6. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes - Ra.informatik.tu-darmstadt ...

Einführung in wissenschaftliches Arbeiten 

Sommersemester 2013 – 6. Vorlesung 

Dr.-Ing. Wolfgang Heenes 

21. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | Dr.-Ing. Wolfgang Heenes | 1

Inhalt 

1. Literatur 

2. Einsatz von EDV 

3. Gliederung, Gestaltung, Typographie wissenschaftlicher Arbeiten mit L A T E X 

4. Grafiken - Inhalte visualisieren 

5. Literaturdatenbank: BibTeX 

6. Beispiel aus der echten Welt 

7. Typographie 

8. Zusammenfassung und Ausblick 


Literatur 

[BSSK08] Balzert, Helmut, Christian Schäfer, Marion Schröder und Uwe Kern: 

Wissenschaftliches Arbeiten - Wissenschaft, Quellen, Artefakte, 

Organisation, Präsentation. 

W3L-Verlag, 2008. 

[DT97] 

[MG05] 

[Sch11] 

Duden-Taschenbücher: Schriftliche Arbeiten im 

technisch-naturwissenschaftlichen Studium. 

Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, München, Zürich, 1997. 

Mittelbach, Frank und Michael Goossens: Der LaTeX Begleiter. 

Pearson Studium, 2005. 

Schlosser, Joachim: Wissenschaftliche Arbeiten schreiben mit LaTeX: 

Leitfaden für Einsteiger. 

mitp Professional, 2011. 


Einsatz von EDV 

◮ Die Effektivität der eigenen Arbeit mit dem Recher ist durch die Auswahl der 

richtigen Software bestimmt. [DT97, S. 111] 

◮ Textverarbeitung 

◮ Word, OpenOffice 

◮ L A T E X 

◮ Tabellenkalkulation 

◮ Excel, OpenOffice 

◮ ... 

◮ Vektorgrafiksoftware 

◮ ... 

◮ CorelDRAW 

◮ OpenOffice 

◮ Datensicherungssoftware (oder manuell) - Hauptsache Sicherung! 


Einsatz von EDV beim Schreibprozess 

◮ Im Idealfall konzentriert man sich ausschließlich auf den Inhalt der Arbeit. 

◮ Die Textverarbeitung/das Textsatzsystem übernimmt den Rest. 

◮ Layout (mit oder ohne Hilfe vom Nutzer) 

◮ Erzeugung der Verzeichnisse (Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, ...) 

◮ Verwaltung der Literatur 

◮ Rechtschreibprüfung 

◮ ... 

◮ Heute enthält die Textverarbeitung viele Möglichkeiten, den Schreibprozess zu 

unterstützen und zu vereinfachen. 

◮ Wird die Qualität der Texte dadurch besser? 

◮ Früher (bei der Schreibmaschine) musste man sich genau überlegen, wie 

man eine Seite beendet und wie die nächste Seite weiter geht. 

◮ Heute: Copy & Paste 


Inhalt I 

◮ Was ist L A T E X? Warum L A T E X? 

◮ L A T E X Basics 

◮ Dokumente erzeugen 

◮ Text, Bilder, Tabellen 

◮ Befehle, Umgebungen und Pakete 

◮ Praktische Übung 

◮ Literaturverzeichnisse 

◮ Das BibTeX-Format 

◮ JabRef-Tool 

◮ Literaturstile 


Inhalt II 

◮ Große Dokumente strukturieren 

◮ Modulare Dokumente 

◮ Besprechung der Vorlage TUD 

◮ Weitere interessante Funktionen 

◮ Formelsatz 

◮ Nützliche Pakete 


Was ist L A T E X? 

◮ Textsatzsystem 

◮ kein WYSIWYG 1 wie Word 

◮ Markup-basiert, ähnlich zu HTML 

◮ Rechnerunabhängig → sieht überall gleich aus! 

