04.06.2014 Aufrufe

Konzept_4 (2).pdf - Pastoralverbund Meggen-Maumke-Halberbracht

Konzept_4 (2).pdf - Pastoralverbund Meggen-Maumke-Halberbracht

Konzept_4 (2).pdf - Pastoralverbund Meggen-Maumke-Halberbracht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seht, ich bin bei euch<br />

bis zum Ende der Welt<br />

<strong>Konzept</strong> des<br />

<strong>Pastoralverbund</strong>es<br />

<strong>Meggen</strong>-<strong>Maumke</strong>-<br />

<strong>Halberbracht</strong><br />

... damit christlicher Glaube und<br />

christliches Handeln vor Ort lebendig bleiben


Inhalt<br />

Inhalt<br />

1. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 3<br />

2. Ausgangslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4<br />

2.1. Das sind wir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4<br />

2.2. Startimpuls des Bischofs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4<br />

3. Biblische Motive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 7<br />

4. Profilbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 8<br />

4.1 Unsere Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 8<br />

4.2 Ziele und zentrale Herausforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 9<br />

4.3 Aus den Zielen abgeleitete Schwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13<br />

5. Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 16<br />

Seite 2


1. Vorwort<br />

„Als wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten,<br />

vervielfachten wir unsere Anstrengungen.”<br />

Dieses Zitat des Schriftstellers Mark Twain bringt pointiert zum Ausdruck, was<br />

fast wie eine Binsenweisheit klingt: Ohne Ziele, von denen wir uns in unserem<br />

Tun leiten lassen, geht es nicht. Erst wenn bewusst ist, wofür alles Engagement<br />

steht und wohin der Weg führen soll, können Kräfte sinnvoll eingesetzt werden,<br />

lässt sich Wesentliches von Unwichtigem unterscheiden. „Eine Kirche, die sich<br />

erneuern will, muss wissen wer, sie ist und wohin sie zielt. Nichts erfordert soviel<br />

Treue wie lebendiger Wandel“ formulierten bereits in den siebziger Jahren die<br />

Deutschen Bischöfe und leiteten damit einen Weg ein, der vom Geist des 2.<br />

Vatikanischen Konzils inspiriert einlädt, immer wieder neu nach den Zeichen<br />

der Zeit zu fragen, sie im Licht der Frohen Botschaft zu deuten und Antworten<br />

auf die vielfältigen Fragen der Menschen zu geben<br />

Wenige Jahre nach der Gründung des <strong>Pastoralverbund</strong>es haben es sich die<br />

haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im <strong>Pastoralverbund</strong> zur Aufgabe<br />

gemacht, dies für die konkrete Situation vor Ort zu formulieren. Hinter dem<br />

eher spröden Begriff „<strong>Konzept</strong>“ verbirgt sich der Versuch, Auskunft zu geben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Von welcher Vision lassen wir uns leiten?<br />

Welche Rahmenbedingungen beeinflussen unser Gemeindeleben?<br />

Was sind unsere Ziele?<br />

Was ist unser Auftrag?<br />

Welche Möglichkeiten haben wir?<br />

Was geschieht schon – was ist vorrangig zu tun?<br />

Das vorliegende <strong>Konzept</strong> will Hilfe und Orientierung geben für alle, die durch<br />

ihr Engagement das Leben in unseren Kirchengemeinden in Zeiten des Wandels<br />

gestalten.<br />

Vorwort


Heute<br />

2. Ausgangslage<br />

2.1 Das sind wir<br />

Der <strong>Pastoralverbund</strong> <strong>Meggen</strong>-<strong>Maumke</strong>-<strong>Halberbracht</strong> wurde im Jahr 1998 als<br />

einer der ersten Pastoralverbünde im Erzbistum Paderborn gegründet. Mit etwa<br />

