06.06.2014 Aufrufe

4. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes - Ra.informatik.tu-darmstadt ...

4. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes - Ra.informatik.tu-darmstadt ...

4. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes - Ra.informatik.tu-darmstadt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einführung in wissenschaftliches Arbeiten<br />

Sommersemester 2013 – <strong>4.</strong> <strong>Vorlesung</strong><br />

<strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong><br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 1


Inhalt<br />

1. Litera<strong>tu</strong>r<br />

2. Zitieren (fremder Quellen)<br />

3. Kritische Distanz zur Litera<strong>tu</strong>r<br />

<strong>4.</strong> Fälschung und Plagiat<br />

5. Zusammenfassung und Ausblick<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 2


Litera<strong>tu</strong>r<br />

[BSSK08] Balzert, Helmut, Christian Schäfer, Marion Schröder und Uwe Kern:<br />

Wissenschaftliches Arbeiten - Wissenschaft, Quellen, Artefakte,<br />

Organisation, Präsentation.<br />

W3L-Verlag, 2008.<br />

[Dud06]<br />

[San12]<br />

Dudenredaktion: Duden - Die deutsche Rechtschreibung.<br />

Dudenverlag, 2006.<br />

Sandberg, Berit: Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat.<br />

Oldenbourg, 2012.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 3


Zitieren (fremder Quellen)<br />

◮ „Die Wissenschaft, sie ist und bleibt, was einer ab vom anderen schreibt.“<br />

(Eugen Roth) 1<br />

◮ Grundsätzlich kann zwischen zwei Zitierungen unterschieden werden<br />

◮ Zitierung fremder Quellen<br />

◮ Selbstzitate (Erinnerung an Qualitätskriterien wissenschaftlicher Arbeiten)<br />

1 Dieses Zitat kommt aus [San12, S. 111]. Die Beschaffung der originalen Quelle war leider nicht<br />

möglich.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 4


Zitieren (fremder Quellen)<br />

◮ Das Zitieren fremder Quellen ist eine Grundlage jeder wissenschaftlichen<br />

Arbeit.<br />

◮ Ohne eine korrekte Zitierweise kann eine wissenschaftliche Arbeit nicht<br />

kontrolliert werden.<br />

◮ Zur Erinnerung:<br />

◮ fremdes Gedankengut ehrlich angeben (Qualitätskriterium einer<br />

wissenschaftlichen Arbeit)<br />

◮ das bezieht sich auch auf Abbildungen, an denen man sich orientiert hat<br />

◮ Wissenschaftliche Zitierweise:<br />

◮ es gibt eine Vielzahl von Zitierweisen/Zitierregeln<br />

◮ Unterschiede zwischen Fachgebieten, Fachdisziplinen sowie Vorlieben der<br />

Betreuer/Gutachter<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 5


Zitierweisen<br />

Langzitierweise<br />

◮ Bei der Langzitierweise werden alle notwendigen Merkmale zur Identifizierung<br />

der Quelle direkt bei der Zitatstelle in Form einer Fußnote genannt.<br />

◮ Nachteil ist, dass der Umfang der Einträge die Größe der Fußnoten stark<br />

anwachsen lässt.<br />

◮ Beispiel (vgl. [BSSK08, S. 97]):<br />

◮ „Unter der besonderen Berücksichtigung der Anforderungen und<br />

Herausforderungen elektronischen Datenverkehrs ist eine entsprechende<br />

Verwendung als im Bereich des Möglichen anzusehen.“ 2<br />

◮ Langzitierweise wird häufig in kurzen Aufsätzen verwendet. Dann ist kein<br />

Litera<strong>tu</strong>rverzeichnis notwendig.<br />

2 Mustermann, Manfred: Grundlagen der Informationstechnologie: Eine Einführung für S<strong>tu</strong>denten der<br />

Wirtschafts<strong>informatik</strong>, 6. Auflage, Musterverlag, München 2003, Seite 132<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 6


Zitierweisen<br />

Kurzzitierweise<br />

◮ Bei der Kurzzitierweise wird ein Verweis auf einen entsprechenden Eintrag im<br />