◮ kostenlos 

◮ erweiterbar 

◮ viele Tools & Bibliotheken verfügbar 

◮ Vorlagen 

◮ KOMA-Skript 

◮ http://www.komascript.de/ 

◮ Das Programm L A T E X: 

◮ Für Windows z. B.:www.miktex.org 

◮ Für Linux und MacOS zahlreiche Distributionen verfügbar 

1 What You See Is What You Get 


Grundidee von L A T E X 

◮ „Kümmere Dich um den Inhalt, nicht um das Layout“ 

◮ Das Layout wird von L A T E X automatisch übernommen 

◮ Formatierung 

◮ Umbrüche 

◮ Positionierung von Bildern & Tabellen 

◮ Querverweise 

◮ Zusammenstellung von Verzeichnissen 

◮ Beispiel, für ein Feature, welches mit L A T E X automatisch geht 

◮ In das Literaturverzeichnis kommen nur nur Quellen, die auch im Text zitiert 

werden 


Warum L A T E X? 

◮ Gute Erprobung, viele Foren 

◮ für jedes Problem gibt es in der Regel eine Lösung! 

◮ Viele Vorlagen 

◮ z. B. Springer, IEEE, ACM, ... 

◮ erleichtern Einreichungen bei Konferenzen, Journals, etc. 

◮ Stabil und skalierbar 

◮ Große Dokumente bereiten keine Probleme 

◮ Reine Textdateien, gut für gemeinsames Arbeiten (z. B. SVN) 

◮ Weitere Vorteile 

◮ automatische Quellenverwaltung 

◮ Formelsatz 

◮ Spezialpakete: zur Arbeitssystematik (todo-Notes), Schaltpläne zeichnen, 

Graphen zeichnen und vieles mehr 


L A T E X - Kurze Geschichte 

◮ T E X- Textsatzsystem 

◮ Entwickelt seit 1977 

◮ Donald E. Knuth 

◮ Ursprung: Unzufriedenheit mit bestehenden Textsatzsystemen 

◮ L A T E X - eine Sammlung von Makros für T E X 

◮ Entwickelt seit Anfang der 80er 

◮ Leslie Lamport 

◮ Vereinfacht die Handhabung von T E X 


Wie funktioniert LaTeX? 


Hallo Welt in L A T E X 

\ documentclass { a r t i c l e } 

\ begin { document } 

Ein k l e i n e s Hello−World−B e i s p i e l i n LaTeX . 

\ end { document } 

◮ Verfügbare Dokumentklassen in LaTeX 

◮ article/scrartcl 

◮ report/scrreprt 

◮ book/scrbook 

◮ letter/scrlttr2 

◮ slides, beamer 

latex hello_world (kein Angabe von .tex notwendig) 

dvips -o hello_world.ps hello_world 

ps2pdf hello_world.ps 


Konventionen in L A T E X 

◮ jedes L A T E X-Dokument hat eine Dokumentenklasse 

◮ jedes L A T E X-Dokument enthält einmal ein begin{document} und ein 

end{document} 

Befehle beginnen mit \ 

Kommentare mit % 

Rest wird im Normalfall als Text interpretiert (mit Ausnahmen) 

In dem Beispiel: 

\documentclass{article} 

\begin{document} und ein \end{document} 


Hallo Welt mit Autor und Titel 

\ documentclass { a r t i c l e } 

\ author { Wolfgang Heenes } 

\ t i t l e { Hello World ! } 

\ begin { document } 

\ m a k e t i t l e 

Ein k l e i n e s Hello−World−B e i s p i e l i n LaTeX . 

\ end { document } 

◮ Metadaten definieren (author, title) 

◮ Metadaten verwenden (maketitle) 


L A T E X und PDF-L A T E X 

◮ Übersetzung des Files bsp.tex ist möglich mit 

◮ L A T E X 

◮ PDF-L A T E X 

◮ Wo sind die unterschiede? 

◮ L A T E X: Umweg über DVI 2 -File, Postscript, PDF (mit GS-Tools) 

◮ PDF-L A T E X: Direkte Erzeugung von PDF 

◮ Unterstützung von Grafik-Formaten: 

◮ L A T E X: Einbindung von EPS, keine direkte Einbindung von JPEG, PDF 

◮ PDF-L A T E X: Nutzung von JPEG, PDF - Qualität beachten! 

2 Device independent file format 


Texte strukturieren 

◮ Längere Texte werden gegliedert 

◮ Kurzfassung/Abstract 

◮ Kapitel (bei Büchern) 

◮ Abschnitte/Unterabschnitt 

◮ Absätze 

◮ Das macht man auch mit L A T E X (merke: strukturieren, nicht formatieren!) 

