Dezember 2005 - Aule Mettmanner
Dezember 2005 - Aule Mettmanner
Dezember 2005 - Aule Mettmanner
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G 4175<br />
Medamana Nr. 4<br />
52. Jahrgang<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2005</strong><br />
Herausgeber: Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e. V. - Erscheint 1/4-jährl. für Mitglieder. - Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten. Schriftleiter: Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann, Telefon (02104) 24388 (verantwortlich). - Druck: Druckerei K. Waßer,<br />
Bahnstraße 16, 40822 Mettmann. Verantwortlich für Anzeigen: Ellen Jasper, Mettmann, Lechstraße 3, Telefon (02104) 80 10 72. Nachdruck - auch auszugsweise<br />
- nur mit Genehmigung des Verfassers. - Die Autoren sind für die sachliche Richtigkeit ihrer Beiträge verantwortlich. Ausgabe auch durch die<br />
Buchhandlungen Rose Schlüter, Bergemann, Teifel und Firma Kolp GmbH & Co. KG. Mitgliederbeiträge auf Konto 0001710748 bei der Kreissparkasse<br />
Düsseldorf (BLZ 30150200) oder Konto 1002124013 bei der Credit- u. Volksbank e. G. (BLZ 33060098) erwünscht. Internet: www.aulemettmanner.de.<br />
Foto: Lisa Stöcker<br />
Weihnachtsgänse<br />
im Winter
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Tel. 0 21 04 / 80 10 72 • Fax 0 21 04 / 81 98 48<br />
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2006.<br />
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S<br />
Medamana Nr. 4 52. Jahrgang <strong>Dezember</strong> <strong>2005</strong><br />
Titelseite: Weihnachtsgänse im Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 89<br />
Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 90<br />
So erreichen Sie uns! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 90<br />
Winterzeit in Mettmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 91<br />
Neujahrsgrüße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Kreil 94<br />
Mundarträtsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 95<br />
Klassenfoto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 97<br />
Die Strata Coloniensis und Mettmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Kreil 98<br />
Text aus alter Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 99<br />
Zeitzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 100<br />
Eine Winterreise<br />
im Jahre 1853 von Köln nach Mettmann . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Birschel 102<br />
500-mal am Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 104<br />
Jahresfahrt der <strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong><br />
am 3. September nach Limburg/Lahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Jettke 105<br />
Eine lustige, aber wahre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . .Martin Müschenich 106<br />
Erntedank beim Mundartfrühschoppen . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Kreil 107<br />
Die Nabelschnur<br />
Der Evolutionspfad der Neandertalstadt Mettmann . . . . . . . Anita Schäfer 108<br />
Dat neue Hus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Hütten 110<br />
Eine Kindheit in Mettmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Schwarz 111<br />
Veranstaltungskalender. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Friedrich Wilhelm Thielen 114<br />
Geburtstage, Neuaufnahmen, Sterbefälle . . . . . . . . . . . Dieter Heinemann 114<br />
Rückseite: Mettmann im Winterkleid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 116<br />
So erreichen Sie uns!<br />
Hinweis an alle Mitglieder:<br />
In Beitragsangelegenheiten, wegen der Zustellung unserer<br />
„MEDAMANA“, bei Adressenänderungen usw. ergeben<br />
sich oftmals telefonische Anfragen (mitunter von weither).<br />
Um Ihnen und uns unnötige Kosten und Zeit sparen zu helfen,<br />
hier die wichtigsten Adressen und Telefon-Nummern:<br />
1. Vorsitzender:<br />
Helmut Kreil, Obere Talstraße 1, 40822 Mettmann,<br />
Tel./Fax 2 79 38<br />
2. Vorsitzende:<br />
Anita Schäfer, 42781 Haan, Buschhöfen 1b,<br />
Tel. 0 21 29 / 73 71<br />
Baas und Denkmalangelegenheiten:<br />
Horst-G. Hütten, Markt 9, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 2 75 43<br />
Zustellung der MEDAMANA und Geschäftliches:<br />
Geschäftsstelle Mittelstraße 10, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 98 04 22<br />
Mitglieder- und Beitragsangelegenheiten:<br />
Dieter Heinemann, Neanderstr. 3, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 7 06 23, Fax 17 51 15<br />
Doris Thielen, Lutterbecker Straße 35, 40822 Mettmann,<br />
Tel. / Fax 747 38<br />
Schriftführerin:<br />
1. Schriftführerin: Ellen Jasper, Lechstraße 3,<br />
40822 Mettmann, Tel. 9 75 00<br />
2. Schriftführerin: Petra Lauterbach, Breslauer Straße 5,<br />
40822 Mettmann, Tel. 97 47 77<br />
Schriftleitung MEDAMANA:<br />
Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann,<br />
Tel. und Fax 2 43 88
Winterzeit in Mettmann<br />
Wenn das Jahr zu Ende geht, wird es auch auf den Gütern rund<br />
um Mettmann still. Auch für die landwirtschaftlichen Maschinen<br />
gibt es nun eine Ruhepause.<br />
Die Menschen, die das ganze Jahr bei Wind, Regen und<br />
Sonnenschein in der Natur gearbeitet haben, bekommen ihre<br />
wohlverdiente Ruhepause.<br />
Weihnachten steht vor der Tür, Besinnung und ein paar Tage Ruhe<br />
gewähren auch den Menschen in der Landwirtschaft die verdiente<br />
Erholung.<br />
Unser Heimatdichter Fritz Geldmacher hat dem Christfest ein<br />
Gedicht in Mundart gewidmet, hier die ersten Zeilen:<br />
Chresdag<br />
Glocken klengen wieder en der hellen<br />
Sternenneiht hen üöwer Stadt on Langkd,<br />
üöwer Feiler on veriesde Quellen,<br />
als nöhm mech et Jlöck nuo an de Hangkd.<br />
Von Michael Schaffers<br />
Jetzt kehrt Ruhe auf dem Hof ein Foto: Lisa Stöcker<br />
Zum Abschluss der Serie über die Jahreszeiten in Mettmann – dargestellt<br />
an vier typischen Gütern rund um unsere Kreisstadt – geht<br />
es diesmal nach Gut Bachelsberg.<br />
Gut Bachelsberg Foto: Lisa Stöcker<br />
Horst-G. Hütten hat in seinem Buch: „Die Bauern an den<br />
<strong>Mettmanner</strong> Bächen“ dazu geschrieben: „In der Ploennies-Karte<br />
von 1715 werden die in der Honschaft Diepensiepen oberhalb<br />
des <strong>Mettmanner</strong> Baches gelegenen Höfe Bachelsberg, Blixberg,<br />
Butzberg und Kretzberg unter der Bezeichnung Berger Höfe<br />
zusammengefasst.“ Zu Gut Bachelsberg heißt es dann weiter:<br />
„1602 besitzt der Düsseldorfer Zollschreiber Redinghoven das<br />
Gut Bachelsberg. Es wird 1604 Beckgertsberg geschrieben, 1618<br />
91
Zum Hoffest kommen viele Menschen Foto: Privat<br />
Bacherachs Guth, 1662 Bacharachsberg und Bacharachelsberg.<br />
Der Name soll nach Dittmair von dem Personennamen Bachilo<br />
abzuleiten sein. Zu ihm gehört der größte Teil der Ländereien der<br />
Güter auf dem Berge.“<br />
Doch nun in die Gegenwart: Fährt man von der Talstraße<br />
auf die K18 Richtung Wuppertal, weist gleich bei der ersten<br />
Abbiegemöglichkeit nach rechts ein Schild in die richtige Richtung:<br />
„Gut Bachelsberg, Familie Stöcker“.<br />
Viele Generationen der Familie Stöcker haben seit Anfang des<br />
18. Jahrhunderts das Gut bewirtschaftet. Heute ist es ein<br />
Nebenerwerbsbetrieb. Ralf Stöcker arbeitet hauptberuflich bei<br />
einer Tochtergesellschaft der Diakonie in Düsseldorf. „Oft reichen<br />
acht Stunden Büroarbeit dort nicht“, sagt er, trotzdem<br />
steht dann immer noch die Arbeit in der Landwirtschaft an.<br />
Seine Frau Ute ist schon ein wenig mehr auf dem Hof tätig,<br />
obwohl sie zusätzlich viele Verpflichtungen hat. Als stellvertretende<br />
Vorsitzende der CDU im Rat der Stadt Mettmann und ehrenamtliche<br />
Schöffin ist auch sie oft „außer Haus“. Da ist es nur gut,<br />
dass beide Kinder die Eltern tatkräftig unterstützen. Tochter Lisa<br />
besucht die Höhere Handelsschule, Sohn<br />
Moritz macht zurzeit eine Weiterbildung<br />
als Fachagrarbetriebswirt. Ute und Ralf<br />
Stöcker können sich auf die beiden verlassen:<br />
„Wenn man ein ganzes Jahr am<br />
Schreibtisch gesessen hat und dazu noch<br />
in der Landwirtschaft arbeitet, muss Urlaub<br />
einfach sein“, sagt Ralf Stöcker. Doch die<br />
Zeitfenster dafür sind recht klein. Umso<br />
mehr haben die Eltern es genossen, in<br />
den Herbstferien Urlaub in Thailand und<br />
Dubai zu machen, eben weil sie sich auf die<br />
nächste Hofgeneration verlassen können.<br />
Ralf Stöcker zeigt die Dimensionen des<br />
Gutes auf: „Wir bewirtschaften 35 Hektar,<br />
dazu kommen acht Hektar Wald. Mit den<br />
Gebäudegrundstücken sind das 45 Hektar.“<br />
Für Städter zum Vergleich, das sind 450 000<br />
Quadratmeter.<br />
Angebaut wird einmal die normale rheinische<br />
Fruchtfolge: Getreide, Zuckerrüben<br />
und Raps. Daneben gibt es noch mehrere<br />
Standbeine, um den Betrieb existenzfähig<br />
zu halten:<br />
92<br />
Dazu gehören als erstes im Jahr<br />
Erdbeeren, deren Saison jetzt im<br />
<strong>Dezember</strong> natürlich längst vorbei ist. Auf<br />
1,5 Hektar wachsen die süßen Früchte.<br />
Direkt vom Hof oder von Ständen, auch<br />
in Mettmann, konnten sich die Bürger<br />
die Köstlichkeiten ins Haus holen. Wer<br />
will, kann sich auch jedes Jahr die<br />
Erdbeeren bei Stöckers selbst pflücken.<br />
Aber bevor die Früchte reifen können, ist<br />
eine Menge Arbeit „hinter den Kulissen“<br />
erforderlich. Ute Stöcker erklärt: „Im<br />
Zweijahresrhythmus nutzen wir unterschiedliche<br />
Verfahren. Im ersten Jahr<br />
verwenden wir Frigopflanzen. Das sind<br />
nur gefrorene Wurzeln mit Fruchtstock.<br />
Kurz vor dem Einpflanzen tauen wir<br />
sie auf. Im folgenden Jahr nehmen wir<br />
Grünpflanzen.“ Beide Sorten kommen<br />
vom Züchter und sind zertifiziert. Das<br />
bedeutet: „Der Züchter dokumentiert<br />
jede Behandlung der Pflanzen, bis sie<br />
an das Gut verkauft werden.“ Das<br />
ist für die Verbraucher ein wichtiges<br />
Qualitätsmerkmal. Im Rückblick resümiert Ralf Stöcker: „Es war<br />
eine gute Erdbeerensaison, bis auf die lange Regenperiode gegen<br />
Ende der Zeit.“<br />
Auf dem Schild, das den Weg zum Gut Bachelsberg weist,<br />
steht auch das Angebot „Beerenweine“. Diese Spezialitäten für<br />
Liebhaber werden zugekauft und mit den eigenen Produkten<br />
zusammen vermarktet. Dazu gehört auch die leckere Dosenwurst<br />
von Gut Schobbenhaus. Auf dem Hofmarkt, der saisonbedingt<br />
geöffnet ist, können sich so die Bürger mit einwandfreien<br />
Produkten aus der Region eindecken.<br />
Im Herbst war Kürbiszeit. Auf Gut Bachelsberg wird jedes Jahr<br />
ein halber Hektar angebaut. Familie Stöcker hatte mit dem Anbau<br />
die Nase vorn. „Es läuft von Jahr zu Jahr besser“, sagt Ute<br />
Stöcker, „obwohl der Halloween-Trend schon langsam abklingt.“<br />
Viele Sorten werden zum Verkauf ab Hof angeboten, wer will,<br />
kann sich seine Früchte auch selber ernten. Doch auch Kürbisse<br />
machen erst einmal Arbeit. Ute Stöcker erklärt: „Jedes Jahr muss<br />
neues Saatgut her, damit die Sorten rein bleiben und sich nicht<br />
vermischen.“ Der Laie muss sich das so vorstellen: Da sitzt der<br />