4.700 Katholiken gehört unser <strong>Pastoralverbund</strong> zu den kleineren im Erzbistum<br />

Paderborn. Drei Kirchen, drei Pfarrheime bzw. Gemeinderäume, drei Kindergärten<br />

in Trägerschaft der Pfarrgemeinden und ein integrativer Kindergarten der<br />

Caritas, drei katholische Grundschulen und ein Caritaszentrum sowie viele<br />

Menschen, die all diesen Räumen Leben und ein Gesicht geben, lassen es nicht<br />

an Lebendigkeit und Vielfalt fehlen. Des Weiteren sind die Werthmann-Werkstätten<br />

der Caritas für Menschen mit Behinderung, das Seniorenzentrum der<br />

Arbeiterwohlfahrt, die St.-Barbara-Realschule und die Anne-Frank-Hauptschule<br />

wichtige Orte der Begegnung in unseren Gemeinden.<br />

Charakteristisch für alle drei Gemeinden ist die Prägung durch die Geschichte<br />

des Bergbaus. Mit dem Beginn der verstärkten Förderung von Schwerspat und<br />

Schwefelkies zur Gewinnung von Zink am Ende des 19. Jahrhunderts erfuhren<br />

die drei Orte einen unerwarteten Bevölkerungszuwachs und relativen Wohlstand.<br />

Seit der Schließung der Grube im Jahr 1994 haben sich zwar mehrere<br />

mittelständische Unternehmen angesiedelt, was jedoch einen deutlichen Rückgang<br />

der Bevölkerungszahl nicht aufhalten konnte. Bis heute unterscheiden sich<br />

die drei Gemeinden in ihrer Bevölkerungsstruktur erheblich von den anderen<br />

der Stadt Lennestadt: Bergarbeiter aus dem In- und Ausland, die aufgrund der<br />

großen Nachfrage an Arbeitskräften hier ihre Heimat gefunden haben, und ein<br />

überdurchschnittlich hoher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

sind die augenfälligsten Erscheinungsbilder.<br />

Seite 4


2.2 Startimpuls des Bischofs<br />

Im Oktober 2004 formulierte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker<br />

die „Pastoralen Perspektiven 2014“ und gab damit den Startschuss und den Auftrag<br />

für eine konkrete pastorale <strong>Konzept</strong>entwicklung in den bestehenden Pastoralverbünden.<br />

Angesichts deutlich spürbarerer Veränderungen in Gesellschaft und Kirche<br />

haben die Gremien unserer Gemeinden diesen Impuls als Chance und Hilfe für<br />

die Seelsorge in ihrem Lebensraum aufgriffen. Dabei geht es uns darum,<br />

<br />

<br />

<br />

die demographischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

angemessen zu berücksichtigen,<br />

im pastoralen Handeln begründet Prioritäten zu setzen, da die einzelne<br />

Gemeinde nicht mehr alles alleine anbieten kann,<br />

das Profil der Gemeinden deutlicher nach innen und außen zu vertreten,<br />

Eindeutige, transparente Entscheidungen für neue Akzente und Projekte zu<br />

ermöglichen und damit auch Entscheidung gegen überkommene Aufgaben und<br />

Anforderungen zu begründen.<br />

Letztlich geht es darum, das Evangelium den Menschen von heute näher zu<br />

bringen. <strong>Konzept</strong>entwicklung, die in den Gemeinden verankert sein will, kann<br />

nicht nur von Einzelnen festgeschrieben werden sondern ist eine Gemeinschaftsaufgabe.<br />

Um dieses wesentliche Ziel der Beteiligung zu erreichen, wurde<br />

im <strong>Pastoralverbund</strong> <strong>Meggen</strong> <strong>Maumke</strong> <strong>Halberbracht</strong> folgende Struktur geschaffen:<br />

Auf der Ebene des PV wurde eine sogenannte „Steuerungsgruppe“ gebildet. Ihr<br />

Auftrag war, die engere inhaltliche <strong>Konzept</strong>erarbeitung und Rückbindung an die<br />

gewählten Gremien sowie die Beteiligung möglichst vieler in den Gemeinden<br />

sicherzustellen. Die Mitglieder waren Delegierte der einzelnen Pfarrgemeinderäte,<br />

das Team de Hauptamtlichen sowie einige berufene Ehrenamtliche. Begleitet<br />

wurde diese Gruppe von zwei Mitarbeitern aus dem Paderborner Generalvikariat,<br />

Referat <strong>Konzept</strong>entwicklung.<br />

Seite 5


3. Biblische Motive zur <strong>Konzept</strong>entwicklung<br />

Zu Beginn der <strong>Konzept</strong>entwicklung ließen wir uns durch verschiedene biblische<br />

Motive inspirieren.<br />

Die Kundschaftererzählung – Suche nach dem gelobten Land<br />

Bereits bei der Gründung des <strong>Pastoralverbund</strong>s stand dieses Motiv Pate. Nach<br />

der langen Wüstenwanderung stehen die Israeliten an der Grenze des versprochenen<br />