\abstract{...} 

\chapter{...} 

\section{...} 

\subsection{...}, \subsubsection{...} 

\paragraph{...} 



◮ Aufzählungen 

◮ Nummeriert mit enumerate 

◮ Unnummeriert mit itemize 

\begin{enumerate} 

\item Erster Punkt 

\item Zweiter Punkt 

\end{enumerate} 



◮ Beschreibungen mit description 

\begin{description} 

\item[Haus] Ein Haus ist ein kleines Gebäude. 

\item[Halle] Eine Halle ist ein Gebäude mit einem großen Raum. 

\end{description} 

◮ Fußnoten mit 

\footnote{...} 

◮ Zitate 

◮ Kleine mit quote 

\begin{quote} 

Zitat... 

\end{quote} 

◮ Längere mit quotation 


Texte formatieren 

◮ Man kann mit L A T E X Texte formatieren 

◮ Sollte man eigentlich lassen 

◮ Manchmal kommt man aber nicht darum herum 

◮ Grundregeln 

◮ Whitespace ist prinzipiell nicht relevant 

◮ Ebenso Zeilenumbrüche 

◮ Leerzeile erzeugt neuen Absatz 

◮ Einige nützliche Befehle 

\emph{...} - Hervorhebung (meist kursiv) 

\newline, \\ 

\newpage 



◮ Silbentrennung 

◮ kümmert sich L A T E X von selbst drum 

◮ manchmal möchte man aber eingreifen 

◮ z. B. Eigennamen 

◮ Silbentrennung an bestimmten Stellen erzwingen 

◮ im Text: 

Fe\-Ge\-LOD 

◮ zentral am Dokumentenanfang: 

\hyphenation{Fe-Ge-LOD} 



◮ Einige Formatierungskommandos 

\textbf{...} - fett 

\textit{...} - kursiv 

\texttt{...} - "Schreibmaschine" 

\textsc{...} - Kapitälchen 

\underline{...} 

\raggedright, \begin{flushleft}.\end{flushleft} - Linksbündig 

\raggedleft, \begin{flushright}.\end{flushright} - Rechtsbündig 

\centering, \begin{center}...\end{center} - Zentriert 

\tiny, \small, \normalsize, \large, \huge, - Schriftgröße 



◮ L A T E X-Formatierung umgehen 

Zeichen wie { } [ ] \ & % ... werden interpretiert 

Manchmal möchte man sie aber ausgeben 

In einigen Fällen Maskierung möglich: \{, \&, ... 

Universell möglich: verb-Befehl 

\verb+...+, \verb~...~, 

◮ Kommentare mit 

Dieser Text wird ausgegeben % dieser nicht mehr 


Bilder und Tabellen 

◮ Bilder und Tabellen sind „Gleitobjekte“ 

◮ d. h., nicht fest im Text positioniert 

◮ können ihre Position verändern 

◮ werden von L A T E X nach ästhetischen Kriterien platziert 

◮ Nähe zum Textverweis 

◮ Nicht zu viele auf einer Seite 

◮ Man kann Präferenzen angeben 


Grafiken - Inhalte visualisieren 

◮ „Manche Inhalte müssen durch Bilder und Grafiken veranschaulicht werden, 

damit sie für die Leser verständlich und nachvollziehbar sind. Dabei ist es 

wichtig, grundlegende Gestaltungsregeln zu beachten und wiederholt zu 

prüfen, ob ein Bild auch aus der Betrachtersicht »funktioniert«.“ [BSSK08, S. 

251] 

◮ Bilder/Grafiken sollen: 

◮ das Geschriebene verdeutlichen, 

◮ den schnellen und störungsfreien Transport zum Leser unterstützen, 

◮ schwere und trockene Inhalte zugänglich machen, 

◮ Übersicht liefern und komplexe Inhalte veranschaulichen, 

◮ und Strukturen und Abläufe vor Augen führen. 

◮ Wichtig: geeignete Darstellungsform finden. Bilder sollen Aussagen 

unterstützen! 


Regeln und Darstellungsformen 

◮ Bilder für wichtige Sachen. Zu viele Bilder und Farben verwirren. Wenn 

Farben, dann mit Überlegung und Konsistenz. 

