06.06.2014 Aufrufe

29. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes - Ra.informatik.tu ...

29. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes - Ra.informatik.tu ...

29. Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes - Ra.informatik.tu ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grundlagen der Informatik III<br />

Wintersemester 2010/2011 – <strong>29.</strong> <strong>Vorlesung</strong><br />

<strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong><br />

int main() {<br />

printf("Hello, world!");<br />

re<strong>tu</strong>rn 0;<br />

}<br />

msg:<br />

main:<br />

.data<br />

.asciiz "Hello, world!"<br />

.text<br />

.globl main<br />

la $a0,msg<br />

li $v0,4<br />

syscall<br />

jr $ra<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 1


Inhalt<br />

1. Litera<strong>tu</strong>r<br />

2. Kommunikationsnetze<br />

3. Netz-Topologien<br />

4. Übertragungsmedien<br />

5. Kommunikationsformen<br />

6. Kommunikationsprotokolle<br />

7. Zusammenfassung und Ausblick<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 2


Litera<strong>tu</strong>r<br />

[KR04]<br />

Krüger, Gerhard und Dietrich Reschke: Telematik.<br />

Fachbuchverlag Leipzig, 2004.<br />

[Tan03] Tanenbaum, Andrew S.: Computernetzwerke.<br />

Pearson, 2003.<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 3


Kommunikationsnetze<br />

◮ Letzte Woche ⇒ Verbindungsnetzwerke (für parallele Systeme/Algorithmen)<br />

◮ Verschiedenste Begriffe z. B.<br />

◮ Kommunikationsnetze<br />

◮ Rechnernetze<br />

◮ Computernetzwerke (vgl. [Tan03])<br />

◮ Telematik (vgl. [KR04])<br />

◮ Überblick Computernetzwerke<br />

◮ wesentliche Aufgaben, Protokolle, Netzstruk<strong>tu</strong>ren<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 4


Kommunikationsnetze<br />

◮ Klassifikation von Netzen [Tan03, S. 31]<br />

◮ Meist eine Klassifikation anhand der physischen Ausdehnung der Netze: LAN,<br />

MAN, WAN<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 5


Klassifikation von Netzen<br />

◮ Local Area Networks (LAN)<br />

◮ private Netze innerhalb eines Gebäudes oder Geländes [Tan03, S. 31]<br />

◮ Durchmesser einige 100 m, begrenzte Teilnehmerzahl<br />

◮ Relativ hohe Datenrate: u. a. 16 Mbit/s, 1-10 Gbit/s<br />

◮ Übertragung unterschiedlicher Informationsarten (Text, Bild, Sprache, ...)<br />

◮ Verwendung verschiedener Medien zur Datenübertragung (Kupfer, Koax,<br />

Glasfaser, Äther)<br />

◮ Broadcast-Topologie: Bus, Ring<br />

◮ TUD:<br />

◮ 7600 Netzwerkanschlüsse<br />

◮ 584 Antennen<br />

◮ Insgesamt: 26964 Rechner<br />

◮ Zum Internet: 5 Gbit/s<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 6


Klassifikation von Netzen<br />

◮ Metropolitan Area Networks (MAN) [Tan03, S. 34]<br />

◮ Durchmesser: wenige Kilometer, Stadt(gebiet)<br />

◮ Beispiel: MAN basierend auf Kabel-TV<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 7


Klassifikation von Netzen<br />

◮ Wide Area Networks (WAN) [Tan03, S. 34]<br />

◮ Ausdehnung über große geografische Gebiete (Land, Kontinent)<br />

◮ Hosts sind über Kommunikations-Subnetze verbunden<br />

◮ Ein Kommunikations-Subnetz: typischerweise verwaltet durch<br />

Telefongesellschaft oder durch Internet-Provider<br />

◮ Subnetz besteht aus Übertragungslei<strong>tu</strong>ngen und Vermittlungselementen<br />

(Router)<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 8


Klassifikation von Netzen<br />

◮ Wide Area Networks (WAN) [Tan03, S. 34]<br />

◮ Kommunikation ist auch zwischen nicht direkt verbundenen Routern möglich:<br />

