
anzubieten. Dazu gehört zuverlässiges Bedienungspersonal<br />
ebenso wie gut gewartete<br />
Maschinen. …Und das [gemeint ist der neue<br />
M 63-5, die Red.] ist die wichtigste Investition<br />
unserer Firma seit ihrer Gründung.“<br />
Sein Sohn Leonard Kilbride wird in<br />
dem Artikel ebenfalls zitiert: „Die<br />
Erweiterung unserer Betonpumpenflotte<br />
um den <strong>Putzmeister</strong><br />
M 63 mit seiner 200 m 3 /h<br />
Förderleistung hebt hier in<br />
Irland den Betoneinbau mit<br />
Pumpen auf ein ganz neues,<br />
höheres Niveau. Und es<br />
reflektiert die geänderten<br />
Anforderungen des<br />
Marktes, auf dem<br />
Hochbau-Projekte<br />
zunehmend zur<br />
Norm werden.“<br />
6<br />
2 PM 3925<br />
PM 3925 3
Titelstory<br />
Titelstory<br />
Kraftwerk Kops II –<br />
Riesige Kaverne mit minimalem<br />
Aufwand betoniert<br />
Durch den Bau des Pumpspeicher-Kraftwerks Kops II mit einer Turbinenleistung von<br />
450 MW erweitern die Vorarlberger Illwerke AG ihre Kapazitäten für den europäischen<br />
Strommarkt erheblich. Während des Ausbaus des Kavernenhohlraums erfolgen die<br />
umfangreichen Betonarbeiten in der riesigen Maschinenkaverne lediglich mit einer<br />
stationären BSA-Betonpumpe und nur einem stationären Betonverteilermast, der abwechselnd<br />
auf zwei Rohrsäulen betrieben wird. Gearbeitet wird im 3-Schicht-Betrieb,<br />
rund um die Uhr. Die Baukosten für das Kavernenkrafthaus und die Unterwasserführung<br />
werden auf ca. 30 Mio. € veranschlagt. Die Arbeiten für das Kopswerk II<br />
begannen im September 2004, die Inbetriebnahme ist für 2008 geplant.<br />
Das neue Pumpspeicher-Kraftwerk befindet<br />
sich in der Nähe des Kopswerks I im<br />
Montafon und nutzt wie dieses ebenfalls das<br />
Wasser aus dem Kopssee. Das Projekt umfasst<br />
die Baulose 1 und 2 (Druckstollen,<br />
Wasserschloss und Druckschacht) sowie das<br />
Baulos 3 mit Maschinenkaverne und Trafohalle<br />
samt Nebenanlagen sowie der Unterwasserführung.<br />
Die Arbeiten am Baulos 3<br />
werden von einer ARGE aus Beton- und<br />
Monierbau Gesellschaft m.b.H (Innsbruck),<br />
Alpine Mayreder Bau <strong>GmbH</strong> (Salzburg/Wals),<br />
Ed. Züblin AG Zweigniederlassung Tunnelbau<br />
(Stuttgart) unter Federführung der<br />
Jäger Bau <strong>GmbH</strong> (Schruns), durchgeführt.<br />
60 m hohe Maschinenhalle<br />
aus dem Fels gebrochen<br />
Die Maschinenkaverne gilt als wesentliches<br />
Bauwerk von Kopswerk II. Sie liegt ca. 150 m<br />
tief im Berg und ist über einen Zugangsstollen<br />
von der Silvrettastrasse zwischen<br />
Gaschurn und Partenen aus zu erreichen.<br />
Ihre Abmessungen sind mit 88 m Länge,<br />
60,5 m Höhe und 30,5 m Breite äußerst<br />
beeindruckend. Im Januar 2006 begann der<br />
Ausbruch des riesigen Hohlraums im<br />
Sprengvortrieb, und zwar in einer Kalottenund<br />
zehn Strossenebenen. Dabei wurde die<br />
Kalotte mit zwei Ulmenstollen und einem<br />
nachgezogenen Kern aufgefahren. Vier Lagen<br />
Baustahlgitter und pro Armierung ein<br />
ca. 10 cm starker Auftrag aus Nassspritzbeton<br />
dienten zur Ausbruchsicherung. Die<br />
dauerhafte Sicherung des riesigen Hohlraums<br />
übernehmen zusätzlich zahlreiche,<br />
bis zu 32 m lange Vorspannlitzenanker. In<br />
der Maschinenkaverne münden u.a. die drei<br />
gepanzerten Turbinenzulaufstollen der<br />
Hochdruck-Verteilrohrleitung, durch die das<br />
Triebwasser über den Druckstollen und den<br />
Druckschacht aus 800 m Fallhöhe auf die<br />
Laufradschaufeln der Turbinen schießt.<br />
7<br />
Schematische Darstellung des untertägigen Krafthausbereichs<br />
Unterwasser<br />
Wasserschloss<br />
Transformatorenkaverne Maschinenkaverne Druckschacht<br />
Unterwasserstollen<br />
8<br />
Zugangssstollen<br />
Kavernenkrafthaus<br />
Portal<br />
(Abb.: Vorarlberger Illwerke)<br />
9<br />
Stationärmast kann Position wechseln<br />
Der Ausbau der sechs Tiefgeschosse sowie<br />
der Montageebene erfolgt mit Ortbeton, insgesamt<br />
werden über 39.000 m 3 Beton in der<br />
Maschinenkaverne verbaut. Bereits die Sohle<br />
der gewaltigen Felsenhalle und einzelne<br />
Decken sind bis zu 4 m mächtig – die bis zu<br />
8 m hohen Wände werden in Stärken von<br />
0,2 bis 4,0 m ausgeführt. Aufgrund der Kavernenabmessungen<br />
wären für den gleichmäßigen<br />
Betoneinbau eigentlich zwei stationäre<br />
Betonverteilermaste erforderlich gewesen.<br />
Nach Rücksprache mit Ingenieuren der<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG entschied sich die ARGE jedoch<br />
für die Installation nur eines Stationärmastes<br />
des Typs MX 28-4, der abwechselnd<br />
von zwei Rohrsäulen aus betrieben wird. Da<br />
die einzelnen Abschnitte pro Etage nie<br />
gleichzeitig errichtet werden, stört es den<br />
Ablauf der Arbeiten kaum, wenn das Armpaket<br />
des MX-Mastes von einer der Rohrsäulen<br />
gelöst, vom bereits installierten<br />
Portalkran angehoben, ans andere Ende der<br />
Kaverne verfahren und dort auf die zweite<br />
Rohrsäule aufgesetzt wird. Der gesamte<br />
Vorgang dauert jeweils ca. 30 Minuten, hinzu<br />
kommen das Lösen und Anschließen der<br />
Förderleitung, das ebenfalls in etwa einer<br />
halben Stunde erledigt ist. Bis zu 360 m 3<br />
Beton werden pro Abschnitt eingebaut.<br />
MX-Mast betoniert<br />
von 40 m hoher Rohrsäule aus<br />
Auffallend am unballastierten Stationärmast<br />
MX 28-4 ist nicht nur die flexibel einsetzbare<br />
Z-Faltung des Armpakets, mit der sogar<br />
einzelne Sohlenabschnitte der Turbinenzulaufstollen<br />
betoniert werden können. Ungewöhnlich<br />
ist auch die Gesamtlänge der beiden<br />
Rohrsäulen, von denen der Mast aus<br />
betrieben wird. Durch das Aufeinandersetzen<br />
mehrerer Rohrsäulen (sie sind erhältlich<br />
in 4, 6 und 10 m Länge) passen sie sich<br />
dem Baufortschritt kontinuierlich an und<br />
erreichen in der Maschinenkaverne von<br />
Kops II im Endstadium eine Höhe von 40 m.<br />
Für zusätzliche Stabilität sorgen zwei<br />
Abspannungen der Rohrsäulen in Höhe von<br />
ca. 18 und 24 m, die in den entsprechenden<br />
Zwischendecken verankert sind.<br />
Der PM Stationärmast MX 28-4 mit<br />
„Z“-Faltung passt sich leicht den Platzverhältnissen<br />
in der Kaverne an und wird<br />
abwechselnd von zwei Rohrsäulen aus<br />
betrieben<br />
4 PM 3925<br />