◮ Zu jedem Bild gehört eine Beschriftung 

◮ Zu zitierten Daten in Tabellen und Diagrammen gehört eine Quellenangabe 

◮ Abbildungen werden nummeriert 

◮ Darstellungsformen sind: 

◮ Diagramme (Liniendiagramm, Kreisdiagramm, ...) 

◮ Strukturbilder (Pyramide, Zyklusdiagramm, ...) 

◮ Fotos (Qualität beachten) 

◮ Grafiken (Piktogramme, ...) 


Beispiel I 

◮ Hardwareschicht (Mikroprogramm/Firmware und Schaltkreise) 

Abbildung: Einfaches Schichtenmodell eines Rechnersystems 


Beispiel II 

Ein einfacher Modellrechner 

MEM 

madr mindat moutdat rw en 

Speicherschnittstelle 

8 

8 

MD_IN 

IR 

selpc 

ldmdin 

ldir 

opc 

ld... 

clrpc 

PC 

incpc 

ldpc 

8 

8 

aluop 

ALU 

STATUS 

STW 

D_OUT moutdat 

AKKU 

lddout 

lda 

ldstat, setC, clrC 

Ausgabe 

8 


Bilder 

◮ Wenn möglich, Rastergrafiken 

◮ garantieren beste Druckqualität 

◮ Ausnahmen: z. B. Screenshots 

◮ Formate für Pixelgrafiken 

◮ GIF 

◮ JPEG 

◮ BMP 

◮ Formate für Rastergrafiken 

◮ EPS 

◮ PDF 


Grafikformate in L A T E X 

OpenOffice 

◮ Grundsätzlich alles irgendwie möglich 

◮ Für gute Qualität sollten skalierbare Grafikformate 

(Vektorformate/Rastergrafiken) benutzt werden. 

◮ Z. B. Zeichnungen (Übersichtsbilder) lassen sich meist mit 

OpenOffice/Powerpoint sehr gut zeichnen 

◮ Benutzung von Glue Points. 

◮ Bei Grafiken sollten Pfeile/Linien immer auf dem Objekt enden (und nicht 

darin, irgendwo) 


Zeichnen von Übersichtsbildern mit OpenOffice 

◮ Übersichtliche Grafiken benutzen in der Regel Verbindungen mit rechten 

Winkeln. 

◮ Wie bekommt man die Grafik in L A T E X? 

◮ Export als EPS/PDF, PNG, JPG 

◮ Evtl. Probleme mit der Größe des Bildes bzw. der Darstellung auf einer 

DIN-A4-Seite. 

◮ Ghosttools: GhostScript, Ghostview 

◮ Berechnung der Boundingbox, Konvertierung mit epstopdf. 


Einbinden von Grafiken in L A T E X 

\ begin { f i g u r e } 

\ c entering 

\ includegraphics [ width =10.0cm ] { w i s s e n s c h a f t _ I I . eps } 

\ c aption { Übersicht über die Wissenschaften } 

\ l a b e l { f i g : wissenschaft } 

\ end { f i g u r e } 


Einbinden von Grafiken in L A T E X 

◮ Größe bestimmen 

◮ Bilder werden gemäß ihrer Breite eingepasst 

◮ Höhe wird automatisch mitskaliert 

◮ Relative Angabe: 

width=0.7\textwidth 

◮ Absolute Angabe: 

width=3cm 

◮ Bilder beschriften 

◮ Bildunterschrift 

\caption{Architektur} 

◮ Je nach Dokumentvorlage wird daraus z. B. Abb. 4: Architektur 

◮ Nummerierung erfolgt automatisch 


Bilder positionieren 

◮ Macht L A T E X automatisch 

◮ Man darf aber Wünsche äußern 

\begin{figure}[t] - wenn möglich am oberen Seitenrand 

\begin{figure}[b] - wenn möglich am unteren Seitenrand 

\begin{figure}[h] - wenn möglich, genau hier 

\begin{figure}[p] - wenn möglich, auf eine eigene Seite 

◮ Kombination mit !; Überschreibt ästhetische Erwägungen 

\begin{figure}[!t] 