Kürbisse gibt es in allen Variationen Foto: Lisa Stöcker
Kürbispflanzer rücklings auf der Maschine. Während der Fahrt<br />
werden die Samenkerne einzeln abgelegt. Doch das ist noch nicht<br />
alles rund um den Kürbis: Kindergruppen aus dem ganzen Kreis<br />
kommen zum Kürbisschnitzen nach Gut Bachelsberg. Klar, das<br />
Schnitzen unter fachkundiger Leitung von Ute Stöcker macht den<br />
Kindern riesigen Spaß. Darüber hinaus lernen Kindergartengruppen<br />
und Schulklassen alles Wichtige über den Kürbis, von der<br />
Pflanzung bis zur Ernte, ein sehr anschaulicher Teil des praktischen<br />
Biologieunterrichtes für daheim in der Schule.<br />
Etwas Besonderes ist die kleine Gänseherde, die, wie schon<br />
das Titelbild zeigt, im Freiland gehalten wird. Als Gössel, also<br />
junge Gänse, werden sie vom Züchter gekauft. Ute Stöcker<br />
nennt den Grund, warum es keine eigene Gänseaufzucht auf Gut<br />
Bachelsberg gibt: „Gänse brüten früh im Jahr, dafür ist es in unserer<br />
Scheune zu kalt.“ Bei einer normalen Herde im Zuchtbetrieb<br />
kommen auf einen Ganter, die männliche Gans, fünf bis sieben<br />
Gänse. „Wenn wir die Gössel kaufen, wissen wir nicht, wie viele<br />
männliche und weibliche Tiere darunter sind. Zu diesem Zeitpunkt<br />
lässt sich das Geschlecht noch nicht bestimmen. Wir haben also<br />
immer eine gemischte Gruppe. Wenn viele Ganter darunter sind“,<br />
weiß Ute Stöcker, „ist die Herde unruhig und oft aggressiv. Sind<br />
die Gänse in der Überzahl, herrscht Friede in der Herde.“ Übrigens<br />
- für die Backröhre ist es unerheblich, ob ein Ganter oder eine<br />
Gans zum Festtagsbraten wird. Ab Anfang November werden die<br />
Tiere auf dem eigenen Hof geschlachtet. Die Käufer können sicher<br />
sein, nur beste Ware zu erhalten: „Bis zur Schlachtung bekommen<br />
sie gemahlenen Weizen, geschroteten Mais und alles, was sie im<br />
Freien finden“, so Ralf Stöcker. „Sie mögen Kürbisse gern, fressen<br />
auch Zuckerrüben und natürlich Gras. Sie werden eben auf natürliche<br />
Weise gezogen. Bei uns gibt es keine Schnellmastgans.“<br />
Auch hier lockt der Hofverkauf wieder viele Stammkunden an,<br />
gleich, ob es die Martins- oder Weihnachtsgans sein soll. Doch<br />
die Leckerbissen werden nicht so einfach über den Hoftresen verkauft.<br />
Für Ute Stöcker ist die Beratung der Kundschaft besonders<br />
wichtig: „Wir beraten über den Umgang mit dem Festtagsbraten<br />
und seine Zubereitung.“ Mein fragendes Stirnrunzeln klärt sich<br />
schnell auf: „Die meisten Menschen essen einmal oder zweimal im<br />
Jahr Gänsebraten. Das Rezept vom Vorjahr ist vergessen und wird<br />
bei uns aufgefrischt. Oder ein anderes Beispiel, in diesem Jahr<br />
sitzen im Gegensatz zum Vorjahr mehr oder weniger Menschen<br />
am Festtagstisch. Wie schwer soll denn diesmal die Gans sein?“<br />
Solche Beratung gibt es bei keiner Gans aus der Tiefkühltruhe,<br />
dort sind lediglich Herkunft, Gewicht und Preis zu erfahren.<br />
Bevor die Menschen auf Gut Bachelsberg sich endgültig ein wenig<br />
Ruhe gönnen können, kommen kurz vor Weihnachten noch einmal<br />
Stammkunden auf den Hof. Sie suchen sich ihren Tannenbaum<br />
fürs Fest aus. Ein paar Bäume gibt’s im eigenen Wald, das meiste<br />
wird dazugekauft und stammt aus dem Hochsauerland.<br />
Dann aber kehrt Ruhe ein, das Weihnachtsfest kann endlich<br />
kommen. Der Blick aus dem ersten Stock des Anwesens auf Gut<br />
Bachelsberg zeigt Ralf Stöcker einen grauen Himmel, wahrscheinlich<br />
wird es bald regnen. Ob es eine weiße Weihnacht wird, können<br />
auch die Menschen, die das ganze Jahr mit der Natur verbunden<br />
leben, nicht sagen.<br />
Das Jahr geht zu Ende. Mit den Jahreszeiten in einem hoffentlich<br />
friedlichen Jahr 2006 dürfen Sie, liebe Leser, sich auf einen neuen<br />
Themenkreis freuen.<br />
Nun kann der Winter kommen Foto: Lisa Stöcker<br />
93
Liebe Heimatfreunde,<br />
ohne Internet läuft heute nichts mehr, und so haben auch wir uns<br />
dieses neue Medium zu Nutze gemacht, um uns auf diese Art vorzustellen.<br />
Unter der Web-Adresse www.<strong>Aule</strong><strong>Mettmanner</strong>.de stellen<br />
wir uns und unsere Arbeit vor. Erfreulich, wie viele Interessenten<br />
die Internetseiten aufrufen. Schauen Sie, wenn Sie können, auch<br />
einmal rein. Für eventuelle Verbesserungsvorschläge sind wir stets<br />
dankbar.<br />
Mit der letzten Ausgabe unserer Medamana in diesem Jahr wird<br />
uns bewusst, dass das 53. Jahr unserer Vereinsgeschichte zu<br />
Ende geht. Ein Jahr, das mit der Neuwahl des Vorstandes seinen<br />
Anfang nahm. In der heutigen Zeit einen arbeitsfähigen Vorstand<br />
zusammenzubringen, ist keine leichte Aufgabe. Im Vorfeld hatte ich<br />
mit dem Vorstand und einigen Vereinsmitgliedern Kontakt gesucht,<br />
um einen Kandidaten zu finden, der sich zur Verfügung stellt,<br />
wenn ich aus Altersgründen nicht mehr für den Vorsitz kandidieren<br />
würde. Leider war diese Suche erfolglos. Schwierig gestaltete sich<br />
auch die Suche nach einem 2. Vorsitzenden.<br />
Fritz Thielen, der diese Funktion bisher vorzüglich wahrgenommen<br />
hatte, war mit Blick auf eine mögliche Nachfolge im Vorsitz<br />
hierzu nicht mehr bereit. Als Mitglied des erweiterten Vorstandes<br />
wird er sich jedoch wie bisher um die Geschäftsführung kümmern.<br />
Aber musste es denn unbedingt ein Mann sein? Dass<br />
Frauen in der Vereinsarbeit Vorzügliches leisten, bewiesen die<br />
bisher im Vorstand vertretenen Damen Doris Thielen, Ellen Jasper,<br />
Lydia König und Petra Lauterbach zur Genüge. Jedoch als 2.<br />
Vorsitzende zu kandidieren, war keine bereit. Als eine mögliche<br />
und auch geeignete Kandidatin für diese Funktion erschien<br />
mir Anita Schäfer, eine engagierte Dame, die in verschiedenen<br />
Funktionen bei der Stadtverwaltung, zuletzt mit den Aufgaben der<br />
Wirtschaftsförderung, betraut war. Da der Ruhestand in greifbarer<br />
Nähe war, willigte sie ein, ein Vorstandsamt zu übernehmen.<br />
Hierzu hat sicherlich auch beigetragen, dass ihre Mutter und unser<br />
Vereinsgründer und Heimatdichter Fritz Geldmacher Geschwister<br />
waren.<br />
94<br />
Neujahrsgrüße<br />
Von Helmut Kreil<br />
Mit überwältigender Mehrheit wurde der Vorstand dann auf der<br />
Mitgliederversammlung am 6. März <strong>2005</strong> gewählt. In unserer<br />
Vereinsgeschichte sind nunmehr erstmals vier Frauen im sechsköpfigen<br />
geschäftsführenden Vorstand vertreten. Mit Lydia König<br />
und Gudrun Wolfertz im erweiterten Vorstand arbeiten nun sechs<br />
Damen im Vorstand mit.<br />
Leider hat Willi Thomas, der mehr als 30 Jahre in vielen Funktionen<br />
mit großem Fleiß und Engagement im Vorstand mitarbeitete,<br />
aus persönlichen Gründen seine Vorstandsarbeit beendet.<br />
Dank und Anerkennung für seine engagierte Mitarbeit und stete<br />
Hilfsbereitschaft.<br />
Aus gesundheitlichen Gründen muss Doris Thielen ihre Tätigkeit<br />
bei der Ausrichtung und Organisation der beliebten Bergischen<br />
Kaffeetafel einschränken. Unsere Bitte, die Stadt möge uns bei<br />
dieser auch für die Stadt wichtigen Aufgabe durch eine stärkere<br />
Einbindung der hauptamtlichen Kraft im Stadtgeschichtshaus<br />
unterstützen, wurde mit dem Hinweis auf die prekäre Finanzlage<br />
abgelehnt. So sehr man angesichts der Finanzlage diese<br />
Entscheidung hinnehmen muss, bleibt doch angesichts der von<br />
uns laufend erbrachten ehrenamtlichen Tätigkeiten wie Aufsicht<br />
im Stadtgeschichtshaus, Führungen von Schulklassen und<br />
Gruppen, und auch das Ausrichten der Bergischen Kaffeetafel<br />
eine Frustration, die eine Motivation sicherlich nicht fördert. Das<br />
Team um Doris Thielen hat dankenswerterweise einen Weg gefunden,<br />
der zunächst die Fortführung der Kaffeetafel in der bisherigen<br />
Form ermöglicht.<br />
Mit diesem Rückblick wünsche ich Ihnen, auch im Namen des<br />
Vorstandes und der Schriftleitung der Medamana, einen geruhsamen<br />
Jahresausklang, frohe Weihnachten, einen guten Übergang in<br />
das neue Jahr und vor allen Dingen gute Gesundheit.<br />
In heimatlicher Verbundenheit<br />
Ihr<br />
Helmut Kreil
Die Rätselfrage in Nr. 3/ <strong>2005</strong> lautete:<br />
„Wat es en Kratzmang?“<br />
Obwohl unsere Heimatdichterin Anita Hütten schon im letzten<br />
Heft Lösungshilfen gab, hat selbst sie ihre Schwierigkeiten bei der<br />
Auflösung.<br />
Nun antwortet sie selbst:<br />
Anita Hütten:<br />
En Kratzmang ??<br />
Ech frochten, wat en Kratzmang wör, (fragte)<br />
völl jong' on aule Lütt<br />
on bön su schlau als wie vörher.<br />
Jenaues we'it m'r nit.<br />
En Mang, dat es 'ne Korf, ech we'it. (Korb)<br />
Zwar kammer nix drin mengen.<br />
Mär wat dat „Kratz...” dovör bedüdd', (bedeutet)<br />
kann ech ke'in Lied van sengen.<br />
Kall röstech Platt, wenn erjend jet<br />
van Häzen kumen soll. (von Herzen)<br />
Tem Beispell: Wee völl Blagen hät,<br />
dee „hät en Kratzmang voll”.<br />
Wat mot dat för 'ne Körmel sin ! (Durcheinander)<br />
Ech frooch, wie soll dat jonn ?<br />
De Blagen all op e'imol drin - ?<br />
Jet schwierig te verstonn !<br />
En su 'ner Mang es hüchstens Platz<br />
för 'n Houpen Katzenkenger !<br />
Hät dat vielleicht te donn met „Kratz...” ?<br />
Schon jut ! Ech frooch nit länger !<br />
Nun, liebe Leser,<br />
hat es sich leider gezeigt, dass die Resonanz auf unser<br />
Mundarträtsel auch diesmal ausgeblieben ist. Wie angekündigt,<br />
beenden wir dieses schöne Ratespiel, das über viele<br />
Jahre begeisterte Freunde gefunden hatte. Bis zur ersten<br />
Ausgabe 2006 ist reichlich Zeit, sich Gedanken über die<br />
Mundartseite zu machen.<br />
Es wäre schön, wenn nicht nur die „Offiziellen“ sich den<br />
Kopf zerbrechen, sondern auch möglichst viele Mitglieder<br />
Beiträge zur Gestaltung der jeweiligen Mundartseite beitragen<br />
würden.<br />
Bis 15. Februar 2006 freuen wir uns auf Ihre Post.<br />
Michael Schaffers, Schriftleiter<br />
Außenbürgerschaft 25b<br />
2006<br />
2006<br />
95
Klassenfoto<br />
Das Foto zeigt die i-Dötzchen, die 1946 in der Evangelischen Schule am Hassel eingeschult wurden, sowie die Schüler der 2. bis 4.<br />
Klasse dieser Schule. Das Bild wurde uns von unserem Mitglied Gustav Detering freundlicherweise zur Verfügung gestellt.<br />
Obere Reihe v. l.: Helga Lohausen, Hilde Löckenhoff, Käthe Lindner, Luise Löckenhoff, Marlies Kirse, Waltraud Held, Lehrerin Frl. Krome,<br />
Giesela Detering, Annelise Drenker, Hannelore Baus, ? Drenker, Elke Widuch, Rosemarie Simon<br />
Mittlere Reihe v. l.: Gerhard Tilg, Walter Simon, Klaus Stürmer, Heini Detering, Erwin Strenge, Hans Schlegel, Peter Spiecker, Walter<br />
Strenge, Günther Held, Fritzchen Just, Udo Lehmann, Horst Langenbach, Dieter Wirwahn, Wolfgang Wacker<br />
Untere Reihe v. l.: Helmut Saleik, Martha Matalla, Hannelore Strenge, Helga Detering, Ute Dietze, Gustav Detering, Erich Detering,<br />
Manfred Köchel Foto: Privat<br />
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97
Die strata coloniensis und Mettmann<br />
In der Ausgabe Nr. 3 der MEDAMANA habe ich über die Neanderstraße<br />
berichtet, die vormals Teil der alten Heer- und Handelsstraße,<br />