PM 3925 5
Titelstory<br />
Titelstory<br />
Den Beton erhält der Verteilermast von<br />
einer stationären PM Betonpumpe, die mit<br />
dem MX-Mast und seinen beiden Rohrsäulen<br />
über eine etwa 150 m lange Förderleitung<br />
(DN 125) verbunden ist. Die BSA<br />
1408 E wird von einem 75 kW E-Motor angetrieben<br />
und erreicht im stangenseitigen<br />
Betrieb eine Fördermenge von 79 m 3 /h bzw.<br />
71 bar Betondruck (bodenseitig: 53 m 3 /h<br />
bzw. 106 bar). Mit weniger Maschineneinsatz<br />
lässt sich in einer Kaverne dieser<br />
Größenordnung Beton kaum noch wirtschaftlich<br />
einbauen.<br />
10<br />
Anlagenkonzept der Vorarlberger<br />
Illwerke AG (Abb:. Vorarlberger Illwerke)<br />
Jeweils vier Maschinisten für den MX-<br />
Stationärmast und die BSA-Betonpumpe<br />
wurden von der österreichischen PM Vertretung,<br />
Fa. Hans Eibinger (Söding), in die<br />
Bedienung der Maschinen eingewiesen.<br />
Eibinger Servicepersonal hatte zuvor auch<br />
bei der Installation der Rohrsäulen und<br />
beim Aufsetzen des Betonverteilermastes<br />
mitgeholfen.<br />
Oberbauleiter Christian Töchterle<br />
11<br />
Die benachbarte Trafokaverne hat mit 35 m<br />
Länge, 16 m Breite und 20 m Höhe zwar<br />
ebenfalls imposante Ausmaße, ist jedoch<br />
deutlich kleiner als die Maschinenhalle.<br />
Hier erfolgte der Betoneinbau in die<br />
Fundamente, Wandschalungen und Decken<br />
teilweise mit einer PM Autobetonpumpe<br />
BRF 24-4.09 H, deren Verteilermast als ZR-<br />
Falter über die hier erforderlichen Schlupfeigenschaften<br />
verfügte. Das eingebaute<br />
Betonvolumen betrug ca. 2.200 m 3 . Seit<br />
November 2006 sind die Rohbauarbeiten in<br />
der Trafokaverne abgeschlossen.<br />
Massive Bauteile<br />
erfordern niedrigen W/Z-Wert<br />
Als Standardrezeptur wird ein Beton der<br />
Festigkeitsklasse C25/30 eingebaut, der auf<br />
dem Baustellenareal in einer eigenen<br />
Mischanlage hergestellt wird. Um die Hydratationswärme<br />
bei den massiven Bauteilen<br />
zu begrenzen, wird generell mit möglichst<br />
niedrigem Wasser/Zement (W/Z)-<br />
Wert gearbeitet und in der wärmeren<br />
Jahreszeit zusätzlich das Verhältnis von<br />
Zement zu Flugasche von 230 kg / 90 kg auf<br />
200 kg / 120 kg pro Kubikmeter verändert.<br />
Die BSA 1408 E ist im Zufahrtsstollen<br />
aufgestellt und über eine ca. 150 m<br />
lange Förderleitung mit beiden Rohrsäulen<br />
des MX-Mastes verbunden<br />
6 PM 3925<br />
Die Vorarlberger Illwerke wurden 1924<br />
als <strong>GmbH</strong> gegründet und sind seit 1927<br />
eine Aktiengesellschaft. Der österreichische<br />
Energieversorger wird nach Fertigstellung<br />
des Kopswerks II u.a. zehn<br />
Kraftwerke und vier hoch gelegene Stauseen<br />
(darunter der Silvrettastausee)<br />
betreiben, die durch ein über 100 km<br />
langes Stollensystem untereinander verbunden<br />
sind. Seit Beginn (1925) wird das<br />
Netz zur Stromerzeugung durch Wasserkraft<br />
konsequent ausgebaut. Heute spielen<br />
die Illwerke eine wichtige Rolle im<br />
europäischen Stromverbund, indem sie<br />
an ihre Vertragspartner Energie Baden-<br />
Württemberg (EnBW), Vorarlberger Kraftwerke<br />
AG (VKW) und Tiroler Wasserkraft<br />
AG (TIWAG) Spitzenstrom und Regelenergie<br />
liefern. Die gesamte installierte<br />
Turbinenleistung beträgt zur Zeit 1.248<br />
MW, nach Inbetriebnahme von Kops II<br />
werden es 1.700 MW sein. Die Aufnahmeleistung<br />
im Pumpbetrieb erhöht sich<br />
dann von 533 MW auf 983 MW.<br />
PM 3925 7<br />
12
Titelstory<br />
PM im Fokus<br />
Wasserschloss<br />
Druckstollen<br />
Warum Kops II ?<br />
Nach Fertigstellung wird das Kraftwerk<br />
Kops II das größte Pumpspeicherwerk<br />
der Vorarlberger Illwerke AG sein.<br />
Dank moderner Technik erreichen die<br />
Maschinen im Kavernenkrafthaus einen<br />
besonders hohen Wirkungsgrad. Damit<br />
hat Kops II beste Voraussetzungen zur<br />
Stromnetzregelung, und zwar für den<br />
Regelbetrieb wie auch in Bedarfsspitzenzeiten.<br />
Die drei Maschinen des Kraftwerks<br />
mit jeweils 150 MW Leistung<br />
dienen jedoch nicht nur der Elektrizitätsgewinnung,<br />
sondern pumpen das<br />
Wasser aus dem Unterbecken mit Überschussstrom<br />
aus dem Netz auch zurück<br />
in die mehrere Hundert Meter höher<br />
gelegenen Speicherseen.<br />
13<br />
Japanische PM Tochter<br />
auf eigenem Grundstück<br />
Im Rahmen einer Feier wurde Ende Mai dieses Jahres das neue Firmengelände von <strong>Putzmeister</strong> Japan (PMJ) mit modernen<br />
Bürogebäuden und Servicebereich offiziell in Betrieb genommen. Eingeladen waren Kunden, Lieferanten und Vertreter der örtlichen<br />
Behörden sowie die Mitarbeiter von PMJ. Der Umzug aus den bisher angemieteten Räumlichkeiten in den großzügig angelegten<br />
Neubau auf eigenem Grundstück war nicht nur aus Kapazitätsgründen notwendig geworden. Die PM AG als Muttergesellschaft<br />
möchte mit dieser Investition auch unterstreichen, dass sie die Marktposition ihres japanischen Tochterunternehmens weiter ausbauen<br />
will.<br />
14 15<br />
Fensterstollen<br />
Tafamunt<br />
Kavernenkrafthaus<br />
Druckschacht<br />
Bei der Stromversorgung unterscheidet<br />
man zwischen Grund-, Mittel- und<br />
Spitzenlast, die – abhängig von der<br />
Tageszeit und dem Wochentag – von<br />
Industrie und Privathaushalten benötigt<br />
werden. Für die Elektrizitäts-Versorgungsunternehmen<br />
bedeutet dies,<br />
kurzfristig wechselnde Kapazitäten bereitstellen<br />
zu müssen. Während Flussund<br />
Wärmekraftwerke aufgrund ihrer<br />
kontinuierlichen Arbeitsweise für die<br />
Grund- und Mittellast-Versorgung geeignet<br />
sind, werden Pumpspeicher-<br />
Kraftwerke vor allem zur Stromversorgung<br />
bei Bedarfsspitzen eingesetzt.<br />
Dabei fließt Wasser aus einem Oberspeicher<br />
durch Druckleitungen in tiefer<br />
liegende, mit Generatoren gekoppelte<br />
Kraftwerksturbinen, von wo aus es in<br />
einen Unterspeicher eingeleitet wird.<br />
Während der verbrauchsschwachen<br />
Nachtstunden steht in der Regel mehr<br />
Strom zur Verfügung, als gebraucht<br />
wird. Mit diesem Überschussstrom<br />
wird das Wasser vom Unterspeicher<br />
wieder nach oben gepumpt, so dass<br />
kein Wasser verloren geht. In Kops II<br />
beträgt der Höhenunterschied rund<br />
800 m.<br />