Umflossene Bilder 

◮ Bilder nehmen normalerweise die gesamte Textbreite ein 

◮ oder eine Spalte bei mehrspaltigem Layout 

◮ Manchmal möchte man sie von Text umfließen lassen 

\begin{wrapfigure}[5]{l}{0.5\textwidth} 

% Zeilenanzahl, Ausrichtung, Breite 

\includegraphics{...} 

\end{wrapfigure} 


Tabellen 

◮ Sind auch Gleitobjekte; Positionierung und Beschriftung wie bei Bildern 

\begin{table} \end{table} 

◮ Tabelleninhalt 

\begin{tabular}{|l|r|} 

\hline 

Something & anything \\ 

\hline 

Something else & anything else \\ 

\hline 

\end{tabular} 

◮ Spaltentrennung mit & 


Tabellen 

◮ Spalten anlegen 

\begin{tabular}{|l|r|} 

Senkrechte Linien definieren 

Ausrichtung der Spalten 

l, r, c automatische Anpassung der Breite 

p{width=2cm} 


Querverweise 

◮ Verweise auf nummerierte Elemente 

◮ z. B. siehe Abbildung 4 

◮ Kombination von label und ref 

\label definiert den Verweis, z.B. \label{fig:architektur} 

\ref nutzt ihn, z.B. siehe Abbildung \ref{fig:architektur} 

◮ Auch möglich: auf Seiten verweisen 

siehe Seite \pageref{fig:architektur} 

◮ Auch häufig: Kombination von label und Strukturelement 

\chapter{Auswertung} 

\label{sec:auswertung} 

... 

Wie in Kapitel \ref{sec:auswertung} beschrieben, 


Befehle, Umgebungen und Pakete 

◮ Wir haben bis jetzt viele L A T E X-Bausteine einfach genutzt 

◮ Befehle 

◮ Umgebungen 

◮ Pakete 

◮ Befehle 

Können Argumente haben, z.B. \emph{Text als Argument} 

Weitere Optionen in [] 

◮ Umgebungen 

Eingeschlossen mit \begin{...}, \end{...} 

Nummerierung unterdrücken: figure* statt figure, 

table* statt table 


Pakete 

◮ Stellen weitere Funktionen zur Verfügung 

◮ einige Tausend 

◮ Wichtige Pakete z. B. 

\usepackage[latin1]{inputenc} 

\usepackage{ngerman} deutsche Silbentrennung 

\usepackage[ngerman]{babel} deutsche Bezeichner 

\usepackage{graphicx} 

◮ Weitere nützliche Pakete 

\usepackage{url} Stellt URLs dar 

\usepackage{hyperref} erzeugt klickbare Links 


L A T E X Befehle selbst definiert 

◮ L A T E X bietet die Möglichkeit, eigene Befehle (Kommandos) zu definieren. 

\newcommand{\zB}{z.\,B. } 

◮ Vorteil: Aufruf von 

\zB 

spart Schreibarbeit 

◮ Nachteil: Zuviele Kommandos machen den Quelltext evt. für andere 

Bearbeiter schwierig nachvollziehbar. 

◮ Man kann Argumente übergeben: 

\newcommand{\neuerName}[Anzahl der Argumente]{Definition} 

Beispiel: z.B 

\newcommand{\kursnr}[1]{\LaTeX-Kurs #1} 

Aufruf: 

\kursnr{3} 

◮ Man kann bestehende Befehle umdefinieren: 

\renewcommand{\name}[Anzahl]{Definition} 


Übung 

◮ Setze ein kleines Dokument auf (z. B. article) 

◮ Strukturiere das Dokument 

◮ Füge Text, Bilder, Tabellen ein 


Literaturdatenbank: BibTeX 

◮ In L A T E X sammelt man Literaturquellen in einer eigenen Datei 

◮ BibTeX-Format 

◮ Enthält alle Literaturangaben zu einem Dokument 

◮ plus beliebig viele mehr 

◮ kann auch dokumentübergreifend genutzt werden 



@BOOK{ Dud06b , 

AUTHOR = { Duden } , 

TITLE = { Wie v e r f a s s t man wissenscha f t l i c he 

Arbeiten ?} , 

PUBLISHER = { Dudenverlag } , 

ADDRESS = { Mannheim , Leipzig , München , Zürich } , 

YEAR = {2006} 

} 



◮ Wichtige Eintragstypen 

◮ book 

◮ article (Zeitschriftenartikel) 

◮ inproceedings (Konferenzbeitrag) 

◮ inbook (Kapitel im Buch) 

◮ misc (sonstiges, z.B. Webquellen, Zeitungsartikel ...) 