Pfad über andere Router<br />

◮ Übertragene Daten werden i. d. R. in Pakete aufgeteilt<br />

◮ Router können Pakete speichern und weiterleiten:<br />

◮ store-and-Forward<br />

◮ wichtige Aufgabe: Routing-Verfahren für Pakete<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 9


Klassifikation von Netzen<br />

◮ Internet: Netz von Netzen<br />

◮ Gateways: Maschinen, die zwischen verschiedenen Hardware-Komponenten,<br />

Protokollen und Software vermitteln<br />

◮ Gebräuchliche Form: LANs verbunden durch WAN<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 10


Netz-Topologien<br />

◮ Netz-Topologie: Struk<strong>tu</strong>r von Rechnernetzen<br />

◮ Klassifikation danach, welche „Beziehungen“, die Rechner aufgrund der<br />

Verbindungslei<strong>tu</strong>ngen zueinander haben<br />

◮ Bus-Topologie ⇒ alle Rechner an einem Übertragungsmedium<br />

angeschlossen<br />

◮ Broadcastmedium: jede Station hört ständig das Medium ab<br />

◮ Beispiel: Ethernet<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 11


Netz-Topologien<br />

◮ Ring<br />

◮ In der Regel sendet jede Station nur in eine Rich<strong>tu</strong>ng und empfängt aus der<br />

anderen<br />

◮ jede Station muss ein empfangenes Paket weiter senden, der Ring besteht<br />

aus Punkt-zu-Punkt-Verbindungen<br />

◮ Beispiel: FDDI (Fiber Distributed Data Interface), Token Ring<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 12


Netz-Topologien<br />

◮ Stern<br />

◮ Jede Station wird mit einer (zentralen) Station verbunden<br />

◮ Beispiel z. B. Telefonnetz der Telekom<br />

◮ Zentrale Station muss zuverlässig sein<br />

◮ Vorteil: Fehlverhalten einer einzelnen nicht zentralen Station wird schnell<br />

erkannt<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 13


Netz-Topologien<br />

◮ Backbone Netze<br />

◮ Netze, die alleine dazu dienen, andere Netze zu verbinden.<br />

◮ Unterschiedliche Topologien: z. B. Bus, Ring, Stern<br />

◮ sinnvollerweise mit Technologien realisiert, die eine hohe „Bandbreite“ haben<br />

z. B. mit Lichtwellenleitern (FDDI-Backbone)<br />

◮ man-da GmbH, Backbone von Darmstadt ⇒ http://www.man-da.de<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 14


Übertragungsmedien<br />

◮ Magnetische Medien [Tan03, S. 110]<br />

◮ Beispiel: Magnetband mit 200 GB<br />

◮ Ein Karton mit 60 x 60 x 60 cm kann 1000 Bänder aufnehmen ⇒ 200 TB<br />

◮ Die Kiste kann innerhalb Deutschlands in 24 S<strong>tu</strong>nden zugestellt werden<br />

◮ 1600 Tbit/86400 s ergibt 19 Gbit/s<br />

◮ Obwohl die Eigenschaften hervorragend sind ⇒ Kabel und Funk sind<br />

wichtiger<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 15


Übertragungsmedien<br />

◮ Der Austausch der Daten zwischen Rechnern erfolgt über Kabel oder Funk ⇒<br />

Verzögerungszeiten<br />

◮ Verbindungen sind realisiert als physikalischer Kanal<br />

◮ Sender verändert dessen physikalischen Zustand<br />

◮ Empfänger misst den Zustand und schließt aus den Änderungen auf die<br />

übertragene Information<br />

◮ Hierzu verwendet: elektrische und optische Signale<br />

◮ Wichtigstes Merkmal eines physikalischen Kanals<br />

◮ Geschwindigkeit, mit der Daten übertragen werden können<br />

◮ i. d. R. in Bits pro Sekunde (Bit/s) oder Bytes pro Sekunde (Byte/s)<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 16