Ein Teil der PMJ Mannschaft vor ihrem Neubau. Daneben die in Japan besonders erfolgreiche<br />
<strong>Putzmeister</strong> Autobetonpumpe M 20-4 und ein Wasser-Hochdruckreiniger der<br />
DYNAJET Baureihe.<br />
Der neue <strong>Putzmeister</strong> Standort befindet sich<br />
in der Stadt Togane, Präfektur Chiba, ca.<br />
50 km östlich von Tokio. Hier fand PMJ nicht<br />
nur ein ausgesprochen positives Investitionsklima<br />
vor, sondern auch hervorragende<br />
Verkehrsanbindungen an die Überseehäfen<br />
in der Bucht von Tokio. Das neue<br />
Betriebsgelände von PMJ umfasst eine<br />
Fläche von ca. 18.000 m 2 , davon sind rund<br />
900 m 2 Bürofläche. Zum Service- und Fertigungsbereich<br />
werden über 1.800 m 2 gerechnet.<br />
Zurzeit zählt <strong>Putzmeister</strong> Japan ca. 30<br />
Angestellte. In dem auf Expansion ausgelegten<br />
Neubau ist jedoch bereits heute Platz<br />
für rund 60 Arbeitsplätze.<br />
Personal auf japanische LKW aufgebaut. Die<br />
Fahrzeuge stammen in der Regel von<br />
Nissan.<br />
Um möglichst kurze Wege zu den japanischen<br />
Kunden zu halten, hat PMJ in den vergangenen<br />
Jahren ein dichtes Händlernetz<br />
aufgebaut. Hinzu kommen mehrere gut ausgestattete<br />
Servicestationen im Land.<br />
Ganz der japanischen Tradition entsprechend<br />
wünscht der Trommler dem Neubau<br />
von PMJ Glück für die Zukunft<br />
Japan gilt weltweit als eines der Länder mit<br />
den meisten Tunnelbau-Aktivitäten.<br />
Deshalb nimmt auch PM den Kontakt zu den<br />
japanischen Tunnelbauern sehr ernst. Dazu<br />
zählen Beratung, Verkauf und Kundendienst<br />
während der gesamten Maschinenlaufzeiten.<br />
Das gilt übrigens auch für die<br />
Betonnassspritz-Manipulatoren der Sika-<br />
<strong>Putzmeister</strong> Allianz.<br />
16<br />
Unterwasserstollen<br />
Verlauf des Druckwasserstollens am Pumpspeicher-Kraftwerk Kops II (Abb.: Vorarlberger Illwerke)<br />
Zum Vertriebsprogramm von PMJ gehören<br />
bis auf den Bereich Anlagentechnik (hier ist<br />
die PM Vertretung RASA zuständig) alle<br />
<strong>Putzmeister</strong> Produkte. Schwerpunkt des<br />
Verkaufs sind traditionell die Autobetonpumpen<br />
mit den Mast-Typen M 20-4, M 28-4<br />
und M 36-4. Aber auch größere Maschinen<br />
wie den M 52-5 hat <strong>Putzmeister</strong> Japan nach<br />
Bestehen umfangreicher Sonderprüfungen<br />
ins Land gebracht. Die Maschinen werden<br />
inzwischen als so genannte X-Einheiten<br />
(d.h. komplett, aber ohne Chassis) aus<br />
Deutschland nach Japan geliefert und dort<br />
in der Werkshalle von PMJ mit eigenem<br />
Vertreter der Präfektur Chiba zusammen mit Dr. Ralf von Baer (Mitte), Geschäftsführer<br />
der <strong>Putzmeister</strong> <strong>Holding</strong> und Felix Selinger (links), Geschäftsführer der <strong>Putzmeister</strong><br />
Ibérica und Leiter der weltweiten PM Underground Construction (PUC)<br />
8 PM 3925<br />
PM 3925 9
PM im Fokus<br />
BAUMA Rückblick:<br />
Beste Stimmung<br />
und schöne Aufträge<br />
Unter dem Hupkonzert Tausender Baumaschinen schloss Ende April die BAUMA 2007<br />
ihre Tore. Mit der Teilnahme von über 3.000 Ausstellern und mit mehr als 500.000<br />
Besuchern, war es für den Veranstalter Messe München International eine Show der<br />
Superlative. Zufrieden zeigte sich auch der <strong>Putzmeister</strong> Vertrieb mit dem Ergebnis der<br />
sieben Messetage.<br />
20<br />
PM im Fokus<br />
23<br />
Auf mehreren Ständen konnte <strong>Putzmeister</strong><br />
während der BAUMA wieder zahlreiche<br />
Neuheiten vorstellen. Die Innovationen betrafen<br />
nicht nur die eigentliche Maschinentechnik,<br />
sondern auch deren Umfeld. Zum<br />
Beispiel die flexible Variante des Platz sparenden<br />
Abstützens (EFS) bei Autobetonpumpen,<br />
die zahlreichen Zusatzinfos auf dem<br />
Grafikdisplay der neuen Funkfernsteuerungen,<br />
das auf Internet und GPRS gestützte<br />
Flottenmanagement und vieles mehr. Besondere<br />
Aufmerksamkeit galt der „Follow Me“-<br />
Steuerung, bei der lediglich durch leichtes<br />
Auslenken des Endschlauchs mit der Hand<br />
der komplette Betonverteilermast geführt<br />
wird. Als richtige „Hingucker“ erwiesen<br />
sich die drei BSA-Stationärpumpen im<br />
neuen Design. Besonders umsichtige PM<br />
Händler hatten sie bereits vor der BAUMA<br />
Eröffnung für ihre Kunden reserviert.<br />
17<br />
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21<br />
22<br />
24<br />
Kurz nach Eröffnung der Messe stattete<br />
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos<br />
dem <strong>Putzmeister</strong> BAUMA Stand einen Besuch<br />
ab. Firmengründer und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Karl Schlecht und Dr. Mehmed<br />
Varlik, Vorstand Technik, begrüßten den<br />
Gast aus Berlin und erklärten die Technik<br />
einzelner Exponate. Bundeswirtschaftsminister<br />
Glos sollte nicht der einzige prominente<br />
Politiker auf dem PM Stand bleiben.<br />
Auch andere Minister aus dem Ausland bzw.<br />
ihre Stellvertreter nahmen ihre Verabredungen<br />
in Halle B6 wahr – die einen in Jeans<br />
und von der Öffentlichkeit weitgehend unerkannt<br />
– die anderen mit ihren offiziellen Begleitern.<br />
18<br />
Anerkennend äußerten sich viele Besucher<br />
nicht nur zu den Exponaten, sondern auch<br />
zum Erscheinungsbild und zum <strong>Putzmeister</strong><br />
Gesamtauftritt während der BAUMA. „Den<br />
Stand habt Ihr wieder einmal toll hinbekommen“,<br />
lautete einer dieser typischen Gastkommentare.<br />
Umlagert war auch die so genannte<br />
„Arabische Lounge“ im PM Pavillion,<br />
in dem zum traditionell zubereiteten Kaffee<br />
und Mokka auch arabische Süßigkeiten<br />
gereicht wurden. <strong>Putzmeister</strong> hatte mit dieser<br />
Geste seine Referenz vor der Arabischen<br />
Halbinsel (dieses Jahr die Partnerregion der<br />
Messe München) bezeugen wollen – die<br />
Besucher (und nicht nur die aus dem Nahen<br />
und Mittleren Osten) wussten es offensichtlich<br />
zu schätzen.<br />
10 PM 3925<br />
PM 3925 11
PM im Fokus<br />
Einsatz<br />
Neuer Betonpumpen-<br />
Rekord am Burj Dubai<br />
25 26 27<br />
Am 13. Mai 2007 erfolgte am Burj Dubai gegen 21.30 h die Betonage des 125. Stockwerkes<br />
(Level 126). Während die drei <strong>Putzmeister</strong> Hochleistungs-Betonpumpen unterhalb<br />