der strata coloniensis war, an welcher der Königshof Medamana<br />
lag, der im Jahre 904 Ländereien an das Stift Kaiserswerth abgeben<br />
musste. Diese Straße verband das alte Cöln mit Werden an<br />
der Ruhr und führte dann weiter auf den Hellweg, einer in der<br />
damaligen Zeit bedeutenden West-Ost-Verbindung in den deutschen<br />
Landen.<br />
Von einigen Lesern wurde ich auf die im Osten unserer Stadt liegende<br />
Kölner Straße angesprochen, die, heute unter Denkmalschutz<br />
gestellt, Teil der strata coloniensis sein soll.<br />
Dieser uns als Kölner Straße bekannte Weg war auch Teil dieser<br />
Straße, die jedoch über die Orte Wülfrath und Velbert nach<br />
Werden führte. Zwischen Hilden und Hochdahl, etwa dort, wo<br />
sich heute das Autobahnkreuz Hilden befindet, teilte sich der Weg.<br />
Der östliche Arm führte über Hochdahl-Millrath in das Düsseltal.<br />
Zur Querung der Düssel wurde eine Furth genutzt. Vorbei an den<br />
Bauernhöfen Tunis und Steinökel führte der Weg zum Potherbruch,<br />
von dort weiter über die Schöllersheide nach Wülfrath.<br />
Teile dieses Weges sind heute als K 18 ausgebaut. Das Teilstück<br />
von der Schöllersheide bis Wülfrath ist gepflastert und ist jetzt ein<br />
beliebter Radweg. Etwa 500 Meter nördlich der Schöllersheide<br />
liegt das kleine Gut Auerbaum. Dort hatte vor 200 Jahren Kob<br />
Hannes, ein berüchtigter Räuberhauptmann, gelebt. In einer von<br />
uns herausgegebenen Broschüre, „Kob Hannes und die bergischen<br />
Räuberbanden“ hat Oberstudiendirektor Gustav Kuhs<br />
hierüber berichtet.<br />
Der Weg nach Mettmann führte vorbei an Haus Schlickum nach<br />
Hochdahl und unweit des heutigen Bahnhofs in das Düsseltal.<br />
Dort, wo heute das Wohnhaus des Försters ist, war eine Furth<br />
durch die Düssel. Vermutlich führte der Weg um den Berg<br />
herum, auf dem sich vormals eine Ringburg befand, bis etwa<br />
dorthin, wo heute das Schwarzwaldhaus steht. Dann in einer<br />
Serpentine zum heutigen Bahnhof Neanderthal hoch und von<br />
dort aus weiter über das Eidamshaus nach Mettmann. Auf alten<br />
Ansichtskarten des Schwarzwaldhauses ist der frühere Weg zum<br />
Bahnhof gut zu erkennen. Das wild romantische „Gesteins“ mit<br />
der Feldhofer Grotte, dem Fundort des „Neanderthalers“, westlich<br />
98<br />
Von Helmut Kreil<br />
der Einmündung des <strong>Mettmanner</strong> Baches in die Düssel war eine<br />
unüberwindliche Barriere und ist dem Kalkabbau vollständig zum<br />
Opfer gefallen. Daran erinnert nur noch der Rabenstein und heute<br />
die Zeitachse mit den Vermessungsstangen und Steinen, die den<br />
Fundort markieren.<br />
Der genaue Verlauf der Straße ist auf alten Karten nur schemenhaft<br />
zu erkennen. Die heute als Straßen bezeichneten Wege waren<br />
zu der damaligen Zeit nicht befestigt. Sie waren ausgefahrene<br />
Karrenwege und je nach Wetterlage mehr oder weniger gut zu<br />
befahren. In einem vom Bergischen Geschichtsverein herausgegebenen<br />
Buch über Reisen im Bergischen Land schreibt Christian<br />
Friedrich Meyer, ein Königlich Preußischer Kriegs-, Domänen- und<br />
Forstrat 1793, „der Weg ist aber in schlechter Verfassung, dass<br />
der Reisende wegen der darin ausgefahrenen Löcher und großen<br />
Steine jeden Augenblick den Wagen zu zerbrechen riskieret“.<br />
Diese Beschreibung dürfte auf die meisten der überörtlichen<br />
Wege im Bergischen Land zutreffen. Erst mit der französischen<br />
Regierungszeit, nicht zuletzt aus strategischen Gründen, wurden<br />
Fernstraßen die „Schosseen“ (frz. chaussée) angelegt.<br />
Der Weg in die Stadt, die Eidamshauser Straße, benannt nach<br />
dem früheren Gut Eidamshaus, hieß früher ebenfalls Kölner Straße.<br />
An dem in die Stadt führenden abschüssigen Teilstück lagen<br />
kleine Wohnhäuser mit großen Gärten. Da die meisten Familien<br />
auch noch zum Eigenverbrauch Schweine mästeten, hieß dieses<br />
Straßenstück im Volksmund der „Ferkesberg“ (Ferken = Schwein).<br />
In früheren Zeiten im Winter eine beliebte Rodelbahn für Jung und<br />
Alt. Nach dem Bau des königlichen Lehrerseminars, heute unser<br />
Rathaus, und des Präparandenheimes wurde die Straße von der<br />
Einmündung zur Großen Furth ab in Neanderstraße umbenannt.<br />
Eidamshauser und Neanderstraße waren vormals die historische<br />
„strata coloniensis“, die durch die alte „Freiheit Mettmann“<br />
führte. Über die heutige Mittelstraße führte der Weg weiter über<br />
die Oberstraße, den damaligen Marktplatz, durch das Obere<br />
oder Düsseldorfer Tor und weiter über die heutige Lutterbecker,<br />
Hammer-, Teichstraße und Bibelskircher Weg über Dalbecksbaum,<br />
zwischen Heiligenhaus und Velbert gelegen, nach Werden ins<br />
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Renate Geldmacher, die Tochter unseres Heimatdichters Fritz Geldmacher, hat in alten Unterlagen ihres Vaters gekramt.<br />
Dabei hat sie den Ausschnitt eines Artikels aus den „Allgemeinen Nachrichten” gefunden. Der Abdruck – auch mit Quellenangabe – ist<br />
zwar verboten, aber bestimmt verjährt. Sicher denken manche Bürger über die heutige Zeit genauso, wie es damals im Mai 1929 veröffentlicht<br />
wurde.<br />
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aus dem alten Mettmann<br />
lieber erzählen,<br />
anstatt sie aufzuschreiben –<br />
wir sind ganz Ohr!<br />
Ihre Redaktion<br />
99
ZeitZeugen<br />
Wenn alle Schorns sich mit Kind und Kegel treffen, können sie<br />
in Mettmann eine ganze Kneipe füllen, wie vor Jahren in der<br />
Stadtbleiche geschehen. Zwei aus dem „Schorns Clan“ – wie die<br />
große Sippe auch liebevoll genannt wird – erzählen diesmal aus<br />
ihren Kindertagen: Christa und Wolfgang Schorn.<br />
Wolfgang Schorn in selbst gestricktem Angora-Dress<br />
Foto: Privat<br />
Wolfgang Schorn ist heute Pfarrgemeinderatsvorsitzender der<br />
Pfarre St. Thomas Morus, seine Frau Christa ist dort Küsterin,<br />
ohne die in der Kirche nichts „läuft“. Doch so ehrenwert sich<br />
das alles heute darstellt, Gott sei Dank waren beide auch mal<br />
Kinder und haben so manches angestellt. Es war trotz aller<br />
Streiche eine glückliche Zeit ohne Fernsehen und Computer,<br />
wenn auch die Erziehungsmethoden damals nicht selten<br />
„handgreiflich“ waren, wie nicht nur die Dönekes hier, sondern<br />
auch die Erinnerungen bei vielen Klassentreffen immer wieder<br />
belegen.<br />
Christa Schorn ist in Haan geboren – darauf legt sie Wert - doch<br />
als sie erst ein Jahr alt war, zog die Familie nach Mettmann. „Vater<br />
war damals einer, den man heute wohl als Macho bezeichnen<br />
würde“, erinnert sie sich, bei aller liebevollen Erinnerung, die beide<br />
an ihre Eltern haben. „Obwohl wir arm waren, durfte Mutter nicht<br />
arbeiten gehen“, sagt sie. Sein Standpunkt: Wenn die Mutter<br />
schon zu Hause ist, dann brauchen die Kinder auch nicht in den<br />
Kindergarten. Auch Wolfgang hat keinen Kindergarten gesehen,<br />
es gab genug Abwechslung in der Nachbarschaft. „Und es<br />
bestand auch kein Lebertranzwang“, freut er sich noch heute. Das<br />
Mutzmädchen Christa wohnte mit der Familie im zweiten Stock<br />
100<br />
Von Michael Schaffers<br />
der Gottfried-Wetzel-Straße. Wenn ihre ältere Schwester mit ihrem<br />
Freund – sie sind schon lange ein Paar fürs Leben – nach Hause<br />
kam, wurde unten im Flur „geknutscht“, bevor sich die Verliebten<br />
verabschiedeten. Als dann eines Tages der Freund das Haus verließ,<br />
hat sie aus dem Fenster im zweiten Stock gespuckt und ihn<br />
zielsicher auf den Kopf getroffen. Mutter verlangte, sie solle sich<br />
entschuldigen, doch Christa war bockig. Das ließ die Mama nicht<br />
durchgehen. Sie lieh sich bei einer Nachbarin einen Handfeger und<br />
trieb die Spuckerin mit „Streicheleinheiten“ von oben nach unten.<br />
Auf jeder Etage amüsierte sich mindestens ein Mitglied der anderen<br />
Familien: „Den meisten Spaß hatten die Verliebten unten. Was<br />
blieb mir anderes übrig, als mich zu entschuldigen? Aber auch<br />
für mich gab es eine Genugtuung, der Handfeger der Nachbarin<br />
zerbrach bei der Prozedur.“<br />
Wolfgang Schorn wohnte in der Kindheit in der Ekkehardstraße,<br />
im gleichen Haus, in dem er auch das Licht der Welt erblickte. Er<br />
erinnert sich: „Opa hatte ein Holzbein und ging an zwei Stöcken.<br />
Zweimal im Jahr musste er zum Bandagisten, wie der Beruf damals<br />
hieß, nach Wuppertal, denn in Mettmann gab es so etwas noch<br />
nicht. Ich musste Opa begleiten, als Belohnung durfte ich mir ein<br />
Wolfgang am Tag der Erstkommunion mit Lackschuhen und<br />
„Fletsch“ mit Blitzableiter Foto: Privat
Christa Schorn, hier im 3. Schuljahr, in der Erinnerung nennt sie<br />
sich selbst eine „mittelmäßige Schülerin“ Foto: Privat<br />
Geschenk aussuchen.“ Sein Kindertraum war ein Kirmeskarussell<br />
zum Aufziehen. Doch es war zu teuer, so viel konnte Opa nicht<br />
bezahlen: „Da habe ich mich auf den Gehsteig gesetzt und bin<br />
nicht mehr aufgestanden. Auch wenn Opa noch so zornig war<br />
und sogar mit dem Stock drohte, war ich nicht zum Aufstehen und<br />
Weitergehen bereit. Passanten, die vorbeikamen und mir gut zuredeten,<br />
konnten auch nichts bewirken.“ Erst als Opa versprach,<br />
dem trotzigen Knaben ein Pfund Äpfel zu kaufen, gab der seinen<br />
Widerstand auf. Schon fällt seiner Frau das nächste Döneken ein:<br />
„Den alten <strong>Mettmanner</strong>n bekannt ist die frühere Kneipe von Lydia<br />
Vischemeyer. Im Volksmund hieß die nur ‘Katholischer Bahnhof‘.<br />
Die Wirtin hatte einen Wolfsspitz mit Namen Peter, den holte ich<br />
mir oft zum Spazierengehen.“ Eines Tages wollte das Tier anders<br />
als sie. Jung Christa verhedderte sich in der Leine und stürzte über<br />
den Hund. Gesicht und Knie bluteten. Die ältere Schwester konnte<br />
das Lachen nicht verbergen: „Doch Mutter schimpfte, weil meine<br />
Christa, frisch geboren, verdeckt im Kinderwagen, mit Eltern und<br />
Schwester Foto: Privat<br />
Sachen blutig waren“, lacht sie heute selbst über das Malheur,<br />
„Wirtin Lydia entschädigte mich mit einem Rollmops. Die hatte für<br />
uns immer etwas zum Naschen oder Essen.“<br />
Wenn man es zusammen zählt, waren es doch wohl die Jungs,<br />
die den meisten Schabernack trieben. Wolfgang Schorn hatten<br />
es offensichtlich die Hühner angetan: „Meine Oma hatte prächtige<br />
Hühner. Natürlich kam auch Gutes aus dem Garten auf den Tisch.<br />
Besonders schmackhaft waren die Johannisbeeren. Daraus wurde<br />
nicht nur Marmelade gemacht, auch der Aufgesetzte war bei den<br />
Erwachsenen sehr beliebt.“ Wenn der Aufgesetzte genug gezogen<br />
hatte, wurden die ausgelaugten Früchte entsorgt: „Ich sollte die in<br />
die Mistkuhle werfen“, grinst Wolfgang Schorn. „Doch irgendein<br />
Teufel muss mich wohl geritten haben, dass ich die gegorenen<br />
Früchte statt dessen in den Hühnerstall gekippt habe.“ Diebisch<br />
freute es ihn, wie die Tiere versuchten, torkelnd auf ihre Stange<br />
zu kommen. Übermütig lief er nach oben und verkündete der<br />
Familie: „Morgen gibt es Cognac-Eier!“ Alle rannten runter zum<br />