Litera<strong>tu</strong>r- und Quellenverzeichnis gegeben.<br />

◮ Vorteil: Deutlich weniger Platz notwendig.<br />

◮ Beispiel (Chicago-Style („europäische Zitierweise“ ), vgl. [BSSK08, S. 97]):<br />

◮ „Unter der besonderen Berücksichtigung der Anforderungen und<br />

Herausforderungen elektronischen Datenverkehrs ist eine entsprechende<br />

Verwendung als im Bereich des Möglichen anzusehen.“ 3<br />

◮ Kurzzitierweisen sind<br />

◮ Klassische Harvard-Zitierweise<br />

◮ Modifizierte Harvard-Zitierweise<br />

◮ Autor-Stichwort-Jahr-Zitierweise<br />

◮ Zitierweise mit Namenskürzel<br />

◮ Zitierweise mit numerischem Index<br />

3 Mustermann (2003), Seite 132<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 7


Zitierweisen<br />

Klassische Harvard-Zitierweise<br />

◮ „Die klassische Harvard-Zitierweise ist eine im US-amerikanischen Bereich<br />

gebräuchliche Form des Kurzzitats. Quellenverweise werden in verkürzter<br />

Form unmittelbar an der Zitatstelle, also im laufenden Text, eingebracht und<br />

nennen Autor und Jahreszahl des zitierten Werks.“ [BSSK08, S. 114]<br />

◮ Beispiel (vgl. [BSSK08, S. 114]):<br />

◮ Bereits Mustermann verwies auf den stetigen Wandel der<br />

Informationstechnologie und die damit verbundene Unzuverlässigkeit erworbener<br />

Kenntnisse (vgl. Mustermann 2007b, S. 154 f.).<br />

◮ Argument für Harvard-Zitierweise ist die geringe Störung des Leseflusses.<br />

◮ Bei mehr als zwei Autoren wird lediglich der Name des zuerst aufgeführten<br />

Autors genannt und das Kürzel „et al.“ (für et alteri, und Anderen) angegeben<br />

(vgl. [BSSK08, S. 115 ]).<br />

◮ Bei mehr als einer Veröffentlichung des gleichen Autors im selben Jahr wird a,<br />

b, ... verwendet.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 8


Zitierweisen<br />

Anordnung der Quelle bzw. des Verweises<br />

◮ Beispiel der letzten Folie (vgl. [BSSK08, S. 114]):<br />

◮ Bereits Mustermann verwies auf den stetigen Wandel der<br />

Informationstechnologie und die damit verbundene Unzuverlässigkeit erworbener<br />

Kenntnisse (vgl. Mustermann 2007b, S. 154 f.).<br />

◮ In dem Beispiel steht der Verweis vor dem Satzendezeichen. Damit ist nicht<br />

immer eindeutig, ob sich der Verweis auf das letzte Wort, den ganzen Satz<br />

oder den Absatz bezieht.<br />

◮ Die Angabe hinter dem Satzendezeichen schließt zumindest den Verweis auf<br />

das Wort aus.<br />

◮ Ggf. kann man Absätze mit dem Verweis auf die Quelle beginnen lassen.<br />

Diese Semantik sollte man am Ende der Einlei<strong>tu</strong>ng in einem Absatz kurz<br />

erklären.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 9


Zitierweisen<br />

Modifizierte Harvard-Zitierweise<br />

◮ „Die modifizierte Harvard-Zitierweise stellt eine Anpassung der klassischen<br />

US-amerikanischen Form an die Bedürfnisse und Gewohnheiten deutscher<br />

Wissenschaftler dar. Hierbei wird der grundlegende Aufbau der klassischen<br />

Harvard-Zitierweise beibehalten, der Verweis jedoch in der Fußnote platziert.“<br />

[BSSK08, S. 115]<br />

◮ Beispiel (vgl. [BSSK08, S. 115]):<br />

◮ Bereits Mustermann verwies auf den stetigen Wandel der<br />

Informationstechnologie und die damit verbundene Unzuverlässigkeit erworbener<br />