des Erdgeschosses (Level 0) aufgestellt waren (-0.075 m), wurde eine Oberkantenhöhe<br />
von 452,025 m ermittelt. Damit erreichte das mit der Betonförderung beauftragte<br />
Team von UNIMIX einen neuen Rekord in der Betonhochförderung durch senkrecht<br />
stehende Steigleitungen. Die bisherige Bestmarke in „high-rise concrete pumping“<br />
von 448 m aus dem Jahr 2003 am Taipeh 101 Tower ist damit überboten.<br />
Davon weiterhin unberührt liegt die höchste<br />
bisher erreichte Betonpumphöhe bei 532 m.<br />
Dieser Weltrekord wurde bereits 1994 von<br />
einer stationären <strong>Putzmeister</strong> Betonpumpe<br />
BSA 2100 HE beim Verfüllen einer leicht<br />
geneigten, insgesamt ca. 790 m langen<br />
Druckwasserleitung aufgestellt. Die damals<br />
eingesetzt BSA 2100 HE gilt übrigens als<br />
„Vorfahre“ der am Burj Dubai eingesetzten<br />
Hochleistungs-Betonpumpen des Typs BSA<br />
14000 S HPD. Sie werden – so die Planung<br />
– voraussichtlich Ende September 2007 mit<br />
einer Pumphöhe von ca. 570 m durch eine<br />
senkrechte Steigleitung einen Meilenstein<br />
in der Betonhochförderung setzen.<br />
28<br />
BAUMA-Innovationspreis<br />
Bereits einen Tag vor Messe-Eröffnung hatte<br />
<strong>Putzmeister</strong> allen Grund zum Feiern. Anlass<br />
war die ‚Auszeichnung und Verleihung von<br />
zwei BAUMA-Innovationspreisen, die vom<br />
VDMA vergeben wurden. So gewann PM für<br />
die Entwicklung des „gedämpften Endschlauchs“<br />
(SH-Schlauch) den Preis in der<br />
Kategorie „Sicherheit“. Mit dem neuen SH-<br />
Schlauch kann das Verletzungsrisiko beim<br />
Betoneinbau durch Überschwingungen des<br />
Endschlauchs (z.B. bei eingeschlossener<br />
Luft) deutlich reduziert werden. Eine weitere<br />
VDMA-Auszeichnung erhielt <strong>Putzmeister</strong><br />
für sein Engagement bei der Betonhochförderung<br />
am Burj Dubai. Als vorbildlich<br />
wurde von der Jury hier nicht nur die Entwicklung<br />
besonders leistungsfähiger Betonpumpen<br />
bewertet, sondern auch die Ausarbeitung<br />
der zahlreichen Detaillösungen für<br />
die Führung und Befestigung der Förderleitungen<br />
sowie für die rundum Betreuung<br />
der Baustelle.<br />
Wenige Tage nach Ende der BAUMA waren<br />
von der Abbaumannschaft die insgesamt<br />
fünf Messestände der <strong>Putzmeister</strong> Gruppe<br />
demontiert und sämtliche ausgestellten Maschinen<br />
wieder zurück in die Werke überführt<br />
worden. Hier wurde jede von ihnen<br />
nochmals durchgecheckt, eventuell nachgearbeitet<br />
und erst dann zur Auslieferung<br />
freigegeben. <strong>Putzmeister</strong> Technik „vom<br />
neuesten Stand“ ist also ab sofort auf den<br />
Baustellen im In- und Ausland anzutreffen.<br />
Auch für das Engagement bei der extremen Betonhochförderung am Burj Dubai erhielt<br />
<strong>Putzmeister</strong> einen BAUMA Innovationspreis. Und die Pumpen arbeiten ohne Störungen<br />
oder Ausfälle. Hier bedankt sich Scheich Khalid Mohd S.Baklit, Inhaber von Unimix,<br />
bei Karl Schlecht, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der <strong>Putzmeister</strong> AG, für die beispielhafte<br />
Zusammenarbeit und überreicht ein Modell des Burj Dubai. Daneben Unimix-<br />
Serviceleiter J.P. Santosh, der Geschäftsführer der <strong>Putzmeister</strong> <strong>Holding</strong> Dr. Ralf von<br />
Baer und der <strong>Putzmeister</strong> Vorstandsvorsitzende Dr. Hinrich Mählmann.<br />
Sie alle (und noch einige mehr) haben mitgeholfen, dass auf dem weltweit spektakulärsten Hochbau-Projekt alles glatt läuft<br />
12 PM 3925<br />
PM 3925 13
Einsatz<br />
Fast 1.700 m langer<br />
Container-Terminal fugenlos betoniert<br />
Kein Wirtschaftszweig expandiert im Bundesland Bremen zurzeit so schnell, wie der Bereich Hafen und Logistik. Grund dafür ist<br />
vor allem die äußerst dynamische Entwicklung des Containerumschlags. Durch den Bau des neuen Container-Terminal 4 (CT 4) mit<br />
zusätzlich fast 1.700 m langer Kaianlage werden in Bremerhaven beste Voraussetzungen für ein weiteres, kräftiges Wachstum<br />
geschaffen. Dafür erforderlich ist die Herstellung riesiger Bauteile aus Beton.<br />
31<br />
30<br />
Einsatz<br />
Systematische Darstellung der Kaje mit Rückverankerung und installierter Containerbrücke.<br />
Der Arbeitsbereich der Autobetonpumpen M 42-5 und M 52-5 ist<br />
deutlich zu erkennen.<br />
33<br />
Containerschiff<br />
Mit flexibel einsetzbaren „Fünflings“-<br />
Masten und vernünftiger Reichweite betonieren<br />
die betonlift BSF 42-5.16 H und<br />
BSF 52-5.20 H die 1.681 m lange Wellenkammer<br />
am neuen Container-Terminal 4<br />
von Bremerhaven.<br />
Der neue Container-Terminal 4 mit einer<br />
Fläche von 90 Hektar und 1.681 m langer<br />
Kaianlage schließt im Norden an die bestehende<br />
Kaje von Bremerhaven an und verläuft<br />
parallel zur Weser-Fahrrinne. Mit dem<br />
Bau von CT 4 hat die Hafengesellschaft „bremenports“<br />
eine ARGE aus Bilfinger Berger,<br />
Hochtief Construction AG, Gustav W. Rogge<br />
und Strabag beauftragt. Die Arbeiten am<br />
500 Mio. € Projekt begannen im November<br />
2004 mit dem Rammen der Spundwände<br />
und werden voraussichtlich Mitte 2008<br />
abgeschlossen sein.<br />
Die betonlift-Maschinisten haben die Einbaustellen jederzeit im Blick. Muss der Endschlauch<br />
durch die enge Armierung gefädelt werden, ist eine feinfühlig ansprechende<br />
Funkfernsteuerung von Vorteil.<br />
29<br />
32<br />
Ersatzpumpe<br />
seit 1 1/2 Jahren nie benötigt<br />
Betoniert werden u.a. die Sohle, Wand und<br />
Decke der massiven Wellenkammer. Hinzu<br />
kommt das Erstellen der hochbelastbaren<br />
Tragbalken, auf denen die Gleise der Containerbrücken<br />
zum Löschen der Schiffsladungen<br />
verlaufen und die sich auf Hunderten<br />
von Betonpfählen stützen. Den Betonlieferauftrag<br />
für CT 4 erhielt die Transportbeton<br />
Bremerhaven <strong>GmbH</strong> & Co. KG,<br />
eine Tochtergesellschaft der CEMEX<br />
(Deutschland). Das Fördern der insgesamt<br />
ca. 60.000 m 3 Beton übernimmt der Pumpendienst<br />
betonlift der Neuland Beton<br />
H.Burgis KG (<strong>GmbH</strong> & Co.). Eingesetzt werden<br />
vor allem <strong>Putzmeister</strong> Autobetonpumpen<br />
des Typs BSF 52-5.20 H und BSF<br />
42-5.16 H. ARGE-Betonbauleiter Michael<br />
