in der ÖBV-Familie - ASVÖ Burgenland
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SPORT LEICHTATHLETIK<br />
DOPING AKTUELL<br />
Dop<strong>in</strong>g als schwerer Betrug im Strafrecht<br />
Es drohen bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe<br />
Dop<strong>in</strong>g von Sportlern wird<br />
zukünftig unter gewissen<br />
Voraussetzungen als<br />
schwerer Betrug nach dem<br />
Strafgesetz geahndet und<br />
kann mit bis zu zehn Jahren<br />
Freiheitsstrafe sanktioniert<br />
werden.<br />
Sportm<strong>in</strong>ister Norbert Darabos<br />
(SPÖ) und Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
Claudia Bandion-<br />
Ortner präsentierten e<strong>in</strong>e<br />
dementsprechende Gesetzesnovelle,<br />
die bereits per<br />
1. Jänner 2010 <strong>in</strong> Kraft treten<br />
wird. Außerdem werden<br />
mit Jahresbeg<strong>in</strong>n Verschärfungen<br />
des im Jahr 2007<br />
<strong>in</strong>stallierten und erst im August<br />
2008 überarbeiteten<br />
Anti-Dop<strong>in</strong>g-Gesetzes beschlossen.<br />
Nach <strong>der</strong> geplanten Ergänzung<br />
des Strafgesetzbuchs<br />
sei e<strong>in</strong> Athlet<br />
künftig nach Paragraf 147<br />
(schwerer Betrug) zu bestrafen,<br />
wenn er „e<strong>in</strong>en Betrug<br />
(mit mehr als ger<strong>in</strong>gem<br />
Schaden) begeht, <strong>in</strong>dem er<br />
über die Anwendung e<strong>in</strong>es<br />
verbotenen Wirkstoffs o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>er verbotenen Methode<br />
nach <strong>der</strong> Anlage <strong>der</strong> Anti-<br />
Dop<strong>in</strong>g-Konvention zu Zwecken<br />
des Dop<strong>in</strong>gs im Sport<br />
täuscht“.<br />
Schwerer Betrug kann mit<br />
e<strong>in</strong>er Freiheitsstrafe von<br />
bis zu drei Jahren geahndet<br />
werden. In Fällen, <strong>in</strong> denen<br />
<strong>der</strong> Schaden 50.000 Euro<br />
übersteigt, kann <strong>der</strong> Strafrahmen<br />
sogar bis zu zehn<br />
Jahre betragen.<br />
Für <strong>ASVÖ</strong>-<strong>Burgenland</strong>-<br />
Präsident Ing. Robert<br />
Zsifkovits ist die Begrün-<br />
dung <strong>der</strong> Möglichkeit von<br />
strafrechtlicher Verfolgung<br />
e<strong>in</strong>fach: „Dop<strong>in</strong>g ist ke<strong>in</strong> Kavaliersdelikt,<br />
son<strong>der</strong>n Betrug<br />
am Sportfreund, Gegner und<br />
Zuschauer. Beson<strong>der</strong>s hohe<br />
Verantwortung tragen dabei<br />
unsere Sportidole, die unseren<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n als Vorbil<strong>der</strong><br />
ethische Werte wie Fairness<br />
und Verantwortung vermitteln<br />
müssen. Dop<strong>in</strong>g muss<br />
auf allen Ebenen geächtet<br />
se<strong>in</strong> und mit geeigneten,<br />
angemessenen Antidop<strong>in</strong>g-<br />
Maßnahmen weltweit bekämpft<br />
werden.“<br />
Es geht mir um e<strong>in</strong>e Generalprävention.<br />
Wir s<strong>in</strong>d<br />
es den sauberen Sportlern<br />
schuldig, dass wir sehr hart<br />
gegen Dop<strong>in</strong>g vorgehen“,<br />
sagte Bundessportm<strong>in</strong>ister<br />
Mag. Norbert Darabos.<br />
Er und Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Dr.<br />
Claudia Bandion-Ortner gehen<br />
davon aus, dass es im<br />
Fall des Falles wohl zu bed<strong>in</strong>gten<br />
Haftstrafen kommen<br />
wird.<br />
Weiters br<strong>in</strong>gt die Verschärfungen<br />
des gel-<br />
14<br />
tenden Anti-Dop<strong>in</strong>g-Gesetzes<br />
e<strong>in</strong>ige bemerkenswerte<br />
Neuerungen.<br />
So gilt für Sportler, die<br />
nach ihrem Karriereende<br />
aufgrund e<strong>in</strong>er Dop<strong>in</strong>gsperre<br />
später ihr Comeback<br />
ankündigen, künftig e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>jährige Sperrfrist zur Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>tegration<br />
<strong>in</strong> den Dop<strong>in</strong>gtestpool<br />
und <strong>der</strong> damit<br />
verbundenen Erlaubnis zur<br />
Wettkampfteilnahme. Damit<br />
wird die bisher geltende<br />
Frist verdoppelt und deutlich<br />
verschärft.<br />
W eiters sollen <strong>in</strong>volvierte<br />
Personen von <strong>der</strong> Betreuung<br />
von Sportlern nach<br />
Ende <strong>der</strong> wegen e<strong>in</strong>es Dop<strong>in</strong>gvergehens<br />
verhängten<br />
Sperre für vier Jahre ausgeschlossen<br />
werden. Neu s<strong>in</strong>d<br />
auch <strong>der</strong> lebenslängliche<br />
Ausschluss von gedopten<br />
Sportlern und Betreuungspersonal<br />
von <strong>der</strong> Bundessportför<strong>der</strong>ung<br />
sowie e<strong>in</strong>e<br />
Berufungsmöglichkeit für<br />
Sportfachverbände gegen<br />
Entscheidungen <strong>der</strong> Nationalen<br />
Anti-Dop<strong>in</strong>g Agentur.