Kenntnisse 4 .<br />

◮ Bei mehr als zwei Autoren wird lediglich der Names des zuerst aufgeführten<br />

Autors genannt und das Kürzel „et al.“ (für et alteri, und Anderen) angegeben<br />

(vgl. [BSSK08, S. 115 ]).<br />

◮ Bei mehr als einer Veröffentlichung des gleichen Autors im selben Jahr wird a,<br />

b, ... verwendet.<br />

4 Vgl. Mustermann (2007b), S. 154 f.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 10


Zitierweisen<br />

Autor-Stichwort-Jahr-Zitierweise<br />

◮ „Die Autor-Stichwort-Jahr-Zitierweise ergänzt das Autor-Jahr-System um die<br />

Nennung eines prägnanten Begriffs, welcher geeignet ist, dem Leser die<br />

Zuordnung des Kurzverweises zu einer Originalquelle auch ohne wiederholtes<br />

Nachschlagen im Litera<strong>tu</strong>r- und Quellenverzeichnis zu ermöglichen.“<br />

[BSSK08, S. 116]<br />

◮ Nachteil der Zitierweise nach dem Autor-Jahr-System ist, dass man meistens<br />

nicht auf den Titel und damit Inhalt schließen kann (oder man hat alle<br />

Veröffentlichungszeiträume im Kopf).<br />

◮ Nachteil der Autor-Stichwort-Jahr-Zitierweise<br />

◮ Spareffekte relativiert, Wahl des Stichworts<br />

◮ Beispiel (vgl. [BSSK08, S. 115]):<br />

◮ Bereits Mustermann verwies auf den stetigen Wandel der<br />

Informationstechnologie und die damit verbundene Unzuverlässigkeit erworbener<br />

Kenntnisse 5 .<br />

5 Vgl. Mustermann (IT-Grundlagen 2007), S. 154 f.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 11


Zitierweisen<br />

Zitierweise mit Namenskürzel<br />

◮ „Die Kurzzitierweise mit Namenskürzel enthält nur einige wenige Buchstaben<br />

des Autorennames und eine Jahreszahl. Wegen des geringen Umfangs kann<br />

der Verweis direkt im laufenden Text oder wahlweise in einer Fußnote<br />

gegeben werden. Die Angabe der Seitenzahl des Zitats in der Originalquelle<br />

ist ebenfalls erforderlich.“ [BSSK08, S. 117].<br />

◮ Der Inhalt dieser Folie ist ausführlich in [BSSK08, S. 117 ff.] dargestellt.<br />

◮ Anwendung kann im Text oder in Fußnoten erfolgen.<br />

◮ Vorteil und Nachteil<br />

◮ Lesefluss wird weniger gestört (als z. B. bei Harvard-Zitierweise)<br />

◮ Wenige Informationen über Autor und Werk, Nachschlagen im Litera<strong>tu</strong>r- und<br />

Quellenverzeichnis notwendig<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 12


Zitierweisen<br />

Zitierweise mit numerischem Index<br />

◮ „Bei der Kurzzitierweise mit numerischen Index werden sämtliche<br />

Litera<strong>tu</strong>rquellen aufsteigend durchnummeriert und mittels ihrer jeweiligen<br />

Index-Nummer im laufenden Text oder in der Fußnote gekennzeichnet. Dies<br />

ist sehr effizient, gibt jedoch ohne Blick ins Quellenverzeichnis keinerlei<br />

Informationen über den Autor oder das Werk preis.“ [BSSK08, S. 119]<br />

◮ Beispiel (vgl. [BSSK08, S. 120]):<br />

◮ Bereits Mustermann verwies auf den stetigen Wandel der<br />

Informationstechnologie und die damit verbundene Unzuverlässigkeit erworbener<br />

Kenntnisse (vgl. [18], S. 154 f.).<br />

◮ Vorteil ist, dass an der Zitatstelle sehr wenig Platz benötigt wird und damit der<br />