Max: „Die Maschinen sind seit über 1 1/2<br />
Jahren hier regelmäßig im Einsatz, bei Wind<br />
und Wetter. Für den Fall, dass es einmal<br />
einen Pumpenausfall geben sollte, haben<br />
wir den Neuland-Betonpumpendienst gebeten,<br />
auf der Baustelle immer eine dritte<br />
Maschine in Reserve vorzuhalten. Die haben<br />
wir aber noch nie gebraucht!“<br />
Die fast 1 m mächtige Sohle wird in 24<br />
Abschnitten à 70 m Länge gegossen. Für<br />
den Einbau der jeweils 1.500 m 3 Beton<br />
rechnet man mit ca. 16 Stunden.<br />
Da die Stromkaje, d.h. die an der Außenweser<br />
dem Wasser zugewandten Kaianlagen<br />
mit ihren Containerbrücken den Seedeich<br />
ersetzt, werden an die Konstruktion und den<br />
Beton für die Wellenkammer besonders<br />
hohe Anforderungen gestellt. So wird der<br />
neue 1.681 m lange Liegeplatz für Großschiffe<br />
als einheitliches Bauteil ohne Dehnfugen<br />
erstellt. Nur so lässt sich vermeiden,<br />
dass Salzwasser in den Beton eindringen<br />
kann. Aufgrund eines wissenschaftlichen<br />
Gutachtens wurde eine spezielle Betonrezeptur<br />
mit niedriger Wärmeentwicklung<br />
erstellt. Dabei handelt es sich um einen<br />
C 30/37 mit Hochofenzement CEM III/<br />
A 42,5 N (270 kg/m 3 ), Flugasche (60 kg/m 3 )<br />
und gebrochenen Zuschlägen 0/32 mm bzw.<br />
0/16 mm im Fußbereich.<br />
Die hier gezeigten Aufnahmen entstanden<br />
beim Betonieren der fast 1 m mächtigen und<br />
20 m breiten Sohle der Wellenkammer. Sie<br />
wird in 24 Abschnitten à 70 m Länge mit<br />
jeweils rund 1.500 m 3 Beton errichtet. Auch<br />
Wand und Decke werden in 24 Abschlägen<br />
hergestellt, für die jedes Mal 250 m 3 bzw.<br />
750 m 3 Beton von den Neuland-Maschinen<br />
gepumpt werden. Pro Bauabschnitt rechnet<br />
man für die Sohle mit 16 Stunden, für die<br />
Wand mit neun Stunden und für die Decke<br />
mit ca. zwölf Stunden Betonierzeit. Auf ihrer<br />
Rückseite wird die Kajenwand mit ca.<br />
10 Mio. m 3 Sand verfüllt, auf dem man später<br />
die tragfähige Terminalfläche errichtet.<br />
14 PM 3925<br />
PM 3925 15
Einsatz<br />
Der Bauherr „bremenports“<br />
zeigt Flagge am CT 4<br />
Für den Container-Wettbewerb<br />
bestens gerüstet<br />
Seegüterumschlag, Transport und Logistik<br />
gehören zu den wirtschaftlichen Stärken der<br />
deutschen Nordseeküste. Im Zwei-Städte-<br />
Staat Bremen und Bremerhaven hängen<br />
mehr als 80.000 Arbeitsplätze vom gut<br />
funktionierenden Hafenbetrieb ab. Mit<br />
einem Jahresumschlag von 4,4 Mio. TEU-<br />
Boxen („Twenty-foot Equivalent Unit“ – eine<br />
von mehreren international genormten<br />
Container-Abmessungen) zählen die modernen<br />
Hafenanlagen in Bremerhaven zu den<br />
leistungsfähigsten Europas. Und das<br />
Wachstum scheint sich fortzusetzen.<br />
Neben der Kapazitätserweiterung im<br />
Containerhafen wird auch in den Ausbau<br />
der Stellflächen investiert. Nach Fertigstellung<br />
steht später im Terminal Bremerhaven<br />
dann mit 3.000.000 m 3 um 50 % mehr<br />
Platz für Umschlag und Lagerung der<br />
Container zur Verfügung.<br />
Bis Ende 2006 bot die 3.237 m lange<br />
Containerkaje an der Weser zehn Liegeplätze<br />
für Groß-Containerschiffe. Nach einer<br />
ersten, inzwischen abgeschlossenen Erweiterung<br />
von Container-Terminal IIIa, stehen<br />
weitere 340 m Kaianlagen zur Verfügung.<br />
Mit dem Bau des fast 1.700 m langen<br />
Container-Terminals 4 werden zusätzlich<br />
vier Liegeplätze für große Containerschiffe<br />
bereitgestellt. Damit betreibt die Hafengesellschaft<br />
„bremenports“ nach eigenen<br />
Angaben ab 2008 die längste Kaje weltweit.<br />
Hinzu kamen Investitionen in eine auf 600 m<br />
Breite erweiterte Wendestelle vor dem<br />
Containerterminal. Darüber hinaus ist in<br />
Kürze auch die Vertiefung des Fahrwassers<br />
der Außenweser geplant, so dass Bremerhaven<br />
seinen Standort zusätzlich stärkt. Für<br />
den Stadtstaat und die Region rechnen<br />
Gutachter bis 2020 mit mehr als 10.000<br />
neuen Arbeitsplätzen.<br />
34 35<br />
Wilhelmshaven<br />
Oldenburg<br />
Bremerhaven<br />
BREMEN<br />
HAMBURG<br />
16 PM 3925<br />
36<br />
PUMI ® bei Gleisbauarbeiten<br />
Im saarländischen Riegelsberg wird zurzeit<br />
die seit Jahrzehnten geplante<br />
Stadtbahn-Verbindung nach Saarbrücken<br />
neu gebaut. Aufgrund der äußerst beschränkten<br />
Platzverhältnisse kommt für<br />
die Betonierarbeiten am Gleisbett nur<br />
eine ganz schmal abstützende Betonpumpe<br />
in Frage.<br />
Die Gleise verlaufen auf einem Großteil der<br />
Strecke unmittelbar neben der stark befahrenen<br />
Hauptstraße von Riegelsberg. Bei<br />
unserem Besuch wurde auf etwa 30 m<br />
Länge der Überbau des Schienenbetts mit<br />
20 m 3 Feinbeton (C30/37, Korn 0/16 mm)<br />
gegossen. Die Arbeiten übernahm eine<br />
PUMI ® 24-3.67 CS der Cemex Deutschland<br />
AG (Gebiet Saar-Mosel). Wegen der geringen<br />
Abstützbreite (4,0 m vorn, 2,3 m hinten)<br />
und der baustellengerechten Reichweite des<br />
24-Meter-Mastes erhielt die <strong>Putzmeister</strong><br />
Fahrmischer-Betonpumpe den Vorzug für<br />
den Einsatz.<br />
Die wiederbelebte Stadtbahn-Verbindung<br />
versteht sich als Öffentlicher Nahverkehr<br />
von „europäischem Niveau“, denn sie wird<br />
nach Fertigstellung von Riegelsberg aus<br />
über das französische Forbach bis nach<br />
Sarreguemines führen. Die ersten elektrischen<br />
Züge wurden bereits vor 100 Jahren<br />
von der Straßenbahngesellschaft Saarbrücken<br />
auf einem Teilstück betrieben. Sie<br />
trugen wesentlich dazu bei, dass die damals<br />
aufblühenden, jedoch abgelegenen Bergmannsdörfer<br />
und Kohlegruben mit Saarbrücken,<br />
dem wirtschaftlichen Zentrum der<br />
Region, verbunden wurden.<br />
Einsatz<br />
Für den Überbau des Gleisbetts wird ein Feinbeton mit höherer Festigkeit eingebaut.<br />
Abdeckungen schützen die bereits verlegten Schienen vor Betonspritzern.<br />
Bei solch regem Verkehr darf die Straße nicht auch noch von Betonpumpen blockiert werden.<br />
Die Lösung: Der schmal abstützenden PUMI ® reicht die Trasse der neuen Stadtbahn völlig aus.<br />
PM 3925 17<br />
37<br />
38
Einsatz<br />
Starke Typen im Schmücketunnel<br />
Über 14 Monate hinweg werden von der ARGE Schmücketunnel bis zu vier Beton-<br />