Hühnerstall, sie lachten sich kaputt: „Aber ich bekam das Hinterteil<br />
voll Klöppe!“<br />
Auch in der letzten Episode dreht es sich um Hühner. Wolfgang<br />
Schorns Freund wohnte in der Düsseldorfer Straße, dort war<br />
er zum Geburtstag eingeladen. Die Eltern des Freundes hatten<br />
weiß gefiederte Hühner, der Freund hatte zum Geburtstag einen<br />
Farbkasten mit Wasserfarben geschenkt bekommen. Wie ein Blitz<br />
aus heiterem Himmel war die Idee geboren: Mit den Wasserfarben<br />
könne man doch die Tiere farbig aufmotzen. Gesagt, getan. Ein<br />
Huhn nach dem anderen einfangen, einer hielt das Tier fest, der<br />
andere bemalte es. Gerade, als die Aktion zu Ende war, setzte der<br />
Regen ein. Die Tiere waren bald bunt gescheckt wie ein modernes<br />
Kunstwerk. Damit war allerdings auch die Geburtstagsfeier zu<br />
Ende.<br />
Doch die Geschichte der beiden Schorns war damit nicht zu Ende,<br />
im Gegenteil, erst später fing sie richtig an: „1964 haben wir uns<br />
kennen gelernt, wie es sich gehört – in St. Lambertus!“<br />
101
102<br />
Eine Winterreise<br />
im Jahre 1853 von Köln nach Mettmann<br />
Von Peter Birschel<br />
Von 1828 bis 1872 war Johann Ludwig Müller aus Elberfeld<br />
Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Mettmann. In den fast<br />
45 Jahren seines segensreichen Wirkens hat er der <strong>Mettmanner</strong><br />
Gemeinde mit reicher Begabung und großer Treue gedient. Sein<br />
Abendmahlsbüchlein war weit bekannt. In seiner Amtszeit wurde<br />
am 23. September 1828 in seinem Pfarrhaus, Düsseldorfer Str. 9,<br />
die Rheinische Missionsgesellschaft gegründet, wovon auch heute<br />
noch eine Gedenktafel zeugt. Überliefert ist auch eine Begebenheit<br />
aus Anlass des Besuchs des Kronprinzen 1839 in Mettmann, über<br />
die zuletzt auf Seite 83 in der „Medamana Nr. 4/2004“ ausführlich<br />
berichtet wurde.<br />
Die Familie der Pfarrersfrau stammte aus Köln. Von einer winterlichen<br />
Reise, die ihn und seine Schwester Lottchen im Jahre<br />
1853 von Köln nach Mettmann führen sollte, berichtet der Sohn<br />
von Pfarrer Müller, Johannes Müller, in seiner Schrift „Aus der<br />
Väter Zeiten“. Für die Fahrt, die heute mit dem Auto oder dem<br />
Zug eine gute Stunde dauert, haben die Beiden damals, vor<br />
über 150 Jahren, drei Tage gebraucht. Hier nun sein spannender<br />
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103
104<br />
500-mal am Tag<br />
Da stehen sie aufgereiht nebeneinander,<br />
die Videobänder mit<br />
den Ergebnissen einer langjährigen<br />
Filmarbeit. Hobbyfilmer Ernst<br />
Schultze kann stolz auf seine Arbeiten<br />
sein. Doch dann bleibt der Blick des<br />
Betrachters an einem Filmtitel hängen:<br />
„500-mal am Tag!“ Der Blick in<br />
das verschmitzt lächelnde Gesicht<br />
des Filmemachers verrät, dass es<br />
sich bei diesem Film um einen besonderen<br />
Leckerbissen handelt: Genau<br />
beobachtet und akribisch gezählt<br />
hat Ernst Schultze, dass Kohlmeisen<br />
500-mal am Tag ihre Jungen füttern. Als er sie in seinem Garten<br />
entdeckte, reifte ein ehrgeiziger Plan, der ihn viele Stunden kosten<br />
sollte. Ein spezielles Zelt baute er in seinem Garten, um zu<br />
beob-achten ohne zu stören. In fünf Monaten verbrauchte er 17<br />
DV-Bänder, je eine Stunde lang. Stundenlang hielt er sich tagsüber<br />
im Zelt auf, seine Mühe wurde belohnt. Ernst Schultze filmte die<br />
Brautwerbung des Kohlmeisenpärchens, den Nestbau und wie<br />
die Jungen zur Welt kamen. Und dann zählte er eben 500-mal<br />
am Tag den Anflug der Alten mit Futter. Kein Wunder, dass seine<br />
Clubmitglieder begeistert waren, als sie den Streifen sahen. Die<br />
Fachkollegen unterstützen sein Vorhaben, den Film nächstes Jahr<br />
zum Landeswettbewerb einzureichen. Dann beginnt auch der<br />
Verkauf des 18-minütigen Streifens. Die Öffentlichkeit wird rechtzeitig<br />
über die Presse informiert.<br />
Noch ein sehr positives Nachspiel hatte übrigens sein anderer<br />
Naturfilm: „Finchen und Karlchen.“ Das Werk ist jetzt beim WDR<br />
und Ernst Schultze hat die Hoffnung, dass der Film in der Sendung<br />
mit der Maus gezeigt wird. Übrigens wurde der Streifen bei den<br />
Dortmunder Filmtagen aus 200 Filmen ausgesucht und vorgeführt.<br />
In aller Bescheidenheit sagt er: „Das Diplom, das ich dafür bekommen<br />
habe, war für mich die höchste Auszeichnung.“ Die Kollegen<br />
haben ihm anerkennend auf die Schulter geklopft, denn so eine<br />
Auszeichnung war erstmalig für den Club auf so einem Filmtag.<br />
Doch Ernst Schultze legt die Kamera nicht beiseite, das nächste<br />
Projekt kommt bestimmt.<br />
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Jahresfahrt der <strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong><br />
am 3. September nach Limburg/Lahn<br />
Überpünktlich um 07:55 Uhr war der Start der Jahresfahrt<br />
der <strong>Aule</strong>n nach Limburg an der Lahn. Nach einem kleinen<br />
Zwischenstopp im Rasthaus Heiligenroth erreichten wir zur rechten<br />
Zeit den vereinbarten Parkplatz in Limburg. Dort wurden wir<br />
von zwei Stadtführerinnen in Empfang genommen. Sie verstanden<br />
es, uns in anschaulicher und interessanter Weise die Entwicklung<br />
der Stadt Limburg, die Geschichte einzelner Häuser und das<br />
Schicksal ihrer Bewohner zu vermitteln. Die Führung endete auf<br />
dem Domplatz.<br />
Nach der Dombesichtigung – bei der die Besucher das Glück hatten,<br />
für einige Minuten einem Männerchor zu lauschen – ging es<br />
nach dem gemeinsamen Mittagessen frisch gestärkt weiter durch<br />
das Gelbach- und Lahntal über Bad Nassau bis Bad Ems.<br />
Wir passierten Schloss Oranienburg, den Stammsitz der noch<br />
heute regierenden Königsfamilie der Niederlande. In Bad Nassau<br />
konnten wir im Vorbeifahren das Schloss des Freiherrn vom und<br />
zum Stein sehen. Freiherr vom Stein führte die Bauernbefreiung<br />
und die Gemeindereform im damaligen Preußen durch.<br />
In Bad Ems wandelten wir auf Pfaden ehemaliger Kaiser, Könige<br />
und namhafter Künstler. Leider mussten wir das Kaffeetrinken<br />
beim Kurzkonzert abbrechen, denn der Bus wartete schon zur<br />
Weiterfahrt an Lahnstein vorbei nach Ehrenbreitstein und an das<br />
Von Klaus Jettke<br />
Limburg Foto: Friedrich Wilhelm Thielen<br />
Deutsche Eck, dann den Rhein entlang bis nach Neuwied. Wir<br />
bogen ab ins Wiedbachtal, ein landschaftlich schöner Abschluss,<br />
dann auf die A 3 Richtung Heimat.<br />
Limburg Foto: Friedrich Wilhelm Thielen<br />
105
Eine lustige, aber wahre Geschichte<br />
aus meiner Kindheit<br />
Es wird im Jahre 1931 gewesen sein, in meinem zweiten<br />
Schuljahr. Zu dieser Zeit war es in katholischen Familien üblich,<br />
dass ein Messdiener, der seine Aufgabe ernst nahm, zu Hause<br />
einen Hausaltar hatte. Messdiener zu sein war damals eine<br />
besondere Auszeichnung, nicht umsonst wollen viele prominente<br />
Moderatoren oder gar Politiker es gewesen sein. Dieser Hausaltar<br />
war gleichzeitig eine Übungsstätte, denn der Messdiener musste<br />
vor seiner Ernennung eine Prüfung ablegen. Die Liturgie – weit vor<br />
dem zweiten vatikanischen Konzil - verlangte von ihm viele lateinische<br />
Gebete und Antworten. So ein Gebet war das Staffelgebet,<br />
das der Priester und die Messdiener zu Beginn des Gottesdienstes<br />
vor den Stufen des Altares – natürlich in Latein – beteten. Während<br />
des gesamten Gottesdienstes stand der Priester mit dem Rücken<br />
zur Gemeinde. Das große schwere Messbuch samt seinem hölzernen<br />
Ständer musste von einem der Messdiener des Öfteren<br />
hin und her getragen werden, mal auf die rechte, auch Epistelseite<br />
genannt, mal auf die linke, die Evangeliumsseite. Das wurde für<br />
manchen kleinen Messdiener ein Problem, denn wenn dann sein<br />
Messdienerröckchen auch noch zur Stolperfalle wurde, gab es<br />
des Öfteren einen eleganten Sturz.<br />
Der Hausaltar in Miniatur musste dem Altar in der Kirche genau<br />
entsprechen. Wichtig war natürlich das Messgewand, darunter<br />
eine Stola, ein langer weißer Rock, Albe genannt, und, damit<br />
der nackte Hals auch bedeckt war, zuunterst ein Schultertuch.<br />
Für den Kopf gab es noch ein Barett, alles das waren klassische<br />
Weihnachtsgeschenke. Die anderen wichtigen Teile<br />
wie Kelch, Monstranz und Rauchfass konnte man<br />
neben anderen Dingen in Neviges kaufen. Sogar eine<br />
„Reliquie“ gehörte dazu, wir hatten ein ganz kleines<br />
Stückchen vom Hemd des Heiligen Guido erworben.<br />
Am 1. Mai wurde dann aus dem Hausaltar ein<br />
Marienaltar mit vielen Blumen, die wir uns in Feld und<br />
Wiese besorgen mussten, da wir keinen Blumengarten<br />
hatten. Mein älterer Bruder Paul war natürlich immer<br />
der Pastor, denn er war wirklich Messdiener, später<br />
sogar Obermessdiener. Ich dagegen musste immer<br />
Messdiener spielen, obwohl ich nie Messdiener war,<br />
dafür aber im Knabenchor. Ein älterer, kranker Onkel<br />
war immer Bischof, der in vollem Ornat auf einem Stuhl<br />
saß. Der spielte gleichzeitig die Orgel, es war eine<br />
Mundharmonika. Natürlich gehörten zu einem richtigen<br />
Altar Kerzenleuchter mit richtigen Wachskerzen, die wir<br />
jedoch auf Geheiß der Eltern nicht anzünden durften.<br />
So ein Gebot war nur dazu da, nicht eingehalten zu<br />
werden.<br />
So weit hatte alles seine Ordnung, bis wir eines Tages<br />
auf eine geniale Idee kamen: Als kleine, sehr aktive,<br />
ernst zu nehmende Kirchengemeinde sahen wir uns<br />
berechtigt, unsere Aktivitäten in die große Kirche, die<br />
Lambertus-Kirche, zu verlegen. Eines guten Tages war<br />
es dann so weit, in einer feierlichen Prozession mit<br />
etwa fünfzehn Kindern zogen wir mit allen Gewändern<br />
und Gerätschaften über Mühlenstraße, Kirchtreppe<br />
und Markt in die Kirche ein, die damals am Tage immer<br />
offen war. Wir zogen zum Hauptaltar. Josef war der<br />
Größte und Älteste unter uns und deshalb auch der<br />
106<br />
Von Martin Müschenich<br />
von uns berufene Priester. Er wurde mit allen Ehren und Würden<br />
eingekleidet. Nun wurden noch zwei Messdiener bestimmt, alle<br />
anderen zogen sich ins Chorgestühl zurück. Die Messe konnte<br />
beginnen. Die Sakristei war leider geschlossen, sonst hätten<br />
wir noch alle Glocken geläutet. Wir waren überzeugt, das<br />
Richtige zu tun. Doch das dicke Ende war vorauszusehen: Einige<br />
Kirchenbesucher waren wohl mit unserer Tätigkeit nicht so ganz<br />
einverstanden. Sie benachrichtigten den damaligen Küster und<br />
Organisten Naberfeld.<br />
Mit hochrotem Kopf – und für uns unverständlich – kam er in die<br />
Kirche gestürzt. Er rief uns etwas „von Entweihung des Altares“<br />
entgegen.<br />
Mit Schimpf und Schande hat er uns dann der Kirche verwiesen,<br />
für uns Kinder unbegreiflich. Die amtierenden Messdiener unter<br />
uns hatten mit Konsequenzen zu rechnen, so kam es denn auch:<br />
Sechs Wochen Sperre vom Dienst am Altar. Später dann hat<br />
uns unser damaliger Pastor Dechant Jörissen in aller Ruhe unser<br />
Fehlverhalten erklärt. Die sechs Wochen Messdienersperre wurden<br />
aber nicht aufgehoben.