Landes. Mose sendet Kundschafter aus, um den neuen Lebensraum zu<br />

erforschen. Die Erzählung kennt Hindernisse und Steine, Ängste und Sorgen,<br />

ermutigt aber auch, nach den Früchten Ausschau zu halten und den Schritt in<br />

das neue Land zu wagen.<br />

Abraham – Aufbruch mit Gottes Segen<br />

Mitten aus dem Leben heraus wird Abraham von Gott gerufen, vertrautes Land<br />

zu verlassen. Der Ruf zum Aufbruch in unbekanntes Land enthält gleichzeitig<br />

die Zusage Gottes, verlässlich zur Seite zu stehen: auch uns zu segnen, um zum<br />

Segen für andere zu werden.<br />

Mose und der brennende Dornbusch:<br />

Im brennenden Dornbusch offenbart Gott dem Mose seinen Namen, „Jahwe –<br />

Ich bin da“, und bestärkt ihn in seinem Auftrag, die Israeliten in eine gute<br />

Zukunft zu führen.<br />

Die Zusage Gottes gilt über die Zeiten hinweg: Ich bin da in eurem Alltag, in<br />

eurer Gemeinde – und dieser Ort ist heiliges Land, an dem ich euch begegnen<br />

will.<br />

In diesen alttestamentlichen Motiven fanden wir die Situationen unserer<br />

Gemeinden in der Spannung zwischen Bewahren und Neuaufbruch wieder.<br />

Aber sie alle werden uns Menschen nicht zugemutet ohne die Verheißung Gottes,<br />

heilbringend nahe zu sein.<br />

„Ich bin bei euch alle Tage – bis zum Ende dieser Welt“<br />

Mit dieser Zusage nimmt Jesus bei seiner Himmelfahrt Abschied von seinen<br />

Jüngern, gleichzeitig gibt er ihnen den Auftrag, im Vertrauen auf seine bleibende<br />

Gegenwart sein Werk fortzuführen.<br />

Seite 6


Morgen<br />

4. Profilbildung<br />

4.1 Unsere Vision<br />

... damit christlicher Glaube und christliches Handeln vor Ort<br />

lebendig bleiben.<br />

„Gottes Zusage – ich bin bei euch“ gilt es immer wieder in die Alltagswirklichkeit<br />

zu übersetzen. Wir erleben, dass gerade der Alltag vielfältiger, unübersichtlicher<br />

und großräumiger geworden ist als in früheren Zeiten. Dennoch behalten<br />

unsere Gemeinden eine wichtige Bedeutung für das gemeinsame Leben und den<br />

gemeinsamen Glauben.<br />

Dabei gelten für uns folgende Leitlinien und Grundsätze:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wir geben dem christlichen Glauben Bedeutung im Alltag.<br />

Wir bringen christliches Leben in Bezug zu veränderten Lebenswelten.<br />

Wir fördern das Zusammenwachsen der drei Gemeinden.<br />

Wir stärken und erhalten lebendige Einheiten.<br />

Wir stärken und fördern das Ehrenamt.<br />

Wir beteiligen Ehrenamtliche angemessen an wesentlichen<br />

Entscheidungen.<br />

Wir unterstützen das caritative Handeln im <strong>Pastoralverbund</strong>.<br />

Aufgabe der Gremien:<br />

Wir müssen Schwerpunkte in den erarbeiteten Inhalten finden.<br />

Der Kirchenvorstand hat den Auftrag, die Pastoral der Gemeinde rechtlich<br />

und finanziell zu sichern.<br />

Wir entwickeln neue Organisationsformen zur Vernetzung, Koordinierung<br />

und Umsetzung.<br />

Aufgabe der Hauptamtlichen:<br />

„Die Verantwortung für kirchliches Leben tragen nicht nur die Hauptamtlichen,<br />

sondern diese wird von der Gemeinde als Ganzes getragen.“<br />

Aufgabe der Hauptamtlichen ist es, in Kommunikation mit den Mitarbeitern<br />

die Wahrnehmung des kirchlichen Auftrages durch die Gemeinden<br />

zu fördern, zu begleiten und zu ermöglichen.<br />

Seite 7


Ziele<br />

4.2. Ziele und zentrale Herausforderungen<br />

Wir nehmen wahr:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die demographische Entwicklung in Deutschland wird die Gemeinden in<br />

unserem <strong>Pastoralverbund</strong> vor bisher unbekannte Herausforderungen stellen.<br />