Nassspritzmaschinen der Sika-<strong>Putzmeister</strong> Allianz eingesetzt, um die Tunnel-Ausbruchsarbeiten<br />
zu sichern. Aufgrund der sehr unterschiedlichen geologischen<br />
Bedingungen variieren die Abschlagslängen erheblich. Inzwischen haben vier stationäre<br />
PM Pumpen damit begonnen, mit Ortbeton die Innenschale zu betonieren.<br />
Einsatz<br />
40 41<br />
Die beiden 1.720 m bzw. 1.729 m langen<br />
Röhren sind Teil des Neubauabschnitts der<br />
Autobahn A 71 zwischen Erfurt und Sangerhausen.<br />
Gebaut wird die insgesamt 7,5 km<br />
lange Teilstrecke von einer Arbeitsgemeinschaft<br />
aus den Bauunternehmen Baresel AG,<br />
Herman Kirchner Hoch- und Ingenieurbau<br />
<strong>GmbH</strong> und Alfred Kunz Untertagebau <strong>GmbH</strong>.<br />
Die Baukosten für das Projekt liegen bei<br />
etwa 100 Mio. €.<br />
Vier Beton-Nassspritzgeräte<br />
beschleunigen den Ausbau<br />
Bei einem Tunnelausbruch zwischen 105<br />
und 147 m 3 wäre bei den vorherrschenden<br />
Bodenverhältnissen ein Vollausbruch gebirgsmechanisch<br />
nicht beherrschbar gewesen.<br />
Deshalb entschloss sich die ARGE, die<br />
Ost- und Weströhre jeweils im getrennten<br />
Kalotten-/Strossen-Sprengvortrieb bzw. im<br />
Spritzbetonsicherung des Strossenvortriebs mit einer Sika®-PM500<br />
Südportal des Schmücketunnels Kurz vor Abschluss der Spritzbetonarbeiten im Schmücketunnel wird dieser Sika ® -<br />
PM500 gelegentlich noch im Bereich der Sohle eingesetzt<br />
39<br />
42<br />
Eines der wenigen Verschleißteile an den<br />
Sika-PM Betonnassspritzmanipulatoren<br />
ist die Spritzdüse. Sie lässt sich innerhalb<br />
weniger Minuten wechseln.<br />
Kalotten-/ Strossen-/ Sohlen-Sprengvortrieb<br />
aufzufahren. Da die Vortriebsarbeiten bei<br />
beiden Tunneln gleichzeitig von der Nordwie<br />
von der Südseite aus erfolgten, setzte<br />
die Arbeitsgemeinschaft für den Spritzbetonauftrag<br />
vier von einander unabhängig<br />
arbeitende Betonnassspritzmaschinen des<br />
Typs Sika ® -PM500 ein. Zwei weitere, baugleiche<br />
Spritzsysteme standen der Baustelle<br />
über einen längeren Zeitraum zusätzlich als<br />
Stand-by-Geräte zur Verfügung.<br />
Seit dem Tunnelanschlag im Dezember<br />
2005 liegt die ARGE gut im Zeitplan. Bereits<br />
Ende November 2006 waren in beiden<br />
Tunneln die halbrunden Kalottenprofile<br />
komplett aufgefahren. Aufgrund des stark<br />
schwankenden Tragverhaltens des umgebenden<br />
Gebirges wurden bei den Vortriebsarbeiten<br />
unterschiedliche Abschlagslängen<br />
von 0,8 bis 2,0 m erforderlich. Aus Sicherheitsgründen<br />
verbinden insgesamt fünf<br />
Rettungsstollen die beiden Röhren, die im<br />
Abstand von 20 m parallel verlaufen.<br />
Mit 35 Brunnen<br />
den Wasserspiegel gesenkt<br />
Der Schmücke-Höhenzug verfügt über<br />
beträchtliche Wasservorkommen. Im zentralen<br />
Bereich der beiden Tunnelröhren war<br />
der Boden so wassergesättigt, dass ein Ausbruch<br />
mit der gewählten Vortriebsmethode<br />
nicht möglich gewesen wäre. Deswegen<br />
musste in einer Senke des Schmücke-<br />
Rückens zur Entwässerung eine Galerie aus<br />
35 Brunnen bis in 90 m Tiefe niedergebracht<br />
werden. Nach Ende der Ausbauarbeiten<br />
werden die Brunnen wieder rückgebaut,<br />
so dass die natürlichen Grundwasserverhältnisse<br />
am Schmückehöhenzug später<br />
wieder hergestellt sind.<br />
Bis zu 30 cm starke Spritzbeton-Schale<br />
Sobald im Kalottenvortrieb nach 140 m der<br />
erste Querschlag erreicht war, begann die<br />
Arbeitsgemeinschaft bereits mit dem Strossen-<br />
und Sohlenvortrieb. Auch hier variierten<br />
die Abschläge aufgrund der geologischen<br />
Verhältnisse (u.a. Muschelkalk und<br />
verschiedene Buntsandstein-Arten) mit<br />
Längen von 2,0 bis 12,6 m stark voneinander.<br />
Nach einer ersten Gebirgssicherung mit<br />
Spritzbeton erfolgt der Auftrag einer zweiten<br />
Spritzbetonschale als Abdichtungsträger.<br />
Aufgrund der sehr glatten Oberfläche<br />
(80 % der Zuschläge haben Körnung<br />
bis 4 mm, 20 % messen bis zu 8 mm) kann<br />
die Spritzbetonschale direkt mit Vlies und<br />
Kunststoff-Dichtungsbahnen ausgekleidet<br />
werden. Im Durchschnitt beträgt die<br />
Wandstärke der Außenschale zwischen 20<br />
und 30 cm. Insgesamt werden für die beiden<br />
Röhren und die vier Portale des<br />
Schmücketunnels rund 75.000 m 3 Nassspritzbeton<br />
benötigt.<br />
„Die reißen für uns Bäume aus!“<br />
Natürlich unterliegen die insgesamt sechs<br />
Beton-Nassspritzgeräte bei dieser enormen<br />
Beanspruchung auch einem natürlichen<br />
Verschleiß, z.B. an den Spritzdüsen. Da aber<br />
während der Serviceintervalle zwei der insgesamt<br />
sechs Nassspritz-Manipulatoren als<br />
Reserve zur Verfügung standen, reduzierten<br />
sich die Stillstandszeiten auf ein Minimum.<br />
Maschinenmeister Rüdiger Appel: „Nach<br />
Koordinierungsproblemen am Anfang hat<br />
sich die Zusammenarbeit zwischen Baustelle<br />
und Maschinenhersteller sehr gut eingespielt.<br />
Wenn wir jetzt für eine unserer<br />
Sika ® -PM500 dringend Teile brauchen, geht<br />
die Bestellung über die <strong>Putzmeister</strong> Niederlassung<br />
in Gera, keine Stunde von hier entfernt.<br />
Und die Jungs dort reißen für uns<br />
Bäume aus!“<br />
Maschinenmeister Rüdiger Appel<br />
43<br />
18 PM 3925<br />
PM 3925 19
Einsatz<br />
Vier BSA-Pumpen<br />
betonieren die Innenschalung<br />
Noch vor dem Jahreswechsel 2006/07<br />
begann auf der Nord- und Südseite des<br />
Schmücketunnels der Betoneinbau in die<br />
Innenschalung der Sohlen und teilweise<br />
auch der Gewölbe. Dazu setzt die ARGE<br />
Schalwagen und bis zu vier stationäre<br />
<strong>Putzmeister</strong> Betonpumpen ein (zwei BSA<br />
1408 E sowie je eine BSA 1405 E und BSA<br />
1005 E).<br />
Vor der Betonage des Gewölbes musste<br />
zunächst ein etwa 60 m langes Sohlstück<br />
betoniert werden, auf dem der Gewölbeschalwagen<br />
läuft. Die BSA-Pumpen befinden<br />
sich unmittelbar hinter den Schalwagen<br />
und werden Abschnitt um Abschnitt nachgezogen.<br />
Dabei sind die Förderleitungen<br />
bewusst kurz gehalten (max. 10 m). Die<br />
jeweils 12 m langen Innenschalenblocks<br />
aus Ortbeton (C30/37) werden in Stärken<br />
von 0,4 bis 0,6 m erstellt. Für den Einbau<br />
der ca. 135 m 3 Beton pro Gewölbeblock benötigt<br />
die Betoniermannschaft ca. 5 1/2 Stunden,<br />