Erntedank beim Mundartfrühschoppen<br />
Die Pflege unserer heimischen Mundart gestaltet sich<br />
von Jahr zu Jahr schwieriger. So, wie die Menschen<br />
sprachen, die zwischen den beiden Weltkriegen in<br />
unserer Stadt beschaulich lebten, spricht heute keiner<br />
mehr. Zwar wurde in den Familien, die etwas auf sich<br />
hielten, Hochdeutsch gesprochen, denn das Platt<br />
galt nicht als „fein“. Doch in den Fabriken, auf der<br />
Straße und die Kinder beim Spiel nach der Schule<br />
sprachen ein unverfälschtes „<strong>Mettmanner</strong> Platt“. Die<br />
örtlichen Besonderheiten spiegelten sich auch in der<br />
Umgangssprache wider, so erkannte man an der<br />
Sprache, ob einer in Wülfrath, Ratingen, Düsseldorf<br />
oder Wuppertal zu Hause war. Diese sprachlichen<br />
Unterschiede gibt es heute kaum noch. Was geblieben<br />
ist, ist der rheinische Slang, das datt on watt.<br />
Während man früher von den örtlichen Dialekten<br />
sprach, so spricht man heute von einem Regiolekt.<br />
Viele Umstände beeinflussen die Umgangssprache.<br />
Beispiele sind die vielen französischen Wörter, die sich<br />
in unserer Umgangssprache verfestigt haben wie propper,<br />
pussieren, schenieren, Schossee oder Portmanee.<br />
Heute dominieren Ausdrücke und Worte aus dem Englischen wie<br />
ok, Mail, Handy, Software, Hardware oder Walking.<br />
Ob es uns gefällt oder nicht, so, wie sich unsere Umwelt verändert,<br />
wie sich die Menschen den geänderten Lebensumständen anpassen,<br />
so verändert sich auch die Umgangssprache.<br />
Unsere Heimatvereinigung hat in der Satzung die Pflege der heimischen<br />
Mundart verankert. Um dieser Satzungsvorgabe zu entsprechen,<br />
haben wir das Mundartlexikon „Us <strong>Mettmanner</strong> Platt“<br />
herausgegeben. Ebenso hat in unserer Medamana die Mundart<br />
einen festen Platz. Des Weiteren veranstalten wir regelmäßig einen<br />
Mundartstammtisch, wo platt jekallt wüd. Anlass einer solchen<br />
Veranstaltung ist in der Regel das Erntedankfest. Die Verbindung<br />
Brauchtum, Erntedank und Mundart ist offensichtlich.<br />
So war es auch am 2. Oktober, als im Festsaal unseres<br />
Stadtgeschichtshauses ein mit Feldfrüchten und Obst geschmückter<br />
Tisch einen dem Anlass entsprechenden Rahmen gab.<br />
Von Helmut Kreil<br />
Erntedank-Gabentisch Foto: Friedrich Wilhelm Thielen<br />
Blickfang waren neben den Kürbissen selbst gebackene Brote und<br />
ein „Prickedöppen“, ein Steintopf mit Griebenschmalz. Erika Krüger<br />
hatte Brote und Schmalztopf vorbereitet und mit Fredi Teige und<br />
Paul Krüger den festlichen Rahmen geschaffen. Begeistert folgten<br />
die etwa 55 Teilnehmer den Vorträgen von Helmut Kreil und Rudi<br />
Meincke, die Gedichte und Geschichten von Fritz Geldmacher<br />
und Carl Schmachtenberg vortrugen. Besonders gefiel der Vortrag<br />
von Rudi Meincke, der das Gedicht von Anita Hütten „Use aule<br />
Königshoff“ gekonnt vortrug. Elisabeth Burberg wartete mit einer<br />
Geschichte auf, die ihr Vater mit Carl Schmachtenberg erlebte.<br />
Aus Erkrath angereist eine Gruppe „Erkroder Jonges“ mit Hennes<br />
Heil, der es sich nicht nehmen ließ, einen Beitrag beizusteuern.<br />
Ein begeistertes Mitmachen der Teilnehmer war angesagt, als<br />
über das alte Mettmann mit seinen vielen Bäckereien, Metzgereien<br />
und Lebensmittelläden jekallt wurde. Die Veranstaltung begleitete<br />
Fredi Teige gekonnt auf der Drehorgel. Mit einer deftigen<br />
„Schmalzbotter“ wurden die Teilnehmer verabschiedet.<br />
107
108<br />
„Die Nabelschnur“<br />
Der Evolutionspfad der Neandertalstadt Mettmann<br />
Die Kreisstadt Mettmann, auf deren Boden das 1996 eröffnete<br />
Neanderthal Museum liegt, erhielt mit diesem Museum eine kulturelle,<br />
touristische und architektonische Attraktion und die außergewöhnliche<br />
Chance, mit dem Neandertaler und der im Museum<br />
lebendig werdenden Vergangenheit ein neues Stück Identität zu<br />
gewinnen. Das Museum wird als touristischer Anziehungspunkt<br />
die Region umso mehr bereichern, wenn es gelingt, es einzubetten<br />
in die Infrastruktur des Naherholungsgebietes und des Umlandes.<br />
Vor allem aber sollte es mit der 1100 Jahre alten Neandertalstadt<br />
Mettmann und derem historischem Ortskern in einer Weise vernetzt<br />
werden, die den Grundgedanken des Museums aufnimmt<br />
und unterstützt.<br />
Der Evolutionspfad soll als „Nabelschnur“ entlang der Talstraße<br />
(L 239 von Mettmann nach Erkrath und Düsseldorf) eine interessante<br />
Verbindung zwischen der Kreisstadt Mettmann und dem<br />
Museum darstellen. Er ist kein von einer Gebietskörperschaft initiiertes<br />
und angelegtes Verschönerungsprogramm, sondern er wird<br />
konzipiert und realisiert in freiwilliger, privater Initiative im Mettmann-<br />
Marketing-Arbeitskreis „Neandertalstadt“ (Vorsitzender Prof. Bernd<br />
Günter) mit Unterstützung der Stadt und des Museums. Ziel dieses<br />
Arbeitskreises ist es, den Evolutionspfad als kulturelle und touristische<br />
Besonderheit entlang des Tals zu gestalten. Die Finanzierung<br />
der einzelnen Projekte wird weitestgehend durch Sponsoren und<br />
durch Eigenleistungen der Arbeitskreismitglieder gedeckt.<br />
Die Themen des Evolutionspfades repräsentieren nicht Meilensteine<br />
einer chronologischen Entwicklung, sondern von engagierten<br />
Bürgern ausgewählte und typische, oft künstlerisch gestaltete<br />
Objekte zur Geschichte des heimischen Raumes und seiner<br />
Menschen. Als durchgängiges Element auf dem Evolutionspfad<br />
findet man immer wieder den heimischen Kalkstein als Begleiter<br />
der Geschichte des Menschen in der niederbergischen Region.<br />
Der Evolutionspfad will das Bewusstsein für die Bedeutung des<br />
weltbekannten Neandertals im Rahmen der Erfahrungen von<br />
Evolution schärfen. Stellvertretend dafür steht die denkmalähnli-<br />
Von Anita Schäfer<br />
Neandertaler im Kreis Foto: Dieter Heinemann<br />
che Inszenierung „Neanderthaler im Kreis“.<br />
Erstmals wurde eine Bronzestatue des<br />
Neandertalers nach heute akzeptierten ,<br />
wissenschaftlichen Maßstäben geschaffen<br />
– von der Bildhauerin Elke Tenderich-Veit.<br />
Den Rahmen entwarf mit einem Betonkreis,<br />
der die Moderne symbolisiert, und mit<br />
durchdachten Setzungen heimischen<br />
Kalksteins der Landschaftsgestalter und<br />
Architekt Richard Bödeker. Inzwischen hat<br />
die Bevölkerung „ihren Neandertaler“ angenommen<br />
und er wird vielen Besuchern der<br />
Kreisstadt vorgeführt.<br />
Weitere Landmarken des Evolutionspfades<br />
bilden die „Höhlenmalerei im 2. Jahrtausend“<br />
(Bild). Eine Brückenbemalung (K 18), mit der<br />
der Düsseldorfer Künstler Martin Baltscheit<br />
mit Comic-Figuren aus der visuellen Welt<br />
Tagesthemen aus dem Monat September<br />
1995 illustriert hat. Leider musste der ebenfalls<br />
von dem Künstler Martin Baltscheit<br />
entworfene und realisierte „<strong>Mettmanner</strong><br />
Kultpfahl“ im Mai <strong>2005</strong> gefällt werden, da<br />
das Holz morsch war und eine Gefahr für<br />
die Sicherheit darstellte. Zurzeit wird eine<br />
neue Idee für einen Kultpfahl II verfolgt.<br />
Im Sommer 1997 konnte die Bemalung der „Felsbildwand“ (Bild)<br />
nahe der Bushaltestelle Jägerhaus durch den Künstler Volker<br />
Felsbildwand im Neandertal Foto: Dieter Heinemann<br />
Marten realisiert werden. Er hat hier Elemente der steinzeitlichen<br />
Felsmalerei unter Kombination verschiedener Techniken zu einem<br />
einmaligen Kunstwerk im öffentlichen Raum verarbeitet. Es soll<br />
demonstrieren, mit welchen inhaltlichen Elementen und mit welchen<br />
Techniken unsere Vorfahren Zeichen und Bilder haben entstehen<br />
lassen.<br />
Das Projekt „Industriedenkmäler“ zeigt eine Besteckpresse<br />
der ehemaligen Firma Seibel, heute Firma „mono“, sowie ein<br />
Sprengschutzhäuschen aus dem „Kalkwerk Neandertal“. Diese<br />
Maschinen aus der <strong>Mettmanner</strong> Industriegeschichte weisen
Brückenmalerei Foto: Dieter Heinemann<br />
auf gesellschaftliche Entwicklungen hin, die in der jüngeren<br />
Vergangenheit unsere Region geprägt haben.<br />
Die Bemalung der Regio-Bahn-Brücke an der Talstraße symbolisiert<br />
ein „Tor zum Neandertal“ . Das Arbeitskreismitglied Wolfgang<br />
Busch hat nach der Vorlage des liegenden Neandertalers (Logo<br />
des Neandertal-Musicals 1998) in Abstimmung mit den vorgege-<br />
* Die volle Treuekarte mit 20 Punkten ergibt einen Warengutschein im Wert von 10,- Euro.<br />
benen Erkennungsfarben des Museums die Bemalung im Jahre<br />
<strong>2005</strong> vorgenommen.<br />
Das besonders originelle und einmalige Projekt „Erinnerringe“, das<br />
„wachsende Denkmal“ auf dem Lavalplatz, wurde Ihnen in der<br />
letzten Ausgabe der MEDAMANA vorgestellt.<br />
Weitere Projekte sind in Arbeit und werden vom Mettmann-<br />
Marketing-Arbeitskreis „Neandertalstadt“ vorangetrieben. Nach<br />
Vollendung werden diese weiteren Projekte den Bürgerinnen und<br />
Bürgern vorgestellt und übergeben.<br />
Der <strong>Mettmanner</strong> Evolutionspfad soll<br />