Übertragungsmedien<br />

◮ Twisted Pair ⇒ verdrilltes Kupferkabel (z. B. Telefondraht)<br />

◮ preiswerteste Technologie, für niedrige Frequenzen ⇒ niedrige<br />

Übertragungsgeschwindigkeit<br />

◮ sehr störungsempfindlich, da elektromagnetische Einstrahlungen (Motoren,<br />

Spulen, Höhenstrahlung) fast ungedämpft die Signale beeinflussen können.<br />

◮ einfach zu verlegen, weit verbreitet<br />

◮ hohe Übertragungsraten ( > 100 MBit/sec) bei kurzen Entfernungen (ca.<br />

100 m), z. B. Gebäude<br />

◮ STP=shielded twisted pair; UTP=unshielded twisted pair<br />

◮ Eingeteilt in Kategorien 1-7 ⇒ z. B. bei 5 Betriebsfrequenzen bis 100 MHz<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 17


Übertragungsmedien<br />

◮ Koaxialkabel (coaxial cable) [Tan03, S. 112]<br />

◮ höhere Frequenzen möglich, teurer als TP<br />

◮ Technisch bestehen sie aus einem zentralen Leiter, der von einem peripheren<br />

Leiter ummantelt wird (Innen-, Außenleiter)<br />

◮ strahlen auch bei hohen Frequenzen nahezu keine eigene Energie ab, so<br />

dass die Dämpfung entsprechend gering bleibt<br />

◮ genormte Varianten, z. B. Ethernet das „Yellow Cable“<br />

Isolation (Dielektrikum) Schutzmantel<br />

Innenleiter (Seele) Außenleiter<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 18


Übertragungsmedien<br />

◮ Lichtwellenleiter (LWL; fibre optics) ⇒ Glasfaser<br />

◮ für höchste Frequenzen geeignet, teuer<br />

◮ moderne Monomodefasern können Licht über fast 100 Kilometer ohne<br />

Zwischenverstärkung übertragen<br />

◮ in Lichtwellenleiter (LWL) wird<br />

◮ ein (monochromatischer) Laserlichtstrahl mittels totaler Reflektion im Inneren des<br />

LWL entlang geführt und kann an dessen Ende wieder empfangen werden.<br />

◮ das geht auch mit multichromatischem Licht ⇒ Wellenlängen-Multiplex<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 19


Übertragungsmedien<br />

◮ Funktechnik ⇒ benutzt eine elektromagnetische Welle als Träger und<br />

moduliert dieser das zu übertragende Signal auf.<br />

◮ Mobilkommunikation: GSM/GPRS, UMTS<br />

◮ 802.11-WLAN für einige Kilometer<br />

◮ Richtfunk<br />

◮ eingesetzt in Weitverkehrnetzen<br />

◮ eingesetzt in dünn besiedelten Gebieten<br />

◮ da zwischen Sender und Empfänger Sichtverbindung herrschen muss, sind die<br />

Einsatzmöglichkeiten beschränkt<br />

◮ Satelliten<br />

◮ interkontinentale Kommunikationsverbindungen<br />

◮ sehr großen Entfernungen zwischen Sender/Empfänger⇒spürbare<br />

Übertragungszeitverzögerungen<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 20


Übertragungsmedien<br />

◮ Klassifikation von Funktechnologien<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 21


Übertragungsmedien<br />

◮ Klassifikation von Funktechnologien nach Reichweite<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 22


Kommunikationsformen<br />

◮ Vermittlungstechniken<br />

◮ Wie werden die Daten an einem Netzknoten weitergeleitet?<br />

◮ Zwei Techniken bekannt: Lei<strong>tu</strong>ngs- und Paketvermittlung<br />

◮ Lei<strong>tu</strong>ngsvermittlung (circuit switched network)<br />

◮ Vom Sender zum Empfänger wird eine durchgängige, physikalische Lei<strong>tu</strong>ng<br />

etabliert.<br />

◮ Eine Kommunikation findet in folgenden Phasen statt:<br />

◮ Verbindungsaufbau<br />

◮ Datenaustausch<br />

◮ Verbindungsabbau<br />

◮ Nach dem Verbindungsaufbau steht die Bandbreite dem Sender vollständig<br />

zur Verfügung (reservierte Bandbreite).<br />

◮ Beispiele: Telefonverbindungen (früher), Kopplungen in Rechnersystemen<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 23


Kommunikationsformen<br />

◮ Paketvermittlung (packet switched network)<br />

◮ Nachrichten werden in kleine Einheiten, sogenannte Pakete (packets) zerlegt.<br />

◮ Vom Sender existiert lediglich eine durchgängige Lei<strong>tu</strong>ng zur nächsten<br />