In der Gesellschaft sind die Anforderungen an den Einzelnen bei der<br />

Gestaltung seines Alltags in Arbeit und Freizeit gestiegen.<br />

Bei traditionellen kirchlichen Angeboten (Messfeiern, Andachten usw.) ist<br />

ein immenser Teilnehmerschwund zu bemerken. Gleichzeitig wird unserer<br />

Zeit ein großes religiöses Interesse bescheinigt.<br />

Die künftige Pastoral der Gemeinden wird durch eine geringere Präsenz<br />

hauptamtlicher Dienste geprägt.<br />

Es ist ein Verlust an finanziellen Mitteln zu verzeichnen.<br />

Die Menschen sind oft nicht beheimatet/verwurzelt.<br />

Die Menschen haben ihr Freizeitverhalten geändert.<br />

Immer mehr Kranke, Alte oder Behinderte werden von den Familien<br />

begleitet.<br />

Es besteht vermehrt materielle und/oder seelische Not.<br />

Die Menschen nehmen die Kirche in zunehmendem Maße nur noch für<br />

Dienstleistungen in Anspruch.<br />

Immer mehr Menschen ist der christliche Glaube fremd.<br />

Daraus leiten wir die zentrale Erkenntnis ab:<br />

Demografischer Wandel und soziokulturelle Veränderungen finden in vielen<br />

Lebensbereichen statt. Gleichzeitig schreitet die „Verdunstung des Glaubens“<br />

voran, das heißt, der Glaube greift im Alltag nicht mehr.<br />

Unser Ziel:<br />

Wir werden mit den Gemeinden Schwerpunkte setzen, damit der christ-<br />

Glaube in den Lebenswirklichkeiten der Menschen Bedeutung<br />

liche<br />

bekommt.<br />

Wir fördern Ökumene und den interreligiösen Dialog.<br />

Seite 8


Wir nehmen wahr:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Es gibt viele ehrenamtliche Mitarbeiter und große Bereitschaft<br />

mitzuhelfen.<br />

Auch Christen aus anderen Gemeinden nehmen unsere Angebote wahr.<br />

Es gibt Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Dingen.<br />

Es ist schwierig, bestimmte Altersgruppen anzusprechen.<br />

Es ist schwierig, „Neue“ fürs Gemeindeleben zu begeistern.<br />

Der Anteil der ausländischen Mitbürger ist verhältnismäßig hoch.<br />

Daraus leiten wir die zentrale Erkenntnis ab:<br />

Die Kirche ist den Menschen fremd geworden. Es gibt zunehmend weniger<br />

Verbindung mit der Gemeinde.<br />

Es bestehen große soziale und kulturelle Unterschiede.<br />

Unser Ziel:<br />

Wir öffnen uns gegenüber Fremden<br />

und beschreiten neue Wege.<br />

Seite 9


Ziele<br />

Wir nehmen wahr:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Zahl der Gottesdienstbesucher (insbesondere der Jugendlichen und<br />

Männer) sowie die Besucherzahl bei kirchlichen Veranstaltungen ist in<br />

den letzten Jahren deutlich gesunken.<br />

Die Altersgruppe von 41 – 60 Jahren hat doppelt so viele<br />

Mitarbeiter/innen wie alle anderen Gruppierungen. Es gibt fünfmal so<br />

viele weibliche Mitarbeiterinnen wie männliche.<br />

Viele neue Ideen sind auf den Weg gebracht worden, z. B. Familiengottesdienste,<br />

Spätschichten, Frühschichten…<br />

Neue Angebote werden besonders von jüngeren Menschen gut angenommen.<br />

Für ältere Menschen haben Traditionen eine besondere Wichtigkeit.<br />

Kirchliche Traditionen wie z. B. die Fronleichnamsprozessionen oder<br />

Andachten sind in allen drei Gemeinden ähnlich strukturiert. Werden<br />

diese Veranstaltungen auf <strong>Pastoralverbund</strong>sebene jedoch zusammengelegt,<br />

nimmt die Besucherzahl deutlich ab (Beispiel: gemeinsamer Gottesdienst<br />

an Gründonnerstag).<br />

Immer mehr Arbeit wird von Ehrenamtlichen mitgetragen.<br />

Daraus leiten wir<br />

die zentrale Erkenntnis ab:<br />

Das Kirchenjahr spielt zunehmend keine Rolle mehr im Leben der Menschen.<br />

Fehlende Sonntagskultur; traditionelle Feste werden nicht mehr vor dem christlichen<br />