◮ Es gibt Pflichtfelder und Optionalfelder 



◮ Wichtige Felder 

◮ author 

◮ title 

◮ year 

◮ booktitle (Buchtitel, wenn nicht Titel, z.B. bei inbook) 

◮ journal (Name einer Zeitschrift) 

◮ editor 

◮ number, volume (bei article) 

◮ pages (z. B. pages={19–34}) 



◮ Hierfür gibt es Werkzeuge 

◮ z. B. JabRef 

◮ bequemes Verwalten von Literaturdatenbanken 

◮ Verknüpfung mit lokalen PDF-Dateien 

◮ Viele Webseiten liefern bereits BibTeX 

◮ DBLP 

◮ Springer 

◮ ACM 

◮ IEEE 


Literaturverwaltung 

JabRef 


Literaturquellen verwenden 

◮ Zitate im Text: 

\cite{LatexBuch} 

\cite[S. 20 ff.]{LatexBuch} - mit Seitenangabe 

◮ Quellenverzeichnisse erstellen: 

\bibliographystyle{plain} 

\bibliography{bibfile} 

◮ Diese Befehle erzeugen ein Verzeichnis 

◮ mit allen im Text verwendeten Quellen (!) 

◮ die Datenbank darf also umfangreicher sein 

◮ Wichtig: mehrere L A T E X-Durchläufe nötig! 


Literaturstile 

◮ plain: [1], [2], ... 

◮ alpha: [Mus2000], [MPQ+2004] 

◮ apalike: [Mustermann, 2000], [Müller et al., 2004] 

◮ Viele weitere Bibliotheken verfügbar 

◮ Für deutsche Arbeiten häufig verwendet: 

◮ natbib 

◮ jurabib 


Beispiel aus der echten Welt 

◮ Paper mit Springer-LNCS-Vorlage schreiben 

http://www.springer.com/computer/lncs?SGWID=0-164-6-793341-0 


Größere Dokumente verwalten 

◮ Ein ganzes Buch in einer Datei ist unpraktisch 

◮ Verteilung ist nützlich 

\input{datei} % an dieser Stelle 

wird eine andere Datei eingebunden 

◮ Man kann das auch schachteln 


Verzeichnisse erstellen 

◮ L A T E X erstellt auf Wunsch verschiedene Verzeichnisse 

◮ Literaturverzeichnis: bereits bekannt 

◮ Weitere (wichtige) Verzeichnisse) 

\tableofcontents 

\listoffigures 

\listoftables 

◮ Wie bei Literaturverzeichnis: relevante Änderungen bedürfen zwei 

Durchläufen von LaTeX! 


Übung 

◮ Lege ein großes Dokument an 

◮ Baue eine grobe Struktur auf 

◮ mehrere Kapitel und Unterkapitel 

◮ Verzeichnisse 

◮ Literaturangaben 

◮ ggf. Verwendung der Vorlage 


Formelsatz 

◮ Eine der großen Stärken von L A T E X 

◮ Paket amsmath 

◮ Formeln direkt im Text: 

Der Prozentsatz ist definiert als $\frac{p}{100}$ 

◮ Abgesetzte Formeln: 

\begin{equation} % oder equation* ohne Nummerierung 

... 

\label{eq:myEquation} 

\end{equation} 

◮ Integrale, Summen und vieles mehr 


Formelsatz - Beispiele 

\begin{displaymath} 

\left( \begin{array}{rr} 

1 & 2 \\ 

3 & 4 \\ 

\end{array} 

\right) \cdot 


-5 & -6 \\ 

7 & 8 \\ 

\end{array} 

\right) = 


9 & 10 \\ 

13 & 14 \\ 

\end{array}\right)\end{displaymath} 


Formelsatz - Beispiele 


\int_{a=0}^{b} 

\end{displaymath} 

∫ b 


\int\limits_{a=0}^{b} 

\end{displaymath} 

a=0 

∫ b 

a=0 


Detexify 

◮ App (z. B. für Android) 

◮ Erkennt selbstgezeichnete Symbole und sucht die entsprechenden Pakete 


Zur Typographie - Was ist Typographie? 