für die ca. 75 m 3 fassenden Sohlenabschnitte<br />
etwa 3 bis 3 1/2 Stunden. Durch<br />
Variieren des Zementanteils erreicht die<br />
ARGE ein Optimum zwischen Verarbeitbarkeit<br />
und Aushärtetemperatur. Denn Ziel<br />
ist es, pro Tag und Tunnelröhre einen Sohlund<br />
einen Gewölbeblock zu betonieren. Das<br />
setzt im Gewölbe Ausschalfristen von unter<br />
zwölf Stunden voraus.<br />
Jede der beiden Röhren wird in 144 Blöcken<br />
betoniert, und jeder Block wird von der Bauaufsicht<br />
abgenommen. Der Gesamtbedarf<br />
für die Innenschale beträgt ca. 65.000 m 3<br />
Beton.<br />
Sowohl den Spritzbeton wie auch den<br />
Ortbeton bezieht die ARGE Schmücketunnel<br />
von mehreren Mischwerken aus der Region.<br />
Gearbeitet wird in der Regel in zwei<br />
Schichten à 12 Stunden, sieben Tage pro<br />
Woche. Denn nur so lässt sich der Zeitplan<br />
einhalten. Die Vortriebsarbeiten wurden im<br />
Mai 2007 abgeschlossen, die Innenschale<br />
wird voraussichtlich Ende 2007 fertig betoniert<br />
sein.<br />
Für diesen Block ist die Armierung gesetzt – der Schalwagen kann kommen!<br />
Die Leitungslänge ist möglichst kurz - die <strong>Putzmeister</strong> BSA 1408 befindet sich<br />
deshalb unmittelbar vor dem Schalwagen<br />
45<br />
Der Schalwagen zieht vier Nachbehandlungswagen<br />
nach, mit denen die vier zuletzt<br />
betonierten Blöcke vor zu schnellem<br />
Auskühlen isoliert werden<br />
Spaß muss sein – Einer der Baustellen-<br />
Dienstwagen mit gehörntem Helm, gesprungener<br />
Frontscheibe und hochwirksamer<br />
Antenne für den Radioempfang im<br />
Schmücketunnel<br />
46<br />
44<br />
44-1<br />
Achtung: Hochspannung !<br />
Bei Arbeiten in der Nähe von Strom führenden Leitungen ist grundsätzlich äußerste<br />
Vorsicht geboten. Das gilt besonders beim Steuern der Verteilermaste von Autobetonpumpen<br />
im Bereich von Hochspannungsleitungen.<br />
Bei Arbeiten in dieser Umgebung besteht<br />
Lebensgefahr für alle Personen, die sich in<br />
der Nähe der Autobetonpumpe aufhalten<br />
oder mit ihr direkt oder indirekt verbunden<br />
sind, z.B. über den Endschlauch bzw. durch<br />
Kabel- oder Funkfernsteuerung. Schon bei<br />
Annäherung an eine Hochspannungsleitung<br />
kann ein Lichtbogen überspringen und die<br />
Maschine zusammen mit der umgebenden<br />
Fläche unter Spannung setzen. Im Sicherheitshandbuch<br />
des VDMA, im Merkblatt der<br />
StBG und der BG Bau sowie in der Betriebsanleitung<br />
für <strong>Putzmeister</strong> Betonpumpen<br />
wird auf den so genannten Spannungstrichter<br />
hingewiesen, der sich daraufhin im<br />
Umkreis der Maschinen bildet.<br />
V o r der Betonage im Bereich von Strom<br />
führenden Überlandleitungen oder in der<br />
Nähe von Eisenbahn-Oberleitungen ist<br />
unbedingt das zuständige E-Werk bzw. die<br />
verantwortliche Dienststelle der Bahn zu<br />
informieren. Auch wenn dies eigentlich Aufgabe<br />
der Bauleitung ist, sollte der Pumpenfahrer<br />
im Interesse der Sicherheit noch einmal<br />
nachfragen. Nur hier erhält er nämlich<br />
zuverlässige Angaben über die Leitungs-<br />
Spannung. Die Bahn-Mitarbeiter übernehmen<br />
dann auch die Erdung der Oberleitung<br />
bzw. können das Netz unterbrechen.<br />
47<br />
48<br />
Praxis-Tipp<br />
Je nach Nennspannung (Volt) der Leitung ist<br />
der einzuhaltende Mindestabstand größer<br />
oder kleiner. Die nachstehende Tabelle aus<br />
dem VDMA-Sicherheitshandbuch gibt einen<br />
Überblick über den erforderlichen Mindestabstand<br />
im Verhältnis zur Nennspannung<br />
der Stromleitungen.<br />
Zu beachten ist, dass sich durch Leitungsschwingungen<br />
(z.B. aufgrund von Windböen)<br />
der Abstand zur Maschine ändern<br />
kann. Auch sind bei hoher Luftfeuchtigkeit<br />
größere Mindestabstände erforderlich.<br />
Zusätzlich sei daran erinnert, dass auch die<br />
Maschinen geerdet werden müssen. Dazu<br />
wird das Erdungskabel an einer blanken<br />
Metallstelle der Betonpumpe (am besten im<br />
Bereich des Mastbocks) und einen leitenden<br />
Metallstab angeschlossen, der wenigstens<br />
1,5 m tief ins Erdreich getrieben wurde.<br />
Wichtig ist dabei der richtige Durchmesser<br />
des Erdungskabel von mindestens 16 mm 2 .<br />
Sollte dies aus welchen Gründen auch<br />
immer nicht möglich sein wird empfohlen,<br />
auf den Einsatz des Mastes zu verzichten<br />
und stattdessen den Beton lieber über am<br />
Boden verlegte Schlauchleitungen zu pumpen.<br />
Vorsicht auch bei Sendemasten<br />
Aufmerksamkeit ist auch beim Betonieren<br />
in der Nähe von Sendemasten und von Mobilfunk-Umsetzern<br />
angebracht. Die von diesen<br />
Anlagen ausgehenden elektrischen und<br />
magnetischen Felder sind zwar nicht unmittelbar<br />
gefährlich für das Baustellenpersonal,<br />
den Maschinisten und die Betonpumpe. Die<br />
Einstrahlung in die Maschine kann jedoch<br />
indirekt zu Störungen und Aussetzern bei<br />
der Funkfernsteuerung führen.<br />
So nicht!<br />
Sicherheitsabstand<br />
1,0 m<br />
Nennspannung<br />
bis 1 kV<br />
1 kV bis 110 kV 3,0 m<br />
110 kV bis 220 kV 4,0 m<br />
220 kV bis 380 kV 5,0 m<br />
Unbekannte<br />
Nennspannung<br />
5,0 m<br />
49<br />
20 PM 3925<br />
PM 3925 21
Technik<br />
Technik<br />
Elektronische Zauberer<br />
Eine der Attraktionen auf dem PM BAUMA Stand stellte die neue Großmastpumpe M 58-5 RZ dar. Die Maschine war bereits während<br />
der Messe bereit für den ersten Einsatz, wurde jedoch nach der BAUMA noch nicht an den Kunden ausgeliefert. Der Grund:<br />
die Autobetonpumpe sollte zusätzlich mit EBC-Steuerung zu bedienen und mit dem neuen „Follow-Me“ am Endschlauch zu führen<br />
sein. Da es sich bei dem M 58-5 RZ um eine komplette Neuentwicklung handelt, muss für die rechnergestützten Funktionen eine<br />
umfangreiche Software entwickelt bzw. angepasst werden. Für uns Anlass, den elektronischen PM Zauberern einmal über die<br />
Schulter zu schauen.<br />
Das EBC-System (Ergonic ® Boom Control)<br />
wurde vor etwa sechs Jahren vorgestellt und<br />
ist inzwischen in Hunderten von PM Autobetonpumpen<br />
im Einsatz. Unter anderem<br />
ermöglicht es das Fahren des Mastes mit<br />
nur einem Joystick, dämpft aktiv ungewollte<br />
Bewegungen des Verteilermastes und kann<br />
den Baustellenbedingungen angepasst werden<br />