Lesefluss nicht gestört wird.<br />

◮ Nachteil ist, dass keinerlei Informationen erkennbar sind und ein<br />

Nachschlagen im Litera<strong>tu</strong>r- und Quellenverzeichnis notwendig wird.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 13


Quellenangaben im Litera<strong>tu</strong>r- und<br />

Quellenverzeichnis<br />

◮ Welche Informationen müssen (mindestens) bei der Angabe einer Quelle<br />

vorhanden sein?<br />

◮ Autoren - akademische Grade (Prof., <strong>Dr</strong>., etc.) werden nicht angegeben.<br />

◮ Titel/Untertitel der Arbeit<br />

◮ Verlag<br />

◮ Erscheinungsjahr<br />

◮ Weitere Angaben können sein:<br />

◮ ISBN 6 und ISSN 7 .<br />

◮ Internetquelle mit URL<br />

◮ Internetquelle mit DOI 8 -Nummer, für Online-Artikel<br />

6 International Standard Book Number<br />

7 International Standard Serial Number<br />

8 digital object identifier<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 14


Quellenangaben im Litera<strong>tu</strong>r- und<br />

Quellenverzeichnis - Monografien<br />

◮ „Monografien zählen zu den häufigsten zitierten Werken in wissenschaftlichen<br />

Arbeiten. Es gibt einige Besonderheiten, welche Angaben für das Zitieren<br />

einer Monografie erforderlich sind, hierzu zählen unter anderem die Nummer<br />

der Auflage, der Erscheinungsort und ggf. die ISBN.“ [BSSK08, S. 126]<br />

◮ Möglicher Aufbau des Eintrags (vgl. [BSSK08, S. 126]):<br />

◮ Name des Autors oder der Autoren.<br />

◮ Namen des Herausgebers oder der herausgebenden Insti<strong>tu</strong>tion.<br />

◮ Namen von Mitarbeitern und Bearbeitern der Quelle.<br />

◮ Titel und Untertitel des Werkes.<br />

◮ Nummer der Auflage.<br />

◮ Verlag und Verlagsort.<br />

◮ Jahresangabe, wann das Werk erschienen ist.<br />

◮ ISBN zur eindeutigen Identifikation.<br />

◮ Seitenzahlen werden nur an der Zitatstelle angegeben.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 15


Quellenangaben im Litera<strong>tu</strong>r- und<br />

Quellenverzeichnis - Fachzeitschriften<br />

◮ „Wissenschaftliche Artikel erscheinen häufig in Fachzeitschriften, welche sich<br />

einem speziellen Themengebiet oder generellen wissenschaftlichen<br />

Disziplinen widmen. Neben den Angaben zu Autor und Artikelnamen sind<br />

auch Angaben zur Fachzeitschrift, wie die Heftnummer, der Verlag und die<br />

genaue Seitenangabe, auf der der jeweilige Artikel zu finden ist, erforderlich.“<br />

[BSSK08, S. 127]<br />

◮ Möglicher Aufbau des Eintrags (vgl. [BSSK08, S. 127]):<br />

◮ Name des Autors oder der Autoren.<br />

◮ Titel und Untertitel des Werkes.<br />

◮ Name der Fachzeitschrift, in welcher der Artikel erschienen ist.<br />

◮ Jahrgang, Band, Heftnummer oder Da<strong>tu</strong>m des Erscheinungszeitpunkts.<br />

◮ Erste und letzte Seite des Artikels.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 16


Quellenangaben im Litera<strong>tu</strong>r- und<br />

Quellenverzeichnis - Internetquellen<br />

◮ „Durch das Internet ist die Veröffentlichung und Verbrei<strong>tu</strong>ng von<br />

wissenschaftlichen Materialien so einfach und unkompliziert, wie nie zuvor.<br />

Sollen entsprechende Quellen in einer eigenen wissenschaftlichen Arbeit<br />

verwendet werden, so sind besondere Vorgehensweisen beim Beleg der<br />

Originalquellen notwendig. Zu unterscheiden ist zwischen rein elektronischen<br />