„Relais-Station“<br />

◮ Relais-Stationen nehmen Pakete entgegen und leiten sie in Rich<strong>tu</strong>ng des<br />

Ziels weiter.<br />

◮ Relais-Stationen müssen die Wege zu den einzelnen Zielen kennen<br />

(Wegewahl).<br />

◮ Die Bandbreite zwischen Relais kann besser genutzt und verplant werden.<br />

◮ Beispiele: Internet<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 24


Kommunikationsformen<br />

◮ Verbindungsorientiert vs. verbindungslos<br />

◮ Verbindungsorientierte Kommunikation (connection oriented)<br />

◮ Jede Kommunikation erfordert zunächst den Aufbau einer Verbindung zum<br />

Kommunikationspartner (Signalisierung).<br />

◮ Verbindungsorientierte Kommunikation kann auf Lei<strong>tu</strong>ngsvermittlungs- und<br />

Paketvermittlungssystemen realisiert werden.<br />

◮ Die Adresse des Empfängers wird nur beim Verbindungsaufbau angegeben.<br />

◮ Ausfälle von Netzkomponenten führen zum (bemerkbaren)<br />

Verbindungsabbruch.<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 25


Kommunikationsformen<br />

◮ Verbindungsorientiert vs. verbindungslos<br />

◮ Verbindungslose Kommunikation (connectionless)<br />

◮ Der Datenaustausch kann jederzeit ohne speziellen Verbindungsaufbau<br />

beginnen.<br />

◮ Verbindungslose Kommunikation kann auf Lei<strong>tu</strong>ngsvermittlungs- und<br />

Paketvermittlungssystemen realisiert werden.<br />

◮ Jede versendete Nachricht muss vollständige Adressinformationen besitzen.<br />

◮ Ausfälle und Störungen können zu unbemerkten Verlusten von Nachrichten<br />

führen.<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 26


Kommunikationsprotokolle<br />

◮ Aufgabe: standardisierte Schritte zum Austausch von Daten<br />

◮ Komplexe Aufgaben z. B.<br />

◮ Finden eines Weges zum Ziel-Rechner<br />

◮ Prüfen, ob Empfänger alle Daten in der richtigen Reihenfolge erhalten hat,<br />

Fehlererkennung und -behebung<br />

◮ Transformation der Daten, so dass sie über physisches Medium übertragen<br />

werden können<br />

◮ Konsequenz: Aufgabe wird in Teilaufgaben zerlegt<br />

◮ Schichtenstruk<strong>tu</strong>r: jede Schicht bietet Dienste<br />

◮ oberste (abstrakteste) Schicht: Anwendung<br />

◮ unterste Schicht: physikalische Ebene der Bitübertragung<br />

◮ Standardisierte Schichten und Protokolle: ISO/OSI-Modell 1<br />

1 Open Systems Interconnection<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 27


Kommunikationsprotokolle<br />

ISO/OSI-Referenzmodell<br />

◮ Die 7 Schichten des OSI-Modells<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 28


Kommunikationsprotokolle<br />

ISO/OSI-Referenzmodell<br />

◮ Schichtenbildung und Protokolle<br />

◮ Schicht i von Rechner A kommuniziert (vir<strong>tu</strong>ell) über Schicht-i Protokoll mit<br />

der Schicht i des Rechners B<br />

◮ Schicht i fügt den Daten einen Schicht-i-Header hinzu: Kontrollinformation der<br />

Schicht i (z. B. Adressierungsinfos)<br />

◮ Vorteile der Schichtenbildung<br />

◮ eingesetzte Netzwerktechnik ist transparent für Anwender, d. h.<br />

◮ Details über Blocklängen, Fehlerbehebung<br />

◮ Details der Kodierung von Information etc. sind transparent<br />

◮ Ergebnis: unterschiedliche Prozesse können auf vielfältigen Plattformen<br />

standardisiert zusammenarbeiten<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 29


ISO/OSI-Referenzmodell<br />

Protokollschichten im Überblick<br />

◮ Schicht 1 Bitübertragung (physical layer):<br />

◮ physikalischen Verbindung zwischen zwei direkt verbundenen<br />

Kommunikationspunkten<br />

◮ Übertragung unstruk<strong>tu</strong>rierter Ströme von Bits<br />

◮ legt die Charakteristika der physischen Verbindung fest, z. B. Spannungspegel,<br />