(z.B. durch Begrenzen des Arbeitsraumes).<br />
Auf der EBC-Software basieren aber<br />
auch noch andere Ergonic ® -Bausteine, z.B.<br />
das flexible Abstützungssystem (EFS) und<br />
eben das „Follow-Me“. Wurden bisher nur<br />
die Betonverteilermaste von PM Autobetonpumpen<br />
mit EBC ausgestattet, so sind seit<br />
der BAUMA auch Stationärmaste mit EBC<br />
verfügbar.<br />
Blick aus dem Prüfstand auf den EBC-„Testkanditaten“ M 58-5 RZ<br />
50<br />
Neue EBC-Software für neue Maste<br />
Grundsätzlich gilt, dass bei Installation von<br />
EBC in Verteilermast-Protoypen entweder<br />
ein komplett neues Rechnerprogramm entwickelt<br />
oder – bei ähnlicher Mastfaltung –<br />
das bestehende Programm modifiziert werden<br />
muss. Beim neuen M 58-5 RZ beispielsweise<br />
basiert die Software auf dem „faltungstechnisch“<br />
verwandten Typ M 46-5 RZ.<br />
Durchgeführt wird die Software- und Steuerungs-Entwicklung<br />
von den <strong>Putzmeister</strong><br />
TSR-DM Spezialisten (Technik, Steuerung<br />
und Regelung – Digital- und Messtechnik).<br />
Darüber hinaus arbeiten sie bei Forschungsprojekten,<br />
deren Ergebnisse erst Jahre später<br />
genutzt werden, zunehmend mit Hochschulen<br />
zusammen.<br />
Vor dem Aufspielen der neuen EBC-<br />
Software über die Diagnoseschnittstelle am<br />
Schaltschrank werden in unterschiedlichen<br />
Maststellungen umfangreiche Tests gefahren.<br />
Dabei erfolgt die exakte Parametrierung.<br />
Bei einem „Fünfling“ wie dem<br />
neuen M 58 besteht das EBC-Programm aus<br />
rund 100.000 Rechnerbefehlen, hinzu kommen<br />
ca. 250 Einstellparameter, die überprüft<br />
werden müssen. Unter anderem werden<br />
die Dämpfungsfunktionen angepasst,<br />
der Kollisionsschutz der einzelnen Arme<br />
vorgenommen und das teilautomatisierte<br />
Ein- und Ausfalten programmiert. Auch die<br />
korrekten Ventil-Kennlinien werden so<br />
ermittelt. Mit Abschluss der Einstellungsphase<br />
geht die Autobetonpumpe in ihren<br />
ersten Einsatz, wo unter realen Bedingungen<br />
sämtliche Funktionen noch einmal<br />
überprüft werden.<br />
Nach diesen Tests verfügt <strong>Putzmeister</strong> über<br />
die Basis-Software und die Basis-Datensätze.<br />
Sie werden nach Freigabe zur PM<br />
Hauptmontage nach Aichtal überspielt. Hier<br />
müssen dann später bei den Serienmaschinen<br />
nur noch drei Parameter pro Mastarm<br />
(bei einem „Fünfling“ also 15 Einstellungen)<br />
vorgenommen werden.<br />
Kleines Team mit großer Wirkung<br />
Das TSR-DM-Entwicklungsteam sitzt am<br />
<strong>Putzmeister</strong> Standort Gründau bei Frankfurt.<br />
Hier befindet sich in modernen, weitläufigen<br />
Werkshallen auch die Verteilermast-Fertigung,<br />
und die PM Niederlassung<br />
Frankfurt ist hier ebenfalls zu Hause. In diesem<br />
Werk entwickelt die 7-köpfige Mannschaft<br />
um Dipl.Ing Kurt Rau nicht nur das<br />
Systemkonzept für rechnergestützte Steuerungen,<br />
sondern auch die notwendige Software.<br />
Darüber hinaus begleitet sie die EBC-<br />
Mast-Prototypen bei der ersten Inbetriebnahme.<br />
Zusätzlich erstellen die Spezialisten<br />
von TSR-DM auch die umfangreiche Basisdokumentation<br />
für die <strong>Putzmeister</strong> Fertigung<br />
und den PM Kundendienst. Neben EBC geht<br />
auch die Entwicklung anderer Technik-<br />
Highlights wie die elektronisch geregelte<br />
Pumpensteuerung (EPS) mit Grafik-Display<br />
(EGD), der Teleservice (ETS), die neue webbasierte<br />
Generation von DAISY (PM Dateninformationssystem)<br />
sowie die bei PM in<br />
Aichtal, in Spanien und demnächst auch in<br />
USA eingesetzten rechnergestützten Prüfstände<br />
auf die hessischen PM Ingenieure<br />
und -Informatiker zurück.<br />
52<br />
Blick auf den Monitor:<br />
Optimierung des Positionsreglers<br />
53<br />
Die neue Großmastpumpe M 58-5<br />
ist bereit für den ersten<br />
Baustelleinsatz<br />
51<br />
Mehrere Software-Module werden hier<br />
geändert<br />
54<br />
Über die Diagnose-Schnittstelle am<br />
Schaltschrank der Betonpumpe wird<br />
auch die EBC-Software aufgespielt<br />
22 PM 3925<br />
PM 3925 23
Wettbewerb<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG, Max-Eyth-Str. 10, D-72631 Aichtal<br />
PSdg, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 60458<br />
Gesucht: <strong>Putzmeister</strong><br />
Geschichte(n)<br />
Schicken Sie Ihr schönstes<br />
<strong>Putzmeister</strong> Foto bzw. Ihre interessantesten<br />
Dokomente und Erlebnisse!<br />
Kennen Sie eine alte <strong>Putzmeister</strong> Maschine,<br />
die noch läuft? Haben Sie alte Fotos mit<br />
<strong>Putzmeister</strong> Maschinen im Einsatz? Oder<br />
haben Sie anderes Infomaterial zu<br />
<strong>Putzmeister</strong> in frühen Jahren? Dann schikken<br />
Sie uns dieses zu oder geben Sie uns<br />
einen heißen Tipp!<br />
Die schönsten, kreativsten, imposantesten,<br />
außergewöhnlichsten, witzigsten und interessantesten<br />
Einsendungen werden prämiert<br />
und in der <strong>Putzmeister</strong> Post und im Internet<br />
veröffentlicht. Beim Fotografieren unterstützen<br />
wir Sie gerne.<br />
55<br />
56<br />
57<br />
Als Dauer-Leihgabe steht diese wasserhydraulisch gesteuerte<br />
PM Betonpumpe (Baujahr 1972) im Museum für Auto & Technik in Sinsheim<br />
Senden Sie Ihre gesammelten Unterlagen Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen.<br />
1.-3. Preis per Post an:<br />
Einsendeschluss ist der 31.8.2007.<br />
die original <strong>Putzmeister</strong> Armbanduhr<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG<br />
Mit der Einsendung Ihrer Unterlagen<br />
Anja Steimle<br />
erklären Sie Ihr Einverständnis zur freien<br />
Max-Eyth-Str. 10<br />
Nutzung und Speicherung durch die<br />
72631 Aichtal / Germany<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG. Es wird keine Haftung für<br />
58<br />
eventuellen Verlust oder Beschädigung<br />
Oder per mail an: SteimleA@pmw.de übernommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten · Die Abbildungen zeigen teilweise Sonderausführungen der Maschinen und Momentaufnahmen<br />
der Baustellenpraxis, die nicht immer den Vorschriften der Berufsgenossenschaft entsprechen · © 2007 by <strong>Putzmeister</strong> AG · Printed in Germany (30706RR)<br />
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