Quellen und digitalen Versionen von traditionellen Werken.“ [BSSK08, S. 129]<br />

◮ Anzugeben sind:<br />

◮ Zugriffsprotokoll (http, ftp)<br />

◮ Serveradresse und Pfad zum Dokument<br />

◮ Zugriffszeitpunkt (Da<strong>tu</strong>m, Uhrzeit)<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 17


Quellenangaben im Litera<strong>tu</strong>r- und<br />

Quellenverzeichnis - Konferenzbeiträge, Graue<br />

Litera<strong>tu</strong>r, Persönliche Mitteilungen<br />

◮ „Auf Konferenzen und Symposien finden sich eine Vielzahl von ak<strong>tu</strong>ellen<br />

Beiträgen beispielsweise in Form von Vorträgen. Selbige werden oft vom<br />

Referenten zur Verfügung gestellt und als Bestandteil eines Konferenzbandes<br />

veröffentlicht. Werden Beiträge aus einem Konferenz-Sammelband zitiert, so<br />

wird sowohl auf den Beitrag als auch auf den entsprechenden Konferenzband<br />

verwiesen.“ [BSSK08, S. 135]<br />

◮ Unter „Graue Litera<strong>tu</strong>r“ versteht man Schriften und Bücher, welche nicht über<br />

den Buchhandel zu beziehen sind. Diese Quellen besonders intensiv prüfen.<br />

◮ Als wörtliches Zitat angeben. Im Quellenverzeichnis: „Persönliche Mitteilung<br />

von Manfred Mustermann v. 12.03.2007“.<br />

◮ Ausführliche Darstellung in [BSSK08, S. 113-139]<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 18


Zitierweisen<br />

Vorgehensweise<br />

◮ Bei allen Formen der Zitierweise ist die folgende Vorgehensweise sinnvoll:<br />

◮ Fremde Quelle, aus welcher zitiert werden soll, wird in das Litera<strong>tu</strong>r- und<br />

Quellenverzeichnis eingetragen.<br />

◮ Zum Quelleneintrag wird ein entsprechender Kurzverweis (je nach Zitierweise)<br />

erstellt und der Quellenangabe vorangestellt.<br />

◮ Zitat wird eingebunden: als wörtliches Zitat, sinngemäßes Zitat, Abbildung etc.<br />

◮ Beim Zitieren wird die Seitenzahl angegeben.<br />

◮ Im Litera<strong>tu</strong>r- und Quellenverzeichnis stehen nur Quellen, welche auch<br />

tatsächlich verwendet und zitiert werden.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 19


Zitierweisen<br />

Direktes Zitat<br />

◮ „Direkte Zitate sind die wortgenaue Übernahme von Texten fremder Autoren.<br />

Diese sind als solche kenntlich zu machen. Ist eine Anpassung oder<br />

Ergänzung erforderlich oder werden Worte weggelassen, so ist dies<br />

besonders zu kennzeichnen. In jedem Fall muss auf die Herkunft des Zitats<br />

verwiesen werden.“ [BSSK08, S. 99]<br />

◮ Direktes Zitat wird in Anführungszeichen gesetzt.<br />

◮ Exakte Übernahme<br />

◮ Rechtschreibung etc. und auch Fehler (Grammatik, Rechtschreibung) werden<br />

ohne Veränderung übernommen<br />

◮ Der Autor weist dann durch [sic!] 9 darauf hin, dass er den Fehler nicht selbst<br />

gemacht hat.<br />

◮ Auslassungen<br />

◮ [..] falls ein einzelnes Wort fehlt<br />

◮ [...] falls mehrere Wörter oder ganze Sätze fehlen<br />

9 lat.: so, wirklich so<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 20


Zitierweisen<br />

Indirektes Zitat, Zitat im Zitat<br />

◮ „Neben der wörtlichen Übernahme fremden Gedankenguts in Form eines<br />

direkten Zitats, können auch fremde Inhalte auch sinngemäß und<br />

zusammengefasst wiedergegeben werden. Auf ein entsprechendes indirektes<br />

Zitat wird mit dem Hinweis »Vergleiche« hingewiesen.“ [BSSK08, S. 102]<br />

◮ Indirekte Zitate geben die Aussagen fremder Quellen mit eigenen Worten<br />

wieder.<br />

◮ Zitat im Zitat<br />

◮ Wenn in einem wörtlichen Zitat ein wörtliches Zitat auftaucht<br />

◮ Verwendung anderer Anführungszeichen<br />

◮ Ausführliche Diskussion in [BSSK08, S. 99-111]<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 21