• als kulturelle und touristische Besonderheit zum Besuch des<br />
Tals, des Museums und der Kreisstadt Mettmann einladen,<br />
• einheimischen Bürgerinnen und Bürgern einen „Identitätsanker“<br />
geben und das „Wir-Gefühl“ stärken und<br />
• zu einem attraktiven, unverwechselbaren Profil der Kreisstadt<br />
Mettmann als „Neandertalstadt Mettmann“ nach innen und<br />
außen beitragen.<br />
Das <strong>Mettmanner</strong> Kochbuch ist neu erschienen.<br />
Sie können es zum Sonderpreis erwerben:<br />
„Himmlische Rezepte“ aus Mettmann<br />
für 12,00 Euro<br />
Das Kochbuch wurde vom Team-Blotschenmarkt<br />
anlässlich der 1100-Jahr Feier herausgegeben.<br />
Auf 280 Seiten finden Sie sowohl alte überlieferte, fast<br />
vergessene als auch neue aktuelle Rezepte und Texte<br />
von <strong>Mettmanner</strong> Bürgern und Bildmaterial der Stadt.<br />
109
110<br />
Dat neue Hus<br />
Mein lieber Herr Zubauverein !<br />
Nu es dat Werk vollendet,<br />
hät us d'r fröihe Morjenschein<br />
erfolgriek utjeblendet.<br />
Dat Hus es praat on kiekt us aan,<br />
als köin et sech nit freuen,<br />
wie em Jebiss 'ne falsche Tang, (Zahn)<br />
mär – emmerhin – 'nen neuen !<br />
Dat Hus, et steht. Dat fehlden noch<br />
em Sammelsurium !<br />
De „Briede Stroot“, nu döppt se doch (Breite Str., tauft)<br />
en „Bonkde Stroot“ flöck um.<br />
Twei Schouhkartongs, schün witt on blau,<br />
wie bei de Bajuwaren !<br />
Nit lang, dann send se jrau en jrau,<br />
wo sovöll Diesel fahren.<br />
Liebe Heimatfreunde,<br />
Dat neue Hus<br />
Ein Gedicht von Anita Hütten<br />
Heimatliteratur<br />
Et steht, dat Hus ! En Pröstken dropp !<br />
Ech wünsch em Jlöck on Sejen !<br />
Mär – hängt dee Sejen bloß nit op<br />
an sinner schicken Schräjen !<br />
Do hing hee schief. On dat wör schad',<br />
ouch för dee Boum donewen,<br />
noch jong on dünn, mär pillejrad',<br />
mot töschen Mu'ern lewen. (zwischen Mauern)<br />
Dee Boum versprook ens d'r Verein<br />
för die verschwongenen aulen. – (verschwundenen alten)<br />
Ech donn mech öwer 't Böumken freu'n<br />
on – dat hee Wort jehaulen !<br />
wie versprochen gibt es auch diesmal wieder eine Veröffentlichung aus unserer Heimatliteratur<br />
zum Sonderpreis. Bis zur nächsten Ausgabe – natürlich nur solange der Vorrat reicht – bieten<br />
wir an:<br />
„Us <strong>Mettmanner</strong> Platt“ zum Preis von 3,00 statt 5,00 Euro.<br />
Lehrer Peter Hackspiel hat die Grundlagen zu diesem Werk gelegt.<br />
„Erstes kleines Wörterbuch, ergänzt durch Sprichwörter, Redewendungen und Gedichte in<br />
<strong>Mettmanner</strong> Mundart“, so heißt es im Titel und ist nicht nur für Neubürger eine Schatzgrube,<br />
denn auch viele Alteingesessene rätseln bei so manchem Wort wie zum Beispiel:<br />
„Jleip“ oder „Rödelen.“<br />
Sie können das Wörterbuch im Stadtgeschichtshaus zu den Öffnungszeiten, samstags von<br />
10 bis 12 Uhr und sonntags von 15 bis 17 Uhr, erwerben.
Eine Kindheit in Mettmann<br />
Erinnerungen aus den vierziger und fünfziger Jahren<br />
(letzte Fortsetzung) Wenn ich an Ferientagen länger als sonst<br />
in meinem Bett in der Dachstube bleiben durfte, wurde ich durch<br />
laut zischende Geräusche geweckt, die unregelmäßig mit kurzen<br />
Unterbrechungen dicht aufeinander folgten. Heute hätten sich die<br />
Anwohner belästigt gefühlt, damals war es die werktags übliche<br />
Begleitmusik zur Tätigkeit in der Rüttgerschen Herrenkleiderfabrik.<br />
Die Geschäftsräume für die Kunden befanden sich an der<br />
Freiheitstraße in dem Haus, in dem nun die Löwenapotheke zu<br />
finden ist. Zur Wallstraße hin waren Schneiderei und die das<br />
Zischen erzeugende Dampfbügelei angebaut. In seinen guten<br />
Zeiten beschäftigte dieser Betrieb über fünfzig Personen, neben<br />
den Herrenschneidern vorwiegend Näherinnen und Büglerinnen.<br />
Zu den typischen Geräuschen gehörte auch der Glockenschlag.<br />
Vom Rathausturm und von den Türmen der beiden Kirchen war<br />
Tag und Nacht zu hören, wie spät es war. Jede vergangene<br />
Viertelstunde wurde akustisch vernehmlich penibel angezeigt, in<br />
der Regel zeitlich geringfügig gegeneinander verschoben, so dass<br />
man bei den vollen Stunden die Möglichkeit einer korrigierenden<br />
Nachzählung der Schläge hatte. Die Bewohner der Innenstadt<br />
hatten sich daran gewöhnt und sahen ihren Nachtschlaf kaum<br />
beeinträchtigt. Fremde, die nur vorübergehend zu Besuch waren,<br />
klagten, sie hätten kein Auge zugetan.<br />
Ich hatte mit dem Sohn des Hausmeisters vom Evangelischen<br />
Krankenhaus Freundschaft geschlossen. Der Umzug an die<br />
Wallstraße machte es möglich, dass wir die Nachmittage häufig<br />
gemeinsam verbrachten, in der Regel im Krankenhausgelände,<br />
das bessere Spielmöglichkeiten bot als der bettlakengroße Hof in<br />
der Wallstraße.<br />
Das Evangelische Krankenhaus war zu Anfang der fünfziger<br />
Jahre ein winkelförmiger Bau, der sich, umgeben von parkartigen<br />
Anlagen, in die Ecke zwischen Garten- und Ringstraße schob.<br />
Rückwärtig gab es ein paar Anbauten: die Waschküche mit<br />
Bügelei und die Hausmeisterwohnung. Unterhalb der Waschküche<br />
wurde Koks als Brennmaterial für die Zentralheizung eingela-<br />
Von Eckhard Schwarz<br />
Freiheitstraße Foto: Archiv<br />
gert. Die Leichenhalle stand ein wenig abseits; sie war von der<br />
Ringstraße her durch eine direkte Wagenzufahrt erreichbar.<br />
Zwischen dem Hausmeisterhäuschen und der Leichenhalle waren<br />
Leinen gespannt. Wenn das Wetter es zuließ, wurde hier die frisch<br />
gewaschene Bettwäsche zum Trocknen ausgehängt.<br />
Von der Hofseite her war die Krankenhausfassade durch Einschüsse<br />
pockennarbig. Es wurde erzählt, die vor den Amerikanern fliehenden<br />
deutschen Verteidiger hätten sich durch Beschuss der<br />
Verfolger den Rückzug über den Kolben in Richtung Düsseldorf<br />
gesichert.<br />
Der eigentliche Krankenhausbereich war für uns Kinder als<br />
Spielgelände absolut tabu. Wir durften allerdings den Aufzug in<br />
den Kellerbereich benutzen. Dort lag die mechanische Werkstatt,<br />
wo manches gebrochene Eisenbettgestell wieder hergerichtet<br />
werden konnte.<br />
Der Krankenhausbetrieb ruhte ganz und gar auf Selbstversorgung.<br />
Zwei Gärtner kümmerten sich um den Gemüseanbau auf den<br />
Freilandflächen sowie die Obstbäume und die Beerensträucher in<br />
einem besonders eingefriedeten Bereich. Selbst ein Glashaus war<br />
vorhanden. In einem Stallgebäude wurden Schweine und Hühner<br />
gehalten. Die Versorgung der Hühner mit Körnerfutter behielten<br />
sich die Krankenschwestern vor. Sie kontrollierten auch die<br />
Nester und holten die Eier. Auch diese nicht krankenpflegerischen<br />
Tätigkeiten wurden in der Tracht der Kaiserswerther Schwestern<br />
durchgeführt.<br />
Die Krankenhausküche befand sich hofseits im Erdgeschoss.<br />
Das Küchenpersonal war weltlich, kam also nicht aus dem<br />
Kaiserswerther Mutterhaus. An schönen Sommertagen wurde<br />
ein Teil der Küchenarbeiten in den Hof verlegt. Die Frauen<br />
saßen im Schatten hoher Bäume und schälten Kartoffeln, putzten<br />
Gemüse oder schlitzten Heringsleiber auf, um Milch und<br />
Rogen herauszunehmen. Wenn wir Glück hatten, bekamen wir<br />
einen Hering geschenkt. Irgendwo zwischen Leichenhalle und<br />
Hausmeisterwohnung fanden wir im Hausmeistergärtchen einen<br />
Platz, wo wir mit zusammengesuchten Stöcken ein Feuerchen entzünden<br />
konnten, um unseren Fisch am<br />
Spieß zu braten.<br />
Wenn Schlachttag war, wurde die<br />
Waschküche benötigt. Hier verrichtete<br />
ein dazu bestellter Metzgermeister sein<br />
Handwerk. Die schlachtreifen Schweine<br />
trieb man vom Stall her durch das<br />
Ziergartengelände zur Waschküche.<br />
Einige Personen, auch wir Kinder, postierten<br />
sich dort, wo die Tiere seitlich<br />
zur Ringstraße hin hätten ausbrechen<br />
können, um genau dies zu verhindern.<br />
Das Schweinetreiben ging unter lautem<br />
Gequieke der Tiere vonstatten und war<br />
für uns eine aufregende Sache. Beim<br />
Töten durften wir nicht dabei sein.<br />
Die Tür wurde geschlossen, damit wir<br />
auch von außen nicht zusehen konnten.<br />
Wenn wir wieder zugelassen wurden,<br />
hingen die toten Tiere tropfnass<br />
an einem Gerüst und waren bereits<br />
aufgeschlitzt. Auf dem Fußboden lagen<br />
herausgedrehte Schweineaugen. Die<br />
Harnblase bekamen wir. Sie eignete<br />
111
Das Evangelische Krankenhaus Foto: Archiv<br />
sich für ein kurzes Fußballspiel auf dem asphaltierten Küchenhof,<br />
bis sie ganz zuschanden war.<br />
Neben dem Krankenhaus lagen an der Gartenstraße zwei bizarre<br />
Gebäude, das neogotische Rathaus und die nachgründerzeitlich<br />
verspielte Stadtdirektorenvilla. Der Rathaushof war vom<br />
Krankenhausgelände durch einen hohen Maschendrahtzaun<br />
abgetrennt, doch nicht hoch genug, dass er für uns ein Hindernis<br />
gewesen wäre. In den frühen Abendstunden oder samstags nachmittags<br />
war im Rathaus kein Personal mehr anwesend. Das war<br />
für uns die Gelegenheit, uns über den an der Rathausrückwand<br />