◮ Das Wort Typographie stammt aus dem Griechischen. Es wurde aus zwei 

Wörtern gebildet: 

◮ týpos - Bild, Form 

◮ gráphein - Schreiben 

◮ Zusammengefügt bedeutet also das Wort Typographie 

◮ Schreiben mit Hilfe vorgeprägter Formen 

◮ Daraus kann man ableiten, womit sich die Typographie beschäftigt. 

◮ den einzelnen Buchstaben, wie sie aussehen, wie sie korrekt gezeichnet werden 

sollen usw. 

◮ der Zusammenfügung einzelner Buchstaben, Ligaturen 

◮ der Zusammenfügung von Buchstaben zu Wörtern und weiteren gliedernden 

Elementen, wie z. B. Absätze, Spalten, Textblöcke 


Zur Typographie - Wozu überhaupt? 

◮ Ästhetik 

◮ Mit Hilfe der Typographie (eines Layouts) kann der Inhalt ergänzt und 

kommentiert werden. Form und Inhalt sollen zueinander passen 

◮ Lesbarkeit 

◮ Studien haben gezeigt, dass das Layout eines Textes, z. B. die gewählte 

Schriftart, die Lesegeschwindigkeit beeinflusst. 

◮ richtige Schriftfamilie (Folien in Times?) 

◮ Verhältnis zwischen dem Schriftgrad, dem Zeilenabstand und der Zeilenlänge 

◮ entsprechende Strukturierung des Textes und anderer Elemente 


Lesbarkeit 

◮ Ein Text ist schlecht zu lesen, wenn: 

◮ zu große oder zu kleine Abstände zwischen Wörtern und Zeilen eingesetzt 

werden 

◮ falsche Schriftart oder Schriftgröße gewählt ist 

◮ Serifenlose Schrift sollte nicht für längere Texte verwendet werden, weil bei 

ihnen manche Buchstaben oder Buchstabenkombinationen kaum von 

anderen zu unterscheiden sind. 

◮ z. B. die Kombination rn und m 


Satzspiegel 

◮ Ein Satzspiegel bestimmt die Aufteilung von Texten und Bildern auf einer 

Seite sowie ihre Maße und Abstände 

◮ Zum Satzspiegel gehören 

◮ die Fußnoten 

◮ der ganze Text, mit allem, was dazu gehört (Bilder, Graphiken, Diagramme, 

Tabellen) 

◮ Marginalien sowie Kopf- und Fußzeile gehören nicht zum Satzspiegel. 

21. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | Dr.-Ing. Wolfgang Heenes | 62 

Abbildung: Satzspiegel

Vorgehen bei der Textgestaltung 

◮ Bei der Textgestaltung sind bestimmte Vorgehensweisen zu beachten, um ein 

Dokument sinnvoll und richtig zu entwerfen 

◮ Festlegung des Seitenformats 

◮ Definition des Satzspiegels 

◮ Anlegen des Dokuments (in L A T E X sinnvolle Verzeichnisstruktur anlegen) und 

Eingabe des Inhalts 

◮ Feinkorrekturen im Umbruch 

◮ Gestaltung von Dokumenten ist eine Kunst, viel Literatur verfügbar 

◮ Vorlagen für Dokumente verfügbar (vgl. Webseite der Veranstaltung). 


Blocksatz 

◮ Blocksatz (also rechts- und linksbündig gleich) ist eigentlich Pflicht. 

◮ Gegenteil: Flatterrand sieht unschön aus! 

◮ Aber auch Blocksatz kann schlecht aussehen, wenn Worte sehr weit 

auseinander gezogen sind. 

◮ Hilfe: Silbentrennung (bei Word) einschalten. 

◮ Achtung: Auch L A T E X kann Probleme beim Trennen haben - Trennung mit \− 

◮ Kommt ein fehlerhaft getrenntes Wort mehrmals im Text vor, ist es sinnvoller, 

dieses Wort in die Trennungsliste des Befehls \hyphenation{Trennungsliste} 

aufzunehmen. 


Zusammenfassung und Ausblick 

◮ EDV 

◮ L A T E X 

◮ Grafiken & Tabellen 

◮ Typographie

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