Hintergrund verstanden, wahrgenommen oder gefeiert.<br />

Unser Ziel:<br />

Wir bewahren kirchliche Traditionen und<br />

füllen sie mit neuem Leben.<br />

Seite 10


Wir nehmen wahr:<br />

<br />

<br />

<br />

Die Sehnsucht nach spirituellen Angeboten ist bei den Menschen<br />

vorhanden. Oftmals suchen sie diese jedoch nicht im Christentum und in<br />

der Kirche.<br />

Ein vielfältiges Liturgieangebot spricht viele Altersgruppen an.<br />

Bedingt durch ihre Arbeits- und Fahrtzeiten können viele am<br />

Gemeindeleben und Angeboten nicht teilnehmen.<br />

Daraus leiten wir<br />

die zentrale Erkenntnis ab:<br />

Menschen suchen Spiritualität nicht mehr ausschließlich im christlichen<br />

Glauben.<br />

Unser Ziel:<br />

Wir schaffen attraktive Orte für Menschen<br />

aus unterschiedlichen Lebenswelten,<br />

an denen man christliche Spiritualität<br />

und Gottesbegegnung erfahren kann.<br />

Diese Ziele geben Antwort auf zentrale Herausforderungen<br />

und motivieren zu konkreten Maßnahmen und Projekten. Sie<br />

ermöglichen es, Schwerpunkte zu setzen und schaffen einen<br />

Ausgleich zwischen wertvollen tradierten Formen und Riten,<br />

lassen aber zugleich Spielraum für Neues.<br />

Seite 11


Aufgaben<br />

4.3 Aus den Zielen abgeleitete Schwerpunkte<br />

Schwerpunkt 1:<br />

Dies geschieht bereits:<br />

Familienpastoral<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

jährliche Familienwochenenden;<br />

die Kirchengemeinden verstehen die Kindertagesstätten in eigener<br />

Trägerschaft als wesentlichen Bestandteil der Gemeinde zur Wahrnehmung<br />

ihres diakonischen Auftrags und der Glaubensweitergabe;<br />

Qualifizierung der Kindertagestätten nach den Standards des KTK-<br />

Gütesiegels<br />

Ausweitung des Angebotes der Kindertagesstätten;<br />

verbindliche Kooperation zwischen Träger und Leitungen der Kindertagesstätten<br />

der Gemeinden („Montagsrunde“);<br />

Feste und Veranstaltungen der Pfarrgemeinden werden familienfreundlich<br />

gestaltet.<br />

Vordringliche Aufgaben:<br />

… Erarbeitung eines Gesamtkonzepts Familienpastoral und Vernetzung<br />

familienpastoraler Angebote,<br />

… Deutliche und sichtbare Vernetzung zwischen den Angeboten der Kirchengemeinde<br />

und der Kindertagesstätten.<br />

Seite 12


Schwerpunkt 2:<br />

Dies geschieht bereits:<br />

Gottesdienste beleben,<br />

verändern und neu gestalten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Es wurden neue, alternative Gottesdienstformen erprobt:<br />

„Let it be”-Gottesdienste, Frühschichten, Spätschichten, Atempausen,<br />

Familienwallfahrten;<br />

der kirchenmusikalischen Gestaltung wird ein hoher Wert gegeben (Kirchenchor,<br />