angebrachten überdachten Sammelpapierkorb herzumachen, in<br />
den alle Einzelpapierkörbe der Büroräume entleert wurden. Er war<br />
wohl doppelt bis dreimal so hoch wie wir selber, und wenn man<br />
von oben hineinkletterte, versank man, sofern er gut gefüllt war,<br />
bis an die Hüfte in leeren Briefumschlägen. Unser Ziel waren die<br />
Frankaturen. Doch meistens wurden wir enttäuscht. Offensichtlich<br />
gab es unter den städtischen Beamten zu viele Philatelisten, die<br />
uns in einer Art dienstlichen Nebenerwerbs zuvorgekommen waren<br />
und uns nur taubes Papier oder wertlose Luschen hinterließen.<br />
Damals war auf dem Rathaushof auch der Städtische Fuhrpark<br />
untergebracht. Unter einem Remisendach standen nässegeschützt<br />
verschiedene Fahrzeuge und mancherlei Gerätschaften.<br />
Auch Sand wurde hier gelagert. Es war uns verboten, hier zu spielen.<br />
Die Gefahr, erwischt zu werden, war groß. Das hat uns davon<br />
abgehalten, uns öfter hier aufzuhalten.<br />
Eine andere Freundschaft brachte mich an andere Spielorte. Gerne<br />
haben wir den Bahndamm, der parallel zur nach Wülfrath führenden<br />
Landstraße verlief, aufgesucht. Bis in den Krieg hinein hatte es eine<br />
Straßenbahnverbindung von Mettmann nach Wülfrath auf einem<br />
von der Fahrstraße getrennten Gleiskörper gegeben. Zu Beginn<br />
der fünfziger Jahre waren die Schienen entfernt, die Schotterung<br />
war noch vorhanden. Die seitlichen Begrenzungsgräben hatten<br />
sich mit Wasser gefüllt. Im Frühling schwammen hier Tausende<br />
von Kaulquappen. Im Krieg musste die Bahn unter Beschuss gelegen<br />
haben, denn zwischen den Schottersteinen tauchten immer<br />
112<br />
wieder Patronen auf. Viele der Steine zeigten fossile Abdrücke von<br />
Seelilienstengeln. Wir wussten diese kreisförmigen Gebilde mit den<br />
Radialstrukturen nicht zu deuten und glaubten, es handele sich<br />
um die Stellen, wo die Geschosse auf das Gestein aufgetroffen<br />
seien. Der Bahndamm gehörte uns Kindern. Kein Erwachsener<br />
verirrte sich dorthin. Ungestört konnten wir hier Feuer entfachen.<br />
Einmal allerdings geriet uns eine Zündelei eine Nummer zu groß.<br />
Der Brand wanderte die Böschung entlang bis zur Lindenheide.<br />
Hier gab es ein kleines Speditionsunternehmen, die Firma Quack.<br />
Frank-Detlef Richter<br />
Einrahmungen - Vergolderei<br />
Herrenhauser Str. 2, Nähe Rathaus<br />
40822 Mettmann<br />
Telefon (02104) 7 47 14<br />
Wir binden Ihre Medamana.<br />
Rahmen Ihre Bilder<br />
in allen Preislagen
Der Goldberger Teich Foto: Archiv<br />
Die dort gerade Anwesenden haben den Brand gelöscht, bevor<br />
die eigenen Lastwagen in Flammen aufgingen.<br />
Ein wahres Traumziel war der Goldberger Teich, besonders in den<br />
Abendstunden der dunklen Jahreszeit. An seinem baumbestandenen<br />
Ufer ließ sich glänzend von demnächst im afrikanischen Busch<br />
zu bestehenden Abenteuern phantasieren. Der zu dieser Tageszeit<br />
menschenleere bis an den Rand des leise glucksenden Wassers<br />
reichende Stadtwald bot ja schon einen kleinen Vorgeschmack<br />
auf Wildnis. Zudem existierte im östlichen Teil des Teiches eine<br />
sumpfige schmale Landbrücke vom Stadtwald zur bahnwärts<br />
gelegenen Seite. Sie war verschilft und mit Erlengestrüpp bestanden,<br />
bot aber zwischen den Sumpflöchern einzelne festverlandete<br />
Trittstellen. Diesen Übergang sich zu erkämpfen, das war schon<br />
etwa so, wie wir uns einen Fußmarsch durch das Kongobecken<br />
vorzustellen hatten.<br />
Aus Afrika ist im Laufe der Jahre für mich dann doch nichts<br />
geworden. Der Wechsel zur Realschule in Wülfrath war wohl die<br />
falsche Weichenstellung. Eine Realschule gab<br />
es in Mettmann zu jener Zeit noch nicht, wohl<br />
aber ein Gymnasium, ein gelbliches Gebäude in<br />
Stadtrandlage, dort, wo der Eidamshauser Weg<br />
sich anschickt, den <strong>Mettmanner</strong> Kessel verlassend<br />
den Berg hinan zu klimmen. Nach Wülfrath<br />
fuhr man mit der Buslinie 55. Anfangs wurde<br />
die Strecke tagsüber stündlich befahren, später<br />
wurde die Taktfrequenz auf dreißig Minuten verbessert.<br />
Die Straße nach Wülfrath war damals<br />
nicht so breit wie heute und von schattenspendenden<br />
Alleebäumen gesäumt. Einen Radweg<br />
gab es nicht.<br />
Die meisten meiner Mitschüler stiegen am<br />
Jubiläumsplatz zu. Er war noch völlig anders<br />
gestaltet. Von der Mühlenstraße her kamen<br />
parallel verlaufend die Wassergasse, die ganz<br />
verschwunden ist, und die Kleine Mühlenstraße.<br />
Die Johannes-Flintrop-Straße hieß noch<br />
Wilhelmstraße. Wo sie von der Freiheitstraße<br />
her kommend auf den Jubiläumsplatz stieß,<br />
wurde die Straßenecke vom Verwaltungssteil<br />
der Stadtbücherei beherrscht. Zur Straße hin<br />
belehrte ein Schild die Vorübereilenden mit der<br />
Sentenz: „Buch und Brot, beides tut not.“ Das<br />
Stadtbüchereigebäude wurde abgerissen, an<br />
seine Stelle trat das Modehaus Murjahn, das<br />
seine Geschäftsräume vorher in der<br />
Freiheitstraße gehabt hatte. Für uns<br />
war das unscheinbarste Gebäude<br />
das wichtigste, von uns „Opa-Melles-<br />
Bude“ oder einfach „Klümpkesbude“<br />
genannt. Schon für fünf Pfennig gab<br />
es rote oder gelbe Brausewürfel,<br />
aus denen man im Handumdrehen<br />
in einer mit Kranwasser gefüllten<br />
Flasche eine erfrischende Limonade<br />
zaubern konnte. Wundertüten waren<br />
eine Zeit lang der Renner. Sie kosteten<br />
zehn Pfennig und enthielten<br />
neben einer Süßigkeit irgendeinen<br />
Schnickschnack, etwa einen<br />
Luftballon oder eine kleine Tierfigur<br />
aus weißem Kunststoff.<br />
Mein persönlicher Bildungsweg<br />
führte mich von Mettmann fort.<br />
Verwandtschaftliche Beziehungen<br />
und die Pflege eines Grabes auf<br />
dem alten innerstädtischen Friedhof<br />
halten immer noch eine lockere<br />
Verbindung aufrecht. In vielen Teilen,<br />
besonders in den baulich neuen Außenbezirken, ist mir die Stadt<br />
meiner Kindheit fremd geworden, die Planungsproblemzonen<br />
von damals, der Jubiläumsplatz und der Übergangsbereich von<br />
der Talstraße zur Bahnstraße, sind trotz mancher Veränderungen<br />
nach meinem Dafürhalten städtebauliche Planungsproblemzonen<br />
geblieben. Die Vernichtung des Gartenstraßenensembles und des<br />
Königshofes werte ich als Fehlentscheidungen, die ohne stadthistorisches<br />
Augenmaß Nützlichkeitserwägungen zu sehr in den<br />
Vordergrund gestellt haben. Zum Glück ist vom alten Stadtkern<br />
manches erhalten geblieben. Die Oberstadt mit ihren kleinen<br />
Kaufläden und den schieferbedeckten Wohnhäusern ist zum<br />
Schmuckstück geworden, wo es gelungen ist, durch behutsames<br />
Weiterentwickeln standorttypische Identifikationsräume zu belassen,<br />
ohne dabei zum Freilichtmuseum zu werden. Dieser Teil der<br />
Stadt ist so sehenswert, dass es sich lohnt, mit Gästen aus dem<br />
eine Autostunde entfernten Ruhrgebiet anzureisen, um ihnen ein<br />
gewachsenes niederbergisches Kleinstadtbild zu präsentieren.<br />
113
Wir übermitteln allen Geburtstagskindern, die in<br />
der Zeit vom 1. Oktober bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2005</strong><br />
65 Jahre und älter geworden sind, die herzlichsten<br />
Glückwünsche!<br />
Lieselotte Ammann geb. Niermann 24.10. 88 Jahre<br />
Robert Anhilger 08.10. 78 Jahre<br />
Fritz Batz 29.11. 90 Jahre<br />
Karl-Günther Baumgarth 13.11. 74 Jahre<br />
Elisabeth Becker geb. Wilmering 08.10. 84 Jahre<br />
Fritz Becker 12.12. 65 Jahre<br />
Renate Becker geb. Hellmuth 07.12. 70 Jahre<br />
Elfriede Benninghoven geb. Salamanek 20.11. 87 Jahre<br />
Lieselotte Berg geb. Schorn 15.11. 69 Jahre<br />
Karl Reinhard Bickenbach 19.10. 85 Jahre<br />
Alfred Biltner 06.10. 77 Jahre<br />
Werner Binczyk 15.10. 73 Jahre<br />
Ilse Birkenkamp geb. Heimann 12.11. 93 Jahre<br />
Margarete Birkenkamp geb. Finkelmeier 30.12. 70 Jahre<br />
Peter Birschel 20.11. 65 Jahre<br />
Magdalene Bischof 12.11. 80 Jahre<br />
Margret Bocks geb. Winkelmann 01.12. 79 Jahre<br />
Anni Böhle geb. Labonte 14.10. 81 Jahre<br />
Marta Bohn geb. Lenzing 17.11. 88 Jahre<br />
Lotti Böhner geb. Schrick 25.12. 76 Jahre<br />
Egon Borowsky 12.11. 76 Jahre<br />
Hanni Breitenbruch geb. Durst 26.12. 93 Jahre<br />
Ruth Breitsprecher geb. Weber 31.12. 77 Jahre<br />
Margot Bremer geb. Lemm 15.12. 78 Jahre<br />
Waldemar Bremicker 16.10. 80 Jahre<br />
Otto Brück 25.12. 74 Jahre<br />
Elisabeth Burberg geb. Erdelen 10.10. 83 Jahre<br />
Pfarrer Theo Buter 19.11. 76 Jahre<br />
Annie Buys 24.11. 80 Jahre<br />
Ingrid Chatelain geb. Tomaschewsky 29.11. 76 Jahre<br />
Ingrid Christoph geb. Scheib 07.11. 81 Jahre<br />
Elli Maria Chroszielewski geb. Küpper 15.12. 75 Jahre<br />
Gertrud Meins geb. Levin 01.10. 67 Jahre<br />
Ursula Dattenberg geb. Bergmann 12.10. 82 Jahre<br />
Christel Decker geb. Reinhard 02.10. 65 Jahre<br />
Helmut Diederichs 07.12. 68 Jahre<br />
Rudolf Diekmann 23.11. 75 Jahre<br />
114<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER 2006<br />
Sonntag 12. 02. 2006 (14.00 - 17.00 Uhr) Der Verein stellt sich vor (Stadtgeschichtshaus)<br />