Dauer eines Impulses für 1 Bit<br />

◮ Schicht 2 Sicherungsschicht (data link layer):<br />

◮ Austausch von Daten zwischen direkt verbundenen Knoten<br />

◮ bündelt Bitströme zu Einheiten, genannt Frames<br />

◮ struk<strong>tu</strong>riert Bitstrom und fügt Kontrollinformationen hinzu<br />

◮ Prüfsummen zur Erkennung von Übertragungsfehlern<br />

◮ Aufgabe: Regelung des Medien-Zugangs ⇒ Medium-Access Control (MAC) z. B.<br />

CSMA/CD Verfahren<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 30


ISO/OSI-Referenzmodell<br />

Protokollschichten im Überblick<br />

◮ Schicht 3 Netzwerkschicht (network layer):<br />

◮ verknüpft und kontrolliert Teilnetze<br />

◮ Ende-zu-Ende Kommunikation zwischen Kommunikationspartnern, die nicht<br />

direkt benachbart sein müssen<br />

◮ Weiterleiten der Daten-Pakete über verschiedene Knoten<br />

◮ Vermittlung von Lei<strong>tu</strong>ngen bei circuit switched Netzen<br />

◮ Routingaufgabe (Wegewahl) ⇒ Anlegen von Routing-Tabellen (u. a. Pfad von A<br />

nach B)<br />

◮ Routingalgorithmen: statisch, dynamisch<br />

◮ Erkennen, Auflösen von Stausi<strong>tu</strong>ationen (congestion control)<br />

◮ Schicht 4 Transportschicht (transport layer):<br />

◮ Ende-zu-Ende Kommunikation i. d. R. zwischen Prozessen<br />

◮ in der Regel zuverlässiges, verbindungsorientiertes Protokoll<br />

◮ korrekte Reihenfolge: Vergabe von Sequenznummern<br />

◮ erneutes Versenden bei Paketverlusten, nach Timeout<br />

◮ Bestätigen empfangener Pakete (Acknowlegment)<br />

◮ TCP, UDP<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 31


ISO/OSI-Referenzmodell<br />

Protokollschichten im Überblick<br />

◮ Schicht 5 Sitzungsschicht (session layer):<br />

◮ Unterstützung von Sitzungen über längere Zeiträume hinweg<br />

◮ Synchronisation der Datenübertragung über mehrere Verbindungen<br />

◮ Zustandsinformation ist notwendig, z. B. Sicherungspunkte zur Weiterführung<br />

eines unterbrochenen Transfers<br />

◮ Schicht 6 Darstellungsschicht (presentation layer):<br />

◮ Aushandeln gemeinsamer Datenformate, Syntax, Semantik<br />

◮ Absprache der Informationsdarstellung: Byte-Ordering, Zahldarstellung (u. a.<br />

Komplement, Gleitkommadarstellung)<br />

◮ Schicht 7 Anwendungsschicht (application layer):<br />

◮ Vielzahl von Protokollen, die von Anwendungen genutzt werden können<br />

◮ Beispiele: http (www), smtp (e-mail), ftp (Datei-Transfer)<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 32


Weiterführende Veranstal<strong>tu</strong>ng und Forschung<br />

am Fachbereich Informatik/Elektrotechnik<br />

◮ Kanonik: Einführung in Net Centric Systems<br />

◮ Communication Networks I (KN I), Communication Networks II (KN II) ⇒ Prof.<br />

Steinmetz<br />

◮ Communication Networks III (KN III), Communication Networks IV (KN IV) ⇒<br />

Prof. Steinmetz, Prof. Hollick<br />

◮ ...<br />

◮ Forschung:<br />

◮ Peer-to-Peer Netzwerke<br />

◮ Telekooperation<br />

◮ Multimedia Kommunikation<br />

◮ ...<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 33


Zusammenfassung und Ausblick<br />

◮ Kommunikationsnetze<br />

Nächste <strong>Vorlesung</strong> behandelt<br />

◮ Parallele Programmierung, MPI, Ausblick<br />

15. Februar 2011 | Technische Universität Darmstadt | <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Heenes</strong> | 34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!