Band, Junger Chor, Beteiligung nichtkirchlicher Musikgruppen);<br />

Seit dem Frühjahr 2009 werden Wortgottesdiensthelfer geschult und ihr<br />

Einsatz wird vorbereitet<br />

den regelmäßigen Gottesdiensten an den (Grund-) Schulen wird ein<br />

hoher Wert beigemessen, sie sind oft die einzigen Berührungspunkte der<br />

Kinder mit gottesdienstlichen Feiern;<br />

regelmäßige, monatliche Familiengottesdienste;<br />

regelmäßige Kinderkatechese;<br />

hohe Wertschätzung des nachbarschaftlichen Totengebetes als wesentliche<br />

Hilfe zur Trauerbewältigung;<br />

ökumenische Gottesdienste<br />

Vordringliche Aufgaben:<br />

… Erprobung und Einführung vielfältiger liturgischer Möglichkeiten,<br />

… weitere Schulung von Laien und Erstellung eines Leitfadens,<br />

… Schaffung eines Arbeitskreises Liturgie,<br />

… Gestaltung der Kirchenräume für Gottesdienste mit kleinen Gruppen,<br />

… Ermöglichung gottesdienstlicher Feiern in den Gemeinden, wenn keine<br />

Messe gefeiert werden kann.<br />

Seite 13


Aufgaben<br />

Schwerpunkt 3:<br />

Offene und<br />

gemeindeübergreifende Jugendarbeit<br />

Dies geschieht bereits:<br />

<br />

<br />

<br />

Wertschätzung der und Angebote für Messdiener,<br />

Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche,<br />

Jugendtreffarbeit in den Gemeinden,<br />

Vordringliche Aufgaben:<br />

… Gewinnung und Schulung von Mitarbeitern,<br />

… Verstärkte Kontakte und Präsenz an den Ganztagsschulen,<br />

… Mitgestaltung und Vernetzung jugendpastoraler Angebote im Dekanat<br />

und mit der Jungen Kirche Maria Königin.<br />

Seite 14


Schwerpunkt 4:<br />

Seniorenarbeit<br />

Das geschieht bereits:<br />

<br />

Zahlreiche Angebote der Pfarrgemeinde werden von Senioren mitgetragen<br />

und gestaltet.<br />

Vorschläge für Maßnahmen:<br />

… Seniorenwochenenden (wie Familienwochenenden) anbieten oder Seniorenfitness,<br />

… Angebote für ältere Gemeindemitglieder und deren Einbindung in die<br />

Gemeindearbeit,<br />

… Hilfe und Angebote für Familien und Senioren.<br />

Weitere wichtige Aufgaben und gute Ideen<br />

Die Arbeit der Caritas wird gefördert und unterstützt.<br />

<br />

Dazu gehören:<br />

der Betrieb des Caritaszentrums in <strong>Meggen</strong> (mit Kleiderkammer) sowie<br />

die Vernetzung der Arbeit der Caritaskonferenzen untereinander und mit<br />

dem Gemeindeleben,<br />

starke Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Caritas, besonders dem<br />

häuslichen Hospizdienst und den Werthmann-Werkstätten,<br />

bestehende Vernetzungen über die Kindertageseinrichtungen.<br />

Bestehende kirchliche Vereine werden als wesentlicher Bestandteil der Gemeinde<br />

in ihrer Arbeit begleitet.<br />

<br />

Dazu gehört:<br />

Begleitung, Unterstützung der Vorstandsarbeit der kirchlichen Verbände<br />

bei der Überarbeitung und Profilbildung.<br />

Seite 15


5. Schluss<br />

Im Laufe der dreijährigen Arbeit zur <strong>Konzept</strong>entwicklung haben sich die Rahmenbedingungen<br />

der Pastoral verändert und deutliche Strukturveränderungen<br />

stehen bevor.<br />

Auch in dem 2015 zu errichtenden großen <strong>Pastoralverbund</strong> Lennestadt wird<br />

kirchliches Leben in überschaubaren und übersichtlichen Lebensräumen gestaltet.<br />

Von daher erhält dieses <strong>Konzept</strong> gerade mit Blick auf die künftigen Entwicklungen<br />

seine Bedeutung für die Gemeinden des jetzigen <strong>Pastoralverbund</strong>s<br />

<strong>Meggen</strong>-<strong>Maumke</strong>-<strong>Halberbracht</strong>. Es will sie in die Lage versetzen, mit eigenem<br />

Profil wichtige Aufgaben zu bewältigen, zu kooperieren und in dem größeren<br />

Raum auch mit weniger Hauptamtlichen den christlichen Glauben zu leben.<br />

November 2009<br />

<strong>Pastoralverbund</strong><br />

<strong>Meggen</strong>-<strong>Maumke</strong>-<strong>Halberbracht</strong><br />

Bartholomäusweg 3<br />

57368 Lennestadt<br />

Tel.: 0 27 21 / 84 05 12 oder 0 27 21 / 8 00 60<br />

Fax: 0 27 21 / 84 51 3<br />

eMail: pfarrbuero@www.pv-meggen-maumke-halberbracht.de<br />

www.pv-meggen-maumke-halberbracht.de<br />

zum Schluss

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!