Ein Informationsnachmittag für<br />
interessierte Bürger, Mitglieder<br />
und Freunde bei Kaffee und Waffeln<br />
Sonntag 05. 03. 2006 (11.00 Uhr) Mitgliederversammlungt (Neandertalhalle)<br />
Sonntag 16. 04. 2006 (11.00 Uhr) Traditionelles Eierkippen (Pferdebrunnen)<br />
Samstag 13. 05. 2006 Besichtigung und Führung (Planetarium Hochdahl)<br />
Donnerstag 25. 05. 2006 Himmelfahrtswanderung (Überraschung, siehe Presse)<br />
Mittwoch 14. 06. 2006 (ca. 13.30 Uhr) Besichtigung und Führung (Flughafen Düsseldorf)<br />
Samstag 08. 07. 2006 Besichtigung und Führung (D'dorf Altstadt mit Bootsfahrt)<br />
Sonntag 03. 09. 2006 (ab 14.00 Uhr) Café Medamana Heimatfest (Stadtgeschichtshaus)<br />
Samstag 09. 09. 2006 Jahresfahrt (Lemgo)<br />
Sonntag 01.10.2006 (11.00 Uhr) Mundartfrühschoppen<br />
zum Erntedankfest (Stadtgeschichtshaus)<br />
Mittwoch 06.10.2006 (15.00 Uhr) Adventstöndchen (Ev. Gemeindehaus)<br />
Erika Dillenberg geb. Hildebrandt 04.12. 65 Jahre<br />
Manfred Dittmann 30.10. 71 Jahre<br />
Edeltraud Dormeier geb. Bauer 17.11. 68 Jahre<br />
Heinrich Dudel 13.12. 83 Jahre<br />
Helga Düllberg geb. Birkhoven 15.12. 66 Jahre<br />
Marianne Ebelt geb. Bäsken 14.12. 83 Jahre<br />
Fritz Eigen 03.12. 70 Jahre<br />
Willi Engstfeld 15.10. 69 Jahre<br />
Franz Felkel 22.10. 69 Jahre<br />
Willi Finger 12.12. 85 Jahre<br />
Marlies Fitsch geb. Heinigk 03.12. 68 Jahre<br />
Marlene Flashar geb. Rainer 14.12. 73 Jahre<br />
Christa Frank geb. Bingen 31.10. 65 Jahre<br />
Renate Frey geb. Ebenhöch 08.10. 69 Jahre<br />
Rainer Gebauer 28.10. 66 Jahre<br />
Renate Geldmacher 30.10. 66 Jahre<br />
Heide Gerbracht geb. Köster 13.11. 66 Jahre<br />
Helga Göhmann geb. Winkelmann 21.11. 73 Jahre<br />
Willi Grube 13.10. 90 Jahre<br />
Wolfgang Grüne 05.12. 66 Jahre<br />
Paul Hackenberg 14.10. 86 Jahre<br />
Christel Hackenberg-Dernbach geb. Hackenberg 10.12. 69 Jahre<br />
Hans-Friedrich Hamacher 05.11. 78 Jahre<br />
Hermann Josef Hannewald 11.10. 79 Jahre<br />
Elfriede Happ geb. van Laar 13.10. 85 Jahre<br />
Ruth Haß 05.11. 76 Jahre<br />
Peter Haunit 25.10. 87 Jahre<br />
Klaus Hein 10.11. 65 Jahre<br />
Ina Heinze geb. Hetzelt 05.11. 70 Jahre<br />
Hiltrud Helmich geb. Winkels 23.11. 69 Jahre<br />
Erika Heuser geb. Riemann 13.10. 66 Jahre<br />
Caroline Hinz geb. Schiefer 18.11. 71 Jahre<br />
Ursula Hölscher geb. Bovensiepen 24.12. 67 Jahre<br />
Dr. Hermann Horn 01.12. 78 Jahre<br />
Inge Hornhardt geb. Leuth 15.10. 69 Jahre<br />
Prof. Dr. med. Joachim Hüter 13.12. 71 Jahre<br />
Ottokar Iven 03.10. 65 Jahre<br />
Erich Jachmann 25.11. 77 Jahre<br />
Helmut-Friedrich Jacoby 14.10. 71 Jahre<br />
Hildegard Jäger geb. Röser 04.12. 79 Jahre<br />
Hans Dieter Jakubowski 09.10. 68 Jahre<br />
Hans-Peter Jansen 27.11. 67 Jahre<br />
Herbert Jaroni 29.10. 75 Jahre<br />
Herbert Jülich 17.10. 84 Jahre
Werner Jung 15.11. 76 Jahre<br />
Hans Kaiser 19.10. 79 Jahre<br />
Elisabeth Kaldenberg geb. Rainer 02.11. 81 Jahre<br />
Friedr. Wilh. Eberhard Kemmann 01.11. 66 Jahre<br />
Margret Kettling geb. Emde 01.10. 82 Jahre<br />
Edelgard Kircher geb. Emde 20.12. 80 Jahre<br />
Wilfried Kleinbeckes 05.12. 70 Jahre<br />
Josef Korn 25.11. 89 Jahre<br />
Waldemar Köster 09.10. 82 Jahre<br />
Helmut Kreil 12.11. 79 Jahre<br />
Hans Kremer 31.12. 66 Jahre<br />
Dieter Kriegel 21.10. 65 Jahre<br />
Ursula Krone geb. Karmann 29.10. 67 Jahre<br />
Horst Kronenberg 19.10. 70 Jahre<br />
Ursula Kruse geb. Hinze 18.12. 77 Jahre<br />
Edgar Küchler 08.10. 70 Jahre<br />
Louise Künzelmann geb. Löchter 02.10. 69 Jahre<br />
Ria Labonte geb. Imfeld 16.10. 66 Jahre<br />
Edith Laesch geb. Növermann 08.10. 82 Jahre<br />
Grete Lehmann geb. Rainer 23.11. 85 Jahre<br />
Gisela Leiß geb. von Kamp 08.10. 69 Jahre<br />
Karl Liesenfeld 15.11. 68 Jahre<br />
Gerd Lieten 07.11. 69 Jahre<br />
Emma Löckenhoff geb. Comberg 12.10. 97 Jahre<br />
Karl-Werner Meinders 16.12. 73 Jahre<br />
Erika Michel geb. Reiff 17.12. 79 Jahre<br />
Pfarrerin Erika Müller 23.10. 67 Jahre<br />
Manfred Herbert Müller 27.10. 69 Jahre<br />
Annemarie Nacke geb. Bollen 20.12. 71 Jahre<br />
Anni Niederhoff geb. Wolter 18.10. 86 Jahre<br />
Helga Niggemann geb. Wiegand 28.10. 67 Jahre<br />
Hildegard Noll geb. Wilms 11.10. 70 Jahre<br />
Josef Noll 23.11. 72 Jahre<br />
Wilhelm Nolte 19.12. 67 Jahre<br />
Horst Nostrini 31.10. 73 Jahre<br />
Erna Oberbanscheidt geb. Tappert 08.11. 91 Jahre<br />
Manfred Offermanns 11.12. 67 Jahre<br />
Dr. Hanns-Günther Otto 20.10. 82 Jahre<br />
Dr. Manfred Otto 20.12. 76 Jahre<br />
Fritz Parizek 04.12. 74 Jahre<br />
Helga Patermann geb. Krämer 11.10. 71 Jahre<br />
Josef Patermann 09.11. 74 Jahre<br />
Adolf Paulik 21.10. 67 Jahre<br />
Jürgen Paulus 20.11. 80 Jahre<br />
Elfriede Peters geb. Günther 25.11. 91 Jahre<br />
Dorothea Petschull geb. Heim 12.11. 79 Jahre<br />
Heinz Petschull 12.11. 79 Jahre<br />
Adolf Petzinna 10.12. 67 Jahre<br />
Ursula Poppenhäuser 05.12. 86 Jahre<br />
Ernst Printz 06.12. 72 Jahre<br />
Renate Radloff 03.11. 69 Jahre<br />
Ingrid Rauen geb. Dresbach 03.12. 69 Jahre<br />
Anna Reichel geb. Berger 29.11. 97 Jahre<br />
Heinz Reuter 07.12. 82 Jahre<br />
Resi Rex geb. Schlüter 01.10. 80 Jahre<br />
Marianne Rheinländer geb. Brink 03.10. 80 Jahre<br />
Anneliese Richter geb. Siering 06.12. 78 Jahre<br />
Karl Riebandt 21.10. 80 Jahre<br />
Heinz-Otto Ritterskamp 09.11. 86 Jahre<br />
Elisabeth Rohloff geb. Becker 13.11. 67 Jahre<br />
Wolfgang Rohr 18.10. 68 Jahre<br />
Erwin Roos 18.10. 73 Jahre<br />
Ursula Rüger geb. Schiefer 08.10. 80 Jahre<br />
Werner Runkel 29.12. 67 Jahre<br />
Maria Sacré geb. Rietmann 19.10. 70 Jahre<br />
Michael Schaffers 18.11. 70 Jahre<br />
Gerda Schlüter geb. Bartels 09.10. 78 Jahre<br />
Hans Schmits 28.12. 80 Jahre<br />
Hilde Schmitz 25.11. 84 Jahre<br />
Karl D. Schmitz 14.12. 67 Jahre<br />
Günther Schneidinger 07.11. 71 Jahre<br />
Astrid Scholand geb. von der Bey 04.11. 68 Jahre<br />
Gerd Schölling 25.11. 74 Jahre<br />
Ingrid Schoppe geb. Fischer 02.10. 78 Jahre<br />
Hermann Schorn 29.12. 72 Jahre<br />
Horst Schröder 07.11. 67 Jahre<br />
Irmgard Schüler geb. Ehmann 26.11. 74 Jahre<br />
Dieter Schultz 29.12. 68 Jahre<br />
Arnold Schumacher 15.12. 69 Jahre<br />
Christa Schwabe geb. Bärz 11.11. 68 Jahre<br />
Elfriede Selzener geb. Vogt 14.10. 90 Jahre<br />
Brigitte Sieg geb. von Endt 25.11. 68 Jahre<br />
Helga Siepmann geb. Prinz 13.10. 70 Jahre<br />
Kurt Sill 19.10. 68 Jahre<br />
Gertrud Spitzer geb. Büll 27.12. 78 Jahre<br />
Hans-Joachim Spohr 17.12. 72 Jahre<br />
Bernd Steffens 09.10. 66 Jahre<br />
Margot Steinkühler 16.10. 73 Jahre<br />
Manfred Stöcker 11.12. 76 Jahre<br />
Werner Straßburg 02.11. 71 Jahre<br />
Hans Streichsbier 14.10. 66 Jahre<br />
Eberhard Stücher 24.12. 83 Jahre<br />
Elly Szynczewski geb. Wehr 17.11. 85 Jahre<br />
Heinz Günter Tenbusch 17.10. 72 Jahre<br />
Ewald Theis 12.12. 81 Jahre<br />
Leo Theis 21.11. 81 Jahre<br />
Erich Thiel 03.12. 73 Jahre<br />
Friedrich Wilhelm Thielen 07.10. 68 Jahre<br />
Karl Tuschkan 01.10. 84 Jahre<br />
Heinz Vaut 28.12. 81 Jahre<br />
Anni Vogt geb. Dahm 26.11. 99 Jahre<br />
Elisabeth Volbracht geb. Metz 30.10. 65 Jahre<br />
Benno Volk 18.10. 84 Jahre<br />
Ursula von der Beeck geb. Wilms 20.10. 76 Jahre<br />
Else Weber geb. Beckershoff 08.10. 80 Jahre<br />
Erich Weber 14.12. 75 Jahre<br />
Ursula Weber geb. Drexel 17.12. 84 Jahre<br />
Ralf Weiß 22.12. 66 Jahre<br />
Elmar West 21.10. 81 Jahre<br />
Günter Westphal 06.11. 66 Jahre<br />
Christa Wewer geb. Wanders 15.10. 68 Jahre<br />
Roni Wieden 14.11. 70 Jahre<br />
Karl-Heinz Winkels 23.11. 73 Jahre<br />
Eleonore Wittkämper geb. Lewen 29.11. 75 Jahre<br />
Artur Wohlgemuth 29.11. 84 Jahre<br />
Lotte Zeller geb. Hunold 03.11. 88 Jahre<br />
Als neue Mitglieder begrüßen wir:<br />
Stephan Köchling<br />
Lothar Blümel<br />
Wir nahmen Abschied von<br />
folgenden Heimatfreunden:<br />
Irmgard Werner 90 Jahre<br />
Hertha Schulte geb. Kienert 78 Jahre<br />
Wilfried Zierrath 69 Jahre<br />
Anneliese Süß geb. Kühler 77 Jahre<br />
Elfriede Winkels geb. Moselage 92 Jahre<br />
Leni Schwabe geb. Panzer 95 Jahre<br />
Helmut Winter 81 Jahre<br />
Peter Haunit 87 Jahre<br />
Rudi Kühler 85 Jahre<br />
Willi Meuser 79 Jahre<br />
Josefine Jommersbach 88 Jahre<br />
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Der vorweihnachtlich geschmückte Marktplatz<br />
Foto: Peter Birschel<br />
Stadtgeschichtshaus im Schnee Foto: Peter Birschel<br />
G 4175<br />
<strong>Mettmanner</strong> Markt mit Blick zur Schweizer Trapp Foto: Peter Birschel<br />
Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e.V.<br />
Mittelstraße 10, 40822 Mettmann<br />
Postvertriebsstück - Entgelt bezahlt<br />
Falls Empfänger verzogen, bitte nachsenden!<br />
Foto v. l. : Marlies Schaffers, Vorsitzender<br />
Helmut Kreil und seine Frau Käthe<br />
Foto:Privat<br />
Wie in jedem Jahr ist auch diesmal die Bürger-<br />
und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“<br />
aktiv beim Blotschenmarkt vertreten. Unser<br />
Dank gilt den vielen freiwilligen Helfern, die<br />
Grünkohl und <strong>Aule</strong>npunsch ausgeben.