Zitierweisen<br />

Seitenangaben zu den Quellen<br />

◮ „Bei der Angabe einer Originalquelle ist ebenfalls die genaue Position der<br />

verwendeten Inhalte im Originalwerk anzugeben. Dies geschieht mittels<br />

entsprechender Seitenangaben. Für deren genaue Kennzeichnung sind<br />

bestimmte Regeln einzuhalten.“ [BSSK08, S. 106]<br />

◮ Beispiele:<br />

◮ S. 123 - Zitiert wird nur Seite 123<br />

◮ S. 123 f. - Zitiert werden die Seiten 123 und 124<br />

◮ S. 123 ff. 10 - Zitiert werden die Seite 123 und mindestens die zwei folgenden<br />

Seiten<br />

◮ S. 123 bis 126 - Zitiert werden die Seiten 123 bis 126<br />

◮ Diese Methode ist für alle Zitierweisen anwendbar.<br />

10 fortfolgende<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 22


Zitierweisen<br />

Zitierungen von Übersetzungen<br />

◮ Autor des übersetzten Buches ist der Autor der Originalausgabe<br />

◮ Die Übersetzer, die ggf. auch redaktionelle Anpassungen vorgenommen<br />

haben, können als Herausgeber angegeben werden.<br />

◮ Ach<strong>tu</strong>ng: Bei der Benutzung von L A T E X kann es bei der Angabe von Autor und<br />

Herausgeber Probleme mit den Bibliography-Styles kommen. Benutzung von<br />

alphadin schafft Abhilfe.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 23


Zitierweisen<br />

Grafiken, Tabellen und Fotos<br />

◮ „Grafiken, Tabellen und Fotos, die aus einer fremden Quelle übernommen<br />

wurden, müssen mit einem entsprechenden Verweis auf den Ursprung<br />

versehen werden. Eigenerstellte Inhalte werden nicht explizit<br />

gekennzeichnet.“ [BSSK08, S. 111]<br />

◮ Auch wenn man Grafiken neu zeichnet (und ggf. ein wenig verändert) gibt<br />

man an, woher die Idee zu dieser Grafik kommt.<br />

◮ Im Text: in Anlehnung an...<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 24


Zitierabkürzungen<br />

◮ Beim Zitieren werden zahlreiche Abkürzungen verwendet. Die meisten<br />

werden als bekannt vorausgesetzt.<br />

◮ Ggf. Aufnahme der Abkürzungen in das Abkürzungsverzeichnis<br />

◮ Beispiele:<br />

◮ Bd. - Band<br />

◮ erw. - erweiterte<br />

◮ o.J. - ohne Jahresangabe<br />

◮ vgl. - vergleiche<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 25


Kritische Distanz zur Litera<strong>tu</strong>r<br />

Read before You Cite!<br />

◮ Was haben wissenschaftliche Irrtümer mit Abschreiben zu <strong>tu</strong>n?<br />

◮ „«Read before You Cite!» ist der Titel eines Artikels zweier<br />

<strong>Ing</strong>enieurwissenschaftler, die 2003 für ihr Fachgebiet untersucht haben, wie<br />

viele Personen, die einen wissenschaftlichen Beitrag zitieren, diesen auch<br />

tatsächlich gelesen haben.[..] Anhand von Material aus Zitationsdatenbanken<br />

fanden die Wissenschaftler heraus, wie viele Artikel falsch zitiert wurden und<br />

wie diese Zitierfehler struk<strong>tu</strong>riert waren. “ [San12, S. 113]<br />

◮ Analyse zeigte immer gleiche Fehler<br />

◮ Verfasser haben nicht aus Originalquellen zitiert und die Fehler anderer<br />

übernommen<br />

◮ Schluss der Untersuchung: nur jeder fünfte Verfasser eine Beitrags liest vor dem<br />

Zitieren die Originalquelle<br />

◮ Manche wissenschaftliche Falschaussage wird so überliefert<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 26


Kritische Distanz zur Litera<strong>tu</strong>r<br />

◮ Bei allen wissenschaftlichen Arbeiten sollte stets überprüft werden, ob die in<br />

der Litera<strong>tu</strong>r und den Quellen angegebenen Sachverhalte plausibel sind.<br />

◮ Versteht man die Quellen nicht bzw. kann man die Argumentation nicht<br />

nachvollziehen, sollten sie auch nicht verwendet werden.<br />

◮ Nur weil etwas als Buch erschienen ist, heißt das nicht, dass es qualitativ gut<br />

ist.<br />

◮ z. B. Lehrbücher, häufig fehlerbehaftet<br />

◮ auch die Autoren und Verlage sparen sich mittlerweile den Lektor und den<br />

Fachmann<br />

◮ Selbiges kann auch bei Konferenzbeiträgen passieren - mittlerweile häufig<br />

Konferenzen ohne Peer-Review.<br />

◮ Selber nachdenken, alles in Frage stellen, bei Unklarheiten Betreuer<br />

konsultieren.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 27


Fälschung<br />

◮ Fälschungen - Qualitätskriterium einer wissenschaftlichen Arbeit war<br />

Ehrlichkeit<br />

◮ Das Fälschen von z. B. Daten in einer wissenschaftlichen Arbeit ist natürlich<br />

verboten.<br />

◮ Warum kommt es trotzdem vor?<br />

◮ Geld (Preise, Forschungsförderung)<br />

◮ Anerkennung<br />

◮ Glücklicherweise werden die meisten Fälschungen entlarvt. Meistens aber mit<br />

größerem Zeitverzug.<br />

◮ Für betroffene Wissenschaftler ist die Karriere zu Ende.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 28


Plagiat<br />

◮ Ein Plagiat wird in [Dud06, S. 788] als „Diebstahl geistigen Eigen<strong>tu</strong>ms“<br />

bezeichnet. Plagiarismus bezeichnet den Vorgang, wissentlich und unter<br />

Mißach<strong>tu</strong>ng wissenschaftlicher Ethik und des Urheberrechts geistiges<br />

Eigen<strong>tu</strong>m fremder Personen als eigenes Werk zu bezeichnen.<br />

◮ Korrektes Zitieren, Ehrlichkeit, Sorgfalt verhindert, dass man ein Plagiat<br />

begeht.<br />

◮ Ein Plagiat führt bei Prüfungen (Seminar, Bachelor- und Masterarbeit) in der<br />

Regel zur Note 5.<br />

◮ Hinweise zum Plagiarismus am Fachbereich Informatik:<br />

Hinweise zum Plagiarismus<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 29


Plagiat<br />

◮ Auch von s<strong>tu</strong>dentischen Arbeiten wird Originalität erwartet<br />

◮ Teile einer Hausarbeit wortgetreu in eine Masterarbeit zu übernehmen, ist<br />

nicht zulässig (Selbstplagiat)<br />

◮ Bei Dissertationen können Selbstzitate zu Selbstplagiaten werden, wenn die<br />

Hochschulordnungen Vorveröffentlichungsverbote enthalten.<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 30


Zusammenfassung und Ausblick<br />

◮ Zitierweisen (Chicago, Harvard etc.)<br />

◮ Bedeu<strong>tu</strong>ng der Zitierung<br />

◮ Kritische Distanz zur Litera<strong>tu</strong>r<br />

◮ Fälschung und Plagiat<br />

Nächste <strong>Vorlesung</strong> behandelt<br />

◮ Einführung in systematisches Suchen und Finden von Litera<strong>tu</strong>r (ULB)<br />

7. Mai 2013 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!